1863 / 150 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1318

den Fällen nicht die Rede sein kann, wo die Prämie sich in Gelde nicht schätzen läßt. Berlin, den 6. März 1863. Der Finanz⸗Minister.

An die Direction der hiesigen Lebensversicherungs Gesellschaft.

Die Ziehung der 1. Klasse 128. Königl. Klassen⸗Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 8. Juli d. I. früh? Uhr, ihren Anfang nehmen; das Einzählen der saͤmmtlichen 95/000 Ziehungs⸗ nummern aber, nebst den 4000 Gewinnen gedachter 1. Klasse, schon den 7. Juli d. J, Nachmittags 2 Uhr, durch die Königl. Ziehungs⸗ Kommiffarien im Beisein der dazu besonders aufgeforderten Lotterie⸗ Einnehmer Baller, Hemptenmacher und Heinemann von hier, so wie Werner aus D.-Crone öffentlich im Ziehungssaal des Lotterie-Ge— bäudes stattfinden.

Berlin, den 30. Juni 1863.

Königliche General-Lotterie-Direction.

2

Berlin, 29. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Präsidenten der General-Kommission zu Merseburg, Freiherrn von Reibnitz, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Großherzogs von Sachsen Königlicher Hobeit ihm ver— liehenen Commandeurkreuzes zweiter Klasse des Hausordens vom weißen Falken zu ertheilen.

Nichtamtliches. Preußen. Berlin, 29. Juni. Ueber den Aufenthalt Ihrer Majestät der Königin in Schloß Windsor geht uns von dort folgende weitere Mittheilung vom 26. d. M. zu: Ihre Majestät die Königin hat am 24sten eine Fahrt nach London unternommen, um die neuerworbenen Schätze des britischen Museums zu besichtigen, wobei die Direktoren der verschiedenen Abtheilungen, die Herren Pa⸗ nizzi, Newton, Birch und Owen, Allerhöchstdieselbe geleiteten. Später machte Ihre Majestät der Herzogin von Cambridge Ihren Besuch und kehrte Nachmittags von der preußischen Botschaft nach Schloß Windsor zurück.

Der in diesem Jahre in Salzburg stattfindende Congreß der Dentschen Eisenbahn-Administrationen wird am 3., 4. und 5. August abgehalten werden.

Der Staatsminister a. D. Freiherr von der Hevdt beabsich tigt morgen mit seiner Gemablin eine mebrwöchentliche Reise nach den Rheingegenden anzutreten; nicht nach Ragatz, wie unlängst anderweit irrig berichtet wurde.

Der frühere k. niederländische Gesandte am hiesigen Hofe, Baron v. Schimmelpenninck, welcher 21 Jahre hier beglaubigt war, sich aber jetzt in den Ruhestand zurückgezogen hat, hat am Sonn⸗

abend, den T. d., mit seiner Familie Berlin verlassen. Posen, 27. Juni. Ueber die Ankunft und den Empfang Sr.

Königl. Hoheit des Kronprinzen in Posen berichtet die »Pos. Ztg.“ Mitglieder aller Parteien betheiligten sich an den Anstalten für den würdigen Empfang des künftigen Herrschers, es war ein reiner Akt der Pietät für das königliche Haus, die symbolische Versicherung, daß unsere Stadi und mit ihr die Provinz dem preußischen Thron anhängt, mit Preußen und Deutschland innig vereinigt ist und bleibt. Neben der preußischen und deutschen wehten die Provinzial⸗ fahnen von den Dächern und der großen Ehrenpforte, welche die Bürger an der Wallischei⸗Brücke errichtet hatten. Diese Ehrenpforte trug die Inschrift: Willkommen; die ganze Brücke war mit Laub, Guirlanden und Fabnen in imposanter Weise geschmückt. Eine zweite Ehrenpforte mit gleichlautender Inschrift erbob sich am War⸗ schauer Thor.

Schon wäbrend der späteren Abendstunden wogten die Neu— gierigen auf den Straßen auf und ab, und ganz besonders sah man auf der Chaussee nach Schwersenz hin sebr viele Fußgänger und Equipagen sich bewegen. Wie es bieß, war eine Depesche aus Gnesen angekommen, nach der der Kronprinz erst um s Uhr von dort abgefahren war, und man konnte sich demnach auf die An⸗ kunft frübestens gegen 10 Uhr gefaßt machen. Zahlreiche Massen standen am Warschauer Thore, beleuchtet von zwei großen Holzfackeln zu den Seiten desselben. Um bald 10 Uhr kamen zwei Husaren eiligst angesprengt, aber erst gegen 10 Ubr sab man die ersten Equipagen, und bald darauf auch die des Kronprinzen, im Fond des Wagens zur Rechten den Kronprinzen in Generals ⸗Uniform, ihm zur Seite den Oberpräsidenten. Ein auf Veranlassung des jüngeren Veteranen⸗ Vereins Kombattanten von 1818 49 mit der Dexise: vom Fels

zum Meere) aufgestelltes Musik-Corps blies die Nationalhymne,

und die Volksmasse rief dem Kronprinzen ein tausendfaches Hoch entgegen. Die Spitzen der Behörden traten an den Wagenschlag heran, und wechselte der Kronprinz mit denselben huldvolle Worte. Von hier ging es durch die festlich erleuchtete Schrodka hindurch nach

der gleichfalls illuminirten Wallischei. An der Wallischeibrücke hatten

sich die Schützengilde und an diese sich anreihend und Spalier bildend die Gewerke in der Breitenstraße aufgestellt. Den Schluß dieses Spaliers bildete der deutsche Gesellenverein, der in der Breiten. straße dicht am Alten Markte stand. Der Kronprinz ließ die Equipaße halten, und der erste Vorsteher der Schützengilde, Herr Schneider, richtete einige Worte an Se. Königliche Hoheit. Einen maleristhen Anblick gewährten die brennenden Flöße zu beiden Seiten der Wal⸗ lischeibrücke, so wie der Malakoffthurm, zu dessen Kanonenschieß— scharten hinaus hellleuchtende Feuer brannten. Von den Forts der Festung wurde fortdauernd geschossen, nachdem das Reformatenfort den Signalschuß gegeben hatte. Der Kronprinz suhr durch die fest— lich erleuchteten Straßen und traf etwa 10 Uhr im Schlosse ein. Die Einfahrt zur Regierung war brillant illuminirt. Ebenso war die Illumination in der Friedrichs Mühlen, Berliner, Wilhelms— straße und an dem Wilhelmsplatz eine fast allgemeine.

Heute früh 83 Uhr wurde Sr. Königlichen Hoheit vom All— gemeinen Männer-Gesangvereine ein Gesangständchen gebracht. Kronprinz ließ sich darauf den Vorstand des Vereins vorstellen und dankte in huldvollster Weise. Hierauf empfing Se. Königliche Hoheit eine Deputation der hiesigen Loge. Um 9! Uhr setzte sich der Kron— prinz zu Pferde, um die Revue über die Truppen abzunehmen. Aufstellung war folgende: Das 6. Regiment nahm die Südseite der Bergstraße ein, das 146. begann am oberen Theil der Wilhelmsstraße auf der Westseite, ihm folgte von der Friedrichsstraße an das 12. Re⸗ giment, diesem auf dem Kanonenplatze das 2. Leib⸗ Husaren-⸗-Regi⸗ ment, auf der Nordseite des Platzes die Fuß⸗Artillerie, auf der Ost⸗ seite die Festungs Artillerie, an welche sich der Train anschloß. Se. Königliche Hoheit ritt die Fronten entlang und nahm auch wiederholt Gelegenbeit, das herandrängende Publikum in leutseligster Weise zu begrüßen. Hierauf begab sich der Kronprinz durch die gestern schon bezeichneten Straßen nach dem Wilhelmsplatz, woselbst der Vorbeimarsch der Truppen in Zügen erfolgte. Nach der Parade besichtigte Se. Königliche Hoheit das Kernwerk und setzte mit dem Mittagszuge seine Reise fort. .

Sachsen. Koburg,

Der

W.. Ve

27. Juni. Die

. In der »Kob. Ztg.« findet sich folgende Berichtigung: »Gothaische Ztg.« hatte kürzlich ihren Lesern die Mittheilung gemacht, Se. Hobeit der Herzog sei von Ihrer Majestät der Königin Victoria zum Ritter des Hosenband— Ordens ernannt worden. Ordens schon seit Jahren. «

Frankfurt a. M., 28. Juni. Die offizielle Mittheilung der hiesigen Blätter über die Bundestagssitzung vom 25. d. lautet: Nach einer Anzeige der Königlich bannoverschen Regierung wird der Königliche General-Lieutenant Freiherr von Hammerstein an der Musterung des K. K österreichischen, der Königliche General-Major von Arentsschilt an der des Großherzoglich hessischen Bundes-Kon— tingents Theil nebmen. .

Seitens des Großherzogthums Hessen sind zur Theilnahme an der Musterung des Königlich bayerischen Bundes⸗Kontingents der Großherzogliche General-Major Gräcmann und zu der des König— lich sächsischen der Großherzogliche General-Major Klingelhöffer er— nannt worden.

Die Verhandlungen der Bundesversammlung in dieser Sitzung betrafen lediglich Privateingaben, und zwar ein Ünterstützungsgesuch der Wittwe eines Offiziers der vormaligen schleswig⸗— holsteinischen Armee, welches von dem betreffenden Ausschusse beifäͤllig begutachtet wurde, und einige Beschwerdesachen, über welche die Reclamations— Kommission gutachtliche Vorträge erstattete. In einigen dieser Re— clamationssachen wurden sofort die durch die Bundesgesetze un— zweifelbaft bedingten abweisenden Beschlüsse gefaßt; über andere, so wie wegen des erwähnten Unterstützungsgesuchs, wird in einer der nächsten Sitzungen abgestimmt und Beschluß gefaßt werden.

Großbritannten und Irland. London, 27. Juni. Vorgestern ließ Ihre Majestät die Königin von England im Beisein Ibrer Majestät der Königin von Preußen auf der Terrasse des Schlosses Windsor die Kinder zweier von dem Geistlichen W. Royers gegründeter Schulen vorführen und an sich vorbei passiren. Ein befonderes Interesse nimmt die Königin Victoria an diesen Schulen, weil ibr verstorbener Gemahl dieselben in Person eröffnet und ihnen stets eine große Aufmerksamkeit und Fürsorge zugewandt hatte. Der Prinz und die Prinzessin von Wales erschienen gestern auf dem ihnen zu Ehren von den Gardeoffizieren veranstalteten Balle. Das Fest fand in den ausgedehnten Räumen der Gemäldegallerie des alten Ausstellungsgebäudes statt, und es waren dazu an zweitausend Gäste geladen. In Uniform waren blos die Wirthe, nämlich die Gardeoffiziere, erschienen, alle andere Anwesenden, auch der Prinz, trugen Civil.

Im Unterhause zeigte vorgestern Sir George Grey an, daß in Abwesenheit des Premiers der durch einen Gichtanfall am Erscheinen ver—

8 *

Der Herzog ist aber im Besitze dieses

1319

hindert war der auf der Tageßordnung stehende, Antrag behufs weiterer Befestigungsvoten verschoben werden müsse ; desgleichen ein anderer Antrag behufs Ankauf des Ausstellungsgebäudes. Herr Dawson wünschte die Aufmerksamkeit des Hauses auf einen traurigen Fall zu lenken, der in den letzten Tagen viel von sich reden gemacht. Eine junge Nähterin war plötz— lich gestorben, und als Veranlassung ihres Todes war vom Todtenbeschauer angegeben worden, daß sie mit noch 60 oder 10 andern Mädchen während der Saison in schlecht gelüfteten engen Stuben 10, 12, zuweilen sogar 16 Stunden im Tage gearbeitet habe, und daß die Schlafstuben dieser armen Geschöpfe durch Mangel an Raum und Lüftung wohl geeignet seien, die gesundeste Natur zu untergraben. Herr Dawson wünschte nun von der Regierung zu wissen, ob sie selbst eine Bill zur Verbesserung der Lage solcher (bei großen Modistinnen und in Frauenkleider Magazinen zu Tausenden beschäf⸗ Ugten Handarbeiterinnen einbringen oder die Einbringung einem unabhän— gigen Mitgliede gestatten wolle. Der Staats-Secretair des Innern, Sir George Grey, erwiderte: So wünschenswerth es auch sein möge, halte er es doch für schwer möglich, Arbeiterlokale in Privathäusern derselben gesetzlichen Aufsicht (der Fabrik: Bill) wie in großen Fabrik = Etablissements zu unterwerfen. Es existire bereits ein Gesetz, kraft dessen jeder Arbeitgeber welcher sich verpflichtet hat, seinen Arbeiterinnen oder Dienerinnen Wohnung, Kost und Kleidung zu geben, und dieses unter Gefährdung der Gesundheit und des Lebens der be⸗ freffenden Personen vernachlässigt, strengen Strafen unterworfen sei. Wo⸗ fern daher ein Mitglied des Hauses eine neue in dieser Richtung wirkende Bill einbringen wolle, wäre es wünschenswerth, daß er sich über den even fuellen Inhalt derselben vorher ausspreche. Hr. Bright stellte die An⸗ frage an die Regierung, ob sie die Entscheidung des Königs der Belgier in der brasilischen Streitfrage dem Hause mittheilen wolle, worauf Hr. Layard erwiderte, sie sei erst am Tage vorher hier eingetroffen und werde mit allen sie begleitenden Dokumenten ohne Verzug gedruckt und dem Hause vorgelegt wer den. = Auf eine Frage Sir W. Gallw ey rs erwiderte Lord Clarence Paget, vom Oberkommandanten im Mittelmeer sei vorgestern die Meldung einge troffen, daß das unterseeische Kabel zwischen Benghasi und Alexandrien gerissen und er ersucht worden

sei, auf dieser Linie einen Regierungsdampfer zur Disposition zu stellen. Darauf habe die Regierung

Vertreter der Interessen Polens ein

geantwortet daß sie es nicht für zweckmäßig erachte, einen eigenen Dampfer

für diesen Dienst zur Verfügung zu ln, Herr Horsmann erbat sich weitere Auskunft über die nach St. Petersburg gesandten Roten der drei Mächte. Lord Palmerston habe im Hause erklärt, die Roten würden beinahe gleichzeitig in St. Petersburg eintreffen, wogegen ein Petersburger Telegramm vom 23sten melde, daß wohl die französi. sche und die englische am 22. angelangt sei, die österreichische aber nicht vor dem 26. erwartet werde. Herr Horsman wünschte zu wissen, ob die Re⸗ gierung den Grund dieser Verzögerung kenne, ob die dadurch eventuell ver= anlaßte Verzögerung der russischen Antwort auch die zugesagte Veröffent⸗ lichung des Notentéxtes in die Länge schieben werde, Sir George Grey erwiederte, so viel der Regierung bekannt, hätte die osterreichische Note gleich zeitig mit den beiden anderen eintreffen sollen, und es sei nicht wahrschein. lich, daß ihre Ankunft um vier Tage verzögert worden sei. Den Zeitpunkt wann die russische Antwortsnote vorgelegt werden solle, könne er vorerst nicht bestimmen. Sir W. Gallwey las unter häufigem Ordnungs⸗ ruf ein Stück aus einem Artikel des Constitutionnel vor, welcher die Befürchtung ausdrückt, daß England am Ende vor . Kriege zu Gunsten Polens zurückweichen würde und der mit den , schließt: „Englands Ehre, so wie das Interesse Europas und der ,, , heischen es « (nämlich daß die drei Mächte nicht auf halbem Wege nr bleiben. Das genannte Mitglied erbat sich Aufklärung, ob England sich wirklich willenlos in einen Krieg werde hineintreiben lassen. 963 Haus begrüßte diese Interpellation mit Lachen und Ordnungsruf, und keines der anwesenden Kabinetsmitglieder

hielt es für seine Pflicht, eine so kategorische Frage zu beantworten.

Im Oberhause wünschte gestern Lord Broug ham zu . . die Regierung der spa nischen den vor kurzem eingetroffenen, ö o Kommodore Wilmot über den Sklavenh andel einschicken wird. 3 sei Pflicht der britischen Regierung, in Spanien zu drin gem . ö hässigen Handel einmal ein Ende mache, denn leg i es . . daß jährlich gegen 23/000 Sklaven nach Kuba. , 6 den. Graf Ru ssell erklärte sich bereit, den erwähnten Bericht 2. ; ö drid zu senden. Der Marquis vo n Clanrica rde sprach n 6 ken über die Aburtheilungen der 4 merika nischen, P risen 6h . insofern sie von den im letzten Kriege anerkannten n n n ne. n. gerichte wesentlich abweichen. In Amerika gelte jetzt ö a. . . Verdacht zur Kondemnirung eines Schiffes r , . eines gekaperten Fahrzeuges nicht allein durch den e itain ir n, ft, sonder S siffsegenthümer bewiesen werden müsse; 6 ,, . d, ,, 1 keine n fon , l. an e monströse Voir. s deswegen nicht, weil Hoffnung auß eine zuregen wünsche, so u fn e , , Teri, . sei. Hoffent⸗ 666 n ö u 56 zen daß der Kaiser der Franzosen . . . . , , . graͤge 1uf Vermittlung und auf Aner- . We nee , n, Run möchte er selber zwar eine kennung der Südstaaten gemacht babe =. nöchte er selbet r direkte e , nicht anempfehlen, doch vertrage . fich ch e der neutralen Stellung Englands, den Su den a 6 . . . Lebensfähigkeit genugsam an den Tag gelegt helf . . erkennung von Seiten Englands, Frankreichs d. 90 n e ., Kriege bald ein Ende machen, und er erlaube, sich 13 gr ug ö. . ö u , , . . 1. g fn g bei senden Theil Graf Russell bemerkte auf den er eng die Pi len git we ene, denen dieser Rede blos, daß Lord Clanriearde s Ansichten die dn n n, , , , 39. geachtetsten Juristen übereinzustimimen e n n . i, züglich Frankreichs angehe, sei zu, erwidern daß, . oder einer der Franzosen keine neuen Vorschläge wegen aner , 4 Hi, , , Anerkennung des Südens erhalten habe. Und vnd diese . fee n f im Allgemeinen betreffe, so habe er Graf Russell) seine frühe An

über dieselbe nicht geändert.

ral⸗Direktor,

Im Unterhause wurden gestern mehrere Interpellationen in Bezug auf Folen gestellt. Herr Griffith wünschte abermals zu wissen, ob die durch die Zeikungen mitgetheilten Instructionen der russischen Regierung an General Murawleff authentisch seien oder nicht. Herr Layard bedauerte, diese Frage nicht beantworten zu können, da die Regierung keine offizielle Kenntniß von den Instructionen der russischen Commandeure habe. Auf Herrn Bentinck's Frage an Herrn Hennessy, ob dieser gesonnen sei, seinen aufgeschobenen) Adreß⸗Antrag am kommenden Montag einzubringen, erwiderte der Befragte, er sei dazu bereit, wenn die Regierung bis dahin die erwarteten telegraphischen Depeschen aus St. Petersburg erhalten habe. Hr. Coch⸗ rane kam später auf dieselbe Frage zurück, worauf Sir George Grey erllã rte. es stehe Herrn Hennessy frei, den Gegenstand an irgend einem bel ebägen Tage wieder vorzubringen. Es sei jedoch noch zweifelhaft, ob Lert Pal⸗ merston am Montag im Oberhause werde erscheinen können Herr Hennessy erklärte sich in Berücksichtigung dieses Umstandes bereit, von seinem Rechte nicht vor Donnerstag Gebrauch zu machen. O To noghu⸗= richtete an Roebuck die Anfrage, ob er noch Willens sei, seinen auf die Anerkennung der Südstaaten hinzielenden Antrag am nächsten Dienstag ein⸗ zubringen. Herr Roehuck erwiderte: »Ganz gewiß bin ich dazu bereit, und ich wundere mich nur, daß irgend Jemand daran zweifeln kann. « Hört! und Heiterkeit.)

Die »Morningpost« ist, Bedingungen mitzutheilen, unter Nationalregierung sich zu einer Einstellung ig her beilassen würde. Es sind folgende: Erstens: Der Waffenstillstand müsse sich auf das ganze Königreich Polen, wie es vor seiner ersten Theilung im Jahre 17*2 bestanden, erstrecken. Zweitens: Zu der von den betheiligten Mächten abzuhaltenden Konferenz

wie sie sagt, in den Stand gesetzt, die welchen die sogenannte polnische der Feindseligkeiten her⸗

müsse als Bevollmächtigter der National⸗ Regierung« Zutritt erhalten. Drittens: Eine aus Abgeordneten 3er Provinzen sowohl wie des polnischen Königreichs gebildete Reichs⸗ versammlung müsse unter der Bürgschaft nicht allein von ganz Europa, sondern auch der alle Provinzen besetzenden Nationalarmee zusammentreten. . General Joshua Jebb ist eines plötzlichen Todes gestorben. Sein Name war in den letzten Jahren ein vielfach genannter, n niger weil er während seiner milltairischen Laufbahn eine bedeutens⸗ Rolle gespielt, sondern mehr in Verbindung mit Resormen im Ge⸗

fängnißwesen und zumal weil ihm das Tickets⸗of⸗Leave⸗System sei⸗ nen Ursprung verdankt. Er war ein Mann von Vermögen starb, ein 70jähriger Greis, auf der Außenseite eines Omnibus der Fahrt von seiner Wohnung nach seinem Büreau. Niederlande. Aus dem Haag, 27. Juni. Kammer hat mit 36 gegen 30 Stimmen den mit Bele schlossenen Vertrag über die Maas⸗-Bewässerung genehmigt. Paxis, 27. Juni. Der Moniteur ͤ durch welches der neue Vrä—

220

Frankreich. nelder der Kaiser habe das Schreiben erhalten sident der Republik Costa Rica seinen Amtsantritt anzeigt, und =* neuen Minister Baroche, Nouher, Boudet und Behic seien vom Kaifer in Gegenwart des Staats⸗-Ministers Billault vereidigt worden dann bringt das amtliche Blatt eine Reihe Kaiserlicher Dekrere Senator Vaisse, der die Verwaltung des Rhone - Dedarten ent führt, ist zum Großkreuz der Ehrenlegion, Graf J Direktor im Ministerium des Innern, zi Maire im Somme-Departement, Hecquet desselben Ordens ernannt worden. Die . des Seine-Präfekturrathes ist von 6 auf 7 erbobt; die Mitglied ist Margucrie, bisheriger Büreauvorsteber 1. im Ministerium des Innern. Der bisherige Direktor der Persona— lien-Abtheilung im Ministerium des Innern, Dureau, ist zum Loiret- Präfekten ernannt an Stelle des zur Disposition gestellten Grafen ECoetlogon. Der Indre - und Loire-Präfekt Podevin wird ene Person in die erste Klasse erhoben. Der Abtheilungs Chef im Ministerium des Innern wird Gefängniß⸗ und Zuchthas⸗= nm. an Stelle des wegen Kränklichkeit in den Naben Der Haute⸗Saone Präfekt Isoard position gestellt; an seine Stelle tritt der bisherige An von Sedan, Baron Therreau. Außerdem sind nen fekturen, A General-Secretariate und 10 Präfekturra besetzt worden.

Die »France« enthält folgende Nachrichten kommt der Kaiser von Fontainebleau nach zum ersten Male dem neuen Ministerrathe prand kommt mit dem Kaiser zugleich und wid n Kollegen ein großes Diner geben. Der hat heute sein Amt angetreten den Auditeur im Staatsrath, Herrn Perre auch Herr Rouher ins Präsidium des Ste dabei eine stark applaudirte Lobrede * Amte gehalten. Er bleibt, wie bisher, im M beiten wohnen und überläßt eine Arbeitsminister Behie. Im Minled⸗ der schönen Künste werden drei Theater; Chef Graf Baceioechi Nieuwekerke; 3) Gestütes Chef & seinen bisherigen Kabinetschef Var Ministerium des Unterrichts *

tretenden Perrot.

Swe rin

21* . *** 2