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die Rechte und Pflichten übernehme, welche die Vorsehung meinem Hause und zunächst mir überwiefen hat. Ich weiß, daß diese Pflichten in schwerer Zeit an mich herantreten, ich weiß, daß zur Durchführung meines und Eures Rechtes mir zunächst keine andere Macht zu Gebote steht als die Gerechtigkeit unserer Sache, die Heiligkeit alter und neuer Eide und Euere Ueberzeugung von der Festigkeit des Bandes, welches mein Ge— schick und das Euere vereint. Ihr habt bis jetzt Ungerechtigkeit eben so mannhaft getragen, als Ihr mannhaft gekämpft hattet, zuwehr en. Für das Joch, das man Euch auflegte, gab bis jetzt ein un⸗ bestrittenes Recht den Vorwand, denn) der König von Dänemark war zu⸗ gleich Euer Herzog.
Von jetzt an wäre die Herrschaft eines Euch eine Ufurpation und rechtlose Gewaltthat, Aufgabe ist es, dieser Herrschaft ein Ende zu machen.
Ich kann Euch jetzt nicht aufrufen, Gewalt mit Gewalt zu begegnen. Euer Land ist, von fremden Truppen besetzt, Ihr habt keine Waffen. Mir liegt deshalb vor Allem ob, die Regierungen des Bundes um Schutz meines Regierungsrechtes und Eurer nationalen Rechte anzugehen. deutsche Bund ist niemals der legitimen Erbfolge entgegen getreten. Ordnung, der meine Rechte begründet sind, und die Regierungen Europa's werden der durch die Erfahrung bestätigten Wahrheit nicht widerstehen, daß ein halt barer Zustand da nicht dauern kann, wo einem Volke gegen seine geheiligten Wünsche, gegen s Rationalität und gegen sein uraltes Recht aufgedrängt werden soll.
Lauenburger! Euer schönes Land, Gegengabe für ein Land, dessen
Die
Schleswig ⸗Holstein. Sitzung ein⸗
Namen ich durch meine Geburt trage, s Ich gebe Euch das Ver⸗ sprechen, daß ich Von der Ueberzeugung durchdrungen, daß mein Recht Eure Rettung ist, gelobe ich f anden, mich nicht zu trennen Staatsgrundgesetze: Die Verfassung und die Gesetze der Schloß Dolzig, am 16. November 1863. Der gesetzgebende Körper hat in seiner heutigen den Senat zu rigen Herzog von Schleswig⸗Holstein Lauenburg anzuerkennen und
unterliegt dessen Erbfolge, so weit nicht Rechte anderer Glieder meines Hauses und ältere und begründete Rechte deutscher Regentenhäuser daran haften. Ener nationales Recht als mein eigenes betrachte und, so weit ich berufen bin, Eure Rechte und Freiheiten beschützen werde. Sch leswig-Holsteiner! für mich und mein Haus zu Euch zu stehen, wie ich in der Schlacht zu Euch ges von Euch und unserem Rechte. Und so gelobe und schwöre ich gemäß dem s Herzogthümer Schleswig Holstein zu beobachten und die Rechte des Volkes aufrecht zu halten. So wahr mir Gott helfe und sein heiliges Wort. Friedrich, Herzog von stimmig beschlossen, die dringende Aufforderung an richten, den bisherigen Erbprinzen von Augustenburg als nunmeh⸗ diese Anerkennung durch den Frankfurter Bundestagsgesandten bei
dem Bundestage aufs dringendste zu beantragen und zu fördern.
Dem Vernehmen nach haben der Großherzog von Weimar und der Herzog von Meiningen den Erbprinzen von Augustenburg als Herzog von Schleswig⸗Holstein anerkannt.
Schweiz. In Genf wurden bei den Wahlen am 15. d. M. sämmtlich Kandidaten der radikalen Partei mit Ausnahme James Fazy's, der gegen Pency unterlag, gewählt.
Großbritannien und ZFriand. London, 17. November. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von jetzt mit seiner Gemahlin wieder am Königlichen Hofe zu Um 4 Uhr gestern Nachmittag kam er in Dover an, wo er unter den Klängen der Nationalhymne von einer Ehrenwache des 78sten Hochländer⸗ Regiments den Spitzen des Militairs und dem preußischen Vicekonsul empfangen wurde. An der London⸗ bridge⸗Station wartete seiner die Kronprinzessin, welche ihm von Windsor aus entgegengereist war; um 7 Uhr 40 Min. traf das Kronprinzliche Paar auf dem Schlosse ein.
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Der bisherige französische Botschafter, Baron Gros, ist am der Füͤrst de
Sonntag nach Paris heimgekehrt. Sein Nachfolger, la Tour d'Auvergne, wird, Woche hier eintreffen und die Geschäfte übernehmen.
Am ersten Dienstage nach Eröffnung des Parlaments wird Mr. Buxton folgende Resolutionen vorbringen: ) Das Haus sieht die Zerstörung Ka'gosima's durch Admiral Kuper mit tiefem Be— dauern. 2) Die Zerstörung der Stadt war durch die dem Oberst Neale gegebenen Instructionen nicht gerechtfertigt.
Heute fand in Windsor eine Sitzung des geheimen Staatsraths statt. — Auf Donnerstag ist ein Kabinetsrath angesagt.
Frankreich. Paris, 17 November. Marquis de Mon⸗ tholon wird sich am 2. Dezember in Southampton nach Mexiko einschiffen ; als Legations-⸗Seeretair begleitet ihn Graf Henri de Cha— teaubriand.
Portugal. Lissabon, 147. November. Die Kongreß-Ein⸗ ladung des Kaisers Napoleon ist gestern Abend im Ministerrathe , n. und dem Vernehmen nach unter Vorbehalt angenommen worden.
Italien. Turin, 17. November. Nach längeren Ferien trat heute das Abgeordnetenhaus wieder zusammen. Die Herren Laporta und Micelli kündigten Interpellationen über die auswärtige Politik und Herr Ondes über die sizilianischen Zustände an. Das Haus vertagte die Berathung bis zur Rückkehr sammtlicher Minister. Die Großfürstin Marie von Rußland ist heute hier angekommen. In Neapel hat heute der König eine Musterung über 1 Legionen
der Nationalgarde und über 9 Bataillone derselben Waffengattung
.
Ungerechtigkeit ab
Königs von Dänemark über und unsere gemeinsame
pfangen hatten. Der
auf welcher die Regierungen Dentschlands ruhen, ist dieselbe, auf
eine willkürliche Rechtsordnung eine von Gott gesetzte
Instructionen erlassen,
Preußen verweilt Windsor.
und der Flotte
wie man erwartet, gegen Ende dieser
aus der Terra di Lavoro abgehalten. Auch hat Victor Emanuel eine Amnestie für politische und Preßvergehen, für Contraventionen gegen die Disziplinargesetze der Nationalgarde, für Leute, die sich der Militairpflicht zu entziehen versucht haben 2c. erlassen. Die Amnestie für politische Vergehen erstreckt sich der „Italie« zufolge unter Anderm auf die Herren Bishop und Christen. Der König ist heute Abend nach Livorno abgereist und wird einige Tage in Toscana zubringen Der Minister des Innern hat sich nach der Basilicata begeben. ö . Ru kland und Polen. Aus Polen, 15. November, berichtet die » Posener Zeitung«‘ Am 10. kehrten auf der Tour von Kalisch nach Konin zu mehrere. Wagen aus ersterer Stadt zurück, wohin sie für die Truppen requitirte Lieferungen geführt und die Bezahlung gleich in baarem Gelde em— Im Ibirsker Walde wurden diese Wagen von einer bewaffneten Bande überfallen, welche, etwa 60 Mann stark, die Knechte und Begleiter der Gefährte arg mißhandelte, ihnen alles Geld, 356 Rubel zusammen, und was sie sonst noch Nehmens— werthes bei sich führten, raubte und sich dann in den Wald ent— fernte. Ob dies nun Insurgenten oder wirkliche Räuber waren, ist einerlei, soviel steht dabei aber fest, daß solche Vorkommenheiten nicht nur den Aufstand in seinen Folgen, sondern in seinem ganzen Wesen hinlänglich charakterisiren. Auch von Meuchelmorden, die in den letzten Tagen in mehreren Gegenden und meist an unschuldigen Per— sonen veruͤbt worden, hört man wieder erzählen. Von der polnischen Grenze, 16.
der »Ostsee⸗ Zeitung « berichtet: Seit der provisorischen Uebernahme der Statthalterschaft durch den General Grafen Berg besteht im Königreiche Polen die Anordnung, daß neben den Truppen-Detachements, deren Zweck die Bekämpfung der vorhande— nen Insurgenten-Abtheilungen, mithin ein rein militairischer ist, auch fliegende Kolonnen zu administrativen Zwecken, namentlich zur exze— kutivischen Beitreibung der Steuern, zur Vornahme von Revisionen und Verhaftungen von politisch kompromit lirten Personen u. s. w. das Land nach allen Richtungen durchstreifen. Für beide Arten von militairischen Kolonnen hat General Graf Berg neuerdings verschärfte die an Strenge der Murawiewschen durchaus
den Aufstand in mög— So sind die Kreis—
November, wird
nicht nachstehen und darauf berechnet sind, lichst kurzer Zeit mit Gewalt zu unterdrücken. Militair-Chefs angewiesen, zur Bekämpfung der in ihrem Kreise vorhandenen Insurgenten - Abtheilungen mindestens 2 — 3 Detache— ments von entsprechender Stärke forlwährend im mobilen Zustande zu erhalten, die in Verbindung miteinander zu operiren und die Insurgenten⸗Abtheilungen so lange unablässig zu verfolgen und zu attaquiren haben, bis die vollständige Vernichtung derselben rrreicht ist. Dabei wird allerding den Truppen -Commandeuren ausdrücklich zur Pflicht gemacht, nicht zu dulden, daß verwundete oder gefangene Insurgenten von den durch die Hitze des Kampfes aufgeregten Soldaten gemißhandelt werden. Die Grundsite der Menschlichkeit sollen selbst dann nicht verletzt werden, wenn von Insurgenten gegen verwundete oder gefangene russische Soldaten Irausfamkeiten verübt sind. Die Befehlshaber der fliegenden Kolon— nen sind u. a. beauftragt, die Städte, Dörfer und Wohnungen der Gutsbesitzer in dem ihnen zugewiesenen Bezirk wiederholt zu be— suchen und die Einwohner zu verifiziren. Finden sie bei diesen Be— suchen sremde oder verdächtige Personen, so sind nicht blos diese, sondern auch die betreffenden Bürgermeister, Schulzen, Woyte und Gutsbesitzer zu verhaften und vor das Kriegsgericht zu stellen. Eine andere Vorschrift befiehlt den Commandeuren der zu administrativem Zwecke ausgesendeten Kolonnen, in den in ihrem Bezirk gelegenen Städten, Dörfern und Wohnun⸗ gen von Gutsbesitzern wiederholte Revisionen vorzunehmen und namentlich nach für Insurgenten bestimmten Waffen, Bekleidungs⸗ gegenständen und Lebensmitteln zu suchen. — Die politischen Hin⸗ richtungen im Königreich Polen mehren sich. Seit Anfang dieses Monats sind öffentlich auf Marktplätzen kriegsrechtlich gehängt wor⸗ den: in Sieradz Joseph Androszek, Joseph Kierski, Andreas Kryczka— Anton Sowinski in Kikot, im Kreise Lipno, Joseph Switalski; in Wroclaweck Joh. Kozloweki, Jos. Borkowski⸗ in Lenczye Krzymowsti und Niedzialko wski. Die Hingerichteten waren meist sogenannte Hänge⸗Gendarmen oder hatten sich am Aufstande betheiligt, —— Fer Rähe von Krakau wurden am 12ten d. zwei mit großen Spi— ritus⸗Tonnen beladene vierspännige Wagen angehalten und einer Revision unterworfen, In den Tonnen fanden sich 120 Gewehre mit Bayonneten, 45 Kavalleriesäbel und eine große Menge Kugeln. Die drei Begleiter dieser Wagen wurden verhaftet.
Unterm? I17. November, wird derselben Zeitung mitgetheilt: Die Mitte vorigen Monats von der revolutionairen Regierung angeordnete allgemeine Zuzugbewegung hatte, wie bereits früher berichtet / in der Provinz Posen und in Westpreußen wenig Anklang ge funden. Die Frucht aller Anstrengungen des Posener National Comité's waren einige vierzig, fast ausschließlich der städtischen arbeitenden Klasse angehörige Zuzügler gewesen . von denen aber die meisten in der Nähe der Grenze von preußischen Patrouillen aufgegriffen wurden, oder freiwillig in die Heimath zurückkehrten so daß damals der Insurrection aus der Provinz
Posen und
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au Westpreußen keine wesentliche Verstärkung zugeführt wurde. Die „National ⸗Regierung⸗ soll daher dem Posener Comit wegen Man⸗ gel an Energie eine ernste Rüge ertheilt und dasselbe zu verdoppel en Anstrengungen aufgefordert haben. Inwieweit dieses Gerücht
indet ist, bin ich nicht in der Lage zu entscheiden; Thatsache aber ist / daß die Anwerbung von Zuzüglern seit Mitte v. M. mit veidoppeltem Eifer in der Provinz Posen forgesetzt worden ist In⸗ desen, das Resultat ist auch diesmal weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Trotz der größten Anstrengungen ist es nur gelun⸗ nen / eine berittene Schaar von 45 Mann aufzubringen und auszurüsten. Dieselbe sammelte sich in den ersten Tagen d. M. im Powodzer Walde, m Kreise Wreschen, passirte am 7. die nahe Grenze und begann bald darauf, durch eine aus dem Kreise Kalisch herbeigekommene kleine Reiterschaar verstärkt, im Kreise Konin ihre Operationen. Bei dem Städtchen Kleschow wurden beide vereinigte Abtheilungen, Hesammtstärke ctiwa 100 Mann betragen mochte, zuerst iner Kosaken Patrouille bemerkt, welche die Nachricht nach gonin brachte. Ein russisches Detachement wurde sofort zur Verfolgung der feindlichen Schaar abgesendet, zu dessen Unter⸗ stzung am folgenden Tage ein anderes Detachement aus Ka— iich herbeieilte. Es gelang aber nicht, die Insurgenten, die sich nach den Waldungen von Kazmierz gewendet hatten, aufzu⸗ snden. Jedenfalls sind dieselben schon nach dem Kreise Lenczye weitergezogen und haben ihre Bestimmung, die dort und im Kreise galisch operirenden kleinen Abtheilungen zu verstärken, techt. Die neue Insurgenten-Abtheilung war durchweg vollständig und gut bewaffnet und mit kurzen weißen Schafpelzen bekleidet. leberhaupt sind bereits fast sämmtliche Insurgenten-Abtheilungen mit dieser warmen und höchst praktischen Winterkleidung versehen. Der größte Theil dieser Pelze ist trotz der Wachsamkeit der russischen Grenzbehörden aus dem Auslande bezogen worden. — In den aus⸗ gedehnten Wäldern des Koniner Kreises haben seit einiger Zeit kleine jnsurgentenbanden von 15 — 20 Mann, Ueberreste des ehemaligen Taeza⸗ zowskischen Corps, die den Kampf gegen das russische Militair schon ufgegeben haben und sich ganz dem Räuberhanderk sre Verstecke. Diese Banden, die sich für? National-Gendarmen oder auf Requisition ausgesandte Kommandos von Insurgenten⸗ Abtheilungen ausgeben, überfallen des Nachts die umliegenden Edel⸗ höfe und Dörser und plündern sie größtentheils aus, den geringsten Widerstand leistet oder die hergiebt, wird sofort niedergeschossen oder erschlagen. Woche wurde ein Dorf in der Nähe des Städtchens Zaborowo unweit der preußischen Grenze bei nächtlicher Weile von solchen Bande überfallen und seiner gesammten Ein bäuerlicher Wirth, der sich weigerte, sein Geld herauszugeben, wurde erschlagen.
—
Schweden und Norwegen, ber. Die schwedische Regierung hat den Bau von e 300 Pferdekraft angeordnet.
Gestern Abend waren viele Mitglieder Sessionssaale des Bauernstandes versammelt, tegeln zur Förderung der Königl. im jetzigen System der Landesvertretung zu berathen. hoben hauptsächlich hervor, dieser Zweck sei am besten wenn jeder Abgeordneter in seinem Bezirke nach Kräften hreiting und Empfehlung der Königl. Proposition beitrage. Versammlung beschloß, ein Comité von 12 Personen zu wählen, welche es sich zur Aufgabe stellen, dem schwedischen Volke Gelegen⸗
Stockholm, 12. Novem⸗ 3 Monitors zu
um über geeignete Maß⸗
durchzuführen,
deren von
glücklich er.
manövprirt in so räthselhafter Weise, widmen,
ratur
Wer ihnen verlangte Geldsumme nicht In voriger welche er sich bewogen fühlen möchte, einer Baarschaft beraubt.
der 4 Reichsstände im
Proposition hinsichtlich Aenderung Die Redner reiht. zu Ver⸗ Die lichen werden es
heit zu geben, den Reichsständen bei ihrem nächsten Zusammentreten
seine Billigung der Königl. Proposition durch eine Adresse erkennen ju geben. . Dänemark. Kopenhagen, 17. November.
des verstorbenen Königs liegt vorläufig noch im Glücksburger Schloß.
bb der Körper einbalsamirt werden ein oder h, n, . wird die nach Kiel zusammenberufene Versammlung schleswigsche, Die Beisetzung
wann aber die Bestattung
abhängen, was der Todte hierüber bestimmt hat. erfolgt in der Roeskilder Domkirche, sattfinden wird, ist noch ungewiß.
Dem Vernehmen nach hat König Friedrich in seinem Testa—⸗ mente zu Exekutoren seiner letzten Verfügungen ernannt: den Stifts⸗ Amtmann Kammerherrn Simony, den Geheim-Archivar Konferenz— Rath Wegener und Höchstegerichts. Advokat Liebe.
Der Hof wird während 6 Monate, von heute an gerechnet, Trauer um den verstorbenen König anlegen. Es werden auch von heute an bis zur Beisetzung der Koͤniglichen Leiche in allen Kirchen kes Landes di Glocken täglich von 10 bis 12 Uhr Vormittags und von 4 bis 6 Uhr Nachmittags geläutet werden.
— 18. No vember. Die gemeinschaftliche Verfassung für Däne mark und Schleswig ist so eben von dem Könige im Geheimen Staatsrath unterschrieben worden.
Nach Berichten aus Hamburg vom 18. November ist in Kiel die auf morgen daselbst anberaumt gewesene Versammlung von Ständemitgliedern Seitens der Regierung verboten worden.
. In Kopenhagen soll die Stimmung eine sehr aufgeregte sein; die Ruhe ist indeß in keiner Weise gestört worden.
Amerika, Cara eas, 22. Oktober. Offiziellen Nachrichten zufolge
Die Leiche
haben die Rebellen nach vorausgegangenen heißen Kämpfen Puerto Ca- bello am 4. Oktober geräumt, indem sie sich mit Waffen und Mu⸗ nition am Bord ihrer aus 14 bis 16 Schiffen bestehenden Flotte einschifften und auf⸗ und davonmachten. Von diesen Schiffen gin⸗ gen zwei Schooner sofort nach Maracaibo, wo sie sich der Regie⸗ rungsbehörde unterwarfen; das Dampfschiff »Orinoco« ging nach Curacao, wo es sich zur Disposition des dort anwesenden venezue⸗ lischen Marine Winisters, General Bruzual, stellte; weitere sieben Schiffe stellten sich auf der holländischen Insel Bonaire ebenfalls zur Verfügung des Ministers Bruzual und die noch feh— lenden 4 bis 5 Schiffe werden ihrem Schicksale nicht entgehen, da die Regierung jetzt über eine mächtige Flotte verfügen kann. Der General Eordero, als Chef der Puerto - Cabello⸗Insurgenten figuri⸗ rend, hatte sich schon vor längerer Zeit mit Waffen und Munition an Bord eines Steamers nach Ciudad Boͤlivar begeben, um viel— leicht die Provinz Guayana für den Puerto⸗Cabello⸗Aufstand zu ge⸗ winnen; möglich, daß ihm dieses momentan geglückt. So bald aber dort das klägliche Ende des Aufstandes bekannt wird, rechnet man sicher auf den guten Verstand und die Vaterlandsliebe der Guayaneser, die ein erfolgloses Unternehmen und dadurch eine Verlängerung des Bürgerkrieges nicht fördern werden. Zum 10. Dezember erwartet man jetzt mit Ruhe und Sicherheit die Eröffnung der nach Cara⸗ cas berufenen National-Versammlung, um dem Lande eine neue Verfassung zu geben. (H. B. Ho
Asien. Aus dem vom 20. September datirten Schreiben des „Times -Korrespondenten in Schang hai lassen sich folgende Nach— richten zusammenstellen: Admiral Kuper liegt mit seiner Flotte ruhig vor Yokohama, nur etwa fünf seiner Schiffe sind anderwärts, in Nangasaki, Shanghai und auf dem Jantsekiang. Oberst Neale ist eigenthümlich schweigsam und spricht gar nicht von dem, was er etwa Über die Ansichten und Absichten des Taikun in Erfahrung gebracht hat.
Das russische Geschwader in den japanischen Gewässern daß es allgemeine Neugier er⸗ regt. Admiral Popow segelte am 19. September so plötzlich von stangasaki ab, daß eins seiner Schiffe, welches gerade in der Repa⸗ war, nicht mitfolgen konnte und in den Hafen zurückkehren mußte. Die Communication von St. Petersburg nach Japan über den Amur ist schneller, als von London nach Japan per Post— dampfer, und man glaubte, der Admiral habe über jene Route Kenntniß von der drohenden europäischen Sachlage erhalten, durch seinen Ankerplatz etwas weiter von der englischen Flotte entfernt zu nehmen.
General Brown und Sherard Osborn sind nach Peking gereist, um unter Anderm die chinesische Regierung zur Zahlung der 500,000 Taels, welche sie für den Ankauf und verschiedene Aus— gaben der Flotte noch schuldet, zu bewegen. General Brown arbeitet ferner dahin, die anglochinesischen Kontingente in Shanghai und in Ningpo unter seinem Befehl vereinigt zu sehen, um entschiedene Schritte gegen die Rebellen zu ergreifen, ehe dieselben eine beständige Drohung für Shanghai werden und den Handel in der Umgegend ruiniren. Macartneh hat seinem Ersolge bei Fungtsching die Erobe⸗ rung von Si-dong bei Kiasching in der Provinz Tschekiang ange— Es war dieses eine der Hauptzollstatio nen der Rebellen und Marktplatz für Waffen und Seide. Der Verlust dieses
den Rebellen tief empfunden werden und die Kaiser⸗ mit einer starken Besatzung versehen, da gewiß Versuche zur Wiedereroberung nicht ausbleiben.
ein großer Ortes wird von
Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen · Büreau.
Hamburg, Mittwoch, 18. November, Nachts. Wie es heißt und holsteinischer Ständemitglieder trotz des Verbots der Regierung dennoch stattfinden. Dieselben beabsichtigen eine Deputation an den deutschen Bund abzusenden und denselben aufzufordern, sofortige energische Schritte zu thun, um das öffentliche Eigenthum gegen Unberechtigte zu schützen.
Frankfurt a. M. , Mittwoch, 18. November, Abends. Der Großherzoglich badensche Bundestags ⸗Gesandte hat mit Zustimmung seiner Regierung die Vollmacht des Herzogs Friedrich von Schles⸗ wig-Holstein für die holsteinische Stimme am Bundestage vorläufig übernommen.
Kopenhagen, Mittwoch, 18. November, Nachmittags 5 Uhr 30 Minuten. In einer außerordentlichen Sitzung des Reichsrathes theilte der Conseilpräsident Minister Hall die eben erfolgte König⸗ liche Unterzeichnung des Grundgesetzes für Dänemark und Schleswig mit. Der Präsident des Reichsrathes brachte darauf ein Hoch auf den König aus, das bei den Mitgliedern des Hauses wie auf den dichtbesetzien Tribünen einen donnernden unendlichen Widerhall fand.