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Nayhauß-Corm ons zu Nieder⸗Baumgarten im Kreise Bolken⸗ hayn, zur Anlegung des ihm verliehenen Johanniter⸗-Malteser⸗Ordens, dem Direktor der Rheinischen Provinzial= Feuer · Societät, Freiherrn Waldbott von Bassenheim-⸗Bornheim zu Coblenz, zur An⸗ legung des von Sr. Heiligkeit dem Papste ihm verliehenen Com- mandeurkreuzes des St. Gregorius -Ordens, dem Brand Direktor Scabell zu Berlin, zur Anlegung des von des Königs von Schwe— den und Norwegen Majestät ibm verliehenen Ritterkreuzes des Wasa— Ordens und der Frau Gräsin Eleonore Henckel vo n Donners— marck, gebornen Gräfin Frankenberg zu Kaulwitz im Kreise Namslart, zur Anlegung des von der Kaiserin Caroline Auguste von Oesterreich Majestät ihr verliehenen Stern -⸗Kreuz-Ordens, die Erlaub— niß zu ertbeilen.
personal Veränderungen. I. In der Armee. Offiziere, Portepvee-Fähnriche ic. AX. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.
Den 3. Rovember.
v. Hülst, Hauptm. und Comp. Chef vom Westfäl. Jäger⸗Bat. Nr. 7,
in das 3. Qspreuß Inf. Regt. Nr. 41, v. Oidtmann, Hauptm. vom 3 mn 84 8 5 7 2 8 ö! J.
d randenb. Jäger Bat. Nr. 3, unter Entbindung von dem Kommdo. als D 8* 1* 8 28 . ore G 8 * —— h 3 8 Adjutant der Inspeection der Jäger und Schützen und unter Ernennung
— * * * * 8 * ö * 19 857 * 7 83 6 zum Cemp. def, in das Westfaäl. Jager Bat. Nr. 7, v. Stülpnagel,
zt. vom Garde · Schütze · Bat. unter Beförderung zum Hauptm. und 3 in dem Kemmdo. als Adjutant bei der Inspection der Jäger üßen, in das Brandenburg. Jäger. Bat. Nr. 3 versetzt. v. SFTofch, m Ostpreuß. Jäger Bat. Nr. 1, als Adjutant zur Inspection
und Schützen kommandirt. ö Den 5. November.
t. vom 1. Leib⸗Hus. Regt. Nr. l, in das Rhein.
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Abschiedsbewilligun gen re.
5. November.
Bekanntmachung.
Die chirurgische Klinik in dem Königlichen Klini ᷣ straße Nr, 6, wird für das bevorstehende ,, d. M. eröffnet. Kranke, zu deren Heilung chirurgische Hülse 1 wendig ist, können sich daselbst täglich Mittags von 1 — 3 Uhr m . den. Bedürftige Kranke erhalten außer freier Behandlung auch si Arzenei. Die Anmeldung zur Aufnahme dringender Kranthenss. n? wird von den in der Anstalt wohnenden Assistenz⸗Aerzten zu r Zeit entgegengenommen. Diejenigen Kranken, welche eine une 1 geltliche Aufnahme nachsuchen wollen, haben sich zuvor bei 8. Unterzeichneten schriftlich zu melden. Privatkranke können gegen n zahlung der reglementsmäßigen Kurkosten aufgenommen werden 1 weit die Räumlichkeit es gestattet. . .
Berlin, den 13. November 1863.
Dr. B. Langenbeck,
4A. D. in Berlin, zuletzt Inspizient der Waffen
n, mit seiner Pensien und seiner bisherigen Unif. zur Dis— Schwefel, S Lt. a. D., zuletzt Wachtmeister im artschaft auf eine Sec. Lts. Stelle bei
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Den 7. Rovem ber. n, Rittmstr. vom Regt. der Gardes du ats. Unif. und Vension der Abschied bewilligt.
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5. Landw. Regts.,
Beamte der Militair-⸗Verwaltung.
Gren. Regts. t von Preußen). M — 12
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821, Ober-Büchsenmacher bei der Gewehrfabrik zu Erfurt mit Pen- een nachgemchten Nuhestand versezt. Doering, Veo lenken, rer ieren, r, Ober Büchsenmachern ernannt, ersteret bei der Gewehr⸗ ( Fenmmiffion zu Sömmerda und letzterer bei der Gem ch rfabrit in Der er, Dierbüdsenmachtr bei der Sewebrfabrit in
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II. In der Marine.
Merine⸗Aerzte.
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tagssitzung ist ausgefallen.
Geheimer Medizinal- Rath und Professor, Direktor des Königlichen Klinikums, : Sommerstraße Nr. 4.
NM ichtamtlich es.
ꝛ Preußen. Berlin, 14. November. Seine Majestät der König empfingen heute den Vorsitzenden des Staatsministe— riums und die Vorträge des Militair- und des Civil - Kabinets Außerdem nahmen Allerhöchstdieselben im Beisein des Kommandan. ten, General- Lieutenants v. Alvensleben L, die Meldungen des General · Majors Synold v. Schüz, des Oberst Hurrelbrink, des Major v. Dassel und des Prinzen Karl zu Hohenzollern-⸗Sigmarin. gen Hoheit entgegen. .
Se. Majestät dinirten bei Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Frau Großfürstin Kelene von Rußland. fin ö In. der heutigen 5.) Sitzung des Abgeordnetenhauses legte der Handels-Minister, Graf Itz enplitz, das Gesetz über die Ver— bütung des Zusammenstoßes der Seeschiffe auf hoher See nebst einer Denkschrift und den Motiven zur Berathung vor. Dieselbe wird der Kommission für Handel und Gewerbe überwiesen. Dann theilte der Präsi⸗ dent das Resultat der Konstituirung der Kommissionen mit, worauf das Haus in die Tagesordnung eintrat. Die Berathung des Antrages des Abg. Löwe (Bochum) wegen der Einstellung der gegen die Abgg. Barre und Dr. Frese (Minden) schwebenden Untersuchung. Der Antrag
de 3 ᷓ »Das Haus der Abgeordneten
des Abg. v. Hennig dahin gehend: beschließen: 1) Auf Grund des Artikels 84 der Ver—
fassung beschließt das Haus der Abgeordneten, daß das nach der
Anklage vom 9. Oktober 1863 gegen die Abgg. Barre und Dr. Frese bei dem Königl. Kreisgericht in Lübbecke anhängige Strafverfahren für die Dauer der gegenwärtigen Sitzungsperiode aufgehoben; Y) das Präsidium wird beauftragt, diesen Beschluß der Staatsregierung mitzutheilen⸗ wird mit großer Majorität angenommen (dagegen die Konservativen und ein Theil der Katholiken). — Dann folgen Wablprüfungen. ö .
Erkelenz, 12. November. Bei der Nachwahl im Wahlbezirke
k wurde gewählt: Osterrath, Ober— Regierungsrath zu Minden, mit 235 Stimmen.
ö. . Lippe. Detmold, 10. November. Der Landtag des Für—
stenthums Lippe, älterer Linie, ist auf den 7. Dezember einberufen. Bereits sind den Abgeordneten die Einberufungs . Schreiben nebst 2 landesherrlichen Propositionen zugegangen. befindet sich auch eine bezüglich des Entwurfs eines Gesetzes, betref—
r die Einführung des allgemeinen deutschen Handels-Gesetz— zuchs. ö
Unter den letzteren
Frankfurt a. M., 12. November. Die heutige Bundes-
Württemberg. Stuttgart, 12. Novem ber. Ihre Ma—
jestät die Königin der Niederlande ist nach einem mehrwöchi—
gen Aufenthalte heute von hier abgereist, um na ück⸗ zutehren. h gereist, ch dem Haag zurück
St. Ä. f. W)
Desterreich. Wien, 12. November.
Der Großfürst
Konstantin ist hier angekommen und wird ü nach Karlsruhe begeben. ? sich über Stuttgart
Das Herrenhaus hat das Darlehen von 20,000 000 Gulden
zur Linderung des Nothstandes in Ungarn bewilligt.
Großbritannien und Irland. London, 12. November.
Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin von Pr Koni ) — eußen hat den Landsitz des Prinzen von Wales verlassen und cr n 6
gestern Nachmittag bei der Königin in Windsor.
Diesen Nachmittag hat wieder ein Kabinetsrath in Lord
Valmerston's Amtswohnung stattgefunden.
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2 sse, mit d Marine ⸗ A
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Tour eraine vom Kaiser die Einladung zum Kongresse erhalten haben,
Frankreich. Paris, 12. November. Die 20 Länder, deren ger »France« zufolge: England, Oesterreich, Rußland, Deutsch⸗
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Bundestag), Preußen, Bayern, Hannover, Württemberg, Sachsen (Königreich), Italien, Spanien, Rom, Türkei, Belgien, Dänemark, Schweden ⸗Norwegen, Niederlande, Portugal Griechen and und Schweiz. Die an letztere ergangene Einladung ist wie der aus Bern mitgetheilte Text zeigt) mit der Anrede: Tres chers et grands amis! Allis et Contédeérées!« eingeleitet.
Der Staatsrath hat bereits mehrere Gesetzentwürfe fertig, welche den Uebelständen der allzu großen Centralisation der Staats Ver- waltung abhelfen sollen. Daß dem Berg- und Hüttenwesen eine sreiere Bewegung gestattet werden soll, hatte die „France bereits gemeldet. Heute sagt sie, auch die Mineralquellen würden der Aus⸗ beutung ganz freigegeben werden. Auch sollen die rein lokalen Angelegenheiten künftig den Gemeinden und Departements über⸗ sassen bleiben und nicht mehr den Instanzenzug nach Paris zu machen haben.
Die Wahl ⸗-Mandatsprüfung dauerte gestern in der lative fort. .
Durch Kaiserliches Vekret vom Tten d. sind mehrfache Ordens— Verleihungen des Marschalls Forey bestätigt worden. So haben mehrere mexikanische Generale, Obersten u. s. w. das Offizier- resp. Ritterkreuz der Ehrenlegion erhalten.
Fürst de la Tour d Auvergne ist hier angekommen und wird alsbald sich auf seinen Posten nach London begeben.
Der Minister des Auswärtigen fordert, wie die »France« mel⸗ det, in seinem Budget Entwurfe, daß die Gehälter des Botschafters in Madrid um 206060 Fr., der Gesandten in Athen, im Haag und in München um je 5000, der Gesandten in Lissabon, Mexiko und Buenos-Ayres um je 10,000 Fr. erhöht werden. Auch für die Konsulate in fernen Weltgegenden und in England sollen Gehalts⸗ Erhöhungen um 2 bis 50060 Fr. eintreten. In Suez und Tauris Persien) sollen neue Konsulate errichtet und in Alexandria, wo
Legis
2000 Franzosen leben, dem General-Konsul ein Konsular⸗Richter
beigegeben werden. Im Ganzen, meint die »Francen“, werde dadurch das Budget pro 1865 sich nur um 300/000 Fr. höher stellen, als 1864.
— 13. Nopember. Der neueste Monatsbericht der Bank von Frankreich ergiebt eine Verminderung des Baarvorraths um 37.000.000 Fr., der Vorschüsse auf Werthpapiere um 5006000 Fr. und der Rech nung mit Privaten um 10,350,000 Fr., dagegen eine Vermehrung
des Portefeuille⸗Bestandes um 62,350,000 Fr., der umlaufenden
Noten um 13,000,000 Fr. und der laufenden Rechnung des Staats- schaes um beinahe 14,000,000 Fr.
Spanien. aus Cadiz vom 5. November, daß der Brigadier Schilla am 6ten Okiober von der Havannah abgegangen ist, um den Befehl des vor San Domingo versammelten spanischen Geschwaders zu überneh⸗ men, welches 12 Kriegsschiffe stark ist. Von Somana nichts Neues seit der Niederlage der Empörer; die Sache des Aufstandes wird als unpopulair geschildert. 4 ;
Am 9. November wurde die Eisenbahn zwischen Palencia und Leon feierlich eröffnet. 6.
Portugal. Lissab on, g. November. Der König und die Königin treten nächstens eine Reise nach dem Norden des Landes an. Zuerst werden sie Oporto besuchen, sich daselbst einige Tage aufhalten und sich dann nach der Provinz Minho und namentlich nach der Stadt Braga begeben, wo eine landwirthschaftliche Aus. stellung stattfindet, auf welcher der König die Preise vertheilen wird. Nach einem abermaligen Aufenthalte in Gporto werden Ihre Majestä⸗ ten zu Anfang des Monats Dezember nach der Hauptstadt zurück⸗ kehren.
Italien. t d vember die Provinzen Capitanata und Avellino passirt und ist am 1Iten gegen Mittag in Neapel eingetroffen. Die Civil und kirch⸗
begeben. In Neapel wurde er von den Prinzen, . und den Behörden empfangen. Die Nationalgarden der Provinzen Neapel und Caserta so wie die Garnison waren aufgestellt. ; Rußland und Polen. Ueber die militairischen Operatio- nen im Königreich Polen theilt der gramm mit: ö ; Wilna, 10. November. Eben ist aus dem Königreich Polen die Meldung von dem General-Lieutenant Baklanow eingegangen, daß am 6. Nopember 3 Compagnieen des Ssemenowschen Garde Regiments, 1 Compagnie des Ssimbirskischen Regiments, 130 Grenz⸗ reiter und 40 Kosaken unter dem Befehl des Capitains Baron Arns. hofen eine Bande von 3000 Insurgenten in dem Plocker Distrikt zwischen dem Dorfe Zeliezna und dem Flusse Omul aufs Haupt eschlagen haben. in Hr her bevorstehenden ernsteren Maßnahmen, welche Graf Berg zur Unterdrückung des Aufstandes getrossen / theilt der War⸗ schaner Korrespondent des R. J. in einem Schreiben vom 6. No- vember unter Anderem einen Auszug aus den Verordnungen des Grafen Berg mit, welche nächster Tage erscheinen sollen und einen vollständigen Umschwung in der Verwaltung herbeiführen müssen. Es heißt daselbst: Bei der gegenwärtigen Lage der Dinge im
Königreich Polen habe ich es, um den Erfolg und dem Rutzen der don der Militairgewalt getroffenen Maßregeln zut Wied erherstellung der Ordnung und Ruhe sicher zu stellen, und um die lo kalen Civil⸗ behörden zur Mitwirkung zu veranlassen, für nothwendig erachtet, nicht nur die Polizei, sondern auch die ganze Lokal Administration, während der Dauer des Belagerungszustandes den Militair- Chefs unterzuordnen, und deshalb befehle ich, mit Zugrundelegung der Verordnungen vom 15. August und 21. September d. J Folgendes zur Richtschnur zu nehmen und zur unbedingten Ausführung zu bringen:
1) Die Militair Chefs der Distrikte Warschau, Plock, Radom, Lublin und Kalisz erhalten die Gerechtsame der General Gouverneure in Bezug auf die lokale Civil. Administration und Polizei, mit dem Rechte der Kon
trole in Gerichts. und Finanzsachen, in den geistlichen Angelegenheiten, in
Sachen des Unterrichts, des Post. und Bauwesens.
2) Alle im Lande bei irgend welchen Institutionen Dienenden, Laien und Geistliche, befinden sich in der Abhängigkeit von der Militairgewalt, welche alle politischen Verbrechen bestraft. Alle Rangklassen werden voll ständig den militairischen Ober und Abtheilungs Chefs untergeordnet.
3) Den Militairchefs steht das Recht zu, nach ihrem Ermessen alle Be— amten ihrer Stellen zu entsetzen; ausgenommen sind die Ressorts des Ge— richts und Finanzwesens, der geistlichen Angelegenheiten, des Unterrichts- Post. und Bauwesens.
4) Alle Beamten der lokalen Gouvernements. und Kreis ⸗Administra⸗
tionen, so wie der Stadt- und Land-⸗-Polizei können durch die Militairchefs
ihrer Stellungen entsetzt werden; die Ersetzung der Civil ⸗ Gouverneure wird dem Statthalter zur Entscheidung unterlegt.
5) Die Gemeindevögte müssen alle entfernt werden, und den Bauern wird das Recht überlassen, Gemeindevögte aus ihrer Mitte zu wählen.
6) Den Militair Chefs steht das Recht zu, an Stelle der entfernten
Beamten andere zu ernennen.
7) Die Stellen von Polizei- Inspektoren können in Ermangelung von
Beamten durch Offiziere besetzt werden, denen eine besondere Entschädigung
Die »Correspondencia« ersährt durch eine Depesche — Regierung in
Der König Victor Emanuel hat am 10. No⸗
»Russ. Inv. folgendes Tele
stehen zwei oder der Weißen,
lichen Behörden hatten sich zur Begrüßung des Königs nach Turino Regierung fortspielt.
dem Bürgermeister
angewiesen wird.
Von der polnischen Grenze, 12. November, erhält die »Osts. Ztg.“ folgende Mittheilung: Der an dem Landesgerichts⸗ Rath Kuczynski in Lemberg verübte Meuchelmord hat wieder einmal auf einige Augenblicke den Schleier gelüftet, der das Geheimniß der polnischen National- Regierung bedeckt. Durch die dies Verbrechen begleitenden Umstände ist, wie dies wiener Blätter ausführlich nach geiwiesen haben, sast bis zur Evidenz erwiesen: I) in Galizien be— National-Comitéès: das der Czartoryskischen Partei und das der Mieroslawskischen Partei oder der wirken zur Unterstützung des Auf— die Attribute der National⸗ Anspruch; 3) der Meuchelmord an dem Land⸗ gerichts⸗ Rath Kuczynski ist, vom Comité der Rothen ausgegan— gen, das dem für die Nationalrache ausersehenen Opfer schon 14 Tage vor der Execution das in aller Form im Namen der Natio— nal⸗Regierung ausgefertigte Todesurtheil zugeschickt hatte; I das Co⸗ mité der Weißen hat die Erklärung, in welcher es den an Kusczynski verübten Meuchelmord desavouirt, aus Warschau datirt und »Na⸗ tional⸗Regierung« unterzeichnet; 5) die Mitglieder des Comité der Weißen haben ihren Sitz augenblicklich nicht in Krakau, sondern in Wien, von wo jene Erklärung an den Czas« zur Veröffentlichung eingefendet war. Von selbst drängen sich hier die Fragen auf: In welchem Verhältniß stehen beide Comité's zu einander? sind sie ein ander koordinirt oder subordinirt? oder stehen sie in gar keinem Ver⸗ hältniß zu einander? und mit welchem Rechte identifizixen sich beide mit der National-Regierung in Warschau? Die erstere Frage findet ihre genügende Antwort duͤrch meine früheren, durchaus verbürgten Mit⸗ theilungen, nach welchen die Partei der Rothen die der Weißen von der Leitung des Aufstandes zurückgedrängt hat, und letztere, um nicht allen Einfluß zu verlieren, auf eigene Hand zur Unterstützung des Aufstandes mitwirkt und einstweilen sogar die Rolle der National⸗ Versucht man auf die zweite Frage eine ge⸗ nügende Antwort zu finden so gelangt man nothwendig zu zweierlei Schlüssen: entweder ist die National⸗Fegierung wieder, wie dies schon einmak lim Frühjahr) der Fall war, von Warschau nach Krakau verlegt worden, oder der Verwaltungsorganismus der Revolution ist vollständig desorganisirt, so daß Jeder, der die Unterstützung der Revolution entschieden in die Hand nimmt, das Recht hat, sich für ein Mitglied der National-Regierung auszugeben. Letzteres scheint das Wahrscheinliche zu sein. Durch einen solchen Zustand der Desorganisation wird auch dem blutigen Zusammenstoß beider prinzipiell einander entgegengesetzten Parteien am wirksamsten vor⸗ gebeugt, so lange beide Parteien zur Erreichung eines und desselben Zieles, der Unabhängigkeit Polens, wirken. In der Provinz Posen bewahrt die Partei der Weißen seit Ernennung Mieroslawski's zum General⸗Organisator der Aufstands Armer dem Aufstande gegenüber eine sichtbaxre Zurückhaltung. Das in Posen noch vegetirende Na— tional⸗Comité macht sich kaum durch etwas Anderes bemerkbar, als durch zahlreiche Drohbriefe, die es im Namen der National -⸗Regie⸗ rung dem indifferenten Adel zuschickt. .
Warschau, 11. November. Wie der Korrespondent der Ost see⸗Zeitung = hört, stehen hier neue Konflikte zwischen Regierung und Gesstlichkeit bevor. Graf Berg soll verlangt baben, daß die Trauer
Rothen; 2) beide Comitéès e standes, und jedes nimmt für sich