1863 / 214 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1862

guter Quelle versichert wird, soll die Eröffnung des Körpers am 5. November d. J. stattfinden.

Spanien. Laut Berichten aus Madrid vom 8. Septem⸗ ber scheint das Ministerium sich durch die angedrohte Wahlenthal⸗ tung nicht einschüchtern lassen zu wollen. Im Palaste von La Granja rühren sich die Freunde des Marschalls Narvacz. Doch scheint es gewiß, daß die Königin ihre Ansicht nicht eher modifiziren wird, als bis sie die der Abgeordneten kennt.

Wie aus gesetzgebenden

Italien. Die von den Briganten der Basilicata gefangen genommenen Grundbesitzer von Senese sind sämmtlich gegen ein starkes Lösegeld in Freiheit gesetzt worden.

Die Blätter von Messina melden, daß die königlichen Trup⸗ pen sämmtlich diese Stadt verlassen und sich ins Innere der Insel begeben, um in mobilen Kolonnen dazu beizutragen, daß die wider⸗ spenstigen Militairpflichtigen verhaftet werden.

Türkei. In Bu karest starb am 7. September der frühere Kaimakan Philippesco, Konkurrent Cusa's bei der Fürstenwahl.

Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 9. September, theilt der Korrespondent der »Osts. Z.« Folgendes mit: Die Kriegsabtheilung der »Nationalregierung« hat so eben eine n , ,, / Armee erlassen, aus der ich folgende Bestimmungen mittheile: Jedes Bataillon besteht aus 6 Compagnieen 3. . 4 e, ,. Sensenmänner und 2 Schützen sind. Die Compagnie besteht aus 2 Pelotons, das Peloton aus mehreren Sectionen. Eine Compagnie Sensenmänner zählt 114, eine Compagnie Schützen 108 Mann, so daß das Bataillon mit Einschluß der Offiziere 632 Mann stark ist. Da die Sensenmänner⸗Compagnieen von den Soldaten der übrigen Waffen bisher gering geachtet wurden, so haben dieselben künftig nicht blos aus Landleuten, sondern auch aus anderen Aufständischen ohne Unterschied des Standes und Berufes zu bestehen, und die Sensenmänner sollen eben so behandelt und verpflegt werden wie die Schützen. Der Sensenmann ist zu bewaffnen mit der Sense und der Pistole. Die Schützen sind möglichst gleichartig zu uniformiren. Die Lublinschen Abtheilungen tragen schwarze (oder aschgraue) kurze Röcke mit gelben Aufschlägen, aschgraue Beinkleider und eben solche Mäntel. Die Kopfbedeckung ist die viereckige Mütze in Gestalt der französischen. Der Generalstab trägt hellblaue Uniformen. Den Offizieren und Soldaten wird empfohlen, sich eines humanen und freundlichen Be— nehmens zu befleißigen. Auch einen Zaun sollen sie nicht unnöthig

Zu den Lagern ist den Frauen der Zutritt verboten; die Marketenderinnen müssen wo möglich Frauen von im Lager befindlichen Soldaten sein. Vergehen, deren sich die Soldaten zu Schulden kommen lassen, sind mit Arrest, Zwangsarbeit u s. w. zu bestrafen; größere Verbrechen gehören vor das Kriegsgericht. Das Mittagsbrod essen die Offiziere gemeinschaftlich mit den Soldaten, die Wäsche waschen sich die Sol— daten selbst. Auf den Kampfplätzen der Insurrection ist es wieder etwas stiller geworden. In der Woywodschaft Kalisch haben die Ueberreste des bei Zdrowo und Kruzyna geschlagenen Taczanowski'

schen Corps sich im Kreise Lenczye größtentheils wieder ge elt . ise Lenczyeng gesammelt und sich mit der Sokolowskischen Reiterschaar vereinigt, die dadurch auf

ca. 450 Mann angewachsen ist. Etwa 50 Mann vom Taczanowskischen

Heimath nach der Provinz Posen zurückgekehrt. Man erwartet in dieser Provinz den Befehl der National- Regierung zu einer neuen Anwerbung von Zuzüglern, die diesmal aber sehr spärlich ausfallen dürfte. In der Woywodschaft Krakau hat am 3. d. bei dem Dorfe Oleszno zwischen Wloszezowa und Przedborze ein Gefecht zwischen den Insurgenten Abtheilungen unter Chwielinski, Iskra und Ru— dowski, und einem überlegenen russischen Detachement unter dem General Czengiery stattgefunden. Die Insurgenten wurden geschlagen und trugen erhebliche Verluste davon. Außer den genannten 3 In⸗ surgentenabtheilungen, deren Gesammtstärke von polnischen Blättern auf höchstens 500 Mann angegeben wird, giebt es keine andere in der Way⸗ wodschaft Krakau. Im Gouvernement Lublin haben die Ueber— reste der wiederholt geschlagenen und zersprengten Abtheilungen Grzymakas, Krysinskos, Wegners, Rudzkis, Zychlinskis, sich unter Kruk wieder gesammelt und operiren in Verbindung mit der Lelewel— schen Abtheilung, die von der Galizischen Grenze gekommen ist, wo si aus Galizien bedeutende Verstärkungen an sich gezogen hat. Die Abtheilungen unter Eminowicz und Cwiek befinden sich an der Ga— lizischen Grenze, wo sie am 5. d. von den Russen abermals ange⸗ griffen wurden. Ueber den Ausgang des Gefechtes verlautet noch nichts Bestimmtes.! Im Gouvernement Plock sind seit drei Wochen keine Gefechte von Bedeutung vorgekommen. Es operiren dort die Abtheilungen unter Navori, Jasinski, Tyczka und Wawer. Der Letztere ist aus dem Gouvernement Augustowo gekommen, wo er am 1. d. bei Fewalki geschlagen wurde. J

Aus Warschau, 8. September, beri ; zlatt: ö. 3. richtet dasselbe Blatt: Innerhalb zwei Monaten soll, wie es heißt, der Cel een g.

betreffend die Organisation einer regulären National⸗ an

tischen Verhältnisse nicht eine andere Bestimmung für i Admiral herbeiführen. Darum sind, bis ö. 2 als Gu Ober Hofmarschall Geheime Rath Nabokow, mehrere ue l ba und der größere Theil der Dienerschaft hier zurückgebliebe diutanten stellvertretende Statthalter, General - Adjutant Graf 8 Da wie es heißt, jetzt mit größerer Strenge hier verfahren erg wil ergriffenen Mörder auf derjenigen Straße, wo er den 9 un ging, auch hängen lassen. Wiederum sind seit eini 6 mehrere Morde an Polizei⸗Sergeanten und sogar an . gi Oberarzt, einem Deutschen, auf der frequenten Marscha sn ard ö. worden. Bisher hatte man sich hier wenigstens * 9 Militair-Personen gewagt, und das Militair ist fur cht nicht n erbittert, und droht jede Beleidigung sofort mit bla n . rächen. Es wird mit diesen von der ,, 4 rung« angeordneten Verbrechen so arg, daß sie b i . Privatleben hinübergreifen, und dieser Tage zwei ee, . aber in ganz verschiedenen Stadttheilen, wegen po der Herrschaft erhaltener Vorwürfe, die Kinder ihrer geh! bo das eine ein kleines dreijähriges Mädchen, mit der zt h g.

Frau mit einem Küchenmesser schwer bei den fast täglich vorkommenden Gewissen abgestumpft werden, ist natürlich, der größten Strenge diesem Uebel rathen wir in kannibalische Zustände hinein. Milde ist bei so allgemeiner Verwilderung der unteren Kl

gar nichts auszurichten. Der Mörder des ehemaligen h. Felkner, welcher vor einigen Monaten im Flur in,,

verwundet

hat. Dua politischen 36.

Morden d und wenn nich

werden wahrscheinlich in Kurzem gehängt werden. sich in der Besserung. polnischen National⸗Gendarmen an.

mißbilligendes Wort zu sagen, will man sich nicht der Ermordum aussetzen. Diese Spionage ist tausend Mal schlimmer, als es die

rung organisirt war. schau, wie versichert wird, über 600 solcher Spione.

unter Befehl Lelewel's von den russische

hundert Ins ̃

. hl.. 6 sollen gefallen, dreihundert gefangen genommn er Rest zersprengt worden sein.

Dänemark. Kopenhagen, 9. September des Königs nach Glücksb 6. , . ; König . . gr 46 am Freitag Morgen statt.“ König Georg von Griechenland ist heute von Louisenlund hierhe zurticgetehrt?— Am 3 st h senlund hierher 83 R 3 . W . (9 z 2 . 2 ö

Schleswig erlassen: über die Wehrpflicht, über die Einquartierung

halter nebst Familie hierher zurückkehren, falls die auswärtigen poli⸗

veraüti in d Städ über iff. Fis. ĩ rgütigung in den Städten und über Schiffahrt und Fischerei.

Amerika. New-⸗HYork, 29. August.

her gelangt sind. Da die Trü 9 des Forte

Heschützen ; del n orts , ö . e., ( Unionisten sie nicht. lein , blieb innerhalb der Mauern und föderirten wehen, die jedoch alle wurde. Laut südlichen Berichten feuerten die Belagerer wäh rend des siebentägigen Bombardements von Fort Sumtlt in einer Distanz von 25 lenglischen Meilen aus ihrer Batter von Parrott-Kanonen 4500 Schüsse ab, wovon 2623 trafen. Du »Richmond Exzaminer« meint, der Verlust von Fort Sumiter halt

ließ paar

die Fahne Stunden abgeschose

nicht viel zu bedeuten, da der Hafen durch neue Befestigungen ven

theidigt sei Eharleston, bemerit das Blatt, wird bombardt J . 3. der erfolgreichen Vertheidigung seiner Be

gungen, seines Hafens gegenüber eine Sache vor , Wichtigkeit sein. . he von untergeordnen

Häusern durch Bomben zugefügt werden kann.«

Während der letzten drei Monate si teure di

sind 12.000 Deserteure de gemeinen Zustand' der Über die Statistik des n shulen. Gerade letzteren habe die Regierung a ,,

und vor ein Kriegsgericht gestellt wurden, sollen heute erschos! ufmerksamkeit zugewendet,

werden. Es werden große Anstrengungen gemacht, ihre Begnad MNͤdchen gegründet worden, . Schulen, wovon Die , . . in Ohio beginnt große, Aufmerksamtei . eg In einer zu St. Mary's i z Nrrei öffentliche

's in dem erwähnten Staat Joho S Tale mn und

gehaltenen Rede rieth Pugh, der demokratische Kandidat für di] also um 23280 zugenommen k 244 b / ö

Vice⸗Gouverneur⸗Stelle, dazu, sich den despotischen und verfa—

Unions⸗Heeres verhaftet worden. Fünf vor Kurzem zum Potomah—

Heere geschickte Konskribirte, die desertirt waren und später verhastt

gung vom Präsidenten zu erwirken; doch sind diese 37 , geblich gewesen. ,,. doch sind dieselben bis jetzt ver

zu erregen.

m der eanadischen

seinen

well Depeche, in welcher

gen, das andere, ein vierjähriger Knabe, in Gegenwart d wn Fir ͤ r

pez genannten

gesteuert wird, .

Durch Güte un ö. sortgeseßzten ; * licher gemacht werden könnte. Die

zh. 4245 Yards (a3

wie ich damals meldete) ermordet wurde, so wi amal, . ; so wie der, welcher für, lich den Paßbüreau-Chef Rychter schwer mit dem Dolch ins gu verwundete, und noch zwei andere sind kürzlich ergriffen worden un m Rychter befindt Alle diese e, gehören den sogenannten zol sch Die Spionage der Revolution partei ist furchtbar, daß man nirgend wagen darf, ein ihr Treiben

jenige war, welche in den dreißiger Jahren von der russischen Regi Die Nationalregierung besoldet hier in Wa

Wie aus Lemberg, 10. S ö JJ ö. V September, berichtet wird da] Insurgentencorps l htet wird, itt da

verderben, nicht in fremden Tei i icht in fr Wäldern; 3 nichtinf Teichen fischen, nicht in fremden Wäldern jagen. Truppen geschlagen worden; Lelewel selbst ist im Kampfe gebliebin

Die Abres nach Biarritz abgereist.

September sind provisorische Gesetze fi

; . Ueber die Belagerum) von Charleston erfahren wir noch folgende Einzelheiten, die mit den

ĩ 2 = 2 . S iff Ar ( 9 z wi T2 &à2 „C 241 1 Corps haben den Aufsiand einstweilen aufgegeben und“ sind in ihre Schiffe »Arago«, welches Morris Island am 2Asten verließ, hit

Ein Häuflein von etwa 260 Konfbderirtn der Kon

eine für die Vergleichung erforderliche Uebereinstimmung zu erzielen. Alter von 50 Jahren an i

Wenn wir uns des Feindes sei Wir enn Feindes erwehren und sem Verfuche scheitern lassen können, so werden wir in diesem glorreicht

Siege einen reichlichen Ersatz für allen Schaden finden, welcher lein 6 jurückgeführt werden.

1863

Krieg

brung Ich so hiingtn.

wird, so 9 . 000 kräftige freie Männer von

und ausgerüstet aufzubringen, um den erwählten Gouverneur Bahn zu empfangen, nach dem Staatshause zu

leiten und den Amtseid leisten zu lassen. Vallandigham befindet

sh gegenwärtig zu Windsor in Oßt-⸗Canada und verkehrt täglich mit

Hen Freunden aus Detroit.

Gilmore an den Kriegsminister gesandte

er die Zerstörung von Fort Sumter meldet,

Die von General

autet: . . ö j Hauptquartier, Departement des Südens, Morris Island, in Süd⸗

Carolina, 24. August. Als Resultat unseres siebentägigen Bombardements Sumter, einschließlich zweier Tage, während welcher die Genauig⸗ Feuers durch einen gewaltigen Sturm aus Nordost stark beein⸗ habe ich hiermit die Ehre, die thatsächliche Zerstörung Es ist nur mehr ein formloser unschäd

ö den war zctigt worden war, fahl Forts zu melden. Mein Artillerie -Chef, Oberst M. Turner, meldet, daß t und daß das Fort zur Vertheidigung von Char · leson absolut unbrauchbar gemacht ist. Er bemerkt ferner, daß es vermittelst einer Beschießung wohl noch mehr zertrümmert, aber schwerlich unschäd⸗ Breschebatterieen waren auf eine Distanz von Fuß) vom Fort angelegt worden und sind gegenwärtig die Ruinen weiter zu beschießen.

licher Schutthaufen. die Zerstõrung komple

so wirlsam als je. Ich erachte es für überflüssig, ĩ ät Cßer Rehe patzt ich auchn et fine heftigen Feuer von James. Uiechkeßtuf' ar nct Linken Vatteriten innerhalb Schaan des tte Iunf ts der Stadt Charleston aufgeworfen, und habe, nachdem ich Genrral Hautgarz gebührend Anzeige zukommen ließ, das Feuer aus denselben eröffnet. Diese meine Notification, sammt der Antwort des Generals Beaure⸗ ubs, in welcher er Vergeltung Nrohtnssmwi meine Erwiderung darauf / lind dem Armee · Hauptquartier übermittelt worden. Die Geschofsc' meiner 3. teren haben die Stadt getroffen und General Beauregard selbst nennt sie ckaherfurchtbarsten, die noch je in einem Krise gebraucht worden selen. Anbei folgt der Bericht meines Artilleriechefß und eine genaue Skizze der Rulnen von Sumter, aufgenommen gestern um z Uhr; 5 Stunden vor Einstellung unseres Feuers“ O. . Gilmore.

Telegraphische D epeschen aus dem Wolff schen Telegraphen ˖ Büreau.

Paris, Donnerstag, 10. September, Abends. Der Kaiser ist Die „Opinion nationale theilt mit, daß Frankreich die Gefan— genen vom »Aunis« an Italien ausliefern werde. Nach den heutigen Journalen wird die Antwort die lezte Note morgen in Paris erwartet.

Rußlands auf

Juternatisnaler statistischer Kongreß.

Berlin, 11. September. Im Verlauf der gestrigen Sitzung stattete, wie schon erwähnt, Hr. Quetelet Bericht über den Stand der Statistik in Belgien ab. Redner erwähnt, daß er Anregung zur Abfassung einer ver⸗ gleichenden Statistik Europas gegeben und sich zu diesem Zwecke an sämmt⸗ liche auf dem Kongreß anwesende Delegirte gewendet. Namentlich komme es ihm auf Mittheilung der Mortalitätstabellen an. Hr, Quetelet macht

einge Bemerkungen über die Einrichtung solcher Mortalitätstabellen ö. om

st die Sterblichkeit dieselbe in sämmtlichen Mortalitätstabellin, für die jüngeren Lebensalter ist sie abweichend. Er macht weitere Vorschläge über die Einrichtung der von ihm gefertigten Zusammenstellungen. Er wünscht genaue Angaben über die Art des Census in den einzelnen Staaten, über Registrirung der Bewegung der Bevölkerung namentlich über die Praxis der Aufzeichnungen; nur dann kann eine voll · kommene Zusammenstellung der Daten, die ihm aus 23 Ländern zugegan. gen sind, erfolgreich sein. Nur dann können alle statistischen Angaben für diese vergleichende Statistik von Europa auf ein gemeinschaftliches Maaß

Dr. Ca sho beschränkt sich, da bereits Marquis d Avila über den all · r, wen e ö Portugal berichtet, auf Mittheilungen öffentlichen Unterrichtes, namentlich der Elementar⸗

en Jahren besondere In den Jahren n. 1 sind . 9 Regieru nentarschulen und zwar ür Knaben, für ö ö 1854 . es in Portugal 1290 öffentliche 1147 für Knaben, 53 für Mädchen. Die Zahl der Schüler Schülerinnen auf 2906. Ende 1861 zählte man (1599 Knaben-⸗, 189 Mädchenschulen) mit Die Zahl der Unterrichteten hat

Errichtung von Normal · Elemen⸗

auf 52/986, der Schulen 81452 Schülerinnen. Mit der

tarschulen hat der frühere Minister des Innern, Herzeg von Louls, begon nen und deren zwei in Lissabon begründet und sein Nachfolger, Don Jose Braamcamp, folgte seinem Beispiele. Der Schullehrer ist in Portugal Staatsbeamter und steht unter Primär. Inspektoren. Kirche und Schule sind vollständig getrennt der Schulbesuch ist Pflichtsache. Um auch für den Unterricht Erwachsener zu sorgen, hat Don J. Braamcamp nicht nur in den großen Städten, sondern auch in den Gemünden die Errichtung von Ab end⸗ schulen angeordnet. Im Ganzen kommt in Portugal ein Schüler auf 37 Einwohner.

Herr Graf Ripalda berichtet über die Statistik in Spanien. Seit dem Jondoner Kongreß habe sein Vaterland mit Energie die statistischen Ar- beiten aller Art mit möglichstem Anschluß an die Empfehlungen des Kon= gresses fortgesetzt. Ein Verzeichniß sämmtlicher Wohnplätze und bewohnten und unbewohnten Häuser ist aufgenommen, die geodätische Triangulation sei weit vorgeschritten, die Ortsbefchreibung der Provinz Madrid fast voll endet. Die Volkszählung von 1860 ist veröffentlicht und dem Kongreß ge⸗ widmet, ebenso ein Jahrbuch mit Angaben über den physischen und mora⸗ lischen Zustand der Bevölkerung. Eine vergleichende Statistik über die Ge⸗ sundheils. und Sterblichkeitsverhältnisse ist unter der Presse, eine Statistik der Verbrechen für 1853 und 60 bereits veröffentlicht. Das metrische Maß⸗ und Gewichtssystein ist zum gesetzlichen erklärt worden und in der Ausfüh⸗ rung begriffen. Eine hydrologische Arbeit ist unternommen. Mit einem Worte: die Statistik hat Spanien neu belebt und auf die Bahn entschie⸗ denen Fortschrittes gestellt.

Herr Ficker verweist auf einen von ihm vorzulegenden gedruckten Be= richt uͤber die Statistik in Oesterreich in den letzten 3 Jahren und will für jetzt nur die Hauptsachen berühren. Selbst unter minder günstigen Verhält nissen habe die Direction für administrative Statistik fleißig fortgearbeitet, den Ill. und IV. Band des großen Tabellenwerkes mit mehr als 100 Druck. bogen und einen Jahrgang der statistischen Mittheilungen geliefert, worin namentlich die erste Zusammenstellung des Verkehrs sämmtlicher österreichi⸗ scher Häfen (nicht blos der Aerarialhäüfen) zu Stande gekommen sei, nebst den umfassenderen Handelsausweisen, von welchen ein Band auch die ver⸗ gleichende Uebersicht des Verkehrs für ein Decennium enthält, auch wurden Ulebersichten über den Waarenverkehr in Oesterreich mit großer Schnelligkeit (6 Wochen nach dem Schlusse des Jahres) veröffentlicht.

Im Jahre 1861 wurde von der Direction der administrativen Sta

/ tistik ein statistisches Handbüchlein herausgegeben, von welchem in 4 Monaten

A Auflagen erfordert wurden; eine Darstellung der österreichischen Staats Haushaltung, verglichen mit denen der vorzüglichsten europäischen Staaten ist im Jahre 1862 bei der ersten Feststellung des Stagtsbudgets erschienen, nebst der Statistik der Erwerbs- und Verkehrsverhältnisse Oesterreichs, welche auf der Londoner Weltausstellung die Aufmerksamkeit auf Oesterreichs her⸗ vorragende Leistungen in noch höherem Grade lenkte. Ein wissenschaftliches Repertorium über die Berichte der Gewerbekammern für 1858 1862 in der österreichischen Monarchie, eine kritisch würdigende Ueberschau der Gewerbs⸗ und Verkehrsverhältnisse ist ebenfalls vorhanden. Im März 1863 ist die österreichische statistische Central-Kommission ins Leben getreten und hat ibre Arbeiten begonnen. Nächst ihrer Thätigkeit im Dienste der Verwaltung soll sie eine statistische Gefammtübersicht der Verhältnisse und Zustände des österreichischen Kaiserstaates erstreben. Nachdem sie die Vorlagen der Unter⸗ behörden geregelt hatte, bestimmte sie über Inhalt und Form der künftigen Publicationen. Alle fünf Jahre soll ein ausführliches Tabellenwerk veröffentlicht werden, jährlich ein statistisches Jahrbuch, die osterreichische Statistik in gedrängter Zusammenstellung auf 30 Druckbogen enthaltend. In den letzten Monaten dieses Jahres 1863 soll bereits eine sehr gedrängte Uebersicht der statistischen Data für 1861 und 1862, um die Lücke zwischen dem Handbüchlein und dem Jahrbuche auszufüllen, ausgegeben werden. Die Mittheilungen werden nebst statistischen Monograpbieen auch das Büllelin der Central-Kommission bringen. Bereits sind verbesserte uud er⸗ weiterte Formen der Erhebung für Bergwerk, Eisenbahn, öffentlichen Unterricht, Be und Entlastung des Grundeigenthums und Bewegung des Besitzstandes selbst eingeführt worden. Mit der Thätigkeit der Re—⸗ gierung geht die von Privaten und Corporationen Hand in Hand. So hat die Gefellschaft für Statistik und Gewerbkunde, obwohl noch nicht förmlich konstituirt, schon ein Jahrbuch veröffentlicht, welches für den Statistiker von großem Interesse ist. Die landwirthschaftliche Gesellschaft für Böhmen hat ketaillirts Erhebungen über den Flächenraum, die Kulturarten und die Ver= theilung des Grundbesitzes angestellt und ihre Veröffentlichungen begonnen. In Ungarn hat die Ilkademie der Wissenschaften aus ihrer Mitte ein Bureau für statistische Arbeiten eröffnet. Die Kommune Wien hat ebenso ein statistisches Bureau eröffnet, welches namentlich die Morbilität, Morta⸗ lität, die Approvisionirungs - Verhältnisse, Zustand der öffentlichen Sittlich keit, die Ergebnisse des Unterrichts u. s. w. bearbeitet. Im Jahre 1865 wird die österreichische Verwaltung überall das Sonnenjahr (Kalenderjahr) zu Grunde legen. Die Herren WMarzianu (Wallachei), Maestri (Italien) und Wappäus (Hannover) verzichten auf den Vortrag ihrer Berichte, welche die beiden ersten Herren gedruckt auf den Tisch des Büreaus niederlegen.

Der Vorsitzende verliest einen von Hrn. Visschers und Anderen gestell⸗ ten Antrag: Bie russische Regierung und im Allgemeinen alle dem griechi⸗ schen Ritus angehörigen Christen um Einführung des gregorianischen Kalen⸗ ders zu ersuchen, ein Antrag, der durch die Wichtigkeit der Uebereinstimmung der Zeitrechnung für den internationalen Verkehr motivirt wird. Die Ver⸗ sammlung spricht sich einstimmig dafür aus und Staatsrath v. Szemenow er klärt sich gern bereit, den Antrag zur Kenntniß seiner Regierung zu bringen. Professor Gneist berichtet, daß der von der Vorbereitung · Kommission ver · faßte Bericht über die Erzielung der Einheit der Statistik durch eine statistische Central · Kommission in der 1. Section berathen worden sei und diese ver⸗ anlaßt habe, folgende vier Resolutionen zu stellen. - .

I) es erscheint wünschenswerth, die früher gefaßten Beschlüsse zu wieder holen, nämlich: die Resolutionen zu Brüssel 1853: Das sicherste Mittel, zu der gewünschten Einheit zu gelangen, scheint für jeden Staat die Errich⸗ tung einer statistischen Central Kommission oder ähnlichen Einrichtung, be⸗ stehend aus den Vertretern der Haupt- Verwaltung szweige, unter Zutritt von Männern, welche durch ihre Studien und Spezialkenntnisse,