1862
Friedrich Karl hatte der 6. Division (Manstein) den Auftrag er= sheilt, sich der Insel zu bemächtigen, und der General- Major von Gersdorff, gegenwärtig Kommandeur der 11. Infanterie Brigade, hatte zwei Compagnieen des Brandenburgischen Füsilier-Regi— ments Nr. 35 zur Ausführung des Unternehmens bestimmt. Auf Fischerbooten wurde das dort über 2000 Schritt breite Meer in stiller Nacht von Süderballig und Bröde aus über- schritten und bald wehte die preußische Fahne auf den Höhen der Insel. Sie war abe und man fand, nirgends Widerstand. Die Sorge des Feindes scheint übrigens sich vornämlich auf Seeland zu konzentriren. Nicht bloß vor Kopenhagen, sondern auf allen wichtigeren seeländischen Küstenpunkten« meldet man der Weser Ztg., werden augenblicklich Strandbatterieen angelegt. Dies gilt, wie zuverlässige dänische Reisende nach eigenem Augenschein erzählen, namentlich von den Küstenstrichen bei Helsingör (Sund) und bei Korsör lam großen Belt). Nach beiden Orten im Angesichte Hel⸗ singörs liegt bekanntlich der schwedischen Stadt Helsingborg gegen— Über die jüngst unter den Befehl des früheren Kommandanten von Fridericia, General - Lieutenants Lunding, gestellte uralte Festung Kronborg) sind in 1diesen Tagen zusammen 12 schwere, unlängst direkt aus Frankreich bezogene Positionsgeschütze transportirt worden.« Dagegen tadelt ein Korrespondent der »Berl. Tid.« in einem Briefe vom 6. Juli die Sorglosigkeit der Behörde auf Fühnen. „Schon während der Waffenruhe seien österreichische Ingenieure am hellen Tage im Belte hin⸗ und hergesegelt, sie hätten Untersuchungen vorgenommen, die Tiefe des Strandes ausgemessen und seien ver— kleidet an den Stellen umherspaziert, wo wahrscheinlich der Uebergang stattfinden solle. Von Fridericia und der Stenderuper Seite rudern noch häufig Boote Nachts nach dem fühnischen Strande, verschwinden dort oder kehren ungehindert wieder heim. Verdächtige und unbe— kannte Personen schleichen umher in den Dörfern, verbergen sich in den Häusern oder Krügen am nächsten dem Strande und ver⸗ schwinden wieder. Vergangene Nacht wurde von Seiten eines Beamten aus der Gegend von Bogense eine Razzia auf solche In⸗ dividuen vorgenommen. In einem Kruge fand man 3 sitzen. Zwei entkamen, der Dritte wurde ergriffen in dem Augenblicke, als er durch das Fenster sich zu retten suchte. Er wurde in die Stadt ge⸗ bracht und wird in einigen Tagen in Kopenhagen ankommen.« Von dem Kriegsschauplatze zur See wird gemeldet: Pillau, vom 9. Juli »das dänische Blokadeschiff kam gestern
Morgen 4 Uhr von nordwärts in Sicht, blieb bis 11 Uhr auf der
Außenrhede und ging dann nordwärts. Heute war es von Mor—⸗ gens bis 3 Uhr Rachmittags in Sicht und ging dann westwärts.« Neufahrwasser, 11. Juli. Gestern war bis Nachmittag kein feindliches Schiff in Sicht. Gegen 4 Uhr war Rauch von zwei Dampfern im Osten, 5 Meilen entfernt, sichtbar. Die Dampftr steuerten ostwärts und verschwand der Rauch in dieser Richtung aus dem Gesichtskreise. — Heute bis Mittag nichts in Sicht. Swinemünde, 10. Juli. Sr. Majestät Dampf ⸗ Aviso „Grille kehrte gestern Abend 103 Uhr von Lauterbach zurück, ohne etwas von feindlichen Schiffen gesehen zu haben.
Hannover und Oldenburg sind den Zollvereins⸗Verträgen vom 28. v. Mts. beigetreten. Der Vertrag wegen des Beitritts dieser beiden Staaten ist zwischen Preußen, Sachsen, Baden, Kurhessen, Thüringen, Braunschweig und Frankfurt einerseits, so wie zwischen Hannover und Oldenburg andererseits am 11. d. Mts. in Berlin unterzeichnet worden.
Posen, 11. Juli. Am Sonnabend wurde wiederum eine An⸗ zahl der im Fort Winiary Inhaftirten auf Anordnung des Untersuchungsrichters entlassen und mittelst beschränkter Reiseroute durch die hiesige Polizei⸗Direction in ihre Heimath gewiesen. (Pos. 3.)
Köln, den 10. Juli. Am 23. d. M. beginnt hier zur sieben— ten Säcularfeier der Uebertragung der Reliquien der heiligen drei Könige nach Köln ein Kirchenfest, das bis zum 31. währen wird. Als nämlich Friedrich Barbarossa Mailand zerstrt hatte, erhielt der Erzbischof Reinold von Köln, Erzkanzler des Reichs, der den Kaiser auf seinem Zuge nach Italien begleitet hatte, als Antheil an der Siegesbeute auf seine Bitten die ge— dachten Reliquien, die in Mailand bereits seit Jahrhunderten auf⸗ bewahrt worden waren. Er ließ sie nach Köln bringen, wo sie am 23. Juli 1164 unter großem Jubel der Bevölkerung ankamen und im alten Dom niedergesetzt wurden. Zur Feier des Gedächtnisses dieses Tages hat der Kardinal und Erzbischof von Geissel mit Genehmi⸗ gung des heiligen Vaters jenes Fest anberaumt, und soll bel Beginn desselben der Reliquienkasten geöffnet und sein Inhalt untersucht, demnächst aber sofort wieder geschlossen werden. Dieser, so wie die übrigen Reliquienschreine, die der Dom besitzt, unter welchen sich einige von außeroꝛdentlichem Werthe, namentlich durch die herrliche Schmelzarbeit, befinden, werden während der Feier im hohen Chor Des Domes ausgestellt, und bei Beginn, so wie am Schlusse des
Festes in feierlicher Prozession getragen werden. Sowohl aus einer Anzahl von Landgemeinden, als aus den Städten Düsseldorf und Aachen, wo sich ein eigenes Comité zu diesem Behufe gebildet hat, sind bereits Prozessionen angemeldet, welche während der bevor⸗ stehenden Fest - Oktave unsere Stadt besuchen werden. Dem Ver⸗ nehmen nach wird in einigen Tagen eine für diese Feier eigens ver faßte Festschrift des Herrn Professors Dr. Floß erscheinen.
Düsseld orf, 11. Juli. Sonnabend Abend trafen mit dem Courierzuge, von Berlin kommend, Prinz Wilhelm von Schles wig⸗Holstein Glücksburg, Feldmarschall in Kaiserlich österreichischen Diensten, und seine Brüder die Prinzen Julius und Friedrich von Schleswig ˖ Holstein Glücksburg hier ein. — Am Sonntag traf Se. Königliche Hoheit Prinz Ale rander von Preußen, von Schloß Eller kommend, hier ein.
Trier, im Juli. Der Kaiser von Oesterreich hat, von dem segensreichen, unermüdlichen Wirken der auf dem Kriegsschau⸗ platze anwesenden Ordensschwestern Kenntniß nehmend, durch seinen General ⸗ Adjutanten der Provinzial Oberin der barm berzigen Schwestern vom h. Carl Borromäus einen kostbaren Kelch übersenden lassen, um durch dies sichtbar bleibende Zeichen dem Orden seine dankbare Anerkennung zu bezeigen und zu bekrästigen.
Duisburg, 9. Juli. Die hiesige Hafenbahn wurde gestern polizeilich abgenommen.
Braunschweig, 4. Juli. Die Landesversammlung hat am 28. v. M. ihre Sitzungen geschlossen. Zu den wichtigeren Be⸗ schlüssen gehören die über die Gehaltserhöhungen der Beamten. Diese ist durch die Preissteigerung aller Lebensbedürfnisse eine Noth⸗ wendigkeit geworden, der die Regierung in den vorgelegten Normal⸗ gehaltsetats Rechnung getragen hat. Die Landesversammlung ist auf die Absicht der Negierung eingegangen, indessen der Art, daß sie die mittleren Gehalt sätze über die Vorlage hinaus erhöht, die höheren Gehaltsätze dagegen vermin⸗ dert hat. Auf diese Weise wurde die jetzt für die Gehalte der Civil= staatsdiener, ohne deren Nebeneinnahmen, verausgabte Summe von etwa g50 000 Thlr. um 601000 Thlr. erhöht, = Die Haupt⸗Finanz⸗ kasse hat für die Finanzperiode von 1861 — 63 Ueberschüsse im Be⸗ trage von 802,695 Thlr. aufzuweisen, von denen 577,605 Thlr. zu den verschiedenartigsten, wenn auch nicht nothwendigen doch nütz⸗ lichen und angenehmen Verwendungen der Landesversammlung von der Regierung zur Verfügung gestellt worden.
Schleswig. Flensburg, 6. Juli. Die offiziöse Wiener »General-⸗Korrespondenz« enthält folgende Mittheilung vom vor stehenden Datum:
»Man hat sich mit Unrecht darüber gewundert, daß jetzt auf Alsen mit der Purification des Beamtenstandes kurzer Prozeß gemacht worden ist: Die dänischen Elemente sind in der That dort so vorherrschend darunter vertreten, daß eine Säuberung, wenn überhaupt, dann an Haupt und Gliedern vorgenommen werden mußte. Es wird nun mit diesen Beamten in ganz anderer Art verfahren, als
bisher, d. h. vor Wiederbeginn der Feindseligkeiten. Die Verhältnisse sind
überhaupt wesentlich andere geworden, als vor dem Eintritt der Waffenruhe. Die sich für die Regierung des Landes seitdem ergebenden veränderten neuen Prinzipien sind in einem Rundschreiben an die obersten Behörden des Lan- des ausgesprochen worden. Die noch aus der dänischen Zeit herstammenden, zum Theil sogar von den dänischen Inseln gebürtigen, also nicht einheimischen Beamten werden nunmehr ganz einfach der Alternative gegenubergestellt, sich ihres unter anderen Verhältnissen geleisteten Huldigungseides ausdrücklich und für immer zu entledigen und rückhaltslos und unbedingt der neuen Regierung der selbstständig gewordenen Herzogthümer zu unterwerfen, oder abzutreten. Nicht nach momentan erforderlich gewordenen, sondern nach diesen von den beiden Civilkommissaren vereinbarten Grundsätzen einer neuen . Politik sind die zahlreichen Amtsentsetzungen auf der Insel Alsen erfolgt.
Wie der »A. M. aus Sonderburg meldet, sind an Stelle der entlassenen dänischen Beamten eingesetzt worden: als Amtmann Ober und Landgerichts-⸗Advokat Kraus aus Kiel, als Physikus Dr. Schmiegelow aus Sonderburg, als Zollverwalter Zollcontroleur Thoms aus Eckernförde. Fur die übrigen Zollbeamten sind die Nachfolger designirt, aber noch nicht eingetroffen.
Bremen, 11. Juli. Gestern Nachmittag starb nach kurzeun Krankenlager Senator Diedrich Albers, geboren am 26. Ok- tober 18053 und seit dem 4. März 1854 kausmännisches Mitglied des Senates. Der Verstorbene war, schreibt die ⸗Weser⸗Zeitung / vor seiner Erwählung in den Senat eines der angesehensten Mit glieder der Bürgerschast durch seine Rednergabe und große Thätig⸗ keit in den Deputationen. Er war Mitglied der Handelskammer und Beisitzer des Handelsgerichts gewesen. Im Senate lag die Leitung der wichtigsten, auf Handel und Verkehr bezüglichen An⸗ stalten in seiner Hand, und in den Unterhandlungen mit den Nach= barstaaten hat der Verstorbene durch seine Sachkenntniß, Gewandt⸗ heit und gewinnende Persönlichkeit manche große Schwierigkeit zu überwinden vermocht.“
Dem von Sr. Majestät dem Könige von Preußen zum Ge⸗ neral-Konsul für Bremen ernannten bisherigen Kon sul
. K . 6 Kö
1863
Ludwig Georg Delius ist in dieser Eigenschaft vom Senate das Exequatur ertheilt worden. Sachsen. Dresden, 11. Juli. Der festlichen Begrüßung durch eine Deputation von Stadfrath und Stadtverordneten der Residenz bei der Rückkehr des Bevollmächtigten des deutschen Bundes bei der Londoner Konferenz, Herrn Staatsminister Frhrn. v. Beust, schloß sich, wie der Leipziger Ztg. berichtet wird, am vorgestrigen Abend noch ein glänzender Fackelzug an. An der Feier hatten sich sämmtliche hiesige Männergesangvereine und Turnvereine betheiligt. Die Turner begleiteten mit Fackeln den Zug, welcher sich vom Post ˖ platze nach dem Ministerium des Auswärtigen am Gewandhaus platze bewegte. Auf die Ansprache eines Mitgliedes der Liedertafel · Pr, Lindner, welcher den Freiherrn v. Beust als »einen Mehrer deutschen Glanzes« als einen „Wahrer deutscher Ehre feierte, dankte
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Frankreich. Paris, 10. Juli., Der Constitutionnel · bringt heute einen Art ikel des Herrn Paulin Limayrar über die Friedens Tendenzen, welche in Kopenhagen zur Geltung zu kommen schei nen und in einem Artikel des ⸗Dagbladet ⸗ ihren Ausdruck gefunden haben, worin es heißt:
Ein Artikel des Kopenhagener Blattes ⸗Dagbladet⸗ läßt darauf schlie⸗ ßen, daß man in Dänemark den Gedanken hat, dem ungleichen Kampfe ein Ende zu machen, dessen Wiederausbruch die Londoner Konferenz leider nicht hat verhindern können. Möge es dem Himmel gefallen, daß die von Dag · bladet« kund gegebenen Tendenzen wahr seien und ihnen recht bald eine Wirkung folge! Welche Erwägungen könnten übrigens Dänemark Beden ken einflößen! Seine Würde ist gewahrt, seine Ehre ist gewahrt. Durch einen tapfern Widerstand gegen einen Feind von ungeheurer Uebermacht an Zahl hat es sich die Achtung der ganzen Welt gesichert. Von diesem Ge⸗ de,, , aus kann es nicht mehr thun, 46 es . i , n ö
seser und bemerkte, daß Sachsen der Vorzug nicht geworden wäre, enng ann es eine materielle Unterstützung hoffen von der Nacht welche 9 Träger des n h . nach 6 zu entsenden, hätte unbestreitbar am meisten interessirt war, es zu unterstützen. Die Debatten es nicht zum Bürgen einen Herrscher gehabt, von dem man wußte, des englischen Parlaments und die Abstimmung, womit sie endeten, haben
ö f — in dieser Beziehung seine letzten Illusionen, wenn es deren noch bewahrte, daß er deutsches Necht und deutsche Ehre hoch halte. Darum fordere Arfeb br maüstn Demmnach, wie cht dir Senn eher tan Danzmar⸗ er sie auf, mit ihm in den Ruf einzustimmen: »Hoch lebe der König, nach einem Kriegt, der ungeachtet der Niederlagen nicht einer der wenigst der sür Deutschland groß denkt und groß fühlt. glorreichen seiner Geschichte sein wird, an den Frieden denken, ohne im ge—
Auch in der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde ringsten dem argwöhnischsten Patriotismus, dem lebhaftesten Nationalgefühle dem Freiherrn v. Beust eine Ovation dargebracht, indem alle Mit zu nahe zu treten. Wenn es auf diese Bahn einlenkte, so würden die Sym⸗ glieder bei seinem Eintritt sich erhoben und der Präsident Haberkorn pathieen aller Leute von Herz in Europa nicht ermangeln, ihm darauf zu
2 ö 1 2 2 ̃— — 8 J lgen. fon feierlich begrüßte. In der Erwiederungsrede äußerte sich der fo ⸗ ;
i tte n nach dem Dresdn. Journal im Wesentlichen Das Gesetz vom 3 Septemher 1807 über den Zins fuß soll dahin: t . . , Wie . e,, en. 1 Er rufe es sich gern ins Gedächtniß zurück, daß beide hohe Kammern ist dazu ereits eine ommif ion au itgliedern de aatsra Sachsens . der 1a ichen g. h olstemnschen un gelegenheit durch eben so entschie gebildet und Parieu mit dem Vorsitze beauftragt worden. ; dene wie klare und maßvolle Anschauungen und die daraus hervorgegange— Der Verlagsbuchhändler Hachette ist nicht todt; der Moni⸗ nen einmüthigen Beschlüsse die Regierung in der Verfolgung ihrer auf teur« freut sich, melden zu können, daß eine Besserung in dem Be⸗
finden desselben eingetreten ist.
gleiches Ziel gerichteten Bestrebungen ermuthigt und befestigt hätten, und daß hieraus eine Haltung Sachsens hervorgegangen sei, welcher er zum Das gestern erwähnte Abkommen zwischen Frankreich und Ita ; lien über Quarantaine- Maßregeln im Mittelmeere hin⸗
großen Theile die ehrenvolle Aufgabe zu danken habe, welche der deutsche Bund ihm, und wohl dürfe er es mit Stolz sagen, mit Zustimmung des sichtlich des gelben Fiebers sst am 24. v. M. von beiden Regierun⸗ gen unterzeichnet worden.
deutschen Volkes übertragen habe und welche den Höhepunkt in seinem gan. General Martimprey ist von Algier heute früh hier ein=
zen öffentlichen Leben bilde. Ob er dem , ,, 1 3 d icht, darüber stehe ihm das Urthei ni u; . ih ;
, ,,, ö ü 9 getroffen. Im General- Gouvernement Algeriens vertritt ihn einst ⸗ weilen General Morris.
allein das Eine wolle er nicht ungesagt sein lassen, daß, wenn hier und da Der Staats- Minister Rouher ist gestern nach der Schweiz gereist
ein Schleier der Unsicherheit und des Zweifels von unbewußtem wie be— wußtem Irrthum ausgebreitet werde, er jeden Lichtstrahl, der darauf fallen sollte, nicht zu scheuen habe. Coburg, 9. Juli. Durch eine Bekanntmachung des herzog— Der Unterrichts. Minister hat den Rektoren der verschiede⸗ lichen Staatsministeriums werden bezüglich der neu vorzü neh- nen Universitäts Akademieen angezeigt, daß den Inspektoren dritter Klasse des Volksunterrichts nunmehr (vom 1. Juli ab) eine Gehalts⸗ erhöhung von 400 Fr. zu Theil wird. Sie werden jetzt 2000, statt, wie vorher, 1500 Fr. beziehen.
menden Landtags-Wahlen die Magistrate von Coburg, Neu⸗ Die Kommission, welche im Auftrage und auf Rechnung der
stadt und Rodach, der Stadtrath zu Königsberg und die Schultheißen
des Herzogthums angewiesen, für sofortige Bildung der zu Leitung Kaiserlichen Civilliste die gesammten Werke des vor wenigen Jahren verstorbenen großen italienischen Archäologen Borghese heraus⸗
der Wahlmännerwahlen berufenen Behörden Sorge zu tragen. Weimar. Wilhelmsthal, 10. Juli. Nachdem die Frau Großherzogin gestern Nachmittag von ihrer Reise nach Holland zurückgekehrt ist, befindet sich das großherzogliche Hoflager zu Schloß giebt, hat über den Stand ihrer Arbeiten Bericht erstattet und den Wilheimsthal bei Eisenach. (B. Ztg') zweiten und dritten Band dieses großen Werkes dem Hausminister Marschall Vaillant vorgelegt. Der . Moniteur« druckt den Bericht heute vollständig ab . Spanien. Aus Madrid 9g. Juli, wird telegraphirt: Die
Hessen. Darm stadt, 10. Juli. Der Erzherzog Albr ech t von Oesterreich und die Erzherzoginnen Raria Theresia und Mathilde Madrider Zeitung veröffentlicht den zwischen Frankreich und Spa⸗ nien unterzeichneten Vertrag des internationalen Eisenbahn⸗
sind heute Abend um 7 Uhr mit dem Zuge der Main ⸗Neckarbahn dienstes der Rordbahn Spaniens und der Südbahn Frank⸗
nach Frankfurt abgereist. reichs. Die in Madrid getroffenen Vorsichtsmaßregeln erklärten sich
Frankfurt, 10. Juli. Erzherzog Albrecht von Oesterreich ist heute nebst Familie und Gefolge hier angekommen und im »Engli⸗ durch Befürchtungen von Empörungen, welche später sich als un⸗ begründet herausgestellt haben.«
schen Hof abgestiegen. Derselbe wird morgen eine Inspection der Turin, 6. Juli. In der heutigen Sitzung der Deputir⸗—
hier liegenden österreichischen Bundesgarnison vornehmen. Nassau. Wiesbaden, 6. Juni. Am Schluß der Ver⸗ handlungen der Stände über das Schulbudget stellte der Aus— . e schuß den Antrag, die herzogliche Regterung zu ersuchen, wegen tenkammer gab jene Bestimmung des neuen Rekrutirungsgesetzent. neuer gesetz licher Regelung der Elementarschulen und der Schul ⸗ wurfes, wodurch die zu Gunsten der Kandidaten des geistlichen Standes lebrer⸗Seminarien dem Landtage Vorlage zu machen. Der Bericht der verschiedenen Confessionen bisher bestehende Ausnahme aufgehoben weist darauf hin, daß in den Schul - Angelegenheiten wesentliche werden soll, zu einer lebhaften Discussion Anlaß. Canto, d' Ondes Aenderungen auf dem Reskriptswege zu Stande gekommen seien. und Boggio nahmen sich der katholischen Kleriker an, während der Die Seminarien seien im Wege des Vollzugs konfessionell Justizminister Pisanelli für die Beseitigung der Ausnahme sprach. getrennt worden. Es könne nicht Die Discussion wurde vertagt. Nach dem bei diesem Anlasse vorgelegten Kommissionsberichte zählte das Heer am 29. Februar d. J. BD, 554 Mann unter den' Waffen (ohne die Offiziere), und Dazu kommen ungefähr 14.000 Offiziere
zugegeben werden, daß so tief eingreifende Aenderungen in dem Schulwesen ohne landstän⸗ dische Zustimmung getroffen werden, und da die Regierung durch
ihre Verfügungen das Bedürfniß einer Reform anerkannt habe, müsse 73580 Mann Beurlaubte. 9 ,, ö. so mehr die gesetzliche Regelung ver⸗ und S050 Veteranen, also im Ganzen etwa 80 000 Combattanten
Der erwähnte Antrag wurde gegen den Widerspruch der für das Landheer und mit Einrechnung der Marinetruppen gegen s Regierungs⸗Kommissars mit 16 gegen [2 Stim⸗ 100000 Mann. Im Dezember 1864 wird das aktive Heer gegen ö ; J . 100000 Mann und die Reserve 70,000 Mann zählen. . Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. Juli n. St. Der Kaiser hat an den General ⸗Feldmarschall, Fürsten Alexander Iwanowitsch Barjatinski aus Kissingen vom 15.27. Juni fol⸗ gendes Handschreiben gerichtet: Fürst Alexander wanbwitsch! Durch Meinen geliebten Bruder Se. Kaiserliche Hoheit den roßfürsten Michael Nikolajewitsch von der endlichen vollständigen Unterwerfung des westlichen Kaufasusgebietes in Kenntniß ge⸗ setzt, heeile Ich Mich, Ihnen diese frohe Botschaft mitzutbeilen denn Ihnen gebührt ein großer Antheil an diesem wichtigen Ereigniß, dur sches ein lan 6. er blutiger Krieg, der im Laufe von aer. Ja große Opfer und räfte 3 . hat, beendigt worden i m J als Sie In der Eigenschaft Meines Statthalters im Kaukasus fungir t uhmvolle Kaukasud armee befehligten / stifteten Sie durch Ihre Anordnungen und
langen. Klerikalen und de men angenommen. .
Bayern. Die General ⸗Versammlung der katholis chen Vereine Deutsch lands wird in diesem Jahre in Würzburg statt⸗ finden, und zwar am 14 e 8 und 14. September. Es hat sich unter dem Vorsißz des Domdechanten Dr. Götz ein Comité ge⸗ bildet, welches die noͤthigen Vorbereitungen treffen wird.
Belgien. Brü ssel⸗ 10. Juli. Cumont, der Vertreter von Alost, ist, wie der Köln. Ztg. geschrieben wird, heute Vor mittag seiner Krantheit erlegen. Die liberale Majorität reduzirt sich nunmehr auf nur 58 Stimmen und bildet nicht mehr die absolute Mehrheit der Kammer. Es wird dadurch eine ganz neue Situation geschaffen, über deren Verlauf und Ausgang im Augenblicke nur
ermuthungen möglich sind.