1864 / 90 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Crossen. Schwer verwundet. Verwundung des rechten Arms durch ein Sprengstück einer Grangte. Lazareth zu Stenderup. z. Munit. Kolonne Brand. Art. Brig. Nr. 3. . Gefreiter Johann Heinrich Liersch aus Dalkau, Kreis Glogau. Leicht verwundet. Leichte Verwundung im Gesicht und an den Augen durch herumfliegende Theile der Brustwehrkörbe. Lazareth zu Sten

derup.

Vorpostengefecht vor den ,,, n in der Nacht vom 5. bis April.

Westf. Pionier Bataillon Nr. J. 3. Compagnie:

Unteroffizier Wilhelm Fuchs aus Adenroth, Herzogthum Nassau. Schwer verwundet. Schuß in den Fuß. Lazareth zu Broacker.

Pionier Hiob Hedtstädt aus Mönninghoff, Kreis Hagen. Schwer ver— wundet. Schuß in den Fuß. Lazareth zu Broacker.

Bei Ausführung der rechten Communication zur 1. Parallele am 6. April. 2. Compagnie. .

Pionier Jakob Johann Bergmann aus Uerdingen, Kreis Crefeld. Leicht verwundet. Verletzung der rechten Schulter durch einen Gra— natsplitter. Im Lazareth zu Broacker.

Schanzarbeiten vor den Düppeler Schanzen am 6. April. Leib⸗Grenadier⸗Regiment (1. Brandenburgisches) Nr. 8. 6. Compagnie.

Grenadier Martin Buchholz aus Seelow, Kreis Lebus. Leicht verwun— det. Kontusion durch einen Granatsplitter am Gesäß. Im Lazareth zu Broacker.

Grenadier Ferdinand Steffen aus Pollychen, Kreis Landsberg. Leicht verwundet. Kontusion der rechten Kniescheibe durch einen Granat— splitter. Im Lazareth zu Broacker. ,

Beim Beschießen der Düppeler Schanzen am 6. April. Zte 12pfündige Fuß Batterie Brandenburgischer Artillerie Brigade Nr. 3.

Kanonier Friedrich August Wilhelm Bölke aus Fehrbellin, Kreis Ost— Havelland. Leicht verwundet. Verwundung an der Schulter durch ein Sprengstück. Lazareth zu Nübel.

Vor den Düppeler Schanzen am 30. März. 3. Garde ⸗Grenadier⸗Regiment Königin Elisabeth.

Gefreiter Joseph Feiereis aus Neasabel, Kreis Gr. Glogau. Leicht ver—

wundet. Kontusion am linken Fuß.

Am 1. April.

Grenadier Carl Hartmann aus Michelau, Kreis Brieg. Leicht ver wundet. Kontusion an der rechten Schulter durch einen Granat— splitter. Lazareth Wielhoi.

Am 2. April.

Grenadier Carl August Schulz aus Neuwaldau, Kreis Grünberg Todt. Durch einen Granatsplitter durch die Brust.

Grenadier Franz Wolff aus Kammlich, Kreis Grottkau. Schwer ver— wundet. Durch ein Granatstück durch den Kopf. Lazareth Wielhoi.

Grenadier Gottfried George aus Birkicht, Kreis Löwenberg. Schwer verwundet. Verlust der großen und zweiten Zehe des linken Fußes durch einen Granatsplitter. Lazareth Wielhoi.

Grenadier Ernst Lux aus Ullersdorf, Kreis Glatz. Leicht verwundet. Quetschung des Kreuzes durch ein Granatstück. Lazareth Wielhoi.

Unteroffizier Albert GiersLdorf aus Waldhof, Kreis Neisse. Leicht . Kontusion an der rechten Lende durch einen Granat— plitter.

Gefreiter Daniel Prüfer aus Sontop, Kreis Buk. Leicht verwundet. Kontusion des rechten Oberarmes und linken Unterschenkels.

Hornist Christian Schreiber aus Lasisken, Kreis Polnisch Wartenberg. Leicht verwundet. Kontusion des rechten Schenkels.

Premier Lieutenant Eduard von Helldorf aus Neuß. Leicht verwun det. Kontusion der rechten Gesichtshälfte durch aufgespritzte Steine und Erde beim Explodiren einer Bombe.

Grenadier Anton Ullrich aus Groß -Peterwitz, Kreis Ratibor. Leicht verwundet. Kontusion an beiden Vorderarmen.

Grenadier Emil Schick aus Breslau. Schwer verwundet. Zerschmette rung der rechten großen Zehe. Johanniter ⸗Lazareth Nübel.

Vor den Düppeler Schanzen am 3. April. 4. Garde-Regiment zu Fuß:

Grenadier Heinrich Auge aus Kirchohmfeld, Kreis Worbis. Schwer ver— . Zerschmetterung des rechten Oberarms. Lazareth zu Büffel— oppel. *

Grenadier Johann Fried. Wilhelm Sperling aus Pollitz, Kreis Oster⸗ burg. Schwer verwundet. Schuß durch beide Oberschenkel. Laza— reth zu Büffelkoppel.

Grenadier Heinrich Friedrich Lehmann aus Eickhorst, Kreis Salzwedel. Schwer verwundet. Zerschmetterung von 4 Fingern der rechten Hand. Lazareth bei Büffelkoppel.

Vor den Düppeler Schanzen am 4. April. 4. Garde-Grenadier⸗Regiment Königin Augusta:

Sergeant Andreas Dahm aus Ehrenbreitstein. Kreis Koblenz. Todt. Gewehrschuß durch den Kopf. .

4. Garde⸗Regiment zu Fuß:

Unteroffizier Gottlieb Herrmann Schrader aus Wernigerode. Kreis

Salzwedel. Leicht verwundet. Verletzung des rechten Oberarmes durch Granatsplitter. Lazareth bei Broacker. Grenadier Friedrich Mulack aus Storkow. Kreis Beeskow-Storkow. Todt. Durch eine Granate. Grenadier Friedrich Keller aus Wolffen. Kreis Bitterfeld. Leicht ver— wundet. Kontusion des linken Kniees durch einen Granatsplitter. . Vor den Düppeler Schanzen am 5. April. 4. Garde Regiment zu Fuß: Grenadier Joachim Friedrich Seneke aus Immekat, Kreis Salzwedel.

Schwer veruundet. Verwundung am rechten Oberarm durch einen Granatsplitter. Lazareth zu Büffelkoppel.

Bor den Düppeler Schanzen in der Nacht vom 5. zum 6. April. 4. Garde Regiment zu Fuß:

Grenadier Franz Mühlhaus aus Breitenworbis, Kreis Erfurt. Schwer verwundet. Schuß durch den Unterleib. Lazareth zu Broacker. Grenadier Heinrich Wilbelm Meyer aus Mitteldorf, Kreis Nordhausen.

Schwer verwundet. Schuß durch den Oberarm. Lazareth zu Broacker.

Gefreiter Engelbert Borsutzki aus Branitz, Kreis Leobschütz. Leicht ver- wundet. Prellschuß an der linken Schulter.

Grenadier Gustav Adolph Louis Stemmler aus Klötzke, Kreis Garde—⸗ legen. Schwer verwundet. Schuß durch den linken Unterschenkel. Lazareth zu Broacker.

Grenadier Carl Christian Gustav Hellbach aus Seehausen, Kreis Oster— burg. Schwer verwundet. Schuß in den Unterleib. Lazareth zu Broacker.

Grenadier Christian August Albert Oppermann aus Beeskow, Kreis Beeskow⸗Storkow. Leicht verwundet. Streifschuß an der linken Wade. Lazareth zu Broacker.

Grenadier Carl Heinrich Mathei aus Zschidewitz, Kreis Bitterfeld. Leicht verwundet. Prellschuß gegen die Daumenspitze.

Gefreiter Carl Friedrich Hinze aus Calenzig, Kreis Königsberg. Leicht verwundet. Kopfschramme durch eine Gewehrkugel.

Grenadier Johann Jelen aus Rudoltowitz, Kreis Pleß. Leicht verwun— det. Kontusion am rechten Oberarm.

Grenadier Gottlieb Raschke aus Schammermühle, Kreis Züllichau. Schwer verwundet. Kopfwunde. Lazareth zu Broacker.

Grenadier Johann Ferdinand Krummnow aus Goltzow, Kreis Anger münde. Leicht verwundet. Streifschuß an der rechten Hand. Laza— reth zu Broacker.

Grenadier Carl Lange zu Helfta, Mansfelder See Kreis. Schwer verwundet. Schuß durch den Unterleib. Lazareth zu Broacker. Gefreiter Gustav Herrmann Dönitz aus Hohenerlau, Kreis Saalkreis.

Schwer verwundet. Schuß durch die Brust. Lazareth zu Broacker.

Grenadier Johann Bernhard Meinhard aus Kreuzeber, Kreis Heiligen stadt. Schwer verwundet. Bajonnettstich durch die Wade. Lazareth zu Broacker.

Grenadier Ftied. Wilhelm Frey aus Schockeuditz, Kreis Ueckermünde. Leicht verwundet. Schuß durch die linke Wade. Lazareth zu Broacker.

Gefreiter Fried. Ernst Riese aus Buderose, Kreis Guben. Leicht ver⸗ wundet. Schuß in die rechte Schulter. Lazareth zu Broacker. Grenadier Christian Carl Friedrich Willgeroth aus Heimburg, Kreis

Wernigezode. Leicht verwundet. Streifschuß an der rechten Hand.

Grenadier Fried. Wilh. Spaeth aus Borckow, Kreis Landsberg. Leicht verwundet. Streifschuß an der Stirn. Lazareth zu Broacker.

Unteroffizier Jobann Gottfried Friedrich Besteher aus Charlottenburg, Kreis Teltow. Leicht verwundet. Kontusion am rechten Fuß.

Grenadier Johann Friedrich Albert Böttcher aus Luckenwalde, Kreis Jüterbogk Luckenwalde. Schwer verwundet. Schuß durch das rechte Schienbein. Lazareth zu Broacker.

Am 6. April.

Grenadier Johann Heinrich Fehrenschild aus Mühlhausen. Schwer verwundet. Durch einen Granatensplitter am rechten Schienbein und dem rechten Arm. Lazareth zu Büffelkoppel.

Grenadier Carl Friedrich Bülichen aus Merseburg. Todt. Schuß in den Unterleib.

H.-Q. Gravenstein, den 9. April 1864. Der kommandirende General: Friedrich Karl, Prinz von Preußen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 16. April. Seine Majestät der König begaben Sich gestern um 3 Uhr und nach 5 Uhr auf den Hamburger Bahnhof, um die per Eisenbahn Berlin passirenden Bataillone des 1. Schlesischen Grenadier⸗Regiments Nr. 10 zu sehen. Um halb 6 Uhr fand ein größeres Diner bei Ihren Majestäten statt, zu dem der Fürst von Löwenstein, der General der Infanterie, von Brese⸗Winiary, der Kriegsminister und andere hochgestellte Personen geladen waren.

Se. Majestät empfingen gestern eine Deputation, welche Aller höchstdenselben zur Einweihung der Coblenzer Eisenbahnbrücke über den Rhein einlud; die Mitglieder der Deputation: Baron von Geyr, Bürgermeister Mevissen und Herr Oppenheim, wurden zur Tafel gezogen. Audienz ertheilten Se. Majestät dem Geheimen Hofrath Weymann, Vorstand des Depeschen⸗Büreaus im auswärti⸗ gen Ministerium, und dem Dr. Langenbeck, welcher, zum General⸗ Arzt ernannt, zur Armee abgeht. Längeren Vortrag hatte Nach— mittags der Minister⸗Präsident.

Heute früh um 9g Uhr besichtigten Se. Majestät das 3. Batail⸗ lon des Garde-Füsilier⸗Regiments, und nahmen nach der Rückkehr im Palais die Vorträge beider Kabinette entgegen.

(Vom Kriegsschauplatze.) Eine schristliche Mittheilung über das Eingraben der Vorposten in der Nacht zum 14. April

berichtet: Das 1. Bataillon des 7. Brandenburg. Infanterie⸗ Regiments

Nr. 60 und 2 Pionier-Compagnieen führten den Angriff aus,

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warfen den Feind schnell zurück und nahmen, indem sie ihn rechts und links umfaßten, 107 Mann gefangen. Der Feind suchte das Eingraben durch Gewehrseuer und einige Kartätschschüsse aus den Schanzen 14 2 und 3 zu stören, konnte jedoch diesen Erfolg nicht erreichen. Seconde⸗Lieutenant von Seydlitz vom 7. Brandenburgi⸗ schen Infanterie Regiment Nr. 60 wurde hierbei erschossen, Major von Jena durch eine 1pfündige Kartätschkugel schwer blessirt; außer⸗ dem 15 Mann, darunter 8 Pioniere, verwundet. Gestern Morgen versuchte die 5. Compagnie des 7. Brandenbur⸗ gischen Infanterie Regiments Nr. 60 die 1. Compagnie dieses Regiments, die auf dem rechten Flügel etwas weiter vorwärts lag, abzulösen. Sie bekam aber so heftiges Gewehrfeuer, daß ihr dies nicht gelang. Der Verlust, den die Compagnie hierbei erlitt, wird auf 20 Mann geschätzt. Hauptmann v. Redern wurde bei diesem Vorgehen der rechte Arm zerschmettert.

Die vorgeschobenen Schützen führen nun mit dem in seinen Werken und Retranchements stehenden Feinde ein Feuergefecht.

Gestern Nachmittag begannen die vorgeschobenen Eompagnieen ihre Eingrabungen untereinander und mit der zweiten Parallele zu verbinden. Hauptmann v. d. Burg vom Generalstabe wurde hierbei durch einen Streifschuß leicht verwundet. In der Nacht sollte die Arbeit durch Pioniere und Arbeiter zu einer vollständigen Parallele erweitert werden.

Die Batterieen, die auf dem linken Flügel am Alsen - Sunde stehen, hatten den 14. ein heftiges Gefecht mit überlegener feindlicher Artillerie siegreich überstanden, sie zum Schweigen gebracht, und eine feindliche gezogene Feldbatterie, die, vorzüglich manöprirend, die dies- seitigen Batterieen enfilirte, zum Abfahren gezwungen. Die Bat-⸗ terie des Hauptmanns Rüstow hatte 2 Mann todt, mehrere Mann verwundet und waren 3 Geschütze auf einige Zeit außer Gefecht. ta e n , f, n an df, . i, dem Redacteur der ⸗Ber.

ngske Tidende« gehörig, wurde hierbei in Brand ein l. Baracken lager bei Kijär. en fen fen „Aus Swinemünde, 14. April, berichtet die »Osts. Ztg.“ über das ggestern bereits telegraphisch ä, win. Gefecht . . Dampfers »Grille« mit dänischen Schiffen Folgendes:; Heute gegen Mittag wurde vom großen Leuchtthurm aus der Rauch von 4 feind—⸗ lichen Dampfern bemerkt, welche aber nicht näher kamen. Kurz darauf setzte sich unsere Flotille (. Arcona« Nymphen, Grille «, 5 Kanonenboote mit dem Dampfer »Verein«) in Bewegung und verließ den Hafen. Die Kanonenboote und die -Grille« liefen west⸗ wärts und sind bereits außer Sicht; die »Arcona.« liegt augenblick lich (55 Uhr Nachmittags) auf der Höhe von Misdroy und die »Nymphe« kehrt so eben unter fortwährendem Signalwechsel mit der . in den Hafen zurück.

winemün de, 14. April, Abends. Die - Nyr ging : kurzem Aufenthalt wieder in See. Der nach we oc re g r mene Aviso⸗ Dampfer »Grille« hielt bei der Oie Schießübungen ab und zog dadurch 2 feindliche Schiffe, 1 Fregatte und J Linienschiff heran. Um nun nicht genöthigt zu sein, bei der Oie binnen durch zu laufen, nahm die »Grille« (2 K) das Gefecht auf. Gegen 30 Schuß, welche von ihr aus den jüngst erhaltenen Zwölfpfündern abgegeben wurden, tauschte der Feind Bomben und verschiedene Breitseiten aus ñ doch blieb das feindliche Feuer wirkungslos, da die Geschosse der Dänen, mit Ausnahme von 2 Bomben, welche über das Schiff fortgingen, dasselbe nicht erreichten. Dagegen hat die Grille zweimal die Fregatte getroffen. Gegen 6 Uhr kam die Grille⸗ mit den beiden feindlichen Schiffen in Sicht, auch tauchte etwas später ostwärts ein dänischer Panzerschooner auf. Die Arcona. und Nymphe, sowie die Kanonenböte waren von der Grille. zu weit entfernt, um sich am Kampfe betheiligen zu können, auch konnte ,,. ö g . wegen nicht fortgesetzt werden. hegen r hielten die Dänen nordwärts ab ging in . Hafen zurück. .

15. April, Morgens. Däni ri i k pril, Morgens. Dänische Kriegsschiffe sind nicht SHolstein. Rendsburg, 13. April. Die nach dem nörd— lichen Kriegsschauplatz bestimimte 21. preußische ö wird, dem Vernehmen nach, morgen und übermorgen hier anlangen und mit der Eisenbahn direkt nach Apenrade gehen. Es ist bekannt— lich die neue Bahnstrecke von Flensburg (Holzkrug) nach Apenrade Nothenkrug) jetzt so weit vollendet, daß sie dem Verkehr dienen kann. Zwei gezogene metallene dänische 12⸗Pfünder aus der Kriegsbeute vom Danewerk sind gestern mit der Eisenbahn vom hiesigen Bahn—⸗ hofe südwärts transportirt worden. Der übrige dänische Artillerie⸗ park lagert noch immer auf dem Glacis des Kronwerks—

Es wird hier allernächstens ein stehendes preußisches Laza⸗ 3 de , ,. Die bezüglichen Beamten sind bereits ein— getroffen. Das bisherige preußische Feldlazaret i nördlich verlegt , Err , , .

Oldenburg, 18. April. Der Präsident benachrichtigte in d . a nis ie. ,, ges die . eg ne, Mittheilung des Regierungs⸗Kommissars d . 39. d. Mt. verlängert a ; j n,, m

Mecklenburg. Schwerin, 15. April. Se. Königliche der Großherzog ist heute Morgen nach Rostock gefahren, um sich von da nach Warnemünde zu begeben, wo heute ein Vor exerziren des Garde-Bataillons stattfindet. Von dort reist Se. Kö⸗ nigliche Hoheit nach Wismar, um den morgen vorzunehmenden Schießübungen der dort aufgestellten Strandbatterieen beizuwohnen und beabsichtigt, morgen Abend hierher zurückzukehren. (Mecklb. Z)

Sachsen. Dresden, 15. April. Das ⸗Dresdner Journal. meldet: Nachdem der Bundestag die Genehmigung des Königs zu der Wahl des Freiherrn v. Beust eingeholt, hat der letztere mit seinem Danke für das Vertrauen der Bundesversammlung die An⸗ nahme der Wahl erklärt. . .

Nach einem Warschauer Telegramm des »Dresdner Journals« hat die gestern vorgenommene Untersuchung in der landschaftlichen k die vollkommenste Ordnung der Bücher und der Kasse ergeben.

Oesterreich. Wien, 15. April. Der Ministerial⸗Rath v. Biegeleben, zweiter österreichischer Bevollmächtigter für die Konferenz, geht über Berlin nach London und reist heute Abend ab.

Belgien. Brüssel, 15. April. Der König wird am 20. d. M. über Calais aus England zurückkehren.

Großbritannien und Irland. London, 14. April.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses beantragte Mr Locke King die zweite Lesung der County Franchise Bill, welche den Wähler— Census in den Grafschaften von 56 Pfd. St. auf 16 Pfd. St. herabzu⸗ setzen bezweckt. Er erinnert das Haus, daß es durch das Feldgeschrei: Re⸗ form, gewählt worden, und die Minister, daß sie durch ein Reform⸗Gelöbniß ins Amt gekommen, und fordert sie auf, diese kleine Abschlagszahlung zu gewähren. Mr. A. Smith bekämpft die Bill als unpolitisch und gefährlich und stellt dagegen das Amendement auf die Vorfrage. Mr. Knightley,

der ähnlicher Meinung ist, bemerkt, der Antragsteller wolle nur bei der

nächsten allgemeinen Parlamentswahl einigen Stoff zu Declamationen haben; dies sei der ganze und eigentliche Zweck des Antrages. Lord Enfield glaubt, der Antrag könne nur der liberalen Partei Verlegenheiten bereiten. Wenn das Haus in Comité über die Bill gehen sollte, würde er eine Modification derselben, nämlich eine Ermäßigung des Census auf 20 anstatt auf 19 Pfd. gern unterstützen. Lord R. Montagu, der die Bill bekämpft, äußert sich dahin, daß die Ver— tretung des Landes in den Händen der zwei großen Parteien sei, aus denen das Parlament bestehe, deren eine den Grundbesitz, deren andere den Han— del repräsentire, und es sei recht und billig, daß die Vertretung der Graf⸗ schaften, Dank einem höheren Census, in der Gewalt der Grundbesitzenden bleibe. Lord Henley dagegen ist für den Antrag und wünscht sogar, daß derselbe etwas weiter ginge. Mr. Treherne sagt, er bekenne sich dazu, ein Tory im altmodischen Sinne des Wortes zu sein, d. h. ein englischer Gentle⸗ man von unabhängigem Sinn und Vermögen, der sich durch Lachen eben so wenig wie durch finstere Blicke abschrecken lasse, die Wahrheit zu sagen. Aber, ohne so weit zu gehen wie Mr. King, sei er ge— neigt, einen Census von 20 Pfd. Sterk. in den Grafschaften und von 10. Pfd. St. in Burgflecken zu befürworten. Nachdem noch einige andere Mitglieder sich theils für, theils wider den Antrag geäußert haben, sagt Lord Palmerston, er könne nicht gegen die Bill stimmen, weil es sonst heißen würde, daß er gegen jede Aenderung im Grafschafts ⸗Census sei. Er halte vielmehr eine vortheilhafte Aenderung für möglich, könne aber einen Census von 19 Pfd. St. nicht gut heißen. Jede Modification, die zu viel Landelement in der Vertretung brächte, würde ihr Gleichgewicht stören. Obgleich er daher bereit sei, die Bill bis zur Comité · Berathung gedeihen zu laͤssen, glaube er doch, daß es besser gewesen wäre, die Frage gegenwärtig ruhen zu lassen, da in Folge der erleuchteten und fortschrsttlichen Politik der letzten Jahre, nicht mehr dieselbe Sehnsucht nach organischen Aenderungen herrsche wie früher. Es wird darauf die Vorfrage gestellt, d. h. die Frage, ob über den Antrag eine Abstimmung stattfinden soll und mit einer Majorität von 27 Stimmen (254 gegen 227 verneint. Um den kon. tinentalen Ausdruck zu gebrauchen, das Haus beschließt zur Tagesordnung überzugehen. ;

Frankreich. Paris, 14. April. Nach dem feierlichen Akte, mit welchem der Erzherzog Maximilian von Oesterreich die Kaiserkrone von Mexico angenommen hat, trat, wie das Bülletin des heutigen Moniteur berichtet, »der Abbé de Lacroma, die Mitra auf. dem Haupte und in den Händen das Kruzifix, mit seiner Geist⸗ lichkeit herein. Einer der Kapläne überreichte dem neuen Kaiser das Evangelium und Se. Majestät wiederholte, die rechte Hand auf das heilige Buch gelegt, mit fester Stimme den Eid, dessen Formel der

Staats-Minister Herr Velasquez ihm vorsprach ..

Die „France meldet, daß der Kaiser heute Lord Clarendon Audienz ertheilt hat, und daß Prinz Napoleon heute in aller Frühe von Calais hier wieder eingetroffen ist.

Im ersten Arrondissement hiesiger Stadt ist folgende »Heiraths— Ankündigung öffentlich angeschlagen: »Herr Albert von Orleans, Graf von Paris, zu Schloß Claremont in der Grafschaft Surrey England), und Fraͤulein von Orleans, Infantin von Spanien, zu Schloß St. Elmo in Sevilla (Spanien)

Am letzten Sonntag ist, wie der -Moniteur ' berichtet, in der Kirche zu Rueil, wo bekanntlich die Kaiserin Josephine und die Königin Hortense begraben liegen, eine prächtige Orgel lein von dem Florentiner Baecio d' Agnolo, Zeitgenossen Miche Angelo's, für das Kloster Santa Maria Novella angefertigtes und auf Befehl des Kaisers angekauftes Meisterwerk, so wie eine neue Glocke Napo⸗ leone Eugenie«, deren Pathen Kaiser und Kaiserin sind, feierlich ein geweiht worden.