1864 / 60 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Schleswig. Der die alliirte Armee begleitende Spezialkor⸗ respondent der gmed schreibt aus dem preußischen Hauptquartier in Hadersleben vom 3. März: »Südschleswig hat im Verlauf der letzten zwei oder drei Wochen ein ganz anderes Ansehen gewon· nen. Der Schnee ist geschmolzen, die Eisenbahn eröffnet, die Trup⸗ Pen, von denen es in Städten und Dörfern wimmelte, haben b nach Norden verzogen. Provianttransporte von riesen hafter 3, passiren fortwährend einer nach dem anderen, um die ee, d, . großen österreichisch-preußischen Armee zu befriedigen; denn dem An—⸗

* 2 * 6 D ' j 5 4 83 f * W 1. scheine nach zu urtheilen ist im Norden wenig oder gar nichts nichr theilung über die Invasion Jütlands machen könne.

tei vas auf den Namen Lebensmittel Anspruch macht; n enn Heu u die Pferde, müssen die Truppen aus dem Süden beziehen. Man ist gewohnt, mit den Namen Holstein und Schleswig die Begriffe von Reichthum und Productionstraft zu ver⸗ knüpfen; das letztgenannte Herzogthum aber scheint seine Hilfsquellen zum Unterhalte von Mann und Roß schnell erschöpft zu haben. Die Truppen, die preußischen sowohl wie die 6sterreichischen, sind in aus⸗

gezeichneter Stimmung und erfreuen sich eines vortrefflichen Gesund⸗ heitszustandes.

Sachsen. Dresden, 9. März. Ein dem »Dresdner Jour— nal« aus Frankfurt a. M. zugegangenes Telegramm theilt mit, daß wegen Erkrankung eines Bundestagsgesandten und wegen mangeln— der Instruktion die nächste Bundestagssitzung Sonnabend stattfinden werde.

Coburg, 7. März. Se. Hoheit der Herzog ist heute Hirt zu einem mehrtägigen Besuch an dem Kaiserlichen Hofe nach Paris

abgereist. (C. S.)

Schwarzburg. Sondershausen, 8. März. Der Land- tagsausschuß des Fürstenthums hat kürzlich die Prüfung der Staats⸗ rechnungen vollendet. Die Finanzlage des Landes ist trotz der er höhten Anforderungen an die Staatskasse eine günstige zu nennen. In diesen Tagen findet die Militair⸗Aushebung im Fürstenthum statt. Durch die Gesetz Sammlung ist so eben eine neue Gesinde— Ordnung für das Fürstenthum publizirt.

Württemberg. Stuttgart, 9. März. Das heutige Bülletin über den Krankheitszustand des Königs lautet: Großer Schwächezustand ohne besondere Beschwerden, viel Schlaf; heute Morgen wieder Brustbeklemmung.

Bayern. München, 9. März. Der König ist heute Nach⸗ mittag erkrankt. Um 4 Uhr ist folgendes Bülletin erschienen: Der König leidet an einem ausgedehnten Rothlauf an der linken Brust⸗ wand, in dessen Folge Allerhöchstderselbe sich in einem bedenklichen Zustande befindet. In der Stadt herrscht große Bestürzung.

Oesterreich. Wien, 9. März. So eben wurde in der Hofburg der Verlobungsakt des Erzherzogs Joseph (geb. 9 Mrz 1833), Sohn des verstorbenen Palatins von Ungarn, mit der Toch⸗ ter des Herzogs von Coburg -Cohary unterzeichnet. (Köln. Ztg.)

Niederlande. Haag, 9. März. Die Königin ist wegen des bedenklichen Krankheitszustandes ihres erlauchten Vaters, des Königs von Württemberg, nach Stuttgart gereist.

Großbritannien und Irland. London, 8. März. Ihre Majestät die Königin empfing gestern die, Gräfin Wacht⸗ meister, Gemahlin des schwedischen Gesandten, die Baronin von Blome, Gemahlin des hannöverschen Geschäftsträgers, und die Ge— mahlin des spanischen Gesandten Señßor Comyn, welche Ihrer Majestät einzeln von der Gräfin Russell vorgestellt wurden.

Der Prinz von Wales und seine Gemahlin haben sich gestern Abend nach Windsor begeben, um der Königin einen Besuch ab—

zustatten. . .

Prinz Johann von Glücksburg wird heute hier erwartet, um bei der Tauffeierlichkeit am 10. d. M. seinen Bruder, den König Christian, zu vertreten. J ; .

Im Oberhau se zeigte Lord Derby gestern auf heute die Frage an, ob der edle Earl der Staatssecretair des Auswärtigen weiter reichende Kor— respondenzstücke über die dänische Frage vorlegen wolle. Er werde jedoch bei der Gelegenheit keine Erörterung anregen. Der Marquis of West meath bringt eine Bill zur Lr een, der Strafgesetze ein. Die Trans portations, oder Zuchthausstrafe, die auf dem Verbrechen der Schän— dung steht, soll, bei erschwerenden Umständen, durch Peitschenhiebe verschärft werden, die erste Lesung wird ohne Bemerkung genehmigt.

Im Unterh ause zeigte Mr. Disraeli auf heute dieselbe Frage wie Lord Derby an. Lord R. Ceeil meldet ebenfalls eine Frage wegen dänisch— deutscher Vorlagen an. Mr. Hunt bemerkt, er werde sich morgen eine Erklärung ausbitten über eine Stelle, die in einer vom 6. Januar 1864 datirten Depesche Lord Napier's, des britischen Gesandten in St. Petersburg, vorkommt. Dieser Depesche zufolge habe nämlich Fürst Gortschakoff gesagt: »Da die vier Regierungen (Oesterreich, Preußen, England und Rußland) über eine noch wichtigere Frage, als die von Holstein und Schleswig ist, jetzt glücklicherweise harmonisch denken und handeln, sollten sie in dieser An— gelegenheit sich nicht in zwei gegnerische Lager spalten.« Mr. Roebuck zeigt die Absicht an, vor dem Beginne des nächsten Subsidien⸗Comité's zu fragen, ob die Regierung die Absicht

nahme der die dänische

zur Grundlage machte. i reich und Preußen eine Konferenz ohne Waffenstillstand vor. J und Rußland stimmten dem Vorschlage bei, und so wartet die Regierung jetzt

hege, der Regierung der föderirten Staaten, welche Agenten in Irland ver— wende, um Ünterthanen Ihrer Majestät als Soldaten anzuwerben, deshalb Vorstellungen zu machen. Auf eine Frage Mr. Longs erklärt der Attorney- General, ein konföderirtes Kriegsschiff habe eben so das Recht, britische Schiffe, welche Kriegsschmuggel nach einem föderirten Hafen bringen, anzuhalten, zu untersuchen und wegzunehmen, wie ein föderirtes Kriegsschiff hat, gegen britische Kauffahrer zu handeln, die mit Contrebande nach konföderirten Häfen fahren; aber weder ein föderirtes, noch ein kon. föderirtes Kriegsschiff habe das Recht, einen Kauffahrer zu nehmen, außer um ihn zur Aburtheilung vor ein kompetentes Prisengericht zu stellen. Mr. Disraeli fragt, ob der edle Lord an der Spige irgend eine authentische Mit. Die zwei leitenden Mitglieder der Regierung hätten in den verschiedenen Parlamentshäusern eine ziemlich widersprechende Auskunft gegeben. Der edle Lord habe gesagt, er halte die Invasion Jutlands durch die deutschen Mächte für eine Er— schwerung der bisher begangenen Ungerechtigkeit. Der edle Staatssecretair des Auswärtigen aber habe, wie es scheine, gesagt, daß er über die beabsich— tigte Invasion vom preußischen Gesandten förmlich in Kenntniß gesetzt wor- den sei, und zwar erkläre der preußische Gesandte, die beabsichtigte Invasion sei eine Folge des Befehls der dänischen Regierung, deutsche Schiffe zu fan— gen und durch diesen Befehl sei die Ausdehnung des bisher lokalen Krie⸗ ges unvermeidlich geworden. Es scheine, daß der Staatssecretair des Auswärtigen jene Auslegung des Benehmens der deutschen Mächte ange— nommen und ohne Protest der dänischen Regieruna mitgetheilt habe. Er wünsche daher auch die wirkliche Meinung der Regierung Ihrer Majestät über das Verfahren der deutschen Mächte kennen zu lernen. Lord Palmerston erwidert: die uns über die Invasion Jütlands zugekommenen Berichte waren außerordentlich widersprechend, so daß ich einigermaßen in Verlegenheit bin, wie ich auf die Frage des sehr ehrenwerthen Gentleman eine bestimmte Antwort geben soll. Wie ich schon einmal erklärt habe, sagte man uns, daß die Grenze von Juͤtland den Befehl zuwider überschritten worden sei, und nachher hieß es, daß man jene Verletzung nichtsdestoweniger sanctionirt habe. Ich glaube, wie jetzt die Dinge stehen, daß die Deutschen in den Besitz der Stadt und Festung Fridericia zu gelangen suchen, die das schmale Wasser

zwischen dem jüt 'schen Festlande und der Insel Fünen beherrscht; und obne Zweifel

lautete eine in Bezug auf die Invasion Juͤtlands gegebene Antwort sowie die vom sehr ehrenwerthen Gentleman erwähnte Lesart daß, da die Dänen durch Weg. nahme deutscher Kauffahrer Vergeltung gegen die Deutschen geübt hätten, diese Ergreifung von Repressalien die Stellung der beziehungsweisen Theile ändere. Ein anderer für die Besetzung eines Theils von Jütland erwähnter Grund war, daß sie nothwendig sei, um die deutschen Truppen gegen Be. lästigung durch die Dänen vom Norden Jütlands und von der Insel Fünen her zu schützen. Da der sehr ebrenwerthe Gentleman zu erfahren wünscht, wie die Regierung über die Sache denkt, so kann ich sagen, daß unserer Meinung nach die ganzen Operationen jenseits der Eider eine Gewaltthat gegen die Unabhängigkeit Dänemarks sind und der Stand der

Dinge keine Gewalt rechtfertigt, insofern als die dafür vorgebrachte Ent—

schuldigung war, daß die Deutschen eine Garantie für die Zurück— gemeinsamen Verfassung zu haben wünschten, und

Regierung vor der Occupation Schleswigs die Absicht ausgesprochen hatte, dem deutschen Verlangen zu willfahren. Jede Ausdehnung der Occupation dänischen Gebiets ist daher eine Erschwerung der begangenen Gewaltthätigkeit, was man auch für Entschuldigungen an—

führen moge. Aber die deutschen Mächte kennen bereits unsere Ansicht, und

es war daher unnöthig, sie davon nochmals in Kenntniß zu setzen. Auf eine Frage von Sir E. Douglas sagte Lord Palmerston: Ursprünglich

schlug die britische Regierung dem Bundestage so wie andern Mächten eine

Konferenz vor, aber der Vorschlag fiel durch, weil er einen Waffenstillstand Neuerdings schlug die britische Regierung Oester—⸗ Frankreich

eine Antwort von Dänemark ab und verschiebt bis dahin jede Mit—

theilung an den Bundestag. Auf eine weitere Anfrage von Lord John

Manners fährt Lord Palmerston fort: Es ist dem Bundestage mit Bezug auf die Konferenz ohne Waffenstilistand keine Mittheilung gemacht worden. Mr. S. Fitzgerald veranlaßt den edlen Lord, noch einmal die Sache zu erklären, und er sagt: Den genauen Wortlaut des Vorschlages habe ich nicht im Gedächtniß, aber der Bundestag war in Kenntniß gesetzt, daß eine Konferenz wahrscheinlich stattfinden und daß man ihn zur Be—

schickung derselben einladen werde. Einige der Mächte, die den Vertrag won

1852) mit unterzeichnet haben, wünschten, daß der Bundestag einen Ver— treter senden möge, aber die Wahl einer geeigneten Persönlichkeit verursachte Schwierigkeiten. Zwei Personen wurden genannt, und man dachte, daß die Wahl wahrscheinlich auf einen der beiden fallen werde, aber es kam zu keiner Entscheidung.

Vor Dunbar liegen noch mehrere dänische Kreuz er welche augenscheinlich scharf nach etwaigen Prisen auslugen. Es ist ihnen in der letzten Zeit kein Fang mehr gelungen. .

Ein Theil der Kanalflotte, das Schrauben Linienschiff Edgar, Ss0 Kanonen, Admiralschiff, und die gepanzerten Schrauben dampfer „Warrior« 40, Black Prince⸗ 40 und -Defense« 18, ist in Port—⸗ land eingetroffen. In demselben Hafen liegen auch seit einigen Ta— gen der »Hector« und der »Prince Consort«.

Die Anwerbung deutscher Soldaten für die Armeen der Vereinigten Staaten scheint recht flott von sich zu gehen. Das Stell⸗ dichein derselben, von wo aus sie ihre Ueberfahrt antreten, ist Liver— pool, woselbst jetzt wieder eine Schaar von 136 Deutschen über Hull eingetroffen ist, die am Donnerstag ihre Reise nach Amerika antreten wird. Einige von ihnen haben schon an 100 Dollars Handgeld empfangen. Eine zweite Schaar Deutscher wird in den nächsten Tagen erwartet. J

Frankreich. Paris, 8. März. Was die schon telegraphisch erwähnte Suezkanal⸗Kommission betrifft, so steht an deren Spitze

nicht recht in Gang kommen. in den Grenzkreisen auf den Landstraßen einzelnen Wanderern, die

einen von dem kommen, ihnen zur nen Brief vor, oder sie geben vor, in diesem oder jenem Drte in Unterkommen suchen zu wollen, zu welchem Zwecke sie ein empfehlungsschreiben von irgend einem polnischen Gutsbesitzer an dessen Freund bei sich tragen. timationen die Zuzügler nicht immer vor Verhaftung, die aber in der Regel kamm einige Tage dauert. ntlassen und mit ihren Bestellbriefen und Empfehlungsschreiben an der Grenze angelangt, so werden sie dort bei Gutsbesitzern, die sie

zere direkt unter den Bauern zu verbreiten. erolde die 11 Hauptpunkte in einer Proklamation »An die Bauern

frei, Sie wählen aus Gerichtspersonen und Land befähigt zum Woyt, der von 3 Morgen Icdes Dorf der Friedensrichter, Geistlicher, bisheriger Woyt, überhaupt ein Nicht— auerngutsbesitzer sich einmischen oder anwesend sein darf. Bauer erhält diejenigen Bauernländereien, Häuser und Zubehör, welche er eben jetzt besitzt, von jetzt für immer als freies Eigenthum, unter der einzigen Bedingung: die bisherigen Regierungsabgaben, b wie die festzustellende Grundzinse, welche die einmalige Rauch sangs-, Scharwerks- und Lieferungsabgabe nicht übersteigen soll,

64 an werden alle Bauern für immer von allen Pflichten, sofediensten, Grundzinsen und anderen Gaben, welche sie bis— her an die Dominien zu entrichten hatten, vollständig Dieses versteht sich auch von den Regierungs- und Institutengütern.

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der Senator Thouvenel. Außer Thouvenel hat der Kaiser zu »Un⸗ parteiischen in dem Streite zwischen der ägyptischen Regierung und

dem Sueztanal-Qbmanne, Herrn von Lesseps, ernannt die Senato. Grundzinsen ur Befriedigung der Gutsbesi i x ren Mallet und Suin, den Deputirten Gouin und den Staatsrath , sitzer nicht ausreichen, so über

Duvergier.

Rußland und Rolen. Von der polnischen Grenze, 8. März, berichtet die »Osts- Ztg. Im Militairbezirk Wloclawek, der die Kreise Wloclawek, Brzese und Gostynin umfaßt, sind die Bestimmungen in Betreff des Fremdenverkehrs in letzter Zeit in einer Veise verschärft worden, die fur Reisende große Belästigungen und Zeitversäumnisse mit sich führt. Wer aus Preußen auf eine Legi⸗ simationskarte nach Alexandrowo kommt, um am Orte selbst ein Geschäft abzumachen, darf sich vom Bahnhofe nur in Begleitung eines Soldaten entfernen. Wer, mit einein preußischen Paß ver⸗ sehen, von Alexandrowo nach einem in der Nähe gelegenen Orte, 3. B. nach Nieszawa, weiter reisen will, muß zuerst mit der Eisen— bahn nach Wloclawek fahren und dort im Büreau des Fürsten Witt⸗ genstein seinen Paß visiren lassen. Erst von dort darf er sich nach dem Ziele seiner Reise begeben. Im Militairbezirk Wloclawek an— gesessene Gutsbesitzer dürfen sich aus ihrem Wohnort ohne Paß nicht nach dem nächsten Dorfe entfernen. In dem Paß müssen der Tag der Abreise, das Ziel und der Weg genau angegeben fein.

Die Zuzüge aus der Provinz Posen nach Polen wollen ungeachtet

der Anstrengungen des Posener Exekutiv-Ausschusses noch immer Nur hin und wieder begegnet man

von keinem Reisebündel beschwert, als ob das Ziel ihrer Reise über das nächste Dorf nicht hinausginge, langsam der Grenze zuschreiten.

Werden sie von einer Patrouille oder einem Gensdarm angehalten

und nach ihrer Legitimation gefragt, so zeigen sie in der Regel Besitzer des Dorfes, aus dem sie gerade Bestellung im nächsten Orte mitgegebe—

Doch schützen diese vorgeblichen Legi— Sind sie aus der Haft wieder

im Falle der Nachfrage seitens der Behörde für ihre Dienstleute ausgeben, so lange einquartirt, bis ein größerer Trupp sich gesam—

nelt hat und ein Führer erscheint, der sie zur Nachtzeit über die

Frenze und zur nächsten Insurgenten-Abtheilung führt. Nachdem

dies Ziel erreicht ist, kehrt der Führer wieder zurück, um einen neuen Trupp abzuführen. vinz Posen gegenwärtig ist, geht daraus hervor, daß sich aus sämmtlichen Zuzüglern dieser Provinz in den beiden letzten Mona— ten nur zwei Insurgenten-Abtheilungen in der Stärke von 80 resp.

Wie schwach die Zuzugbewegung in der Pro—

o0 Mann gebildet haben, von denen die eine unter Szukalski im

Kreise Brzesc, die andere unter Oksinski im Kreise Kalisch operirte.

Warschau, 7. März. Die Kaiserlichen Ukase wegen vollstän—

diger Emanzipation der Bauern in Polen sind Sonnabend hier

eingetroffen, und werden in vielen tausen Exemplaren gedruckt, um se durch die Kreis-Militair⸗Chess und dazu besonders delegirte Offi⸗ Gestern wurden durch

des Königreichs Polen« auf den öffentlichen Plätzen verlesen. Die

Bauern in Polen werden ohne Unterschied der Nationalität und des

Glaubens (Russinen, Polen, Deutsche, Litthauer 2) für immer von

der Macht und Jurisdiction der Gutsbesitzer und deren Pächter be—

ihrer Mitte ihre Woyts, Schulzen, Beisitzer. Der Besitz von 6 Morgen zum Beisitzer. Kolonie wählt unter sich, ohne daß ein

Jeder

pünktlich an die Staatskasse abzuführen. Vom 15. April

befreit.

i den Donationsgütern (den an die russischen Beamten und säheren Offiziere früher bis zu einer bestimmten Ertragssumme ver— iehenen Domainen) werden die bisherigen Grundzinsen auf der

cht gezahlten ermäßigt. Diese Grundzinsen werden sämmtlich von

wirthschaften, damit Letztere niemals Ansprüche au die Bauern haben, noch mit denselben in Kollision kommen können. Da aber diese

nimmt der Staat die Zahlung durch besondere Kreditpapiere, ohne dafür jemals Ansprüche an die Bauern oder Kolonisten zu machen. Außer- dem behalten die Bauern und Kolonisten alle bisher mit ihren Stellen verbundenen Prärogative und Nutzungen, welche sie durch schriftliche oder mündliche Kontrakte und Gebrauch laut den Prästa—⸗ tions-⸗Tabellen besessen, als freies Baus, Brenn- und Leseholz, Streu⸗ und Hütungsrechte in den grundherrlichen Wäldern und auf deren Feldern. Alle nach dem Gesetz von den Grundherren eingezogenen Bauernstellen müssen auf Verlangen der Bauern gemeinden wieder hergestellt und sollen damit diejenigen arbeitsamen Bauern beliehen werden, welche bis jetzt noch kein Eigenthum besaßen. In der Pu⸗ blication ist ausdrücklich ausgesprochen, daß alle diese Rechte und Wohlthaten dafür verliehen werden, daß sich die Bauern an dem Aufstande nicht betheiligten, sondern sich als treue Unterthanen er⸗ wiesen haben. (Osts. Z) .

, Dänemark. Aus Kopenhagen vom 7. ist in Hamburg die Nachricht eingetroffen, daß der Konseilpräsident Monrad in der Rede vor seinen Wählern erklärt hat, er wolle ausdauern in dem Kampfe für die Selbstständigkeit des Reiches und die Bewahrung der Verbindung zwischen Dänemgrk und Schleswig und nie in eine Lösung des Verbandes willigen. ;

; Kopenhagen, 5. März. Kopenhagen wählte heute seine Vertreter im Folkething des Reichsraths. Sämmtliche Gewählte ge⸗

den Bauern direkt an die Staatskasse abgeführt, und der Staat be— riedigt die Gutsbesitzer für den Werth der sämmtlichen Bauern⸗

hören der national-liberalen Partei an und haben sich für energische Fortführung des Krieges ausgesprochen. In Frederiksberg ist Ge⸗ heimrath Hall, in Marido Conseilspräsident Monrad gewählt. Vom Herzogthum Schleswig haben Wahlen in Sonderburg, Augusten⸗ burg und Aeröeskjöbing stattgefunden.

Asien. Nach Berichten aus Shanghai vom 26. Januar herrschte in China Kuhe. Die Nachrichten aus Japan lauten indeß nicht zufriedenstellend. Die japanesischen Fürsten trachteten danach, den Handel der Fremden auf Yokohama zu beschränken.

Bombay, 13. Februar. Das wichtigste Ereigniß seit Ab— gang der letzten Post ist die Vollendung der Hauptabtheilung der Telegraphenleitung, welche Ostindien mit England verbinden soll. Am 9. d. M. waren nämlich die 359 Miles des persischen Golf⸗ Kabels gelegt, welche die erste Section von Gwadur bis Kap Mussen⸗ dom an der arabischen Küste bilden, und um 3 Uhr Nachmittags an demselben Tage langte die Nachricht des errungenen Erfolges mittelst eines Telegramms von Malcolms Inlet bei Kap Mussen—⸗ dom über Gwadur und Kerratschi in Bombah an. Eins der Schiffe, die den übrigen Theil des Kabels am Bord haben, ist bereits hier angekommen und wartet nur noch ein zweites Schiff ab, nach dessen An— kunft sofort zur Legung der zweiten Section von Kap Mussendom nach Buschir geschritten werden soll. Auch eins der Schiffe, welche den Kabel für die dritte Section an Bord haben, ist schon hier angekom— men, und man hat daher Grund zu hoffen, daß bis zum Ende des März der unterseeische Kabel in seiner ganzen Länge gelegt und so⸗— mit die direkte telegraphische Verbindung zwischen Bombay und Bussora hergestellt sein wird. Dann kommt die allerdings nur kurze, aber schwierige Strecke über Land von Bussora nach Bagdad, wo die Feindseligkeit der streifenden Araber zu fürchten ist, die auch be— reits angefangen haben, die mit der Anlegung der Linie beschäftigten Arbeiter zu mißhandeln und die Telegraphendrähte zu zerreißen. Man wird suchen müssen, sie durch Drohungen und Bestechungen ruhig zu halten. (H. B. H.)

Australien. Aus Neu-Seeland melden die Melbourner Berichte Nichts von Wichtigkeit. Der Krieg ist thatsächlich beendet.

graphische Depeschen Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Altona, Mittwoch, 9. März, Abends. Die holsteinsche Lan⸗ desregierung hat den Auftrag ertheilt, den in Kopenhagen entlassenen Holsteinern die zur Rückreise nöthigen Mittel zu übergeben.

Ham burg, Mittwoch, 9. März, Abends. Das »Neustädter Wochenblatt« meldet, daß der dänische Kriegsdampfer »Hecla sich vor den dortigen Hafen gelegt und der Commandeur erklärt hat, kein Schiff ein- oder auslaufen zu lassen.

London, Donnerstag, 10. März, Morgens. Aus Kopen⸗ hagen vom 8. d. wird hierher berichtet, daß nach offiziellen Mit⸗ theilungen der Feind am Sten die dänischen Vorposten bei Krybili

und Havreballegaard angegriffen und zurückgedrängt hat und in