1863 / 183 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1614

Berlin, 6. August. Seine Majestät der König haben Aller— den nachbenannten Offizieren und Mannschaften des 4. Westfälischen Infanterie Regiments Nr. 17 die Erlaubniß Rhein Königlicher Hoheit ihnen verliehenen Orden und Ehrenzeichen zu er—

gnädigst geruht, zur Anlegung der von des Großherzogs von Hessen und bei

theilen, und zwar:

des Commandeurkreuzes zweiter Klasse des Ludwigs— Ordens: dem Obersten und Commandeur von Dewitz, des Komthurkreuzes zweiter Klasse des Verdienst—

Ordens Philipps des Großmüthigen (mit Schwertern):

dem Oberst⸗Lieutenant Werner, und dem Major von Koblinski,

des Ritterkreuzes erster Klasse des Ludwigs-Ordens: den Hauptleuten und Compagnie-Chefs von Rex und von Kalinowski;

des Ritterkreuzes erster Klasse des Verdienst-Ordens

Philipps des Großmüthigen (mit Schwertern):

dem Hauptmann und Compagnie ⸗Chef Rogalla von Bieber—

stein und dem Premier ⸗Lieutenant Waldschmidt;

des Ritterkreuzes erster Klasse des Verdienst-Ordens

.

Philipps des Großmüthigen: dem Zahlmeister Schmidt;

des Ritterkreuzes zweiter Klasse des Ludwigs-Ordens:

dem Hauptmann und Compagnie⸗Chef von Sanitz und dem Premier⸗Lieutenant Streceius;

des Ritterkreuzes zweiter Klasse des Verdienst-Ordens

Philipps des Großmüthigen (mit Schwertern): den Premier⸗Lieutenants Moldenhawer und von Hagen;

des silbernen Kreuzes des Verdienst-Ordens Philipps

des Großmüthigen: Feldwebel Zeck, dem Vice⸗Feldwebel Steller, dem Stabshautboisten Weißenborn und dem Hautboisten Ulrich;

des Allgemeineu Ehrenzeichens mit der Inschrift »Für Verdiente:

den Feldwebeln Lambert,

Heiming, Wunderlich, Schikanowsky, Gerhardt,

Wilke,

Nauroschat, Schlupkoten, Nowattny, Bauch und Hilgendorff, so wie Herbst.

dem

dem Sergeanten

MN icht amtliches.

Baden. Karlsruhe 3. August. Der landständische Ausschuß, der gleich nach dem Schlusse des Landtags einberufen wurde, hat nunmehr seine Arbeiten ebenfalls beendet, und die aus— wärtigen Mitglieder desselben kehren in ihre Heimath zurück.

Bayern. München, 4. August. Ein vom Abgeordneten Freiherrn v. Lerchenfeld der Kammer eingereichter Antrag geht da⸗ hin, die Kammer wolle an die Staatsregierung die Bitte richten, dem Landtage baldmöglichst den Entwurf eines revidirten Heerergän zungsgesetzes, insbesondere mit Rücksicht auf die Bildung einer Kriegsreserve mit abgekürzter Dienstzeit in Friedenszeiten, vorlegen zu wollen, und der Abgeordnete Vierling beantragt, daß das Heer ergänzungsgesetz einer Revision unterstellt werde, wodurch der Grund⸗ satz der Versassung (Tit. IV. S. 12): gleiche Pflichtigkeit aller Bayern zum Kriegsdienste, zur Wahrheit werde. (A. A. Z.)

Bamberg, 3. August. Das hiesige Tagblatt schreibt: Siche⸗ rem Vernehmen nach wird Se. Majestät König Otto von Grie⸗ chenland am kommenden Sonntag hier eintreffen und sich dann zum Besuche seines erlauchten Vaters, des Königs Ludwig, nach Leopoldskron begeben. Ihre Majestät die Königin Amalie von Griechenland aber wird sich von Eutin aus, wo gegenwärtig beide Majestäten noch verweilen, nach Oldenburg begeben.

Oesterreich. Wien, 5. August. Majestät sind gestern, den 4. d. M., Abends von Gastein wi nach Schönbrunn zurückgekommen. (Wien. Ztg.) lede

Lemberg, 3. August. Golejewski wurde heute wegen Mangel an Beweisen aus

tersuchungshaft entlassen.

Relgien. Brüssel, 4. August. Der König befi seit gestern mit seinen Kindern in Ostende, woselbst !. Eesnn t 16 kunft der Königin von England verweilen wird. Ver J 28. März d. J. abgeschlossene preußisch-belgische Vertrag ö. seitige Gewährleistung des literarischen und künstlerischen Eigenthume der Fabrikzeichen, Modelle 2c., welcher am 20. Juni ratifizirt . den, tritt am 20. August in Kraft. (Köln. Zig) .

Großbritannien und Irland. London, 4. Augus Der Herzog von Neweastle hatte gestern eine Audienz 1 Königin, . reiste darauf von Osborne ab. ; ö

Für die Abreise Ihrer Majestät der Königin nach? werden in Woolwich schon Vorkehrungen . n , Ihrer Majestät wird der Abfahrtsplatz einfach so arrangirt und j Teppichen belegt, wie es bei der Landung oder Abreise jeder a, hohen Persönlichkeit geschieht, so daß von allem Ceremoniell Abstand zu nehmen ist.

66 heißt, der Prinz von Wales habe Newstead Abbey, daz frühere Besitzthum Lord Byrons, angekauft. ⸗.

In Pontefract! dessen parlamentarische Vertretung durch die

erledigt worden ist, wurde gestern ohne Opposition der Major Water— h ouse gewählt. Dadurch geht der Wahlflecken, welcher seit langen Jahren liberal vertreten war, in die Hände der Konserwa— tiven über.

Frankreich. Paris, 4 August. Der Justiz⸗ und Kultus. Minister Baroche hat durch Rundschreiben vom 1. d., welches der

katholischen Kultus, so wie die Vorstände der anderen christlichen Konfessionen und der israelitischen Gemeinde ersucht, den 15. August gottesdienstlich zu feiern und dabei der göttlichen Vorsehung »für die neuesten Siege unserer Soldaten zu danken, welche jenfeit des Oceans die Sache der Civilisation, die Interessen der katholischen Religion und die Ehre unserer Fahne edel vertreten.«

Die am 1. Juni d. J. eingesetzte Kommission zur Organisation der Konsulargerichte im Orient hat, wie der »Moniteur = meldet,

genehmigt, der jetzt zunächst dem Kaiser vorgelegt werden und dann auf Ermächtigung Sr. Majestät an den Staatsrath gehen soll.

. Das Marine-Ministerium hat, laut dem Moniteur«, die Nach. richt erhalten, daß, nach einem Briefe des französischen Konsuls Herrn, Laborde in Tananariva vom 12. Juni an den Capitain Dupré, die Lage in Madagaskar sich günstiger gestaltet hatte, als man seit dem Tode Radama's hatte glauben mögen, und daß man die Rückkunft Dupré's mit dem Handelsvertrage zu wünschen und mit den Europäern gute Freundschaft halten und bewahren zu wollen schien. Dupré wollte am 8. Juli von Réunion nach Tamatave abfahren. Dort beabsichtigte er, wie der «„France« aus Reunion vom 5. Juli geschrieben wird, an die Königin zu schreiben und, wenn deren Antwort günstig ausfiele, persönlich nach der Hauptstadt zu gehen. Da diese von Tamatave aber 15 Tagereisen entfernt isp so kann die Antwort der Königin nicht vor dem 15. August in Dupré's Händen sein.

5. August.

Der heutige »Constitutionnel« sagt: Die Ab— sendung von gesonderten Noten führe zu keiner Störung der Einig. keit in den Gedanken, im Zwecke und in der Action der drei Mächte; die Einigkeit sei vielmehr vollkommener als jemals.

Die y France dementirt die über eine Modification des franzö— sischen Ministeriums zirkulirenden Gerüchte.

Spanien. Madrid, 4. August. Der Fi inister k . ; Finanzminister hat seine Entlassung eingereicht und dieselbe ist ,, . ö Der Bauten-Minister tritt an seine Stelle, und dessen Nachfolger wird vermuthlich Alonzo Martinez werden.

tali n ĩ Italien. Turin, 4. August. Die französischen Behörden fahren in Maßregeln zur Unterdrückung des a , fort.

Laut einer Depesche aus Neapel ist der Bandenführer Serracante von ihnen verhaftet worden.

RNußland und Polen. Aus Warschau, den 3. August wird, der »Ostsee Ztg. Folgendes berichtet: Während ein Theil der Bevölkerung auf das baldige Aufhören unseres Aufstandes hofft, und sogar von dieser friedliebenden Seite eine Adresse an den Kaiser mit der Bitte um baldige Gewährung von Konzessionen vorbereitet werden soll! werden in der Stadt Personen, welche der geheimen National⸗Regierung oder ihren »Gensd'armen« unliebsam sind, er—

dolcht oder im Park von Lazienki aufgehängt. Der letztere Fall

. ageiguete si Se. K. K. Apostolisgt 9 silsß . Ill er schlägt man sich mit den

rer Haup Das Landtagsmitglied Graf ann! erer

der Un. sichen T reulosigkeit der

führen und an

auf gegen.

Erhebung des Herrn Monckton Milnes zum Peer (Lord Houghton

»Moniteur« heute veröffentlicht, die Erzbischöfe und Bischöfe des

ihre Arbeiten beendet und in ihrer letzten Sitzung einen Entwurf

worden. erfreulichen Charakters.

Hauptzweig der Industrie, licht.

für Oktober oder November wurden noch 100 Familien aus Europa

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Geburtsseste der jungen Großfürstin der aufgestellten Wachen. Außerhalb Insurgenten und innerhalb un— ztstadt regieren zwei Regierungen, je nachdem jede es vermag. wird nicht umhin können, bei der fast gänz— Beamten, ein militairisches Regiment einzu— die Spitzen der Verwaltung wieder Russen zu stellen. Der General ⸗Direktor des Schatzes, Bagniewski, welcher durch die Beraubung der General . Staats asse stark kompromittirt ist so wie der General Direktor des Innern, v. Ostrowski, ein braver, und unter gewöhnlichen Zuständen tüchtiger Geschäftsmann, welcher vom Gutsbesitzer zum Staatsrath, von diesem zum Civilgouverneur und bald darauf zum General-Direktor an Graf Keller's Stelle alles innerhalb 1 Jahren) avaneirte, scheint als Pole den jetzigen Verhältnissen keinesweges gewachsen zu sein, daher sollen beide ihren Abschied nehmen oder genommen haben, denn der Terrorismus dehnt sih auch über diese Herren aus. Zwei Generale sollen an ihre Stelle sommen. Zwei neue Gefechte haben stattgefunden. Das eine am 2. v. M. zwischen Oberst Ehrenroth, im Radomer Gouvernement bei Rudnik und Lalencz, woselbst 600 Insurgenten über 100 Todte und Verwundete verloren. Ein zweites am 30. v. Mts. durch Iberst Baumgarten, mit 1100 Mann Russen und 2 Geschützen, un⸗ weit des Dorfes Czenstoborowice, gegen 2900 Insurgenten unter Jankowski, Zielinski und Grzymata, wobei Letztere 350 Todte und Verwundete hatten, während die Russen nur 41 Mann, darunter ein Offizier, verloren haben sollen. Der erheblich größere Verlust der Insurgenten ist aber leicht erklärlich durch die gute Artillerie der Russen und die von den Insurgenten noch immer in Ermangelung anderer Waffen gebrauchten Sensen, eine Waffe, die vom Militair für so plump und darum unschädlich bei jetziger Kriegführung ge— halten wird, daß sogar die Einführung von 465000 Stück auf Lizenz noch diesen Sommer von der Regierung erlaubt worden ist.

ch bei dem letzten

a, am 24. v. M., trotz

4

Die russische Regierung

Schweden und Norwegen. Stockholm, 2. August. Der Staatsausschuß hat nun seine Verhandlungen über das Schul⸗ wesen zu Ende gebracht. Es ist beschlossen worden, daß kein Volks⸗ schullehrer weniger als 400 T hlr. N. M. jährliche Einnahme, haben solle, außerdem soll er Wohnung, Brennholz und Futter für eine Kuh frei geliefert bekommen; eine Summe von. 20 000 Thlr. R. M. wird angewiesen zur Unterstützung der Gemeinden, welche wegen Armuth ihren Schullehrern nicht selbst ein so hohes Salair zahlen fznnen; ein Gesetzentwurf, betreffend Pensionirung der Volksschul⸗ lehrer, wird vorbereitet werden. Der Ausschuß räth, 12,000 Thlr. R.-M. zu bewilligen zur Installirung von Aerzten in den Orten, welche solcher noch entbehren. 4000 Thlr. sind aus gesetzt zur Unter stützung hülfsbedürftiger ausgezeichneter Schriftsteller 2000 Thlr. zur Unterstützung jüngerer ärmerer Personen, die zu der Hoffnung be⸗ rechtigen, der Wissenschaft später wichtige Dienste zu leisten. 8 An⸗ trag A. Lemchens, 30 000 Thlr. auf öffentliche populaire Vorträge in der Hauptstadt zu verwenden, wurde nicht angenommen.

Der König ist heute Abend hier wieder angekommen.

Amerika. Der Newyorker Korrespondenz der »Times - ent⸗ nehmen wir über die Negerverfolgungen in New - York Folgendes: Die Erbitterung des Pöbels gegen die Farbigen war so hoch ge⸗ stigen, daß er sogar zwei britische Schiffe, deren Capitaine , mannung Neger waren, in Brand zu stecken drohte. Einige Ma⸗ trosen dieser Fahrzeuge wurden am Lande angegriffen und flüchteten sich in das britische Konsulatsgebäude. Mi Aichibald, der Konsul, welcher keine angemessenen Vertheidigungs⸗ und Schutzmittel zur Hand hatte, telegraphirte sofort nach Washington an Lord Lyons um ein Kriegsschiff und so kam denn am 20. Juli Ihrer Ma⸗ sestit Schiff »Challenger« an und ankerte an der Mün⸗ dung des Hudson. Inzwischen hatten die 75 Neger, sämmtlich britische Unterthanen, an Bord des französi schen Kriegsschiffs „Cardenas« Zuflucht gefunden von welchem sie dann auf das britische Fahrzeug übersiedelten. „Man berechnet, daß gegen 600 Personen in den Tumulten getödtet oder verwundet worden sind. Die gerichtliche Leichenschau ist schon in 76 Fällen vorgenommen worden, die große Mehrzahl dieser Gefallenen waren Irländer. Die Zahl der gehängten, todtgeschlagenen oder ertränkten Reger wird auf T0 geschätzt (also bei weitem nicht so hoch wie die ersien Berichte angeben), doch sind erst von fünfen die deichname aufgefunden worden. Die flüchtigen Neger sind jetzt aus ihren auf Long Island aufgeschlagenen Lagern wieder in die Stadt zurück— gekehrt und da viele diefer Unglücklichen Haus Hab und Gut ver⸗ loren haben, so ist eine Subscriptionsliste für sie in Umlauf gesetzt

Die mit dem Königlichen Postdampfer Magdaleng · angelang⸗ ten Nachrichten aus 6. nos-⸗Ayres vom 28. Juni sind nicht sehr c In der Hauptstadt selbst wie in der Provinz lagen die Geschäfte sehr darnieder. Doch hatte der endlich gefallene besseren Stand gesetzt und so in einem Fortschritte ermög=

angekommen und

Regen die Weiden wieder in der Schafzucht, rasche Mehrere AÄuswandererschiffe waren bereits

unter den Bestimmungen des Wernerschen Kontraktes er⸗ wartet. Die Arbeiten an der centralargentinischen Eisenbahnlinie gingen gut von statten. Die von General Peñaloza im In⸗ nern der La Plata-Staaten angestiftete Rebellion ist noch nicht niedergeschlagen; Peñaloza hat sogar die Stadt Cordova eingenommen. Nach diesem Punkte sind nun sofort von Buenos Ayres Truppen hingesandt worden und der Kriegsminister selbst ist gegen die Auf⸗ rührer marschirt. Zwischen den Regierungen von Montevideo und La Plata sind Zwistigkeiten ausgebrochen. Einige Zeit nach der Landung Flores' auf uruguayschem Gebiete wurde der argentinische Dampfer »Saldo« von den Behörden von Montevideo mit Beschlag belegt, weil er Waffen an Bord hatte. Der Handel in Waffen war damals zwischen beiden Ländern durchaus nicht untersagt. Da aber die Vorstellungen der argentinischen Regierung nichts fruchteten, so nahm sie, Repressalien ergreifend, das uruguaysche Kriegsschiff »Ge⸗ neral Artigas« fort, worauf die Regierung von Montevideo augen⸗ blicklich ihre Beziehungen zu der argentinischen Republik abbrach. Brasilien, Paraguay und Urquiza werden, wie es heißt, eine Ver⸗ mittlung und Versöhnung der beiden Staaten versuchen.

Asien. Bombay, 9. Juli. Folgendes wird als zuverlässig mit Bezug auf die am 22. Juni in Adschmir, der Hauptstadt von Radschputana, stattgehabte Verhaftung des Nana Sahib gemeldet: Der politische Agent in Adschmir, Major Davidson, erhielt von zwei geheimen Polizei⸗Beamten von Bombay Berichte, welche ihn veran⸗ laßten im Verein mit den Militair⸗ Behörden die nöthigen Vor⸗ kehrungen zu treffen, um drei verdächtige Personen in einem bei Adschmir gelegenen Tempel aufzuheben. Dies gelang und die Polizei- Beamten erklärten darauf, daß einer der Gefan⸗ genen der Nana Sahib von Bithur, der zweite einer seiner nächsten Verwandten und der dritte ein blinder Brahmin aus seinem Ge⸗ folge sei. Die drei Gefangenen wurden in dem Militair⸗Magazin in Adschmir unter Bewachung europäischer Soldaten in Sicherheit gebracht. Der als der Nang bezeichnete Gefangene ist von einem Unteroffiziere, der früher in Mirat stand und den Nana häufig ge⸗ sehen hat, erkannt worden. Auch stimmt sein Signalement mit den Angaben der gegen ihn erlassenen Steckbriefe, nur daß er jetzt graues Haar hat. Ueberdies hat er an seinem Körper mehrere Kennzeichen, unter Andern eine Narbe, durch welche seine Identität leicht festzu⸗ stellen ist. .

Ein Cabul-Korrespondent der »Delhi Gazette giebt einige Einzelnheiten über die Eroberung von Herat Seitens des Dost Ma⸗ homed. Dieselbe fand am 236. Mai statt, nachdem zuvor das Wasser aus dem Festungsgraben abgelassen und in der Festungs⸗ mauer durch zwei Minen eine Bresche gesprengt war. Bei dem Sturm auf die Bresche kam es zu einem heftigen Kampfe. Nach Eroberung der Stadt wurde dieselbe der Plünderung preisgegeben, und erst der Einzug des Dost Mahomed selbst machte dem Morden und Plündern ein Ende.

Die bis zum 27. Mai gehenden Nachrichten aus Japan laut ten unbestimmt. Nachdem die zweite Frist zur Beantwortung des Ultimatums am 21. abgelaufen war, sei eine dritte bewilligt wor⸗ den. Andererseits heißt es, die japanesische Regierung habe eine Geldentschädigung bewilligt, die Auslieferung der Mörder aber ver⸗ weigert, weil sie über den Fürsten von Satsuma keine Macht habe. In Nangasaki werden neue Batterien errichtet und in der Um⸗ gegend sollen 60 009 Mann stehen. Es heißt, die Parteien in der Hauptstadt Miako seien gespalten; der Mikado sei für die Vertrei⸗ bung der Fremden, der Taikun gegen den Krieg.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen ⸗Bureau.

Wien, Donnerstag, 6. August. Das Amtsblatt der Wie Zeitung bringt in seinem nichtamtlichen Theile folgende Mittbei⸗ lung. Der Kaiser hat mittelst Handschreibens vom 31. Jul an sämmtliche Souveraine des deutschen Bundes, so wie an die Senate der freien Städte die Einladung zu einer Berathung gerichtet zu welcher die deutschen Verbündeten des Kaisers sich personlich vereini⸗ gen würden, um die Frage einer zeitgemäßen Bundesreform in er wägung zu ziehen. Zum Versammlungsort hat Frankfurt, als Zeit den 16. August vorgeschlagen.

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