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Ministerium der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der praktische Arzt 2c. Dr. Berten ist zum Kreis-Physikus des Kreises Rummelsburg ernannt worden.
Finanz⸗Ministerium.
Bei der heute beendigten Ziehung der 4. Klasse 127. König— licher Klassen Lotterie fielen 3 Gewinne zu 5090 Thaler auf Nr. 9350. 18,344 und 65.410. 4 Gewinne zu 2000 Thlr. auf Nr. 16,188. 62,564. 725707 und S5, 922.
44 Gewinne zu 1000 Thlr. auf Nr. 2479. 2699. 2699. 3146. 11505. 12580. 22,846. 26,597. 27752. 29 387. 32.338. 32,739. 34,816. 36,395. 45.601. 48188. 48711. 50 357. 52/580. 52710. 53,415. 55,161. 55,491. 56767. 60,305. 63,879. 64/045. 66 922. 67,937. 71.038. 747735. 76.539. 797469. 791959. S2 /005. S3, 457. S4, 849. 5,497. 87,628. 89,983. 90788. 9g2,„410. 93,961. und 94,103.
52 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 1136. 1790. 2506. 2888. 5799. 7738. 10,919. 145679. 166077. 22,634. 22j636. 23/827. 23937. 24,872. 26073. 26,777. 27, 174. 28,195. 316569. 32/404. 335955. 35,565. 36881. 387710. 40 309. 40'697. 44743. 45,925. 47095. 48984. 49981. 50,786. 601453. 616922. 62,740. b7 . 249. 716799. 72613. 74.176. 78403. 79276. S / 240. S4, 882. S5, 989. i,, Ss, 063. 9g0 782. 91,238. 91,520. 915656. 92,294 und
844. S3 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 1245. 5121. 7337. 7789. S655. 8701. S9g15. 9496. 9gö673. 10,390. 12,251. 12,896. 13,286. 13630. 13,866. 15092. 173027. 17054. 18236. 19,855. 20,3665. 20,1483. 22.027. 22035. 22,044. 23,4532. 23,863. 24, &:8. 24/981. 25.319. 26,510. 29888. 30046. 31,353. 315992. 32,589. 32.864. 33215. 345748. 347798. 39,586. 40219. 43,332. 44129. 4,291. 45,114. 46,459. 46709. 47,638. 50,197. 57,355. 59 981. 61651. 61,930. 63,231. 65.202. 65,599. 66,030. 66,155. 67,800. 68803. 69725. 69, 9370. 70124. 73,299. 74669. 77.468. 78. 525. 79075. Sl, 562. Si,971. S2, 264. S3 064. S4057. S568. S6, 92. S9. 148. 90.234. 90, 5p60. 90,964. 93,388. 94,899 und 94,9966. Berlin, den 4. Mai 1863.
Königliche General-Lotterie ⸗Direction.
Prenßische Bank.
Monats-Uebersicht der Preußischen Bank, gemäß §. 99 der Bank Ordnung vom 5. Oktsber 1846. Activa.
1) Geprägtes Geld und Barren 75,2 16,000 Thlr. 2 Kassen⸗Anweisungen und Privat-Banknoten 1459000 * 3) Wechsel⸗Bestände 56 654/000 4 Lombard⸗Bestände 6/860, 000 * 5. Staatspapiere, verschiedene Forderungen und
w J 19,845 000 *
Passriesb(a.
6) Banknoten im Umlauf ) Depositen⸗Kapitalien 8) Guthaben der Staats-Kassen, Institute und Privat⸗Personen, mit Einschluß des Giro— Verkehrs 3 041,000 * Berlin, den 2. Mai 1863.
1078642000 Thlr. 26 553 000 *
Königliches Preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium.
v. Lamprecht. Meyen. Schmidt. Dechend. Woywod. Kühnemann.
ö A bg er eist: Se. Durchlaucht der General der Infanterie, Chef des Ingenieur⸗Corps und der Pioniere, und erste General—
Inspecteur der Festungen, Fürst Radziwill, nach Glogau.
Der Kammerherr und General⸗-Intendant der Königlichen
Schauspiele, von Hülsen, nach Dresden.
Berlin, 4. Mai. Se. Majestät der König haben Aller— gnädigst geruht: dem Direktor der Sternwarte in Berlin, Professor hr. Encke, zur Anlegung des von des Königs von Italien Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes des St. Mauritius und Lazarus⸗-Ordens, dem Sanitäts-Rath Dr. H. W. Berend daselbst, zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Annen— Ordens dritter Klasse, so wie dem Musik-Direktor und Komponisten Carl Hering ebendaselbst, zur Anlegung der von des Herzogs von Sachsen⸗Coburg-Gotha Hoheit ihm verliehenen Medaille für Kunst und Wissenschaft, die Erlaubniß zu ertheilen.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 2. Mai. Seine Majestät der König begaben Sich um 8 Uhr nach Potsdam, demnächst nach dem Bornstedter Felde, wo Allerhöchstdieselben in Erinnerung der vor 50 Jahren geschlagenen Schlacht bei Groß-Görschen die Parade des 1. Garde-Regiments zu Fuß, des Garde⸗Jäger-Bataillons und der Gardes du Corps abnahmen, welche Truppen in genannter Schlacht sich rühmlichst ausgezeichnet.
Seine Majestät besichtigten demnächst das Garde-Jäger⸗Ba— taillon, dann das 1. Garde⸗Regiment und begaben Sich nach Babels—
berg, wo der General-Lieutenant und General-Adjutant Freiherr
von Manteuffel Vortrag hatte. Um 33 Uhr empfingen Seine Ma— jestät den Oberbürgermeister von Potsdam, Bayer, im dortigen Stadtschloß, nahmen die Rapporte der Gardes du Corps und des J. Garde-Fiegiments entgegen, worauf ein Diner von 180 Couvperts stattfand, zu dem außer den Königlichen Prinzen die Offizier-Corps der drei Truppentheile, welche am Morgen Parade gehabt und viele Herren, welche bei diesen Truppen gestanden und die glorreiche Schlacht mitgekämpft, befohlen waren. Um 5 Uhr kehrten Seine Majestät nach Berlin zurück.
— 3. Mai. Se. Majesstät der König fuhren um 8 Uhr nach Potsdam, wohnten dem Gottesdienste in der Garnisonkirche daselbst bei; nahmen hierauf die Parade über die 1ste Garde-Kavalle— rie⸗Brigade (zu Fuß) ab, worauf ein Dejeuner im Stadtschloß statt— fand. Hierauf begaben sich Se. Majestät nach dem Babelsberg, nahmen, begleitet vom Fürsten Pückler, einige Parkanlagen in Augen⸗ schein, kehrten um 36 Uhr hierher zurück und nahmen den Vortrag des Minister⸗Präsidenten von Bismarck entgegen.
— 4. Mai. Se. Majestät der König nahmen heute den Vortrag des Geheimen Kabinets-Raths Wirklichen Geheimen Raths Illaire und des Wirklichen Geheimen Ober ⸗Regierungs ⸗ Raths Fostenoble entgegen, und ertheilten dem Grafen Hohenthal eine Audienz.
— Die Gesetzentwürfe, betreffend die Verwaltung der Bergbau— Hülfskassen und die Bewilligung einer Beihülfe des Staats für die Eisenbahn-Verbindung von der Bergisch-⸗Märkischen Bahn bei Ritters, hausen nach Lennep, sind von den betreffenden Kommissionen des Herrenhauses in der von dem Hause der Abgeordneten beschlossenen Fassung zur Annahme empfohlen worden. Hinsichtlich des Gesehz entwurfs wegen Abänderung des §. 13 des Gesetzes über die Be— steuerung der Bergwerke ist dies nur mit der Maßgabe geschehen, daß der §. 1 des in Rede stehenden Gesetzentwurfs — die Ermäßi⸗ gung der auf Grund von Verträgen zu entrichtenden Bergwerks⸗
Abgaben betreffend — den nachstehenden Zusatz erhalte: »je doch
nur unter der Bedingung, daß die Verpflichteten sich zugleich für immer der allgemeinen Bergwerks-Steuer— gesetzgebung unterwerfen.
— In der heutigen (38 Sitzung des Ab geordnet enhauses wurden zunächst die verschiedenen Berichte der Agrarkommission über die Petitionen für Erlaß eines Consolidationsgesetzes theils durch Tagesordnung, theils durch Ueberweisung an die Staatsregierung zur Erwägung erledigt. Dann stellte Abg. Dr. Virchow den An⸗ trag, die Skaatsregierung aufzufordern, in Zukunft sich sowohl in den Kommissionen, wie im Plenum nur durch Kom— missarien vertreten zu lassen, welche auf die Verfassung vereidigt seien. Der Antrag wird der Kommission für die Geschäfts⸗ ordnung überwiesen. Dann folgt die Verlesung der Interpellation des Abgeordneten von Carlowitz, welche vom Minister des Innern, Grafen Eulenburg, beantwortet wirg und an die sich eine Dis kussion knüpft, die bei Schluß unseres Blattes noch fortdauert.
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Posen, 2. Mai. Haussuchungen haben in dieser Woche hier und in der Provinz im weitesten Umfange stattgefunden. Verhaftet wurden, theils in Folge der Haussuchungen: Jos. Kierski v. Gon⸗ sawa, Albin Zychlinski, Leon Smitkowski, Anastasius Radonski, Bojanowski, Kurnatowski, Budzinski, Dehnel u. A.; sicherm Anschein nach lauter designirte Kreiskommissare für die Provinz Posen. Der Abgeordnete Guttry, angeblich General⸗Kommissar der provisorischen Regierung für das Großherzogthum Posen, hat sich der Verhaftung durch seine Abreise ins Ausland entzogen. (Pos. Ztg.)
Sachsen. Gotha, 1. Mai. Heute hat der hiesige Landtag durch einen mit 13 — 5 Stimmen gefaßten Beschluß den früheren Beschluß wieder aufgehoben, nach welchem die Aufstellung des Nor— mal⸗Lectionsplans und die Einführung resp. Beseitigung von Lehr— und Lesebüchern von der Zustimmung des Landtags abhängen solle. Ebenso hat der Landtag die frühere Besoldungsskala der Volksschul⸗ schrer mittels heute gefaßten Beschlusses durch eine neue ersetzt.
Frankfurt a. M., 2. Mai. Die ofsizielle Mittheilung über die Rundestagssitzung vom 30. April lautet: In der letzten Bundestagssitzung hatte sich die Großherzoglich Oldenburgische Re⸗ gierung bei Anlaß der Verhandlung über den von der Königlich Hannoverschen Regierung bezüglich der Königlich Dänischen Bekannt— machung vom 30. März d. J. gestellten Antrag einen besonderen Antrag vorbehalten; dieser ward heute von dem betreffenden Ge— sandten mit einer ausführlichen motivirenden Erklärung zum Pro— tokoll gegeben und geht dahin:
„die Bundesversammlung möge beschließen, der Königlich Dänischen Herzoglich Holstein-Lauenburgischen Regierung zu erklären, daß der Deutsche Bund,
1) nachdem die Königlich „Herzogliche Regierung die zwischen ihr und dem Bunde getroffenen Vereinbarungen von 1851 und 1852 unerfüllt gelassen und thatsächlich verletzt habe, da sie ferner den traktatmäßigen Charakter der dadurch eingegangenen Verpflichtungen in den an die Regierungen von Oesterreich und Preußen gerichteten Noten vom 6. November v. J. in Abrede gestellt und sich sogar von derselben durch die Bekanntmachung hom 30. März d. J. im Prinzipe lossage, nunmehr auch seinerseits alle Zugeständnisse, welche darin der Königlich⸗Her⸗ zoglichen Regierung von ihm gemacht worden seien, wieder zurücknehme und
daß folglich die dem Deutschen Bunde im Art. III. des Ber— liner Friedens gewahrten Rechte in Kraft treten und daß die Bundesversammlung sich die nach Umständen erforderlich schei⸗ nenden weiteren Beschlußnahmen vorbehalte.“
Auch dieser Antrag ward den vereinigten Ausschüssen überwiesen, während der k. dänische herzoglich = holstein lauenburgische Gesandte sich auf die gelegentlich des in letzter Sitzung verhandelten hannover— schen Antrags abgegebene Erklärung und eingelegte Verwahrung be— zog und auf den heute vorliegenden ausdehnte.
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Die in einer früheren Sitzung stattgefundenen Verhandlungen wegen Veranstaltungen einer Musterung der Kontingente des Bun— desheeres gelangten heute zu ihrem Abschluß, indem der Beschluß ge— faßt wurde: eine dergleichen Musterung sämmtlicher Kontingente der zehn Bundes-Armeecorps und der Reserve⸗Infanteriedivision im Som⸗ mer und Herbste d. J. stattfinden zu laffen. In diesem Beschlusse wurde auch die Modalität dieser Musterung, namentlich, daß je drei bestimmten Bundesstaaten die Ernennung der Generale für die Muste⸗ rung der zu den zehn Armeecorps gehörenden Kontingente zustehen, so wie daß die der Kontingente der Reserve⸗Infanteriedivision theils von einem österreichischen, theils von einem preußischen und theils von einem bayerischen General vorgenommen werden soll, dann die Instructionen für die Generale zc. festgestellt. (Fr. Bl.)
Bayern. München, 1. Mai. Vorgestern waren sämmt— liche Mitglieder der hier tagenden Zollkon ferenz von Sr. Maje⸗ stät König Max zur Audienz und Tafel geladen. Die Berathungen der Zollkonferenz nahmen bisher ihren regelmäßigen Fortgang, und berests hat eine größere Anzahl der vorliegenden auf das Zollab⸗ sertigungsverfahren bezüglichen Anträge ihre Erledigung gefunden.
Graf v. Hompesch, der bayerische Ministerpräsident in Athen, welcher auf der Rückreise dorthin in Wien Befehl erhalten hatte, vorerst noch dort zu verbleiben, ist nun heute Morgen wieder hier eingetroffen. Die noch in Athen zurückgebliebene Gemahlin und Kinder des K. Konsuls Bernau werden nun nächstens ebenfalls hier ankommen,; sie sind gestern in Triest eingetroffen. Der K. preußische Konsul in Athen, Herr Hamburger, ist mit seiner Familie gestern hier angelangt. (N. C.)
Oesterreich. Wien, 2. Mai. Die Generalkorrespondenz aus Oesterreich« bringt in einem Schreiben aus Petersburg fol—
gende Analyse der Antworten, welche die russische Regierung auf die drei Depeschen der französischen, englischen und österreichischen Regie— rung ertheilt hat. Der Kaiser ist damit einverstanden, daß die Ver⸗ träge als Grundlage dienen, und erhält seine Rechte in Betreff der Auslegung der Rußland betreffenden Stipulationen aufrecht. Das Vertrauen der Mächte, welches sich darin ausspricht, daß sie ihm überlassen, die Mittel zur dauernden Beruhigung Polens außfzu— suchen, finde seine Rechtfertigung in den Intentionen des Kaisers, die dahin gingen, abgesehen von dem Amnestie-Akt, die In— stitutionen, die er Polen verliehen habe, aufrecht zu er⸗ halten und eventuell weiter zu entwickeln. In Betreff der An— wendung und Entwickelung dieser Institutionen, die nothwendiger⸗ weise von der Rückkehr der Ruhe und des Vertrauens in Polen ab⸗ hängig sei, könnten die Mächte sich auf die Fürsorge des Kaisers verlafsfen. Das Haupthinderniß sei die im Auslande organisirte per manente Verschwörung. So lange dies Hinderniß nicht beseitigt, sei eine schnelle Lösung der vorhandenen Schwierigkeiten kaum zu hoffen. Welche Stellung die Mächte einnehmen würden, das könne wesent— lich dazu beitragen, den Unordnungen in Polen, die in ihrem End— ziel auf ganz Europa gerichtet seien, Schranken zu setzen. Die Ka⸗ binette würden daher aufgefordert, den geeigneten Weg zu betreten; alsdann sei Hoffnung vorhanden, daß der Kaiser sich früher in den Stand gesetzt sehe, seine großmüthigen Intentionen für seine polni⸗ schen Unterthanen frei gewähren zu lassen.
Die »General-Korrespondenz« fügt hinzu, daß die drei Ant⸗ wortschreiben, obwohl alle dem vorstehenden Gedankengange folgend, nicht wörtlich gleich lauteten; die für Wien und Paris bestimmten seien am ähnlichsten, die nach London gerichtete sei von ihnen mehr verschieden, als jene beiden von einander.
Niederlande. Haag, 1. Mai. Unsere Erste Kammer hat gestern zum dritten Male den Entwurf eines Zehnt ⸗Ablösungsgesetzes mit 25 gegen 13 Stimmen verworfen. Die Zweite Kammer hatte den Entwurf mit großer Mehrheit angenommen. Der Gesetzentwurf zur Regulirung des Unterrichts in den Mittelschulen wird jetzt in der Ersten Kammer berathen. (Köln. Ztg.)
Großbritannien und Irland. London, 1. Mai Ihre Majestät die Königin ist gestern in Begleitung des Prinzen und der Prinzessin von Hessen und der jüngeren Prinzessinnen vom Windsor-Schloß nach Osborne abgereist.
Earl Rufsell und Viscount Palmerston trafen vorgestern im Schlosse von Windsor ein, wo sie Audienz bei der Königin hatten. Lord Palmerston ist gestern wieder nach London zurückgekehrt.
Eine umfangreiche Sammlung der die polnische A ngelegen⸗ heit betreffenden Aktenstücke ist von der Regierung dem Parlamente mitgetheilt, d. h. abschriftlich auf den Tisch des Hauses niedergelegt worden. In Blaubuchform wird sie für Parlamentsmitglieder und das Publikum erst morgen veröffentlicht werden.
In der gestrigen Sitzung des Oberhauses zeigte der Earl von Shaf⸗ tes büury an, daß er die Ueberreichung der City⸗Petition betreffs der Polen= sache bis Freitag den 8. Mai verschiebt, weil ihm der Staatssecretair des Auswärtigen geschrieben hat, daß die Depeschen aus St. Petersburg erst in einigen Tagen erwartet werden. — Earl Russell hat folgende das Schiff »Peterhof« und dessen Briefbeutel betreffende Mittheilung zu machen. Lord Lyons hat von Mr. Seward erfahren, daß vom amerikanischen Exekutiv= Comité beschlossen worden ist, das Schiff nicht freizulassen, sondern vor das Prisengericht zu stellen. Was die Post ⸗ Felleisen oder Packete betrifft, so hat die amerikanische Regierung beschlossen, dieselben in Gemäßheit des Schreibens (von Mr. Seward) vom 31. Oktober, an ihre Adresse zu senden ; und dasselbe soll in allen ähnlichen Fällen geschehen. Mr. Seward sprach auch die Hoffnung aus, daß die zwei Regierungen zu einer oder der anderen befriedigenden Verständigung gelangen werden. Das Völkerrecht, sagte er, hat in Bezug auf die ziemlich neue Gewohnheit, so viele Postfelleisen durch Privatschiffe zu versenden, keine genaue oder klare Regel aufgestellt, und er wünschte daher über den Gegen ⸗˖ stand an Ihrer Majestät Regierung zu schreiben. Ueber Inhalt oder Ten= denz dieses Schreibens hat Mr. Seward keine Andeutung fallen lassen, und dasfelbe wird natürlich den Gegenstand künftiger Erwägung bilden müssen, Lord Chelmsford: Habe ich recht verstanden und sagt der edle Earl wirklich, daß die amerikanische Regierung in Zukunft die Postfelleisen an ihre Bestimmung gehen lassen will, ohne die Siegel zu erbrechen? Ich hoffe, daß die Korrespondenz über den Gegenstand so bald als möglich vorgelegt werden wird. Earl Russell sagt, der edle Lord habe richtig verstanden soder recht gehört!. Was die Vorlegung der Korrespondenz betreffe, so müsse Ihrer Majestät Regierung vorerst uͤberlegen, was sie antworten, und was für Schritte sie thun solle. Der Herzog von Somerset (erster Lord der Admiralität) erklärt auf Befragen, daß, in Folge einer Resolu⸗ tion des Hauses der Gemeinen, die Festungsbauten bei Spithead (Hafen und Rhede von Portsmouth) nicht aufgegeben, aber doch für jetzt eingestellt sind, und über ihre Wiederaufnahme wisse er nichts, da die Regierung über keine Fonds dazu zu verfügen habe. Lord Derby bemerkt, nachdem er die Zeitungsberichte über den Angriff auf Charleston gelesen, scheine es ihm, daß die föderirten Panzerschiffe nicht eher sonderlichen Schaden litten als bis sie an den Forts Sumter und Moultrie vorüber in den Hafen gedrun— gen und dort einem concentrirten Geschützfeuer auf 300 bis 500 Ellen Ent⸗ fernung ausgesetzt waren. Earl Grey fragt, ob im Falle eines ähnlichen Angriffs auf Portsmouth der Feind nicht nahe genug hätte kommen kön⸗ nen, um die Bauwerften zu bombardiren? Der Herzog von Somerset