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Wie die »N. Hannov. Itg.“ aus Frankfurt, 4. Januar, be—⸗ richtet, entbehrt die dem »Dresd. Journ. auf telegraphischem Wege mitgetheilte Nachricht, der Präsidial Antrag auf Ausweisung des Erb- prinzen Friedrich von Augustenburg aus Holstein sei in der vor— gestrigen Sitzung der Bundesversammlung mit 9 gegen 7 Stimmen abgelehnt worden, der Genauigkeit. Diese Ablehnung war nur das Resultat einer vorläufigen Anfrage, der Antrag selbst aber ging an die vereinigten holsteinschen Ausschüsse zurück, und steht eine de⸗ finit ive Abstimmung darüber noch in Aussicht. Die für heute anberaumte Sitzung der Bnndesversammlung ist nämlich ausgefallen und wird eine solche vor nächsten Donnerstag wohl nicht stattfinden.
— 5. Januar. Nach einer Mittheilung der Europe. hätte der englische Gesandte Malet dem Präsidialgesandten eine neue englische Note an den Bund zugestellt, in welcher der Vorschlag zu einer Konferenz dringend wiederholt, und von dessen Annahme oder Nichtannahme Krieg oder Frieden abhängig gemacht wird.
Wie das »Fr. J.« aus zuverlässiger Quelle erfährt, hat der Senat das Gesuch in hiesiger Stadt eine Verloosung des Great Eastern zu gestatten, ablehnend beschieden, und darf daher eine solche Verloosung dahier nicht vorgenommen werden.
Großbritannien und Irland. London, 4. Januar. Das Trauerwappenschild, welches seit dem Tode des Prinzen Al— bert über dem großen Portal des Schlosses Windsor gehangen hat, ist am Neujahrstage herabgenommen worden und hat seitdem seinen Platz in der Schloßkapelle. Es scheint dieses ein Anzeichen zu sein, daß die Königin aus ihrer strengen Zurückgezogenheit her— austreten wird.
Der Prinz von Wales und seine Gemahlin haben am Sonnabend Abschied von der Königin genommen und sich von Os— borne nach Frogmore⸗House begeben.
Frankreich. Paris, 4. Januar. Heute verlas im Geheim— Comite des gesetzgebenden Körpers der Präsident, Herzog von Morny, den Adreß⸗Entwurf. Er lautet: .
Sire! Der gesetzgebende Körper theilt das Vertrauen, das Sie zu seiner neuen Formation hegen. Trotz der Lebhaftigkeit des Wahlkampfes hat das Volk doch bewiesen, daß es den Kaiserlichen Institutionen, Ihrer Peron und Dynastie tief ergeben ist. Im Begriffe, an der Prüfung der Staats- Ange⸗ legenheiten Antheil zu nehmen, werden wir niemals diese Prinzipien und Gesinnungen aus dem Auge verlieren und, um sie nicht abzuschwächen, stets im Einklange mit Ihnen handeln.
Ew. Majestät hatte Recht, der öffentlichen Meinung auf dem Wege der Industrie⸗ und Handelsfreiheit voraufzugehen. Frankreich, das lange an sich selbst gezweifelt, hat heute Vertrauen zu seiner eigenen Kraft. Unsere Industrie hat durch ihre Anstrengungen und Opfer die fremde Konkurrenz bestehen können. Sie wird eine noch größere Thatkraft entwickeln, wenn sie die Transportmittel zahlreicher, schneller und bequemer gemacht sieht.
So wünschen wir, daß die in die öffentlichen Arbeiten gebrachte Thä⸗
tigkeit nicht wieder nachlasse, daß im Eisenbahnbau keine Verzögerung ein— trete und daß die Verbesserung unserer Hafen, Flüsse, Kanäle, Straßen, und vor Allem unserer Vicinalwege, stets Gegenstand der Fürsorge Ihrer Re— gierung sein möge. . ö
Unsere Finanzen, weise verwaltet und von den auf ihnen lastenden Ausnahmefällen befreit, werden allen Bedürfnissen des Landes gerecht wer— den können, ohne daß es nöthig wäre, zu Staats Anleihen oder neuen Steuern zu greifen. —
Ew. Majestät, deren Freisinn sich nicht verleugnet, kündet uns aber— mals neue Reformen an. Wir werden die uns vorgelegten mit dem Wunsche prüfen, Ihnen in Ihrer Liebe zum wahrhaften Fortschritt bei—⸗ ustehen.
25 Alle Maßnahmen, welche den Zweck haben, alle Hindernisse, welche der freien Transaction und der individuellen Initiative im Wege stehen, fortzu schaffen, auf billige Weise in der Arbeitsftage das Verhältniß zwischen den in verschiedenen Lebenslagen stehenden Staatsbürgern zu regeln, die Befug⸗ nisse der Gemeinden und Departements ohne Schwächung der Central. Ge— walt zu erweitern, werden von uns mit Beifall und Dank aufgenommen werden. .
Wir schließen uns dem Interesse an, das Ew. Majestät an allem nimmt, was zur Religion, zur Wohlthätigkeit, zu den Künsten, zur Literatur und Wissenschaft in Beziehung steht. Der Elementar-Unterricht hat sich seit 1848 mächtig entwickelt. Wir meinen auch, wie Sie, daß die Zahl der Kinder, die denselben nicht genießt, noch zu beträchtlich ist; wir hoffen, die selbe ven Jahr zu Jahr abnehmen und endlich aus unserer Statistik ver⸗ schwinden zu sehen, Dank dem wachsenden Wohlstande des Volkes und der dazu kommenden freiwilligen Wohlthätigkeit. Wir möchten auch den ge— werblichen und ackerbaulichen Unterricht wirksam aufgemuntert und zugleich das Niveau der Studien, welche zu den liberalen Bildungs Laufbahnen führen, gehoben wissen.
Dieses Gesammtsystem würde dem Bedürfnisse der Familien und den Bestrebungen der modernen Gesellschaft entsprechen, indem es alle Laufbahnen festigt und der Jugend häufiges Verrechnen erspart.
Der gesetzgebende Körper glaubt mit Ihnen, Sire, daß die am weise⸗ sten regierken Nationen sich nicht schmeichesm dürfen, stets auswärtigen Ver— wickelungen zu entgehen, und daß sie dieselben ohne Selbsttäuschung wie ohne Schwäche in Erwägung ziehen müssen. Die Expeditionen in die Ferne von China, Cochinchina und Mexiko, die auf einander gefolgt sind, haben wirklich viele Gemüther in Frankreich wegen der Verpflichtungen und Opfer, welche sie zur Folge haben, beunruhigt.
Wir erkennen an, daß sie in der Ferne unseren Landsleuten und der französischen Flagge Respekt verschaffen und auch, daß sie unserem Seehandel förderlich sein koͤnnen, aber wir würden uns freuen, nächstens die guten Erfolge, die Ew. Majestät uns erhoffen läßt, wirklich eintreten zu sehen.
Die Erinnerungen unserer Geschichte, die Gefühle der Menschlichkeit, die uns beseelen, erregen unsere lebhafteste Theilnahme an dem Geschicke der Polen. Wir haben mit Schmerz gesehen, daß die vereinten Bemühun. gen der drei Großmächte nicht haben dazu kommen können, diese wichtige Frage nach Ihren wohlwollenden Absichken zu lösen. .
Wir können durchaus nicht mehr verkennen, daß die aufrichtige und herzliche Unterstützung Rußlands bei wichtigen Gelegenheiten Frankreich von Nutzen ist. Wir würden bedauern, wenn unsere guten Beziehungen zu jener
Macht kälter werden sollten. . . U t Auch haben wir mit hoher Befriedigung jenen hochherzigen Gedanken
eines europäischen Kongresses aufgenommen, dessen Anregung für Ihre Re— gierung eine Ehre in ewige Zeiten sein wird. Frankreich, dem Sie Glanz und Ruhm wiedergegeben haben, weiß Ihnen Dank, daß Sie sein Geld und das Blut seiner Kinder nicht für Sachen auf das Spiel setzen wollen, bei denen weder seine Ehre, noch sein Interesse betheiligt ißt.
Lassen Sie immerhin, Sire, ungerechtes Vorurtheil Ihre aufrichtigen und friedfertigen Vorschläge mit Mißtrauen aufnehmen! Die edlen und gesunden Gedanken, die Gott in den Herzen der Herrscher für das Wohl der Menschheit weckt, gehen ihre Bahn durch die Welt und schlagen Wurzel im Herzen der Völker. Warten Sie ruhig die Wirkung Ihrer großherzigen Worte ab! Frankreich, in sich einig und fest, seiner Kraft sicher und voll Vertrauen auf Sie, fürchtet keinen Angriff; heute hat es keinen anderen Ehrgeiz, als den, seine Ruhe zu sichern, seinen materiellen Wohlstand durch Arbeit und Frieden und seinen Sitten ⸗Zustand durch die gewissenhafte und stufenweise aufsteigende Bethätigung der bürgerlichen und politischen Freiheit u heben. . ö »Pays« zufolge wird Herr Mercier, Gesandter Frankreichs in Washington, nächstens auf Urlaub nach Paris kommen. Er hat sich am 30. Dezember in New-York auf dem Dampfer Austral⸗ asian« eingeschifft.
Die Erwiederung des Kaisers auf den Neujahrs-Glückwunsch des diplomatischen Corps hat, wie der »Moniteur« heute versichert, »in Europa einen günstigen Eindruck gemacht, den die Presse der ver— schiedenen Länder signalisirt«.
Die Dampf⸗Fregatte »Imperatrice Eugenie« wird in Toulon ausgerüstet, um nach der mexikanischen Küste des Stillen Occans zu gehen.
Portugal, Lissabon, 3. Januar. Man hält die in der gestrigen Thronrede für 1. April in Aussicht gestellte Abschaffung des Tabak-Monopols für beinahe gewiß. In Zukunft wird der Tabaksbau auch auf Madeira und den Azoren gestattet sein. Die Eisenbahn nach Evora ist eröffnet. Zu St. Vincent herrscht in Folge des seit 5 Monaten anhaltenden Regenmangels eine Hungers⸗ noth. Auch andere Gegenden des Landes leiden start von der Dürre. Die amerikanische Corvette St. Louis liegt im Tajo.
Italien. Turin, 4. Januar. Heute wurden die Sitzun⸗ gen des Abgeordnetenhauses wieder aufgenommen. Die Mandats— Niederlegung Guerazzi's ward angenommen. Die Abgeordneten d'Ondes und Crispi sprachen hierauf gegen und Massari für das die Unterdrückung des Brigantenwesens bezweckende Aus nahme⸗Kesetz.
Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 4. Januar, meldet die »Osts-⸗Ztg.“: Der Minister des Innern in Petersburg hat unterm 17. November v. J. eine Cirkular⸗Verfügung an die Civil⸗Gouverneure im Kaiserreich erlassen, nach welcher die aus den westlichen Gouvernements (Litthauen, Wolhynien, Podolien und Ukraine) wegen politischer Vergehen zur Einreihung in die Straf— Kompagnien ver ilten Personen nach Ablauf der ihnen zuerkann⸗ ten Strafzeit nen in ihre Heimath zurückgeschickt, sondern auf den Staatsgütern in den entlegeneren russischen Gouvernements, mit Aus⸗ nahme der Sibirischen, dauernd angesiedelt werden sollen. Die Krakauer »Chwila« theilt den Wortlaut dieser Cirkular-⸗Verfügung mit. — Der Statthalter Gr. Berg beantragte in der Sitzung des Verwaltungs⸗ raths des Königreichs vom 23. v. M. mit Rücksicht auf die Bethei⸗ ligung zahlreicher Studenten an der Insurrection, die Schließung der Warschauer Universität. Die Majorität des Verwaltungsrathes er— klärte sich gegen diesen Antrag, indem sie namentlich geltend machte, daß die Universität vom Kaiser gegründet sei, und daher ohne den Willen des Kaisers eine so tief greifende Maßregel, wie die Schlie— ßung derselben, nicht verfügt werden könne. In Folge dessen berich—⸗ tete General Gr. Berg an den Kaiser, dessen Entscheidung täglich entgegengesehen wird.
Warschau, 4. Januar. Bei dem am Neujahrstage stattge— habten Gratulationsempfange wandte sich Graf Berg zuerst an die Staatsbeamten und dann an die versammelte hohe Geistlichkeit; erstere forderte er zur Mitwirkung bei Wiederherstellung der Ruhe auf, wozu sie mehr als er beizufragen vermöchten, den Geistlichen aber bezeichnete er es als ihre Pflicht, von der Kanzel herab den ihrer geistlichen Pflege Anbefohlenen die Nothwendigkeit der Rückkehr zur Treue und zum Gehorsam anzuempfehlen. — Aus einer Um— schau des »Dzien. Powszechny⸗ über das vorige Jahr hebe ich einige Data hervor. Darnach bestand die höchste Macht der Insurgenten im Sommer vorigen Jahres aus ungefähr 30,000 Mann,; jetzt sei sie auf allen Punkten und alle kleinen Banden zusammengenommen auf kaum 3000 Köpfe zusammengeschmolzen. Die stärkste aller Banden war zuletzt die Bossak-Chmielinskische vor ihrer letzten Nieder⸗ lage, und bestand bei der Gefangennahme Chmielinskis aus 210
Mann. Der Verlust der Insurgenten belief sich vom Anfang des Blutvergießens in der Aufstandsnacht vom 22. zum 23. Januar an
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Todten und Verwundeten auf 28,400 Mann und 6895 wurden auf den verschiedenen Kampfplätzen zu Gefangenen gemacht. Vom russischen Militair wurden kampfunfähig an Todten und Verwun⸗ deten 3200 Mann. Die Zahl der bisher amtlich konstatirten von den Insurgenten verübten »Morde« wird (bis Mitte Dezember) auf 918 angegeben. Rechnen wir hierzu, daß gegen 1500 Personen verschie⸗ dener Kategorieen nach Rußland deportirt wurden, und daß die Zahl sämmtlicher nach kriegsgerichtlichen Urtheilen Gehängten und Erschossenen bis Ende Dezember sich auf 127 beläuft, so haben wir außer den Weggezogenen, durch Krankheit und aus anderen Ur— sachen Verstorbenen — die gewöhnlichen regelmäßigen Todesfälle nicht gerechnet — im vorigen Jahre eine Bevölkerungsverminderung von mindestens 40,500. Diejenigen, welche das Land der Unruhen wegen verlassen, oder um sich zu retten geflohen sind, können auch auf 9500 Seelen veranschlagt werden, was also eine Verminderung der Bevölkerung von ca. 5,000 Menschen (davon mindestens 6Er⸗ wachsenen) ergiebt. — Der Kaufmann Franz Rozmanith, sein jün⸗ gerer Bruder und seine Schwester wurden mit anderen Personen vor einigen Tagen nach Rußland deportirt, ersterer soll zu 7, der jungere Bruder zu 290 und die Schwester zu 5 Jahren Deportation perurtheilt worden fein. — Mehrere der Gutsbesitzer, welche War— schau verlassen sollten, haben erklärt, lieber die festgesetzte Strafe zahlen, als nach ihren Wohnorten zurückkehren zu wollen. (Osts. Z.)
Amerika.
November, Montevideo, 30. November, Rio de Janeiro, 9. Dezem—
ber, Pernambuco, 19. Dezember. In Buenos-Ahres hatten sich seit
dem Abgange der vorigen Post mehrere wichtige Ereignisse zuge⸗ tragen. Penaloza, der alte Gaucho⸗ Häuptling, war beseitigt.
Jahre hindurch war er der Nena Sahib des Landes gewesen, und
obgleich er nicht im Stande war, einen eigentlichen Krieg gegen
Buenos-Ayres zu führen, so kosteten doch seine beständigen Guerilla!
züge der Republik Millionen. Er wurde von ein Truppe der Re⸗ gierung überfallen und sofort getödtet. — Der Toöngreß, welcher eben geschlossen worden, hatte mehrere wohlthätige Gesetze ins Leben gerufen, dem Mr. Wheelwright war die Konzession zur Legung einer Telegraphen Leitung von Buenos -Ayres nach Rosario gewährt worden; die vielberedete Streitfrage über die von der alten Regierung herrührenden Schulden ist zum Abschluß gekommen, der Vorschlag der Repudiation verworfen und jedem Staatsgläubiger Zahlung verheißen. Ausländisches Geld, welches so lange vom Verkehr ausgeschlossen war, ist jetzt in Handel und Wandel zu gebrauchen gestattet. Der Präsident Mitre genießt das vollkommenste Vertrauen und ist sehr populair. Seit seinem Amts— antritte hat er sich bestrebt gezeigt, die streitenden Parteien zu ver⸗ söhnen und alle anderen Interessen der Aufrechthaltung des Friedens unterzuordnen. — Die Aussichten der Baumwollpflanzungen in
Corrientes, Entre Rios und Paraguay wurden als sehr günstig ge⸗
schildert. — In Montevideo war das Gerücht verbreitet, Flores habe den Regierungstruppen eine Niederlage beigebracht und sei auf dem Anmarsche gegen die Stadt Montevideo.
Asien. Aus Suez, 31. Dezember, wird mex die Lage der »Da Prinz Kusherg sich geweigert
Dinge in China telegraphirt: hatte, die zwischen Herrn Lay und Capitain Osborn getroffene Ueber— einkunft zu ratifiziren, so hatte Capitain Osborn seine Truppen ent— lassen. Die europäischen Gesandten hatten dagegen protestirt, daß Prinz Kung die Schiffe unter den von ihm gestellten Bedingungen behalte, worauf der Prinz Herrn Bruce ersucht hatte, die Schiffe für ihn zu verkaufen. Nachdem Herr Bruce den Capitain Osborn ge⸗ beten hatte, über die Fahrzeuge zu verfügen, sollte ein Theil des Geschwaders nach England absegeln, und Capitain Osborn war mit dem »Keangsoo«, »Quantung« und »Amoy« nach Bombay abge—⸗ segelt. Er darf demnächst in England erwartet werden.«
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff schen Telegraphen ⸗Büreau.
Man ist hier
Hamburg, Mittwoch, 6. Januar, Morgens. mit Errichtung einer holsteinschen Telegraphenstation beschäftigt.
Nach einem Berichte der Hamburger Nachrichten« aus Kopen— hagen hat der älteste Bruder Chr istian's IX. Herzog Carl von Glücksburg, dem Könige in aller Form als König von Dänemark
und Herzog von Schleswig-Holstein gehuldigt. Dem Herzoge ist das Prädikat »Königliche Hoheit« verliehen worden.
Warschau, Mittwoch, 6. Januar, Vormittags. Eine Re— gierungsverfügung verhängt Sequester über das bewegliche und un— bewegliche Vermögen der an dem Aufstande theilnehmenden Personen. Dem höheren Klerus ist zu der bisherigen Contribution eine neue aufgelegt worden, nämlich den Bischöfen und Bisthumsyerwesern von 18, den Kanonicis von 6 Prozent.
Statistische Mittheilungen.
London, 1. Januar. Der Metallvorrath der Bank von Eng land, welcher beim vorigen Jahresabschluß auf 14,635,555 Pfd. St. stand, steht jetzt um 272,950 Pfd. St. tiefer, auf 14,362,505 Pfd. St.; den höchsten Punkt erreichte er am 2. September, 15, 494219 Pfd. St, den niedrigsten, 13,008,617 Pfd. St, am g. Dezember. Die Bank von Frank reich, welche mit 13 Mill. Pfd. St. das Jahr begann, hat jetzt einen ge⸗ ringeren Bestand als zu irgend einer Zeit im Verlaufe des Jahres, nämlich
Der Postdampfer »Parana« bringt Daten aus den La Plata-Staaten und Brasilien: von Buenos⸗Ayres, 27sten
Mao 0 000 Pfd. St. Der Barbestand der amerikanischen Banken war zu Anfang des Jahres 7200000 Pfd. St, jetzt am Schlusse 5,300,000 Pfd. St. Die Notirungen der Consols haben im verflossenen Jahre innerhalb des Bereiches von 33 pCt. geschwankt; im Jahre 1862 war die Differenz der höchsten und der niedrigsten Notirung 37 pCt. Der höchste Standpunkt in diesem Jahre war ga am 5. Mai, der niedrigste 907 am 3. Dezember. Die Vergleichung zwischen der eröffnenden und der schließenden Notiz dieses Jahres ergiebt einen Rückgang von 14 pCt. In Bahnpapieren zeigt sich wieder ein durchschnittlicher Gewinnst von 5 pCt.! Die Fonds der Vereinig⸗ ten Staaten haben im Laufe des Jahres 6 pCt. eingebüßt, französische Rente 37 pCt. Was den deklarirten Werth des Exports des großbritanni-= schen Königreiches betrifft, so ergeben die Ausweise des Handelsamts einstweilen nur für die ersten 11 Monate durchgeführt, gegen das Jahr 1862 eine Zunahme von fast 17 pCt. — 132,1 35.538 Pfd. St. gegen 13,280,779
Pfd. St. — und ein Pius von e'va 8 bis ) pCt. gegen den höchsten Standpunkt, den der Export je in fruheren Jahren erstiegen hat.
Eeräimer aetr ei eb änse vom 6. Januar.
Weinen loco 50 — 58 Thlr. nach Qual., fein weiss poln. 55 — Thlr. ab Bahn herz.
koggen loco exquisit neuer 364 — 37 Thlr. ab Bahn bez., neuer 367 Thlr. ab Bahn bez., Januar u. Januar - Februar35z3- 3 3 Thlr. be. u, G3; 3 Br., Frühjahr 365 — Thlr. bez., Br. u. G., Mai Juni 374 his 37 Thlr. bez., Juni - Juli 387 Thlr. bez.
Gerste, grosse n. kleine „0 34 Thh.
afer loco 22 — 23 Thlr. nach Qualität, Lieferung pr. Jannar und Januar Februar 22 Thlr. Br., Frühjahr 235 Thlr. Br., 23 Gd., Mai- Juni 233 Thlr. bez. u. Br., Juni-Juli 237 Thlr. Br.
Erhsen, Koch- u. Futterwaare 37 — 48 Thh.
Küböl loeo, flüssiges 111. — 6 Thlr. bez, gefrorenes 115 Thlr ber., Januar 113 - . Thlr. bez., Br. u. G., Januar-Kebruar 11 Thlr. bez., Fehruar-Maärz 115 Thlr. Br., April-Mai 114 — * Thlr. bez., Br. u. G., Mai-Juni 1134-3 Thlr. bez. u. 6G., ä Br., Sepfember-0ktober 113 - . Thlr. bez.
Leinöl loco 133 Thlr. Br. .
Spiritus loco ohne Fass 145 — 3 Thlr. bez., Januar und Januar- Fehruar 14563 — 3 Thlr. bez. u. Gd.,, s Br.. Februar - März 144 — 5 Thlr. bez. u. G., 3 Br., April-Mai 1447 — Thlr. bez. u. G., 114 Br., Mai - Juni 15 .- — 7 Thlr. bez., . Br; K (d., Juni-Juli 155 - . Thh. ber. u, Br., 4 G., Juli-August 154. Thlr Br,, G., August- September 166 Thlr. Br., , (Gd. .
Weizen matt. Roggen in loco war nur in keinen Qnalitäten für den Nersandt beachtet. Termine habeu die gestern angenommene Festigkeit heute nicht mehr behaupten können, da zu den erhöhten Preisen Ab- geber zahlreicher im Markte waren, wodurch Preise gedrückt wurden. Hafer leblos. Auch Rüböl war bei reichlicherem Angebot etwas billiger käuflich, da auch hierin mehrfache Realisationsverkäufe stattfanden. Für Sbiritus zeigte sieh dieselbe Abspannung wie bei den übrigen Artikeln. Kauflustige zogen sich zurück, Preise gaben in Folge dessen etwas nach.
Leeispnatg, 5. Januar. Friedrich- Wilhelm-Nordbahn —. Leipzig · Dresdner 254 G. Löbau- Zittauer Littr. A. 29 B , Magdeburg - Leipziger —. Thüringische —. Anhalt - Dessauer Bank- Actien — Braunschweiger Bank-Actien — Weimarische Bank Aetien —. Oesterr. National-Anleihe 66 B.
Brenz, 6. Januar, 1 Uhr 52 Min. Nachmittags. (Lel. Dep. ges Staats-Anzeigers.) Oesterreiehische Banknoten S2 BEr. Freiburger Stamm -- Actjen 123 Br. Obersehles. Actien Litt. . a. C. 1425 B. a9; Litt. B. 131 G. Ohersehles., Prioritäts-Obligationen Litt. D. proz. 23 Bre; do. Liti. F., Iproz., 99 Br.; do. itt. E. 35proz., S0 C. Tosel-Oderberger Stamm-Aetien 49 Br. Neisge-Brieger Letien S2; Br. Oppela-Tarnowitzer Stamm- Aetien 527 G. Prenes. proz. Anleihe von 1809 104 Br.
sbiritus pr. S090 pCt. Tralles 1344 Thlr. G, 14 Br. Weizen, weisser 31 —– 68 Sgr., gelber 52 —–61 Sgr. Kogtzen 39 = 45 Sgr. Gerste 31— 3] Sgr. Hafer 25 - 29 Sgr.
Die Börse war in beruhigterer Stimmung und waren die Specula- tionspapiere gut behauptet. Fonds matt.
SFfettk6rn, 6. Januar, 1 Uhr 33 Min. Nachmittags (Tel. Dez. des Staats- Anzeigers) Weinen 5-541 bez, Januar 54 Br, Frähij ahr 56 her, Kogcen 335, Jnnuar 338 bez., Frühjahr 35 bez. u. Br., Mai- Juni 365 Br., Juni-duli 37 Br. u. G. KRüböl 111 bez, Januar ii be. u. Br., Januar Februar 11 Br., Frühjahr 1119 bez. u. Br., September- Oktober 11 G. Spiritus 133 - 133 bez, Januar 131 G., 14 bez., Früh-
jahr 144 — 43, Mai- Juni 115 be.