1863 / 180 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Sprache als Kirchen , Unterrichts,, Gerichts- und Geschäftssprache in den sogenannten gemischten Distrikten des Herzogthums Schleswig nicht bewilligt werden könne und daß es in Zukunft sein Verbleiben bei den gedachten Bestimmungen behalten soll.

Frankfurt a. M., 1. August. Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssitzung vom 30. Juli lautet: Präsidium brachte zur Anzeige, daß sich die zu Dresden zusammengetretene Kommission zur Ausarbeitung eines allgemeinen Obligationenrechts vom 20. d. M. an auf sechs Wochen vertagt habe.

Dasselbe überreichte die ihm zugegangenen bereits geprüften und richtig befundenen Rechnungsextrakte über die bei dem Hause M. A. v. Rothschild und Söhne verzinslich angelegten Bundesfonds für das erste Halbjahr 1863.

Da sich aus einer Anzeige der Bundeskassenverwaltung ergab, daß ein neuer Geldzuschuß zu der Bundeskanzleikasse erforderlich sei, so wurde eine Einzahlung zu derselben in dem Betrage von 34000 Fl. beschlossen.

Oesterreich und Preußen ließen der Bundesversammlung die gleichlautenden Noten vom 17. Juli d. J. mittheilen, durch welche ihre Gesandten zu Kopenhagen in Gemäßheit der Ziffer Zs des Bun— desbeschlusses vom 9. Juli d. J., die Differenzen zwischen dem Bunde

und Dänemark betreffend, diesen Beschluß zur Kenntniß des Königs⸗

lich dänischen Conseils-Präsidenten Angelegenheiten gebracht haben.

Bayern erklärte sich bereit, den Kommissionsvorschlägen in Be⸗ treff der Einführung gleichen Maßes und Gewichtes in' den deutschen Bundesstaaten mit einzelnen durch spezielle Verhältnisse bedingten Ausnahmen beizutreten, wenn dieselben von allen oder vonder Mehrzahl der Bundesregierungen angenommen würden.

Mecklenburg-Strelitz ließ anzeigen, daß es dem deutschen Wohl⸗ thätigkeitsverein zu St. Petersburg einen Beitrag für das laufende Jahr bewilligt habe.

Die Abstimmung über zwei Ausschußvorträge, die Unterkunft und Verpflegung der Frankfurter Bundesgarnison und die Instruc— tion für die Beamten der Bundeskassenverwaltung betreffend, wurde auf eine spätere Sitzung ausgesetzt. .

Schließlich genehmigte die Bundesversammlung die von der Bundes-⸗Militair⸗Kommißssion getroffenen Anordnungen wegen Be— schaffung eines Exerzierplatzes für die Bundestruppen zu Frankfurt am Main. (Fr. Bl.)

Schweiz. Bern, 30. Juli. nun auch vom Ständerath behandelt worden. Stimmen hat er heute seinen Beitritt zu schlüssen erklärt.

Belgien. Brüssel, 1. August. Die Königin von England wird am 19. d. in Laeken erwartet und einen oder zwei Tage im Familienkreise daselbst verweilen. Der König beabsichtigt, dem— nächst einen Ausflug nach Ostende und in mehrere andere Provinzen zu machen. (Köln. Ztg.)

Großbritannien und Irland. London, 31. Juli. Der preußische Botschafter Graf Bernstorff und Gemahlin sind nach Brighton gereist.

„Graf Russell hatte gestern eine Audienz bei der Königin in Osborne.

Sir Creßwell, oberster Richter des Ehescheidungsgerichts, starb vorgestern im Alter von 69 Jahren. Der Gerichtshof für Ehesachen (Court of Erohate, Matrimöny and Divorce) ist noch ein junges Institut, im Jahre 1858 gegründet; und der Verstorbene hat bis jetzt allein den Vorsitz in demselben geführt. erhellt aus der einfachen Thatsache, daß nur in äußerst wenigen Fällen von seinen unzähligen Urtheilssprüchen auf Revision oder Umstoßung bei dem gesammten Kollegium angetragen worden ist.

Eine Deputation der Gesellschaft zur Legung eines atlan— tischen Kabels hat dem Herzog von Somerset als dem ersten Lord der Admiralität ein Gesuch überreicht, daß das Marine-Mi— nisterium ein Schiff zur Verfügung stellen möge, um eine vollstän— digere Vermessung und Sondirung des Meeresbettes an den Küsten von Irland und Neufundland vorzunehmen und gleicherweise die Verwendung eines Regierungsschiffes zum Transport und zur Legung des Kabels durch den Atlantischen Ocean zu gestatten. Der Herzog von Somerset erkundigte sich sehr angelegentlich nach dem Fortgange des Unternehmens und versprach, dem Gesuche seine vollste Berück- sichtigung zu widmen. Die Direktoren haben für die Anfertigung des Kabels eine Konkurrenz ausgeschrieben und über 300000 Pfd. des erforderlichen Kapitals sind bereits gezeichnet.

1. August. Viscount Palmerston und Gemahlin sind heute nach ihrem Landsitze Brocket Hall abgereist.

und Ministers der auswärtigen

Die aargauer Judenfrage ist Mit 28 gegen 10

Das General -Postamt bringt zur Kenntniß des Publikums, daß Briese nach Californien, Oregon und dem Territorium Washington, welche durch britische Paketboote oder solche der

Vereinigten Staaten befördert werden, von jetzt an denselben Porto- sätzen unterworfen sein sollen, wie Briefe für alle anderen Theile der

den nationalräthlichen Be— 1861 erschlenene

Sercretair

Vereinigten Staaten, nämlich unter einer halben Unze 1 Sh. über diesem Gewicht und unter einer Unze 2 Sh. / über 1 Unze und unter 2 Unzen 4 Sh. jede fernere Unze 2 Sh. Die Briefe können 346 Belieben des Absenders frankirt' oder unfrankirt aufgegeben werden.

Frankreich. Paris, 31. Juli. Das am 18. April vom gesetzgebenden Körper noch kurz vor Sessionsschluß angenommene Gesetz, welches 56 Artikel des Strafgesetzbuches aufhebt und durch neue Bestimmungen ersetzt, wird heute vom »Moniteur« in seinem ganzen Umfange publizirt.

Die Bank von Frankreich macht bekannt, daß sie vom 3. August ab auch neue Hundert-Francs- Noten in blauem Druck ausgeben

wird. Die schwarz gedruckten Noten bleiben aber auch gültig Die Proclamation, welche Forey am 153 Juni

1. August. an die Mexikaner hat ergehen lassen, wird heute vom »Monifeur« vollständig mitgetheilt. Der seit dem Einzuge der Franzosen in Vexiko erscheinende » Franco⸗Mexikanische Moniteur« hat am 25 Juni noch eine zweite Proclamation Foreyes vom 23. Juni publizirt, welche das amtliche Blatt des Kaiserreichs heute gleich falls abdruckt. Forey hat dadurch die Mexikaner in Kenntniß gesetzt, daß die am 16. Juni zusammengetretene Junta von 35 Mit! gliedern (Präsident Theodosio Lares), welche die Nation zu reprä⸗ sentiren habe, am 22. Juni zur Wahl der Dreimänner der provi⸗ sorischen Regierung geschritten, und daß diese Wahl auf Almonte, den Erzbischof von Mexiko und General Sales gefallen sei. »Diese Namen sind bekannt, sie genießen die öffentliche Achtung und Werth— schäßung, welche den von ihnen geleisteten Diensten und der Ehren— haftigkeit ihres Charakters gebührt.« Mexiko könne über seine Zu— kunft vollkommen beruhigt sein, am 24. Juni würde das Triuͤm— virat die Zügel der Regierung ergreifen. Wie die »France« ver⸗ sichert, wird Forey ganz bestimmt von Mexiko zurückkehren und um die Mitte des Septembers dem General Bazaine das Kommando über das vereinigte Armee-⸗Corps übertragen.

Aus Réunion, 4. Juli, wird die Ankunft der Herren Duprs und Lambert gemeldet. Schon auf Mauritius, wo sie angelaufen waren, hatten sie vom französischen Konsul daselbst die Revolutions— Nachrichten von Madagaskar erhalten. Sie wollten ganz bestimmt nach Tananariva gehen und die Ratification des Vertrages fordern.

Gestern hat die Akademie der Inschriften und schönen Wissen— schaften ihre Jahressitzung und Preisvertheilung gehalten. Der ; ir trug dabei eine Abhandlung über Leben und Werke Friedrich Creuzer's vor. Den numismatischen Preis (Stiftung von

Blidah und St. Denis⸗du⸗Sig mit

Allier de Hauchecorne) erhielt Franz Streber in München für seine Abhandlung »über die sogenannten Regenbogen⸗ schüsselchen «.

Die Paris-Lyon-Mittelmeer Eisenbahn-Gesellschaft erhält vom Staate zum Baue der algerischen Bahnen eine Subvention von 80 Millionen Franes: 16,506,900 für die Bahn vom Meere nach Con— stantine, 63,500,900 für die Bahn von Algier nach Oran über Verlängerung bis zum Hafen. gedachten Bahnen während 75 Jahren an einen Zins von 5 pCt., mit In⸗ und bis zur Höhe eines Kapitals don

Die Negierung garantirt den von Eröffnung des Betriebs begriff der Tilgungssummne,

80 Millionen.

Italien. Laut Berichten aus Tur in wird sich ein aus acht Fregatten und einem Aviso-Schiffe bestehendes Geschwader unter Be— fehl des Admirals Provana zu Cagliari versammeln und eine Fahrt längs der italienischen Küsten antreten.

Das Abgeordnetenhaus hat die Aushebung von 55,000 Mann

Mit welchem Erfolge, der ersten Klasse, so wie die Bewaffnung der National- Garde ge—

nehmigt.

Nach einer Mittheilung aus Turin vom J. d. M. hat das dortige Abgeordnetenhaus einen Gesetzentwurf, durch welchen eine Konsum—⸗ Steuer eingeführt wird, mit 146 gegen 54 Stimmen angenommen. Den Ertrag von Speisen und Getränken behält sich der Staat vor, während die Abgabe für die anderen Gegenstände von den Gemein- den erhoben wird.

Das Abgeordneten-Haus hat die Diskussion der die Unter— drückung des Brigantenthums bezweckenden Gesetzvorlage auf den Monat November vertagt. Die heutige Sitzung des Abgeordneten Hauses ist die letzte der Session und das Prorogations⸗Dekret wird unverzüglich erfolgen.

Die Victor-Emanuel-Bahn ist von der Regierung erworben worden und die Gesellschaft Lafitte hat die Konzession für die Eisen⸗ bahnen in Kalabrien und Sicilien erhalten. Der »Stampa« zu⸗ folge haben die französischen Behörden der italienischen Regierung sechs Bandenführer ausgeliefert, die am 7. Juni Sant-Inatolia an- gegriffen hatten.

Griechenland. Die griechische National⸗-Regierung hat, wie aus Trxiest, den 31. Juli, gemeldet wird, eine Amnestie für alle vor dem 11. Oktober v. J. verübten politischen Vergehen erlassen. Meh⸗ rere Generale und Stabsoffiziere sind verabschiedet worden.

Laut Berichten aus Athen (ohne Datum), die über Marseille

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; ind, hat sich das Gerücht von einer Empörung in . Der Hergang der Sache verhielt sich in Wirklichkeit folgendermaßen: Das Bataillon des Leotzakos weigerte sich hartnäckig, nach dem Peloponnes abzugehen. Der Kriegsminister zwang es, zu gehorchen; aber die Städte Argos und Tripolitza wei⸗ zerten sich, das Corps von Ruhestörern aufzunehmen. Die Reaction des öffentlichen Geistes zu Gunsten der Ordnung ist in den Pro⸗ vinzen allgemein. Die treu gebliebenen Truppen des Koroneos sind überall auf ihrem Durchzuge von der Bevölkerung sehr gut auf⸗ enommen worden. Der FJinanzminister bat erklärt, das. Defizit be— laufe sich auf 13 Million Drachmen (1 / 350,000 Ir Die National⸗ Versammlung hat Maßregeln ergriffen, um einen Theil desselben zu decken.

Türkei. Konstantinopel, 25. Juli. et: der Soldrückstände der aus türkischen Diensten getretenen Offiziere wurde trotz der Bemühungen der französischen Gesandtschaft noch nicht geregelt. Die Kavallerie der verschiedenen Armeecorps wird auf 25000 Mann gebracht. Die telegraphische Verbindung zwischen Ismail und Tultscha ist seit einigen Tagen unterbrochen, da die moldauischen Beamten die Korrespondenz verweigern.

Rußland und Polen. St. Pet ersburg, 1. August, Se. Majestät der Kaiser reiste am 238. Juli von Kronstadt auf der Kais. Dampfyacht »Standart« nach Finnland ab. J. K. H. die

Großfürsten Alexander und Wladimir Alexandrowitsch und Nikolai . S

Maximilianowitsch Fürst Romanowski, Herzog von Leuchtenberg begleiteten Se. Majestät auf dieser kurzen Reise. .

Nach Mittheilung der »St. Petersb. Ztg.“ beschränkten sich die Operationen der Truppen im Wil na'sschen Militairbezirk in der letz. ten Zeit auf Vernichtung kleinerer Rebellenhaufen, welche ein Zu— sammentreffen mit den Truppen vermeiden und sich in den Wald em verbergen, aber doch fortfahren, von Zeit zu Zeit Dörfer und Felder

zu überrumpeln.

In den Gouvernements Mohilew und Witebsk ist die Ruhe

in dieser Zeit nicht gestört worden; ebenso geschah nichts Bemerkens⸗ werthes und ist Alles vollkommen ruhig gewesen in den Kreisen Oszmiany, Wileiki und Disna des Gouvernements Wilna. ö

Vom Grodno'schen Gouvernement könnte man nach Berich⸗ ten des General-Lieutenant Manjutin sagen, daß auch dort die Ruhe vollständig hergestellt, und daß dasselbe von K gesäubert sei, wenn nicht die ungeheuere Ausdehnung der Grenzen des . reichs Polen und die Unmöglichkeit, Truppen auf der ganzen Länge der Linie aufzustellen, den Banden gestatten würden, aus dem König; reiche hierher herüber zu kommen und die Landmilizen zu über⸗ fallen, deren Vermehrung in den Grenzgegenden durchaus nothwen⸗ dig ist. Aus dem Borisowschen Kreise des Gouvernements Mi nsk ist am 9. Juli ein Bericht eingelaufen, daß seit der Organisation einer militairisch-polizeilichen Administration und Einführung . Bauermilizen, während zu gleicher Zeit Truppenabtheilungen das Land nach allen Richtungen durchstreifen, die Einwohner ruhiger werden und zu der Kraft der gesetzlichen Regierung Zutrauen fassen.

Die Bauern stehen dem Militair beim Aufsuchen der Insur⸗ genten gern bei, welche sich noch immer zu kleineren Banden von etwa 20 Mann in großen und morastigen Wäldern verbergen. Die Organisation neuer Banden aber ist bei der gegenwärtigen Ordnung der Verwaltung entschieden unmöglich geworden. ö

Nach telegraphischen Mittheilungen der Wiener Ztg. aus Lemberg, 1. August, erlitt Wisniewski bei Swinincky eine vollständige Niederlage. Wisniewski soll gefallen sein, 18 von seiner Abtheilung . gefangen und nur 30 bis 40 haben sich in die Wälder durchgeschlagen. .

Von der ir ü if, . Grenze, J. August. Eine Proclama—⸗ tion der National-Regierung verwirft jede Transaction ohne Unab⸗ hängigkeit mit den Grenzen von 1772, und fordert Litthauen, Kron⸗ polen und Reußen zum allgemeinen Aufstand binnen Kurzem auf.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen Bureau.

Gastein, Sonntag, 2. August. Seine Majestät der Kaiser traf heute Nachmittag um 57 Uhr ein, begleitet von den Grafen Crenneville und Fünfkirchen und stieg in der Villa Meran ab. Bald darauf fuhr Seine Majestät der König von Preußen in österreichischer Obersten⸗Uniform und begleitet von dem General von Manteuffel, vor. Der Kaiser entgegeneilend, empfing den König am Wagen. Beide Monarchen umarmten sich herzlich, Angesichts der Bevölkerung und verfügten sich in die Villa, wo Se. Majestät der König eine Viertelstunde verweilte. Kaum war derselbe nach dem Schlößchen zurückgekehrt, als Se. Majestät der Kaiser in preußi⸗ scher Uniform erschien, um den Gegenbesuch zu machen und bei dem

Die Frage in Betreff

Könige zu diniren. Bei Einbruch der Dunkelheit wurden die Häuser illuminirt, der Wasserfall mit bengalischen Flammen beleuchtet und Feuer auf den umliegenden Bergen angezündet.

Triest, Sonntag, 2. August. Der fällige Lloyddampfer ist mit der Ueberlandpost aus Alexandrien eingetroffen.

Triest, Sonntag, 2. August. Die Ueberlandpost ist eingetrof⸗ fen und bringt Nachrichten aus Kalkutta vom 27. Juni. Der daselbst erscheinende »Englissman« enthält ein Telegramm aus La— hore, daß Herat gesallen und im Besitz Dhost Mohameda's ist. Die Posten aus Hinter ⸗Asien und Australien fehlen wegen eines Schiff⸗— bruchs in den ostindischen Gewässern.

London, Sonntag, 2. August. Mit dem »Great Eastern« und dem Postdampfer »Asig«, der 212,351 Dollars an Contanten bringt, sind Nachrichten aus New-York bis zum 23. v. Mts. eingetroffen. In New-York war es ruhig; die Conscription sollte in der folgenden Woche ihren Anfang nehmen. Whiting ist mit einem wichtigen Auftrage der Bundesregierung nach Europa ab⸗ gegangen. Aus Charleston war vom 16. die Nachricht ein⸗ getroffen, daß die Konföderirten von der James-Insel, in der Bai von Charleston, vertrieben sind und daß die Unionisten sich zu einem neuen Angriff auf Fort Wagener rüsten. Meade's Armee hat den Potomac überschritten und war auf der Verfolgung von Lee und Ewell bis in die Gegend von Berlin in Maryland ge⸗ langt; die genannten beiden Generale der Konföderirten marschiren auf Winchester. Johnstone hat Jackson geräumt; die Unionisten haben die Stadt besetzt.

Der Wechselcours auf London war am 23. in New⸗York 138, das Goldagio 253, Baumwolle 64. .

Aus Mexiko vom 1. v. M. war gemeldet, daß Abtheilungen des mexikanischen Heeres sich um die Stadt her zeigen, daß Ortega über alle zwischen Mexiko und San Luis Potosi stehende Truppen den Oberbefehl führt, und daß Negretta mit der Kavallerie die Verbindung zwischen Mexiko und Vera Cruz abzuschneiden sucht.

Paris, Sonntag, 2. August. Das „Memorial diplomatique sagt, daß die drei Mächte in ihrer Replik sich des Namens Allürte bedienen werden.

August. Das „Journal

St. Petersburg, Sonntag, 2.

de St. Petersbourg« veröffentlicht eine Depesche des Fürsten Gort⸗

schakoff an den russischen Geschäftsträger Knorring in Wien vom 27. Juli, betreffend die Depesche, welche der Graf Rechberg unterm 19ten desselben Monats an die Kabinette von Paris und London gerichtet hat. Nachdem der Fürst sein Erstaunen darüber ausgedrückt, daß Rechberg von der Möglichkeit spreche, die russische Regierung hege einen geheimen Gedanken, fährt er fort: Wenn diese Auf⸗

fassung dem Grafen Rechberg eingegeben ist von dem Verlangen jeden

Gedanken an eine besondere Verständigung abzuweisen, welche als un— verträglich betrachtet werden könnte mit den Verbindlichkeiten, die Oesterreich eingegangen ist, und mit dem Ausgangspunkte seiner jüngsten Schritte, so beeilen wir uns zu bezeugen, daß keine Ver⸗ ständigung irgend welcher Art zwischen Oesterreich und uns über die uns neuerdings gemachten Eröffnungen stattgefunden hat. Wir haben die österreichische Note vom 18. Juni nicht so inter pretirt als billige dieselbe im Voraus unsere Weigerung auf eine Konferenz einzugehen. Wir haben nicht daran gedacht, eine Gleich- stellung zwischen Galizien und Polen aufzustellen. Aber Traditio—⸗ nen, Präcedenzfälle und die Unterstützung, welche die Insurgenten aus Galizien erhalten haben, bezeugen die gemeinsamen Interessen, bezeugen die nothwendige Solidarität der drei Höfe. Unser Vor⸗ schlag war in einem freundschaftlichen, den Beziehungen und Inter. essen der beiden Höfe entsprechenden Sinne gemacht. Wir müssen eine jede anderweitige Interpretation zurückweisen. Der Fürst schließst mit dem Bedauern, daß aus der Depesche des Grafen Rech⸗ berg abzunehmen sei, der Vorschlag habe auf ihn einen ganz andern Eindruck gemacht.

Wildbad Gastein, den 3. August. (Tel. Dep. des Staats ⸗Anzeigers. Gestern Abend fand zu Ehren Seiner Majestät

des Kaisers Beleuchtung des Kurortes, des Fürstenstollens, des Wasser=