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Finanz ⸗Ministerium.
Bekanntmachung. U In Folge der Beschwerden über den Aufkauf der Lotterie ⸗Loose durch Händler ist von uns, um dem Publikum die Wiedererlangung gespielter Loose zur folgenden Klassen ⸗ Lotterie zu erleichtern, die An= ordnung getroffen, daß für Spieler, welche bei Erneuerung von Loosen zur vierten Klasse dem Einnehmer oder Unter- Einnehmer die Absicht des Spiels derselben Ursprungs - Loose in der folgenden Klassen Lotterie aussprechen, diese Loose vom Einnehmer, sofern sie seiner Kollekte verbleiben und nicht die Zahl von drei ganzen Loosen Überschreiten, bis zum zehnten Tage nach beendigter Ziehung vierter Klasse aufzubewahren und erst dann, wenn sie bis dahin nicht unter Zahlung des Einsatzes und Vorlegung der entsprechenden Loose vier- ter Klasse der vorhergegangenen Lotterie abgefordert worden, ander⸗ weit zu verkaufen sind. ; Berlin, den 7. März 1864. Königliche General- Lotterie⸗Direction.
Bei der heute angefangenen Ziehung der 3. Klasse 129. König— licher Klassen Lotterie fiel der Hauptgewinn von 15,000 Thlr. auf Nr. 27,200). 1 Gewinn von 2000 Thlr. auf Nr. 29,385. 1 Ge— winn von 1000 Thlr. auf Nr. 15,526. 2 Gewinne zu 600 Thlr. fielen auf Nr. 40,871 und 75,540. 4 Gewinne zu 340 Thlr. auf Nr. 215560. 27,468. 33,519 und 93,850, und 9 Gewinne zu 1090 Thlr. auf Nr. 17,171. 28,152. 36, 130. 47,458. 54,724. 62,650. 62,87. 68,635 und 75,928.
Berlin, den 8. März 1864.
Königliche General-Lotterie⸗Direction.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 8. März. Seine Majestät der
König nahmen heut die Vorträge des Polizei ⸗Präsidenten, des Militair⸗Kabinets, des General-Intendanten der Gärten, Grafen Keller, des Justiz⸗Ministers, Grafen zur Lippe, und des Minister— Präsidenten von Bismarck entgegen, und empfingen Se. Königliche
Hoheit den Prinzen Adalbert.
— Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Preußen hielt nach der (gestern gemeldeten) bei Wonsild stattgefundenen Ver— theilung von zwanzig Militair⸗Ehrenzeichen ungefähr folgende An— sprache an die Truppen: »Kameraden, Seine Majestät der König haben die Gnade gehabt, einige unter uns zu decoriren. Wenn wir bis jetzt nur wenig Gelegenheit gehabt haben, uns vor dem Feinde auszuzeichnen, so haben wir schon gezeigt, daß in uns Allen der alte preußische Sinn und Geist noch fortlebt, und daß wir bereit sein werden, das zu leisten, was von uns erwartet wird. Es sind nun über vier Wochen, daß wir, mit unseren österreichischen Waffenbrüdern vereint, dem Feinde gegenüber stehen. Schon früher ist in dieser Waffengemeinschaft Großes geleistet worden, und auch diesmal werden wir den Krieg zu einem gleich glücklichen Ende führen. In diesem Sinne bringe ich das Wohl Seiner Majestät des Königs von Preußen und Seines hohen Verbündeten, des Kai— sers von Oesterreich aus!«
Großbritannien und Irland. London, 5. März. Bei der auf den nächsten Donnerstag, den 10., angefetzten Taufe des Sohnes des Prinzen von Wales werden die Königin, der König der Belgier, der Herzog von Cambridge, die Herzogin von Cambridge, Prinzessin Marie und die Großherzogin von Mecklen— burg - Strelitz zugegen sein, während auf die früherhin erwartete Herüberkunft der Königin von Dänemark und ihrer Tochter unter den obwaltenden Verhältnissen wahrscheinlich nicht mehr zu rechnen ist. Außerdem sind die Mitglieder des Kabinets und die hohen Würdenträger des Staates zu der Ceremonie eingeladen worden. Die Taufe findet im Buckingham -⸗Palaste statt.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses fragte Sir W. Miles, ob die Regierung sich bewogen finden werde, die großen Verdienste Capi= tain Speke s, welcher das äquatorische Afrika der Welt erschlossen habe, an⸗ zuerkennen. Dem Unternehmungsgeist und den wissenschaftlichen Thaten Speke s volle Gerechtigkeit widerfahren lassend, glaubt Lord Palmerston doch die Regierung nicht befugt, zu Gunsten des Capitains zu einer besonderen Manifestation zu schreiten und ihn auf solche Weise vor anderen gleich kühnen und erfolgreichen Reisenden und Entdeckern hervorzuheben. Trotz der wissenschaftlichen Bedeutung der Spekeschen Entdeckungen lasse sich doch einstweilen keine praktisch Nutzbarmachung derselben absehen. Andere Reifen de in Afrika hätten mit wenigstens gleichen Gefahren und Mühsalen zu kämpfen gehabt und dazu Erfolge errungen, welche der Welt von direkterem Interesse und Vortheil seien. Er wolle nur die Niggerreisenden erwähnen, welche bie Schiffbarkeit des großen Flusses bis ins Innere Afrika's nachgewiesen haben, den Hr. Livingstone, der große Baumwollgegenden entdeckl, den Grafen Strzelecki,
die weiten Goldfelder erschlossen habe. — Sir
der in Alustralien Absicht an, in. Bälde hir
W. Miles kündigt darauf seine Vorlage der eh fenden Papiere zu verlangen und eine Mo. tion über die Sache einzubringen. — Mr. Fitzgerald fragt, oh das Handelsamt jetzt in Besitz des Entwurfes des zwischen Oesterreich und dem Zollverein abzuschließenden Handelsvertrages sei, und fernerhin ob das Amt sich in Communication mit englischen Handelskammern gefej habe, betreffs der durch einen neuen Tarif eiwa betroffenen Artikel, und ob die Regierung Schritte gethan habe, um britische Interessen in Schutz zu nehmen. Mr. Gibson erwiedert: Das Handelsamt befindet sich im P. site des Tarifentwurfs, welcher der Erwägung Oesterreichs und des Jol. vereins vorliege. Sollte der betreffende Handelstraktat zwischen beiden der · wirklicht werden, so werde die britische Regierung gewitz die nöthigen Schritte thun, um für das Interesse Englands gleiche Privilegien zun. wirken. — Auf eine Anfrage, des Obersten Sykes erwidernd, He. merkte Lord Palmerst on: Die Unterdrückung der Rebellion in Ching sei im englischen Interesse. Deshalb habe die Regierung dem Capitain Osborne, die Ausrüstung einer Flotte zur Unterstützung der Kaiser. lichen gestattet und ferner britische Unterthanen zum Eintritt in den Dienst des Kaisers ermächtigt. Die erstere Ordre sei als durch Fehlschlagen der Expedition erledigt und die zweite wegen des schändlichen Auftretens dez Futai in Sutscheu zurückgenommen worden. Der Krone stehe es nun frei in einzelnen Fällen die Erlaubniß zum Eintritt in das Kaiserliche Heer zu gewähren. — Mr. Shaw Lefevre n lenkte die Aufmerksamkeit der Regie. rung auf das geschäftige Treiben südstaatlicher Agenten, welche in britischen Häfen Kriegsschiffe ausrüsten ließen und Matrosen engagirten. Die bereitz aus England ausgelaufenen Kaperschiffe der Konföderirten, die Floridas »Alabama«, »Virginia« und der »Rapahannockæ, hätten schon 18 Schiff weggenommen. England sei verpflichtet, fexrnerem Schaden möglichst votzu. beugen, und zu dem Zwecke jene Kaperschiffe nicht in britische Häfen ein. zulassen und sie, wenn es sich thun ließe, sogar wegzunehmen. Seine Motion Vorlage von Schriftstücken) wurde unterstützt von Baxter und P. Taylor, bekämpft von Lord Montagu und dem Solicitor-⸗ General, und schließlich zurückgezogen.
Dem Handelsamt ist aus Hamburg eine Depesche zugegangen, welche einige weitere Mittheilungen betreffs der Baken an der Ost· küste von Schleswig und Holstein enthält. Das Küstenlicht in Bült, das wichtigste auf dem Festlande, brennt regelmäßig; das Licht auf
der Sandbank bei Friedrichsort brennt nicht mehr, weil die Bake
durch das Eis zerstoͤrt worden ist. Das Küstenlicht innerhalb des Kieler Hafens wird den Winter hindurch gewöhnlich nicht angezün— det; die Bake auf der Ostküste von Fehmarn ist erleuchtet. Das Hauptküstenlicht Schleswigs, auf der Insel Alsen, ist noch im Bestz der Dänen. Somit ist die Bake von Friedrichsort, weil beschädigt die einzige, welche seit der Besetzung Schleswigs nicht mehr erleuchtet wird. — Die Blokade der Ostküste, obwohl in Kopenhagen amtlich bekannt gemacht, ist den in Kiel residirenden ausländischen Konsuln noch nicht notifizirt worden.
Die Telegraphenanlagen am persischen Meerbusen nehmen erwünschten Fortgang. Von Sir Charles Bright ist eine vom 9. Februar datirte Depesche eingetroffen, welche durch den vollendeten ersten Theil des neuen indischen Kabels befördert worden ist. Der Inhalt der beiden ersten Kabelschiffe ist, ungefähr 450 Meilen lang schon von Gwadel nach Kap Mussendom gelegt worden; das Kabel iß in vollkommenster Ordnung und arbeitet so gut, wie man es nur verlangen kann. Zwei andere Schiffe waren bereits in Bombay angekommen und die Expedition machte sich zur Legung des zweiten Theiles des Kabels von Kap Mussendom nach Abuscheher auf.
Die East⸗London-Eisenbahngesellschaft hat den Themsetunnel für 173,900 Pfd. St. angekauft, um eine Bahnlinie durch denselben zu führen.
In Lord Palmerston's Amtswohnung fand heute ein Kabi— netsconseil statt.
Frankreich. Paris, 6. März. Der ⸗Moniteur,. schilder heute die Ankunft des Erzherzogs und der Erzherzogin Man von Oesterreich denen der Kaiser den Admiral Jurien de la Graviert und die Palastdame Gräfin La Posze an den Bahnhof entgegen⸗ geschickt hatte. Das Gefolge des hohen Paares bilden, laut Mo— niteur⸗, der Graf Zichy, die Großmeisterin Zichy Metternich, die Ehrendame Gräfin Kollonics, der Kaiserliche Ministerialrath Baron von Pont, die Kammerherren Marquis Eorio und Graf Lützow und der Ritter Schertzenlechner.
Das Memorial diplomatique giebt eine Schilderung der Herreise und Ankunft der österreichischen Gäste. Von Paris wird das erzherzogliche Paar doch noch nach London reisen, dann aber schleunigst nach Miramare zurückkehren, wo die mexikanische Depu⸗ tation empfangen werden soll.
Rußland und Polen. Von der polnischen Grenzé 4. März, wird der »Osts. Ztg. berichtet: Nachrichten aus Peters⸗ burg zufolge ist der die Regulirung der bürgerlichen Verhältnisse im Königreich Polen betreffende Ukas vom Kaiser unterzeichnet worden und wird seine Publizirung schon in den nächsten Tagen erwartet, Ist inzwischen, wie gestern telegraphisch gemeldet wurde, erfolgt. Ueber den Inhalt des Ukas verlautet, daß den Bauern das Gehöft, in dessen faktischen Besitz sie sich befinden, nebst den dazu gehörigen Ländereien als volles Eigenthum und den Gutsbesitzern das Zwanztg= fache des Zinses als Entschädigung zugesprochen ist. Dle Entschaͤdigungs⸗
drei
und Deportirten ist mit Sequester belegt.
stzern in den gedachten Gouvernements befindet sich noch etwa —
ine staatsbürgerliche Stellung geschaffen werden. hen gutsherrischen, durch zum größten Theil vollständig ungebildete,
polnischen werden
stiner Fahne und seiner Pflicht untreu geworden. Euer alter General freudig für Euch einstehen.
treue und tapfere dänische Männer Euch des Vertrauens würdig fügen, welches der König und die Nation in Euch setzen. Es soll
Dafür verlange ich Euer ungeheucheltes Vertrauen.
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umme soll auf den bäuerlichen Grundbesitz hypothecirt und durch bie Zinszahlung amortisirt werden. — In Petersburg hat sich ein auß hochgestellten Beamten und angesehenen Bürgern bestehen der Verein gebildet; der sich die Verbreitung »Russischer Bildung und Russischen Geistes in den westlichen Gouvernements (Litthauen, Volhynien, Podolien, Ukraine) zur Aufgabe gestellt hat. Die Geld⸗ mittel zur Erreichung dieses Zweckes werden durch Beiträge der Vereins ⸗Mitglieder aufgebracht. Zum Vorsitzenden des Vereins⸗ Eomité's ist der General⸗-Gouverneur Murawiew bestimmt, der sich bereit erklärt hat, nach seiner zu Ostern erfolgenden Uebersiedelung nach Petersburg dies Ehrenamt zu übernehmen. — In Folge der im Mai v. in Volhynien, Podolien und der Ukraine wiederholt gemachten Aufstandsversuche sind in den genannten Gouvernements im Ganzen gegen 800 Studenten und Gymnasiasten und gegen 30090 Edelleute, größtentheils Guts⸗ beftzer, verhaftet worden. Von diesen sind 6 kriegsrechtlich erschossen
oder gehängt, die übrigen theils nach dem Innern Rußlands, theils
Das Vermögen der Hingerichteten t Gegenwärtig befinden sicch auf der Citadelle in Kiew ca. 300 schwer kompromittirte politische
nach Sibirien, deportirt worden.
Gefangene, in Sitomir, Kamieniecr und den Kreisstädten ca. 1500
Von sämmtlichen Polnischen Gutsbe—
1
weniger Kompromittirte.
im Besitz seiner Güter. Von diesen sind aber die meisten wegen
Mangel an Inventarium und Betriebskapital außer Stande, ihre Güter selbst zu bewirthschaften. gegen einen Spottpreis an Juden zu verpachten.
Sie sind daher gezwungen, dieselben Ueberhaupt ist die Calamität des Polnischen Adels für die Juden eine wahre
Luelle der Bereicherung geworden.
Eine aus Warschau, 5. März datirte Korrespondenz der
»Osts. Ztg.“ bemerkt über die Beendigung der Bauern-⸗Emaneipa⸗ tion noch Folgendes: vom Kaiser vollzogenen Bauerngesetzen erwartet.
Heute wird General Graf Baranow mit den Diese Gesetze haben nicht nur die vollständige Beendigung der Bauern- Emancipation
jum Zweck, sondern sie sollen auch die hiesigen Bauern zu einem sigentlichen Stande, der er keineswegs bis jetzt war, formiren. Die Bauern sollen von dem bisherigen Einfluß, den der Adel und die
Gutsbesitzer auf sie seit ? Jahrhunderten ausübten, befreit und ihnen Von der bisheri⸗
sir einige Hundert Gulden jährlich gemiethete Stellvertreter ausgeübten Polizei und Gerichtsbarkeit werden sie befreit. Ueber—⸗ dis wird ihnen auch die Selbstverwaltung durch von ihnen ge⸗ wählte Polizeibeamte und Dorfrichter aus ihrer Mitte gesichert wer—
Bauern zu Theil gewordene Wohlthat eine Folge des Aufstandes,
den das Kaiserliche Regiment benutzte, um das durchzuführen, was in friedlichen Zeiten bei dem Widerstande, den der Adel der Bauern— sieform von jeher entgegenstellte, unmöglich gewesen wäre. Ueber Millionen Bauern werden wirklich dadurch erst in ihre Menschen⸗ stehte eingesetzt, und durch das damit verbundene, ihren Bedürfnissen ntsprechende Schulwesen der Regierung zugethan gemacht; man hofft, daß sie dem revolutionären Treiben des großen und kleinen überwiegendes Gegengewicht halten
Adels meist ein
Dänemark. Kopenhagen, 5. März. Der neue Ober-
General, General-Lieutenant v. Gerlach, hat folgende Proclamation m die Soldaten erlassen: »Soldaten! Se. Majestät der König hat
mir Allerhöchst das Kommando über die aktive Armee anvertraut.
Wir stehen mächtigen Feinden gegenüber, allein ich, der ich 50 Jahre mich unter Euch bewegt habe, weiß, was Ihr ausrichten könnt, reiß, daß Ihr unverzagt Euern Fübrern folgen werdet.
Im Kriege 1850 ist niemals ein Mann unter meinem Kommando
Ich darf als Ihr werdet als
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meine Aufgabe sein, nach besten Kräften für Euer Wohl zu sorgen. Unverzagt pollen wir der Gefahr entgegengehen, mit Gott für König und
Vaterland!.
Gestern gingen einige Compagnien der Königlichen Leibgarde nich dem Kriegsschauplatze ab, und zwar ist es ein Geheimniß, ob mach Fridericia oder Alfsen. Man schließt daraus auf irgend eine nnerwartete Expedition. Die Flottenausrüstung hat ihren Fortgang ind scheint außer dem »Stjold« noch ein zweites Linienschiff aus⸗ zerüstet zu werden.
Amerika. Rio de Janeiro, 9. Februar. Die Nachrich⸗ len vom Plata⸗Strome reichen aus Buenos-Ayres bis zum 27sten, us Montevideo bis zum 29. Januar. . .
In der argentinischen Republik ist man ausschließlich mit
den Vorbereitungen zu den bevorstehenden Wahlen beschäftigt. Die . Beziehungen zu Uruguay sind noch nicht wieder an= geknüpft.
In Montevideo nimmt die Spaltung unter der herrschenden Nartei immer mehr zu und die Regierung hält sich nur durch die strengsten Maßregeln. Sie hat zahlreiche Verhaftungen vornehmen lassen, und befinden sich unter den Verhafteten der Präsident des Senats, Don Vicente Vasquez, und ein Paar Senatoren. Flores ist durch die Annäherung der Regierungstruppen genöthigt worden, am 18. Januar die Belagerung von Taysanbu aufzuheben. Er hat sich nach dem Flusse Ouegay gewandt, um sich mit dem in Salto stehenden Obersten Acosta zu vereinigen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Büreau.
Altona, Dienstag, 8. März, Morgens. Nach der »Schles—⸗ wig -Holsteinschen Zeitung« sind in Heiligenhafen, einem holstein⸗ schen Flecken gegenüber der Insel Fehmarn, am 6ten d. zwanzig dänische Soldaten mit zwei Offizieren gelandet, vermuthlich um Rekognoszirungen vorzunehmen.
London, Montag, 7. März, Nachts. In der heutigen Sitzung des Unterhauses wünschte Disraeli in Betreff der Invasion in Jütland und über die desfallsigen Ansichten der Re⸗ gierung unterrichtet zu werden. Lord Palmerston erwiederte: Die Informationen seien widersprechend, daher eine bestimmte Ant⸗ wort unmöglich. Theils werde die Invasion durch strategische Rücksichten begründet, theils als eine Vergeltungsmaßregel für die von Dänemark gekaperten Schiffe hingestellt. Was die Ansicht der Regierung betreffe, so wiederhole er, daß er den ganzen Feldzug Angesichts der von Dänemark gezeigten Vorsätze zur Nach⸗ giebigkeit als überflüssig und daher die Invasion in Jütland als Aggravirung des Unrechts betrachte. Die deutschen Großmächte kennten diese Ansicht Englands und bedürften keiner neuen Inkenntnißsetzung. Auf eine Interpellation Dalglish's erwiederte Palmerston: Der deutsche Bund sei zu der ersten, aber nicht zu der später ohne Waffenstillstand vorgeschlagenen Konferenz eingeladen worden, weil
1 England erst die Antwort Dänemarks habe ab den. Nächst der Ablösung der Frohndienste und der dadurch erfolg⸗ ö . ,,
stn Sicherung ihres materiellen Wohls durch Eigenthum, ist diese politische Freiheit der Bauern das größte Werk des Kaisers, und wenn auch der Wohlstand der Grundbesitzer und der Städte durch den jetzigen Aufstand furchtbar gelitten hat, so ist doch diese den
Im Oberhause zeigte Lord Derby an, er werde morgen wegen weiterer Vorlage der die dänische Frage betreffenden Korrespon⸗
denzen anfragen, ohne eine desfallsige Diskussion anregen zu wollen.
Paris, Dienstag, 8. März, Morgens. Der Moniteur. mel. det, daß der Kaiser, nachdem er die schiedsrichterliche Entscheidung in der Suezkanal Angelegenheit übernommen, eine Kommission von
5 Mitgliedern mit dem Auftrage ernannt habe, die Streitfragen zu
prüfen.
Einer telegraphischen Mittheilung aus Messina vom 7Tten d. zufolge haben in Athen Veränderungen im Ministerium stattgefun⸗ den, und sind innerhalb der bewaffneten Studentenschaft Unord⸗ nungen vorgekommen.
Stockholm, Montag, 7. März. Die offtzielle Post och Inricks-Tidningen« meldet gerüchtweise von beschleunigten Rüstungen und Truppenconecentrationen. Eine gestern stattgehabte ungemein zahlreich besuchte Volksversammlung beschloß, die Regierung aufzu⸗ fordern, Dänemark Hülfe zu leisten.
Marktpreise. Berlin, den 7. März.
Lu Lande: Roggen 1 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 11 Sgr. 3 f., Grosse Gerste J Thlr. 19 Sgr., aueh 1 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. und 1 Th.
Eu Wasser: Weizen 2 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf., auc 2 Thlr. 5 Sgr. und 1 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf. Roggen 1 Thlr. 15 Sgr., auch 1 Thjr. 13 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 11 8gr. 11 Pf. Grosse Gerste 1 Th. 10 Sgr., auch 1 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. und 1 Lhlr. 2 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Ihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., aueh 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Ef. Futtererbsen 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Bf.
Das Schock Stroh 9 Thlr., aueh 8 Thlr. 20 Sgr. und 8 Thlr. 15 Sgr.
her Centner Hen 1 Thlr. 5 Sgr. und 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., gerin- gere Sorte auch 1 Thlr.
Kartoffeln, der Scheffel 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf. und 20 Sgr., metzenweis 1 Sgr. 6 Pf., auch 1 Sgr. 3 Pf.