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— In Graudenz ist der Befehl eingegangen, für 300 dänische Gefangene in den Kasematten geeignete Lokalien einzurichten. Das ganze Kontingent der dänischen Gefangenen in dieser Festung steigt dadurch auf 18 Offiziere und H60 Unteroffiziere und Soldaten,
Colberg. Ueber das Denkmal Sr. Hochseligen Majestät des Königs Friedrich Wilhelm III., dessen Enthüllung, wie bereits gemeldet wurde, am 2. Juli stattgefunden hat, berichten Pommersche Blätter . ; „Die breite Treppe des Rathhauses ist jetzt durch einen steiner. nen Würfel getheilt, der auf granitnem Piedestal das Bild des Königs in Erz (von Drake) trägk. Die hohe Gestalt lehnt mit der Rechten auf ein Fort, die Linke ruht auf einem Schwert. In der rechten Seite des Piedestals befindet sich das Reliefportrait Gneisenau s, des tapfern Kommandanten, in der linken ein eben solches von Nettel⸗ beck. Die Vorderseite enthält die Inschrift: Dankbarkeit Liebe und Treue sollen in dieser Stadt bluͤhen und eine Wahrheit bleiben jmmerdar« Auf der Rückseite steht: »Colberg, 2. Juli 1807.
Breslau, 4. Juli. Von den lbei der Eroberung der Insel Alsen gemachten Gefangenen trafen, wie bereits gemeldet, gestern Nachmittag, nachdem bereits in Liegnitz circa 400 Mann abgezweigt und von dort aus nach Schweidnitz befördert worden sind, 890 Kriegsgefangene, wovon 780 Mann für Cosel und 110 Mann für Neisse bestimmt waren, mittelst Extrazuges hier ein, Der Trans⸗ port, welchem 2 Offiziere und 64 Mann vom Leib · Grenadier · Regi= ment (4. Brandenburgisches)ꝛ Nr. 8 als Eskorte beigegeben waren,
wurde sofort weiter besördert. 6 2. Juli. Von den am 9g. Juni 1861 durch
Blitzschlag in Asche gelegten beiden Thürmen der hiesigen St. Ul— . hat . der südlich gelegene durch den Aufsatz der Kreuzblume seine Vollendung erhalten. . Halle, 5. Juli. Am Sonnabend gegen Abend trafen die Frau Großfürstin Konstantin von Rußland nebst Familie und Ge⸗ folge, so wie die Prinzessin Therese von Altenburg hier ein. Im Laufe des gestrigen Vormittags machten die hohen Herrschaften eine Spazierfahrt nach dem Bade Wittekind und reisten um 13 Uhr Mittags nach Schloß Hummelshain weiter. — Gestern Abend passirten 320 Dänen, darunter mehrere Offiziere, welche auf der In⸗ sel Alsen gefangen waren, hier durch nach ihrem Bestimmungsorte Erfurt. . . Weißenfels, 3. Juli. Das hiesige Lazareth für Kranke der mobilen Armee, welches seit dem 12. April belegt worden,
hat, wie die Hallesche Ztg. meldet, bis jetzt 23 vom Kriegsschau⸗
latz zugesandte Militairs aufgenommen. Die überwiegende Mehr⸗
k , litt theils an kontagischer, theils katarrhalischer Augen⸗ Entzündung, eine geringere Zahl an den von dem Feind erlittenen Verwundungen, eine größere an Brustkrankheit Rheumatismus Nervenfieber und anderen Krankheiten. Als genesen sind 1609 wie⸗ derum zu ihren Regimentern zurückgegangen, ein Theil ist zur Privatpflege an patriotisch gesinnte Bewohner des Kreises auf. ihr Ansuchen abgegeben worden, nachdem sie keiner direkten ärztlichen Behandlung mehr bedurften. In der letzten Zeit sind, nachdem die Feindseligkeiten wieder begonnen und die mehr am Kriegsschauplatz belegenen Lazarethe geleert worden sind, wiederum neue Kranken⸗ Transporte angekommen, so daß der gegenwärtige Bestand wiederum fast 360 Mann beträgt, .
Köln, 5. Juli. Die Königin von Holland traf nach der Köln. Z gestern Abend, aus Württemberg kommend, hier ein, nahm Absteigequartier im Hotel Disch und benutzte heute Morgen den um 7 Uhr abgehenden Schnellzug zur Weiterreise nach Rotter⸗ dam. Der Kronprinz von Holland war seiner erlauchten Mutter bis Köln entgegengekommen.
,, . 5. Juli. Der fün fte deut sche Juristen⸗ tag wird hier am 23 = 29. August d. J. stattfinden; der Begrü⸗ ßungsabend ist auf den 25. August sestgesetzt. Zum Empfang desselben hat sich bereits ein Lokal⸗Eomité gebildet, an dessen Spitze sich der Staatsminister von Campe befindet und das zu seinen Mit- gliedern die Geheimen Räthe von Liebe und Schulz, die Obergerichts ˖ Präsidenten Trieps und Knittel, den Ober · Staatganwalt Rhamm, Heneral⸗Direktor von Amsberg, Oberbürgermeister Caspari und Andere zählt. .
Sachsen. Dres den / 5. Juli. Die Zweite Kammer hat, nach Bericht des »Dresd. Journ.“ in ihrer heutigen Sitzung dem Gesetzent⸗ wurfe die Aufhebung derZinsbeschränkungen betreffend, gegen vier Stimmen ihre Genehmigung ertheilt und zwar in folgender dal u Das 16. Kapitel im zweiten Theile des Strafgesetzbuches vom 11. August 1855, sowie alle die eberschreitung eines bestimmten Zins fußes betreffenden Vorschriften werden hiermit aufgehoben, S. 1b. Das Verbot,
auf Grund eines Vertrages Zinsen von rückständigen Zinsen zu erheben, ingleichen das Verbot, Zinsen durch Abzug von einem hinzugebenden Haupt stamme oder sonst im Voraus zu erheben, wird ebenfalls aufgehoben. §. 2. Derjenige, welcher für eine Schuld dem Gläubiger größere Vortheile, als die Verzinfung nach jährlich Sechs vom Hundert gewährt oder zusagt, ist zu einer halbjährigen Kündigung des Vertrages befugt. Jedoch kann er von diesem vie f nicht unmittelbar bei Eingehung des Vertrages son⸗
dern erst nach Ablauf eines halben Jahres Gebrauch machen. Vertragẽ⸗
bestimmungen, durch welche diese Vorschrift zum Nachtheile des Schuld. n ers beschränkt oder aufgehoben wird, sind ungültig. 5. 3. Auf Schuld. verschreibungen, welche unter den gesetzlichen Voraussetzungen auf jeden Inhaber gestellt werden, so wie auf Darlehen, welche ein Kaufmann empfängt und auf Schulden eines Kaufmanns aus seinen Handelsgeschäften, leidet die in §. 2 ent haltene Vorschrift keine Anwendung. §. 3 b. Die Aufhebung der Straf⸗ bestimmungen über den Wucher findet auch auf die vor dem Tage, wo ge— genwärtiges Gesetz in Kraft tritt, begangenen und erst nach diesem Tage zur Anzelge gelangenden Uebertretungen derselben Anwendung. Die wegen solcher Uebertretungen vor diesem Tage bereits anhängig gewordenen, jedoch noch nicht beendigten Untersuchungen sind beizulegen, auch mit Vollstreckung der erkannten und noch nicht verbüßten so wie mit weiterer Vollstreckung der bis dahin nur theilweise verbüßten Strafen anzustehen.
Ferner hat die Kammer folgende Anträge der Deputation ein⸗ stimmig angenommen:
1 Die Staatsregierung wolle bei Publication des Gesetzes folgende, im Stempelmandate vom J1. Januar 1819 sub voce Quittung enthaltene Bestimmung:
Die Stempeltage bei Quittungen ist lediglich von Demjenigen zu tragen, welcher die Zahlung empfängt, und jede Zumuthung oder Ueber einkunft, nach welcher die Uebertragung dieser Taxe Demjenigen, der die Zahlung leistet, aufgebürdet werden soll, ist für eine wucherliche Handlung zu achten und wird nach den gegen den Wucher bestehenden Gesetzen be—
raft ö der in §. 25 des erwähnten Mandates enthaltenen Vor- schriften, außer Kraft setzen.
2) Diefelbe wolle bei Inkraftsetzung des bürgerlichen Gesetzbuches alle diejenigen Bestimmungen desselben aufheben, welche sich durch das vorlie · gende Gesetz erledigen.
Coburg, 4. Juli. Der Herzog ist nach einem mehr— tägigen Aufenthalt auf seinen Besitzungen in Tyrol heute Mor— gen wieder hier eingetroffen. — Prinz Arthur von England ver— weilt hier zum Besuch am Herzoglichen Hofe und bewohnt das Schloß Rosenau. In der letzten Sitzung des hiesigen Landtags am 30. Juni haben die Abgeordneten die Vorlage der Staatsregie⸗ rung in Betreff der Uebernahme einer Zinsgarantie der Summe zu 200 000 Thr. seitens der Werra -Eisenbahngesellschaft für die projek⸗ tirte Zweigbahn von Grimmenthal nach Suhl eventuell genehmigt, auch den vorgelegten Gesetzentwurf über die Gewähr der Viehmän— gel berathen und angenommen, worauf der Landtag geschlossen wurde. (Lpz. Ztg.)
Altenburg, 4. Juli. Gestern sind der Großfürst Konstantin und die Frau Großfürstin Alexandra in Hummelshain zum Besuche des Herzogs Josef, des Vaters der Frau Großfürstin, mit 4 Kindern: Großfürstin Olga, Großfürst Konstantin, Großfürst Dimitri und Großfürstz Wiatscheslaw, eingetroffen. — Se. Majestät der König von Preußen hat den Commandeur des hiesigen Regiments, den König— lich preußischen Oberst von Treskow, zum Commandeur des gegen⸗ wärtig auf Alsen stehenden Königlich preußischen 53. Insanterie⸗Re⸗ giments ernannt. Herrn von Treskow, welcher seit 1856 das Kom⸗ mando des hiesigen Regiments geführt hat, sehen die ihm näher Stehenden nur ungern von hier scheiden, und allgemein hinterläßt er den Ruf eines eben so biedern als rücksichtsvollen und freundlichen Mannes. TLeipz. Ztg.)
Hessen. Darmstadt 4. Juli. Die Erste Kammer verhandelte in ihrer heutigen Sitzung über den Beschluß der Zwei⸗ ten Kammer wegen Einführung vollständiger Gewerbefreiheit und Freizügigkeit. Moufang stellt einen Antrag, die Regierung um Vorlage eines Gesetzentwurfs zur Einführung der Freizügig—⸗ keit und gleichzeitige Vorlage einer Handwerks⸗Ordnung zu ersuchen, womit zugleich eine die korporative Selbstständigkeit der Gemeinden durchführende Revision der Gemeinde ⸗ Ordnung verbunden werden soll. Für den den Beitritt zum Beschlusse der Zweiten Kammer empfehlenden Ausschuß-Antrag sprachen Engelbach, Birnbaum, Heyl, Graf Laubach, Lauteren, Frhr. v. Riedesel; dagegen Graf Stolberg und Bechtold. Bei der Abstimmung tritt die Kammer mit 10 gegen 9 Stimmen dem Beschlusse Zweiter Kammer bei. — Aus den übrigen Verhandlungen heben wir noch hervor, daß die Kammer die Anforderung für Garnisonswechsel mit Zustimmung des Kriegs⸗Ministers ablehnte, zugleich aber erklärte, daß sie einen zeitweisen Garnisonswechsel für zweckmäßig halte. — Die bei der Rechenschafts⸗Ablage von der Zweiten Kammer ge— strichenen Mehrausgaben für die Ordenskanzlei wurden für gerecht⸗ fertigt erkannt.
— 5. Juli. Zweite Kammer in der heutigen Sitzung ihren im vorigen Jahre
gefaßten Beschluß wegen Beitritts zum preußischfranzösischen Han · delsvertrage und wegen Aufrechterhaltung des Zollvereins wieder ⸗
holt. Die Kammer ertheilte gleichzeitig mit großer Majorität der Regierung wegen ihrer bisherigen Haltung in dieser Frage ein Miß trauensvotum.
Württemberg. Stuttgart, 4. Juli.
und der Ober⸗Hofraths ⸗Präsident, Geheimer Kabinets ⸗Chef Freiherr
von Maucler, unter gnädigster Entbindung von der Leitung des
Nach Bericht des Wolff schen Büreau's hat die
Der vortragende Rath im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Staatsrath Graf von Taube, wurde, unter Belassung in seinen seitherigen dienst· lichen Functionen, zum ersten Kammerherrn im Dienste der Königin,
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Geheimen Kabinets, zum Oberst⸗Kmmmerherrn ernannt, so wie die Stelle des Vorstandes des Geheimen Kabinets dem Staatsrath von Gros gnädigst übertragen.
Mit Bezug auf die Nachricht einiger Blätter, daß der bevor⸗ stehende Landtag eine längere Dauer haben werde, sagt der »Staats⸗ Anzeiger⸗: »Uns will eher eine ganz kurze Daner desselben als wahrscheinlich vorkommen, und eine neue Vereinigung der Stände im Spätherbst, um alsdann den bevorstehenden Arbeiten sich mit Ruhe und voller Kraft widmen zu können.«
Oesterreich. Wien, 4. Juli. Die Wiener Abendpost« bringt nun ebenfalls den Texzt der identischen Note, die von dem Königlich preußischen und Kaiserlich österreichischen Hofe unter dem 24. Juni an die respektiven Vertreter der beiden Höse in Paris, London, Petersburg und Stockholm in Veranlassung des resultat losen Ausganges der Londoner Konferenz gerichtet worden ist. — Die von einigen Blättern gebrachte Notiz über die angebliche Aus⸗ lieferung des Gutsbesitzers Zakaszewski an Rußland ist, nach der »General⸗Corresp.“, nicht richtig. Zakaszewski, der schon nach Einführung des Belagerungszustandes wegen hervorragender Bethei⸗ ligung an der revolutionagiren Organisation verhaftet worden ist, wurde nach überstandener Strafe einfach aus dem Lande gewiesen.
— 5. Juli. Die heutige »Abendpost« bemerkt, zufolge dem Wolff's T. B., bezüglich der von allen kompetenten Seiten auf die entschiedenste Weise dementirten Depeschen der »Morning Post« noch ausdrücklich, daß die angebliche Unterredung zwischen dem Freiherrn von Werther und dem Grafen Rechberg niemals stattgefunden habe, da überhaupt Anträge nach der bezeichneten Richtung nicht gestellt seien und somit keine darüber auszusprechen.
— Nach telegr. Berichten desselben Büreaus meldet die »Con⸗ stitutionelle öͤsterreichische Zeitung‘; In der Zollangelegenheit ist ein entschiedener Schritt geschehen. Die Anträge Hessen⸗Darmstadts sind sowohl von dem Finanzministerium, wie von dem Handelsministerium als solche anerkannt worden, welche zur Basis anderer Verhandlun— gen dienen können. Gestern sind die Instruetionen für die Bevoll— mächtigten vereinbart worden und werden diese wahrscheinlich schon nächster Tage abgehen.
Belgien. Brüssel, 5. Juli. Nach einem Telegramm des Wolff'schen Büreaus war die Repräsentantenkammer in ihrer heuti⸗ gen Sitzung nicht beschlußfähig. Die gesammte Rechte war ab⸗ wesend. Der Justiz⸗Minister Tes ch und zwei andere liberale Ab— geordnete, die wegen Krankheit der heutigen Sitzung nicht beiwohnen konnten, werden morgen erscheinen.
Großbritannien und Irland. London, 4, Juli. Dem auf heute angesetzten Meeting der konservativen Mitglieder des Oberhauses (gleich den Meetings der konservativen Unterhaus⸗ mitglieder, in der Wohnung des Marquis von Salisbury) wird der Earl von Derby nicht beiwohnen können, da ein starker Gichtanfall ihn ans Zimmer fesselt, sein Sitz im Oberhause wird wahrscheinlich noch mehrere Tage leer bleiben.
— 5. Juli. Nach telegraphischer Meldung des Wolffschen Bü— reaus erklärte in der Abendsitzung des Oberhauses Lord Strat⸗ ford de Redeliffe, daß er den von ihm angekündigten Antrag erst Freitag zur Sprache bringen werde. Lord Shaftesbury in⸗ terpellirte wegen angeblicher Tödtung schwedischer Freiwilliger durch die Preußen. Lord Russell weiß nichts davon.
Im Unterhause fragte Lord Montagu, ob 400 Schweden auf Älsen gelandet seien, und ob die schwedische Regierung Däne⸗ mark unterstütze. Unterstaatssecretair La yard weiß nichts davon. Cobden und Forster sprechen für, Lord Cecil und Johnston gegen die Regierung.
Spanien. Madrid, 4. Juli. Die „Madrider Zeitung« publizirt ein Dekret, durch welches 2 Millionen Realen zum Ankauf des Hauses bestimmt sind, in welchem Franz J. als Gefangener Wohnung erhalten hatte. Die Königin hat sich in Begleitung des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten nach La Groija zu einem längeren Aufenthalt begeben. (Fr. Bl.)
Türkei. Aus Konstantinopel, 27. Juni, wird der »In—⸗ dependance. geschrieben, das Wahlgesetz, welches Fürst Ku sa in Rumänien oktrohirt habe, sei von der Pforte dahin abgeändert wor— den, daß an die Stelle des direkten Sutfrage universel die indirekte Stufenwahl treten solle. Um Urwähler zu sein, muß man 100 Duka⸗ ten Einkommen haben. Wahlmann und Deputirter kann nur wer⸗ den, wer 200 Dukaten Einkommen hat. Auch die Zusammensetzung des Senats will die Pforte anders haben, nämlich so, daß die 64 Senatoren zur Hälfte gewählt, zur Hälste vom Fürsten ernannt werden und Männer sind, welche mindestens 800 Dukaten Einkünfte haben. Am 2Asten sollte die Gesandten⸗Konferenz über diese Punkte berathen. Da sich aber zeigte, daß Herr Nowlkow darüber keine . aus Petersburg hatte, mußte die Berathung verscho—
en werden.
Veranlassung vorgelegen habe, sich
Dänemark. Kopenhagen, 3. Juli. In der gestrigen Voltsthings-⸗ Sitzung war der erste . 9 en . der Entwurf des Gesetzes wegen Bewilligung der außerordentlichen Einnahmen und Ausgaben für die Finanz Periode 1864 -=- 66. Der Abgeordnete Holstein fragte den Minister, ob in dieser Bewilligung eine Summe mir einbegriffen, welche, wie er gehört, zu außerordent. lichen Ausgaben vom Kriegs⸗Minister verwandt sei, dadurch, daß das ganze Kriegs-Ministerium mit dem Minister an der Spitze sich auf Kriegsfuß gesetzt und Feldzulage während der ganzen Dauer ge— nommen habe. Wenn solches der Fall, wäre die Bewilligung seiner Meinung nach seitens des Reichsraths nicht zu erwarten, es würde wünschenswerth sein, zu erfahren, wie es sich da— mit verhalte. Sodann wäre es absolut nothwendig, daß man, da eine außerordentliche Bewilligung verlangt werde, sich sichere, daß nicht ein Theil des Königreichs dazu komme, die ganze Bürde zu tragen, diese würde sonst unsere Kräfte übersteigen. Er habe ferner gehört, daß die Steuern, welche am 7. Juni hätten eingezahlt wer= den sollen, nicht gezahlt seien, weil die Steuerbrücher nebst den Protokollen hieher nach Seeland eingesandt seien. Wie weit solches richtig oder nicht, wünsche er zu erfahren, da ja ein großer Theil der Steuern in solchem Falle der Staatskasse entzogen und nun dem Feinde überlassen sei. Abg. A. Hage will noch keine Ver- handlung; er will einen Ausschuß, denn dadurch würden schon manche Äufklärungen herbeigebracht, die jetzt nicht vorhanden seien. Nach einiger Diskussion bemerkte der Conseils-Präsident, Dänemark habe Mittel genug, um das Doppelte der Anleihe zu garantiren. Schließlich wird die Verweisung zur zweiten Behandlung mit 77 Stimmen angenommen. Der Abg. Kühnel brachte dann die be— reits nach telegr. Mittheilung gestern angezeigte Interpellation ein.
Australien. Mit der Ueberlandpost in London, 5. Juli, nach Bericht des Wolff'schen Büreaus eingetroffene Mittheilungen aus Melbourne vom 26. Mai melden, daß die englischen Trup⸗ pen Galepa auf Neuseeland belagern, einen Sturmangriff versucht haben aber mit großem Verlust zurückgeschlagen worden sind.
National- Dank.
. Königliche Hoheit der Kronprinz haben im Namen Sr. Ma⸗ je stät des Königs, des Allerdurchlauchtigsten Protektors des National⸗ Danks für Veteranen, folgende Personen zu Verwaltungs.) beziehungsweise zu Ehren-⸗Mitgliedern der Stiftung zu ernennen und die Patente für dieselben de . Potsdam, den 18. Juni 1864, Höchsteigenhändig zu vollziehen geruht:
I. Regierungsbezirk ⸗Kommissariat Potsdam. Spezial Kᷣommissariat Bernau. Zu Ehren- Mitgliedern: Den Rittergutsbesitzer Hosemann auf Börnicke, den Königlichen Superintendenten Kümmel zu Schönerlinde, der Prediger Ga bbe zu Prenden, den Prediger Lange zu Malchow, den Prediger Hecker zu Lindenberg, den Prediger Nitsche zu Schwanebeck, den Prediger Reichenbach zu Wandlitz, den Prediger Büchsel zu Buch, den Prediger Rou vel zu Franz. Buchholz, den Prediger Ribbach zu Börnicke, den Prediger Franke zu Zepernick, den Königl. Hauptmann der Artillerie und Gutsbesitzer Schmidt zu Lanke, den gräflichen Oberförster Fei st zu Lanke, den Amtmann Gä de zu Lanke, den Stadtverordneten Aug ust Will⸗ mann zu Bernau, den Stadtverordneten Schriftfübrer Nico lai zu Bernau, den Königlichen Postmeister a. D. Cun ow zu Bernau, den Gutsbesitzer Carl Wiese zu Bernau, den Gutsbesitzer Fritz Wiese zu Bernau! den Stadt ⸗ Förster Treskow zu Forsthaus Liepnitz, den Förster Schmidt zu Buch, den Administrator Horn zu Buch, den Königlichen Lieutenant der Landwehr Kavallerie Krug zu Muͤhlenbeck, den Gutsbesitzer Krug zu Müh⸗ lenbeck, den Rittergutsbesitzer Siem on zu Malchow, den Administra · tor Kayser zu Wartenberg, den Kreisschulzen Krüger zu Blan— kenburg, den Kreisschulzen a. D. Rentier Otzdorff senior zu Schönow, den Kreisschulzen Schultze zu Schönerlinde. II. Regie rungsbezirks Kommissariat Frankfurt a. O. Kreis = Kommissariat Lübben. Zum Ehren ⸗Mitgliede: den praktizirenden Artt Dr. Beyer in Strau⸗ pitz. Ill. Regierungsbezirks⸗Kommissariat Merseburg. Kreis · Kommissariat Halle, a. S. Zum Kreis ⸗Kommissarius: den Königlichen Landrath von Krosigk zu Halle a. S. Zum Stadtbezirks ⸗Kommissarius: der Königliche Major a. D. von Klei st zu Halle a. S. IV. Regierungsbezirks⸗Kom⸗ missariat Arnsberg. Lokal-Kommissariat Warste in. Zum Vorstitzenden des Lokal Lommissariats: den Königlichen Kreisrichter Buchholz in Warstein. .. Regierungsbezirks · Kommissarlat Düsseldorf. Kreis- Kommissariat Düsseldorf. Zum Kreis ⸗Kommissarius: den Königlichen Landrath Wil derich von Spse daselbst. Kreis ⸗Kommissariat Duisburg. Zu Ehren Mitgliedern: den Bürgermeister Keller zu Duisburg, den Königlichen Gymnasial · Direktor Eichhoff zu Duisburg, den Königlichen Steuer⸗Rath Schmölder zu Duisburg, den Königlichen Justiz - Rath Wind horst zu Duisburg, den Königlichen Sanitäts⸗Rath Mund zu Duisburg, den Kauf ˖ mann August Matthes zu Duisburg. VI. Reglerungsbezirkẽ · Sommissa · riat Coblenz. Zum Regierungsobezirks ⸗Kommissarius: den Königlichen Regierungs ⸗ Vice ⸗Präsidenten Ritter ꝛc. Grafen von Villers zu Cobleniz. Zum Schriftführer: den Königlichen Regierungs · Secretair Trap et in Coblenz. III. Regierungsbezirks ˖ KLommissariat Si . Zu Ehren Mitgliedern: den Königlichen Gymnasial-Lehrer Br. Heicks zu Sig maringen, den Königlichen Major a. D. von Spitzel zu Hechingen, den Königlichen Major a. D. Ribler zu Hechingen, den Fürstlichen ger gor meister Gfrörer von Ehrenberg zu Hechingen, den Königlichen Schul . Pfarrer Mayer zu Inneringen, den Fabrikbesitzer Delisle zu
enigen.
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