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mit China nicht ab-, sondern eher zugenommen habe. Er muthe dem Hause der Gemeinen nicht zu, einen Tadel gegen die Re⸗ gierung auszusprechen, obgleich er ihre chinesische Politik für eine in dielen Beziehungen verfehlte halte, aber es solle der Regierung von dem Beharren in einer Politik abrathen, die ohne Beispiel in der Vergangenheit sei und hoffentlich keine Nachahmung in der Zukunft sinden werde. Mr. Layard vertheidigt die Politik der Regierung. Ohne ihre Anstrengungen, Gesetz und Ordnung in China aufrechtzuhalten, waͤre der englische Handel mit China, der 60, 600 000 Pfd. St. jährlich betragt, aufgeopfert, die ver- tragsmäßig offenen Häfen wären zerstört und die, britischen Interessen un wiederbringlich geschaͤdigt worden. Weit entfernt, eine Aufgebung dieser Po= litik für wünschenswerth zu halten, behaupte er, daß jeder britische Kaufmann in China die Nachricht von einem solchen Entschluß der englischen Regierung mit Abscheu und Entrüstung aufnehmen würde. Mr. W. E. Forster sagt, der Unter . stqats-⸗Secretair habe die Frage nicht beantwortet, ob England fortfahren solle sich einzumischen, um die Rebellion zu unterdrücken? Diese Politik sei als offenkundige und schreiende Verletzung der Neutralitätsgesetze zu verdammenk. Mr. Ferrand erklärt, so grauenhaft die von den Russen in Polen und von den Preußen in Dänemark (3) verübten Grausamkeiten auch sein mögen, würden sie doch durch die von britischen Truppen in China be— gangenen Abscheulichkeiten in Schatten gestellt; und doch sei dies Alles in Folge der Weisungen und mit dem Beifall einer Whig Regierung geschehen. Der ehrenwerthe Gentleman ist im besten Zuge, als ein anderes Mitglied »Auszählung« anträgt, und da sich findet, daß nur 35 Mitglieder zugegen sind, also 5 zur beschlußfähigen Anzahl fehlen, wird die Sitzung 3 auf 9 Uhr Abends geschlossen.
Lerwick, 17. April. Ein großes, wie man annimmt dänisches Kriegsschiff, kreuzt an der Ostküste der Insel Shetland seit 14 Tagen. Das Schiff ist augenscheinlich auf der Lauer nach preußischen Kauf— fahrern, welche um die Orkneys herum, oder von westwärts durch den Pentland Firth kommen. Das Schiff kam am 12. von ostwärts in Begleitung einer Brigg und zwei Slups, vermuthlich Island und
Faroer Paketschiffen. (Osts. Ztg.)
Frankreich. Paris, 22. April. 18. d. M. in besonderer Audienz den Fürsten Metternich empfangen, welcher ihm ein eingenhändiges Schreiben des Kaisers Franz Joseph zu überreichen hatte. Dasselbe enthält die offizielle Anzeige von den zwischen Sr. Majestät und dem Kaiser von Mexiko getroffenen Ar— rangements, welcher die Versicherung beigefürpt wird, daß die Loya⸗ lität und Courtoisie, die der Kaiser Napoleon bei den über die mexi— kanische Angelegenheit gepflogenen Unterhandlungen an den Tag ge— legt, nur dazu beitragen könne, die guten Beziehungen zwischen beiden Höfen zu befestigen.
Durch Kaiserliches Dekret vom 16. d. ist die Wahl Stülers in
Berlin an Klenze's Stelle zum auswärtigen Mitgliede der Akademie der schönen Künste vom Institut bestätigt worden. Wi die »France« versichert, werden der Kaiser und die Kaiserin jetzt noch nicht nach Saint Cloud übersiedeln, sondern in den Tuile⸗ rieen noch den Schluß der Legislativ⸗Session abwarten, der übrigens auch noch nicht so bald erfolgen wird, da die Budgetberatbung erst im Laufe der nächsten Woche beginnen kann und die Session somit über den 4. Mai hinaus noch um mindestens 14 Tage verlängert werden muß. Dasselbe Blatt meldet, die Kommission zur Prüfung des neuen Einregistrirungsgesetzes sei durchaus nicht für die Annahme der Hauptbestimmungen jenes Entwurfes.
Der französische Botschafter in Madrid, Herr Barrot, kommt auf Urlaub nach Paris.
Der »Moniteur de (Armee hat aus Algier erfahren, daß die aufständischen Uled⸗Sidi⸗Scheikh Gefangene gemacht haben und daß Qberst Beaupretre, Hauptmann Isnard und Lieutenant Blanpied, die nicht auf dem Kampfplatze wiedergefunden wurden, wohl noch am Leben sein könnten.
. Morgen geht von Brest das Transportschiff »l'Allier⸗ mit 200 kriegsgefangenen mexikanischen Offizieren, welche in Freiheit gesetzt men . nach Vera⸗Cruz ab.
as »Pays = will erfahren haben, daß die holländische Regie⸗ rung die Absicht hat, zwei Kriegoschiffe 39 . Ostsee ö. sch len um sich zu überzeugen, ob der Blocus effektiv ist oder nicht.
— 23. April. Die »Presse« theilt heute den Wortlaut des Toastes mit, den Victor Hugo auf dem Banket würde haben sprechen lassen wenn dieses Banket nicht verboten worden wäre. Der Toast gilt Shakespeare und England und feiert in dem bekannten Victor Hugo'schen Pompe Frankreich und England, das Genie der großen Manner aller Völker und Zeiten, die Gleichheit und die Freiheit und viele andere schöne und große Ideen in mehr oder weniger paradoxer 8
zer »Temps« hat seine zweite Verwarnung wegen seines vor— gestrigen Artikels »Paix et ö libert a lf, . , Een. stellung und falsche Deutung von Regierungsmaßregeln zu Haß und Te g n n ö aufzuregen versucht haben soll. ai soll die französische Panzerflotte eine nach r, a . 3 e , n , deff as von Villemessant und Alberic Second mit so großem Ge— töse ins Leben gerufene Grand Journal« ist 6 1 e,, stimmten Anzahl von Exemplaren auf einem zwei Quadratmeter großen weißen Baumwollenzeug erschienen. Der Druck ist gut ge— lungen und kann mit leichter Mühe entfernt werden, fo daß
Der Kaiser hat am
. sich aus seiner Zeitung nachträglich ein Hemd kann anfertigen assen.
Die Herren Carnot, Garnier⸗Pages, Glais⸗Bizoin, Pe Planat und Jules Simon haben ein a e nt n c ᷣ— tionsgesetz' Entwurf eingebracht, worin auf die einfache Abschaffun der Artitel Al4, A5 und 46 des Strafgesehbuches, d. h. afl unh schaffung des Ausnahmegesetzes angetragen wird.
Die Verminderung des französischen Corps in Mexiko hat he. reits begonnen, gestern Abend ist, wie die »France« meldet, der Transportdampfer Eure mit dem größten Theile der MarineIn. fanterie von Vera-⸗Cruz angekommen. Für das Fremden⸗Regiment das um zwei Bataillone verstärkt wird, haben sich drüben, lan „France n, so viele Freiwillige gemeldet, daß nur der dritte Thel hat angenommen werden können. Auch ein indianisches Freiwilligen. Corps soll formirt werden.
Die Mexiko⸗Anleihe soll bereits vollständig gezeichnet sein.
Aus Toulon wird telegraphirt: Außer dem „Eacique., der die
Spahis nach Algerien zurückbringt, sollen noch drei Fregatten mit
Truppen hinüberfahren, welche die Aufständischen zu umzingeln be.
stimmt sind.«
Gestern übergab Herr Emil Ollivier dem gesetzgebenden Kör— per seinen Bericht über das Coalitionsgesetz. Derselbe wurde heute an die Deputirten vertheilt. Die Diskussion über das Coalitions— gesetz soll nächsten Mittwoch beginnen. 196 Seiten stark. Die Budget⸗Diskussion soll wieder vertagt wor. den sein. Man glaubt, daß sie nicht vor dem 2. Mai ihren An— fang nehmen wird.
Spanien. »Die Königin reist nach Aranjuez ab.«
Italien. Aus Turin, 20. April, wird gemeldet: In ber beutigen Sitzung des Abgeordneten Hauses kündigte der Pater
Passaglia eine auf die Beziehungen der italienischen Regierung zu
Rom bezügliche Interpellation an. Der mit Belgien abgeschlossene
Handels ⸗Vertrag und die Ablösung der Scheldezölle wurden genehmigt.
Aus Rom, 20. April, wird telegraphirt: »An dem Empfange der mexikanischen Majestäten in Civita⸗Vecchia hat sich auch General Montebello an der Spitze der französischen Truppen und Marine— Mannschasten betheiligt. An dem Abende, wo der Kaiser Maximilian in Rom angekommen war, explodirte unter den Fenstern seines Hotels eine Bombe, wodurch mehrere Scheiben zertrümmert, aber kein Mensch verletzt wurde. Der französische Botschafter, Herr de Sartiges, wohnte im Lateran dem feierlichen Akte bei, mit welchem der Name des Kaisers Napoleon 111. unter die Protektoren dieser Mutterkirche der katholischen Christenheit eingetragen wurde.«
Türkei. Konstantinopel, 16. April. In der am 1. April zwischen den Ubichen und Russen vorgefallenen Schlacht verloren erstere 2000, letztere 1500 Mann. Die Ubichen unterhandeln nun mit den Russen wegen ihrer Auswanderung nach der Türkei. Alle fremden Offiziere und Artilleristen, welche den Tscherkessen halfen, sind mit Geschützen und Munition els Flüchtlinge in Trapezunt angekommen. . Flüchtlinge nach Samsun, Sinope und Varna zu bringen.
Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 27 April. Der durch seine kühnen Guerillazüge bekannte Insur— gentenführer Rudowski, der sich den ganzen Winter hindurch im Sandomirschen den fast unablässigen Verfolgungen der Russen gegen— über zu behaupten gewußt hat, ist endlich auch von seinem Schicksal ereilt worden. Er war am 10. 8d. in einem Gefecht von den Russen gefangen genommen worden und wurde einige Tage darauf in Kielee kriegsrechtlich gehängt. Mit ihm hat der Ausstand im San— domirschen seine letzte Stütze verloren. — Im Zolkiciwer Bezirk, in Galizien, sind bei den in den letzten 14 Tagen abgehaltenen Revi— sionen folgende Kriegsmaterialien aufgefunden und in Beschlag ge— nommen worden: 133 Stutzen mit Bayonnet, 21 Kavalleriesäbel, 60 Piken, 9 Sensen, 14 Bayonnete, 1 Kavalleriestutzen, 3 Säcke mit, Piken, 386 Büchsen mit Kartätschen, 40 dreipfündige Kugeln, 57 8] scharfe Patronen, 2500 Zündhütchen, 259 Karabinerkugeln, 5, Säcke mit Munition und eing große Menge verschiedener Aus ⸗ rüstungsgegenstände. Nicht geringer ist die Menge der in andern Bezirken Galiziens in Beschlag genommenen Waffen und Aus— rüstungsgegenstände. (Osts. 3.)
Dänemark. Kopenhagen, 20. April. Das Kriegs Ministerium berichtet: Im Laufe des gestrigen Tages ist Nichts vorgefallen von 12 bis 5 Uhr ist Waffenruhe gewesen und man hat Erkundigungen über die gefallenen Offiziere einzuziehen gesucht. General du Plat, die Obersten Lasson und Bernstorff, Major Rosen, Oberst- Lieutenant Scholten, die Eapitaine Grüner und Jensen vom 22, Capitain Lundbye vom 2. Premier -Lieutenant Gram vom g. Seconde-Lieutenant Irminger vom S. Brigadestab, Lieutenant Crone von der Artillerie sind gefallen, über die übrigen gefallenen Offiziere sowohl wie über die gefangenen sieht man naheren Nachrichten ent⸗ gegen. Von den gefallenen Gemeinen sind cirea 200 Todte in den Händen des Feindes, 16 sind in Sonderburg eingebracht.
. Das Oberkommando meldet heute um 2 Uhr 52 Min. Nach⸗ mittags: Heute Nachts ist nichts vorgefallen, einzelne Schüsse sind
Beilage
Der Bericht Ollivier's it
Aus Madrid, 22. April, wird telegraphirt:
. ö.
Die Pforte sandte fünf Dampfer dahin, um die
1037 Beilage zum Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Dienstag 26. April
1864.
4 956. gesallen bei der Schanze Nr. 10 hat der Feind eine Batterie mit 3 Schießscharten gezeigt. ; . X21. April. Das Ober⸗Kommando meldet heute um 12 Uhr 30 Minuten, daß der Feind heute Nacht einzelne Granaten nach dem Alsener Sund hinübergeworfen hat und an einem Werke, der Surlökke⸗Batterie gegenüber, gearbeitet hat, im Uebrigen sich aber still verhielt. Der Chef
3
des Geschwaders im westlichen Theile der Ostsee meldet: Am 18., 107 Uhr Vormittags, sahen wir, daß unsere Truppen in ungewöhnlich großen Massen die Schanzen bezogen, und obgleich das mit dem Ober · Kommando vereinbarte Signal noch nicht gegeben war, lichtete die Batterie Nolf. Kraken sofort die Anker und machte sich klar. Während der wenigen Minuten, die damit zugebracht wurden, sahen wir bereits schwarz weiße Fahnen auf den Forts l, 2, 3 und 4 weben, obgleich, so weit wir unterscheiden konnten, kein Schuß ven ihnen gefallen war. Rolf Krake« legte sich sofort nahe der Seeseite des Düppler Landes und beschoß die vordringenden feindlichen Kolonnen mit Gra— naten. Da der Rauch gerade dem Lande zugeweht wurde und er zu Zeiten sehr dicht war, konnte nicht immer auf die vordersten Kolonnen geschossen werden, aus Furcht, unsere eigenen Truppen zu treffen, aber die Bewegungen auf Düppel wurden nach bestem Ver⸗ mögen beobachtet und die Schüsse richteten sich nach den gemachten Wahrnehmungen. Während der Affaire that Rolf Krake g5 Schüsse und wurde von allen Broackerbatterieen auf und hinter Avnsbjerg beschossen und auch von Schanze Nr. . die in der Gewalt des Feindes war. Die Hindernisse durch Fischnetze und andere Dinge, die der Feind ins Wasser gethan, hinderten zu Zeiten das Ma— noeupriren. Ungefähr um 12 Uhr Mittags, als unsere Truppen bis an die Brückenksöpfe zurückgedrängt waren und keine größeren gesammelten Truppenmassen, die mit Wirkung beschossen werden konnten, mehr bemerkt wurden, legte sich die Batterie aus Schußweite und blieb dort bis 37 Uhr, zu welcher Zeit die ganze Düppeler Stellung von den Unseren geräumt war. Es erfüllt mich mit Trauer, zu berichten, daß ein 24pfündiger Granatschuß der durch das Deck ging und im Vorlogis sprang, den Lieutenant Jespersen tödtete und 9 Mann verwundete, davon einen schwer, außerdem verwundete ein Granatsplitter den Kanonier Olsen im vordersten Thurm sehr schwer an der Stirn. Der Ganzbefahrene . Mos⸗ sin wurde auch schwer, acht andere der Mannschaft leicht verwundet. Hier sowohl als auch in Helsingör sind zur Aufnahme von Verwundeten schleunigst 6 Militair-Lazarethe hergerichtet worden. In der »Aarhuus Stiftstid. vom 15. d. M. finden wir Fol: gendes: Nach zuverlässigen Mittbeilungen Reisender, die heute Nacht von Horsens gekommen sindj befindet sich der Feind auf der ganzen Linie auf dem Rückzuge. Es wimmelt auf dem ganzen Wege von südwärts ziehenden Oesterreichern. Die in Horsens liegenden Trup⸗ pen waren gestern im Aufbruch nach Veile, die in Skanderborg liegenden sollten heute nach Horsens u. s. f. Hörning war gestern Abend vollständig geräumt und der nördlichste Punkt, wo der Jeind stand, war Stilling, das wohl heute verlassen werden wird. In Horsens hat der Feind bedeutende Requisitionen gemacht und einen großen Theil davon nach Süden mitgenommen. . Stilling bei Skanderborg, den 18. April, Morgens. In diesem Augenblicke verlassen die letzten Feinde uns. Die Schwadron, die seit gestern Vorpostendienst hier that , wurde nach Horsens diri⸗ girt, und man nimmt an, daß die Vorposten des Feindes heute diesseit Horsens stehen. . a. Amerika. New⸗Hork, 9. April. Am 28. v. Mts. ist es in Louissana, 35 Meilen oberhalb Alexandria s, zwischen S000 Mann Bundestruppen und 12,000 Mann Konföderirter zu einem dreistün⸗ digen Gefechte gekommen. Die Bundestruppen machten 500 Gefan⸗ gene und fetzten ihren Vormarsch fort, in der Absicht, ein Haupt⸗ treffen zu Wege zu bringen. — Im Senate ist ein die Sklaverei für abgeschafft erklärendes Amendement zur Verfassung durchgegan⸗ gen. Dasselbe hat noch die Genehmigung des Repräsentantenhauses und der Staatslegislaturen zu erlangen. — In New⸗Hork hat eine ungeheure Massenversammlung von Arbeitern stattgefunden, welche gegen die Einmischung der Legislatur in die Lohnerhöhungs⸗ Bewegungen protestirten.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff' schen Telegraphen ⸗Büreau.
Hamburg, Sonntag, 24. April Nachmittags. Die hier ein getroffenen Kopenhagener Morgenblätter vom 23. d. bringen einen Bericht des Oberkommando's vom 22. d, Nachmittags 4 Uhr, nach welchem auf dem Kriegsschauplatze nichts vorgefallen.
In einer Proclamation des Königs an das Heer, datirt vom
21. d. heißt es: Tapfere Soldaten, unverzagte brave Kameraden! Nach einer Vertheidigung, deren man sich noch in den spätesten Zei⸗ ten erinnern wird, nicht allein wegen der Ungleichheit des Kampses, sondern wegen des Heldenmuthes, womit ihr gegen die Uebermacht gefochten habt, mußte die Armee aus der Düppelstellung nach Alsen zurückweichen. Schwer waren die Leiden, welche die Entwickelung des Kampfes begleiteten und unvergeßlich die großen und schmerz— lichen Verluste, welche die letzten Tage mit sich geführt; allein mit Gottes Hülfe werden Leiden und Verluste nicht vergebens gewesen sein; sie werden Früchte tragen in dem Kampfe, welchen ich jetzt gegen Gewalt und Unrecht führe, und dessen Ziel die Existenz und die Unabhängigkeit unsers theueren Vaterlandes ist. Ich bringe Euch meinen und meines Volkes innigsten und warmen Dank für euren aufopfernden Heldenmuth, und bin ich überzeugt, daß derselbe Geist Euch auch ferner beseelen wird. Gott behüte mein braves dänisches Heer und schenke ihm den Lohn für seine ausdauernde Tapferkeit, so wie er unsern gefallenen Helden seinen gnädigen Frieden gewäh⸗ ren möge.
Hamburg, Montag, 25. April, Morgens. Den »Hambur— ger Nachrichten, wird aus Kopenhagen vom 23. geschrieben, daß eine Räumung Alsens bevorsteht, falls die Panzerschiffe die Insel nicht schützen können. Ein großer Theil der dortigen Truppen ist bestimmt, das Corps in Nordjütland zu verstärken, 30,000 Mann Infanterie und eine bedeutende Anzahl Kavallerie sollen das weitere Vordringen in Jütland hemmen.
Ein Schreiben aus Flensburg vom gestrigen Tage theilt den »Hamburger Nachrichten« mit, daß Rolf Krake« und zwei größere dänische Schiffe im Norden des Alsener Sundes kreuzen und einzelne Schüsse nach dem Strande abfeuern.
Darm stadt, Montag, 25. April, Mittags. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer beantwortete der Minister des Aeußeren Freiherr von Dalwigk die von den Abgeordneten Du⸗ mont und Genossen betreffs des Verhaltens der Staatsregierung zur schleswig-holsteinschen Sache gestellte Interpellation dahin, daß die Staatsregierung den von ihr von Anfang an eingenommenen Standpunkt fortdauernd gewahrt habe und daß sie denselben auch
ferntt mit allen Kräften wahren werde. . . Wien, Sonntag, 24. April, Morgens. Die „Wiener Zei⸗
tung« meldet amtlich, daß durch Entschließung des Kaisers vom 19. d. der Prinz Friedrich Karl von Preußen zum Oberst⸗In⸗ haber des 7. Husaren⸗Regiments, der Feldmarschall Freiherr von Wrangel zum Oberst⸗Inhaber des 2. Kürassier⸗Regiments und beide zu Commandeuren des militairischen Maria⸗Theresien⸗Ordens ernannt worden sind. Das amtliche Blatt meldet ferner, daß der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen zum Ritter des militairischen Maria⸗Theresien⸗Ordens ernannt worden ist.
St. Petersburg, Sonntag, 24. April, Mergens. Die heute erschienene »Deutsche Petersburger Zeitung« sagt: Weder hat der russische General-Konsul in Bucharest von dem Fürsten Cu sa die Entlassung des Ministeriums Kogolnitscheanu verlangt, noch der Commandeur der russischen Truppen in Bessarabien den Befehl er⸗ halten, in die Moldau einzumarschiren. Beide von dem österreichi⸗ schen »Wanderer« gebrachten Nachrichten sind erfunden. z
Triest, Sonntag, 24. April. Der fällige Lloyddampfer nit der Ueberlandpost aus Indien und China ist eingetroffen.
London, Sonntag, 24. April, Mittags. Die Dampfer »Afrika« und »Hekla« haben Nachrichten aus New⸗York vom 14. d in Cork abgegeben; danach waren die Geschäste durch ein Steigen des Goldagio's bis auf 89 paralysirt gewesen. Der Senat hat die Berathung über den Beschluß der Repräsentantenkammer bezüglich
Mexiko's auf unbestimmte Zeit vertagt. General Forrest hat Verstärkungen erhalten und steht vor Co-
lumbus in Kentucky. U Aus Mexiko wird gemeldet, daß die Franzosen gegen Mata.
moras marschiren und ein siegreiches Gefecht gegen die Mexikaner bestanden haben. Fünf französische Fregatten liegen vor Mata⸗ moras.