1494
unter General Chalcon, so wie 150 Pferden des Obersten Trajeque. Diese mit einer Abtheilung Artillerie versehene Truppenmacht steht nebst dem nothwendigen Verwaltungspersonal unter dem Obersten Brincourt, der zum Stadt ⸗ Kommandanten ernannt ist. Oberst— Lieutenant Jamin ist Kommandant vom Platz. Den Gesundheits— zustand in Puebla bezeichnet Forey als gut. Die Lazarethe sind in den Klöstern so gut als möglich bergestellt worden. Am 2. Juni lagen dort Kranke und Verwundete 822 und Genesende 262 in Puebla und 120 in San Martino. »Seit Eröffnung des Fidn g. bis jetzt hat der Verlust des Expeditions-Corps betragen: 18 Offiziere todt und 79 verwundet; Mannschaften aber 167 todt und 1039 verwundet; von den Verwundeten sind mehrere nachher an ihren Wunden gestorben. So fühlbar diese Verluste, so ist der Erfolg doch nicht so theuer erkaust, wie man glauben konnte, und ist das Blut der Soldaten nach Möglichkeit gespart worden. Das gelbe Fieber ist in Vera-⸗Cruz bereits Anfangs Mai aufgetreten und hat schon einige Verwüstungen angerichtet. Unter den Opfern befindet sich auch leider Oberst Labrousse, der Kommandant von Vera⸗Cruz.« Die alliirte Armee ist mit dem, was man in Puebla freilich in sehr schlechtem Zustande vorgefunden, Kanonen, Waffen, Geschirre, Monturen ꝛc. ausgerüstet worden. Alle Kriegsgefangenen, welche zu dienen wünschten, sind den Marquez'schen Truppen einge— reiht worden, die jetzt so eine Stärke von 7300 Mann aller Waffen gattungen und von 1100 Pferden gewonnen haben.
Mit der Eisenbabn kom]mmt man nur langsam vorwärts; 950 Schienen liegen auf 6000 Meter (etwa g Meilen), Erdarbeiten sind fertig auf 10600 Meter und
Arbeiter sind daran beschäftigt.
2300 sind noch im Bau. Die Compagnie hat 400 Tons Schienen erhalten; an Babhnschwellen ist Mangel, aus den Vereinigten Staaten werden aber 20,000 Stück erwartet. Forey die Bahn bis Pulga fertig und auch die Brücke von La So— ledad dem Verkehre übergeben zu wissen. Die mexikanischen Ge— fangenen, die Lust bezeigen, sollen bei den Erdarbeiten beschäftigt werden.
Forey schließt seinen Bericht mit der Meldung, idaß am Zten Juni eine starke Kolonne mit dem letzten Material von Puebla nach Mexiko ausbrechen sollte und daß er selbst am 5. Juni Puebla ver— lassen wollte.
Ein Kaiserliches Dekret vom 16ten d. verordnet, daß die in der
mit Belgien am 12. Mai d. J. abgeschlossenen Convention fest⸗ gesetzten Tarif⸗Aenderungen auch für England gelten. Ein anderes Kaiserliches Dekret setzt den Einfuhrzoll für rektifizirtes und gereinig— tes Petroleum und Steinösl auf 3 Fr. per 100 Kilogramm fest, wenn sranzösische Schiffe es aus dem Ursprungslande bringen; anders—« woher in Schiffen welcher Flagge immer 5 Fr.
Italien. Ueber den Vorgang an Bord des französischen
Postdampfers »Aunis« im Hafen von Genua berichtet der Pariser »Moniteur« Folgendes: Um 10 Uhr war die Polizei auf das Schiff
gekommen; erst um 11 Uhr erhielt der französische Konsul die Anm zeige davon, und obschon er Anfangs gegen die Eigenmächtigkeit der Polizei protestirte, gab er doch schließlich nach und beorderte einen seiner Konsulats⸗Beamten, die fünf Passagiere aus den Händen des Schiffs⸗Kapitäns entgegenzunehmen. Der »Moniteur« erklärt, daß der Konsul daran Unrecht gethan habe. Denn die am 26. Juli 1862 abgeschlossene Konsular- Convention Art. 12 und 13 hätte unbedingt beobachtet werden müssen. Art. 12 verbiete den Justiz und Zollbeamten ausdrücklich jede Recherche oder Visitation auf den Schiffen, wenn nicht deren Konsul oder Vice— Konsul zugegen sei. Unruhen entstanden seien, den Lokal Behörden nur dann das Ein— schreiten, wenn auch die Ruhe am Lande oder im Hafen dabei ge— fährdet sei. Die Post⸗Convention vom 4. Sept. 1860 Art. 7, wel⸗ cher speziell die kaiserlichen Postdampfer betrifft, besage ausdrücklich, daß Postpassagiere, welche in einer Hasen⸗Station das Schiff nicht verlassen, unter keinem Vorwande vom Bord weggeholt oder irgend welcher Untersuchung unterworfen oder zur Formalität der Paß Visirung angehalten werden dürfen. Der »Moniteur⸗ fährt dann fort: Selbst dann, wenn der Konsul Frankreichs regelrecht von den italienischen Bebörden angegangen worden wäre, zur Verhaftung der Passagiere der ⸗Aunis ⸗ zu schreiten, würde es ihm unmöglich ge⸗ wesen sein, dem zu willfabren. Das wäre ein wirkliches Ausliefe⸗ rungs Begehren gewesen, worauf er keine Macht hatte, eine Ver⸗ fügung zu treffen. Vorausgesetzt, jene 5 Personen wären in Italien unter Versolgung gesetzt und ihre Auslieferung gesetzlich begründet,
werden müssen, und wie derselbe nach der gerichtlichen Untersuchung,
die schlechterdings vorangehen muß, aufgenommen würde, könnte keinenfalls präjudizirt werden. Die Wahrung der Flaggen ⸗Ehre, die
Aufrechthaltung der allgemeinen Grundsätze des Voölkerrechtes und die unerklärliche Vernachlässigung des von Frankreich mit Italien ver-
einbarten Rechtes erlauben der Regierung des Kaisers nicht, der
italienischen Regierung gegenüber die bedauerlichen Vorgänge im Hafen von Genua zu vertuschen, sondern legen ihr die Pflicht auf, deren Redressirung zu beanspruchen. Derartige, aus übertriebenem Eifer entsprungene Vorfälle, knnen nur die Wirkung haben, die
führer, Dimitri Karakos, getödtet wurde.
Bis zum 15. Juni hoffte zufolge sollen sie sogar in Sparta, Limera und Epidaurus einge— — * 9 ) .
wurden getödtet und 70 verwundet.
2 T —696* . des Vaterlandes.
Und Art. 13 erlaube, wenn auf einem Schiffe
berzlichen Beziehungen der beiden, durch so viele Bande vereinigten Länder zu schwächen; sie sind im Voraus von den Regierungen desavouirt, und die Bereitwilligkeit der italienischen Regierung, ihrem Verbündeten alle legitime Genugtbuung zu gewähren, wird sicherlich der freundschaftlichen Mäßigung entsprechen, mit welcher Frankreich seine Reclamationen erhoben hat.« Neuerdings ist ein ähnlicher Fall in Messina vorgekommen. Der Präfekt wollte zwei Passagiere welche laut Stampa nicht einmal gemeine Verbrecher, sondern an politisch kompromittirt waren, an Bord eines franzssischen Post. dampfers verhaften lassen; der Minister des Innern aber versagte seine Genehmigung dazu, da der französische Konsul sich der Maß. regel widersetzt hatte. Griechenland. Der Pariser »Moniteur« meldet aus Athen vom 10. Juli: In unserer Stadt sieht es augenblicklich ziemlich ruhig aus. Die Truppen des Koronäos haben sich nach dem 2 Stunden von hier gelegenen Daphne, und die von Lautzakos besebligten nach dem ungefähr ebenso weit entfernten Pentelikon zu⸗ rückgezogen. Die Gelegenheit zu einem Zusammenstoß ist daher be⸗ seitigt. Jedoch ist es bis jetzt weder den Bemühungen des Ministe. riums, noch den Beschlüssen der National-Versammlung gelungen, die Anführer zu vermögen, daß sie diese Stellungen verlassen und sich nach den Provinzen begeben, wo zahlreiche Ruhestörungen ein rasches Einschreiten nöthig machen. In Messenien und Lakonien sind 2000 Mainoten von ihren Bergen in die Ebene hinabgestiegen und haben sich zwischen Sparta und Gythion vier Mal mit den Bauern und Truppen geschlagen. Drei dieser Ge— fechte fielen günstig für sie aus, obgleich in einem derselben ihr An— Den letzten Nachrichten
drungen sein und daselbst zahlreiche Exzesse begangen haben. Drei englische Linienschiffe und eine englische Fregatte unter Befehl des Admirals Smart sind im Piräeus vor Anker gegangen. Wie es scheint, ist die Zahl derer, welche in den neulich hier stattgehabten Straßenkämpfen gefallen sind, beträchtlicher, als man Anfangs an— nahm. Nicht weniger als 158 ffrüher war nur von 60 die Red rde Davon kommt nur die Hälfte auf die am Kampfe Betheiligten; die andere Hälste der Opser oder doch beinahe so viel waren harmlose Vorübergehende, Weiber und Kinder. Die National Versammlung hat den Brief des Königs
Georg J. durch folgendes Schreiben beantwortet:
Sire! Mit lebhafter Freude und Begeisterung hat die National - Ver— sammlung den Brief Ew. Majestät gelesen, welcher den feierlichen Akt der Kron-Annahme begleitete, und sie hat die Mittheilungen der Deputation über die Zuneigung Ew. Majestät zu Ihrem neuen Vaterlande und die hochherzige Mithülfe Sr. Majestät des Königs von Dänemark, so wie Sr. königlichen Hoheit, Ihres erlauchten Vaters, zur Erfüllung der gemeinschaft. lichen Wünsche der Ration vernommen. Diese in so königlicher Weise von Ew. Majestät ausgedrückten Gefühle sind die, welche die Nation bei ibrem Könige zu finden erwartete, als sie ihm einstimmig die Krone anbot. Die Einverleibung der ionischen Inseln ist die beste Vorbedeutung für die Größe iterl Indem die Versammlung aufs sehnsüchtigste die baldige Ankunft Ew. Majestät erwartet, welche die besten Bürgschaften für Sicher. heit und Ordnung gewährt, erklärt sie Ew. Majestät im Vertrauen auf die Tugenden, welche Sie zieren, schon jetzt für großjährig. Ew. Majestät wird bei der griechischen Ration einen begeisterten Empfang, das Vertrauen, die Liebe und Unterstützung finden, welche die Völker glücklich und die Throne glorreich machen. In der Ueberzeugung, daß die Nation und der König den 18. 3.) März für immerdar als einen gesegneten Tag betrachten wei den, fleht die National -Versammlung zum Allerböchsten, daß er den Thron Ew. Majestät mächtig und Ihren Namen glorreich machen möge. Rußland und Polen. Aus Warschau, 17. Juli, be— richtet die Ostsee Ztg.“ wie folgt: Das Gefecht bei Rogomw an der Eisenbahn am 12. d. bestätigt sich vollkommen in allen mitge— theilten Einzelheiten. Außerdem sollen in dieser Woche noch Gefechte bei Jadow an der Petersburger Eisenbahn, dann beim Städtchen Dzikow an der österreichischen Grenze im Sandomirschen und bei Kazimierz im Gouvernement Lublin vorgekommen sein. Ueber die Resultate derselben haben wir das Nähere noch nicht, doch können dieselben kaum zweifelhaft sein. Ferner fanden am 13. und 14. d. zwei Gefechte zwischen verschiedenen russischen Truppenabtheilungen und den Ausständischen, 2000 Mann unter Grabowski und Zych— linski — letzterer, wenn wir nicht irren, preußischer Unterthan — statt. Am 13. bei Orzywol an der Pilica von den Russen auf das linke Ufer dieses Flusses gedrängt, wurden die Insurgenten hier von drei verschiedenen Detachements russischen Militairs angegriffen und
* . t * verloren abermals mehrere hundert Todte, ihre ganze Bagage, Mu— so hätte der Antrag dazu immer auf diplomatischem Wege gestellt ; , n ,
nition und Waffen, während der Rest gänzlich zerstreut wurde. — Die Zahlungseinstellung des Hauses Th. Behrend und Co. macht auch hier viel Sensation, da unser Platz durch einige der bedeutendsten Firmen stark dabei interessirt ist.
Dänemark. Kopenhagen, 18. Juli. Einem König— lichen Restripte vom 15. d. Mts. zufolge soll die außerordentliche Mission des Geheimen Konferenzraths Brästrup nach Griechenland die Dauer von drei Monaten nicht übersteigen.
Der König Georg J. ist gestern auf Schloß Bernstorff konfir= mirt worden in Gegenwart des Königl. Hauses, der Minister und
Paulli vollzogen.
1495
der Gesandten der Schutzmächte. Der Akt wurde vom Stistsprobst
Amerika. Eine Depesche der Times- aus Newyork vom 9g Juli, Abends, bringt folgende mit dem Dampfer Canada in London den 20. Juli angekommene Nachrichten: Das Hauptquartier des Generals Lee war am Dienstag bei Hagersiöiwn. Der Rück. zug erfolgte in guter Ordnung. Er stand nach der Schlacht mit keinen in guter Ordnung befindlichen Truppen am Potomac und schützte den Uebergang des Trains. General Meade befindet sich 33 Meilen jenseits Gettysburg. Gestern griff sein Vortrab unter Kilpatrick die Konföderirten an, wurde aber geschlagen. Kilpatrick ist todt oder verwundet. General Hulburck meldet offiziell eine Nieder⸗ lage der Südtruppen bei Helena in Arkansas. Die Konfoderirten verloren 600 Mann an Todten und Verwundeten, so wie 1200 Gefangene, während sich der Verlust der Unions ⸗ Truppen auf blos 60 Mann belief. Die Besatzung von Vicksburg war 12000 Mann siark. Als Grund der Uebergabe wird Proviantmangel bezeichnet. Die Consceriptions ⸗Akte soll sofort im ganzen Norden zur Ausführung kommen. Das erste Aufgebot soll 360,000 Mann betragen. Die Loosziehung begann gestern in Rhode Island und Massachusetts und beginnt morgen hier in Newyork.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen ⸗ Bureau.
Salzburg, Montag, 20. Juli. Heute Nachmittag 37 Uhr trafen Se. Majestät der König von Preußen bei erwünschtem Wohl— sein hierselbst ein und nahmen das Absteigequartier im Hotel zum Erzberzog Karl.
Wien, Dienstag, 21. Juli. Ueber die russische Ant— wort bemerkt der „»Botschafter«, es gehe aus dem Geiste derselben hervor, daß Gortschakoff's Hauptvorschlag da— hin gehe, nur mit dem Wiener, eventuell auch mit dem Berliner Kabinet zu verhandeln. Die » Ostdeutsche Post« sagt, man könne mit Recht behaupten, das russische Aktenstüc sei negativ in allen Punkten, seine einzige positive Seite sei die Auf forderung zu Konferenzen der drei Theilungsmächte, was einer Pro— vozirung Frankreichs und Englands gleichkomme.
Londo n, Montag, 20. Juli, Nachts. Auf die heutige Nacht. sizung des Unterbau ses war die Diskussion des Hen n essyschen Antrags anberaumt, welcher lautet: »Ihrer Majestät in einer Adꝛess zu danken für die Mittheilung der Korrespondenz über die polnischen Angelegenheiten und Ihre Majestät dringend zu bitten, daß Sie im Einvernehmen mit anderen Mächten Maßregeln ergreifen möge, um die Bewahrung der gesetzlichen Rechte Polens mit den Be— dingungen eines dauerhaften Friedens zu verbinden.« Hennessy hatte die Einführung dieses Antrages an Horsman abgetreten, der dagegen seine eigene Resolution zurückgezogen hatte: Daß nach der Ansicht des Hauses die Festsetzungen des Wiener Vertrages über Polen, ihren Zweck, Polen eine gute Regierung und Europa den Frieden zu sichern, verfehlt haben und daß jeder fernere Versuch, Polen unter die Bestimmungen jenes Vertrages zu stellen ernstliche Verlegenheit für Polen und Gefahr für Europa verursachen müßte. Horsm an spricht mit großer Wärme für die Wiederher⸗ stellung Polens, tadelt die Regierung, weil das, was sie gethan, ent weder zu viel oder zu wenig, erinnert daran, wie unersprießlich das Wirken der Diplomatie sei, wenn nicht die Waffen im Hintergrund ständen, und warnt England, nicht etwa Frankreich mit seinen Sym⸗ pathieen für Polen zu neuen Allianzen hinzudrängen. Gladstone erwidert, die Regierung, praktische Gesichtspunkte festhaltend, theile Horsman's vage Hoffnungen auf eine Wiederherstellung des alten Po⸗ lens nicht. Hennessy beruft sich auf die Sympathien, die ganz Europa für Polen hege. Kinglake billigt die Politik, welche die Regierung bisher befolgt habe. Lord Palmer ston sagt: Die Wiederherstellung Polens in seinen alten Grenzen würde einen europäischen Krieg erfordern; ein solcher Krieg würde die bestehen. den Traktate annulliren, aus denen allein die Mächte ein Recht zur Intervention ableiten könnten, und würde Polen Rußland gegen über dem unbestreitbaren Rechte der Eroberung preisgeben. Leider widersetze Rußland sich einem Waffenstillstande, ohne welchen von Verhandlungen schwerlich Erfolge zu erwarten seien. England werde mit Frankreich und Oesterreich die weiteren Schritte berathen. Die Regierung erbitte dazu das Vertrauen des Parlamentes. Darauf zieht Horsman die Motion zurück. Das Ministerium legt die
Antwort des Fürsten Gortschakoff auf den Tisch des Hauses.
London, Dienstag 21. Juli, Vormittags. Der Gedankengang der auf den Tisch des Unterhauses gelegten russischen Antwort ist folgender. Die Kaiserliche Regierung wünsche, wie Graf Russell, eine praktische Lösung, und erkenne im Prinzip die Befugniß der Mächte, welche die Wiener Kongreßakte unterzeichnet haben, an, diesen Traktat zu interpretiren. Die in der englischen Depesche als Paecificationsbasis bezeichneten Maßregeln seien von dem Kaiser entweder schon verfügt oder doch angebahnt; für eine völlige Pacifirung könnten sie freilich nicht mehr bürgen jetz̃, wo fremde Einflüsse den Aufstand nährten, und dieser sich lediglich durch Terrorismus halte, während die polnische Bevölke— rung größtentheils passiv bleibe. Die vorgeschlagenen sechs Punkte konnten also nicht zur Ausführung kommen, bevor nicht die Ord— nung wiederhergestellt sei, und um so weniger als es den Aufstän— dischen nicht um die besagten Punkte, sondern um völlige Unabhängigkeit zu thun sei. Aus eben diesem Grunde könne der Kaiser auch nicht auf den Vorschlag des Grafen Russell eingehen, Einstellung der Feindseligkeiten zu prollamirenj an den Insurgenten sei es, dem Blutvergießen Einhalt zu thun dadurch, daß sie die Waffen niederlegten. Konferenzen end— lich zwischen den acht Unterzeichnern der Wiener Akte schienen der russischen Regierung nicht der geeignete Modus zu sein und kein be⸗ friedigendes Resultat zu verheißen. Insofern nur Fragen abzu⸗ machen, welche die Verwaltung polnischer Landestheile angehen, wür⸗ den Konferenzen mit Oesterreich und Preußen das Allerzweck⸗ mäßigste sein.
Paris, Montag, 20. Juli, Nachmittags. Sicherem Ver⸗ nehmen nach sind die Verwickelungen in Betreff des Vorfalles auf dem »Aunis« ausgeglichen und wird Italien die Gefangenen wieder herausgeben.
Das heutige »Pays« sagt: Die drei Mächte seien über die Un⸗ zulänglichkeit der russischen Antwort, so wie auch darüber, daß weitere Noten an den Fürsten Gortschakoff zu entsenden seien, im Einverständniß. Das »Pays« hofft noch, Rußland werde be⸗— greifen, daß es die Gelegenheit nicht entschlüpfen lassen dürfe, diesen so wichtigen Zwischensall europäischer Politik auf gütlichem Wege zur Lösung zu bringen.
Paris, Dienstag, 21. Juli, Morgens. Aus Madrid hier⸗ selbst eingetroffene Nachrichten melden, daß gegen die Absichten in Sevilla, Malaga, Valladolid und Granada Unruhen zu erregen, Vorsichtsmaßregeln getroffen seien. Bei Malaga hat ein Zusammen⸗ stoß einer französischen und einer englischen Fregatte siattgefunden:. beide Schiffe sanken unter und wurden nur ein englischer und fünf französische See⸗Soldaten gerettet.
Der heutige »Moniteur« theilt Briefe aus Vera⸗Cruz mit, denen zufolge in der Provinz Chiapas und der terras calientes die Küstensäume) ein Pronunciamento zu Gunsten der französischen Intervention erfolgt ist.
9 Kopenhagen, Montag, 20. Juli, Abends. Die i Minorität der schleswigschen Ständeversammlung hat beute de trag gestellt, der Regierungs⸗Kommissarius möge bei der Regierung seinen Einfluß dahin verwenden, daß die Stellvertreter geschiedenen Mitglieder baldigst einberufen werden. Der
Schweden wird nächsten Mittwoch zu einem eintägigen
Königs auf Schloß Skodsborg erwartet.
Statistische Mittheilungen.
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