656
niglichen Geschäststräger Freiherrn von Gundlach und den von hier kommittirten Ober⸗Post Rath Stephan stattgesunden haben, sind von befriedigendem Erfolge begleitet gewesen. Der neue preu⸗ ßisch-spanische Postvertrag, welcher dem Verkehr wesentliche Erleichterungen gewähren wird, ist unterm 11. März d. n Madrid vollzogen worden. Das Porto für den einfachen Brief bis zum Gewichte von z Loth, wird zwischen Preußen und Spanien 6 Sgr. im Frankirungs - Falle, 8 Sgr. für unfrankirte Briefe betragen. Bisher konnten Briefe nach Spa— nien überhaupt nicht bis zum Bestimmungsort frankirt werden, während der unfrankirte Brief aus Spanien einem Porto von 11 Sgr. unterlag. Für Waarenproben und Drucksachen sind ent— sprechende Erleichterungen vorgesehen. Eine wohlfeile Recomman— dation der Briefe ist gesichert. Die Vortheile des neuen Vertrages kommen zugleich denjenigen übrigen Gliedern des Deutschen Postvereins zu Statten, welche sich zur Vermittelung jener Korrespondenz der Preußischen Post Verwaltung bedienen. Endlich wirken jene Vortheile auf die zurückliegenden, außer⸗ deutschen Postgebiete ein, sofern der Transit der Briefe durch die preußischen Posten einzeln zu vermitteln ist. In dem neuen preußisch- spanischen Postvertrage ist die Absicht aus⸗ gesprochen, sobald die Durchführung der Korrespondenz durch das französische Postgebiet später unter erleichterten Bedingungen statt— finden wird, die daraus sich ergebenden Vortheile der weiteren För⸗ derung jenes Verkehrs zuzuwenden, wobei hauptsächlich ins Auge gefaßt ist, dann ein höheres Gewicht für den einfachen Brief zuzu⸗— lassen, als nach der jetzigen Lage jener Vertragsverhältnisse zu dem zwischen liegenden Postgebiet möglich gewesen ift.
Stettin, 15. März. Nach einer Depesche aus Swinemünde von 12 Uhr 3 Min. war kein dänisches Schiff in Sicht. — An heutiger Börse lag Folgendes auf: Da die Mündungen der Oder, die Peene, die Swine und die Dievenow vom Eise frei sind, so ist die Schifffahrt als eröffnet zu betrachten. Stettin, den 14. März 1864. F. Lieckfeld,
Lootsen⸗Commandeur. (Osts.- Z.)
Cammin, 14. März. Die Divenower Fischer sind heute durch ein vor unserem Hafen kreuzendes dänis ches Kriegsschiff veranlaßt worden, nicht in See zu gehen und die Netze auszulegen. Auch von hier aus ist das Schiff gesehen worden. (N. St. 3.
Hannover, 15. März. Eine Königliche Proelamation ver— tagt die Ständeversammlung bis zum 28. April c., während die Kommissionen zur Prüfung der Vorlagen weiter arbeiten.
Hamburg, 15. März. Die »Börsenhalle« meldet aus Kol-
ding vom 14, daß den jütländischen Grundbesitzern eine Contri— bution von einem Thaler für die Tonne Hartkorn aufgelegt wer— den soll. . — Auf das gestern Abend in Cuxhaven angelangte Hamburger Schiff Ophelia« hat bei der Insel Borkum? in Ostfriesland ein Kriegsschiff zweimal geschossen. Sank dem starken Winde gelang es jedoch der »Ophelia«, die Elbe zu erreichen.
Jütland. Eine telegraphische Depesche vom österreichischen 6. Armee · Corps Kommando aus Skanderborg am 13. März meldet! Die heute vorgenommene Rekognoszirung gegen Linaa fand Brücken zerstört, jenseits einzelne Reiter, welche alsbald davon— jagten. Feldmarschall- Lieutenant Neipperg ist mit 1 Bataillon Jäger, preußischer Kavallerie⸗Brigade und 3 Eskadrons Windischgrätz⸗ Dragoner in Aarhuus eingerückt, das vom Feinde verlassen.
Frankfurt a. M., 15. März. Die offizielle Mittheilung über die Bundestags ⸗ Sitzung vom 12. März lautet:
Zunächst ward der von der freien Stadt Hamburg statt des abberufenen Senators Dr. Rücker beglaubigte Dr. Krüger ein geführt und als zur Zeit stimmführender Gesandter der vier freien Städte anerkannt.
Nachdem sodann offizielle Berichte aus Holstein zur Kenntniß genommen worden waren, stellte Bayern den Antrag auf An“ erkennung des Prinzen Friedrich Christian August von Schles⸗ wig⸗-Holstein Sonderburg⸗Augustenburg als legitimen Herzog von Holstein und auf bezügliche weitere Anordnungen. Indem der Gesandte zur Begründung dieses Antrags auf das von ihm in dem betreffenden Ausschusse abgegebene Votum sich be—⸗ zog, stellte derselbe den weiteren Antrag auf Abstimmung binnen acht Tagen. Oesterreich und Preußen ließen er—⸗ klären, daß sie damit beschästigt seien, zur Begründung ihrer übereinstimmenden Ansicht weitere Vorlagen an den Ausschuß ge— , zu lassen, daß sie die Angelegenheit nicht als hinreichend vorbereitet für eine sachliche Abstimmung anzusehen vermögen, viel⸗ mehr befürworten, daß die Bundesversammlung zunächst dem thun— lichst zu beschleunigenden Gutachten des Ausschusses entgegensehen wolle. Angesichts dieser Eröffnung erklärte der Königlich bayerische Gesandte, vorerst nicht auf Abstimmung binnen acht Tagen zu be⸗
stehen und die Bundesversammlung setzte die weitere geschäftliche Behandlung des Antrags aus. .
Der von Königreich Sachsen und Württemberg in einer früheren Sitzung gestellte Antrag wegen Berufung der holsteinischen Stände ward den vereinigten Ausschüssen zur Begutachtung zuge— wiesen.
Derselbe Beschluß erfolgte in Beziehung auf einen von Hanno⸗ ver aus Anlaß der von Dänemark angeordneten Wegnahme deut— scher Schiffe gestellten Antrag.
Es kam zur Anzeige, daß die in Dresden tagende Kommission zur Entwerfung eines deutschen Gesetzbuchs über das Obligationen Recht den ersten allgemeinen Theil ihrer Arbeit in erster Lesung beendigt habe, und es ward gutgeheißen, daß dieser Entwurf durch die Presse zur öffentlichen Kenntniß gebracht werde.
Die übrigen Verhandlungen bezogen sich wesentlich auf Förde⸗ rung laufender Angelegenheiten, wie die Erzielung einer gemeinsamen Patentgesetzgebung, Dotation von Bundesfestungen, Standesüber— sichten der Bundeskontingente und Notizen über Benutzung von Eisenbahnen zu militairischen Zwecken. (Fr. Bl.)
Württemberg. Stuttgart, 14. März. Gestern war das Befinden Sr. Majestät des Königs insofern befriedigend, als die Brustbeklemmung später eintrat und von längeren freien Zwischen« zeiten unterbrochen war. Dagegen machte sich dieselbe auch in der letzten Nacht wiederholt bemerklich, nicht ohne Störung des so nöthi— gen Schlafes. Das Uebrige unverändert (St. A. f. W.)
Bayern. München, 14. März. Gestern Nachmittags und Abends sind zur Theilnahme an dem Königlichen Leichenbegängniß hier eingetroffen: Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Baden, Se,. Kaiserlich Königliche Hoheit der Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich, Se. Königliche Hoheit der Prinz Karl von Hessen und Se, Königliche Hoheit der Prinz Friedrich von Hessen. Ihre Ma⸗ jestäten die Könige von Sachsen und Hannover haben die Generale von Nostiz und von Miller, und Se. Hoheit der Herzog von Koburg Höchstseinen Hofmarschall hierher gesendet. (Bayer. Ztg.)
Nürnberg, 14. März. Dumpf tönen die Kirchenglocken, die seit 2 Uhr die Bevölkerung unserer Stadt an den betrüben den Akt erinnern, der diesen Nachmittag in München stattfindet. Es hatte der Mahnung nicht bedurft. Schon mit dem ersten Klange des mittägigen Trauergeläutes waren die Verkaufslokalitäten geschlossen, die Arbeit in den Werkstätten eingestellt worden. (N. C.)
Niederlande. Haag, 14. März. Die Zweite Kammer hat das Gesetz über die ostindische Comptabilität mit einer Majori⸗ tät von 25 Stimmen angenommen. — Die Konzession für die Gladbach-Venloer Eisenbahn ist ertheilt worden. — Die Theilnehmer der Nymwegener Bahn, welche bei Cleve an die Rheinische Eisen⸗ bahn anschließen soll, haben in einer Versammlung beschlossen, an den Minister des Innern ein Gesuch zu richten um Abänderung verschiedener Bestimmungen in der Konzession, namentlich bezüglich des Betriebs ⸗Personals 2c. Der Konzession zufolge sollte nämlich jeder Zug, sobald er auf holländischem Boden anlangt, ausschließlich von holländischen Beamten und Maschinisten geführt werden. Die Strecke von der Grenze bis Nymwegen ist aber blos 15 Kilometer lang, während von Cöln bis an unsere Grenze die Bahnlänge 350 Kilometer beträgt. — Der König hat Herrn Hofstede zum Chef des Postwesens ernannt. — Die indische Post ist angekommen und bringt wenig Neues. Samarang hat eine schreckliche Ueberschwemf mung auszustehen gehabt. Die Vorarbeiten zu den Bahnen au⸗ Java werden mit großer Energie betrieben. (Köln. Ztg.)
Großbritannien und Irland. London, 14. März. Am Sonnabend Nachmittag hat der Prinz von Wales im St. James-Palast ein Lever abgehalten, wobei, wie früher, die Vor⸗ stellungen als vor der Königin selbst geschehen anzusehen waren. Das diplomatische Corps war, abgesehen von dem durch den Tod seines Königs am Erscheinen verhinderten bayrischen Gesandten Frei⸗ herrn von Cetto — vollständig vertreten. Durch den österreichi⸗ schen Botschafter wurde dem Prinzen der Fürst Paul Esterhazy, Attaché der österreichischen Gesandtschaft, und Baron Ferdinand von RNothschild vorgestellt; durch den preußischen Botschafter der Freiherr ö enbe, durch den französischen Botschafter der Graf Flahault.
Der Erzherzog Max und seine Gemahlin, begleitet von zahl⸗ reichem Gefolge, sind gestern kurz vor sechs Uhr Morgens in London eingetroffen. Sie waren mit Extrazug von Paris um ein Uhr in der Nacht in Calais angekommen und von dort mit einem von der London— Chatham - Dover Bahngesellschaft zur Verfügung gestellten Dampfer übergefahren. Nachdem sie in der Hauptstadt angekommen, begaben sie sich sofert zum Clarendon Hotel, dessen Räumlichkeiten schon zu ihrem Empfange bereit standen. Der Erzherzog ist in strengstem Inkognito als Graf Lacroma gereist, und es war folglich von allen sonstigen Empfangsfeierlichkeiten und Ehrenbezeugungen Abstand ge—⸗ nommen worden. Im Laufe des Morgens begab sich das Erzher⸗ zogliche Paar nach Marlborough-house, um dem Könige der Belgier,
657
als dem Vater der Erzherzogin, einen Besuch abzustatten. Die Prin jesin von Wales machte mit der Erzherzogin eine Spazierfahrt. Ihre Königlichen Hoheiten speisten mit dem prinzlichen Paar und em Könige der Belgier in Marlborough ⸗house. . U Frankreich. Paris, 14. März. Der Postdampfer ‚ouisiana⸗ hat dieses Mal eine ungewöhnlich schnelle Fahrt gemacht. Am 14. Februar von Vera⸗Cruz abgefertigt, ist er bereits porgestern in Saint Nazaire eingetroffen. Die von ihm mitgebrachte ost aus Mexiko reicht bis zum 9. Februar. Am 3. war General Fazaine von seiner Expedition dort in der Hauptstadt wieder ange⸗ langt. In 23 Monat hatte er einen Marsch von mehr als 409 Lieus
gemacht und durch das Erscheinen seines Corps überall pazifizirend
gewirkt. General Douay war am 28. Januar von Lagos aufge· hrochen, hatte Tags darauf das vom Feinde verbarrikadirte Teocaltiche ertürmt wobei er 5 Todte und 12 Verwundete, der Feind aber 50 Todte und sehr viel Verwundete hatte) und war am 2. Februar bis
Aguas Calientes vorgerückt. General Mejia stand am 26, Januar noch in Venado, das er am 20. besetzt hatte, nachdem Negrete ab-
gcogen war. Von Salamanca aus wurde am 3. Februar der bei
Santiago versammelte Feind angegriffen und ihm drei bespannte
haubitzen, sämmtliche Munition, 200 Gefangene und eine Fahne
abgenommen. Dem General Doblado waren 2000 Mann desertirt
und zum General Mejia übergelaufen. Juarez scheint nach den
Vereinigten Staaten flüchtig werden zu wollen. Die Hauptstadt
Mezied nebst Umgegend erfreut sich großer Sicherheit, die Mar— tne'sche Bande war am 17. Januar endlich total zersprengt
orden. In Puebla, Orizaba, Cuernavaca und den Tierras Calientes
pat Alles ruhig und ordnungsmäßig. Die Nachricht, daß Erzberzog Maximilian die Kaiserkrone bestimmt angenommen habe, war überall mit Enthusiasmus aufgenommen und mit kirchlichen Lobgesängen und Artilleriesalven gefeiert worden. Am 27. Januar hat die Re⸗ entschaft ein Dekret erlassen, dessen Hauptbestimmungen nach dem „Moniteur so lauten: »Die im Dienst der feindlichen Partei stehen— n Militairs sollen, wenn sie sich binnen einem Monat, vom Da⸗ um dieses Dekrets an, stellen, um sich der Intervention und dem saiserreich anzuschließen, ihren Rang und Posten voll und ganz be⸗ bilhen; die dagegen welche sich vor Ablauf dieser Frist nicht stellen, pedden aus den Cadres der Armee gestrichen und zu keiner Zeit ihr Recht auf Widereintritt in den Militairdienst geltend machen können, sont aber vollständig die Garantieen genießen, auf welche die Be⸗ hohner des Kaiserreichs ein Recht haben. — Zum Empfange des saises, und der Kaiserin wird das alte vicekönigliche Schloß in ietiko, so wie das in einem prächtigen Cypressen“ Walde liegende Höontezuma⸗Schloß in Chapultepee in Stand gesetzt; auch die Villa zuena Vista, die Forey bewohnte, wird für die Klllerhöchsten Herr⸗ thsten als Lustschloß bereit gemacht.
Durch Kaiserliches Dekret vom 13. d. ist Divisions General vuay zur Zeit in Mexiko) zum Großoffizier der Ehrenlegion er— annt und vier Obersten das Commandeurkreuz desselben Ordens nd 25 anderen Militairs das Offizierkreuz verliehen worden. Außer— aan meldet der »Moniteur« eine Reihe von Avancements in der Armee.
Der »Patrie , zufolge wird der Legislative nächstens ein Gesetz stwurf, vorgelegt werden, der die Befugnisse der General. und Mu⸗ siipalräthe erweitern soll.
Aus Privatbriefen von Djeddah erfährt die »Francen, daß Abd⸗ [Kader auf der Fahrt nach YJambo Schiffbruch gelitten hat und ur durch den zufällig in Sicht gekommenen ägyptischen Postdampfer sttet und nach Hambo gebracht worden ist, von wo er sich nach hedina begab.
Rußland und Polen. Aus Petersburg, 9g. März, nd der Pos. Ztg.‘ mitgetheilt: Wie man hört, sind bei einem Hcsangenen eines am 7ten aus Warschau hier eingetroffenen Trans—⸗ bits Papiere gefunden worden, aus denen ersichtlich ist, wie die wdolutionspartei seit einiger Zeit schon daran arbeitet, einen Auf⸗ und durch die ins Innere Rußlands deportirten Gefangenen an— lahnen. Die Deportirten sollen nach dem entworfenen Plane ht nur selbst sich zum Aufstande jeden Augenblick bereit halten, ndern auch auf die Bepölkerung der Gegenden, wo sie detinirt d nach Möglichkeit zu wirken und sie für eine Erhebung gegen Regierung zu gewinnen suchen. So abenteuerlich nun dies he Mlnternehmen auch an sich ist und so wenig die Agitatoren irgend einen Erfolg ihrer desfallsigen Bemühungen rech— n dürfen, so zeigt es doch, wie die Revolutionspartei zum Aeußersten schlossen und auf allerlei, auch die schwächsten Hoffnungen zu Un bereit ist. In einer Ergebenheitsadresse aus dem Radomschen id gleichzeitig um Schutz gegen die Rebellen gebeten und die Bitte Et Anführung eines am 3. d. M. dort vorgekommenen Frevels htipirt, bei dessen Verübung sechs Hänge⸗Gendarmen thätig gewesen,
n einem Vormittage drei Personen zu Tode gemartert haben.
if und schütze Deine Treuen, großer Kaiser, oder gieb uns Waf⸗ und das Recht dazu, und wir werden uns selbst schug n vor dien Feinden!« so schließt diese Adresse, resp. Petition, welche mit d Urnterschriften, meist Polen, bedeckt ist.
Dem Russischen Invaliden, vom 9. März entnehmen wir fol⸗ gende Mittheilung: die Maßregel, Soldaten, welche in Folge von Disziplinirstrafen zum Dienst in der aktiven Armer untauglich ge⸗ worden waren zum Eisenbahnbaudienst zu verwenden, bewährt sich vortrefflich. Die Arbeiten an der Bahn zwischen Odessa und Par⸗ kane nahmen einen überraschend schnellen Fortgang, denn 2273 sol⸗ cher Soldaten, welche zu Strafkompagnien formirt worden sind, för⸗ dern dieselben. Als der Kriegsminister dem Eisenbohn-Direktor in Odessa, Baron von Ungern Sternberg, diese Mannschaften zur Ver⸗ fügung stellte, ward bestimmt, daß wenn sie sich während dreier Jahre, tadellos führten, ihnen der Nest ihrer Strafe erlassen und sie demnächst entweder ihren definitiven Abschied erhalten oder wieder in die Armee eintreten sollten, diejenigen aber, welche sich während dieser Zeit nicht gebessert hatten, einer Militair⸗Strafanstalt in Odessa zu überliefern sind.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 9. März. Nach Nya Dagligt Allehanda« hat der Staatsrath auf Andringen der Westmãchte die Aufstellung eines Observationscorps von 15,000 Mann beschlossen, das eventuell bestimmt ist, die Besatzung von See⸗ land zu bilden.
Dem Grafen Manderström, Minister des Aeußeren, wurden neulich deshalb die Fenster eingeworfen, weil er dem Pöbel als der⸗ jenige designirt war, welcher eine bewaffnete Intervention Schwedens zu Gunsten Dänemarks verhindert habe.
Däuemark. Kopenhagen, 12. März. In der gestrigen Voltsthingssitzung ward der Gesetzentwurf, in Betreff der Kriegssteuer, in dritter Behandlung mit 54 gegen 15 Stimmen an= genommen.
Amerika. New-Hork, 3. März. Die Potomac⸗ Armee überschritt am 27. den Rapidan, um, wie man glaubte, gegen Rich mond vorzurücken; doch stellte sich diese Bewegung als ein Schein man över heraus, welches einen Streifzug Kilpatricks in den Rücken der Leeschen Armee decken sollte. Kilpatrick setzte mit seiner Kavallerie bei den Furten Germania und Ely über den Fluß und schlug die Richtung nach Richmond ein, um seiner Ordre gemäß die Telegraphen⸗ und Eisenbahn⸗Communication Lee's aufzuheben und wo möglich die in Richmond befindlichen nordstaatlichen Gefangenen zu befreien. Wie es heißt, rückt gleichzeitig, um mit Kilpatrick zu koope⸗ riren, Butler von Monroe aus gegen die Hauptstadt der Confödera— tion vor. General Longstreet setzt seinen Rückzug in der Richtung nach Virginien hin fort. — Die Telegramme, welche von der Sherman⸗ schen Erpedition berichten, leiden an großer Konfusion. Mit Gewiß⸗ heit scheint nur das eine sich zu ergeben, daß das Kavallerie -Corps, welches von Memphis in südöstlicher Richtung abgegangen war, um Sherman's Bewegungen zu unterstützen, oder sich mit ihm zu ver⸗ einigen, in einer Reihe kleinerer Gefechte den Kürzeren gezogen hat und schließlich bei West. Point in Mississippi zum Ruͤckzug nach Memphis gezwungen worden ist. Die Konföderirten eroberten drei Geschütze. Ueber Sherman selbst besagen südstaatliche Depeschen, er habe den Rückzug nach Vicksburg angetreten und sei schon am Pearl - Flusse angelangt; General Polk habe sich an dem Tombigby - Flusse ( ) aufgestellt, um ihn anzugreifen, wenn er letzteren Fluß überschreiten wolle; und der »Rich⸗ mond Examiner« vom 27sten sagt: Nun Sherman's Truppen auseinander gesprengt oder zurückgegangen sind, braucht man von Farraguts Angriff auf Mobile nicht viel mehr zu fürchten. Admiral Farragut bombardirte am 23. das Fort Powell vor Mo— bile. — Südstaatlichen Berichten vom 27. zufolge, wären die Bun⸗ destruppen vor Dalton zurückgeschlagen worden und hätten sich nach Chickamanga hin über Tunnel Hill hinaus zurückgezogen. — Die Angaben über die Niederlagen der Bundesexnpedition in Florida am 20. v. M. bestätigen sich; der Verlust betrug 1200 Mann und fünf Kanonen. Die Bundestruppen zogen sich nach Jacksonville zurück und verschanzten sich sechs Meilen von jener Stadt; die Konföderir⸗ ten rückten gegen Baldwin vor, welches sie anzugreifen beabsichtigten. — Es wird gemeldet, General Bragg habe den Oberbefehl über die sämmtlichen Armeen der Konföderalion erhalten. — Die Beförde⸗ rung des Generals Grant zum General- Lieutenant einem neu ge- schaffenen Charakter) ist vom Senate in Wasphington bestätigt wor⸗ den. — Die Aushebung ist in NewYork auf den 10. d. angesetzt.
TDelegraphische Depeschen
aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Brüssel, Dienstag, 15. März, Nachmittags. Der Erzherzog Mazimilian von Oesterreich und die Frau Erzherzogin werden heute Abend 8; Uhr von Ostende auf Schloß Laeken eintreffen und vor ihrer Abreise nach Miramare daselbst einige Tage verweilen.
? z . . 8 8 , , 6 r .. 8 ** ,, ,, , , r K 2 — — — — w —— — —
K / = K. ö K
K