1864 / 154 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1774

867 Stück Stamm⸗Actien à 100 Thlr.

1997 Prioritäts-⸗-Obligationen Ser. J. à 1090 Thlr.

382 ö ö MU. 3 B09 Th

90 * ? ? 1IV. à 100 Thlr. gezogen worden.

Dieselben werden den Besitzern mit der Aufforderung gekündigt, den Kapitalbetrag der Stamm -AUctien zugleich mit den Zinsen für das 2. Semester d. J. vom 16. Dezember d. J. ab, den Ka— pitalbetrag der Prioritäts - Obligationen aber vom 2. Januar .

. und Rückgabe der Actien und Obligationen und der dazu gehörigen, nicht mehr zahlbaren Zins-Coupons nebst Talons bei der Haupt -Kasse der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn hierselbst in den gewöhnlichen Geschäftsstunden zu erheben. .

Der Betrag der etwa fehlenden Zins⸗Coupons wird vom Ka— pitale gekürzt. Vom 1. Januar kf. J. ab hört die Verzinsung obi—⸗ ger Actien und Obligationen auf.

Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten aber noch rück— ständigen, auf der Anlage verzeichneten Actien und Obligationen wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß ihre Verzinsung bereits mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Verloosung aufge— hört hat.

; Uebrigens können wir uns wegen der Einlösung der gekündig ten Effekten in einen Schristwechsel mit den Inhabern nicht einlassen, müssen vielmehr bei uns etwa eingehende hierauf gerichtete Gesuche unberücksichtigt lassen oder den Bittstellern portopflichtig zurücksenden.

Berlin, den 1. Juli 1864.

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Löwe. Meinecke.

a.

liegt der heutigen Nummer dieses Blattes als besondere Beilage bei.

Angekommen: Se. Exzcellenz der Staats- und Minister des Innern, Graf zu Eulenburg, von Carlsbad.

Se. Excellenz der Staats-, Kriegs und Marine⸗Minister, Ge⸗ neral⸗Lieutenant von Roon, von Carlsbad.

Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Direktor der Kriegs⸗ Akademie, Graf von Monts, von Düsseldorf.

Der General⸗Major und Commandeur der 4. Garde⸗Infanterie⸗ Brigade von Werder, aus der Rheinprovinz.

Der General⸗Major, Kommandant von Luxemburg und Führer der Besatzung dieser Bundesfestung, von Stahr, von Stettin.

Der General⸗Major und Commandeur der 28. Infanterie⸗Bri⸗ gade, Baron von Bud denbrock, aus Schleswig.

Abgereist: Der Erb⸗Schenk im Herzogthum Magdeburg, Graf vom Hagen, nach Dresden.

Berlin, 4. Juli. Se. Majestät der König haben Aller— gnädigst geruht: dem Landrath von Brandt zu Lyck zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Stanislaus Ordens zweiter Klasse mit der Krone und dem Vice⸗ Präsidenten der Direktion der Rheinischen Eisenbahn⸗Gesellschaft Frei⸗ herrn von Geyr⸗-Schweppenburg zu Aachen zur Anlegung des von des Herzogs von Nassau Hoheit ihm verliehenen Ritter⸗ kreuzes des Militair- und Civil⸗Verdienst⸗ Ordens Adolphs von Nassau die Erlaubniß zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 4. Juli. Ueber die Crei gnisse auf dem Kriegsschauplatze gingen uns folgende direkte Mitthei⸗ lungen zu:

Eine von Hobro aus unter Major von Krug vom Husaren⸗ Regiment Nr. 8 vorgegangene Rekognoszirung hat vorgestern Morgen (am 2. Juli) bei Lundby südöstlich Aalborg ein glückliches Gefecht bestanden. 60 Dänen gefangen, darunter über 30 Verwundete.

Diesseitiger Verlust: 1 Husar todt, 2 Mann vom Regiment Nr. 50 und 1 Pferd verwundet.

Der kommandirende General des kombinirten Königlich preußi—

schen Armee Corps, General der Infanterie Herwarth von Bittenfeld, berichtet über den am 29 d. M. ausgeführten Sturm auf Alsen im Wesentlichen Folgendes:

Nachdem die Batterieen auf der Strecke von Schnabeckhage bis

zum Wenningbund in der Nacht zum 28. für 46 größtentheils schwere Geschuͤge erbaut worden waren, fand in der Nacht zum 29. die vollstandige Armirung derselben statt. Außerdem wurden die Batterien an der Alsener Föhrde auf 16 Geschütze vermehrt. Ferner gelang es, vom Feinde ungesehen, 160 flachgehende Boote in das Satruper Holz zu bringen und dort niederzulegen. Zum Uebergang mit diesen Booten und mit den disponiblen 32 Pontons wurden bestimmt:

1) Die Brigade Röder und Brigade Goeben, 4 Fußbatterieen und ein Theil des Zietenschen Husaren⸗Regiments unter Ge⸗ neral⸗Lieutenant von Manstein.

2) Die Brigade Schmid und Brigade Canstein unter General⸗ Lieutenant von Wintzingerode.

Um 2 Uhr srüh wurden die Boote auf 4 Punkten und zwar von der Südspitze des Satruper Holzes bis Schabeckhage in das Wasser gestoßen, bemannt und vom Lande abgefahren, wobei die Leute bis an den Gürtel in das Wasser gehen mußten. Sie hatten kaum einige hundert Schritte zurückgelegt, als die Dänen das Feuer auf der ganzen Linie mit Geschütz und Gewehr eröffneten. Es wurde aus den Batterien und aus den Böten leb⸗ haft erwidert. auf den ihnen angewiesenen Punkten von Arnkiels - Oere bis Arnkiel. Die Truppen erstiegen das Land und trieben den Feind nicht ohne heftigen Widerstand aus seinen Schützengräben. Der Feind wurde sofort in südlicher Richtung verfolgt und es ent⸗ spann sich ein lebhaftes Schützengefecht in dem dortigen waldigen Terrain. Die Boote fuhren leer zurück und es begann nun in un⸗

unterbrochener Reihenfolge das Ueberfahren der anderen Truppen.

Der Pontontrain betheiligte sich hieran durch Maschinen von 2 Pon tons, auf denen sie Artillerie, Kavallerie und die Ambulancen hin überschaffte.

Der Trajekt wurde Anfangs durch heftiges Artilleriefeuer, na— mentlich aus der Rönhofschanze und durch den »Rolf Kraken, der aus der Augustenburger Föhrde herausgefahren kam, zwar beunruhigt, aber nicht wesentlich gestört. Unsere schweren Batterieen brachten das Feuer der Schanzen in einiger Zeit zum Schweigen und ver— anlaßte auch das Kuppelschiff zum Rückzuge. Wenn letzteres in einem späteren Momente noch einmal erschien, so war es doch nur, um

seinen gänzlichen Abzug unter dem Feuer unserer Batterieen durch

die Alsener Föhrde zu nehmen.

General von Manstein, der in Zeit von einer bis 13 Stunden 11 Bataillone vereinigt hatte, schritt mit diesen, unterstützt im weiteren Verlauf durch 2 gezogene Batterieen, zum Angriff, nahm die Stel lung von Kjär und drang in ununterbrochenem hartnäckigem Ge⸗ fechte gegen Sonderburg vor. Den linken Flügel nahm der General dabei vor und schnitt dadurch einem Theil der feindlichen Macht den Rückzug auf Rackebühl ab.

Der kommandirende General dirigirte nun die allmälig sich formirende; Division Wintzigerode über Ulkebüll nach Höruphaff und rückte, während die 26. Brigade Sonderburg nahm, mit der 25. Brigade und 2 Batterieen an der Tete im beschleunigten Schritt dem über Wollerupp und Höruphaff abziehenden Feinde nach. Es gelang, den Feind einzuholen, bei Wollerup und Höruphaff zahl reiches Kriegsmaterial zu erbeuten, bei letzterem Ort einen Regiments⸗ Commandeur und 100 Mann gefangen zu nehmen und den Rest in Unordnung auf Kekenis zurückzuwerfen. Dies geschah um 10 Uhr. Artilleriefeuer verfolgte diese Truppen noch eine geraume Zeit hindurch.

Die große Menge Schiffe, welche auf hoher See zum Theil ab— fahrend sichtbar war, zeigte, daß es dem Feinde gelungen sein mußte, einen Theil seiner Truppen bereits an Bord derselben zu retten.

Die 6. Division kehrte nach beendigtem Gefechte nach Broaker zurück und die 13. Division behielt Alsen besetzt.

Die Trophäen des Tages bestehen in mehr als 30 Geschützen, einer Menge Espignols, einer großen Zahl Kriegsfahrzeuge, mehreren Danebrogs und über 2000 Gefangenen, darunter 30 40 Offiziere. Der feindliche Verlust an Todten und Verwundeten mag 3 400 Mann betragen.

Der diesseitige Verlust läßt sich noch gar nicht übersehen. Todt sind: Hauptmann Graf Malzan vom 8. Brandenburgischen Infanterie - Regiment Nr. 64, der Prem -Lieut. und Regts. Adjutant Baer vom 5. Westf. Regt. Nr. 53 und noch mehrere andere. Verwundet der Commandeur des Brandenburgischen Jäger⸗Bataillons Rr. 3 von Witzleben (Schuß durch die Brust, aber nicht schwer) und 12 Offi⸗ ziere (eine spätere Depesche giebt deren 27 an). Die todte und ver⸗ wundete Mannschaft ist auf eirea 400 veranschlagt.

Der General hebt die große Bravour, mit welcher sich durch- weg die Truppen geschlagen, anerkennend hervor und kann nicht genug die Verachtung der Gefahr rühmen, mit der sie den Ueber- gang über den 11 bis 1200 Schritt breiten Meeresarm und den darauf folgenden Angriff unter den so außerordentlich schwierigen Umständen ausführten. Die Truppen hatten die Freude und Genug thuung, unter den Augen Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Karl, der von der eingeebneten Schanze Nr. 10 aus dem Kampfe zuschaute, fechten zu dürfen.

Dem Feuer unerachtet landeten die Boote

1775

Alsen ein viel besseres Aussehen als ihre Kriegskameraden dus der

Die zu erwartende Verlustliste wird so bald als möglich ver⸗ oöffentlicht werden. n 3 Dis positi on für den Angriff auf Alsen war folgende:

Morgen vor Tagesanbruch werde ich mit dem Armee - Corps den Uebergang über den Alsen⸗ Sund bei dem Satruper Holz for ciren und den Feind in der Richtung auf Hörup verfolgen. ]

Der Uebergang geschieht mittelst 160 Kähne und durch den Pontontrain von vier den Führern mündlich bezeichneten Punkten aus zwischen der südlichen Lisiüre Satrup⸗Holz und Schnabeckhage. Es tritt dabei nachstehende und für das morgende Gefecht gültig bleibende Aenderung der Ordre de hataille in Kraft:

1) Die 12. und 26. Infanterie⸗Brigade stehen unter den Befehlen des General ⸗Lieutenants von Manstein. Außer der Divisions- Artillerie und Kavallerie der 6. Division wird dieser Division noch die 2. 6pfd. Batterie aus der Reserve⸗-Artillerie zugetheilt.

2) Die 25. und 11. Infanterie Brigade unter Befehl des Gene— ral⸗Lieutenants von nn,, . 1. 6pfd. Batterie wird bei Blaukrug in Position gefahren).

Die ,,,. wird zuerst übergesetzt und sucht sich nach Erstürmung der Batterieen in den Besitz der Fohlenkoppel, des Vor. werks Rönhof und des naheliegenden Terrains zu setzen. Sie dringt dann später gegen Ulkebüll und Hörup vor, um den Feind dort am Linschiffen zu hindern. ; ö scas. . Wintzingerode solgt unmittelbar und zwar so, daß die 25. Infanterie⸗Brigade zuerst übergesetzt wird und sich dann auf Ulkebüll dirigirt; die 11. Infanterie Brigade folgt unmittelbar

als Reserve.

Das Hinunterlassen der Kähne ins Wasser und das erste Ein= steigen der Mannschaften beginnt um 2 Uhr Morgens und findet das Uebersetzen in ununterbrochener Folge statt. Die Artillerie be⸗ ginnt erst dann zu feuern, wenn der Feind in seinen Batterieen Geschütze zeigt und zu feuern anfängt. Die Reserve ˖ Artillerie nimmt bereits um J Uhr die ihr angewiesenen Positionen ein. Die reitende Artillerie wird bei Rackebüll bereit gestellt, um jeden Augenblick von dort abfahren zu können. .

Die Divifions - Artillerie der 13. Division wird beim östlichen Ausgange von Blans aufgestellt und bleibt zur Disposition des Di— visions⸗Commandeurs. Der General-Lieutenant von Wintzingerode hat die erforderlichen Anordnungen zur Bewachung der Küste der Alsener Föhrde durch das Ulanen-Regiment zu treffen und dafür zu sorgen, daß der Brückenbau bei Sonderburg durch den Pontontrain des Hauptmanns Schütze so schnell ausgeführt wird, als die Pontons dazu disponibel sind. .

Beim Aufstellen der Truppen so wie bei allen Bewegungen und Handthierungen mit den Booten ist die allerpeinlichste Stille zu be— obachten und darf kein lautes Sprechen oder Befehlen stattfinden.

Ich werde mich während des alebersetzens der Division Manstein 5stlich von Oster-⸗Schnabeck beim Gehöft des Peter Nissen aufhalten und dann der Division folken. . ;

Anzug ohne Gepäck, aber mit Kochgeschirr und in Mützen.

H. O. Gravenstein, den 28. Juni 1864.

Der kommandirende General gez. von Herwarth.

Endlich wird uns mitgetheilt: Nach so eben eingegangenen Nachrichten sind 53 dänische Offiziere und circa 2500 Mann gefan— gen genommen.

Die »H. Börs. Halle- meldet, daß man bei Aufräumung des Schlachtfeldes von Rönhof über Augustenburg nach Höruphaff, unter den Dänen viele, ca. A00 gefunden habe, welche als schwedische Freischaaren bezeichnet wurden. In ihrer Uniform unterschieden sie sich von den Dänen dadurch, daß sie graue Schnüre über die Brust und auch graue Mützen trugen. Die Einwohner Sonderburgs hatten sich in den noch zu bewohnenden Häusern wieder eingefunden und zeigten sich gegen die Soldaten freundlich, denen sie willig an Lebensmitteln gaben, was sie besaßen. Die eroberten Kanonen wurden, wie die sonstigen dänischen Kriegsmaterialien, nach dem Sundewitt hinübergebracht und bei dem Park bei der Büffelkoppel niedergelegt. ; ; .

Aeber die Gefangenen, welche in Extrazügen nach preußischen Festungen durch Detachements des 8. preußischen Regiments eskor⸗ lirt wurden und nach Magdeburg, Torgau, Schweidnitz und Kosel bestimmt sein sollen, melden Hamburger Blätter, daß die Meisten Angehörige der Infanterie aus den Regimen: tern Nr. 5 (rekrutirt von der Insel Fühnen), Nr. 106. srekrutirt theils aus dem nördlichen Schleswig, theils aus dem südlichen Jüt= land) und Nr. 18 (überwiegend von der Insel Fühnen rekrutirt)

waren. Ferner befanden sich unter ihnen mehrere Unteroffiziere und

Gemeine der Artillerie, zwei Kavalleristen und einzelne Genie ⸗Sol⸗ daten. Etwa zwanzig kriegsgefangene dänische Offiziere, ebenfalls fast ausschließlich der Infanterie angehörig, waren bereits früher nach Hamburg durchpassirk und durften sich gegen gegebenes Ehrenwort frei bewegen. Uebrigens hatten die dänischen Kriegsgefangenen von

1 21

2

Düppeler Hauptschlacht und anderen Gefechten. Die jetzigen Kriegs= gefangenen trugen solide Stiefel und haltbares Zeug, während die

früheren Gefangenen in fast verkümmertem Zustand Altona erreich

ten. Inzwischen sprang noch ein zweiter, nicht minder wesentlicher Unterschied in die Augen. Früher waren die dänischen Kriegsgefan⸗ genen größtentheils Leute von 30 bis 40 Jahren und darüber, jetzt dagegen nicht selten blutjunge Leute von kaum 20 Jahren. Sämmt⸗ liche Kriegsgefangene hatten am 29. Juni, vollständig überrumpelt und gänzlich abgeschnitten, nach blutigster Gegenwehr (von einer Compagnie des 18. Regiments fielen nach einander der Hauptmann, der Premier⸗Lieutenant, der Seconde⸗Lieutenant und der Feldwebeh unweit Augustenburg die Waffen gestreckt.

Die dänischen Berichte über die jüngsten Ereignisse auf dem Kriegsschauplatze melden Folgendes:

Die direkt an das Kriegsministerium gelangten, bereits mitge⸗ theilten Telegramme verlas der Kriegsminister, Oberst⸗Lieutenant Reich, am 29. Juni in beiden Abtheilungen des Reichsraths und äußerte dann: »Diese Mittheilung ist ganz gewiß ernster, aber, wie ich sicher hoffe, nicht entscheidender Natur. Es ist meine feste und volle Ueberzeugung, daß die Vertheidigung Alsens in den Hän⸗ den eines so tüchtigen, vorsichtigen und wachsamen Führers gelegen hat und, wie ich es zu Gott hoffe, noch liegt wie man es nur wünschen kann.«

Der Bericht der offiziösen »Berl. Tid. lautet also:

»Der Angriff ist jedenfalls mit großer Raschheit und Macht geschehen, aber die Vertheidigung ist eben so glänzend gewesen. General Steinmann hat sie nach Allem was vorliegt mit großer Geistesgegenwart, Ruhe und Tüchtigkeit geleitet. Der Angriff geschah Nachts, ungefähr um 1 Uhr, und die Brücken wurden so rasch geschlagen, daß unsere Artillerie kaum mehr als einige wenige Schüsse abgefeuert haben kann, bevor die Preußen Fuß auf dle Insel setzten. Ungefähr um 9 Uhr, nach achtstündigem Kampfe, waren unsere Truppen nicht weiter zurückgedrängt als eine Meile Weg und von dort wurde fortwährend das hitzige Gefecht fort= gesetzt, bis die Unsrigen eine Stellung jenseits des Höruphafss erreicht hatten. Der Feind muß dann so ermattet gewesen sein und so bedeutende Verluste erlitten haben, daß er die weitere Verfolgung aufgab und unsere Truppen sich in Ordnung nach der gegen Nordwest her= vorspringenden kleinen Halbinsel Kekenis zurückziehen konnten, wo sie sich gestern Mittag befanden und von wo die Einschiffung stattfand. Diese scheint in guter Ordnung vor sich gegangen zu sein mit Hülfe der großen Menge Transportfahrzeuge, die bei Hörup gelegen hatten und denen allen es gelungen sein soll, unbeschädigt nach Kekenis zu kommen. Nachts 13 Uhr war der größte Theil unserer Truppen eingeschifft, während der Feind nicht über die Linie Lysabbel⸗Viböge vorgedrungen war und zu der Zeit keinen Versuch gemacht hatte, die Einschiffung zu verhindern. Unser Verlust muß bedeutend gewesen sein, hauptsächlich sind das 4, 5. und 18. Regiment stark engagirt gewesen. Auch »Rolf Krake« hat Theil genommen am Kampfe, es

bestätigt sich aber nicht, daß er eine der vom Feinde geschlagenen Brücken

in den Grund gelaufen habe, Die Kanonen, mit welchen die Strand- batterien armirt waren, werden wohl im Besitz des Feindes sein, dagegen ist ein bedeutender Theil unserer Magazine und Vorräthe auf Alsen gerettet und in gutem Verwahrsam. Die Intendantur soll bereits gestern Morgen 7 Uhr die Einschiffung von Höruphaff begonnen haben und diese Ein— schissung scheint wie alles, was gestern auf Alsen vorgenammen, mit musterhafter Genauigkeit und Schnelligkeit geleitet worden zu sein.«

Faedrelandet a erklärt die außerordentlich rasche Schlagung der Brücke über den Alsener Sund folgendermaßen: Hinter dem Sandberger Holz, vom Al⸗ sener Sunde nur durch einen schmalen Damm getrennt, liegt eine aufgedämmte Au oder ein langer Mühlendamm. Man nimmt an, daß die Preußen hier die 400 Ellen lange Brücke ganz fertig gebaut haben und darauf den Damm durchstochen haben, auf dem Damm eine kleine Eisenbahn angelegt und mit ihrer Hülfe indem sie an der Brücke befestigte Taue mit der Locomotive in Verbindung brachten) die Brücke aus der Au in den Sund transportir= ten, in welchen sie vwie ein Blitz, so sagt ein dänischer Beobachter auf Alfen hineinfuhr und so sehr rasch die Verbindung mit dem jenseitigen Ufer erstellte. yer Aus Faaborg, den 30. Juni, 7 Uhr 37 Minuten, telegraphirt Oberst Kaufmann: Als ich mich heute Nacht 13 Uhr einschiffte, war von Kekenis Alles abgegangen, mit Ausnahme eines Bataillons vom 6. Regiment, zwei Compagnien vom 3. Regiment und 6 Geschützen. Es war kein Angriff ge= schehen und aller Grund vorhanden, daß alle unsere Mannschaft an Bord kom⸗ men würde. Unter ungünstigen Verhältnissen werden nur viele Pferde und Wagen zurückgelassen werden. Der Feind stand bei Lysabild ⸗Viböge. Es wird berichtet, daß er einen Uebergang auf Böten von Höruphaff nach Kekenis vorbereitete. »Rolf Krakes lag draußen. Das Wetter ist heute un- günstig für die Einschiffung. ; :

Aus Middelfahrt meldet »F. Stiftst. , daß die Oesterreicher in der Sonntagsnacht eine neue Batterie mitten zwischen Snoghöi und Lyngsodde demaskirt haben, die mit vier schweren Kanonen armirt war, welche gerade gegen Middelfahrt gerichtet waren. Alle Einwohner eilten daher fort und das Harde ⸗Comptoir wurde nach Roerslev-Mühle verlegt.

Nach der »Frdrhves. Av. a stand der Feind am 27. Morgens in Hobro und seine Vorposten bei Döstrup und Valsgaard. Nach der »Aalb. Stiftstd.« stehen 6000 Mann in Hobro. Die Havsunder Fährstelle wird vom Feinde besetzt gehalten. Am 26. requirirte der Feind, daß 30000 Pfd. Brod täg= lich nach dem Magazine in Hobro geliefert werden.

Daran schließen sich folgende Telegramme des Wolff'schen Büreaus: .

Nach eingegangenen Nachrichten aus Kopenhagen hat das dänische Kriegsministerium am 2. d. folgenden Bericht veroffentlicht: Alsen ist gestern Nachmittag 2 Uhr von den Unserigen geräumt