1863 / 174 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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könnte. * kann nur sagen, daß Ihrer Majestät Regierung fortfahren wird, im Tinvernehmen mit Frankreich und Oesterreich zu handeln.

Die »Times« spricht sich mit Entschiedenheit gegen einen Krieg wegen Polens und mit Bedauern über die leidenschaftliche Sprache mehrerer Lords in der gestrigen Debatte aus. England habe nicht dieselben Interessen wie Frankreich, am wenigsten ein Interesse, jene Macht zu brechen, die dem französischen Ehrgeiz als Gegengewicht dient.

Frankreich. Paris, 24. Juli. Die Kaiserin ist, wie der Moniteur« meldet, gestern Abend 5 Uhr 20 Minuten in Vichy an— gekommen und vom Kaiser selber am Bahnhofe empfangen worden. Die France. meldet, daß Frankreichs Antwort auf die russische Note vom 13. d. bereits seit zwei Tagen den Kabinetten von London und Wien vorliege, deren Erklärung mit jeder Stunde eintreffen könne. Der »Moniteur« bringt heute den Wortlaut der nach Wien gerichteten Antwort Rußlands noch nicht, wohl aber den aus Wien dem Havas-Bullier'schen Bureau vollständig telegraphirten Text der Rechberg'schen Depesche vom 19. Juli.

Die fünf festgenommenen „Aunis«⸗-Passagiere sind, wie die »France« meldet, in das Gefängniß von Chambery gebracht worden.

Die Republik Uruguay hat, wie der »Moniteur« anzeigt, ihren am S8. April 1836 mit Frankreich abgeschlossenen Handelsvertrag, der am 265. Juli d. J. abgelaufen wäre, auf zwei Jahre verlängert.

Aus Brest meldet die »France« die Ankunft der Kriegsgefange— nen aus Mexiko. Sie sind auf den Fregatten »Darien« und »Ceres« herübergebracht worden.

25. Juli. Nach dem »Memorial diplomatique. würden die 3 Mächte identische Noten nach Petersburg senden. Dieselben würden kein Ultimatum enthalten; es würde aber durch sie die Diskussion als geschlossen zu betrachten sein.

Der „»Moniteur« meldet nach Teheraner Nachrichten vom 20sten Juni, daß Herat, wo der Proviant keineswegs, sondern nur Holz und Sal; zu mangeln begonnen hatten, in die Gewalt der Afgha⸗ nen gekommen zu sein scheine, weil einige durch die Versprechungen der Belagerer verlockte Personen ein Thor geöffnet hatten. Daß Dost Mohamed schwer krank liege, wird immer noch versichert, doch ist dieses Gerücht noch nicht durchaus bestätigt.

Die Staatsraths-Ferien beginnen laut Kaiserlichen Dekrets am 15. August und enden am 15. Oktober.

In der Ueberreichung der silbernen Schlüssel der Hauptstadt

Mexiko sieht das »Méemorial Diplomatique« keine bloße Formalität,

sondern ein sehr bedeutungsreiches Ereigniß, da sogar Santa Anna niemals die Schlüssel ausgeliefert erhalten habe.

Einer der beiden großen Leuchtthürme auf dem Cap la Heve nordwestlich von Havre, an der äußersten Seine⸗Mündung) soll versuchsweise mit elektrischem Lichte versehen werden. Die Sachver— ständigen⸗Kommission hat auf das heute im »Moniteur« vollständig abgedruckte Gutachten des General-Inspecteurs Remiaud, der das Leuchtthurmwesen dirigirt, den Versuch empfohlen, und der Minister hat unterm 14. d. bereits die Verfügung erlassen. Der Reynaud⸗

sche Bericht kommt zu der Schlußfolgerung: Das elektrische Licht ist weit intensiver, als das mit den bisherigen stärksten Apparaten er⸗

zielte; die Lichteinheit stellt sich merklich billiger, die jährlichen Unter— baltungskosten kommen zwar bei den Leuchtthürmen ersten Ranges

20 pCt. theurer, das Licht ist dafür aber auch fünf Mal intensiver; 3 im gewöhnlichen Zustande der Atmosphäre und bei sehr dickem liche und der sehr reactionäre Amtmann, und beide wurden am sel— Nebel ist die neue Einrichtung allerdings ohne wirklichen Nutzen, ehr ersprießlich sein; der Dienst wird wohl nicht so regulair sein, wie bei den bisherigen

kann aber in allen anderen Luftzuständen s

Apparaten; plötzliches Verlöschen des Lichtes wird aber doch nur selten vorkommen; mit dem zur Erzeugung des elektrischen Lichtes erforderlichen Mechanismus könnten auch Lärm -Signale gegeben werden in Zeiten des Nebels.

Italien. Neapel, 24. Juli. Die Instruction in dem

Prozeffe gegen die Bande Pilone's ist beendigt und die Sache

wird nächstens vor die Assisen kommen. beträgt 113.

Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 24. Juli, wird der »Ostsee⸗Ztg.« mitgetheilt: Die Kreise Pultusk und Ostrolenka, im Gouvernement Plock, waren vom 14ten bis I6ten d. M. der Schauplatz hartnäckiger und blutiger Kämpfe. Es

Die Zahl der Angeklagten

galt die Vernichtung des Jasinskischen Insurgenten-Corps, das sich nach dem Gefecht bei Zambrowo am 9ten mit dem Wawerschen Corps vereinigt hatte und dadurch bis zur Stärke von 2300 Mann

angewachsen war. Zu diesem Zweck hatten die Russen aus Lomza, Ostrolenka, Przasnysz, Pultusk und Warschau ein Truppencorps von nahe an 3000 Mann mit 4 Geschützen zusammengezogen und die vereinigten Insurgenten-Corps, über welche Jasinski den Oberbefehl führte, schon mehrere Tage bindurch unablässig verfolgt. Am 1I4ten kam e r den Dörfern Komorowo, Dombrova und Sadykreez, im Kreise Pul⸗ tusk, in der Nähe des Komorower Waldes, zum Treffen. Der Kampf begann um 7 Uhr früh und dauerte fast ohne Unterbrechung bis 10 Uhr Abends. Er entschied sich zu Gunsten der Russen, indem die Insurgenten, überall aus ihren Stellungen verdrängt, in wilder Flucht

des Kaisers und zwei

ihre Rettung suchten. Vom Dunkel der Nacht begünstigt, gelang g den Insurgenten, der Verfolgung der Russen glücklich zu entgehen. Der

größere Theil derselben wendete sich nach dem Dorfe Porzendzie, kleiner Gruppen entflohen nach dem Dorfe Grodek. Von den Insurgenten

waren gegen 200 getödtet und über 100 verwundet. Gegen 56 Ver—

wundete blieben auf dem Kampfplatz zurück. Unter den Getö . befinden sich die Anführer n ,. und Sikorski, 3 Verwundeten der Hauptanführer Jasinski, der von einer Kugel in der Schulter getroffen ist. Die Verluste der Russen sind wenig gt Nachdem die Russen sich von zen

ringer, als die der Insurgenten. Anstrengung des Kampfes bei anbrechendem Morgen die Verfolgung der Um 2 Uhr Nachmittags holten sie die sich nach dem Dorfe Grodek geflüchtet hatte. Diese Schaar zählte etwa 150 Mann. Sie wurde theils niedergemacht theils gefangen genommen, nur wenige entkamen durch die Flucht

etwas erholt hatten, begannen se

Insurgenten. Schaar ein, die

Das geflüchtete Hauptcorps der Insurgenten wurde erst am lzten Der Kampf, der sich hier

bei dem Dorfe Porzendzie aufgefunden. entspann, war fast eben so hartnäckig und blutig wie bei Komorowo Er endete mit abermaliger Niederlage und Zersprengung des Insurgen. ten-Corps, dessen Führung, nach der Verwundung Jasinski's, Wawer übernommen hatte. Die Verluste der Imurgenten in diesem Gefechte werden auf etwa 120 Todte und 80 Verwundete angegeben. Wenn auch das Jasinski'sche Corps nach diesen schweren Niederlagen sich wieder sammeln und seine Operationen fortsetzen wird, so wird es doch die in seinen Reihen entstandenen Lücken nicht sobald wieder ausfüllen können. Auf ihrem Rückmarsche nahmen die russischen Truppen die unter dem Oberbefehl des General Toll standen, überall Verhaf. tungen solcher Personen vor, welche den Insurgenten irgendwie, si es durch Zuführung von Lebensmitteln oder durch Auskundschaftung der russischen Märsche und Stellungen, hülfreiche Hand geleiste hatten. Unter den Verhafteten befinden sich namentlich viele Guts. besitzer aus den Kreisen Pultusk und Ostrolenka.

Einer Korrespondenz der »Posenschen Ztg.«, datirt aus Ruß— land, den 18. Juli, entnehmen wir Folgendes: Aus Litthauen so wie aus Kiew und den westlichen Gouvernements gehen fortwäh⸗ rend Nachrichten ein, daß die Bauern fortfahren, gegen die Aufstän— dischen zu agiren und täglich Gefangene einbringen. Daß es hierbei nicht immer ohne Gewaltthätigkeiten abgehe, läßt sich denken, da die Bauern schon zu oft und mitunter auch schon sehr große Mißhand— lungen von Seiten der Revolutionspartei erlitten und furchtbar ge— reizt sind. Morde kommen nicht selten vor und man kann anneh— men, daß die Bauern nicht mehr aus bloßer Anhänglichkeit an die Regierung, sondern aus eigenem Antriebe und glereizt den Krieg der anderen Partei erklärt haben und bereits in offener Fehde mit dieser begriffen sind. Was sehr beunruhi— gend erscheinen muß, ist der Umstand, daß diese beiden Parteien nun nicht allein sich offen befehden, sondern auch bereits anfangen,

heimlich gegen einander zu agiren, und es verschwinden seit einiger

Zeit hier und da Personen von einer wie von der anderen Seite ohne daß man erfährt, wohin sie gekommen. Am 5. d. M. wurde ein Bauer aus einem Dorfe des Kiewschen Gouvernements vermißt;

man fand ihn nach einigen Tagen aufgehängt im Walde. Drei

Tage darauf verschwand aus demselben Dorfe der katholische Geist—

ben Baume aufgehängt gefunden, an welchem man den Bauer ge— funden hatte.

Ein Telegramm des »Russ. Inv.« enthält folgende Nachricht aus Warschau, 22. Juli. Nach dem Gefechte des General Majors Rall am 14. Juli setzte eine Abtheilung aus 2 Comgagnien, 1 Ssotnja, 3 Escadron vom L. G. Ulanen⸗Regiment Sr. Majestät Raketengestellen bestehend, unter dem Befehl des Obersten Walujew die Verfolgung der Insurgenten ort. Am 15. Juli erreichte man die Ueberbleibsel der Bande bei Pszeticza und verfolgte sie bis auf die andere Seite des Narew Am 16. begegnete die Abtheilung bei Ronzoni, 10 Werst von der Ueberfahrt, der gegen 3300 Mann starken Bande Tromezynski's. Dit Insurgenten wurden vollständig geschlagen und zerstreut, das Gesecht war ein blutiges; die Bande erlitt ungeheure Verluste. Tromezynsk ist getödtet. t

Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. Juli Die schwedische Regierung hat der Submarine-Telegraph⸗Company die Erlaubniß ertheilt, ein unterseeisches Telegraphen - Kabel zwischen der Insel Gothland und einem Punkte der russischen Küste zu legen Die schwedische Regierung wird es dann übernehmen, von Gothland aus dieses Kabel mit den schwedischen Telegraphenlinien in Verbin— dung zu setzen. Es ist somit eine Telegraphen-Verbindung zwischen Rußland und England über Jütland hergestellt, an dessen westlicher

Küste die oben genannte englische Compagnie eine England und es zwischen ͤ .

Dänemark verbindende submarine Linie besitzt. Der Compagnie ist der Betrieb der Schweden berührenden . auf 25 . nchen unter der Bedingung, daß das von ihr projektirte Kabel vor Ende 1355 fertig wird und daß auf ihrer Linie das Porto für die schwe— , , n das für die englisch russische erhobene nicht

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Laut Aftsnbladet, ist die bei der Derathung des Strafgeseß, buches im Reichstage vorgekommene Frage wegen der Todesstrafe von den vier Ständen so beantwortet worden, daß der Bauernstand unbedingte Abschaffung, der geistliche Stand unbedingte Beibehaltung verlangt. Adel⸗ und Bürgerstand aber einen Mittelweg eingeschlagen wissen wollen, nämlich Beibebaltung der Todesstrafe im Prinzip, aber zugleich Autorisirung der Richter, dieselbe niemals zu verhängen, sondern auch bei den schwersten Verbrechen immer nur auf Zwangs—⸗ urbeit zu erkennen. Eine andere interessante Frage, die zur Sprache gekommen, ist das freie Vereinsrecht, das in Schweden mmer bestanden und so tief in der Volkssitte wurzelt, daß an eine Beschränkung desselben nicht zu denken ist. Aber es ist nicht aus⸗ drücklich gewährleistet, weder in der Verfassung, noch sonst im Ge— setze. Dieses soll nun geschehen. Das Recht der freien Vereinigung soll ausdrücklich verbrieft, den amtlichen Behörden aber auch das Recht zuerkannt werden, jeder politischen Versammlung mit beizu⸗ wohnen.

Dänemark. Kopenhagen, 24. Juli. Der König ge— denkt am Sonntag Morgen um 8 Uhr mit dem Dampfboot »Schles⸗ wig« von Skodsborg nach Malmö abzureisen, wo der König von Schweden gleichzeitig mit ihm eintreffen wird. bei dem Landdrosten wird die Eisenbahn beide Majestäten über Sös— dala und Christianstad nach Beckastog bringen. Unser König wird

dort nur bis zum Mittwoch, den 29. d. M. bleiben, alsdann kehrt Dem Vernehmen nach wird sich der schwedisch-norwegische Gesandte am dänischen Hofe, Graf Hamil⸗

er wieder nach Dänemark zurück.

ton, gleichfalls am Sonntag auf dem »Schleswig« nach Malmö begeben.

König Karl XV., die Prinzen Oskar und August nebst Ge⸗ folge kamen in der Nacht auf Donnerstag um 123 Uhr in Helsing⸗ borg an.

Gestern Vormittag besuchte der König und die Prinzen die Ackerbaupersammlung und am Abend das ihnen zu Ehren auf Fre— driksdal veranstaltete Fest.

Der Prinz Amadeus kam am Mittwoch Nachmittag in Be— gleitung seines Gouverneurs, General Rossi, in Stockholm an. Der Prinz, welcher incognito unter dem Namen eines Grafen Polenzo reist, batte sich jeden offiziellen Emgfang verbeten.

Die nächste Sitzung der schleswigschen Ständeversammlung ist auf Donnerstag, den 30. d. festgesetzt.

Zuverlässige Berichte aus Kopen hagen melden, daß die dänische Regierung eine Besetzung Griechenlands durch fremde Truppen nicht verlange und daß der König Georg zur griechischen Kirche überzutreten beabsichtige.

Amerika. Der unausgeführten Mission des Vicepräsidenten der Conföderation an den Präsidenten Lincoln haben mehrere Blätter eine tiefgreifende Bedeutung unterschieben wollen. Nichts geringeres als Wiederherstellung der Union mit getrennter Verwaltung der nörd⸗ lichen und der südlichen Staaten, aber unter einem und demselben Präsidenten und folglich mit gemeinschaftlicher auswärtiger Politik sollte der Regierung des Nordens angeboten werden. Nachdem je⸗ doch der Wortlaut des von Mr. Stephens an den Unions⸗Admiral Lee gerichteten Schreibens bekannt gemacht worden, scheint es den in demselben gebrauchten Ausdrücken nach zu urtheilen, nur auf eine Besprechung über militairische Gegenstände⸗ nicht aber über politische Fragen abgesehen gewesen zu sein. Der Brief lautet nämlich:

»Konföderirter Dampfer Torpedo, James River, 4. Juli. Mein Herr! In der Eigenschaft als militairischer Bevollmächtigter bin ich der Ueber— bringer einer schriftlichen Mittheilung von Jeff. Davis, dem Oberbefehlshaber der Armee und Flotte der konföderirten Staaten, an Abraham Lincoln, den Oberbefehlshaber der Land⸗ und Seemacht der Vereinigten Staaten, begleitet von dem Hon. Robert Ould als meinem Secretair, zum Zwecke persönlicher Ueberreichung der Mittheilung und zur Besprechung der Gegenstände, worauf sie sich bezieht. Ich wünsche mich direkt nach Washington zu begeben, auf dem Dampfer „Torpedo«, Commandeur Hunter Davis, von der Marine der konföderirten Staaten, indem sich niemand an Bord befindet als der Hon. Mr. Ould, ich selbst und die Offiziere und Mannschaften des Bootes. Gezeichnet achtungsvollst Ihr Alex. H. Stephens. An S. H. Lee, Admiral ꝛc.

Auf Lee's Anfrage bei der Regierung, wie er sich dem Verlangen des Vicepräsidenten gegenüber zu verhalten habe, erhielt er folgenden Bescheid: »Das Gesuch des Alex. H. Stephens ist unzulässig. Die gewöhnlichen Mittel und Wege reichen aus für alle nöthigen militairischen Mittheilungen und Konferenzen zwischen den Truppen der Vereinigten Staaten und den Aufständischen. (Gez. Gideon Welles, Marineminister.«

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen ⸗Büreau.

London, Sonntag, 26. Juli, Morgens. Der Dampfer »China« ist mit 339,000 Dollars und mit Nachrichten aus New⸗ York, die bis zum 15. Abends reichen, in Cork eingetroffen. Seit dem 13. haben in New-York in Folge der Conseription blutige Tumulte, bei denen Feuersbrünste und Rohheiten aller Art vorge⸗ kommen, stattgefunden. Es sind viele Personen, besonders Neger

Nach einer Collation

getödtet worden. Das Geschäft ist gestört. Nach dem NewYork Herald. wäre die Conscription verschoben. Auch in Boston hat die Conseription Widerstand gefunden. Nach Berichten vom Kriegsschauplatze ist die Armee der Konföderirten unter General Lee nach Virginien entkommen. Port Hudson hat sich den Unionisten bedingungslos ergeben. Die Bundestruppen haben Charleston an— gegriffen und die Insel Morris genommen. Der General der Kon⸗ föderirten Bragg hat sich von Chattanoga nach Atlanta zurück— gezogen; der General der Union Sherman hat den General Johnston geschlagen und 2000 Mann zu Gefangenen gemacht. Der General Morgan rückt in Indiana und Ohio ununter— brochen vor.

Der Wechselcours auf London war in New-Hork 1447, Gold⸗ agio 28, Baumwolle 63.

Nach Berichten aus Mexiko sollte am 29. Juni über die Form der Regierung ein Plebiscit stattfinden. General Forey hat für den Staatsrath ein Triumvirat ernannt.

Statistische Mittheilungen.

London, 24. Juli. Von Michaelis 1861 bis Michaelis 1862 nahmen die Grafschafts- und Stadtgefängnisse Englands zusammen 141,742 Personen in sich auf, darunter 3012 wegen militärischer oder see⸗ dienstlicher Vergehen, 3038 zur Beschaffung von Caution, 9260 in zweiter Voruntersuchung, 13,255 Schuldner, 20282 vor die Assisen verwiesene, 9g2,895 summarisch Verurtheilte. Das vorhergehende Jahr wies eine um 12504 kleinere Zahl auf. Entlassen wurden im Laufe des Jahres aus den genannten Gefängnissen 136,255 Personen, 156 wurden in Irrenhäuser ge—⸗ bracht, 199 starben in der Haft (darunter 10 durch Selbstmord), 16 wurden hingerichtet, 9 entwischten. Aus den Gefängnissen für schwere Verbrecher wurden 466 Gefangene nach Westaustralien und 657 nach Gibraltar trans- portirt, 34 im Irrenhause untergebracht, 5 entwischten, 70 starben, und

I650 wurden enllassen, darunter 2380 vor Ablauf ihrer Strafzeit auf Ticket

of · Leave.

Seit dem Anfange dieses Jahres sind bereits 296 Actien ⸗Gesell-⸗ schaften registrirt worden, deren Nominalkapital die Summe von 63,690,150 Pfd. repräsentirt. Diese große Ziffer hat jedoch einen verhält nißmäßig geringfügigen inneren Werth, indem der gegen schon ausgegebene Actien eingezahlte Betrag schwerlich 5 pCt. jener Summe erreicht. Irische Gesellschaften find nur g darunter, und das Nennkapital ist nur 124,000 Pfd.; schottische sind 11 mit 668,843 Pfd. Die bescheidenste der registrir⸗ ten Gesellschaften ist die Aberdare Public Offices Company, deren Nenn⸗ kapital nicht mehr als 410 Pfd. beträgt; die bedeutendste die General Credit Company, deren Kapital den Nennwerth von 100600000 Pfd. erreicht. Das durchschnittliche Kapital der Gesellschaften ist in England 212000, in Schottland 60000, in Irland 14.000 Pfd.

Hen im er. Gan ei dle e vom 27. Juli.

Weizen loco 60 = 4 Thlr. nach Qual., untergeordneter bunt poln. 60 Thlr. ab Kahn bez.

Roggen loco 80 - 8ipfd. 473 Thlr. ab. Kahn bez., schwimmend vor dem Kafal I Ladung 8 82pfd. 4 Thlr. bez., Juli u. Juli - August 3 3 Thlr. bez. u. Br., . G, August-Septemper 477 * Thlr. bez., September-Oktober 483 - - * Thlr. bez. u. Br., 48 G., Oktober- November 477 48 Thlr. bez. u. G., 4 Br., November -Dezember 47 Thlr. bez., Frühjahr 473 - 3 Thlr. bezahlt.

Gerste, grosse u. Heine 33-39 Thlr. pr. 1750 pfad.

Hafer loco 24— 263 Thlr., pommerscher 263 Thlr. ab Bahn bez., Liekerung pr. Juli 253 Thlr. bez., Juli-August 2543 Thlr. Br., August- September 25 Thlr. Br., September - Oktober 25 Thlr. Br., Oktober- November 2453 Thlr. bez., Frühjahr 25— 25 Thlr. bez.

Erbsen, Koch- und Futterwaare 43 59 Thlr.

Winterraps 0 95 Thlr., 93 Thlr. pr. 25 Scheffel bez.

Winterrübsen g0— 94 Thlr., 91 -92 Thlr. do. .

Rüböl loco 131 Thlr. bez., Juli 1316 Thlr. ber, Juli August 131 bis . Thlr. bez., August - September 1331 Thlr. Br., September - Okto- ber, Gktober- November u. Noemvber-Dez. 1341 13 Thlr. bez. u. G., 4 Br., April -Mai 13 Lhlr. bez, Br. u. E.

Leinöl loco 1635 Thlr.

Spiritus loco ohne Fass ohne Geschäft, Juli u. Juli August 153 1614 Thlr. bez., Br. u. G., Aug.-September do., Scptember Oktober 161 Thir. bez., Br. Uu. G., Oktober November 16– 16 Thlr. bez. u. G., 3 Br., Fovember - Dez. 16443 - 16 Thlr. bez. u. G., i Br., April -Mai 16. -* Thlr. bez. u. Br., Sn G. 3

Weizen unverändert. Roggen loco bleibt fortdauernd vernachläs-

igt, und sind kleine Posten gehandelt worden. Termine eröffneten matt und etwas niedriger, zogen im Laufe des Marktes ein wenig an, zo dass dieselben bei sehr beschränktem Handel ungefähr wie Sonn- zhend sehRitsgen. Geck. 300 Gtr, Hafer est, Hh Rüböl fanden heute ahlreiche Realisationen statt und da Käufer sick vollständig zurückzogen, gaben sünmtliche Lieferungen im Werthe nach. Schluss matt. Sbiritus eröffnete gleichkalls wie koggen in matter Tendenz, befestigte sich aber hald, und wurden alsdann alle Termine zu fast unveränderten Freisen

mässig umgesetzt. Ge. 20, 000 Ert.