1864 / 35 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

330 Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 19. Februar. Se. Majestät der König nahmen heute früh um 11 Ühr den Vortrag des Civil Kabinets entgegen und empfingen gegen 1 Uhr den von der Armee zurück— gekehrten General Adjutanten General Lieutenant Freiherrn von

Manteuffel. Die hier eingegangenen Privatnachrichten von einem statt⸗

gefundenen Uebergang des Prinzen Friedrich Karl Königliche Hoheit von Glücksburg nach Hollnis. haben sich nichi bestätigt. se Das Corps steht noch bei Glücksburg konzentrirt. Dagegen hat Se. Königliche Hoheit unmittelbar nach erfolgtem Schlei— Uebergange drei Regimenter Kavallerie unter General Graf Münster nach Flensburg gesandt. Durch einen überaus beschleu⸗ nigten Nachtmarsch gelang es diesen Regimentern, Flensburg als die ersten Truppen der verbündeten Armee Morgens zu erreichen, eine Anzahl dänischer Mannschaften gefangen zu machen, und mehrere Geschütze zu nehmen, während die Mehr⸗ zahl der dänischen Truppen Flensburg bereits passirt hatte.

Seit dem 8. d. M. befindet sich die Königlich Preußische Garde⸗ Infanterie ⸗Brigade in der Avantgarde der Armee nnd hat zwischen den Orten Kollund und Bau Stellung genommen.

Holstein. Rendsburg, 7. Februar. Gestern bewegte sich ein feierlicher Leichenzug durch die Straßen unserer Stadt nach dem Militair⸗ friedhofe hinaus. Es waren die ersten hier an ihren Wunden im Kampfe für Schleswig-Holstein gestorbenen und zu Grabe gebrachten öster⸗ reichischen Offiziere, vier an der Zahl, und zwar der Major Joseph— Edler von Stransky vom Regimente »Preußen«), der Hauptmann ; Kagetzky, der Hauptmann Dolsack und der Oberlieutenant Krulikievie letztere drei vom Regiment -Martini«). Gleichfalls gestern, Abends um 7 Uhr, wurden, in unmittelbarer Nähe der gedachten Särge, sieben österreichische Gemeine begraben. Gleichzeitig mit den Offiziers⸗ Gräbern war auch ihre Gruft geweiht worden. (Alt. M.)

Aus Rendsburg, den 8. Februar, 11 Uhr Nachts, berichtet die „H. B. H.: Zurückkommende Wagenführer vom Schlachtfelde dies— seits Flensburg berichten, daß das J. dänische Linien -Infanterie-Re— giment fast gänzlich aufgerieben ist und an 300 Gefangene verloren hat, worunter namentlich unter den Unteroffizieren und Hornisten viele Deutsche, welche theilweise entlassen werden, was auch bei den ersten Gefangenen schon der Fall gewesen ist. Man erwartet die Gefangenen hier, um per Bahn weiter nach dem Süden, nach Preußen, befördert zu werden. Es wurden hier per Ordonnanz 300 Wagen beordert, um rasch nach Schleswig oder noch wohl weiter, was noch nicht bestimmt war, zu fahren, lediglich um Verwundete zu holen, weshalb sie heute Morgen 8 Uhr mit Stroh versehen worden und den Weg nach Schleswig rasch fahrend einschlugen. Auf schnelle Ordre des preußischen Oberarztes hierselbst mußten sämmtliche noch nicht belegte Kasernen, das frühere Stockhaus mit einbegriffen, gerei= nigt werden, um die Verwundeten aufzunehmen. Gegen 4 Uhr Nachmittags kamen A Wagen Verwundete, worunter mehrere Offi⸗ ziere. Die Dänen sind in der letzten Nacht nach Flensburg gezogen und haben mit den rasch nachgefolgten Oesterreichern im Norden der Stadt einen Straßenkampf bestanden. Das Gefecht wurde indeß

rasch beendet und die Dänen nach dem Gehölz zwischen Bau und der Kupfermühle zurückgetrieben, um hier von Neuem den Kampf aufzunehmen, was auch wohl geschehen ist, indem die hier vor der Stadt im Schleswigschen stehenden Posten versichern, die ganze Nacht in der Richtung nach Flensburg zu Kanonendonner vernommen zu haben, was noch bekräftigt wurde durch zwei hier eben aus der Nähe Flensburgs kommende Bauern, die heute Morgen 57 Uhr weggefah⸗ ren und immerfort Kanonendonner gehört haben.

9. Februar. Nach Berichten aus Schleswig werden da⸗ selbst viele dänische Gefangene eingebracht. Vom ersten dänischen Linienbataillon sind fast sämmtliche Offiziere gefallen oder verwundet. Bei dem Zusammenstoß auf der Eisenbahn zwischen Neumünster und Altona befanden sich bei dem von Neumünster kommenden Zuge ? Wagen oͤsterreichischer Verwundeter.

Altona, 8. Februar. Heute passirten mehrere Schwadronen des preußischen Garde⸗Husaren⸗Regiments und eine Garde Batterie (gezogene Vierpfünder) die Stadt, um mit der Eisenbahn nach Nor⸗=

den zu gehen. (Alt. M.) 9. Februar. Die Nachricht von einem Straßenkampf

in Flensburg ist falsch. Die Preußen sind Sonntag 9 Uhr daselbst eingerückt, nachdem die Dänen in der Nacht vorher die Stadt ver—⸗ lassen hatten. Im Flensburger Hafen haben die Deutschen 12 Transportschiffe genommen.

Schleswig. Oesterreichisches Hauptquartier Frö— rup, 9. Februar, Vormittags. Die Oesterreicher kantonniren zwi⸗ schen Frörup und Flensburg zu beiden Seiten der Straße. Das preußische Hauptquartier ist in Flensburg. Die Schleifung des Danewerkes ist beschlossen, mit der Desarmirung bereits der Anfang gemacht. Die erbeuteten Geschütze werden zwischen Oesterreich und

eingebracht. keine Weise in Verwaltung und Polizei. Das Befinden des Prinzen

Wilhelm von Württemberg ist gut.

Die österreichischen Militairbehörden mischen sich auf

Den Hamburger Nachrichten, wird aus Flensburg

vom 8. geschrieben, daß das Hauptquartier des Feldmarschalls Wrangel noch immer in Flensburg, des Prinzen Friedrich Karl in Glücksburg sei.

in Bau stehen. träfen fortwährend gefangene Dänen ein. Auf Befehl Wrangels

Die preußische Gardedivision habe ihre Vorposten Ein Gefecht sei nicht vorgefallen. Von Norden her

ien die deutschen Fahnen eingezogen worden, während die schleswig—

holsteinschen unbehindert wehten.

Aus Flensburg, 8. Februar, erhält die »H. B. H.“ folgende

Nachrichten: Von Flensburg sind die Dänen gestern Morgen 65 Uhr abgerückt und bald darauf zogen die verbündeten deutschen Truppen hier ein. Abend bei Oeversee, wo dänische Jäger sich, um den Rückzug der Haupt-Kolonne zu decken, in einem kleinen Gehölz postirt hatten und ein mörderisches Feuer auf die heranstürmenden Oesterreicher eröffne ten. Letztere, deren Munition auf dem Marsche so feucht geworden war, daß die meisten Schüsse versagten, machten einen kühnen Bajonettangriff, säuberten das Gehölz von den Dänen, wurden aber jenseits des Gehölzes wieder von den hinter einigen Häu— sern postirten dänischen Jägern mit einem lebhaft unterhaltenen Feuer begrüßt. das Gros der dänischen Armee bereits die festen Stellungen bei Düppel erreicht habe.

Ein bedeutendes Gefecht entspann sich am Sonnabend

Heute Morgen langte hier die Nachricht an, daß

Vor einer Viertelstunde befahl der hiesige Polizeimeister dem Be—

sitzer des Hotels -Stadt Hamburg«, Herrn Döll, die preußischen

ind österreichischen Fahnen von seinem Hause abzunehmen.

Da keine schriftliche Ordre vorgewiesen ward, weigerte sich Herr Döll, diesen Befehl zu erfüllen und wandte sich an den Civil-⸗Commissair, der so eben folgende Antwort hersandte:

Die Aufziehung der preußischen und österreichischen Fahnen auf dem

Hotel, in welchem Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen Höchstihr Quartier genommen, kann als eine entgegenkommende Aufmerk- samkeit des Hotelbesitzers nur freundlich und gern aufgenommen werden. Es kann durchaus nur auf einem Mißverständnisse beruhen, wenn deren Ab— nehmen von der hiesigen Lokalpolizei gefordert worden ist, und habe ich des halb die erforderliche Remedur sofort dergestalt getroffen, daß die Fahnen verbleiben, so lange der Hotelbesitzer sie aufflaggen lassen will.

Flensburg, den 8. Februar 1864.

Der Königlich preußische Civil-⸗Kommissarius für Schleswig,

Regierungs⸗Präsident v. Zedlitz.

Eine Bekanntmachung des Feldmarschalls Wrangel lautet also: In Verfolg meiner Proclamation vom 1. d. mache ich hierdurch be— kannt, daß nach dem zwischen der Kaiserlich österreichischen und Königlich preußischen Regierung getroffenen Uebereinkommen preußischer Seits der Königliche Regierungs- Präsident v. Zedlitz zum Kommissarius für die Lei- tung der Civil Verwaltung ernannt worden ist. Den Namen des Kaiserlich österreichischen Kommissarius werde ich bekannt machen, sobald derselbe hier eingetroffen sein wird.

Ich bestätige hierdurch vorläufig sämmtliche im Dienst stehende Civil= Beamte des Herzogthums Schleswig und befehle denselben, sich in allen Angelegenheiten der inneren Verwaltung, deren Sitz vorläufig Schleswig sein wird, lediglich an diese Civil-Commissaire, und so lange bis der Kaiser—⸗ lich österreichische hier eingetroffen sein wird, an den obengenannten König— lich preußischen Commissair allein zu wenden.

Jeder Beamte, der sich dieser Autorität nicht ohne Weiteres unterwerfen sollte, hat seine sofortige Entfernung aus dem Amte zu gewärtigen.

Die deutsche Sprache ist fortan die Geschäftssprache.

Politische Demonstrationen, welche irgend einer anderen Richtung als derjenigen gelten, welche die zur Kriegführung verbundenen Regierungen der beiden deutschen Großmächte gemeinschaftlich verfolgen, und Versuche, irgend einer anderen Autorität Eingang zu verschaffen, untersage ich ausdrücklich, und bemerke, daß, wenn solche dennoch vorkommen sollten, die Urheber und Theilnehmer derselben nachdrücklichst bestraft werden sollen.

Die Betheiligung von Beamten an solchen Demonstrationen und Ver— suchen wird, neben anderweitigen gesetzlichen Strafen, die sofortige Entfer— nung aus dem Amte zur Folge haben.

Hauptquartier Flensburg, den J. Februar 1864.

Der Ober-⸗Befehlshaber der alliirten Armee. (gez Wrangel, Feldmarschall.

Hamburg, 9. Februar. Aus Kopenhagen wird die Blokade der deutschen Häfen als sicher gemeldet. —ͤ

Großbritannien und Irland. London, 8. Februar. Der Prinz und die Prinzessin von Wales haben am Sonn⸗ abend dem Prinzen Eduard von Sachsen⸗Weimar und mehreren zum Haushalt gehörigen höheren Offizieren ein Diner gegeben. Im Laufe dieser Woche wird das prinzliche Paar Frogmore verlassen, um seinen Aufenthalt in der Nähe der Küste zu nehmen; wahrscheinlich wird die Wahl auf St. Leonards bei Hastings fallen, den wegen seines südlich milden Winterklimas berühmtesten der Seeorte Englands. Der Prinz und die Prinzessin dürften etwa 14 Tage daselbst zu⸗ bringen. Das Befinden des jungen Prinzen, dessen Taufe einstweilen auf den 10. März angesetzt ist, läßt nichts zu wünschen übrig.

In dem militairischen Wochenblatt »United Service Gazette« liest man: der Kriegsminister hat am Montag, wie aus guter Quelle versichert wird, von dem geheimen Staatsrath Instructionen empfan—

v

Preußen getheilt. Ueber 600 gefangene Dänen, darunter 9 Offiziere, und 500 in dem Gefecht bei Oepersee Verwundete sind in Schleswig

gen, einen Supplementarkredit von etwa zwei Millionen zur Deckung

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der Kriegskosten für den Fall des

zwischen England und Deutschl . n, , . s . ,, . Folgende Truppen

bereit zu halten: das 11. Husarenregiment in den Baracken Pe

Dublin, das 15. Husarenregiment in Newbri 6 ubl . Newbridge, das 1. Batai des 10. Infanterie Regiments in Kilkenny, e ö .

11. Regiments und des 12. Regiments i at Auf Grund einer mit oe. ö. . .

deutsch⸗ dänischen Kampfe dringen.

. e ,, . Paris, 8. Februar. ie der »Moniteur« heut den neu antretenden , , ,. , , des Großherzogs von Hessen, Audienz empfangen.

Contre⸗Admiral Deloffre, ist gestorben.

Rußtand und Polen. Der „R. S. P. Z.« wird unterm 1. Februar aus Warschau geschrieben, daß eine besondere Kom— mission zur Untersuchung der Angelegenheiten der neuerdings in Warschau verhafteten Polen ernannt worden ist. Letztere, soweit sie den unteren Kreisen der revolutionairen Organisatton ahgehoreh legen ziemlich offenherzige Geständnisse ab und nennen alle ihnen bekannten Mitglieder dieser Organisation, welche denn auch sofort gefänglich eingezogen werden. Es ergiebt sich aus diesen Angaben

. Netz der revolutionairen Organisation außerordentlich viel. Personen umfaßte. Alle Aussagen scheinen es zu bestätigen, daß , mr Boguslawski, ein Greis von 60 Jahren und darüber, 4 n sein Sohn Wladislaw Staatssecretair und Lauber 2 or der Nationalpolizei waren. Diese und alle anderen in der revolutionären Rangordnung höher gestellten Personen gestehen jedoch durchaus nichts. Es liegen gegen sie aber so viele Beweis⸗ stücke . daß . . Leugnen nichts helfen wird.

„Unter den Verhafteten befinden sich auch noch .

Polizei⸗Revierchefs des S8. Zirkels, so 16 6 alle n nn , . wähnten Zirkels, die gleichzeitig auch im Dienste unserer Regierung standen, Verräther waren, welche den Maßnahmen unserer Behörden mit . ihnen zu Gebote stehenden Mitteln entgegenwirkten.

; Ein anderer Korrespondent der genannten Zeitung meldet unter

demselben Datum, daß ungeachtet der Verhaftung Boguslawski's die

Verordnungen und Bekanntmachungen der Nationalpolizei« nach

wie vor veröffentlicht werden. So erschien am 28. Januar die

5. Nummer derselben und am 30. Januar die 6. Wir heben aus

dem weiter hierüber Mitgetheilten nur das hervor, was besonders

daran fg für . Geist des Ganzen ist. Von der polnischen Grenze, 7. Februar. Der Administra—

tor der Erzdiözese Warschau, 8a ö hatte an n,

Wroslaw in der Verbannung lebenden Erzbischof Felinski unter

Darlegung der obwaltenden Verhältnisse das Ansuchen gestellt, den

Ausbruchs von Feindseligkeiten Einschiffung nach Kopenhagen

. tausend Unterschriften bedeckt Petition hat der Major von Manchester auf . bene 234

Volksversammlung angesetzt d soluti lung um derselben Resolutionen vorz welche auf die strikteste 3 ,,,,

Gestern hat der Kaiser, nin Königs der Belgier, die He

den n Herren Firmin Rogier und Baron Beyens, desgleichen den . Gesandten Baron von Wamboldt, in öffentlicher

Vice⸗Präsident des Längen ⸗Bureaus,

von der dort stehenden Militair · Abtheilung unter j . , , ,,. . r, . Tote durch den Strang verurtheilt d i sollte am 2. d. M. an der Citadelle hingeri N. n g, wurde er, wie es heißt, begnadigt. reer, e . am . ] mag e g n, .. . 2. e e m ziere, die früher in seine Gewalt efall von ihm gut behandelt und freigelassen worden warer . . gnadigung gebeten haben. Die Tobesstrafe oll ng ge ö ö langjährige Deportation ö . n h rn . . a, . e e, ein Gefecht mit den In. 82 Gefangene und 39 , e, ge. . . gene bst viele K eingebracht. Auch die , , . 5. Dien, . . , n,, ,, gefangen genommen In Siera v. M. der Bandenanfü i und ein 9 Siadtowsti kriegsgerichtlich , a . h. . De. festgenommenen Mitgliede der National. Aꝛegierung . ö , ö. . . Masse Dokumente, daß sehr viele Ve eranlaßt wurden. Ni ö vieler der National Regierung . . e, hau und in der Provinz, von denen mehrere mit kJ r lenigen, welche mit der re io ar e ng . . ,. , , . KRigtauer Blatt »Chwila⸗ die Organi⸗ ö. . J Polizei und deren Budget, sollen Schweden und Norwegen. . bis zum 1. Februar sind eingetroffen und von der dänisch⸗schwedischen Convention. meint, das jetzige Ministerium werde gewi so lange nicht England der Dritte im sowohl »Aftonbladet ., Mitwirkung Schwe Storthing und kurz na berufen werden sollen. um Marscherlaubniß. Bis Schweden und Norwegen en doch soll auch den wirklichen Offizi Dänemark. Aus Kopen , . Abends, eberwältigt von den Anstren brochenen Dienstes kam u 9 . an und erreichte Alsen. zog sich nach ö zurück, immerwährend vom Feinde verfolgt. In ver⸗ 6 1 haben wir erhebliche Verluste erlitten. Teberall . eutschen Truppen im Schleswigschen Augustenburger De⸗ ö. 3j i . auf dem Fuße gefolgt. Die Bewegung in Kopen 6 auert fort. In der heutigen außerordentlichen Sitzung des teichstags erklärte Mon rad, der König sei ohne Antheil am Rück— zuge, die Handlungsweise des Ober⸗Generals sei unerklärlich und sei

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. J Die schwedischen Blätter

Befehl zur Aufhebung der Kirchentrauer zu ertheilen. In dem vom 11 Januar datirten Antwortschreiben, das in Warschau und im ganzen Königreich in zahlreichen Abschriften verbreitet ist, besteht der Erzbischof Felinski entschieden auf der Fortdauer der Kirchentrauer und bezeichnet die Aufhebung derselben unter den gegenwärtigen Ver— hältnissen, wo die russische Regierung ihre Angriffe unmittelbar gegen die Geistlichkeit gerichtet habe, als eine eben so unkluge, wie für die Geistlichteit demüthigende Maßregel. Indem bedauert wird, daß einige Bischöfe dem Drängen der russischen Regierung nach⸗ gegeben und die Kirchentrauer in ihren Dizesen aufgehoben hatten wird die Warschauer Diözesanbehörde aufgefordert, dem Drängen der russischen Regierung entschiedenen Widerstand ent— gegenzusetzen und sich derselben gegenüber auf das ausdrückliche Ver- bot des Erzbischofs zu berufen. Der Bischof der Diözese Augustowo, Graf. Lubiensti / hat dem General- Gouverneur Murawiew eine Loyalitãtsadresse an den Kaiser überreicht, in welcher er den Gefühlen einer Liebe und treuen Anhänglichkeit an die legitime russische Regierung beredten Ausdruck giebt. Diese Adresse hat auf die Re⸗ volutionspartei einen niederschlagenden Eindruck gemacht. Der Staatsrath Milutin, der im vorigen Herbst behufs Einleitung der desinitiven Regulirung der gutsherrlich bäuerlichen Verhältnisse das Königreich Polen bereiste, wird in den nächsten Tagen wieder mit wichtigen Aufträgen aus Petersburg in Warschau erwartet. Man n mr n, 6 ö.. . den Zweck habe, ein Kaiserliches Man a die Polen zu überbringen, was j ischein⸗ ö. ö . 3. z gen, 8 jedoch unwahrschein arschau 5. Februar. Der bekannte Insurgenten⸗Anführer Joseph Jankomsti welcher wenigstens 406 . 63 das fer . sche Misstair im Laufe des verflossenen Jahres bestand, stets geschla⸗ gen wurde es aber immer wieder verstand, neue Banden zu bilden, ,. indeß vollständig lunter dem angenommenen Namen Szyd⸗ , unterlag und sich seitdem in der Gegend des Städtchens adzymin (4 Meilen von Warschau) verbarg, wurde heute endlich

k . zurückberufen. ach der »Berl. Tid.« betrug der Verlust der dänischen Trup— pen in dem Gefechte bei Missunde 7 Offiziere 3 1h gj 4 offiziere und Gemeine; darunter 3 gefallene Offiziere. Mit dem e , rn »Dania« kamen am 6. Vormittag 350 Kranke und ,, ete aus den Gefechten am 2. und 3. bei Missunde und ,, . Verwundeten ist ein Oesterreicher. Der bei undete Li . Bor

Dl , ieutenant Meulengracht ist am Bord der

Zwei deutsche Schiffe sind, »Aalb. Stiftst.“ zufolge, im A borger Hafen mit Beschla belegt , . e , , , , g gt. Das eine derselben war ein

Der Panzerschooner Esbern Snare hat, dem D. Sl. zu⸗ solge, einen preußischen Schooner nach Sonderburg eingebracht, wel⸗ cher am 4. d. M. Nachts gekapert worden ist.

Vom ; 13. Februar an wird von Kopenhagen nach Lübeck

dreinial wöchentlich ein Postdampfer gehen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-⸗Büreau.

Hamburg, Mittwoch, 190. Februar, Morgens. Die gestrige Abendpost aus den Herzogthümern ist ausgeblieben.

Nach einer authentischen Mittheilung der Hamburger Nach⸗ richten, aus Flensburg verlor die Brigade Nostiz in den Ge— fechten bei Frörup und Oeversee an Todten und Verwundeten 710 Mann, während die Dänen 100 Todte und 700 Gefangene zurückließen. Der Fürst von Thurn und Taxis ist unverletzt.

. London, Dienstag, 9. Februar, Abends. In der heutigen Sitzung des Oberhau ses erwiederte Lord Russell auf eine Inter⸗ pellation Lord Malmesbury's: England besitze nach Zurücknahme