1864 / 151 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1736

bracht. Die Streitigkeiten zwischen dem deutschen Bunde und der dänischen in ähnlicher Weise wie Earl Russellsi s inde l im Obe = Regierung hätten seit dem Tode des verstorbenen Königs von Dänemark 2 und ch darauf , 2 9 neue Gestalt angenommen. Zu den übrigen Streitigkeiten sei noch ein Sympathie für Dänemark. Wir erinnerten uns, daß, obgleich es Anf! 6 . wegen der Erbfolge in den Herzogthümern gekommen. Der Bund im Unrecht gewesen war, doch ein anderer Herrscher den Thron beflie 4 habe eine Bundes execution angeordnet, welche von Desterreich und Preußen ein anderes Ministerium die Leitung der Angelegenheiten übernommen . * eine Invasion Schleswigs und Jütlands, ausgedehnt worden sich durch Unterhandlungen der entschiedene Wunsch kundgegeben hatte 9 3 n der Hoffnung, irgend eine Schlichtung der Frage. ju das verübte Unrecht wieder gut zu machen. Wir glaubten daß Stande zu bringen, habe die englische Regierung eine Konferend Dänemark von Anfang bis zu Ende der Ereigniffe mißhand lt in London vorgeschlagen. Der Vorschlag sei von Oesterreich, Preußen, worden sei, daß die Macht den Sieg über das Necht . Dänemark und den neutralen Mächten angenommen werden und nach getragen habe, und wir wissen zudem, daß die Sympathieen fast d e, g. Verzögerungen sei die Konferenz am 25. April zusammengetreten. ganzen britischen Nation auf Seiten Dänemarks standen. Jeder . ö . as erste erzielte Resultat habe in einer einmonatlichen Waffenruhe bestan. sinnte ist natürlich geneigt, für den Schwachen gegen den Starken 336 . und während dieser Zeit sei unterhandelt worden. Eine der größten zu ergreifen, namentlich, wenn der Schwache unterdrückt wird und der . keiten, mit denen die Vertreter der neutralen Mächte. zu kämpfen Starke ungerecht und thrannisch verfährt. Aus diesen Gründen würden geh in habe in der Abneigung der deutschen Bevollmächtigten bestan⸗ wir uns gefreut haben, wenn wir unserer Herrscherin hätten rathen können . sich deutlich über die Bedingungen auszusprechen, welche Deutschland in dem bevorstehenden Kampfe Partei für Dänemark zu ergreifen Maher als Friedensbasis verlange oder anzunehmen bereit sei, Endlich sei in der seits aber mußten wir bedenken, daß, was für Unrecht Danemark auch e 2 vom 17. Mai eine bestimmtere Erklärung erfolgt, indem Ocsterreich litten haben mag lund es hat viel Unrecht erlitten, es Anfangs s. ost un. , . . des . . . gehabt hat, und daß es noch ganz zuletzt auf der , ang Vor⸗ j n nicht länger anerkennen un dieselbe chlag verwarf, der an und für sich billig w ö 7 müsse auf den Prinzen von Augustenburg übergehen. Da also eine Per⸗ r. , 4 in . hs . . sonal - Union nicht zur, Friedensbasis habe gemacht werden können, hätten Streites geführt haben würde. Des gleichen Fehlers gaben hg en. de mn, 9. ö . , dänischen Theiles dings auch seine Gegner schuldig . doch durften . 3 . ig durch die Schlei⸗ und Danewirke - Linie angerathen. Die dem wir die von England einzun e 5 in Erwä . , . Re ang sei auf diesen Vorschlag eingegangen unter der Be— diesen Umstand doch 3 e n g . nn ,,. . , daß Dänemark von Seiten Europa s die vollstaͤndige Unabhängig. ins Auge fassen, aus welchem Grunde in Wahrheit die Feindfeligkeiten b . eit des Restes der Monarchie garantitt werde. Seines Erachtens sei das gonnen wurden, und der streitige Punkt schien uns 3 n n, 3. ö. der beste Vorschlag gewesen, der im Interesse des Friedens habe gemacht großer Wichtigkeit zu sein. Es handelte sich dabei nicht um 9 ae . werden können. Allein die deutschen Mächte hätten ihn verworfen und einen gigteit Dänemarks, sondern bloß darum wem ein bestimmter ö 9 . größeren Gebietstheil verlangt, indem sie sich dabei auf das Recht der Er— gehören sollte. Andererseits durften wir die Große des 9 ö. . . Iberung stützten und in der ganzen Angelegenheit weder Edelmuth und Widerstandes nicht unterschätzen und mußten uns 3 ge nen 3 Mäßigung gegen einen kleineren Staat, noch Rücksicht auf den europäischen England und seinen etwaigen Gegnern zu Gebot d ,, ,,, 9. Frieden bewiesen. Die Waffenruhe sei darauf noch um 14 Tage verlängert hatte sich schon früh bei diesen 3 . ö. ö. , . , . worden und in dieser Zeit habe England den Vorschlag gemacht, die Ent⸗ gelehnt hatte, aktive Schritte JJ ö ö , ö ae . , zu, ö wir wußten, daß sein Entschluß in dieser . e. an, n, 24 in der Konferenz die Ansicht ausgesprochen habe, daß keine auf Wir hatten fe daß Ruß . * a. ihr vertretene Macht ein passender Schiedsrichter sein ö so ae. . ö. . D . i. an den König der Belgier gedacht. Nun hätten aber die deutschen Mächte gabe, die deutschen Truppen zu , warn a n g t . sich nicht dazu verstehen wollen, den schiedsrichterlichen Spruch als bindend gefallen sein. Unter diesen Umständen hielten hr es nicht 6 . 9 i . . e n . sei . ien, resultatlos . mit unserer Pflicht, unserer Herrscherin den Rath e , , , , i. französischen Vorschlag, die Bevölkerung abstimmen zu lassen, solches Unte en ei se di habe man, wenn auch mit Bedauern, abgelehnt, in der . hn , 1 , , e, r, n ,,, ., unter einer deutschen militairischen Occupation Mittel angewandt werden zu gleicher Zeit aber halten wir es . für herd lich , ; nr een, könnten, den Entscheid zu einem nicht ehrlichen zu machen. Er könne nicht dem Parlamente und dem Lande anzuempfehlen 95 . ö ö . die Harmonie, welche während der Konferenzverhandlungen zwischen zu machen und die großen Opfer zu bringen, , 9 ,,, . gungen 3 neutralen Mächten geherrscht habe / gebührend anzuerkennen. Die eng. davon gewesen wären, wenn wir uns in einen Kampf mit gan 1 ische Regierung hege die Ueberzeugung, daß England keineswegs die Ehren. land eingelassen hätten. Es scheint mir nicht unmöglich daß 3 sch b 1 ö pflicht habe, sich an dem gegenwärtigen Kriege irgendwie zu betheiligen. Die nunmehrigen Kampfe zwischen Deutschland und a, , n. . 84 3. , , Regierung habe niemals versprochen, Dänemark in dem Kampfe wig, nicht blos um den gemischten Theil desselben, handeln . 5 1. eriellen K zu leisten. Frankreich Rußland und Schweden hätten ehrenhafter von Seiten der deutschen Mächte sein wenn sie sich an an g . 1 . gi. j 1 a,. am Kriege Theil zu nehmen / und es nügen ließen, was sie verlangt haben, aber wir wissen, daß die Menschen 6 . z n nn, a, . ft r ng . solchen Konflikt einzulas. häufig durch ihre Stärke und ihre Erfolge über die Linie hinwegreißen lassen k hn 21 . . . zotschafter erklärt, daß Qester. über die sie beiruhiger leberlegung nicht hinausgehen würden. Doch handelt es sich aaf e . nicht die Absicht hätten, die Feindseligkeiten zu dem Zwecke bei dem Kampfe um Schleswig nicht um die Unabhängigkeit Dänemarks, oder 19 . esitz ö. ag , außerhalb der Herzogthümer Schles. die Sicherheit der Hauptstadt der dänischen Monarchis. Wenn der Ke 9 6 . 3 ebiete 9 , und daß sie nicht gesonnen einen anderen Charakter annehmen sollte, wenn die Existen Dänemarks . . . g 9 ro . . em dänischen Festlande und den däni. einer unabhängigen europäischen Macht auf dem Spiele ständes wenn wir . 6 . ᷣ—. 30 önne . sich nach der Art, wie der Ver Grund hatten, in Kopenhagen die Gräuel einer erstürmten Stadt, die Zer— 3 . . . . , auf . solche Erklä. störung des Eigenthums, die Hinopferung des Lebens nicht nur lhret Ter. n n ö,. . 6. ö , . er englischen Flgtz im theidiger, sondern auch ihrer friedlichen Bewohner, die darauf folgenden Con- w . , 36 265) J . die Wegführung des Herrschers als Kriegsgefangenen und andere , preußischen . entrissen werden könnten. Neben der Frage 3 an warn r,, k . 1 . , . ,, , ., Krisis auch Wir könnten es dann vielleicht für unsere Pflicht halten, Ia ,, n. , en, s ,. . . an . i 8 fahren einzuschlagen. So viel aber kann ich im Namen der Regierung J. J, , J ö. . ,, , eit ö a8 sagen, daß wenn uns eine Aenderung unserer Politik als rathsam erscheinẽ . . 5 . ; l, sh . ff erg . . 6 . falls es tagt, Mittheilung davon machen, jcdenfallt J , ,

eg noch tage, davon in Kenntniß gefetzt, andernfalls aber sofort einberufen nicht für rathsam. Das Haus, sagt er, habe bis jetzt in Bezug auf diese

werden. Bie Regierung habe Alles, was in ihren Kräften stehe, zur Auf— ichti t 7 ö 19 cht NR ; ö . 366 P ? ĩ

, 69 . Friedens gethan und hege das Bewußtsein, . , K, rᷣ .

. Sir gen e, e,. K ö. die . vorgelegt worden, so hätie es um feine Ansicht über die e, , , ger.

Web rte, e Wächigken ber ga . mu ö. e. arl befragt werden können. Der Konferenz ⸗Vorschlag sei von Großbritannien

blicklich nicht auf die Details . . ö 6 N,, ö. 3 . , ,, ö ; erenz befragt worden. Er bsichti ö i ĩ

so habe er das von der Regierung gehegte Vertrauen, daß sie zu einem ausdruck des Hauses zu veranlassen. 33 . ö

günstigen Resultate führen werde nicht getheilt. Es habe ihm viel- z ; a0 3 . mehr von vornherein geschienen, daß sie hen, müsse. h gab heal rl. , . Einfluß Englands beeinträchtigt und der Erhaltung des Friedens

die verschiedene Interessen verfolgten, seien zusammengebracht worden, ohne

ö. . pere über . . der n, verständigt habe. 3 ,

g, habe im Widerspruche mit der Politik; zu der sie sich jetzt Frankreich. Paris, 29. Juni. Der heutige »Moniteur⸗

bekenne, der einen Seite Verheißungen gemacht und der anderen gedroht. bringt ausführlichere Bericht: ubed den in. ern , .

lee . . n, . ,. und . 3 ann Schritte Kaisers von Mexiko bei seiner Ankunft in Vera- Cruz. Nach, der 1 während sie in einem fort betheuert abe i Lai ; .

3 sie 1 , . Uebergriffe dulden werde. Earl rar ü; ee, ö ern der , fn, (kt ,. der Ankunft

36 ein 39 e . so lange zu verschieben, bis das Haus Zeit gehabt tairische Erfolge usamm . 3. nen, n, glänzende mili.

, , er, , n, , , .

. . ( St. Anz.“). In

ie,, n, Fontainebleau hat man sofort Trauer für den König vo irt⸗˖

Unterhaus Sitzung. Lord Pa!merst on legte die Konferenz. femberg angelegt. Der vl von . Enkel ,, .

Protokolle vor und bemerkt, es habe wohl nie eine Gelegenheit gegeben ,, wo ein Minister der Krone sich vor dem Hause der Gemeinen e , verließ bei Empfang der Trauerbotschast sofort die Kaiserliche Resi—

Gegenstand habe aussprechen müssen, welcher die Gefühle, Sympathieen denz. Die Kaiserin in Trauer, begleitet von allen Eingeladenen und! wie er wohl sagen dürfe, Besorgnisse des Landes in hohẽrem . gab in Abwesenheit des Kaisers, ö. in Paris dem . in Anspruch nehme / als der, um den es sich hier handle. Er erzählt dann präsidirte, dem Prinzen das Geleite bis zum Bahnhofe.

1737

Italien. Aus Rom, 25. Juni, wird gemeldet: Gestern hat der heilige Vater bei dem St. Johannisfeste im Lateran Messe

gelesen und eine kurze Allocution gehalten worin er sein Bedauern

aussprach, daß seine Worte mehrmals aus verschiedenen Absichten

entstellt worden seien. Am Peter⸗Pauls⸗Feste wird er wieder Hoch

amt halten und sich dann auf mehrere Monate von Rom entfernen.

Auch das Buch La Religieuse- vom Versasser des »Maudit« ist

auf den Index gesetzt worden. «

Rußland und Polen. Wilna, 22. Juni. Im hiesigen Amtsblatt wird bekannt gemacht, daß das Banquierhaus Lampe u. Co. in Wilna vom General-⸗Gouverneur Murawieff den Konsens zur Errichtung von Informations Comptoirs für diejenigen, welche in Litthauen und Weißreussen konfiszirte Güter zu kaufen beabsichtigen, erhalten hat und daß von dem gedachten Banquierhause bereits zwei

solche Comptoirs, in Wilna und Volhynien, eröffnet sind. Gleich

zeitig wird eine Anzahl konfiszirter Güter in den Gouvernements Mohylew und Witebsk zu billigen Preisen zum öffentlichen Verkauf ausgeboten. So z. B. im ersteren Gouvernement die Güter 1 Olesin nebst dem Dorfe Slabodka mit 190 Dessätinen Forst, 90 Dessä— inen Pflugland für 550 SR. 2) Lachowiszezyzna nebst dem Dorfe Dechtigrowka mit 920 Dessätinen Forst und Pflugland für 3890 SR. ; 3) Zukowszezyzna nebst dem Dorfe Maciulewszezvzna mit 208 Dessätinen Forst und Pflugland für 3480 SR. 4 Wendziez mit 255 Dessätinen Pflugland, 260 Dessätinen Wiesen, 200 Dessä⸗ tinen Forst für 7600 SR. u. s. w. (Schl. 3.)

Schweden und Norwegen. Stockholm, 26 Juni.

Die Staatsräthe Finanzminister Freiherr von Gripenstedt und der

Marineminister Graf B. von Platen haben auf desfallsiges Ansuchen bis zum Ausgang des Juli⸗- Monats Urlaub erhalten. Staatsrath

Bredberg verwaltet in der Zwischenzeit das Finanz-, Staatsrath Thulstrup das Marine-⸗Departement. Eine heftige Feuersbrunst hat am verwichenen Mittwoch das in der Nähe von Falun belegene Sägewerk eingeäschert. Das Waaren-Magazin der naheliegenden Eisenbahn⸗Station wurde sammt 16 Güterwagen gleichfalls ein Raub

der Flammen. Es gelang jedoch die Rettung der Sägewerke Koppar. wi Aehnliches geschah an anderen Orten. Der türkische Bevollmächtigte

berg, Hofors und Carlsfors. Das eingeäscherte Etablissement ist bei ausländischen Feuerversicherungs“ Gesellschaften mit 100,000 Thlr. schwedisch versichert. (H. C.)

Dänemark. Kopenhagen, 27. Juni. Der König kam heute Morgen 103 Uhr hier an, um später auf dem Schlosse Christiansburg Audienz zu geben und wahrscheinlich darauf gebeime Staatsrathssitzung zu halten. In der heutigen Sitzung des Volks= things ward folgendes Gesetz vorgelegt:

Christian der Neunte, von Gottes Gnaden ꝛc. 2c. Da die durch Gesetz vom 21. Dezember v. J. zu außerordentlichen Ausgaben für das Land und Seekriegswesen bewilligten Mittel zur Bestreitung der aus dem obwaltenden Kriegszustande in der Finanzperiode 18673 64 entstehenden Ausgaben nicht ausreichen, und da der Reichsrath vor Ablauf der genannten Finanzperiode nicht wird versammelt werden können, haben Wir auf den Vorschlag Unseres Ministerraths und nachdem diese Angelegenheit Uns in Unserem Geheimen Staatsrath allerunterthänigst vorgelegt worden, beschlossen, von dem Uns zufolge des Grundgesetzes vom 18. November v. J. S. 58 zukommenden Rechte, unter besonders dringenden Umständen, wenn der Reichsrath nicht versammelt ist, Ausgaben zu beschließen, welche nicht bewilligt sind, Gebrauch zu machen. Wir gebieten und befehlen demnach, wie folgt; Zu Ausgaben in Veranlassung der Kriegsverhältnisse wird für die laufende Finanzperiode eine extraordinaire Zulage, so weit es das Kriegs ⸗Ministerium betrifft, mit 1,573,800 Rthlr. und, so weit es das Marine . Ministerium betrifft, mit IZ93,450 Rthlr. bewilligt. Die vorgedachten Beträge sind aus dem Erlöse der in Gemäßheit Gesetzes vom 21. Dezember v. J. aufgenommenen Staats ˖ anleihe abzuhalten.

Ferner wurden verschiedene Interpellationen angekündigt. Der Abgeordnete für Friedrichsburg, Ifl. Jörgensen, stellt eine Frage an den Kriegsminister, ob derselbe im Stande sei, dem Volksthinge 1) 5 das Material vorzulegen, das erfordert wird, in Hauptzügen zu untersuchen und zu beurtheilen, wie weit das Bedürfniß der Nation und der Armee berücksichtigt ist zu dem Plane wonach, und die Weise, in welcher der Krieg in dessen nun zurückgelegtem großen Abschnitt vorbereitet und geführt worden ist. 2) Können namentlich folgende Hauptpunkte: a Plan und Ausführung der großen Befestigung- Anlagen; b) die Kriegsbereitschaft der Armee in ihrem Plane und in ihrer Ausführung; & die Vertheidigung und das Aufgeben der Dannewirke⸗Stellung, d) Düppelstellung, e) Frie⸗ dericia's, und ) der Rückzug des nordjütischen Armee ⸗Corps so be— leuchtet werden, daß man klar erkennen kann, welche personelle und materielle Opfer dadurch entstanden, ob und wie weit möglicher Weise begangene größere Fehler in der Organisation der Administra⸗ tion oder von Einzelnen begangen seien?« Der Abgeordnete für Kopenhagen, Adolph Steen, stellt eine Anfrage an denselben Minister in Betreff der an den Tag getretenen Maͤngel des Verpflegungs⸗

wesens. (K. Z.)

Asien. Aus Damaskus, 10. Juni, meldet man dem »Moniteur«, daß der räuberische Emir Selman Harfuch seit einigen Tagen wieder mit einer kleinen Reiterbande aus dem Gebirge her vorgebrochen war und seine Plünderungen wieder begonnen hatte. Die gegen ihn ergriffenen Maßregeln waren bisher erfolglos ge—

blieben, doch errichtete man nunmehr Blockhäuser und dachte so jenem Unfug ein Ziel zu setzen. An der syrischen Küste läßt die Ruhe des Landes nichts zu wünschen. Afrika. Ueber die Situation in Tunis und ins— besondere über den Gegensatz, in welchem die englischen und fran⸗ zösischen Autoritäten sich dort zu einander befinden berichtet die „»Ostdeutsche Post; in einer Korrespondenz von der Adria, 22. Juni »Einer der heißesten Wünsche der Araber ist bereits in Erfüllung gegangen: der nämlich, daß die ihnen verhaßten Christen und Israe⸗ liten die Regentschaft verlassen haben. Sogar aus Tunis flüchtet sich Alles. Die Franzosen gehen nach Algier oder Frankreich, die Italiener nach den nächsten italienischen Häfen. Der italienische Kon⸗ sul allein hat über 2000, Pässe ausgefertigt. Mit jedem Dampfer gehen starke Transporte Flüchtlinge ab. Einige Beherztere, welche doch noch eine friedliche Lösung der Frage erwarten, weilen zwar noch dort, aber sie trauen sich nur am Tage ans Land und bringen die Nacht auf den Kriegsschiffen zu. Der Bey hätte schon längst das Feld geräumt, wenn er nicht zum Ausharren genöthigt würde. Er be⸗

wohnt noch immer den Sommerpalast Bardo, der eine Stunde von

Tunis entfernt ist und schon ursprünglich befestigt war. Die In⸗ surgenten schickten sich an, den Palast anzugreifen, und der Bey hatte große Lust, ihn zu verlassen; aber ein inspirirter Ministerrath beschloß es auf einen Sturm ankommen zu lassen. Man hatte in Tripolis Araber werben lassen und auch gegen 1500 Mann zusam⸗ mengerafft. Nun ließ man neue Feldverschanzungen um den Palast aufführen, mit Geschützen bewehren, einen Graben um jene ziehen, und stellte alle Truppen des Bey unter den Befehl eines Obersten, der zwar ein Tuneser ist, aber in Frankreich seine militairische Ausbildung genossen hat. Die Ausständischen haben es noch nicht gewagt, diefe Stellung anzugreifen. Einstweilen fahren sie fort Propaganda zu machen. So haben sie hundert Emissaire nach Tuburba und Zahonan (Dörfer in der Nähe von Tunis) gesandt, um die dortige Bevölkerung zu befragen, mit wem sie es halte. Einer jener Emissaire hielt eine begeisternde Anrede an die Bevölke⸗ rung, worauf diese ihren Anschluß an die Bewegung erklärte.

giebt sich noch immer vergebliche Mühe, die Autorität des Sultans gegenüber den Franzosen zur Geltung zu bringen, und besteht auf der türkischen Intervention, als der einzigen rechtmäßigen. Diesem Ansinnen stellt der Konsul von Frankreich, dem der piemontesische treu zur Seite steht, sein entschiedenes Veto ent⸗ gegen und der erstere droht, der Gewalt mit Gewalt zu begegnen, und giebt dieser Drohung dadurch Nachdruck, daß er die Panzer⸗ Fregatte Gloire⸗ unausgesetzt heizen läßt und auf alle Bewegungen der türkischen Kriegsschiffe ein scharfes Augenmerk hat. Der englische

Konsul, Herr Wood, versuchte pro forma eine diplomatische Ver⸗

mittlung und ließ sich beim franzöͤsischen Vice⸗Admiral Grafen Bouet⸗ Villaumez durch den Kommandanten der englischen Panzer⸗Fregatte »Royal Sak«, Sir Campbell, einführen. Der Vice⸗Admiral empfing Herrn Wood sehr kalt und machte seinen Gefühlen in kurz gebundener seemännischer Sprache Luft. Er erklärte ihm unumwunden als Antwort auf alle seine Vorstellungen: er habe den bestimmten Befehl, sich jeder Ausschiffung türkischer Truppen zu widersetzen, und fügte hinzu, Frankreich wäre bereit, eben so viel Blut gegen die Türken zu vergießen, als es in der Krim für die Türken vergossen habe. Seit jener Unterredung hat sich der englische Konsul nur noch inniger an den Bevollmächtigten der Pforte angeschlossen, und dieser legt eine zähe moralische Festigkeit an den Tag. Einstweilen sind zwei englische Kriegsschifse ein Linienschiff und eine Panzerfregatte auf der Rhede von Susa angelangt, so daß dem englischen Konsul schon zwei Panzerfregatten zur Verfügung stehen. Andere Schiffe werden erwartet. Die Wolken ziehen sich dichter zusammen, und man scheint von keiner Seite zum Nachgeben gestimmt zu sein.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff' schen Telegraphen⸗Büreau.

Flensburg, Mittwoch, 29. Juni, Nachmittags. Heute Nacht 2 Uhr begann das Schlagen der Pontonbrücken, worauf von beiden Seiten die nördlich vom Uebergangspunkt befindlichen Batterieen das Feuer eröffneten. In einer Stunde waren die Brücken fertig und um 4 Uhr standen die ersten Preußen auf Alsen. Bei Abgang der Nachricht dauerte der Kampf noch fort. Die Dänen ziehen sich tapfer kämpfend von Stellung zu Stellung zurück. Die Preußen waren Nachmittags 2 Uhr bereits bis Vollerup und Ulkebüll vor⸗ gerückt.

Flensburg, Mittwoch, 29. Juni, 9 Uhr Abends. Nach Aus- sagen von Augenzeugen ging der Prinz Friedrich Karl bei Son⸗ derburg über den Alsensund, während der Hauptübergang bei Sand⸗ berg stattfand. In Sonderburg wurde in den Straßen gekämpft, wobei die Preußen nur geringe Verluste erlitten. Zu den zum Ueber · gange kommandirten Regimentern gehören das 24. und 64. der