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seewärts. Wahrscheinlich wollen di selben eine Vereinigung unseres
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waders mit den nun schon lange Zeit von uns erwarteten öoͤsterreichischen Kriegsschiffen verhindern. (Danz. D.)
— Die Verwaltungen des norddeutschen Eisenbahn⸗ verbandes haben auf Veranlassung der preußischen Regierung beschlossen, während der gegenwärtigen Kriegsverhältnisse die Artikel
Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Bohnen, Linsen und Erbsen, welche mit direkten Frachtbriefen, ohne Vermittelung sadressen für Zwischenplätze und in Extrazügen von mindestens 000 Etr, von den Plätzen Danzig, Elbing, Königsberg i. Pr. Insterburg (Nemeh) sowie von den mit Amsterdam und Rotterdam in direkter Expedition stehenden Hannoverschen Verbandstationen und von der Station Braunschweig nach den Seehäfen Amsterdam Rotterdam, Emden und Leer gehen, zur Tarifklasse IH. des norddeutschen Verbandes lein und ein halber Pfennig pro Centner und Meile nebst einer Expeditionsgebühr von 6 Psennigen pro Centner) zu befördern. Der für diese Extrazüge auf den preußischen Staatsbahnen zwischen den Ostseehäfen und Berlin zu erhebende Tarifsatz wird nur einen Pfennig pro Centner und Meile neben einer Expeditionsgebühr von einem Thaler pro hundert Centner betragen. Außerdem beabsichtigt die preußische Regierung, gleichzeitig den Tarif für Getreide und Hülsenfrüchte, welche an obengenannten Ostseeplätzen mit direkten Frachtbriefen in ganzen Wagenladungen nach Minden oder nach einer westlich davon gelegenen Eisenbahnstation aufgegeben werden, auf den Staatsbahnen bis Berlin auf den Satz von einem Pfennig pro Centner und Meile neben einer Expeditions⸗ gebühr von einem Thaler zu ermäßigen. Es versteht sich von selbst, daß die beabsichtigten Maßregeln nur so weit zur Durchführung ge⸗ langen können, als der disponible Wagenpark es gestattet. Beide Tarifherabsetzungen sollen baldmöglichst in Kraft treten und bis vier Wochen nach Beseitigung der dänischen Blokade⸗ Maßregeln bestehen bleiben. — Auf Veranlassung der Königlich preußischen Regierung hat nunmehr auch die Direction der Berlin ⸗ Hamburger Eisen- bahn -⸗Geseilschaft beschlossen, Sendungen von Getreide und Hülsenfrüchten, welche in ganzen Wagenladungen und mit direkten Frachtbriefen von den Plätzen Danzig, Elbing, Königsberg in Pr. und Insterburg nach Hamburg aufgegeben werden, während der Dauer der dänischen Blokade⸗Maßregeln zu dem ermäßigten Frachtsatze von einem und einem halben Pfennig pro Centner und Meile zu befördern. Auf den preußischen Staatsbahnen wird auch für diese Trans porte der Tarifsatz von nur einem Pfennig pro Centner und Meile neben einer Expeditionsgebühr von einem Thaler pro hundert Cent⸗ ner erhoben werden. ö. ; Stettin, 30. April. Um 1 Uhr 45 Min. traf die »Grille . von Swinemünde hier bei der Maschinenfabrik Vulean« ein. Der Prinz Admiral, welcher sich an Bord befand, besichtigte die dort lie⸗ genden Königlichen Schiffe. Um 5 Uhr 15 Min. Nachmittags ging die „Grille, wieder von dort nach Swinemünde. (Osts. 3.) Danzig, 30. April. Die »Danziger Zeitung theilt mit, daß heute Nachmittag die Schraubenkorpette »Vineta« drei däni⸗ sche Kriegsschiffe, darunter ein Linienschiff, angegriffen habe. Die dänischen Schiffe nahmen indeß das Gefecht nicht an. Abends kehrte die »Veneta«“, da der Wind sehr heftig geworden, in den Hafen zurück. Neufahrwasser, 30. April. Gestern Abend kam 1 dänischer Kriegsschooner mit 2 Schornsteinen und 1 Transportdampfer ost⸗ wärts in die Nähe des auf der Rhede liegenden dänischen Linien⸗ schiffes und mit Dunkelwerden gingen alle 3 Schiffe in die Putziger Bucht hinein. Heute sind das Linienschiff und 2 Kriegsdampfer wiederum 3 Meilen ostwärts in Sicht. Die Leuchtfeuer wurden gestern ausgelöscht. Das Wasser ist im Steigen. (Danz. D.) Schleswig. Die englischen Korrespondenten, welche sich bei der dänischen Armee aufhalten, haben, wenn wir nicht irren, be— merkt die ⸗Deutsch ⸗ engl. Korresp.“, nun sämmtlich Alsen ver⸗ lassen, um sich nach dem erwarteten neuen Kriegsschauplatze in Jütland oder für eine kurze Zeit nach Kopenhagen zu begeben. Sie beweisen dadurch, was sie auch häufig ausgesprochen haben, daß sie an fernere kriegerische Auftritte auf schleswigschem Boden, speziell auf Alsen, nicht mehr glauben. So schreibt der Bericht erstatter des Daily Telegtaph« am 23. April von Bord des Schiffes, welches ihn von Alsen nach der Hauptstadt bringt: Gestern Abend vernahm ich daß die Preußen den größten Theil ihrer Armee und das sämmtliche Belagerungsgeschütz nach Fridericia abgesandt haben; und hörte ferner, daß die Dänen den Rest ihrer auf Alsen befindlichen Trußpen in größtmöglichster Eile nach Fünen überschifften. Ueberdies war es mir schon von selbst klar geworden, daß die Dänen jeglichen Gedanken an ernstlichen Widerstand gegen einen feindlichen Uebergang über den Sund aufgegeben haben. Ich machte gestern einen Spazier- gang durch ganz Sonderburg und überzeugte mich hinlänglich, daß zur Vertheidigung der Stadt keinerlei Anstalten getroffen worden sind. Die äußerste Leistung, die man von den noch am Sunde und
Gesch
auf den benachbarten öhen stationirten Truppen erwarte
besteht darin, daß sie den Andrang des Feindes vielleicht noch lange aufhalten würden, bis es der Armee gelungen wäre, vo hn dig ihren Rückzug zu bewerkstelligen. — Aus offiziellem Munde len ich vernommen, daß 10 Regimenter in Alsen bleiben sollten ö war es mir bekannt, daß diese Skelette von Regimentern im d : schnitt kaum mehr als 500 Mann jedes zählten, und daß 8 von ihnen schon die Ordre hatten, in kürzester Frist der Haupta h zu folgen. . 9
Haundover, 39. April. Die Deputirtenkammer hat mi
großer Majorität beschlossen, der Regierung den Mißmi
des über die Politik des Ministers Can 6 3. r,,
heit der Herzogthümer auszusprechen. Sie fragt an, ob die im 6
lischen Blaubuche veröffentlichten Korrespondenzen auf Wahrheit . das Mißtrauen durch Ergreifen
ruhen und fordert die Regierung auf, einer nationalen Politik zu beseitigen. Sachsen. Dresden, 30. April. Die Erste Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung den Antrag der Zweiten Kammer; zan die Staatsregierung die Bitte zu richten, den Landtag nat, Beendigung der Berathungen über das Budget und das Finanzgese auf sechs Monate zu vertagen, jedoch die Verfassungs ⸗Deputationen beider Kammern versammelt zu lassen«, nach dem Antrage ihrn ersten Deputation, und zwar einstimmig, abgelehnt. (Dr. 3 Hessen. Kassel, 30. April. Wie die „Kass. Ztg. in. nimmt, ist der Magdeburg ⸗ Cöthen- Halle Leipziger Eisenbahn. Ge sellschaft die Konzession zum Bau und Betriebe der auf kurhessischi Staatsgebiete belegenen Strecke der projektirten Eisenbahn von Halle über Nordhausen nach Kassel nunmehr ertheilt und die betreffende Konzessionsurkunde bereits ausgehändigt worden. Di Ausführung des Baues und die Eröffnung des Bahnbetriebs uf der ganzen Bahn soll, wie es heißt, binnen 4 Jahren erfolgen. . Württemberg. Stuttgart, 30. April. (Bülletin. Be Sr. Majestät dem König haben Kräfte und Appetit nicht zuge— a n, ; . ,. 2 26 vielfach vermißt; der Athem i erträglich, der Catarrh mäßig. Nächstes Bülletin ö 3 6. . m g chst Son nabend, den Oe terreich. Die »Triester Ztg. vom 29. April meldet. Die erste Abtheilung der österreichischen nr eff fen! ö. Linienschiffscapitain Tegethof — die zweite Abtheilung unter Admi—
ral Wüllerstorf scheint noch weit zurück zu sein — sammt den klei
neren preußischen Kriegsschiffen, welche bis dahin im Hafen von Brest eine Zuflucht gesucht, hatte nach den hier k Be richten den Kanal passirt und ist in der Nordsee eingetroffen. Die erste Abtheilung besteht aus den Schiffen ⸗Radetzky , „Schwarzen. berg« und Seehund, und diese sind in Texel angekommen. Großbritannien und Irland.
(Unter -⸗Staatssecretair für Indien) auf eine Anfrage des Earl von Ellen—
borough, daß in Bezug auf den Vorschlag, den Regierungssitz in Indin frage auf einige
ächste Woche iñ Unterhaufe stattfinden wird abwarten molle, Derby beantragte die Vorlegung der Korrespondenz zwischen der Regierung
werfen, habe vor seiner Kundmachung die Sanction des General, Gouver. und den Herren Laird
gereift das Verhalten — . . hätten sich in der e, , e a. Die Fi b s jungen Männern Die Ruhe Indiens habe dadurch leicht gefährdet wi , , er jung ⸗
nachdem ein Amendement von Lord Wodehouse, welches die Ver n, .
zu ändern nichts entschieden sei. Er glaube, der Befehl der bengalischmn Regierung, der den Eingeborenen verbietet, ihre Todten in den Ganges z
neurs erhalten; nicht so der zweite Befehl, der das Verbrennen der Leichen betrifft. Der Earl von Ellenborough bedauert, daß das Verbot er lassen wurde, ohne daß man vorher den Hinduhs das Verbrennen der Lt. chen ermöglicht hat.
den können. — Die Punishment of Rape ⸗ Bill geht durch die Zte Lesung
schärsfung der Strafe durch Peitschenhiebe permissiv (d vom Er messen des Gerichts abhängig) anstatt obligat . / 4 55 gegen 20 Stimmen angenommen worden ist. — Die Regins Professorship ef Greek (Oyford) Bill lum den Professor Jowett durch Verleihung eines Kane nikats für sein spottgeringes Honorar zu entschädigen) geht durch die A Lesung, doch hat Lord Derby Manches daran auszusetzen. Es sei Schade, daß nach dem Gesetz der Professor des Griechischen in Oxford ein Geistliche sein müsse. Hätte diese Bedingung in früheren Zeiten bestanden, so wätt der gelehrte Porson niemals Professor geworden. Anderseits scheine es un. passend, einen Gelehrten wie Jowett, dessen theologische Ansichten der Kircht so sehr mißfallen, mit einer kirchlichen Pfründe zu honoriren. Auch Low Ellenborough tadelt die Bill., Der Lord-Kanzler erbietet sich darauf in die Bill die Klausel einzuschalten, daß, wenn die Universität das Honorar
des Regius Professor of Greek von 40 Pfd. Sterl. auf 600 Pfd. Ste
. n,. mit 3 Lehrstuhl , . Kanonikat ihr zur be erweitigen Verfügung gestellt iermit i ge, fügung gestellt werden soll. Hiermit ist daß,
m Unterhause fragte gestern Mr. Hopweood den Staatssecrekat des Innern (in Abwesenheit des inne ij (doch Ihrer Majestät , nicht die Absicht habe, eine Konferenz über die amerikanischen Angelegenheiten vorzuschlagen? Sir G. Grey antwortet perneinend. Der Fragestellet könne wohl nur eine Konferenz europäischer Mächte meinen, und einer solchtn würden die föderalen Staaten nimmer Gehör geben. — Mr. Peach bringt den Fall des konföderirten Schiffes »Tuscaloosa« zur Sprache, soirtt der Regierung vor, aus feiger Rücksicht auf die Drohungen der Verein igteh Staaten das Schiff festgehalten zu haben, und beantragt die Resolullon: daß die in der Depesche des Herzogs von Neweastle an Sir P. Wyode house vom 4. November 1855 enthaltenen und noch nicht widerrufenth Weisungen den Prinzipien des internationalen Rechts zuwiderlaufen. Nach längerer Debatte, in welcher der Solicitor-General und der Ättorne), General die Regierung vertheidigen, wird der Resolutions - Antrag mit einer Mehrheit von 34 Stimmen (mit 219 gegen 185) verworfen.
n tum, Chatlon ang
ded Auswärtigen
Oberhause und Mr. Hennessy im Unterhause wieder die polnische
Tiefgang die übrigen Seine Schraube war gestern mehr als. . veil der Boden der Fregatte nicht ganz in Ordnung war; ist
rem Hinderniß abgeholfen und Marine sein.
sprochenen Hamlet
Shakespearesche Dramen dem Publikum vorgeführt,
der = nd Julie. . U ) London, 29. Apil. der Irrungen und Romeo und J In der gestrigen Sitzung des Oberbau ses erklärte Lord Wodehouse
daß er seine auf Montag,
diese
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hat auf heute Abend folgende Inter- kündigt: Ob der Un terstaatsseeret air des Aus⸗ wärtigen etwas dagegen hat, dem Hause die Autorltät anzugeben, uuf welche hin er in seiner Rede am 19. April gesagt hat, daß die holsteinischen Stände im Jahre 1853 dem Könige von Dänemark sür das, was er durch Aenderung der Erbfolge gethan, förmlich ihren Dank gesagt und erklärt hätten, daß er dem Lande eine große Wohl⸗ hat erwiesen habe und daß die Erbfolge ⸗Frage erst wenige Monate vorher am Bundestage aufgeworfen worden sei; ob die in den De⸗ then 709 und 784 angedeutete Ansicht, daß die Bewegung der erzogthümer zu Gunsten einer Trennung von Dänemark keine arsprünglich freiwillige fei, sich auf die Autorität irgend eines Agen⸗ ten der britischen Regierung stütze; und ob der Unterstaatssecretair die etwaigen Schriftstücke und Depeschen, die über
Auskunft zu geben vermöchten, auf den Tisch
Sir Harry Verney
obige Angaben
will. . n den nächsten Tagen beabsichtigen Lord Campbell im
Frage zur Erörterung zu bringen und mit aller Energie zu verfech⸗ ten, daß Rußland seine vertragsmäßigen Rechte auf die Herrschaft über Polen verwirkt habe. Beiden Antragstellern ist es nur um den Meinungsausdruck des Parlaments in der Debatte, nicht um ein förmliches Votum zu thun, und sie lassen sich nicht im Traume einfallen, auf eine Abstimmung zu dringen. .
Auf ihrer gestrigen ersten Probefahrt hat die eiserne Fregatte „Achilles. — der Pionier des Panzergeschwaders, welches von der Admiralität allein und nicht, wie der Warrior. Minotaur⸗ u. a. von Privatfirmen gebaut wird — sich in befriedigender Weise be⸗ währt. Ihre Geschwindigkeit ergab sich als 143357 Knoten oder etwas mehr als 16 englische Meilen in der Stunde; sie ist somit das schnellste Schiff der gesammten jetzt schwimmenden Panzerflotte Englands. Die gegebenen Zahlen beziehen sich auf den kleinen Tief⸗ gang; es läßt sich also schließen, daß der Achilles bei großem Schiffe noch weit mehr übertreffen wird. einen Fuß außer Wasser, letzte⸗ die Schraube ganz unter Wasser zu bringen, so wird das Schiff wenigstens 15 Knoten zurückzulegen vermögen und daher das schnellste Fahrzeug der ganzen Königlichen
Die Shakespeare-Feier geht in Stratford am Avon in ruhiger Weise fort. Am Mittwoch Abend wurden statt des ver— — denn Künstler ⸗Eifersucht hatte dem Dänen — zwei andere
Boden unter den Füßen weggezogen die Komödie
prinzen den
— 30. April. Im Oberhause zeigte gestern Lord Campbell an, den 2. Mai angemeldete Motion über die Polen ˖ Zeit verschiebe, da er das Ergebniß der Polendebatte to . Lor über die von letzteren gebauten Widder ⸗Dampfer und der Regierung in dieser Sache heftig an. Die Herren ? mit größter Offenheit benommen, die vor Kurzem das Geschäft ihres eines Gentleman von entschieden Birkenhead im Wahlkampf zwei Die Regierung habe wozu (e viel-
hätten der in
Gesinnung, der
nommen. sraeli den Staatssecretair abhalten werde?! Sie hat sich ni sondern auf daß der Barf ich die Regierung Sir G. Grey: Ich se Frage zu beantworten. Die Verhandl lation folgen, betreffen die Salmfis über deren allgemeine Verletzung sei einige andere Angelegenheiten von rei
In Southampton ist die Nachricht eingetroffen, der Sengt von Bremen sei von der dänischen Regierung informirt, daß die dänischen Kriegsschiffe keine mit der Post nach den Vereinigten Staaten befrachteten deutschen Dampfer anhalten werden, so daß
tagung kennt?
hat sich mit seiner Division
Bestimmung hauptsächlich den Vorstellungen des amerikanischen Ge- sandten in Kopenhagen zu verdanken sei. — 1. Mai. Nach dem heutigen ⸗-Observer⸗ wird die näch ste
Kon ferenzsitzung kommenden Dienstag stattfinden.
mit dessen Gichtleiden es wieder besser
Lord Palmerston, Privatwohnung einem Ministerrathe
geht, wird morgen in seiner präsidiren.
Rams gate, 27. April. Das österreichische Kanonenboot See- hund , Capt. Kronowetter, ist um Kohlen einzunehmen hier eingekom · men. Beim Einlaufen stieß das Schiff an den Hafendamm, verlor dadurch Schanzkleidung und Gallions⸗Figur und wurde am Bug
und an den Booten beschädigt.
Frankreich. Paris, 29. April. Heute läßt sich der ⸗Mo⸗ niteur« über die algerischen Ereignisse vernehmen. Er bestätigt, was die anderen Blätter bereits gebracht haben, und giebt Auskunft über die militairischen Maßregeln, welche zur Unterdrückung des Auf⸗ standes getroffen worden find: »General Ligny in der Provinz Oran sofort nach Suͤden verfügt, wo er sich mit dem vorausgeeilten General Martineau vereinigt haben wird. General Jussuf, der Commandeur der Division Algier, ist in derselben Richtung mit hinreichender Macht abmarschirt. Der im westlichen Kabylien vorgekommene kleine Krawall scheint mit den Ereignissen im Westen in keinem Zusammen⸗ hange zu stehen; die Provinz Constantine ist bis jetzt vollkommen ruhig geblieben. Jedoch erheischt die in Tunis ausgebrochene Re⸗ bellion Vorsichtsmaßregeln: eine Kolonne unter Oberst⸗ Lieutenant Seroka ist nach dem Süden der Provinz dirigirt worden, während General Desvauxg die Gränze beobachtet. Für alle Fälle und Be⸗ dürfnisse hat der Kriegsminister das 77. Linien ⸗Regiment nach Algier beordert, wo es bereits angekommen sein wird. Das 10. Bataillon Fußjäger schifft sich nach Gran ein und in einigen Tagen wird das 81. Linien-Regiment nach Constantine abgehen, wo es die Observa⸗ tionsposten an der Grenze stellen soll. Die Proclamation des Marschalls Pelissier ist vom 21. d. datirt und an die gesammte
arabische und kabylische Bevölkerung gerichtet. Es heißt darin:
Die Truppen sind bereits im Marsch und bald wird der Aufstand unterdrückt sein. Niemandem kann der Gedanke beikommen, daß Frankreich einen Verrath nicht züchtige und seine Autorität nicht aufrecht halte, wo es dieselbe einmal eingeführt und mit Gerechtigkeit und Milde geübt hat. In= dessen können diese Ereignisse und die dazu gemachten Kommentare den Häuptlingen und Volksstämmen Anlaß zu Befürchtungen geben. Es giebt Leute, die unaufhörlich wiederholen, das arabische Volk müsse zu existiren aufhören und die Zeit sei ganz nahe, wo die Basch Agas, Agas, Kaids, Scheikhs, Kadis u. A. verschwinden würden. Diese Reden haben nichts zu bedeuten; sie drücken durchaus nicht die . der französischen Regierung aus. Mögen die eingeborenen Häuptlinge ich beruhigen und die Tribus sich still halten! Wenn das Volk, die Vergangenheit vergessend, kein Ver⸗ trauen zur Gegenwart hat, so möge es den Brief nochmals lesen, den der Kaiser an nich am 6. Februar v. J. geschrieben hat. Es wird dort ein sicheres Pfand für die Zukunft in den Worten Sr. Majestät finden: »Ich bin eben fo gut Kaiser der Araber, als Kaiser der Franzosen.«
Durch Kaiserliches Dekret vom 27. d., das, gestern der Kammer mitgetheilt, der Moniteur⸗ veröffentlicht, ist die Session des gesetz= gebenden Körpers bis zum 19. Mai verlängert worden. Die vor⸗ gestern begonnene Berathung des Coalitions - Gesetzentwurfs wurde
estern und heute fortgesetzt. 9 mit dem englischen Postdampfer Nach=
Der Kriegsminister hat richten aus Mexiko erhalten, die aus Vera⸗Cruz vom 29sten und aus Es war in den letzten 14
der Hauptstadt vom 27. März datiren. Tagen nichts von Bedeutung vorgefallen; aber von Tag zu Tage
nahm die freundliche Stimmung der Bevölkerung des ganzen andes gegen die französische Intervention zu. Die Truppen richteten sich überall für die Regenzeit bequem und wohnlich ein. Zwischen Juarez und Vidaurri war es endlich zum offenen Bruche und zu Feindseligkeiten gekommen. Noch vor Eintritt der Regenzeit wollte Bazaine Durango, Tolima und Oajaca, so wie auch die Plätze am Stillen Ocean: Aea= pulco, Mazatlan und Gueymas, militairisch desetzen lassen. Aus Zacatecas hatte General Castagny gemeldet, daß Gonzales Orte ga sich am 12. März nach dem Soltillo geflüchtet habe, als ein Theil seiner Truppen bei Sierra Hermosa rebellisch geworden war. In einem darauf folgenden Gefechte, in welchem Artillerie zur Anwendung ge⸗ kommen war, hatte es viel Todte und Verwundete gegeben, und 200 Reiter waren von der Juaristischen Armee desertirt, um sich in Frasnillo zur Unterwerfung zu stellen. Der Gesundheitszustand in Vera⸗Cruz war noch gut; in die Lazarethe wurden nicht viele Kranke gebracht und die Krankheitsfälle waren wenig bedeutend. Dem Dailh Telegraph. druckt der ⸗Moniteur nach daß von den 21 Staaten Mexiko's 8 sich der Intervention noch nicht angeschlossen haben, nämlich: Durango, Chihuahua, Sinaloa, Sonora, Guerrero, Hajaca, Nuevo Leon und Coahuila, die indessen sehr schwach be⸗ völkert und sehr stark mit Urwald bedeckt sind. Die franzöͤsische Occupation erstreckt sich heute von Vera ⸗ Cruz und Tampico bis Mexiko und von Guadalajara und Jalisco bis zum Stillen Ocean. — 30. April. Gestern ist im gesetzgebenden Körper die Ge⸗ neral · Diskussion über das Coalitionsgesetz geschlossen worden. Jules Simon vertheidigte das Amendement der Opposition; ihm antwor⸗
also die Schiffe der Hamburg ⸗ amerikanischen Gesellschaft so wie des norddeutschen Lloyd unbelästigt ihre Fahrten machen können, welche
tete der Vicepräsident des Staatsraths, de Parieu, worauf noch