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Hannover, 29. April. Von Sr. Majestät dem Könige ist heute die Verordnung über Berufung einer Vorsynode vollzogen. (N. Hann. Ztg.)
Hessen. Darm stadt, 28. April. Die Deputirtenkammer hat nach einer sechsstündigen Debatte den Antrag, alle religiösen Orden und ähnlichen Genossenschaften in dem Großherzogthume zu⸗ zulassen, mit 38 gegen 6 Stimmen verworfen.
— Mainz, 38. April. Se. Königliche Hoheit der Groß— herzog von Hessen ist heute Nachmittag vor 2 Uhr hier an— gekommen und von der Bürgerschaft aufs herzlichste empfangen worden. Gleich nach der Ankunft des Großherzogs im Palais er⸗— schienen die obersten Militair- und Civilbehörden zur Begrüßung Sr. Königlichen Hoheit. (Darmst. Ztg.)
Oesterreich. Wien, 28. April. Die »Generalkorrespondenz für Oesterreich⸗ theilt mit, daß der Exdiktator Langiewiez in der Nacht vom 26sten d. Anstalten zur Flucht gemacht habe und nun— mehr streng bewacht werde. (S. tel. Dep.)
Großbritannien und Irland. London, 28. April. Die Tochter des Prinzen und der Prinzessin Lud wig von Hessen empfing gestern im Schloß Windsor die Taufe. U der Großherzoglich hessischen Familie, Herr Bender, welcher zu die— sem Zwecke von Darmstadt hierher berusen war, nahm die Ceremo— nie in deutscher Sprache und nach dem Ritus der luthexischen Kirche vor. thilde Maria, und seine Pathen waren außer der Königin, welche es über die Taufe hielt, der Prinz Alexander von Hessen (als Stell— vertreter des Großherzogs von Hessen), die Prinzessin Marie von Cambridge, der Prinz von Wales und der Prinz Heinrich von Hessen. Das bei dieser Gelegenheit gebrauchte vergoldete Taufbecken aus Silber war ursprünglich zu der Taufe der Prinzessin Victoria,
ältesten Tochter der Königin, verfertigt worden und war mit Wasser
aus dem Jordan gefüllt, welches der Prinz von Wales aus Pa— lästina mitgebracht hatte. Zum Schlusse der Feierlichkeit wurde das Lied »Ein' feste Burg ist unser Gott« gesungen.
In der gestrigen Sitzung des Oberhauses überreichten der Bischof
von Tondon und der Earl von Shaftesbury eine Anzahl Petitionen um Schließung aller Wirthshäuser am Sonntag. — Earl Russell schil— derte darauf den Stand der »Briefbeutelfrage«. Ihre Lordschaften — sagt er — werden ohne Zweifel erwarten, daß ich die am Freitag an mich ge— richteten Interpellationen beantworte. Aber aus dem, was ich Ihnen zu sagen habe, werden Sie ersehen, daß eine Veröffentlichung des Gutachtens
Der Hof⸗Kaplan
Das Kind erhielt die Namen Victoria Alberta Elisabeth Ma
fen.
der Kronjuristen in diesem Augenblick nicht wünschenswerth sein würde. In
Folge meiner Depesche vom 19. Oktober v. J. erließ Mr. Seward an Mr. Welles ein Schreiben, worin er ihm empfiehlt, den föderirten Com— mandeurs die Weisung zu ertheilen, daß die auf genommenen Kauffahrern befindlichen »Postfelleisen einer befreundeten und neutralen
Macht, wenn sie
von Clanricarde bemerkte, daß man die englischen Kaufleute v Wortlaut der amerikanischen Weisungen über die Felleisen al d, 9 in Kenntniß setzen sollen. Hoffentlich werde etwas geschehen, damit ein bon den,. . über die Verhandlungen des Prisengerichts nach Englan ange. Ea s⸗ „werde über diesen P enn arl Russelll sagt, er werde über diesen Punkt an Lord Lyon In der gestrigen Sitzung des Unterhauses sagte Mr. Cubitt, auf
eine Anfrage von Mr. Alderman Salomons, daß das Mansionhouse Co! mité zur Linderung der Noth in Lancashire es nicht für nothwendig ha ö aus 9 Me Pfd. St. und Sir Staffory des Hau ses über
sich mit Lord Derby's Central-Comité zu vereinigen. Es bestehe gliedern, eingelaufen sei eine Summe von mehr als 480000 die noch vorhandene Bilanz betrage 90000 Pfd. St. — Northeote zeigt an, daß er die Absicht hat, im Comité
die Zoll, und Einnahmen Bill die Verwerfung jener Klauseln zu beanttz—
gen, durch welche auch wohlthätige Anstalten der Einkommensteuer unte.
worfen werden sollen. — Mr. Ferrand beantragt die Resolution, daß es die Pflicht der Regierung sei, ohne Verzug zu berathen, welche Maßreg c. nothwendig seien, um dem Elend der Fabrikarbeiter des Nordens n
Die Vorschläge des Mitgliedes für Carlisle und Präsidenten , delskammer von Manchester (Mr. Potter) werde das Haus hoffentlich aan in Betracht ziehen. Die großen Fabrikherren seien seloͤst für den jamme vollen Stand der Dinge verantwortlich; sie hätten nichts gethan, um (. von den amerikanischen Baumwoll Lieferanten unabhängig zu . sie hätten alle den Arbeitern gegebenen Versprechungen gebrochen, li prahlten mit dem erworbenen Reichthum, aber leugneten ht Verantwortlichkeit, und riefen, die Regierung müsse helfen. Der
NR s 4 **. ov. ö h 36 6 . 2 ; i 6r ö Vorschlag Mr. Potter's, die Frage einer Königlichen Kommission zu über.
oi so 6 8. e 3 . 19 28 * . ö. 5 2 * weisen, habe den Zweck, die ganze Verantwortlichkeit auf die Regierung zu wälzen, während der Plan (nachdem die Fabriken wieder zu arbeiten be— gonnen hätten) die unbereisten Gegenden Indiens mit Manchesterwaaren zu
uͤberschwemmen, die indischen eingeborenen Handweber ruiniren und vielleicht
eine neue indische Revolution hervorrufen würde. Was die Fabrikanten unter diesen Umständen thun sollten? werde man fragen. Kein dfalle beim Hause um ein Anlehn betteln. Er würde ihnen empfehlen, eine Bill anzu. nehmen, welche die Arbeitszeit für Erwachsene auf 8 Stunden und ö Kinder auf 4 Stunden täglich beschränkte. Dies würde der Ueberproduction und Ueberspeculation steuern, die schon so viel Jammer und Elend über die Arbeiter gebracht. Außerdem sollte das Parlament die Bitte der höheren Klasse der Arbeiter gewähren und ihnen die Mittel zur Auswanderung wer. schaffen. Mr. Potter beantragt als Amendement eine Adresse an Ihre Majestät um Einsetzung einer Königlichen Kommission, die über die Lage von Lancashire eine Untersuchung anstellen und über die besten Abhülfsmittel Be— richt abstatten soll. Bis jetzt seien durch Armensteuer und freiwillige Gaben fast ? Millionen Pfd. St. aufgebracht worden, und 437,000 Perfonen leb ten noch jetzt von Almosen. Unter ihnen gebe es 80000 arbeitsfähige Leute und diese sollte die Regierung bei öffentlichen Bauten gemeinnütziger Art beschäftigen. Er glaube, daß eine genügende Baumwollzufuhr nicht ewig
ausbleiben könne, und daß nichts nöthig sei, als über die böse Zwischenzeit hinweg zu kommen und den Muth der Arbeiter aufrecht zu halten. Nr. Mr. Baillie spricht für Auswanderung und Be. Mr. Villiers (Präsident der Armen.
Cobden sekundirt. schäftigung bei öffentlichen Bauten.
als solche gebührend legitimirt sind, nicht durchsucht oder aufgemacht, pflege) bemerkt, daß der Antragsteller (Ferrand) sich in sehr unbestimmten
sondern so schnell als thunlich an ihre Adresse follen, daß aber diese Instruction keinem falschen Postfelleisen, das sich durch gefälschte Zeugnisse und Siegel verrathen würde), Schutze dienen soll.«“ Diese Instruction war und bis unlängst hat sie zu keiner Frage Anlaß gegeben. wurde Mr. Archibald, Ihrer Majestät Konsul in New-York, eitirt, um einer Sitzung der Prisen-Kommission über den »Peterhoff« beizuwohnen.
Man
zeigte ihm das vom »Peterhoff« fortgenommene Felleisen, das mit dem Sie
gel von Ihrer Majestät Postmaster-General geschlossen war. Mr. Archibald protestirte gegen das Aufbrechen des Siegels, und bat, man möge den Beu Die Beamten der Vereinigten Staaten
tel seiner Bestimmung zusenden.
jedoch bestanden darauf, daß der Beutel geöffnet werden solle, was denn auch geschah. Im Beutel wurden mehrere nach Matamoras adressitte Pa— kete gefunden. Es geschah nichts weiter bei dieser Gelegenheit, und Mr. Archibald berichtete über diese Angelegenheit an Lord Lyons. Dieser wandte sich sofort an Mr. Seward, und erklärte, daß das bewußte Verfah— ren eine Verletzung des Schreibens vom 31. Oktober sei, wodurch er die Unverletzlichkeit von Felleisen dieser Art gesichert geglaubt habe. Mr. Se— ward sagte, der Gegenstand werde der Erwägung bedürfen. Mr. Archibald abermals ersucht, dem Prisengericht beizuwohnen, und erfuhr dort vom Anwalt der Vereinigten Staaten, daß man beschlossen habe, die im Beutel gefundenen Pakete zu öffnen. Man lud Mr. Archibald ein, selber dieses Amt zu übernehmen, um zu sehen, welche Briefe unschuldig seien, damit man sie an ihre Adresse befördere, und welche sich auf die La— dung bezögen, damit man sie dem Prisengericht übergebe. Mr. Archibald jedoch lehnte jede Betheiligung an einem solchen Verfahren ab. Wenn das
Gericht die Erbrechung beschließe, so werde er derselben als Zeuge beiwohnen,
aber billigen oder gutheißen könne er die Handlung nicht. Nach dieser Er— klärung des Konsuls wurden alle weiteren Maßregeln eingestellt, und die Eröffnung der Packete wurde verschoben. Mr. Archibald berichtete wieder an Lord Lyons, und dieser ging zu Mr. Seward und machte ihm bemerk—
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zum fördern. vom 31. Oktober, personen seien auf die öffentliche Mildthätigkeit angewiesen. Am 4. April fähigen Arbeit zu verschaffen wäre ohne Zweifel wünschenswerth. Was den
1
Nachher wurde
befördert werden 3. zum Theil ungerechten Anschuldigungen ergangen habe. Auch die im Verbesserungsantrage empfohlene Untersuchung würde nichts Neues zu Tage Ueber 1409600 Personen, darunter 72,00) arbeitstüchtige Mannd.
Den Arbeits«
, ö . i ,. Negierung, auf Staats . Bt af lach anderen Ländern zu ezportiren. Daß Departement der Armenpflege habe ermittelt, daß in Lancashire und North Cheshire allein Drainirungs- und andere ähnliche Arbeiten nöthig seien, bei denen man 100000 Mann zwei Winter lang reichlich beschäftigen könne. Die Regierung werde sofort sachkundige Personen nach den genannten Ge— genden abgehen lassen, und er hoffe, daß man binnen drei Wochen im Stande sein werde, die ganze Masse der arbeitsfähigen Armen, die jetzt mit Wider— streben der öffentlichen Mildthätigkeit zur Last fallen, auf Grund der Par.
. 1 8. 9 kor To Ro 981 h Go . laments-Akte über Boden - Verbesserung in der Heimath zu beschäftigen.
Ob 29 MMils⸗ M 5 j zo so . 8 7 7 Oberst Wilson Potter ist mit diesen Bemerkungen von Herzen einverstan—
den und über die Aussicht auf Beschäftigung von 100,906 Armen sehr er
. i 29 § 9 * S3 freut. Die ganze vom Central Comité gesammelte Summe betrug
21535, 000 Pfd., wovon noch eine Netto-Bilanz von 755.000 Pfd. vorhan— den sei. Von der genannten Totalsumme seien 1,400,000 Pfd. aus Lan- cashire allein geflossen, ein Beweis, daß diese Grafschaft ihre Schuldigkeit gethan habe, wenn auch einzelne Fabrikanten kaltherzig gewesen sein mögen. Aber es sei ungerecht, einen ganzen Stand als solchen anzuschwärzen. Seiner Meinung nach sollten, nach den befriedigenden Erklärungen von Mr. Villiers sowohl der Antrag wie der Verbesserungsantrag zurückgezogen wer— den. Die Debatte wird noch einige Zeit fortgeführt, aber schließlich werden Antrag und Verbesserungsantrag zurückgenommen.
Frankreich. Paris, 27. April. Die vom »Moniteur—« heute mitgetheilten Nachrichten aus Cochinchina reichen bis zum 8. März, zu welcher Zeit die Ruhe auf allen Punkten wieder her—
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Baria erwartete man von Frankreich erst die erforderlichen Drähte. Die Dorfschaften müssen die Kosten tragen und auch die Arbeits- Mannschaften stellen zum Wiederbau der zerstörten Brücken. Der Gesundheitszustand der Expeditionscorps ließ nichts zu wünschen übrig. Am 6. März war der Dampfer »Forbin« von Saigun abgegangen, um die Regierung zu Hue von der bevorstehenden An⸗ kunft der Vertrags ⸗Ratificationen in Kenntniß zu setzen. Außerhalb der Festungsstadt Hue war ein Haus für die französische und spani— sche Mission erbaut worden.
Der Minister des Innern hat unterm 6 d. eine Verfügung er— lassen, wonach an die beschäftigungslosen Arbeiter von 21 Departe— ments aus der allgemeinen Subscription 598,219 Fres. 20 C. zur Vertheilung kommen sollen. Auch das National-Comité in Rouen bat aus seiner eigenen Kollekte ca. 660,900 Irs. vertheilt.
Der in Straßburg erscheinende »Alsacien« hat eine Verwarnung erbalten, weil er am 15. d. einen, Lokal- Chronik überschriebenen Artikel mit der Unterschrift Communiqué versehen und sich so eine Formel angemaßt habe, welche nur den amtlichen Mittheilungen zu— komme. Dadurch hat er das Publikum getäuscht und sich offen den Weisungen der Verwaltungsbehörde widersetzt,
Die in Bordeaux erscheinende »Gironde hat vom Senator Pietri
ein Communiqué erhalten, welches folgenden Passus enthält: »Die Verwaltung konnte sich der ihr gesetzlich zustehenden Waffen gegen diese Zeitung bedienen Verwarnung); sie hat es nicht gethan, weil sie das Diskussionsrecht achtet, selbst wenn es abirrt.. 28. April. In der gestrigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers suchten Noubel und Granier de Cassagnaec bei der Budget Berathung die über die neue Wagensteuer und deren ungerechte Ver⸗ theilung im Lande herrschende Mißstimmung zu vertreten und als berechtigt darzuthun. Vuitry entgegnete zur Thatfrage, daß von den 37,500 Gemeinden des Staates nur 21,000 besteuerbare Wagen und Pserde besäßen; von 140000 Wagen und 212,000 Pferden sei ein Steuerbetrag von nur drei Millionen erzielt worden, wäh⸗ rend die Regierung 5,509,000 Frs. erwartet hatte. Baroche meinte, man müsse noch weitere Erfahrungen mit dieser Steuer machen, bevor man sie wieder abschaffe.
Heute hat der Kaifer auf dem Marsfelde die in Paris garni⸗ sonirenden Truppen des J. Armee-Corps in Parade Revue passiren lassen. J
Das neue Werk Proudhon's: -Die vereidigten Demokraten«, das man schon seit drei Wochen erwartet, ist noch immer nicht er schienen. Wie einzelne Journale anzeigen, wurden im letzten Augen⸗ blicke noch verschiedene allzu starke Stellen auf Befehl gestrichen.
Der ‚Courrier d'Algerie⸗ ist, weil er den Senatus-Consult über das Grundbesitzthum der algerischen Araber ein Fait accompli ge- nannt, das sich Einem aufdränge, hoffentlich aber wieder in Nichts zerfallen werde, — zu einem zweimonatlichen Schweigen verurtheilt worden.
Italien. Turin, 28. April. Der Prinz und die Prin= zessin Napoleon sind in Livorno angekommen und haben ihre Reise von dort nach Pisa fortgesetzt,
Man liest in der offiziellen Zeitung des Königreichs unter dem 25. April: »Nachdem in seiner gestrigen Sitzung der Senat über das Gesammtgesetz der Errichtung neuer Depots, und Anleihe⸗Kassen abgestimmt und dasselbe mit 80 gegen 2 Stimmen angenommen hatte, wurden mehrere Gesetze von Lokal⸗Interesse zur Abstimmung und Annahme gebracht. In der Deputirten⸗Kammer ward die Diskussion über das Budget des JustizMinisteriums für das lau: fende Jahr fortgesetzt. Sie ward auf den Antrag des Hrn. Alluri damit geschlossen, daß man zur einfachen Tagesordnung überging. Die Artikel des Budgets sind angenommen worden.«
Wie aus Chieti, 273. April, gemeldet wird, war in den Abruzzen wiederum ein Briganten-⸗-Chef, Giuseppe Bellisame di Monte Odorisio, nebst zweien seiner Gefährten gefangen genommen worden. Ein anderer Brigant, Peliotello de Orsogna, war bei der Gefangen nehmung als Spion und Verräther betheiligt.
Türkei. Konstantinopel, 27. April. Auf der nun voll— endeten Straße zwischen Beirut und Damaskus wurde eine Fahrpost eingerichtet. Stunden. Konzessionäre der Bank trugen der Pforte an, die letzte Anleihe von sechs auf zehn Millionen zu erhöhen. Die Pforten⸗ Kommissäre zur Inspeetion der Provinz⸗Verwaltungen sind abgereist. Der Sultan pässirte gestern die Dardanellen und ist heute in Gallipoli. ö
Sie verkehrt zwischen beiden Städten täglich in zwölf
großem Eiser betrieben. Im Sonntage wurde unweit Ruszkowo Feld - Gottesdienst abgehalten. Der Feld- Kaplan hielt nach der Messe eine begeisternde Predigt. Das Jung- Blankenheim sche Corps, das ebenso wie das Seyfriedsche aus zijwei Abtheilungen besteht, stand früher in Slupce. Gegenwärtig formirt sich in diesem Grenzstädtchen eine neue Abtheilung, die sich täglich durch Zuzügler aus der Provinz Posen verstärkt. Das dritte Haupt Corps unter Edm. v. Taczanowski ist nach mehrtägiger Abwesenheit am 25. nach Peysern wieder zurückgekehrt. Die Zollämter in Slupce und Peysern werden von Beamten der provisorischen Negierung verwaltet, doch hat der Handelsverkehr dort gänzlich aufgehört. Dazu kommt, daß die provisorische Regierung die Getreideausfuhr aus Polen ver— boten hat. Am 24. war eine auf Recognoscirung ausgesandte Ab⸗ theilung von 500 Russen unweit Biniezewo in die Nähe eines von Insurgenten gelegten Hinterhalts gerathen. Sie wurde noch recht⸗ zeitig durch einen Bauer gewarnt, und zog sich zurück; sonst wäre sie von den Insurgenten umzingelt und aufgerieben worden. Der der russischen Regierung ergebene Bauer wurde von den Insurgenten ergriffen und aufgehängt. Wie man hört, beabsichtigen die Insur— genten einen combinirten Angriff auf die Stadt Konin.
Aus Warschau, 26. April, meldet dasselbe Blatt: Verschiedene ausländische Blätter bringen immer von Neuem die Nachricht von dem Abschied der beiden Grafen Wielopolski, sowohl des Chefs der Civilregierung, als des Stadtpräsidenten, während beide hier ohne Unterlaß thätig sind, und eben so wenig als der Großfürst vorläufig an eine Abreise denken. Allerdings kann es unter so schwierigen Verhältnissen als die hiesigen sind und bei so verschiedenartigen Ele— menten in der Verwaltung nicht ohne Reibungen abgehen; dies ist ein augenblicklich schwer zu beseitigender Uebelstand und werden des. halb Männer, die ihrem Monarchen treu sind oder des Landes Wohl im Auge haben, nicht gleich durch jeden Zusammenstoß zum Rück⸗ tritt bewogen werden. — Der langsame Fortschritt der Russen hat seinen Grund meistens in der Unterschätzung ihres Feindes; erst wenn dieser gewachsen ist, fängt man an sich zu rühren, oftmals auch wenn es zu spät ist. Wie ich jedoch vernehme, sollen sich die Truppen um Kalisch, Konin 2c. der Art zusammen— ziehen, daß den Zuzüglern aus Posen wahrscheinlich bald dasselbe Ende im Kalischsschen, wie früher dem Langiewic; im Kra— kau'schen bereitet werden wird. Man spricht zwar hier und da von Gefechten, die aber entweder erst geschlagen werden sollen oder so unbedeutend sind, daß es nicht werth ist, darüber zu schreiben. Eines der bedeutenderen siel am 21. d. Mts im Podlachischen unweit der Stadt Biala (an der Chaussee zwischen Warschau und Brzesc Li⸗ tewski)h beim Dorfe Wolka Plebanska vor, wo eine Insurgenten⸗ bande von 300 Mann durch Capitain Dörnfelden mit einem Ver⸗ lust von 25 Todten geschlagen und der Rest zerstreut wurde. Außer⸗ dem bei Borow im Lublinschen, wo Major Sternberg am 18. die Aufständischen schlug, welche 70 Mann an Todten und Verwunde⸗ ten und 5 Gefangene verloren. — Gestern fand trotz der Verbote der Polizei eine öffentliche Prozession statt; 14 Geistliche wurden deshalb verhaftet, da aber Erzbischof Felinski erklärte, daß die Pro⸗ zession mit seiner Bewilligung geschehen, wurden die 14 Geistlichen freigelassen, dagegen aber der Erzbischof in seinem Palais mit Haus arrest belegt.
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Wie eine Meldung von der polnischen Grenze, den 2 lautet, hat am vergangenen Sonnabend bei dem Städtchen S leinige Meilen südlich von Warschau, an der Vilica ein bedeutendes Treffen stattgefunden, in welchem die russischen Trurrven geschlasztn wurden und starke Verluste erlitten haben sollen.
Nach einer Mittheilung der ⸗Bresl. Itgn. don Grenze, den 26. April, herrscht in Kalisch seit Tass ; Bestürzung. Die Russen überrumpelten die Volen unweit Blaschke. Es wurden 70 Gefangene und noch wundete, zum Theil bekannte Edelleute, nebst vieler Sag Kalisch gebracht. Die Einbringung dauert nech ? Aw sind zahlreiche Insurgenten größtentheils junge Len
lich, daß, dem Befehl vom 31. Oktober zufolge, die Briefe wieder in den gestellt war. Aus den Provinzen Bien-Hoa, Mytho und Go-Kong Beutel gethan und an ihren Bestimmungsort gefandt werden sollten. Nach waren zahlreiche Unterwerfungs-Anträge gekommen, aber nur unter den letzten mir zugekommenen Berichten hatte die Regierung an das Prisen.! der Bedingung angenommen worden, daß die einzelnen Dorfschaften gut , . ** r. 2 nicht zu öffnen, aber die Führer der Rebellion verhafteten und ihre Waffen, so wie die , ,, natkrllg Las Gutachten der Kran unlsten söä fits b en,. w irn; nonen und sehr viele Rädelsführer den Franzosen überantwortet einen Schritt thut. Wahrscheinlich werden mit nächster Post Weisungen worden, Die nach anamitischem Gesetze verhängten Strafen sind von hier abgehen, abet in der Zioischenzelt können fristhe Ftachtichten ein, aus Menschlichkeitsgründen in Zwangsarbeit verwandelt worden. treffen und die ganze Farbe der Sache andern. Unter diefen Umständen Die Anamiten welche sich kontraktlich verdingen wollen, werden muß ich die Nachsicht Ihrer Lordschaften in Anspruch nehmen dafür, daß nach der Insel RHunion gebracht. Die Telegraphenlinie von Saigun ich das Gutachten der Kronjuristen noch nicht mittheile. Der Marquis nach Mytho ist wieder hergestellt, für die Linie von Bien ⸗Hoa nach
Schweden und Norwegen. Stec deln ; Ein Telegramm von Stockholm nach Warberg entbält di Mitte. daß russische Kreuzer 3 nach Malms destimmte— * zwei die norwegische Flagge trugen, angedalten dasrr
Der König empfing beute in einer Audienz welcher bei dieser Gelegen beit dem Könige ferne * sischer außerordentlicher Gesandter und deve lmäc see Miner, . hiesigen Hofe überreichte.
25. April. Der Staatsausschuß dat mn haet, Sitzung die Königliche Proposition genedmigt, welke Cl
Nnßland und Polen. Von der polnischen Grenze 27. April, theilt die »Osts.-Ztg.“ Folgendes mit: Zwischen Skulsk und Ruszkowo im Kreise Konin standen am 24 d. vier Insurgenten⸗ Abtheilungen in der Gesammtstärke von über 3000 Mann, unter Führung von Jung-Blankenheims, eines französischen Offiziers aus dem Elfaß, und Seyfrieds. Auch befindet sich dort ein ehemaliger preußischer Offizier, von Seydewitz. Die Kavallerie, die gut unifor⸗ mirt und bewaffnet ist, auch vortreffliche Pferde hat, zählt gegen 150 Mann. Unter Seyfried kommandiren Zielinski und Oborski, Emigranten aus London. Die militairischen Ezercitien werden