1512
Verträge, welche es zweifelhaft erscheinen lassen konnte, daß der Kaiser von Rußland das Königreich Polen kraft desselben Rechtsanspruches be . sitze, kraft dessen ihm seine anderen Besitzungen gehören, die einzige Bestim= mung, welche seine Rechte von irgend einer Bedingung hätte abhängig machen können und die Möglichkeit eines Ideen ⸗Austausches mit fremden Mächten über diesen Theil seines Gebietes erklärt, ist die unbestimmte Stelle des Art. 1, in welcher es heißt, »daß der Kaifer von Rußland es sich vorbehält, diesem sich einer besonderen Verwaltung erfreuenden Staate eine solche innere Entwicklung zu verleihen, wie ihm rathsam erscheint«, und jener Ar— tikel, in welchem es heißt, »daß die Polen, die Unterthanen der verschiede⸗ nen hohen kontrahirenden Parteien, eine Volksvertretung und National— Einrichtungen erhalten sollen, die nach Maßgabe der politischen Zustände zu regeln sind, welche ihnen zu gewähren die einzelnen Regierungen, denen sie angehören, für zweckmäßig und geeignet halten c. Rußland beim Schluß des europäischen Krieges, dem durch den Wiener Vertrag ein Ende gemacht ward, einnahm. Wir werden der Wahrheit wohl ziemlich nahe kommen, wenn wir behaupten, daß der Art. 1 des Wiener Vertrages von Sr. Majestät dem Kaiser Alexander J. entworfen wurde und direkt don ihm ausging. Die von Earl Russell citirte Unterredung mit Lord Castlereagh ist cin weiterer Beweis dafür.
Hiernach wird es uns der erste Staats ⸗Secretair Ihrer britischen Majestät wohl erlassen, seinen auf Einstellung der Feindseligkeiten abzielenden Vor= schlag zu beantworten. Derselbe würde sich bei einer ernsthaften Prüfung
Aber die Geschichte dieser Periode ist nicht so entlegen, daß man die Stellung vergessen könnte, welche hat, wird bereits von der »France« mitgetheilt.
Psychologie, Logik, Moral und
der zu seiner Ausführung nöthigen Bedingungen nicht als stichhaltig erwei⸗
sen. Wenn festzustellen wäre, zwischen wem die Unterhandlungen darüber gepflogen werden sollten, wie der Status quo, den der Waffenstillstand zu garankiren hätte, beschaffen sein sollte, und wer über seine Ausführung zu wachen hätte, so würde man bald einsehen, daß die Bestimmungen des Völkerrechts auf eine Lage, die eine schreiende Verletzung derselben sein würde, nicht anwendbar seien. Seine Majestät der Kaiser ist es seinem getreuen Heere, welches für die Aufrechterhaltung der Ordnung kämpft, der friedlichen Mehrheit der Polen, welche unter diesen beklagenswerthen Agitationen leidet, und Rußland, dem dieselben schmerzliche Opfer auferlegen, schuldig, energische Maßregeln zu ihrer Beendigung zu ergreifen. So wünschenswerth es auch sein mag, dem Blutvergießen rasch ein Ende zu machen, so läßt sich doch dieser Zweck nur dadurch erreichen, daß die Insurgenten ihre Waffen niederlegen und sich der Milde des Kai⸗ sers überantworten. Jeder andere Ausweg würde unverträglich mit der Würde unseres erhabenen Gebieters und den Gefühlen der russischen Nation sein. Zudem würde er ein Resultat haben, welches geradezu im Widerspruch mit dem von Lord Russell empfohlenen stände. Was die Idee einer Kon ferenz der acht Mächte betrifft, die den Wiener Vertrag unterzeichneten, auf welchem die als Basen zu Grunde gelegten sechs Punkte erörtert werden sollten, so erblicken wir in ihr ernstliche Unzuträglichkeiten, ohne daß wir im Stande wären, irgend einen Vortheil darin zu sehen. Wenn die betreffen den Maßregeln zur Pacification des Landes hinreichen, so erscheint eine Kon— ferenz zwecklos. Sollten hingegen die Maßregeln weiterer Erwägung unter— breitet werden, so würde daraus eine direkte Einmischung fremder Mächte in die intimsten Verwaltungs-Details erfolgen, eine Einmischung, welche keine Großmacht gestatten darf und welche England in Bezug auf seine eigenen Angelegenheiten sich sicher nicht gefallen lassen würde. Eine solche Einmischung würde weder dem Geiste noch dem Buchstaben der Wiener Verträge entsprechen, auf Grundlage derer wir die Mächte zu einem freund⸗ schaftlichen Ideen - Austausche eingeladen haben; sie würde die Wirkung haben, das Ziel, welches sie sich gesteckt haben, noch weiter in die Ferne zu rücken, indem sie die Regierung ihres Ansehens und ihrer Autorität beraubte und die Ansprüche und Illusionen der polnischen Agitatoren noch erhöhte. Das im Jahre 1815 beobachtete Verfahren scheint uns klar genug die Be— schaffenheit der Berathungen anzudeuten, welche über Fragen stattfinden kön nen, die einerseits auf allgemeine Interessen und andererseits auf administra= tive Details Bezug haben, welche ausschließlich in den Bereich der benach⸗ barten souverainen Staaten fallen. Damals ward in der Praxis ein Unter schied zwischen diesen beiden verschiedenartigen Interessen festgestellt. Die einen waren Gegenstand besonderer Verhandlungen zwischen den Höfen Ruß⸗ lands, Oesterreichs und Preußens, zwischen welchen die geschichtlichen Ueber ˖ lieferungen eine fortwährende Berührung und unmittelbare Nachbarschaft eine innige Solidarität geschaffen hatten. Alle Bestimmungen, welche die innere Verwaltung und die gegenseitigen Beziehungen der seit dem Wiener Kongresse unter ihre Herrschaft gestellten polnischen Gebietstheile regeln sollten, sind in Verträgen niedergelegt, welche am 21. April (3. Mai) 1815 direkt zwischen diesen drei Höfen abgeschlossen wurden, Später wurden sie durch eine Reihe besonderer Conventionen vervollständigt, so oft die Umstände es erheischten. Blos die in diesen Verträgen erwähnten allgemeinen Grundsätze, welche Eu⸗ ropa interessiren konnten, wurden in die Wiener Kongreßakte vom 29. Mai g. Juni) aufgenommen, die von allen dazu eingeladenen Mächten unter— zeichnet ward. Gegenwärtig handelt es sich nicht um diese allgemeinen Grundsätze; doch würden die administrativen Details und weiteren Arrange⸗ ments einen brauchbaren Gegenstand zur Diskussion durch die drei Mächte abgeben, um die Stellung ihrer polnischen Besitzungen, auf welche sich die Bestimmungen der Verträge von 1815 erstrecken, in Einklang mit den An— forderungen der Gegenwart und dem Fortschritt der Zeit zu bringen. Das Kaiserliche Kabinet erklärt sich schon jetzt bereit, in ähnliche Unterhandlungen mit den Kabinetten von Wien und Berlin zu treten. Jedenfalls ist die Wiederherstellung der Ruhe eine unerläßliche Bedingung, die jeder ernstlichen Anwendung der zur Pacificirung des Königsreichs bestimmten Maßregeln vorhergehen muß. Diese Bedingung hängt zum großen Theile von dem Entschlufft der Großmächte ab, sich auf keine Berechnungen einzulassen, welche die Anschürer des polnischen zur Unterstüͤtzung ihrer überspannten Bestrebungen gründen oder erwarten. Eine klare und kategorische Sprache von Seiten dieser Mächte würde zur Verscheuchung dieser Illusionen und zur Durchkreuzung dieser Berechnungen
Aufstandes auf eine aktive Intervention
beitragen, welche geeignet ind, die Nuhestörungen so wie die Aufregung der
öffentlichen Meinung zu verlängern, Auf diese Weise würden sie uns dem Augenblicke näher bringen, nach welchem wir uns sehnen, dem Augenblicke,
wo es die Beschwichtigung der Leidenschaften und die Rückkehr der materiellen Ordnung unserem erhabenen Gebieter gestatten werden, an der moralischen Pacification des Landes dadurch zu arbeiten, daß er die Maßregeln aus. führt, an welchen Se. Majestät sowohl in den bereits gesäeten Keimen, so wie in ihrer Entfaltung, wie er sich dieselbe vorgenommen hat, festhält. Ew. Excellenz werden die Güte haben, diese Depesche dem ersten Staats. Secretair Ihrer britannischen Majestät vorzulesen und ihm eine Abschrift da— von zu hinterlassen. Gortschakoff.
Genehmigen Sie zc.
Frankreich. Paris, 21 Juli. Die Session des Kaiserl. Unterrichtsrathes ist gestern vom Unterrichts. Minister mit einer heute im „Moniteur« abgedruckten Rede geschlossen worden. Der neue philosophische Studienplan, wie ihn diese Ober⸗Behörde genehmigt Er umfaßt die Theodice.
Durch Kaiferliches Dekret vom 16. Juli sind die Generalräthe sämmtlicher mit Ausnahme des Seine) Departements des Reiches auf den 24. August und Arrondissementsräthe auf den 21. Septem— ber d. J. einberufen worden. Die Session des Ober⸗-Regierungs— rathes von Algerien beginnt am 5. Oktober.
Italien. Turin, 21. Juli. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses ist der die Einkommensteuer betreffende Gesetz= entwurf mit 130 gegen 70 Stimmen angenommen worden.
Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 21. Juli, berichtet die »Osts. Ztg.: Von den 1699 polnischen Ulanen,
welche kurz vor dem Zusammenstoße der preußischen Patrouille mit
der aus dem Miloslawer Walde kommenden Zuzüglerschaar am 15. um 2 Uhr Morgens bei Peysern die Grenze passirt hatten, sind 56 von den durch das Gefecht zwischen dem preußischen Militair und den Zuzüglern in Peysern alarmirten Russen theils niedergemacht, theils gefangen genommen worden; die übrigen 50 vereinigten sich am 18. mit dem in den Wäldern von Choez lagernden Taczanows⸗ tischen Corps. Am 19. brach das Taczanowskische Corps, das etwa 636 wohlbewaffnete Reiter zählt, sein Lager ab und zog in der Richtung auf Sieradz weiter. Den neuesten Nachrichten zufolge
soll es bereits glücklich im Sieradzer Kreise angelangt sein. Seine
Absicht ist, sich mit dem in seinem Kreise operirenden Oksinski⸗ schen Corps zu vereinigen. Taczanowski ist, von der geheimen National- Regierung zur Belohnung für die Organisirung des von ihm befehligten Reitercorps zum Divisions- General ernannt worden und hat von derselben zur Verpflegung dieses Corps 120,00 SRo. erhalten. — Meine neuliche Mittheilung über die Affaire beim Miloslawer Walde muß ich dahin berichtigen, daß in dem von den Zuzüglern provozirten Gefecht auf Seiten des Militairs Niemand getödtet oder verwundet worden ist. Einem Soldaten wurde nur die Achselklappe weggeschossen. Der Führer der Zuzüglerschaar war der durch seine Betheiligung an den frühe— ren Gefechten im Koniner Kreise bekannte Franzose Ganier, ein Brief-Couvert- Fabrikant und ehemaliger französischer Unteroffizier, der vom früheren Posener National- Comité zum Oberst ernannt
wurde. Derselbe wurde verwundet und befindet sich jetzt auf einem
in der Nähe gelegenen Gute in ärztlicher Behandlung. Am folgen— den Tage lam 16) begab sich von Wreschen eine Gerichts⸗Kommis⸗ sion an den Ort, wo das Gefecht stattgefunden hatte, um die Ver⸗ anlassung und den Verlauf desselben amtlich zu konstatiren. Auch der Untersuchungsrichter, Kammergerichts⸗Rath Krüger, traf zu dem selben Zwecke aus Posen dort ein. Durch Zeugenvernehmung ist sestgestellt, daß von den Insurgenten zuerst auf die Patrouille, die dem Zuge ein kräftiges Halt zugerufen hatte, geschossen wurde. — Die bei den Untersuchnngen auf der Eitadelle in Warschau bisher fungiren⸗ den polnischen Eivil-Richter Godlewski, Bielski, Krasuski und noch zwei andere sind von der russischen Regierung plötzlich entlassen und durch russische Civilrichter ersetzt worden. Als Grund dieses Wechsels wird die Parteinahme der polnischen Richter für den Auf stand angegeben. — Fast täglich werden aus allen Theilen Polens verhaftete Gutsbesitzer und Geistliche nach Warschau eingebracht und auf der Citadelle abgeliefert. Unter den Verhafteten befinden sich viele, die sich dem Aufstande gegenüber völlig passiv verhalten und sich auch sonst politisch nicht kompromittirt haben. Man will wissen, daß die Verhaftung derselben auf Denuneiation polnischer Beamten in Folge einer Weisung der geheimen National⸗-Regierung erfolgt ist, um wegen ihrer Nichtbetheiligung am Aufstande Rache an ihnen zu nehmen und zugleich russische Regierung zu entflammen.
Nach telegraphischen Mittheilungen des »Russ. Invaliden« aus Warschau, den 18. Juli, schlug die Abtheilung des Generals Kostanda am 12. Juli die Reiterbande Koczanowski's in der Nähe von Zagorow aufs Haupt; die Insurgenten verloren gegen 156 Mann an Todten und Verwundeten. Die Ueberreste der Bande wurden über die Warta bis in die Kazmierzschen Wälder vollständig zerstreut.
Einer Korrespondenz des »Russ. Inv.« aus Warschau, den 7. Juli, entnehmen wir folgende Mittheilung;
In einem unserer Briefe haben wir der Wald⸗Gendarmen, oder
ihren und ihrer Familien Haß gegen die .
1513
wie sie hier genannt
Mann gebracht werden soll. Haͤuser. Ihre Pflicht wird darin bestehen, zu erforschen, wer in einem Hause wohnt, wovon man spricht und woran man denkt. Wir geben hier eine kleine Ueber— sicht der Thaten, die in der letzten Zeit von dieser National-Gen⸗ darmerie vollbracht worden sind:
Sie erhängten in der Nähe des Grenzpfostens Palaswoki das Weib eines Unteroffiziers aus der Brigade von Kalisch Agniga Feodorowa⸗ ohne Rücksicht darauf, daß dasselbe sich am Ende einer Schwangerschaft befand. In dem Flecken Kleczau, im Kreise Pultusk, überfielen sie das Haus des Bürgers Dworzicki und erschossen den Eigenthümer. In der Gemeinde Nowosolna, Kreis Lenczica, er— hängten sie einen Kolonisten. In der Nähe von Raygrod, Gou— dernement Augustowo, erhängten sie einen Bauer und einen un— bekannten Menschen. In dem Kreise Gostynin wurde ein un— bekanntes Weib und in dem Kreise Opoczno ein Weib und ein Mann — erhängt. In dem Kreise Zamosc wurden zwei Bauern — erhängt. In der Gemeinde Pomiechow, Gouvernement Plock, wurde ein Unteroffizier erschlagen. In der Gemeinde Nadryba, im Krasnystawschen Kreise, wurden 3 deutsche Kolonisten — erschlagen. In der Gemeinde Ruchna, im Kreise Siedlee, wurden 2 Arrestanten Fer Civilbehörden — erschlagen. In dem Dorfe Wolja⸗Gramalina, im Kreise Piotrkow, wurden von dem Bandenführer Okinsti zwei Bürger — erschlagen. In dem Dorfe Ossiee, Kreis Lipnow — erschlugen sie eine ganze Bauernfamilie: Mann, Weib und einen Sohn. Einen andern 12jährigen Sohn führten sie fort.
In der letzten Zeit fangen wieder größere Banden an sich zu zeigen, besonders in den Gouvernements Plock und Augustowo; von diesen sondern sich kleinere Partien Räuber zu 20 und 30 Mann ab, diese Gendarmerie plündert die Posten und Diligencen, raubt den Einwohnern Pferde und Lebensmittel, vernichtet Korresponden⸗ zen, greift Kronsestaffetten auf, haut Telegraphenpfähle um und entführt Bauern und Bauernmädchen in die Wälder. Es ist un— möglich, alle Frevelthaten aufzuzählen. Die Zahl der Opfer dieser Gendarmerie beträgt bis jetzt, fo viel bekannt ist, 412 Personen. Von den Agenten der Nationalregierung sind an verschiedenen Orten über 400060 R. S. geraubt worden, die Diebstähle auf der Post und in dem Reichsschatze nicht mitgerechnet.
Kopenhagen, 21. Juli. Gestern reiste der König von Schweden nach Helsingborg ab. Während seiner Ab⸗ wesenheit werden der Minister des Aeußern, Graf Manderström, und die Staatsräthe Lagerstrale, Bredberg und Thulstrup die Staats— geschäfte besorgen.
Asien. Bombay, 24. Juni. Die erste Sitzung der zweiten Session der gesetzgebenden Versammlung von Bombay für das Jahr 166; wird am 15. Juli in Puna gehalten werden.
Die Handelskammer von Kerratschi hat sich für den in der ganzen Provinz Sind sehr gewünschten Plan der Einverleibung von Sind in den Pendschab nachdrücklichst ausgesprochen.
Die Bhootias, angeblich von Nana Sahib aufgereizt, sind in Assam eingefallen. Auch läuft das Gerücht von einem neuen Auf⸗ stande im Nordwesten.
In Ahmenadabad hat am 7. Juni ein ernstlicher durch die Brodtheuerung veranlaßter Tumult stattgehabt, in Folge dessen gegen 200 Personen verhaftet worden sind,
—̃ Eisenbahn⸗-Unfälle sind in Ostindien sehr selten. Nach amt⸗ lichen Berichten ist im Laufe des vorigen Jahres nur ein Passagier von 1,810,236 getödtet oder verletzt worden.
Dänemark.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen ⸗ Bureau.
Flensburg, Mittwoch, 22. Juli. Der Königliche Kommissa⸗ rius hat den zurückgebliebenen Abgeordneten angezeigt, daß für die ausgetretenen die Stellvertreter zum 30. d. einberufen worden sind; man glaubt indessen nicht, daß die Ständeversammlung noch be— schlußfähig werden wird.
London, Donnerstag, 23. Juli. Der Postdampfer »North American mit 5500 Dollars an Contanten hat New-HYHorker Nachrichten bis zum 13. d. in Londonderry abgegeben. Lee, mit dem sich Beauregard, der frühere Kom]mmandant von Charleston, vereinigt hat, steht mit 40,000 Mann in einer festen Stellung bei Hagerstown, auf dem linken Ufer des Potomac. Die beiden einander gegenüberstehenden Armeen von Lee und Meade rüsten sich zu einer Schlacht. Die in Gefangenschaft gerathene Besatzung von Vicksburg beträgt 27,000 Mann.
werden, der Gendarmerie, Erwähnung gethan. Es wird erzählt, daß die Zahl dieser Marodeure bis auf 2000 Jeder von ihnen übernimmt drei
zu schließen, in dem Kabinet in Washington diskutirt werde und daß ein Vorschlag Seward's eine Ministerkrisis herbeigeführt habe. Der Vorschlag gehe dahin, daß der Präsident eine Amnestie für den Süden erlasse, die Proclamation, betreffend die Emancipation der Sklaven, zurücknehme, die ausgesprochenen Confiscationen widerrufe und dem Eigenthum und den Rechten der Südstaatler, mit alleiniger Ausnahme der Häupter, Schutz verheiße. Bates, der Solicitor general, und Blai r, der General-Postmeister, seien für den Vorschlag mit gewissen Modificationen; Stan ton, Kriegsminister, Chase, Finanzminister, Welles, Marineminister, seien dagegen; Lincoln habe noch keine Ansicht ausgesprochen. Der »Herald« versichert ferner, daß der Vice⸗ Präsident der Konföderirten, Stephens, eine Botschaft des Prä— sidenten Davis habe überbringen sollen mit dem Vorschlage, daß künftig zwei getrennte Regierungen für den Norden und für den Süden unter Einem Präsidenten bestehen sollten. — In New⸗York ist es über die Aushebung zu ernsten Unruhen gekommen.
Das Goldagio war 314, der Wechselcours auf London 145.
Petersburg, Mittwoch, 22. Juli. Das »Journal de Saint Pétersbourg = veröffentlicht die drei Antworten des Fürsten Gort⸗ schakoff vom 1. (13.) d. Mts.
Statistische Mittheilungen.
. London, 29. Juli. Nach einem parlamentarischen Ausweis sind im Jahre 1866 aus dem Vereinigten Königreich 128,469 Personen 4alusgew andert im Jahre 1861 war die Zahl i670; im Jahre 1862 121,214; und endlich im Jahre 1863 (bis zum Schluß der ersten sechs Monate) 1215765 Personen. Im Zeitraum von 1815 bis 1863 betrug die Auswanderung aus Großbritannien und Irrland 1,3254,506 nach den nord- amerikanischen Kolonieen; 3.238557 nach den Vereinigten Staaten; 802,152 nach den australischen Kolonieen und nach Neuseeland von 1825 an gerechnet); und 105,599 nach allen anderen Plätzen. Die Gesammt⸗ 6 der Ausgewanderten seit dem Jahre 1815 beträgt demnach 5. 380, 836 ersonen.
Gewerbe- und Handelsnachrichten.
Königsberg, 15. Juli. Während des diesjährigen Wollmarkts sind im Aschhofe I 735 Centner? in der Hinterwaage 6663 Ctr., in der Mittel- waage 3002 Ctr., zusammen 19.400 Etr. Wolle gewogen, deren Durch. schniltspreis pro 190 Pfd. sich für die feine Wolle auf 75 Thlr. bis S4 Thlr. feine Mittelwolle auf 70 Thlr. bis 73 Thlr. und andere Wolle auf 68 Thlr. bis 72 Thlr, herausgestellt hat. Von der zum Markte ge— brachten Wolle sind ca. 1000 Ctr. unverkauft geblieben.
er liner G etre ld ehärs e vom 23. Juli.
Weinen loco 60-73 Thlr. nach Qualität, fein weissbunt polnisch 72 bis 73 Thlr. bez.
Roggen loco 80 = 81pld. 47 Lhlr, ab Kahn ben, schwimmend nahe und entfernt 2 Ladungen 8i— Sspfd. 473 - Thlr. bez., Juli u. Auli- August 47 — * Thlr. pez. u. G., Z Br., August- September 474 - 3 Thhr. ber u. G., 3 Br., September-Oktober 483 —4 Thlr. bez. u. e, Oktober - November 485 - 3—- * Thlr. bez. u. G., 3 Br., Novbr. Dezem- ber 485 Thlr. Br., Frühjahr 473 -* Thlr. bezahlt.
Gerste, grosse u. Kleine 33 39 Thlr. pr. 1750pfd,
Hater laro 24-265 Thlr., pommerscher 263 Lhlr. ab Bahn bez., Lieferung pr. Juli 257 Thlr. bez.,, JuliAugust 25 Thlr. Br., August- September 255 Thlr. Br., September-Oktober 255 Thlr. Br., Oktober- November 25 Thlr. Br., Frühjahr 245 Thlr. ben.
Erbsen, Kochwaare 453 — 50 Thlr., Futterwaare 43 —- 50 Thlr.
Winterraps 2 - 95 Thlr-
Winterrübsen 90-94 Thlr.
Rüböl loco 135 Thlr. Br., Juli 133 Thlr. ber., Juli - August 133 - 3 Thlr. bez. u. G., 4 Br., August - September 133 — K Thlr. bez. u. Br. 5 G. September - Gktober, Gktober- Fo vember u. Novbr-Dezember 13 bis . Thlr. bez. u. Br., G., April - Mai 135 Thlr. ber.
Leinöl loco 165 Thhr.
Spiritus loco ohne Fass 1643 Thlr. bez., Juli Juli- August u. Aug. September 163 - . Thlr. bez, u. Br., 3 G., September Oktober 165 — Thlr. bez. u. Br., Sn G., Oktober November u. November-Der. 163 — Thlr. bez. u. Br.; G., April-Mai 1613 - * Thlr. bern.
Weizen einiger Handel. Für Roggen in loco bestand wenig Frage, dagegen wurde in sehwimmenden Partieen Einiges umgesetat. Termine , heute in féster Haltung, unterlagen jedoch nur geringen Schwankungen. Sehluss fest. Gek. 2009 Ctr. Für Rähöl ist die heutige Stimmung als eine feste zu bezeichnen. ren auswärtigen Wertherhöhung beigetragen. der Tendenz den übrigen Artikeln an. nur geringfügig und die gestrigen Sehlusspreise behaupteten
Hafer ,,.
ie bhesse- erichte und vermehrte Kauflust haben zu einer kleinen
Gekünd. 300 Ctr. Spiritus sehloss sich in Auch hierkür war der Umsatz sich für alle
Der »New York Herald versichert, daß die Frage, ob Frieden
Sichten vollbommen. Gek. 30.000 Ert.