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Provinz Westfalen. Regierungsbezirk Minden. Zins- Coupon zu der Kreis -⸗Obligation des Lübbecker Kreises
n, , 1 ö Thaler zu 47 Prozent Zinsen über..... Thaler ..... Silbergroschen.
Der Inhaber dieses Zinscoupons empfängt gegen dessen Rückgabe in derß Zeit vom ..... n , K resp. vom ..... ten . bis ...... .. und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreis, Obli⸗ gation für das Halbjahr vom 11 mit (in Buch- siaben) ..... Hale. Silbergroschen bei der Kreis ⸗ Kommunal Kasse zu Lübbecke.
Lübbecke, den.. ten ......
Die Stände des Kreises Lübbecke. Dieser Zinscoupon ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schluß des betreffenden Halbsahres an gerechnet, erhoben wird.
Provinz Westfalen. Regierungsbezirk Minden. 0 h zur Kreis⸗Obligation des Lübbecker Kreises.
Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der Obligation des Lübbecker Kreises Littr: .... . 4 Thaler à 45 Prozent Zinsen die . te Serie Zins ⸗Coupons für die fünf Jann . bei der Kreis-Kommunal-Kasse zu Lübbecke.
Lübbecke, den ..... ten
Die Stände des Kreises Lübbecke.
Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, Staats- Secretair und Präsident der Immediat · Justiz · Examinations · Kom- mission, Bode, nach Kissingen.
E Der Wirkliche Geheime Ober-Finanz-Rath und General ⸗Direktor
derz Steuern, von Pommer-Esche, nach Preußen.
Personal -Deränderungen in der Armet. Offiziere, Portevee⸗Fähnriche ꝛc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.
Den 29. Juni.
v. Grassow, Pr. Lt. à la suite des 3. Ostpreuß. Gren. Regts. Nr. 4,
unter Belassung in seinem Kommando zur Dienstleistung bei der Marine, zum Hauptm. à la suite des Regts. befördert. Den 3. Juli. Frhr. v. Le Fort, Pr. Lt. vom Rhein. Ulan. Regt Rr. 7, zur Dienst⸗ keistung als Inspections-Offizier und Lehrer bei der Kriegsschule in Engers lommandirt.
B. Abschiedsbewillig ungen ze. n Juli, Hesse, Sec. Lt. vom Thür. Inf. Regt. Nr, 72, ausgeschieden und zu den beurlaubten Offizieren 1. Aufg. des 3. Bats. (Sangerhausen) 1. Thür. Landw. Regts. Rr. Il übergetreten.
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. Re d m ei n n g der beim militairärztlichen Personal im Laufe des Monats Juni d. J. eingetretenen Veränderungen und zwar:
J. Durch Verfügung des Herrn Kriegs- und Marine— Ministers Excellenz. Den 1. Juni. Die Stab . Aerzte des medizinisch'chirurgischen Friedrich Wilhelms. In-
stituts: Dr. Starke als Stabs. und Bats. Arzt zum 2. Bat. 4. Nieder. schles. Inf. Regt. Nr. 51, Dr. Boecker als Stabs. und Bats. Arzt zum
Ostpreuß. Jäger · Bat. Nr. 1
k Die Assistenzärzte: Dr. Leg vom 5. Westf. Inf. Regt. Nr. 53, Dr. Münnich von der Garde -Art. Brig, als Oberärzte zum medizinisch-chirur— gischen Friedrich Wilhelms -Institut versetzt.
II. Durch Verfügung des Chefs des Militair-Medizinal— Wesens.
A Stehendes Heer. Den 15. Juni.
Die Assistenzärzte: Dr. Horn vom Westfäl. Füs. Regt. Nr. 37, zum Brandenburg. Drag. Regt. Nr. 2, Dr. Schönleb en vom 6. Pomm;, Inf. Regt. Nr. 4, zun 6. Brandenburg. Inf. Regt. Nr. 52 Dr. Wolff vom Schles. Füs. Regt. Nr. 38, zum Ostpreuß. Ulan. Regt. Nr. 8; q
Die Unterärzte: Dr. Karpinski vom Kaiser Alexander Garde ⸗Gren. Regt. Nr. 1, zum Pomm. Füs. Regt. Nr. 34, Dr. Thilo, vom Kaiser Franz Garde ⸗Gren. Regt. Nr. 2, zum Westf. Füs. Regt. Nr. 37 versetzt.
Den 18. Juni.
Die Assistenzärzte: Dr. Crusius von der Pomm. Art. Brig. Nr. 2. zum 1. Pomm. Ulanen-Regt. Nr. 4, Dr. Schweitzer vom J. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69, zum 1. Schles. Drag. Regt. Nr. 4 versetzt. .
Den 19. Juni. Dr. Grosser, Assistenz Arzt vom 8. Brandenb. Inf. Regt. Nr. 6,
entlassen. Den 20. Juni. Dr. Zühlke, Assistenz Arzt der Marine und Seewehr, als Assistem. Arzt bei der Marine angestellt. Den 24. Juni. Dr. Kuntz, Assistenz Arzt, attachirt beim Medizinalstabe der Armee und kommandirt zum Herzoglich coburg ⸗ gothaischen Kontingent, entlassen.
Dr. Sternberg, Assistenz⸗Arzt vom 4. Garde ⸗ Gren. Regt. Königin, zum
6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68,
Die Unter-Aerzte: Dr. Rabl vom Garde ⸗Füs. Regt., zum 4. Garde. Gren. Regiment Königin, Dr. Zochert vom Kaiser Alexander Garde-Gren Regt. Nr. 1, zum 3. Garde -Regt. z. F. Dr. Tomaszem ski vom 1. Garde. Drag. Regt. Nr. 1, zum Litth. Ulanen-Regt. Nr. 12 versetzt.
Den 26. Juni.
Die Assistenzärzte: Dr. Groos vom Garde ⸗Füs. Regt, zum 2. Bran. denb. Gren. Regt. Nr. 12 (Prinz Carl von Preußen), Dr. Deininger
von der Garde ⸗Art. Brigade, zum 2. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 50.
Die Unterärzte: Dr. Bode von der Garde - Art. Brigade, zum 1sten Niederschleß schen Infanterie Regiment Nr. 46, Dr. Aefner vom Kaiser
Franz Garde ⸗ Gren. Regt. Nr. 2, zum 2. Leib-⸗Hus. Regt. Nr. 2, Dr. Maseder vom Garde-Pion. Bat, zur Schles. Art. Brig. Nr. 6 versetzt. Den 29. Juni.
; Die Assistenzärzte: Haun vom Ostpreuß. Ulanen Regt. Rr. 8, zum . 8. Ostpreuß. Inf. Regt. Nr. 45, Dr. Wachsmuth vom 8. Ostpreuß. ö Infanterie Regt. Nr. 45, zum Ostpreußischen Ulanen Regiment Nr. . Fr. Thumann vom 8. Ostpreuß. Inf. Regt. Nr. 45, zum 6. Ostpreuß.
Inf. Regt. Nr. 43 versetzt. w Den 22. Juni.
entlassen. Den 24. Juni.
entlassen. Den 25. Juni.
Die Assistenzärzte: Dr. Lee sem ann vom 1. zum 3. Bat. 1. Westfäl. Regts. Nr. J3, Hr. Sander vom 3. Bat. 2. Rhein. Regts. Nr. 28, zum Bat. Essen Nr. Z6 versetzt.
Den 26. Juni.
Dr. Schneider, Assistenzarzt vom 2. Bat. 3. Westfäl. Regts. Nr. 6, entlassen.
Dr. Doeblin, Assistenzarzu vom 1. zum 3. Bat. 4. Rhein. Regts. Nr. 30 versetzt. Den 27. Juni.
Die Assistenzärzte: Dr. Hasse von? 1. Bat. 4 Pomm. Regts. Nr. 21, Dr. Biberstein vom 1. Bat. 1. Brandenb. Regts. Nr. 8, entlassen.
Militair⸗Justiz⸗Beamte. Durch Verfügung des General-Auditoriats. Ben 2. Juli. Hennings, Garnison = Auditeur in Küstrin, in gleicher Eigenschaft an das Kommandantur ⸗ Gericht in Stralsund versetzt. .
Bekanntmachung.
Vom 10. d. Mts. ab werden Fahrpostsendungen mit den um 9 Uhr
5 Minuten Morgens und 9 Uhr 20 Minuten Abends aus Berlin abgehen.!
Dr. Stanelli, Assistenzarzt vom 1. Bat. 4. Brandenb. Regts. Nr. l,
Dr. Koppe, Assistenzarzt vom 3. Bat. 2. Brandenb. Regts. Nr. 12 .
— . .
U
den, so wie um 8 Uhr 3h Minuten Abends und 11 Uhr Vormittags in Berlin eintreffenden Eisenbahnzügen nach resp. von Eydtkuhnen ohne Ein. schränkung befördert werden, wogegen mit den aus Berlin um 10 Uhr 45 Minuten Abends abgehenden und in Berlin um 5. Uhr 140 Minuten früh ankommenden Eydtkuhner Courier - Zügen nur Korrespondenz, Geld briefe .
und Pakete mit Waarenproben bis zum Gewichte von 5 Pfd. Beförderung erhalten können.
h
Die Auflieferung von Geldbriefen und Paketen zu dem neuen Abend— .
Personenzuge nach Eydtkuhnen muß erfolgen:
15 bei der Postexpedition auf dem Frankfurter Eisenbahnhofe hierselbst
bis 8 Uhr Abends, 2) bei dem hiesigen Hof -Post- Amte bis K Uhr Abends und
Z bei den übrigen Posterpeditionen am hiesigen Orte bis 5; Uhr Abendd.
Berlin, den 9. Juli 1863.
Der Ober - Post-Direktor. Schulze.
Nichtamtliches. Prenßen. Berlin, 11. Juli. Ueber die Reise Ihrer
Majestät der Königin wird uns mittelst telegraphischer Depesche aus Aachen vom heutigen Datum mitgetheilt: Ihre Majestät die
Königin hat am 7ten von Rotterdam aus Se. Majestät den
König und die Königin der Niederlande, so wie die Prinzessin Frie⸗
drich im Haag besucht und ist gegen Abend im Schloß Soestdý bei Utrecht bei der verwittweten Königin eingetroffen, woselbst aße: der Großherzogin von Sachsen⸗Weimar auch der Prinz und die
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Prinzessin Heinrich anwesend waren. Am Sten statteten die Königl. NMajestäten daselbst ihren Gegenbesuch ab. Die Königin reiste am gten früh über Rotterdam nach Aachen ab und besuchte jn Laeken Se. Majestät den König der Belgier. Die Ankunft in Aachen erfolgte nach 11 Uhr. Heut besichtigten Ihre Majestät einige der Aachener Wohlthätigkeits-Anstalten und speisten bei der Gräfin von Rassau. Die Stadt war beflaggt und begrüßte Ihre Majestät mit allgemeiner Theilnahme. Abends wird der Gesangverein Con—⸗ cordia und der Männer-Gesangverein einige Lieder vortragen.
Hessen. Kassel, 9. Juli. In der heutigen »Kass. Ztg.“ wird das Gesetz vom 1. Juli 1863, betreffend die Leitung der land⸗ ständischen Wahlen u. s. w., publicirt.
Die »Kass. Ztg.« meldet, daß der Kurfürst dem in außerordent— licher Mission am Kurfürstlichen Hofe beglaubigt gewesenen König— lich preußischen Gesandten und bevollmächtigten Minister, General— Major Grafen zu Münster-Meinhövel, das Großkreuz des Kurfürst— lichen Wilhelmsordens verliehen hat.
Dasselbe Blatt sagt: „Bezüglich der auch in unser Vlatt aus anderen Zeitungen übergegangenen Nachricht, daß die kurhessische Re— gierung bei der Münchener Zollkonferenz den bekannt gewordenen Punctationen der Königlich bayerischen Regierung bereits zuge: stimmt habe, erfahren wir aus sicherer Quelle, daß diese Nachricht unrichtig sei.«
Oesterreich. Wien, 10. Juli. In der Sitzung, welche gestern der der Ausschuß des Abgeordnetenhauses zur Berathung der Regierungsvorlage wegen Behandlung umfangreicher Gesetzentwürfe abhielt, war von den Ministern keiner erschienen. An den am Tage vorher gesaßten Beschlüssen wurde, dem »Wanderer« zufolge, nichts geändert. Die Thätigkeit der anwesenden Mitglieder des Ausschusses beschränkte sich auf die Redaction des abgeänderten Gesetzentwurfes. Der Bericht kommt in der nächsten, auf Dienstag kommender Woche anberaumten Plenar-Sitzung des Abgeordnetenhauses auf die Tages—= ordnung. Seinem gestrigen Bericht über die Berathungen des Aus— schusses fügt der Wanderer« noch hinzu, daß der Beschluß, den die Debatte und die Antragstellung im Hause sehr beschränkenden §. 10 abzulehnen, einstimmig war, obgleich der Staatsminister gerade auf die Beibehaltung dieses Paragraphen in seiner Vollständigkeit den Hauptaccent legte.
Belgien. Brüssel, 10. Juli. Ihre Majestät die Königin von Preußen ist, wie die Independance« meldet, gestern Nachmittag in Laeken eingetroffen. Im Schlosse fand großes Diner statt wel chem König Leopold präsidirte. Der preußische Gesandte in Brüssel war seiner Souverainin entgegengereist.
Großbritannien und Irland. London, g. Juli. Ein großartiges Fest fand gestern in der Halle der Schnittwaaren⸗ händler statt. Der Prinz von Wales wurde mit den üblichen, den Charakter höchsten Alterthums tragenden Ceremonien in diese älteste der hervorragenderen Zünfte der Hauptstadt aufgenommen. Diese Innung besteht übrigens jetzt fast nur aus Rechtsgelehrten, Offizieren Fer Landarmee wie der Flotte, Geistlichen und hohem Adel.
In der gestrigen Sitzung des U nterhauses wurde auf Cobden's Antrag eine Adresse um Vorlegung einer von gewissen Rhedern in Liverpool an den Staats-Secretair des Auswärtigen ge— richteten Denkschrift, welche eine Modification des Gesetzes über
fremde Anwerbungen in Vorschlag bringt, genehmigt.
Baron von Blome ist von Hannover hier angekommen, um während der Abwesenheit des hannoverschen Gesandten, Grafen Kielmannsegge, als Geschäststräger zu fungiren. ö
Das alljährliche Preisschießen auf der nahe bei der Hauptstadt gelegenen Haide von Wimbledon hat dieser Tage begonnen und übt, vom schönsten Wetter begünstigt, eine große Anziehungskraft aus. Eigentlich ist dieses Preisschießen nur für die Freiwilligen bestimmt und soll dazu dienen, die Liebe zur Sache und den militairischen Geist in ihnen aufrecht zu erhalten, welche beide ohne derartige Reiz mittel Gefahr laufen würden, in dem Getriebe des bürgerlichen Lebens erstickt zu werden; doch haben sich die Grenzen erweitert, und es neh⸗
men die verschiedensten Körperschaften, öffentliche Schulen, die Häuser
des Parlaments an der Bewerbung um verschiedene bestimmte Preise Theil; auch Ausländer sind nicht ausgeschlossen. Die Schüler des College von Eton zeichneten sich gestern durch erstaunenswerthe Fertigkeit in der Handhabung der Feuerwaffen aus und trugen einen, aber auch für die Besiegten noch rühmlichen Triumph über die Schulen von Winchester, Harrow und andere davon. Die Universität Oxford schießt gegen die Universität Cambridge, das Haus der Gemeinen gegen das Haus der Lords, Regimenter Freiwilliger gegen Regi⸗ menter der Armee, und Einzelne gegen Einzelne. Der ausgesetzten Preise, welche zum Theil auch hohen materiellen Werth besitzen, ist eine große Menge. So ist der Preis der Königin 250 Pfd. und eine große goldene Medaille der St. Georgspreis eine Vase im Werthe von 250 Pfd., der Albertspreis (offen für jeden Bewerber) 100 Pfd. Eine bedeutende Anzahl von Preisen ist auch von Privat leuten dem „nationalen Schützenverein (National Rifle Associa-
gan. welcher der Anordner und Leiter des Festes ist, überreicht worden.
Das Comité, welches während dreier Tage der vorigen Woche die Leistungen der beim Krystallpalast probirten Dampffseuerspritzen zu beobachten hatte, hat sein Urtheil gefällt. Der erste Preis von 250 Pfd., welcher für Maschinen von 60 Etr. und mehr ausgesetzt war, wurde dem hiesigen Hause Merryweather u. Sons zuerkannt. Der zweite Preis von 100 Psd. wurde den Herren Shand, Mason u. Comp. hierselbst zuerkannt. Für große Staͤdte sind diese Spritzen
im Allgemeinen ganz geeignet; für die gewöhnliche Art von Londoner
Bränden hielt das Eomité die kleineren Spritzen für zweckentsprechen⸗ der. Von diesen letzteren (welche unter 30 Etr. Gewicht haben) war es eine Maschine der eben erwähnten Firma, welche den ersten Preis von 250 Pfd. erhielt. Den zweiten Preis von 100 Pfd. erhielt Lee's kleine Maschine. Weitere Preise waren nicht ausgesetzt; eine große Spritze des Herrn W. Roberts wurde »sehr empfohlen.“ Die amerikanischen Dampffeuerspritzen, von welchen so hohe Erwartungen gehegt worden waren, gingen völlig leer aus.
Die Niederreißung des Ausstellungsgebäudes ist in vollem Gange. Der Fußboden ist schon zum großen Theile weggenommen, und seine Planken umschließen jetzt als Zaun die Stätte der Zerstörung. Die inneren Verzierungen sind alle verschwunden.
Frankreich. Paris, 9. Juli. Der »Moniteur- bestätigt, daß Admiral Jaurés an Bord der »Semiramis« am 26. April auf der Rhede von JYJokuhama (Japan) angekommen war wo bereits die Korvette »Dupleix« und der Transportdampfer Dordogne, so wie englischerseits die Admiral⸗Fregatte »Küpers«, 5 Korvetten und 6 leichtere Fahrzeuge lagen. Beide Admirale hatten Detachements ans Land gesetzt zum Schutze der europäischen Kaufleute, die, sobald es am 12. Mai zum Bruch käme, an Bord der Schiffe genommen werden sollten.
Dasselbe Blatt publizirt den vom Justiz-Minister Delangle) dem Kaifer erstatteten Jahresbericht über die Civil und Handels⸗ Rechtspflege in Frankreich und Algerien während des Jahres 1861. Die Zahl der Cassationsgesuche war 661 der Appellationen 10,914, der Eivil -Prozesse erster Instanz 115,974, der handelsgerichtlichen Prozesse 243,977. Die Bankerotte hatten sich gegen das Vorjahr sehr vermehrt, von 4041 in 18690 auf 4862 in 1861.
Gegen die umlaufenden Gerüchte, als werde Frankreich eine Expedition nach Madagaskar ausrüsten, erklärt der Redactions⸗ Secretair des »Pays«“, man möge doch die weiteren Ereignisse ab⸗ warten, bevor man der Regierung die Absicht unterlege, sich in eine so unsichere und gefährliche Expedition einzulassen. Die „France ⸗ bemerkt über die Haltung, welche Frankreich in Madagaskar beob= achten werde: »Mit der Regierung der Königin Rasoahery Manjaka werden AUnterhandlungen angeknüpft um die Ausführung der mit Radama abgeschlossenen Verträge zu fordern. Was man von den persönlichen Dispositionen der Königin weiß, läßt einen guten Erfolg dieser Unterhandlungen hoffen.“ — Der Arzt, welcher dem »Moniteur« den zweiten Bericht über die
Revolution auf Madagaskar geliefert hat, ist, der »Independance«
zufolge, der Jesuiten⸗Pater Jouen, welcher 1843 auf jene Insel kam, aber nicht die Erlaubniß erhalten konnte, sich dort anzusiedeln. Er ging deshalb nach Réunion und errichtete eine große Colonisations- Anstalt, in welche er junge Madagassen, Jünglinge und Mädchen, aufnahm, erzog, mitunter auch verheirathete und dann wieder in ihre Heimath entließ. Als die Königin Ranavalo im Jahre 1857 schwer
crkrankte, durfte er nach der Stadt Emyre kommen und einige Mo⸗
nate als Arzt fungiren.
Herr Fould befindet sich, nach der »France⸗= in Vichy und wird dort zehn Tage in der Nähe des Kaisers bleiben.
Gestern gab Herr Drouyn de Lhuys ein großes Diner zu Ehren des Kardinals Grasselini und der Herzoge von Tetuan und von Saldanha.
Der Fürst de la Tour d'Auvergne in Rom hat, wie die »France⸗= meldet, zur Stärkung seiner Gesundheit 4 Wochen Urlaub zu einer Badereise nachgesucht und erhalten.
Die Akademie der Inschriften hat für den zweijährigen Kaiser⸗ preis in diesem Jahre dem Institute mit 16 von 31 Stimmen Julius Opperts Entzifferung der Keilschriften von Babylon und Ninive vorgeschlagen, während für August Mariette's ägyptische Aus⸗ grabungen 14 stimmten.
General Oudinot, Herzog von Reggio, ist gestorben. Er war der älteste Sohn des Marschalls Oudinot und begann schon im Jahre 1809 feine militairische Laufbahn als Husaren-Lieutenant,
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1869 befehligte er die Expedition gegen Rom und übergab nach der Einnahme der Stadt das Kommando an General Rostolan. Er legte seine Feindseligkeit gegen die Politik des Präsidenten Louis Napoleon offen an den Tag, wurde bei dem Staatsstreiche mit an⸗ deren Deputirten in der Mairie des 10. Arrondissements verhaftet, bald darauf freigelassen und lebte seitdem in stiller Zurückgezogenheit auf seinen Gütern in der Nähe von Bar le Due. . Der oberste Unterrichtsrath hat gestern unter dem Vorsitz des Ministers seine Sitzungen eröffnet; die erste Ansprache des Herrn