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en. — Der Mörder Baranowskis so wie der des Obersten wartet man bei Lafayette. = Die Nachricht von der Einnahme Lebuszyn (am 21. d. M.) ist entdeckt. Heute wurde der beim Little Rocks in Arkansas durch die Bundestruppen bat bis jetzt noch Morde der Geschwister Wichert und ihres Dienstmädchens (am keine Bestätigung gefunden. 17009 Mann Konföderirter sollen dies- 9. August) betheiligte polnische Nationalgens darm Kochansky, seits der Stadt stehen und Steele's Anmarsch erwarten. Ron ein galizischer mehrfach bestrafter Ueberläufer, der seit drei Jahren unter New - Orleans aus haben sich unter General i n . Befehl verschiedenen Namen sich hier aufhielt, auf dem Glacis der Citadelle ge⸗ 17 Regimenter zu einer Expedition auf dem Rio Grande eingeschifft, hängt. — Das als Polizei verwendete Militair ist sehr thätig, die noch eine andere Truppen= Abtheilung war schon vorher über vorhandenen polnischen Polizeimänner thun daher auch mehr ihre Pflicht,, Land dorthin abgegangen. Die Legislatur Virginiens hielt weil ihnen immer ein russischer Gardist zur Seite steht. Für jeden nachfol⸗ am gten eine außerordentliche Sitzung in Richmond, in genden Mord eines Offiziers will Graf Berg die Stabt mit einer Con- welcher Mr. Collier von Petersburg den Antrag stellte, an die Gou⸗ tribution belegen! — Der am Sonnabend, den 19., nach dem verneure der Nordstaaten Commissgire mit dem Gesuche zu schicken, Attentat im Zamoyskischen Hause mit Anderen verhaftete Fürst die Bevölkerung des Nordens auf dem Wege der Abstimmung über Lubomirski soll entlassen ö Graf Berg soll einem der hier die Frage einer friedlichen Trennung entscheiden zu lassen. Einstim⸗ ansässigen Konsuln, einem Kaufmann, der selbst Hauseigenthümer mig wurde der Antrag verworfen. Der Gouhern eur, von Nord⸗ ist, auf die Frage; was mit seinem Hause, im Falle man aus dem⸗ Carolina, Mr. Vance tadelt in einem, Aufruf an die Linwohner selben schießen sollte, geschehen würde: einfach die Antwort ertheilt seines Staates mit strengen Worten die Zaghastigkeit, 96 sich in haben: »Daß, da wir nun Kasernen zum Winter genug haben, ich dem Abhalten von Friedens meetings bewiesen habe und 1 Geist jedes Haus, wie bekannt gemacht ist, niederschießen lassen werde, und des Ungehorsams und der Widerspenstigkeit, welcher gegen die Aus. wenn aus mehreren, die ganze Straße demolirt werden wird, sagen hebungs und Besteuerungsgesctze angehen wolle; er droht mit ener. Sie das den Einwohnern.“ — Im Plocker Gouvernement ist vor gischer Bestrafung und erklärt sede Anordnung der südstaatlichen Ne. einigen Tagen bei Zyrawin ein Gefecht zwischen 450 Insurgenten gierung aufs strengste durchführen zu wollen, In der Sauytstadt dieses und einer russischen Militair⸗Abtheilung vorgefallen, in welchem die Staates, Raleigh / ist von Soldaten aus Georgig das Bureau ö. den Frie⸗ Aufständischen nach bedeutenden Verlusten an Todten und Verwun⸗ den besürwortenden North Carolina Standards zerstört wor den und dem deten zerstreut wurden. — Als Kontrast in unseren Zuständen ist zu kriegpredigenden State Journal · ist seitens der Gegenpartei dasselbe bemerken, daß jetzt statt in Lazienki, täglich zwei Militair⸗Musikchöre Schicksal widerfahren. 66. seit mehreren Tagen erwartete Maß⸗ im Sächsischen Garten von 376 Uhr jeden Nachmittag spielen, und regel der Washingtoner Regierung ist in Kraft getreten. Der Prä⸗ derselbe nun statt von den Polinnen in schwarzen, von russischen sident Lincoln hat die H ab eas, Corpus Atte in den Vexeinigten Damen in bunten Kleidern besetzt ist. Staaten für alle Fälle suspendirt, wo militairische oder bürgerliche ö . Behörden Personen als Kriegsgefangene, Spione, Unterstützer des Dänemark. Kopenhagen, 25. September. In beiden Feindes, als ausgehobene oder einregistrirte Offiziere, Soldaten oder Thingen wurde gestern ein Königliches Reskript verlesen, welches den Matrosen des Bündeskriegsdienstes oder als Deserteure unter ihrem Reichstag bis zum 11. Januar 16654 vertagt. Fommando oder in ihrer Haft haben. Die Suspension soll bis zum — 26. September. »Berlinske Tidende; veröffentlicht ein k . a, , Telegramm des vormaligen Ministers der auswärtigen Angelegen⸗ , , k 2 ö. , Ern 2 heiten und Ministers für Schleswig, Baron Blizen-Finecke an demo 36 e . zeig . . . ab. 6. a seine Wähler, in welchem derselbe erklärt, daß eine ehrenvolle und blikanische spendet ihm Beifall, während das größe Hin n,, mch, der Sache ganz theilnahmlos verhält. In feinem Cirkular an die
illige Ausglei it Deutschland möglich sei. Die Verordnun 3 69. . ne,, , . 46 ö . ö. . amerilanischen Gesandten im Auslande rekapitulirt Mr. Seward wie danisch Redenden, Freiheit und Gleichheit zu gewähren. die militairischen Operationen vom August vorigen Jahres bis zum letzten , August, und weist die Gesandten an, durch faktische Beweise in ihrem
Amerika. New⸗ York, 17. September. Die Konföderirten be. Wirkungskreise darzuthun, daß diejenigen Länder, welche durch streben sich, wie südstaatliche Bebichle erzählen, die orts Wagner und Wiederherstellung des Friedens in Amerika die Erneuerung kommer⸗ ses Ziel am ebesten
beiden Batterien gegen die Morris-Insel spielen, deren oberen Theil erreichen, indem sie den Aufständischen ihre Begünstigung und Unter— die Belagerer zu befestigen im Begriffe sind. Eine Nachricht, daß stützung entziehen. Die Antwort Earl Russell's an den Emaneri⸗ Moultrie sich ergeben habe und die Hälfte der James⸗Insel in die palionsverein wird hier als sehr unbefriedigend angesehen und das Gewalt der Bundestruppen gefallen sei, erwies sich als verfrüht. Nebelwollen gegen England dauert fort. Der Bau von Kriegs— Nach einem amtlichen Berichte Beauregards vom 9, waren bei dem schiffen für die Konföderirten in England, so wie die Wahrscheinlich— früheren mißlungenen Sturme auf Fort Sumter 113 Gefangene, vier keit der Anerkennung der Südstaaten seitens Frankreich ziehen große Böte und drei Flaggen in den Händen der Konföderirten geblieben. Aufmerksamkeit im Publikum auf sich und machen böses Blut. Dem General Beauregard ist der Chef des Richmonder Ingenieur⸗ Den Offizieren einer russischen Fregatte — der ersten, welche hier er— stabes, General Gillmer, zur Unterstützung beigegeben worden. Wie ein schienen ist — hat der Gemeinderath von New-HYork einen öffent. Washingtoner Blatt versichert, soll Gilmore auf eine Anfrage bei lichen Empfang bereitet, um die unerschütterliche Festigkeit, mit der Regierung, ob er, falls es ihm unmöglich wäre, die vertheidigen⸗ wel her Rußland an den internationalen Verpflichtungen hält, zu den Forts zu nehmen, die Stadt Charlestown zerstören solle, den ehren. Bei den am 14. d. in Maine abgehaltenen Staatswahlen VeschLeid erhalten hachen, die Stadt so lange zu beschießen, bis sie hat die republikanische Partei mit großer Mehrheit gesiegt. sich ergeben werde. Zwischen Gilmore und dem Admiral Dahlgren, Ueber die Hülfsquellen der Ko nföderirten finden wir in berichtet man, seien Zwistigkeiten entstanden, in Folge deren der erstere einem, vom 29. August datirten Briefe des die Sache der Rebellion den Präsidenten um seine Entlassung gebeten habe. Lincoln wolle allerdings ziemlich sanguinisch betrachtenden Richmonder Korrespon⸗ das Gesuch jedoch nicht annehmen und den Knoten lieber so lösen, denten der Times folgende Ausführung: Jeder weiß, wie während daß er an die Stelle Dahlgrens den Admiral Farragut setze. — der ersten sechs oder acht Monate des Krieges in keinem der süd⸗ Am Rappahannock ist inzwischen eine Veränderung in den Po staatlichen Häfen eine hinreichende Quantität Pulver zu finden war sitionen der beiden Armeen eingetreten ; Lee hat sich von der Linie um eine einzige Batterie auch nur für drei Stunden zu speisen. Wie dieses Flusses nach Gordonsville zurückgezogen; wie man einerseits steht's nun? Ohne uns in's Einzelne zu verlieren, wollen wir nur bebauptet, soll diese Bewegung ein Schachzug Lees sein, um Meade konstatiren, daß innerhalb der könföderirten Staaten drei Pulver— nach sich über den Rapidan zu locken und ann vermittelst rascher abriken in steter Thätigkeit sind und daß der tägliche Bedarf an
Hregg für die Bkundestruppen unhaltbar zu machen und lassen deshalb ihre zieller und industrieller Wohlfahrt wünschen, dies
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Flankenschwenkungen sich zwischen der Unionsarmee und Washington Pulver, welchen die könfoͤderirten Truppen im Felde oder in den befestig⸗
einzudrängen und direkt auf diese Stadt vorzumarschiren; anderer- ten Seehäfen beanspruchen, von zweien dieser Fabriken vollauf geliefert
seits aber behauptet man mit ziemlicher Festigkeit, daß Lee den grö— wird, während die dritte und größte seit Monaten nichts mehr ge— ßeren Theil seiner Armee nach Tennessee zur Unterstützung Bragg's than hat als überflüssiges Pulver zu fabriziren, so daß desselben
und Johnstone's gegen Rosenkranz und Burnside entsandt habe und schon ein bedeutender und täglich wachsender Reservevorrath ange— mit den übrigen 6,000 Mann zur Deckung Richmonds in Virgi⸗ häuft ist. Zu Zeiten war ferner der Bedarf an Waffen weit größt
nien stehen bleiben wolle. General Pleasanton ist mit seinen Rei⸗ als der Vorrath, und diese Mißlichkeit machte sich sehr fühlbar. Jetzt
elben aufs reichlichste versehen. Be⸗ Culpepper eingenommen, wo er drei Geschütze erbeutete und fanntlich verloren die Konföderirten durch die Einnahme von Vils. drang dann den folgenden Tag bis an das Ufer des Rapidan burg und Port Hudson und in der Schlacht bei Gettysburg zu!
tern am 13ten bereits vorgerückt, hat nach einem hitzigen Treffen aber sind die Truppen mit den
vor. Hier jedoch mußte er einstweilen Halt machen, indem sammen etwa 56000 Musketen. In sieben Wochen aber war die⸗
das jenseitige Ufer zu stark von den Feinden besetzt war, als daß er ser Verlust mehr als ersetzt, und außer einer entsprechenden Anzah
den Fluß hätte überschreiten können. Ein baldiger Vormarsch Musketen wurden in diesem Zeitraum noch eine Menge Kanonen und
Meade's gegen Richmond wird von mancher Seite für durchaus massenhafte Vorräthe jeder Art glücklich durch die Blokade hereingebracht. ö nicht unwahrscheinlich gehalten. — Wie berichtet wird, soll Burn Eine sehr beängstigende Besorgniß, welche die vorjährige Mißernte hervor. side — dessen Entlassungsgesuch der Präsident sich geweigert hat, gerufen hatte, ist auch nun verschwunden. Nahrungsmittel sind in
anzunehmen — in Ehatanooga zu Rofenkranz gestoßen sein. Des Hülle und Fülle vorhanden— Die diesjährige Ernte ist so überaus letzteren Avantgarde hat Daltken in Georgia in Besitz genommen. gesegnet, daß die ganze Bevölkerung auf drei Jahre hindurch mit Emen entscheidenden Zusammenstoß mit der Bragg'schen Armee er⸗ Lebensmitteln versehen ist — So mag man sich ein Bild von der
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Schwierigkeit machen, eine Rebellion in einem Lande welches nicht nur in sich selbst so ungeheure Hülfsquellen besitzt, sondern auch alles Verlangte noch zur See beziehen kann, mit Waffengewalt niederzuschlagen. Selbst der Fall Charlestons würde die Sach⸗ lage nicht wesentlich verändern. Zuvörderst blieben dann noch Wil⸗ mington, Mobile, Savannah und Galveston zu bezwingen, und zwei von diesen vier Plätzen werden gewiß auch der äußersten Wuth der Yankees Trotz bieten. Zweitens befinden sich an der Küste der Südstaaten von der Chesapeakebai bis zum Rio Grande noch 189
Häsen und Zugänge, von welchen nur ein winziger Theil in den
Händen der Unionisten ist. Wie kann da dem Süden je die Zu— suhr zur See abgeschnitten werden, da die Blokade so wenig auszu— richten vermag?“
Das kanadische Parlament hat 00,000 Dollars zur Or⸗ ganisirung von 106000 Mann neuer Miliztruppen votirt.
Aus Vera-Eruz heißt es vom 5., die Franzosen seien im Begriffe, sich zu einem neuen Feldzuge zu rüsten. Marschall Foxey babe den peruanischen Gesandten aus Mexiko ausgewiesen, weil er einen Brief an Juarez geschrieben habe.
Von Jamaica wird berichtet, daß die spanische Flotte am H. d. Port- au⸗Platte bombardirte, die Stadt zerstört und viele Be— wohner derselben getödtet habe.
In Havannah glaubte man, Agenten der Rordstaaten seien die Anstifter des Aufstands auf San Domingo gewesen.
Asien. Euleutta, 27. August. Der Verkehr zwischen Pe⸗ schawer und Kabul ist selt Mitte des letzten Monats gänzlich ge⸗ hemmt. Der neue Herrscher von Kabul ließ einen seiner Brüder hinrichten. Die Ghilzis im Süden rebellirten und andere Stämme wollen solgen.
Die Übrigen Nachrichten sind aus Singapore 21. Batavia 15. August, Hongkong 12. August. Der Amerikaner Burgevine, früherer Kommandant von Wards, disziplinirter Chinese, ist mit mehreren hundert amerikanischen Raufbolden zu den Taipings über— gegangen und hat einen chinesischen Dampfer, der Regierung ge⸗ hörig, genommen. Es zirkulirt das Gerücht, derselbe habe bereits Guensan angegriffen und genommen. Gordon, der Befehlshaber des englisch-chinesischen Corps, nahm Wukiang, 15 Meilen südlich von Sutschan, und schnitt die Verbindung letzteren Platzes mit Hangchew und Shanghai ab. In Folge wiederholter Angriffe auf fremde Schiffe zerstörten 2 französische Kriegsschiffe mehrere japanesische Batterien. Ein Theil des englischen Geschwaders ist nach Süden aufgebrochen, wahrscheinlich um die Lutschuinseln zu nehmen.
Afrika. Der Dampfer »Cambrian« bringt Nachrichten vom Vorgebirge der guten Hoffnung vom 20. v. Mts. Der Gouverneur hatte durch seine Ankündigung, die nächste Parla ments ⸗Session — das Parlament war am 28. Juli prorogirt worden — aus der Capstadt nach Grahams Town verlegen zu wollen; große Erregung hervorgerufen, und um gegen diese Maßregel Protest einzulegen, kam am 17. v. Mts. in der Hauptstadt ein zahlreiches Meeting in der Rathshalle zusammen. In der Kolonie glaubte man, der Gouverneur habe auf solchem Wege die öffentlichen Mitglieder und die Seperationisten versöhnen wollen. Eine andere Ursache großen Aufsehens war die Er— schinung mehrerer konföderirter Kriegsdampfer in der Tafel— bai; es waren die Tuscaloosa«, die Georgia und die »Ala⸗ bama«. Die Einwohner strömten massenweise heraus, um die gefürchteten Schiffe anzusehen, und wurden von Capitain Semmes und seinen Offizieren auss freundlichste zum Besuche auf Deck empfangen. Die »Alabama« hatte bis dahin 56, die Georgia« 15 nordstaatliche Schiffe genommen, und vor den Augen der Kolo⸗ nisten nahm die »Alabama— eine Barke, die »Sea Bride, weg, als dieselbe eben in die Tafelbai einlaufen wollte. Der Konsul der Ver⸗ einigten Staaten protestirte gegen diese Wegnahme, indem sie in bri⸗ tischem Gewässer, im Bereich der Armstroͤngkanonen geschehen sei. Der Gouverneur beschied ihn jedoch abschlaͤgig und wies eben so
seine Ansprüche auf die »Tusealoosa« zurück, welche, früher die Barke
Conrad‘, von der ⸗»Alabama« genommen und in einen konföderir— ten Kreuzer verwandelt worden war. Der Konsul nahm an, daß das Fahrzeug, als nicht durch einen anerkannten Prisenhof verurtheilt, durch den Eintritt in britisches Gewässer die Königliche Proklamation verletzt habe und deshalb ihren ursprünglichen Besitzern, deren amt⸗ licher Vertreter er sei, zurückzustellen sei.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen · Büreau.
Wien, Montag, 28. September. Der heutige »Botschafter« theilt mit, daß gestern ein englischer Kabinetscourier mit einer Depesche des Grafen Rufsell hier eingetroffen sei, die sich auf das weitere Vorgehen in der polnischen Frage beziehe. Dem Vernehmen nach werde darin der Gedanke ventilirt, den Besitztitel Rußlands an Polen nicht weiter anzuerkennen, nachdem Rußland selbst die Verträge von 1815 dadurch in Frage gestellt habe, daß es das Recht der kontra—⸗
zu bewältigende Aufgabe bleibt. Am ausführlichsten is
hirenden Mächte, über die Ausführung derselben zu wachen, zurück= gewiesen.
Kopenhagen, Sonntag, 27. September. Sicherem Verneh⸗ men nach wird dem Reichsrath in einer der nächsten Sitzungen der Vorschlag eines Grundgesetzes für Dänemark und die schleswigsche Angelegenheit vorgelegt werden.
Das »Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußisch en Staats«, herausgegeben vom Königlich statistischen Bureau, ist in seinem ersten Jahrgange nun vollständig im Verlage der Königl. Geheimen Qber=
Hofbuchdruckerei (RR. Decker) auf 6165 Seiten Oktavformat erschienen. Was die Aufgabe dieses Jahrbuchs neben den übrigen Veröffentlichungen des sta—=
tistischen Bureaus (Mittheilungen über Getreidepreise, Sparlassen 2c. im Staats ˖
Anzeiger, der als Monatsbeilage zum Staats . Anzeiger erscheinenden Zeitschrift und der an die Stelle der großen Blaubände getretenen, hinsichtlich der Zeit des Erscheinens zwanglosen Hefte für preußische Statistik) betrifft, so heißt es darüber im Vorworte: »Das Jahrbuch beabsichtigt hauptsächlich die Ver⸗ öffentlichung des neuesten, auf das abgelaufene Jahr oder doch die neueste Zeit bezüglichen statistischen Stoffes aus dem preußischen Staate in einer ystematischen Reihenfolge, so daß ein Jahrgang immer ein thunlichst voll= ständiges Repertorium über den Stand und die Bewegung der statistisch erfaßbaren Zustände des Staates darbiete. Von dem nur auf Mittheilung
des Thatsächlichen gerichteten Inhalte ist jede Polemik über die That— sachen selbst fern gehalten — Ueber die Anordnung des Stoffes
ist zu bemerken, daß ohne Rücksichtnahme auf Haupt- und Nebenkapitel die einzelnen in Betracht; zu ziehenden Abschnitte im Jahrbuche auf dreißig sich belaufen sollten, welche folgende Gegenstände umfassen würden: das Staatsgebiet, die administrative Eintheilung des Staats und
den Staatsorganismus, die Wohnplätze, die Bevölkerung, das Grundeigen
thum, die Landwirthschaft, die Forstwirthschaft, Jagd und Fischerei, den Bergbau und das Hüttenwesen, die große und kleine Industrie, die öffent- lichen Bauten und das Bauwesen, den Handel, den Verkehr, die Geld⸗ und Kreditinstitute, das Versicherungswesen, die Preise und die Consumtion, die arbeitenden Klassen und die Arbeits. und Lohnverhältnisse, die soziale Selbst. hülfe (Sparkassen, Vorschußkassen ze.) die öffentliche Wohlthätigkeit und das Armenwesen, die Sicherheitspolizei und das Gefängnißwesen, die öffentliche Gesundheit und Gesundheitspflege, die Kirche und den Gottesdienst, die Schule und den Unterricht, die Künste und Wissenschaften, die Presse und Literatur, die Civil⸗ und Kriminalrechtspflege, das Kriegsheer und die Lan— desvertheidigung, die Seemacht die Finanzen des Staats, die Staatsgesetz⸗ gebung und die gesetzgebenden Faktoren und einen Anhang mit den speziellen Verhältnissen der Provinzial ⸗Kreis⸗ und Ortsgemeinden im preußischen Staate. — In dem vorliegenden ersten Jahrgange ist nun die Vollständigkeit in der Darstellung der aufgezählten Gegenstaͤnde noch nicht erreicht, indem zum Theil Mangel an Raum und an Zeit es verhinderten, mehr als die ersten dreizehn von den dreißig Abschnitten zu behandeln. Im Wesentlichen liegt damit bereits die Schilderung von den Grundlagen und den materiellen Kulturverhältnissen des preußischen Staates vor; doch giebt das Vorwort
selbst es zu, daß von keinem einzigen Abschnitt gesagt werden darf, er sei
etwas Vollständiges, wozu wir uns die Bemerkung zu fügen erlauben,
daß der Begriff des Vollständigen auf dem Gebiete der Statistlk eine schwer
t die Darstellung der Landwirthschaft, woran gleichzeitig zu ermessen sein dürfte, wie ausgedehnt das Jahrbuch überhaupt werden müßte, wenn jedem Abschnitte ein gleich reiches Material zugeführt würde.« Wenn aber, bemerkt das Vorwort, in jedem folgenden Bande einzelnen Abschnitten eine besondere Aufmerksamkeit zugewendet und die übrigen auf dem laufenden erhalten werden, so wird das Jahrbuch wenigstens nach und nach zu dem heran⸗
reifen, was es sein soll: ein Repertorium des Neuesten und Wissenswürdig—
sten aus dem Staatsleben Preußens, ein Vademecum für den Staatsmann, ein unentbehrliches Hülfs— und Rachschlagebuch für Jeden, der sich für den Staat interessirt.“ — Um von der Reichhaltigkeit des hier gebotenen Stof
fes und seiner sachgemäßen Verarbeitung eine nur einigermaßen entsprechende
Vorstellung zu geben, müßte diese Anzeige weit über die hier zuläßliche Grenze des Raumes hinausgeführt werden, weshalb nur einige Punkte
noch Erwähnung finden mögen. Der vierte Abschnitt »die Bevölkerung« zerfällt wieder in drei Unterabtheilungen: Stand der Bevölkerung, Bewegung dersel-
ben und Resultate aus Stand und Bewegung der Bevölkerung. Jede dieser Unter ⸗
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Abtheilungen enthält in verschiedenen Kapiteln die speziellen Verhältnisse, welche bei der Bevölkerung in Betracht kommen, wie Alter und Geschlecht,
Konfession, Familienstand, Sprache und Nationalität, Zahl der Geborenen, Zahl und Geschlecht der Gestorbenen, Trauungen, das Anwachsen der Be⸗ dölkerung in städtischen und ländlichen Wohnsltzen 2c. — Dieser an sich so
reichhaltige und wichtige Stoff für die Kenntniß des inneren Staatslebens
ist von Seite 67 bis 113 zusammengestellt. Der mehrerwähnte sechste Ab-
schnitt, »die Landwirthschaft«, verbreitet sich von S. 193 bis 336 und zer⸗ fällt wieder in sieben Unter -Abtheilungen Der 12te Abschnitt, »Verkehr «,
enthält den Post-, Telegraphen, Eisenbahn⸗ Verkehr, die See Schifffahrt,
Binnen-Schifffahrt, den Verkehr auf den ewöhnlichen Straßen, von Seite 1 7 29 7 .
szi6 bis 570. — Verschiedene Ergänzungen sind dem Werke in einem An hange beigefügt, wie über die Zahl der Wohnplätze, Bevölkerung der größeren Städte, Stand der Bevölkerung, Bewegung derfelben, das Grundeigenthum und die Entlastung desselben.
Statistische Mittheilungen.
London, 24. September. Wir haben jüngst einige statistische An gaben über die in London lebenden Ausländer mitgetheilt; mit dem= selben Zweifel, welchen wir damals an der Richtigkeit unserer Quelle, der Censustabellen von 1861, hegten, müssen wir wohl auch den Theil des Ver— zeichnisses hinnehmen, welcher die in England und Wales überhaupt weh nenden Fremden angiebt. Der Census von 1851 ergab derselben 50, 289, der letzt: von 1861 schon 81000), eine Zahl, wölche sedenfalls hinter der Wirklichkeit zurückbleibt. Von den verschiedenen Welttheilen stellt natürlich