1863 / 220 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1918

daß das Haupthinderniß, welches der Wiederherstellung der Ord- Wege steht, nicht in der Unterstützung der Insurgenten von außen her, sondern im Verfahren der russischen Regierung selber liegt. Die Kaiserin Katharine versprach den Polen im Jahre 1772 die Aufrecht— haltung ihrer Religion. Der Kaiser Alexander J. versprach den Polen im Jahre 1815 nationale Vertretung und Verwaltung. Diese Versprechungen sind nicht erfüllt worden. Viele Jahre hindurch wurden die Polen in ibrer Re— ligion angegriffen, und bis auf diese Stunde sind sie nicht in dem Besitz der politischen Rechte, die ihnen durch den Vertrag von 1815 und die Ver⸗ fassung desselben Jahres zugesichert worden waren. Die Verletzung dieser feierlichen Verbindlichkeiten seitens der russischen Regierung rief eine miß— vergnügte Gesinnung hervor, und der plötzliche Ueberfall ihrer Heimstätten in einer Nacht des vergangenen Januar war die unmittelbare Ursache des gegenwärtigen Aufstandes. Wenn Rußland sich nicht das allgemeine Ge— fühl in Polen entfremdet hätte, so würde die moralische und materielle Un terstützung des Auslandes den Aufständischen wenig gefrommt haben. Es ist indeß wahr, daß in Europa eine lebhafte Sympathie für die Polen rege geworden ist. In jedem ansehnlichen Staat, in welchem es eine nationale Vertretung giebt in England, Frankreich, Oesterreich, Preu— ßen, Italien, Spanien, Portugal, Schweden, Dänemark hat jene Sym- pathie sich kundgegeben. leberall, wo es eine nationale Regierung giebt, hat die Regierung obgleich mit Vorsicht und Zurückhaltung im Ausdruck, sich den Gefühlen der Gesetzgebung und der Nation angeschlossen. Ruß— land sollte über diese Sympathieen nachdenken und sich die darin liegende Lehre zu nutz machen. 3) Fürst Gortschakoff legt großes Gewicht auf dic unleugbare Thatsache, daß dle Aufständischen weder eine Amnestie, noch Autonomie, noch eine mehr oder weniger vollständige Vertretung verlangen.« Aber es wäre ein Irrthum anzunehmen, daß es in Fällen dieser Art nur zwei Parteien gebe, nämlich die an die Unterdrückung des Aufstandes arbeitende Regierung, und die Führer des Aufstandes, die ihn zu schüren und auszubreiten bemüht sind. Außer diesen Parteien gibt es in solchen Fällen immer eine große schwebende Masse, die ganz zufrieden damit wäre, Personen und Eigenthum unter einer gerechten und wohlthätigen Verwaltung gesichert zu sehen. Das Vertrauen dieser großen Masse ist nicht gewonnen worden, und es ist kaum darauf zu rechnen, daß sie immer unthätig bleiben werde. Ihre Majestät Regierung muß abermals vorstellen, wie äußerst dringend es ist, mit dem fur die allgemeinen Interessen so nothwendigen Versöhnungswerk sofort einen Versuch zu machen. . Wenn der russischs Hof den loyalen und uneigen nützigen Beistand annimmt, der ihm von Oesterreich, Frankreich und Groß— britannien angeboten wird, sichert er sich die stärksten Mittel, um den Ideen der Mäßigung in Polen die Oberhand zu verschaffen, und dadurch den Grund zu dauerndem Frieden zu legen. 4) Vom Wiener Vertrag sprechend, sagt Fürst Gortschakoff, daß »wir uns nicht weit von der Wahr— heit entfernen würden, wenn wir behaupteten, daß der erste Artikel des Wiener Vertrages von Sr. Majestät dem Kaiser Alexander J, entworfen und direkt von ihm ausgegangen sei,« Ihrer Majestät Regierung giebt gern die Wahrscheinlichkeit dieser Annahme zu. Im Jahre 1815 hätten Broßbritannien, Oesterreich, Frankreich und Preußen dem schließlichen Arran⸗ gement die Wiederherstellung des ebemaligen Königreichs Polen, wie es vor der ersten Theilung von 172 bestand, oder selbst die Errichtung eines neuen unabhängigen Königreichs Polen mit denselben Grenzen, wie das jetzige Königreich hat, vorgezogen. Das große Heer, welches Kaiser Alexander damals in Polen stehen hatte, die von Rußland der Allianz geleisteten wich- tigen Dienste, und vor Allem die Furcht vor dem Wiederausbruch des Krie ges in Europa machten zusammenwirkend, Großbritannien, Oesterreich und Preußen geneigt, die vom Kaiser Alexander vorgeschlagene Feststellung anzu w ehmen, obgleich sie in ihren Augen von den drei beabfichtigten Plänen der am wenigsten geeignete war, Frieden und Sicherheit in Europa auf die Dauer zu befestigen⸗ Aber je mehr Ihrer Majestät Regierung in der damals getroffenen Entscheidung den vorherrschenden Einfluß Rußlands er⸗ blickt, desto mehr ist sie von der Ueberzeugung durchdrungen, daß der Kaiser von Rußland am meisten von allen Souveräinen wünschen sollte, daß die Bedingungen jenes Arrangements beobachtet werden. Es kann Ruß— land nicht frei stehen, alle Früchte einer großen Erweiterung seines Gebiets zu genießen, und die Punkte der Urkunde, auf die sein Besitz gegründet ist, zu desavouiren. Indem Fürst Gortschakoff diese Punkte erwähnt, sagt er, die einzige Stipulation, die einen Zweifel daran aufkommen lassen könnte, daß der Kaiser von Rußland das Königreich Polen kraft derselben Rechte wie seine andern Lande besitze, die einzige, die seine Rechte von irgend einer Be—⸗ dingung abhängig machen könnte, sei in zwei Stellen enthalten, die er darauf anführt. Aber eine andere Stelle giebt es, die er nicht anführt. Sie findet sich im Anfang des ersten Artikels und sagt: »Das Herzogthum Warschau wird mit Ausnahme der Provinzen und Bezirke über welche die nachfolgenden Artikel ander- weitig verfügen, mit dem russischen Reich vereinigt, wird an dasselbe unwi— derruflich durch seine Verfassung geknüpft sein und ewig im Besitz Sr. Ma— jestät des Kaisers aller Reußen, seiner Erben und Nachfolger bleiben.“ Wãäre durch diesen Artikel nicht nationale Vertretung gemeint gewesen, so hätte es genügt zu sagen, »wird an dasselbe unwiderruflich geknüpft sein «, ohne einer Verfassung Erwähnung zu thun. Es liegt daher klar zu Tage, daß die Verfassung das Band ist, wodurch Polen an Rußland geknüpft wurde. Es ist wichtig zu wissen, worin diese Polen mit Rußland vereini⸗ gende Verfassung bestand. Sie wurde nicht durch den Vertrag vorgeschrie⸗ ben, sie wurde nicht durch die europäischen Mächte kundgemacht, der Ent— wurf derselben blieb ganz dem Kaiser Alexander überlassen; aber nichts desto⸗ weniger muß sie, seit ihrer Lundmachung, als die von den Verfassern des Wiener Vertrages gemeinte Verfassung angesehen werden. Dies war der Grund, warum Ihrer Majestät Regierung als den zweiten der sechs Punkte, welche der russischen Regierung vorgelegt wurden, veine na⸗ tionale Vertretung mit ähnlichen Befugnissen wie die durch die Charte vom 25 27. November 1815 festgestellten« vorgeschlagen hat. de. Indem Fürst Gortschakoff zu den spezifischen Vorschlägen der Regierung Ihrer Majestät übergeht, sagt er in Bezug auf die 6 Punkte, daß die meisten der von den drei Mächten angedeuteten Maßregeln »schon durch die Initia⸗ tive unseres erlauchten Herrn beschlossen und entworfen sind.“ Gegen Ende der Depesche findet sich ein Hinweis auf die „Maßregeln, an denen

Zusprechen, nung in Polen im

Se. Majestät festhält, sowohl an den schon vorhandenen Kei ihrer Entwickelung, die er voraussehen ließ. Obgleich 56 entfernt ist, eine bestimmte Zusage einer nationalen Vertr ? samer Kontrolle und einer nationalen Verwaltung zu sein en ü l min gi einige Hoffnung, daß der Kaiser Alexander den Eingebun en edel fe wu wohlwollenden Gemüths und den Rathschlägen en, n, , , dnn geben werde. Der Vorschlag einer Einstellung der Feindseli u a worfen, »aus Gerechtigkeit gegen die treue Armee des e , n. friedsertige Mehrheit der Polen, und gegen Rußland vin le tionen schmerzliche Opfer auferlegen. Der Voischla . 16 z der Mächte, die den Wiener Vertrag unterzeichnet , nam worfen, und damit die Aussicht auf ein sofortiges und ann, 6 nehmen. Anstatt dieses redlichen und billigen Vorschlags . Enn russische Kabinet daß die drei Mächte, welche die re,, d,, a . e, und Rußland und Preußen und Rußland, vor dem . ö ziener Vertrage vorschlugen, eine Zusammenkunft halten, und n m britannien und Frankreich hinterdrein von dem Ergebniß hhrer ö in Kenntniß gesetzt werden sollten. Zwei Gründe giebt es Eäahunhn allein hinreichen würde, über diesen Vorschlag den Stab zu ,, ha I) Wenn man die bewußten Verträge von den Besti ö. Allgemeinen Wiener Vertrages trennt, so haben sie 39 1 Dee Bezug auf die Benutzung von Flußufern, die n, Leinpfaden, den freien Waarentransport aus einer . . ö.. andere und solche andere Dinge. Keine politischen En dic! ö. oder Details kommen darin vor. s) Es liegt auf der Hand 1 6. Konferen Desterreich in eine falsche Stellung fang mn , m, . Beziehungen zu Frankreich und Graßbritannien unvereinbar sein e P Se; Majestät der Kaiser von Oesterreich hat daher in richtigem Gefühl fin Würde den russischen Vorschlag sogleich verworfen. Indem sie ih ö.. sichten dem Fürsten Gortschakoff mittheilt, hat Ihrer Majestã Regierung . gebieterische Pflicht zu erfüllen; Sie muß Sr. Excellenz ernstlichste . mertsamteit auf die Bedenklichkeit der Lage lenken und auf die Verantn = lichkeit, welche sie auf Rußland wälzt. Großbritannien, Oesterreich . Frantreich haben gezeigt, wie dringend nöthig es ist, einem belle Zustand, der voll Gefahr für Europa ist, ein Ende zu machen. Sie , . die Mittel angedeutet, die ihrer Meinung nach zum Ziel fin ö. n und ihre Mitwirkung zur sicheren Erreichung desselben angeboten. Wenn Rußland nicht Alles, was von ihm abhängt, thut, um die gemäß ten und versöhnlichen Absichten der 3 Mächte zu fördern, wenn es 9 i n g, le, Rathschläge ihm erschließen, so macht t ch en Folgen ve vortli zelche die F poln. en n h . Solz erantwortlich, welche die ,, , 3 Die amtliche »Gazette« meldet, daß auf der, vor Abreise det Königin abgehaltenen Geheimrathssitzung das Parlament vorerst hiß zum J. Dezember vertagt worden ist. I . . . . . . / gebete für die gesegnete Ernte A3 S 91 8 ) Die Herstellung des neuen atlantischen Telegraphenkabels ist in un g, , . worden. Die betreffende Firma Glaß u. Elliot it sich kontraktlich verbindlich gemacht, die Legung im Sommer deb nächsten Jahres vorzunehmen.

men, wie le an

Agitz.

Frankreich. Paris, 16. September. Der zur Ausbest— rung seiner Havarieen gegenwärtig in Brest liegende Dampfer Ib rida. ist, wie der »Moniteur« heute in einer seinem Bülletin ange hängten Note versichert, »keineswegs ein Corsar, wie man anfãngllh geglaubt; er gehört der Kriegsmarine der konföderirten Staaten n seine Offiziere sind mit ordentlicher Kommission versehen und er lu ganz den Charakter eines ordentlichen Kriegsschiffes.“ . J. vom 26. August wird der »France⸗ gemeldet daß der »Forfait« in Vera-Eruz angekommen war und die sonstigen ö aus Mexiko befriedigend lauteten. Dem Votum d a. ö. . . Hauptstdte der ein zelnen (under th getreten und auch die Provinz Tamaulipas hatte sich ji stimmend erklärt. In Mexiko bereitete man eine große Feier dez Napoleonstages (15. August) vor. .

Leber die Ankunft der anamitischen Gesandtschaft in Toulon 36h 10. d. M. erstattet der »Moniteur« heute ausführlichen Bericht Als der »Labrador«, an dessen großem Maste die Flagge von Anam wehte, in den Hafen einlief, wurde er mit 17 Kanonenschüssen begrij und sämmtliche Kriegsschiffe hißten die gelbe Quarantaine - Ilagh⸗ welche der Königlichen Flagge von Anam ganz gleich ist. 5a offizielle Empfang fand am 11. d. M. statt. Die Gesandten besuth ten das Arsenal und mehrere Kriegsschiffe, wohnten einem ihnen j Ehren veranstalteten Manöver bei und setzten dann ihre Reise nah Paris fort. f

Am 15. September begannen in dem Hafen und auf der

n Rhedn von Cherbourg die vielbesprochenen Versuche der dort vereinigten sehh

,. Nan zerschiff⸗ Diese Versuche werden sechs Wochen h rch, ohne irgend eine Unterbrechung, bei wel immel fortgefetzt werden. hung, zelchem Wetter imme Aus Paris wird der »Köln. Zt ; t . Fütsl . . Köln. Ztg.« mitgetheilt, daß Fin

7 . als diplomatischer Agent für el in Frankreich in die Hände der polnischen National -Regi zurül. ,,, polnisch ional - Regierung zutz

Spanien. Das Manifest der Progressisten ist an 4 . n a 10. Se. tember erschienen und vom 9ten d. M. . . habin es 60 an gesehene Männer dieser Partei, worunter Olozaga, Genet l

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Joaquin Aguirre, Pascual Madoz, Calvo Ascensio. Mar— zaales 2c. Der Name Espartero's findet sich nicht darauf. Aus Madrid vom 16. September wird telegraphirt: -Das Kabinet von Washington verlangt, daß man die Ausdehnung der maritimen Zone um Tuba auf drei Meilen beschränke. Man ver⸗ sichert, daß das Ministerium wenig geneigt sei, diese Konzession zu hächen. Der englische Gesandte, Herr Erampton, und General O Donnell sind eingetroffen.“

Portugal. Aus Lissa bon, 14. Scptember wird telegra. pbirt: Die Eisenbahn nach Evora ist in Anwesenheit des Herzogs von Louls glücklich eröffnet worden. Die Niederkunft der Königin wird täglich erwartet. «

Nußland und Polen.

Prim quis

St. Petersburg, 16. Septem⸗ ber. In der Nacht auf den 13. September ist Se. Majestät der Kaiser aus Kronstadt nach Finnland abgereist. Um 1 Uhr Nachts tam Se. Majestät auf dem Dampfboote „Alexandria«, das von nem andern Fahrzeuge begleitet wurde, in Kronstadt an. Seine Majestät ging auf die Yacht »Standart« hinüber, der Breitwimpel vurde aufgezogen und nach einer halben Stunde lichtete das kaiser. liche Cortege die Anker. Jus Rußland, 13. September, erhält die »Posener Ztg.« folgende Mittheilungen: Aus Polen gehen heute Nachrichten hier ein, nach welchen man endlich dem Sitz des Central-Comité's nahe auf der Spur sein soll. Ein höherer Beamter aus dem Senat ist por wenigen Tagen verhaftet worden und soll weitreichende Ge— ständnisse abgelegt haben. In dem Briese, welcher diese Mitthei⸗ lung bringt, heißt es: Zwar ist es noch für Viele ein Geheimniß, doch aber ziemlich sicher, und bald werden wir Bestimmteres dar⸗ über hören. Es haben gestern und heute, den 10. September, mehrere Verhaftungen statkgefunden und viele sollen noch in Aus⸗ sicht stehen. Gestern ging

wieder ein Transport Munition und Geschütze nebst der nöthigen Bedeckung nach Polen ab, und man ist hier in poller Hoffnung, daß es dort endlich zu Resultaten kommen werde. Ein Gefangener aus der Schaar der Aufständischen bekannte offen, daß man schon längst die Waffen niedergelegt und den Aufstand wenigstens für den

Zuzüglern stellen sollte, von denen' die meisten unter großen Ver—

sprechungen herbeigelockt 4 zt. wenigsten aber mit leeren Händen, abspeisen lassen wollen. .

Die Vorarbeiten für die übermorgen beginnende Rekrutirung sind diesmal sehr glatt beendet worden und es hat durchweg den Anschein, daß das Geschäft gut von statten gehen werde. ö

Die Telegraphenlinie von Tobolsk über Omsk bis Irkutsk dem öffentlichen Verkehr bereits werden.

Von der 16. September.

Grenze, t die

Warschau ist bemüht, angeordneten Repressalien

polnischen revolutionaire Regierung in der russischen Regierung zu paralysiren. So hat der geheime erlasen, in welchen er die Einwohner ihrer Hut zu sein und sich durch die russischen Drohungen nicht ein⸗ schüchtern zu lassen. Die Zahlung der Steuern sei standhaft zu ver⸗ weigern und nur dann zu entschuldigen, wenn Gewalt erpreßt würde. In einem und kleinen Hausbesitzer, denen wachung und Denunciation verdächtiger . macht hat, weist der Stadtchef auf die Ohnmacht der russischen Re⸗ gierung hin, die zu spo unwürdigen Mitteln nehmen ss weil sie trotz ihrer Uebermacht

müsse, zu unterdrücken.

Stande sei, den Aufstand z . glühenden Vaterlandsliebe fordert er die Genannten auf,

meinsam mit den Kämpfern

Leitern des Aufstandes in Warschau an der Be landes zu arbeiten. Die Spionirerei vertrage sich nicht mit dem Charakter und der Religion des Polen. Der Stadtchef spricht die Hoffnung aus, daß die gedachten Personen sich nicht zu Wertʒeugen der russischen Schurkerei und zu Denunzianten ihrer eigenen Brüder hingeben werden, un

rung, die eben so wenig ausbleiben würden, wie de dem Vaterlande geleisteten Dienste. Durch ein Dekret der revolu⸗

tionären Regierung vom 31. v. M. werden diejenigen welche frei⸗ willig die Steuern an Rußland zahlen, mit einer Geldstrase im dop⸗ pelten Betrage der Steuer, Infamie, Verlust der bürgerlichen und politischen Rechte und Verbannung bedroht. (Osts. Ztg.)

New-York, 7. September. Entscheidendes ist noch immer nicht zu melden. Fort, Sumter, mit Charleston nicht einen Augenblick unter- brochen gewesen war, ist mit Baumwollballen wieder nothdürftig in Vertheidigungszustand gesetzt und mit einigen frischen Geschützen armirt worden, so daß General Gil more demnãchst abermals seine Artillerie gegen dasselbe wird spielen lassen müssen. Von den an—

von

die russische Regierung die Ueber⸗ nicht

ge⸗

Amerika. vom Kriegsschauplatz dessen Verbindung

Augenblick aufgegeben haben würde, wenn man nur wüßte, wie man sich mit der ziemlich bedeutenden Anzahl von

werden und sich jetzt nicht so leicht, am

ist übergeben und soll stark benutzt

Die

möglichst Stadtchef zwei Tagesbefehle auffordert, wohl auf

sie durch physische Aufruf an die Portiers, Wächter

Personen zur Pflicht ge⸗ . findet die Revue statt, an welche sich ein Galadiner auf Schlo ihre Zuflucht statt e . Schloß im Ueberzeugt von ihrer

d droht mit den Strafen der National · NRegie⸗ r Lohn für die

geblichen Offensivbewegungen Lee s und von dem neuen Einfalle seiner Kavallerie in Maryland hat weiter nichts verlautet. Rosenkranz's Hauptquartier befand sich noch immer in Stevenson, Alabama. Es hatte nur ein Theil seines Armeecorps den Tennessee⸗ fluß überschritten. Im Uebrigen soll das ganze östliche Tennessee, mit alleiniger Ausnahme der Gegend um Chattannogg von den Konföderirten geräumt worden sein. Der neuerwählte Gouver⸗ neur von Kentucky (Bramlettle) sagt in seiner eben veröffentlichten Antrittsrede, der Staat Kentucky werde die Regierung in ihren legi⸗ timen Bestrebungen zur Bezwingung der Rebellion aus allen Kräften unterstützen, sich aber allen verfassungswidrigen Maßregeln derselben widersetzen, die unter dem Vorwande, daß sie zur Krieg= führung nothwendig seien, ergriffen werden sollten. So sei er der Gouverneur) entschieden gegen die Verwendung der Schwarzen im Felde, insofern dadurch die Sklaven zum Ungehorsam auf⸗ gereizt, die Gefühle des Südens erbittert würden. In Vermont und Kalifornien waren die Wahlen mit überwiegender Majorität im Geiste der Republikaner entschieden worden. Das Büreau des britischen Konsuls in New-PYork ist jeden Tag von Morgen bis Abend von Loosausgehobenen und deren Angehörigen belagert, die auf den Grund hin, britische Unterthanen zu sein, von der Conscription befreit sein wollen. Es laufen täglich 500 bis 600 derartige Petitionen ein. Unter 10 solcher Bittsteller sind 9 Ir⸗ länder. Da sie aber bisher das Bürgerrecht der Union in Anspruch genommen hatten, ist es nur billig, daß sie auch jetzt für ihr neues Vaterland ins Feld rücken. In der Nacht vom 31. ult. war der ganze Westen von einem starken Froste überrascht worden. Alle stehenden Gewässer bedeckten sich mit einer dünnen Eiskruste. Das Resultat der Loosaushebung ist ein so spärliches und die Ausgaben der Regierung für dieselbe sind so bedeutend, daß jeder Rekrut dem Staate auf nicht weniger denn 4000 Doll. zu stehen kommen soll.

Asien. Berichten aus Japan vom 24. Juli zufolge ssie kommen über Amerika) hatten die Japanesen zwischen Ningaradi und Kanagawa auf das britische Fahrzeug Medusa« und das ame⸗ rikanische Pemberton - gefeuert, dem ersten 3, dem letzteren 8 Mann getödtet. In Folge dessen verfügte sich der amerikanische Kriegs⸗ dampfer »Wyoming« gemeinschaftlich mit dem englischen Dampfer „Lauendale« nach dem Orte, wo der Angriff vorgekommen war, zer— störten die Festungswerke desselben und vernagelten die Kanonen. 2000 Japanesen waren, wie verlautet, desertirt, um sich auf englische Schiffe zu flüchten, doch ist es zweifelhaft, ob sie im Stande sein werden, diese zu erreichen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen ˖ Büreau.

17. September, Abends. Der fällige

Triest, Donnerstag, Alexandrien eingetroffen.

Lloyddampfer ist mit der Ueberlandpost aus Donnerstag, 17. September, Nachmittags.

Kopenhagen, dem Jubel des Volkes

Heute erfolgte mit großem Pomp und unter

die feierliche Einschiffung König Georg's. Die Bundes-Inspektoren sind gestern hier eingetroffen

machten dem Kriegsminister Lundbye heute ihren Besuch; morgen

und

Amalienborg anschließen wird.

auf dem Schlachtfelde und mit den Befreiung des Vater⸗

Fark three.

Berlin, den 17. September.

Lu Lande: Roggen 1 Thlr. 25 Sgr., aueh 1 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 15 Sgr., nee,, Hafer Thlr. 7 Sgr. 6 PF, auch 1 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 1 Sgr.

ö . ö Weinen 2 Thr. 23 Sgr. 9 Pf., aue 2. Lkr.

Lu Wasser: * 17 Sgr. 6 Pf. und 2 Ihlr. 11 Sgr. 3 Pf. Roggen 1 Thlr. 22 Sgr. Grosse Gerste

5 Pr auch 1 Thlr. 20 Sgr. und i Thlr. 17 Sgr. 6 Ef. r 1 Thir. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Phlr. 13 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Thhr. 3 Sgr. 2 Ef. auch 28 Sgr. 9 Pf. Erbsen 2 Thh. 23 Sgr. 98 ER, Futtererbsen 2 Thlr., auch 1 Fhlr. 26 Sgr. 3 Pf. Fas Schock Stroh 8 Thlr. 15 Sgr., auch S Thlr. und 7 Thlr. 15 Sgr. Per Centner Hen 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Ef. und 1 Thlr., geringere Sorte

auch 24 Sgr. . Kartosteln, der Scheffel 25 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Ef.,

2 Sgr., auch 1 Sgr. 6 Pł.

metzenweis