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allein mit kleinem Gefolge den Weg nach Galizien ein; Leniewski mit seiner Bande nahm auch den Weg na der österreichischen Grenze, soll aber bereits gefangen worden sein, und die anderen Anführer haben ihren Banden die Erlaubniß gegeben, nach Hause zu gehen. Der Tagesbefehl: nach dem J. 13. d. keinen gefangenen Insurgenten mehr unbestraft zu entlassen, sondern die ohne Waffen zu deportiren, die mit Waffen ohne Weiteres zu erschießen, soll einen großen Eindruck gemacht haben. Zwar haben noch mehrere kleine Gefechte stattgefunden im Podlachischen und Radomschen mit Banden von 30 40 Mann, aber alle noch vor gedachtem Kriegsrath. Dergleichen werden auch voraussichtlich noch vorfallen, dies kann aber alles weiter keinen Einfluß auf den Gang der Dinge hier haben, denn was sollen diese Menschen machen, die weder ein noch aus können, und ohne Mittel zum Leben jetzt nur aufs Rauben angewiesen sind, bis sie völlig aufgerie⸗ benwerden? Die Aufhebung der Kirchentrauer in Plock steht nicht mehr ver⸗ einzelt da. Auch die Bischöfe von Lublin, Kielce, Krakau haben in ihren Discesen die Kirchentrauer eingestellt. Dagegen halten die von Kalisch, Kujawien und Warschau noch daran fest; indessen nimmt die Regierung davon, wie früher, keine Notiz. Die Zahl der, von den einzelnen kleinen Insurgentenhaufen, die 5—6 Mann stark das Land durchziehen, gehaͤngten Einwohner soll immer noch zunehmen. Die Bewaffnung der Kolonisten und Bauern soll auch in anderen Gegenden unter militairischer Anführung jetzt vor sich gehen, damit diefe Leute sich gegen die einzelnen Ueberfälle zur Wehr setzen können. — Betreffs des Insurgenten⸗Anführers Kruk bemerke ich noch, daß derselbe russischer Dffizier war, und der Sohn des dem Kaiser im Jahre 1831 treuen Generals und polnischen Kriegsministers Hauke sst, dessen Name auf dem Denkmale auf dem sächsischen Platze steht. Der Sohn soll geschworen haben, die »Schande« seines Vaters mit seinem Blute abzuwaschen. (Osts. Ztg.)
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Breslau, Montag, 18. Januar, Mittags. Nach dem Mit— tagsblatt der »Breslauer Zeitung« gehen die neuen Dis positionen dahin, daß die Beförderung der österreichischen Truppen erst am 23. d. beginnen und sieben Tage dauern soll; jeder Transport wird in Breslau einen Tag Quartier nehmen.
Hamburg, Sonntag, 17. Januar, Abends. Nach einer den Hamburger Nachrichten« zugegangenen offiziösen Mittheilung wer⸗ den die Bundescommissaire alle auf die Leistung des Homagialeides und auf allgemeine Beschuldigung der Unbeliebtheit gestützten An— träge auf Absetzung mißliebiger holsteinischer Beamten entschieden zurückweisen.
Die Zeitungsnachricht, daß in der letzten Sitzung des Bundes— tages über einen Vorschlag der Bundescommissaire, Blome oder Scheel-Plessen an die Spitze der holsteinischen Regierung zu stellen, verhandelt worden sei, wird von den »Nachrichten« aus zu—⸗ verlässiger Quelle dementirt.
London, Sonntag, 17. Januar, Nachts. Der Postdampfer »Asia« mit 61,540 Dollars an Contanten ist in Cork eingetroffen. Seine New Yorker Nachrichten sind vom 5. d., aber ohne Be— deutung.
Nach Berichten aus Japan vom 1. v. Mts. halten die euro— päischen Truppen noch immer Kanagawa besetzt. Zwischen dem Tycoon und den Daimios hatte es einen Konflikt gegeben. Uebri— gens ließen die Verhältnisse zu den Europäern sich besser an; die Japanesen hatten namentlich 10900 Dollars Entschädigung dafür bezahlt, daß sie das amerikanische Schiff »Star of Pemproke« auf⸗ gefangen hatten.
Aus Mexico unterm 20. v. Mts. war das Gerücht gemeldet, daß Doblado sich den Franzosen unterworfen habe.
Am 5. d. war in New⸗York der Wechselc ours auf London 166 Goldagio 513, Baumwolle 81 — 82.
Madrid, Sonnabend, 16. Januar. Nachdem die Cortes in der constitutionellen Reformfrage gegen das Ministerium gestimmt, hat Letzteres seine Demissin eingereicht und die Königin dieselbe an— genommen.
Statistische Mittheilungen.
London, 13. Januar. Der Export von Baum wollzeugen während der ersten elf Monate des vergangenen Jahres, 1,537, 713,813 Yards, erweist gegen die gleiche Periode des Jahres 1862 eine Abnahme ven 49,230,456 Yards oder von etwas mehr als 31 Prozent der Quantität nach dem Werthe nach dagegen ergiebt sich in Folge der gestiegenen Preise eine Zunahme von 7 Millionen Pfd. St, nämlich 26 Mill. Pfd. St. im Jaht 1867 und 333 Mill. Pfd. St. im Jahre 1863. Als einige der hervor. ragendsten Abnehmer englischer Baumwollzeuge heben wir folgende herauß Britisch⸗Indien 491892559 Yards (Zunahme gegen die ersten elf Monate des Jahres 1862: 2963677 M, Türkei 146, 960918 Y. (Zunahme 24 720 96 Yards), Brasilien Si, 56,433 Y. (Abnahme 21872316 Y.), Vereinigte Stag. fen 63,733,256 Y. (Abnahme 25,696,570 H.), Aegypten 88 7133341 9. Zunahme 6 Mö M) i6ß Y.), Italien 45,150, 147 Y. (Abnahme 265356 95 Y.) Portugal 36, 187.406 J. (Zunahme 8 M34 234 Y., Hansestädte 34 85 1283. (Abnahme 79 13/626 Y), Frankreich 15,926,759 D. (Ubnahme 18662827 9) Holland 133804012 Y. (Abnahme 11,658,618 Y.), Oesterreich 1207 1,3083 (Abnahme 521,593 Y.)
London, 13. Januar. Um dem immer kolossaler werdenden Stra— ßenverkehr in unserer Stadt eine Erleichterung zu verschaffen, tauchen stets neue Pläne auf, deren bedeutendste den Bau neuer Eisenbahnen, neuer Straßen und die Einführung neuer polizeilicher Reglements befürworten Die Schwierigkeit, das große Problem zu lösen, springt bei einer bloßen Zu. sammenstellung einer Thatsache ins Auge. An jedem Geschäftstage kommen Morgens mehr als 700,000 Menschen aus dem Westend, den Vorstädten
oder vom Lande in die City, um sich Abends wieder desselben Weges nach
ihren Behausungen zu begeben. Siebenhunderttausend Menschen repräsen. tiren eine Bevölkerung gleich der des ganzen Südwales oder der ganzen Stadt Manchester. Mit enger Fühlung zwei Mann tief in einer Linie auf gestellt, würden sie eine Längenausdehnung von 120 Meilen einnehmen, und in Reihen von je sechs Mann rangirt, würden sie im gewöhnlichen Marschtempo
mehr als zwölf Stunden nöthig haben, um vor einem stehenbleibenden Zuschaue Revue zu passiren. Von diesen 700000, welche täglich in der Eity ein un ausgehen (ganz abgesehen von den Massen, welche sich zum Westend odn in andere Theile Londons begeben), begnügen sich — nach polizeilichen Beob.
achtungen im Mai 1860 — durchschnitklich 530000 mit Schuhmachetß Rappen, während 170000 fahren. Die Zahl der täglich in die Eity ein.
fahrenden Fuhrwerke ist 57765, welche in einer Linie der Länge nach au; gestellt 60 Meilen einnehmen würden. Wie enge die Fuhrwerke in den
Straßen der City aufeinander folgen, ergiebt sich aus einer im November
1862 angestellten Beobachtung, daß in der Morgenstunde von 10 bis 11 Uh an der Bow-Kirche in Cheapfide 1255 Fuhrwerke nach der einen oder an deren Richtung hin passirten, darunter 384 Omnibusse und 584 Droschken, die Zahl der Nachmittags zwischen 4 und 5. Uhr an derselben Stelle passt
renden Fuhrwerke ist fast die gleiche.
r er lire ss etre deb änrse vom 18. Januar.
Weizen loeo 50 — 57 Thlr. nach Qual., weissbunt poln. 565 Thh.
ab Bahn bez.
Roggen loeo exquisit eine Kleinigkeit 367 Lhlr. ab Bahn, feine
36 Thlr., poln. 353 — 35z hlr. ab Bahn bez., Januar 355 — 35 Ihł. bez. u. G., 3 Br., Januar - Februar u. Februar - März 35 Thlr. bez. n.
Br., 3435 G., Frühjahr 35 - — 35 Thlr. bez., Br. u. Gd., Mai Juni 355 bis 3 Thlr. bez., Zsz Br., 353 G., Juni-Juli 365 - 37 Thlr. bez. u. Br,
362 , Juli- August 353 Gerste, grosse u. Kleine 0 34 Thlr. pr. 1750pkd.
„ Thlr. bez.
Haker loco 22 — 23 Thlr., fein pomm. 223 Thlr. ab Bahn Pei, Lieferung pr. Januar u. Januar - Februar 22 Thlr., Frühjahr 327 Ihr bez., 23 Br., Mai- Juni 23-4 Thlr. bez., Juni - Juli 233 Thlr. non
Erbsen, Koch- u. Futterwaare 37-48 Thlr.
Kübsöl loco flüssiges 115 Thlr. Br,, gefrorenes 11 Thlr. B Januar u. Januar - Februar 114 - 3 Thlr. bez. u. Gd., 113 Br., Fe] bruar- März 115 Thlr. bez., April Mai 13 Thlr. bez. u. Br., n 6, Mai-Juni 113 Thlr. Br., 3 G., September- Oktober 113 - t — * Ihe
6
bezahlt. Leinöl loco 133 Thlr Br.
Spiritus loco ohne Fass 147 Thlr. bez., Januar und Januar-Februn 145— Thlr. bez. u. G.. Februar - März 1435 — 3 Thlr. bez., Br. u G., April Mai 143-3 Thlr. bez., Br. u. G., Mai - Juni 1443-3 Ihe bez. u. Gd., A4 Br., Juni-Juli 15x — . Thlr. bez., 4 Br., G., Jul.; August 15233— 1 Thlr. bez., 3 Br., 3 G., August- September 155-
Thlr. bez. Weinen flau. Von Roggen in effektiver Waare ist das Angeber
ziemlich umfangreich und zeigte sich nieht mehr die frühere Beaehtuns
dafür, vielmehr musste eine kleine Preisermässigung be willigt werden um einzelne Umsätze zu erzielen. Termine waren Anfangs in feste
Haltung, doch wurde das Angebot bald stärker und die Stimmung er
matteté Preise sind kaum verändert. Hafer, Termine in fester Ila
tung. Rüböl wurde beim Beginn des Marktes etwas mehr 8a r un
sehejnt die Kälte anregend auf die Stimmung zu wirken. Sch less ie stellte sich mehr Verkaufstust ein, was die Preise den vorgestrigen zien. lich gleich machte. Nur Herbstsieht blieb gefragt und besser bezahl Gek. 200 Gtr. Spiritus blieb bei fester Haltung und Keinem Geschät in den Preisen fast unverändert. Der Markt sehliesst jedoch wiede ruhiger.
— —
HR omstantimopel. 29. Dezember. Wechsel- Cours: Lon. dres 3sm. d. 108 für 1 Ffd; Paris 23.47 — 23.40 für 1 türk. Pfä; Marseille 23.45 do.; Gênes 23.55 do. Geld- Cours: Souverain Ang 109.15 = 109.15 biaster; Napoléon 86.26 - 86.25 Piaster; s Imperial 84.4 Piaster; Dueat 51 Piaster; Carbovantz 17. Piaster; Livre Turque a métalliques 101 — 191.15 Fiaster. Oeffentliche Fonds: Mumtat. 62.4 — 637 Piaster; Consolideès 52.34 — 543 Piaster; Nouveaux (Axiaits 51.34 — 537 Piaster
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Breslam, 18. Januar, 4 Uhr 55 Min. Nachmittags. (Lel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterr. Banknoten 824 Br, 8253 G. Freiburger Stamm - Actien 1243 Br., 1249 G. Oberschles. Actien Litt. A. u. C. i446 Br., 1134 Gd, do. Litt. B. 1322 G. Obersehles. Prioritäts-Obliga- tionen Litt. D., 4proz., 94 Br.; do. Lit. F., 45pror., 100 Br. 995 G.: do. itt. E., 33proz, 814 Br Cosel-Oderberger Stamm-Aetien 48 Gd. Neissc-Brieger Actien 95 Gd. Oppeln-Tarnowitzer Stamm-Actien 55 Br., 51 G. Preuss. 5proz. Anleihe van 1859 (dz Br., 104535 G.
Spiritus pr. 8000 pCt. Tralles 134 Thlr. G., 3 Br. Meizen, weisser 54 — 68 Sgr., gelber 52 — 61 Sgr. Esggen 38 - 42 8gr gerste 31-37 Sgr. Hafer 25 — 29 Ser. ö
Course heute niedriger als am letzten Börsentage doch zu den er- mässigten Preisen Kauflust und feste Haltung.
Seettitnm, 18. Januar, 1 Uhr 35 Min. Nachmittags (Tel. Dep. des Staats - Anzeigers) Weizen 52-54, Januar 54 Gd., Frühjahr 56 bis 557 bez. u. G. Rozecer 333 —34, Januar 337 G., Frühjahr 34, Mai- Juni 349 — , Juni-Jqui 3859 bez. Rüböl O bez., Januar u. Januar- Februar 11, Frühjahr 111, September - Oktober 117 Br. Spiritus 132 ö Janaur-Februar 13144, Br., Frühjahr 145 bez, Mai- Juni 143 Briet.
Vwoͤcnm, 18. Januar. (Wolff's Tel. Bur.) Fonds fest.
(Anfangs- Course,) H5proz. Metalliques 72.60. proz. Metalliques —. 18546 Loose 90.00. Bank — Actiey 79000. Nordbahn —. National- Anlehen 80.00. Kredit — Aectien 179.70. Staats - Eisenbahn- Aetien -— Certifikate 189 00. London 120.25. Hamburg 91.50. Paris 7.60. Böhmische Westbahr 153.50). Kreditloose 131.75. 1850er äose 92.30. Lomhardisehe Eisenbahn 247.00.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 19. Januar. Im Opernhause. (14te Vorstellung.) Zum 50. Male: Margarethe. Oper in 5 Akten nach Goethes
Faust von J. Barbier und M. Carré. Musik von Gounod. Ballet von P. Taglioni. Margarethe: Frau Harriers⸗Wippern.
Mittel Preise.
Im Schauspielhause. (17te Abonnements-Vorstellung.) Mac⸗ hethz . in 5 Aufzügen von Shakespeare, übersetzt von L. Tieck.
Kleine Preise.
Mittwoch, 15. Januar. Im Opernhause. (15te Vorstellung.) Morgano. Phantastisches Ballet in 3 Akten und einem Vorspiel ö. . Taglioni. Musik vom Hofkomponisten Hertel. Anfang
2.
Mittel ⸗Preise.
Im Schauspielhause. (18te Abonnements -Vorstellung) Die bezähmte Widerspenstige. Lustspiel in 4 Akten von Shakespeare, nach der Bearbeitung von Deinhardtstein. Hierauf: Eine Tasse Thee. Lustspiel in 1 Akt, nach dem Französischen von C. Homburg.
Kleine Preise.
Der Billet ⸗ Verkauf findet nur am Tage der Vorstellung statt
Freitag, 22. Januar, findet im Königlichen Opernhause ein Subscriptions Ball statt.
Das für diesen Ball eingerichtete Anmelde⸗Büreau im Concert- saal⸗ Flur des Königl. Schauspielhauses, Eingang von der Tauben straße ist täglich von früh 10 Uhr bis 2 Uhr Mittags geöffnet.
Die in den Subscriptionslisten gezeichneten Billets sind eben⸗ daselbst abzuholen.
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ö Seffentlicher Anzeiger.
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
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Gegen die unten näher bezeichnete verehelichte Schneidergeselle Fehling, Barbara Elisabeth Wilhelmine, geb. Bergmann, ist die gericht⸗ liche Haft wegen Kuppelei aus §. 147 des Strafgesetzbuchs beschlossen wor- den. Ihre Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil sie in ihrer bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist.
Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte der Fehling Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts oder Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In- und Aus— landes dienstergebenst ersucht, auf dieselbe zu vigiliren, sie im Betre— tungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenstän⸗˖ den und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent— standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 6. Januar 1861.
Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation VI. für Vergehen. Signalement.
Die ꝛc. Fehling ist 18 Jahr alt, am 1. August 1815 in Walters⸗ hausen bei Gotha geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 2 Zoll groß, hat starke dunkele Haare, dunkelgraue Augen, dunkele Augenbrauen, breitge— rundetes vortretendes Kinn, etwas breite Nase, großen Mund, breite ovale Gesichtsbildung, gelblichgeröthete Gesichtsfarbe, defekte Zähne, ist untersetzter Gestalt, spricht die deutsche Sprache (gothaer Dialekt) und hat als besondere Kennzeichen: Sommerflecke im Gesicht und 7 falsche Zähne.
Bekleidung kann nicht angegeben werden.
kö
Gegen die unten näher bezeichnete Ehefrau des Maschinenbauers
Georgi, Marie Friederike Christiane geb. Gram m, ist die gericht;
liche Haft wegen Kuppelei aus §. 147 des Strafgesetzbuchs beschlossen wor— den. Ihre Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil sie in ihrer bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte der 2c. Georgi Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts, oder Polizei Behörde An zeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil! und Militair-Behörden des In und Aus— landes dienstergebenst ersucht, auf die 2c. Georgi zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegen ständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗ Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 6. Januar 1864.
Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation VI. für Vergehen.
Fig nn lem en. Die 2c. Georgi ist 47 Jahre alt, am 10. Februar 1816 in Penzlin Mecklenburg) geboren, evangelischer Religion. , . kann nicht angegeben werden.
k .
Der unten näher bezeichnete Obsthändler Johann Au gust Lucks ist wegen Theilnahme an wiederholten Diebstählen zu sechs Monaten Gefäng— niß rechtskräftig verurtheilt worden. Da er latitirt, hat die Strafe bisher nicht vollstreckt werden können. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalts . orte des 2c. Lucks Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts oder Polizeibehörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil. und Militair Behörden des In- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Lucks zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mittelst Transports an die Königliche Stadt- voigtei ⸗ Direction hierselbst abzuliefern oder nach Bewandniß der Umstände die Strafe an ihm zu vollstrecken, und uns zugleich davon zu benachrichtigen.
Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts- willfährigkeit versichert.
Berlin, den J. Januar 1864.
Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation IV. für Verbrechen und Vergehen. Signalement.
Der ꝛ2c. Lucks ist 39 Jahre alt, am 15. September 1824 in Berlin geboren, 5 Fuß groß, hat blonde Haare, graue Augen, blonde Augen brauen, blonden Bart, spitzes Kinn, hagere Gesichtsbildung, blasse Gesichts= farbe, ist schwächlicher Gestalt und spricht die deutsche Sprache.
Steckbrief.
Die verehelichte Zimmermann Amalie Charlotte Sophie Hen— riette Rohdes, geborene Vorwerg, 39 Jahr alt, aus Berlin gebürtig, ist in der Untersuchungssache wider sie, R. 46. 63 VI., wegen Unterschlagung durch Erkenntniß vom 14. August 1863 rechtskräftig zu einer Gefängniß⸗ strafe von einem Monat verurtheilt worden.
Ihre Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil sie in ihrer bisherlgen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist.
Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte der 2c. Robdes Kennt⸗ niß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts. oder Polizei-Be— hörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil. und Militair-Behörden des In ⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf die 2c. Roh des zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegen ständen uͤnd Geldern mittelst Transports an die nächste preußische Gerichts- behörde, welche wir um Vollstreckung der Strafe und Nachrichtgabe bitten, oder an die Königliche Stadtvoigtei-⸗Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaten Auslagen