1864 / 173 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2030

Hammer am 19.R, Abends 8 Uhr, nach dem Biltz ⸗, erklärte, daß er nur noch wenig Proviant habe und sich mit seinen Schiffen, von denen er bekanntlich vorher die Jollen hatte zerstören lassen, und mit seinen Leuten ergeben wolle. Darauf fertigte er am Bord des Blitz einen entsprechenden Befehl an sein Geschwader aus. Vom »Blitz. wurden nun Boote zur Uebernahme der feindlichen Schiffe abgesandt und die Offiziere und Mannschaften gefangen genommen. Eins der Dampfschiffe, der »Lymfjord«, hatte aber die Ankunft der Preußen nicht abgewartet, sondern war nach Wyk zugesteuert und ergab sich dort den Oesterreichern.«

Eine Depesche der »Köln. tg. aus Rendsburg vom 24. Juli meldet: »Heute Mittag wurden bei großer Parade die österreichischen und preußischen Fahnen auf dem Paradeplatz wieder entfaltet und mit vollem Hurrah gegrüßt.«

Vom Kriegsschauplatz zur See liegen folgende Mittheilun · gen vor:

Die am 27. Juni unweit der pommerschen Küste von den Dänen aufgebrachte Biigg Sarah, Capitain Leslie, ist 14 Tage in Kopenhagen festgehalten und dann, ohne vor ein Prisengericht gestellt zu werden, von dem Marine⸗-Minister freigegeben. Von einer Entschädigung des Capitains für den Zeitverlust und den Minder erlös der' in' Kopenhagen verkauften Ladung ist bei der von den Dänen beliebten Usance natürlich keine Rede.

Das Prifengericht zu Triest hat in Sachen der von der Fregatte Schwarzenberg vor dem Tajo aufgebrachten dänischen Brigg „Grethe das Schiff und die vom Hause Don Jose Gil für die Ladung Gas kohlen erlegte Fracht mit 229 Lstr. für gute Prise erklärt, die Auslieserung der Ladung an das Handlungshaus Gil für gerechtfertigt erklärt.

In Betreff der Vorgänge in Rendsburg gab der preußische Bundestagsgesandte in der Bundestagssitzung vom 21. d. M. in Veranlassung des in der vorigen Nummer mitgetheil⸗ ten Berichts des Ober⸗Kommandos der Bundestruppen die nachfol- gende Erklärung ab:

„Der Gesandte ist seinerseits in dem Falle, bemerken zu müssen, daß er Seitens seiner Allerhöchsten Regierung Mittheilung über die Vorgänge in Rendsburg erhalten hat, welche dieselben sehr viel einster und beunruhigen⸗ der erscheinen lassen, als die Anzeige des Ober⸗Kommando's der Bundes- truppen sie darstellt. Danach haben Angriffe von Soldaten der Bundestruppen auf preußische Posten und andere preußische Soldaten in den Straßen mit mehr⸗ fachen Verwundungen stattgefunden und sind die Lazarethe der Schwerverwunde ten in der Stadt und in Baracken tumultuarisch bedroht worden, so daß die preußi- schen Truppen des Nachts unter Gewehr bleiben und die Baracken auch noch länger besetzt gehalten werden mußten. In Folge dieser Ereignisse, welchen der bedaucrliche Vorgang der Beseitigung öͤsterreichischer und preußischer Fahnen in Rendsburg jüngst vorangegangen, hat der Gesandte auch bereits vorläufige Weisung, bezüglich eines seitens seiner Allerhöchsten Regierung beabsichtigten Antrages erhalten, wonach zur Verhütung weiterer Konflikte und zur Sicherstellung der preußischen Lazarethe, sowie der Verbindung mit den diesseiätigen Truppen auf. dem Kriegsschauplatz eine Aenderung der Be⸗ satzungsverhältnisse in Rendsburg unverzüglich herbeigeführt werden sollte. Bei gegenwärtiger Sachlage behält der Gesandte auch in dieser Beziehung seiner Allerhöchsten Regierung alles Weitere vor

Ueber die Rendsburger Angelegenheit erhielten wir ferner aus wohlunterrichteter Quelle die nachstehende Mittheilung:

„Schon seit längerer Zeit machte sich bei den gelegentlichen Be⸗ rührungen zwischen Angehörigen der allürten Armee und der in Holstein stehenden Bundesezecutions⸗Division auf Seiten der letzteren eine gereizte Stimmung bemerkbar, die in der Lage, in welche die sächsisch⸗hannöverschen Truppen durch die Politik ihrer Regierungen schon seit dem Februar d. J. versetzt worden sind, ihre Erklärung, wenn auch nicht ihre Entschuldigung fand. Ueber dem waren bekanntlich die Bundesbefehlshaber mehrfach durch ihre absonderlichen Instructionen gezwungen, die gegen den Feind rückende, resp. schon fechtende alliirte Armee durch allerlei kleinliche Formalitäten, Verweigerung von Quartier 26. zu belästigen und in ihrer Thätigkeit zu hemmen. Dabei foll gern anerkannt werden, daß, soviel uns bekannt, wenigstens von Seiten des General-Lieutenants von Hake, des obersten Be—⸗ fehlshabers der Bundes ⸗Division in Holstein, Alles ge— schehen ist, um trop der Bundes -Instructionen jene Belästigungen der allüirten Armee so wenig nachtheilig wie möglich zu machen. Andererseits aber war es auch nicht zu verkennen, daß namentlich von Seiten hannsverscher Truppen und wir können die Offiziere leider nicht völlig davon ausnehmen dem Unbehagen über die jedem militairischen Herzen völlig verständliche fatale Lage, in welche sie durch die seltsame Politik der betreffenden Regierungen versetzt worden waren, dadurch Ausdruck gegeben wurde, daß die schlechte Laune sich gegen die Angehörigen der siegreichen allürten Armee kehrte, welche doch vielmehr den gerechtesten Anspruch auf die Sym⸗ pathie deutscher Waffenbrüder gehabt hätte, und welche gewiß die sächsisch⸗hannöverschen Kameraden mit herzlicher Freude begrüßt haben würden, wenn es denselben vergönnt gewesen wäre, an den Kämpfen gegen Dänemark Theil zu nehmen, statt bei einer längst gegenstand⸗ los gewordenen Epecution in Holstein in gezwungener Thatenlosigkeit zu verharren.

Einen gewissermaßen offiziellen Ausdruck der Abneigung, welch von hannsverscher Seite gegen die alliirte Armee herrschte, hte . man zuerst durch den Vorgang in Rendsburg am 29. Ju ni d. 3 Mit Recht erregte es nicht nur unter dem Publikum, sonde; auch bei der verbündeten Armee das größte Befremden und den leb.

baftesten Unwillen, als man durch die Zeitungen erfuhr, daß da . ngỹgiren.

damalige Bundes-Kommandant von Rendsburg, der hanni—, versche Oberst⸗Lieutenant Dammers, sich veranlaßt gesehen habe, die Fahnen der alliirten Armee, welche ein Privatmann in der Freude über den Sieg von Alsen mit anderen Fahnen auf. gepflanzt hatte, durch eine Patrouille zu entfernen. Es mag hier . unerörtert bleiben, inwiefern der Kommandant jenem Privat. . mann gegenüber in seinem Rechte war und denselben etwa (. zur Verantwortung hätte ziehen können: nimmermehr abe ö. durfte er sich erlauben, bei dieser Gelegenheit durch eine g. waltsame Entfernung und Confiscation der Fahnen einer verbündelnn ö Armee, die eben nach neuem Siege aus frischen Wunden blutet auf eine so auffallende Weise zu beleidigen! Es war daher gemi völlig gerechtfertigt, daß das Ober-Kommando der alliirten Arme; sobald es amtliche Kenntniß von dem Vorgange erhalten und . durch die Zeitungs Nachrichten im Wesentlichen bestätigt gefunden hatte, sich sofort an den General Lieutenant von Hake mit de Forderung wandte: den Oberst-Lieutenant Dammers von seinem Posten als Kommandant von Rendsburg abzulösen und dies alb— dann dem Ober⸗Kommando der allüirten Armee anzuzeigen. General⸗Lieutenant von Hake hat hierauf diese erforderte Gi. nugthuung geleistet und Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen .

Friedrich Karl die Mittheilung gemacht, daß er die Ablösung det . Oberst Lieutenants Dammers angeordnet habe. Es mag wohl sein, daß dieser Vorgang in engem Zusammenhange steht mit den groben Exgcessen, die wenige Tage später, am 17. und 18, dur Königlich hannöversche Unteroffiziere und Soldaten gegen preußish— . verübt wurden. Aus einer allem Anscheine nach vollständig voi. bereiteten Soldatenschlägerei in einem Tanzlokale entwickelten sch( Straßentumulte, Königlich preußische Wachtposten wurden gröblih insultirt und sogar die diesseitigen Lazarethe durch Steinwürfe und . Drohungen gegen die Verwundeten und Kranken beunruhigt; n am 18. Abends haben selbst drei hannöversche, nicht im Dienst b findliche Offiziere gegen eine Königlich preußische Wachtpatroufille de Säbel gezogen, um die Befreiung eines hannöverschen Unteroffiziei; zu erwirken, der eine Schildwache thätlich angegriffen hatte. .

Diese Vorfälle erforderten schleunigste Genugthuung, das Ob Kommando der alliirten Armee konnte es nicht darauf ankommen lassen, daß an einem wichtigen Etappen -Punkte des Heeres Angehöri

desselben von gehässigem Neide auch fernerhin insultirt, und die Ruhe ö schwer Verwundeter und Kranker von Neuem durch ähnliche Tumulh bedroht wurde. Daher erhielt der Generalmajor von Goeben de Besehl, am 21. d. M. mit einer kombinirten Brigade in Rendsbun einzurücken und sich zum Herrn dieses Platzes zu machen.

; Gegen Mittag des genannten Tages war der Befehl au, geführt, ein preußischer Kommandant bestellt, die Wachten mi preußischen Truppen besetzt. Die bisherige Bundesgarnison hi Rendsburg kurz vor dem Einmarsch der Preußen freiwillig geräum und ist am selben Vormittag nach einigen südlich der Stadt gel genen Dörfern abgerückt. .

Wie wir ferner vernehmen, hatte Se. Königliche Hoheit da . Prinz Friedrich Karl den General-Lieutenant von Hake an . 21. Morgens durch ein Schreiben von seiner getroffenen Anordnun in Kenntniß gesetzt General Lieutenant von Hake protestirte gege den Einmarsch der preußischen Truppen und soll später auf Bese der Bundes ⸗Versammlung noch einen zweiten förmlichen Prot hinzugefügt haben.

Wir geben vollkommen zu, daß die Lage, in welche dur Schuld ihrer Regierungen die Bundestruppen sich schon seit Begin des Jahres in Holstein befinden, eine höchst unbehagliche und schwi⸗ rige ist, und begreifen, daß namentlich die neuesten Folgen der be . klagenswerthen Excesse in Rendsburg diese Lage zu einer für jtd ö militairische Gefühl fast unerträglichen gemacht haben, allein ein Armee, die vor dem Feinde steht, konnte sich in ihrem Rücken nit . ungestraft beleidigen lassen, und konnte es ebensowenig dulden, de an einem so wichtigen Etappenpunkte durch etwa sich wiederholen Excesse ihre Thätigkeit gehemmt, ihre Verbindung mit der Heima gestört, die Ruhe ihrer Kranken und schwer Verwundeten bedrol wird. Mögen diejenigen die jetzige Situation verantworten, welch die Bundeskruppen in eine so schiefe Position versetzt haben!« .

Wir schließen daran zwei Nachrichten, die mit den Vorgänge . in Rendsburg in Verbindung zu stehen scheinen: daß dem »Dres; Journ. zufolge der sächsische Kriegsminister Herr von Raben hot auf Königlichen Befehl sich am 23. nach Al tona begeben hat⸗ und daß nach einem Telegramm der »österr. konst. Ztg.“ Generl von Hake seines Postens als Kommandant der Bundes Ezecution st ruppen enthoben worden sei. Wie wir erfahrtm ist derselbe auch bereits abgereist.

su v

münde gehen.

verselben in den Rhein fiel, das Leben rettete, der »Köln. Ztg. zu—

der Ritter schaft des nördlichen Cötus Düsseldorf und Aachen) wurden gewählt,

deorf erg zu Krickenbeck, Graf von

zou Boisdorf, Freiherr von Bourscheidt zu Rath, Freiherr von Moylius zu Linzenich, desberg; 29) zu Stellvertretern: Beziik Cleve: herr Friedr. von Fürstenberg zu Borbeck, Speer zu Haus Linnep, eventuell wegen noch nicht erlangter zehn—⸗

Adolph von Eynatten zu Haus Laubach. . nahmen 71 Wahlberechtigte

technische Schule d“ hin abgehen. von der philosophischen Fakultät die Doktorwürde honoris causa ertheilt worden.

aufgenommen und sind verheirathet sind, bereits am Mittwoch theils in ihre Heimath und zu anderen

anders erwartet habe. aber durch Rechtsanschauungen entstanden, gerufen habe.

Staatsrath Schulze aus Kiel wird letzterer in die Dienste des Groß⸗

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Das Königliche Marine-Stations⸗Kommando in Danzig ausgesprochen, es möge die Zukunft unseres Vaterlandes mittelst eines en= cht durch eine den Amtsblättern zugegangene Bekannlmachuͤng geren Anschlusses an Preußen und durch Preußen an Deutschland befestigt d. Mis. eine Anzahl Mafchinisten und Heizer, uud gesichert werden. Die derzeit noch schwebenden diplomatischen Verhand · bereits zur Ste gefahren haben und sich durch gute mn , 26 versuchten, die deutsch · dänische Streitfrage zu schlichten, sind bei der Königlichen Marine kontraktlich gescheitert, Durch die Waffen der beiden Großmächte ist die Trennung der Herzogthümer von dem Königreiche Dänemark faktisch entschieden. Kein Zoll breit des schleswigschen Bodens ist aufgegeben, somit auch jede Furcht ver, schwunden, daß vermöge des Aufgebens eines Theils des Herzogthums Schleswig nur die Friedensbasis zu finden sei. Der Grund ist also gelegt, auf dem mit Sicherheit das Gebäude gerichtet und vollends aufgeführt wer- den kann. Wir bitten daher, daß nunmehr die beiden Herzog thümer Schleswig und Holstein baldmöglichst unter Eine und die⸗ selbe Regierung gestellt werden, jedoch unter dem ausdrücklichen Vor⸗ behalt der dynastischen Rechte des angestammten Landesherrn, welcher nach der festen Ucberzeugung des schleswig ⸗holsteinischen Volkes kein Anderer sein kann und sein wird, als der Herzog Friedrich VIII. Nur durch eine Ge sammtregierung kann der lang ersehnte Wunsch nach einer einheitlichen staatlichen Verbindung verwirklicht werden.! Zu der hohen obersten Civilbehörde des Herzogthums Schleswig, deren unermüdliches Streben und Schaffen längst erkannt worden, die trotz der geringen Verheißungen Großes gewirkt hat, haben wir gehorsamst Unterzeichnete das feste Vertrauen:

Hochdieselbe werde bei deren Allerhöchsten Regierungen als nothgedrun—

gene Maßregel hervorheben und dahin wirken, daß, statt der jetzt be—

stehenden Doppelregierung der Herzogthümer Schleswig - Holstein, so rasch als möglich eine einheitliche eingeführt werde.«

Sachsen. Weimar, 73. Juli. Wie die ⸗Weimarsche Ztg.“ erfährt, wird das Großherzoglich sächsische Kontingent sich in diesem Jahre an den Herbstübungen der 8. preußischen Division betheiligen.

Coburg, 21. Juli. In der gegen F. Streit und Gustav Struve wegen der in einem Artikel der allhier bei F. Streit erschei⸗ nenden ⸗Arbeiterzeitung« enthaltenen Ehrenverletzung deutscher Re genten und deren mit repräsentativem Charakter bekleideten Bevoll⸗ mächtigten erhobenen Anklage fand heute vor dem hiesigen Herzog= lichen Kreisgerichte die öffentliche Hauptverhandlung statt. Das Ur⸗ theil wird erst am 27. d. M. publizirt werden.

Frankfurt a. M., 23. Juli. Nach der offiziellen Mit⸗ theilung über die Bundestagssitzung vom 21. Juli kamen Berichte der obersten Civil; und Militairbehörden des Bundes im Herzog— thum Holstein zur Vorlage, insbesondere wegen Besetzung von Rends⸗ burg durch preußische Truppen, was einen sofortigen verwahrenden Beschluß zur Folge hatte. Hierauf beschloß die Bundesversammlung, nach' dem in der letzten Sitzung von Oesterreich und Preußen ge⸗ stellten Antrag mit Mehrheit der Stimmen, Se. Durchlaucht den Erbprinzen von Schleswig⸗Holstein⸗Sonderburg-⸗Augustenburg durch Vermittelung des Präsidiums zu ersuchen, eine seine Sucecessions⸗ ansprüche begründende Nachweisung mit thunlichster Beschleunigung an die Bundesversammlung gelangen zu lassen. Nachdem von ein. zelnen Gesandten Erklärungen, Anzeigen und Mittheilungen erfolgt waren, auch der Wittwe eines früheren Bundesbeamten eine Unter⸗ stüthung bewilligt worden war, ward die Executionskommission ge⸗ schaͤftsordnungsmäßig erneuert und wurden verschiedene unvollzählig gewordene Ausschüsse durch Neuwahlen ergänzt.

Nassau. Wiesbaden, 26. Juli. In der heutigen Sitzung der vereinigten Kammern führte der Präsident der JI. Kammer, Prinz Nikolaus, zum erstenmale in der diesjährigen Session den Vorsitz. Es wurden in derselben mehrere Verwilligungen, u. a. von 1883596 Fl. für Erbauung des Bahnhofs zu Wiesbaden, ausge⸗ sprochen. Ferner genehmigte die Versammlung das zwischen der preußischen und der nassauischen Regierung getroffene Abkommen Über die Mitbenutzung der Telegraphenleitung längs der Lahn⸗ bahn Seitens der ersteren. Bei Berichterstattung über die Prüfung der Ausgaben der Landessteuerkasse im Jahre 1862 mit Ausnahme der Rechnungen der Militairverwaltung und der Landesregierung wurde der Ausschuß⸗Antrag genehmigt, die Regierung zu ersuchen, in Zukunft Ausgaben für Transport der Mitglieder des Staats⸗ Ministeriums zu den persönlich zu erstattenden Vorträgen bei Sr. Hoheit dem Herzog nicht mehr eintreten zu lassen.

Württemberg. Stuttgart, 24. Juli. Nach Wolff s Büreau« wurde in der gestrigen Sitzung der Abgeordnetenkammer die Adresse an den König, welche verschiedene Wünsche und Forde rungen, namentlich einer Reorganisation der Justiz und einer Re— vision der Verfassung enthält, mit S5

om 5ten welche als solche t eugnisse ausweisen können,

Posen, 22. Juni. Durch das Ober ⸗Präsidium sind neue Wahlen zum Provinzial Landtage ausgeschrieben worden, die schon am Ende des laufenden Monats stattfinden sollen.

Stettin, 22. Juli. Das russische Uebungsgeschwader, welches heute in Swinemünde ankommen sollte, hat des niedrigen Wasserstandes wegen dort nicht einlaufen können. Es wird, einer telegraphischen Mittheilung der »Oder- Ztg.‘ zufolge, nach Trave—

ECoblenz, 23. Juli. Ihre Majestät die Königin hat dem Brückenaufseher Hagelstein von hiesiger Rheinschiffbrücke, welcher am 12. d. M. einem Manne, der aus Unvorsichtigkeit von folge, durch ihre hier weilende Palastdame, Gräfin Haacke, ein an—⸗ sehnliches Geschenk übermachen lassen. .

Düsseldorf, 23. Juli. Bei den Ergänzungswahlen für die nach Ablauf der Wahlperiode ausscheidenden Abgeordneten und Stell⸗ vertreter zum rhein ischen Provinzial-Landtage im Stande

(der Regierungs bezirke beziehungsweise wieder gewählt: 1) als Abgeordnete: a) für den Regierungsbezirk Düssel⸗ Graf August von Spee zu Heltorf; b) im Allgemeinen: Frei⸗ herr Raitz von Frentz zu Garath, Graf Rudolph von Schaes⸗ Rellessen⸗Kelleter zu Aachen, Freiherr von Leykam zu Elsum, Freiherr Julius von Dalwigk Freiherr von Rigal-Grunland zu Go— a) für den ehemaligen Regierungs— Friedr. Effertz zu Pont; b) im Allgemeinen: Frei⸗ Graf Ferdinand von

Bezug auf letzteres, Freiherr Joseph von Sy⸗ Dusseldorf, Freiherr An dem Wahlakt

jähriger Besitzzeit in berg zu Eicks, Gustav von Franken zu

Theil.

Bonn, 23. Juli. Der Privatdozent Dr. Hermann Vogel⸗ sang ist als Professor der Mineralogie und Geologie an die poly— zu Delft berufen worden und wird im Oktober

Dem bekannten Botaniker Leopold Dippel ist

Geestemünde, 23. Juli. Die Schiffs- zimmerleute, welche am Montag ihre Arbeiten wegen zu nie⸗ drigen Lohnes einstellten, haben dieselben bis jetzt noch nicht wieder die auswärtigen jüngeren Leute, welche un— und Donnerstag größten⸗ Werften abgereist. (N. Hann. Qtg.)

Oldenburg, 19. Juli. Eine Landesversammlung der schles⸗ wig⸗holsteinischen Ausschüsse beschloß eine Resolution und eine Adresse an den Großherzog, welche beide sich gegen die Ansprüche des Groß⸗ herzogs erklären. Der Deputation, welche die Adresse überreichte, sagte der Großherzog;

Er danke für den Ausdruck der Anhänglichkeit und des Vertrauens, welches ihm ausgesprochen sei; was er auch von seinen Unterthanen nicht Er bedauere den Konflikt gleichfalls. Derselbe sei die der Großherzog nicht hervor Uebrigens hege er die Ueherzeugung, daß die schleswig = hol: steinische Angelegenheit, welche jetzt eine deutsche innere Sache sei, und bei der er, der Großherzog, auch sein Haus zu vertreten habe, ihren befriedigen ˖ den Ausgang nehmen werde.

Von den hier weilenden Prof. Pernice aus Göttingen und

Hannover.

herzogs treten.

Holstein, 21. Juli. Das Verbot des in Hamburg erschei· nenden Blattes »Die Ressel« ist durch Beschluß der Bundes⸗ Kommissare für die Herzogthümer Holstein und Lauenburg unter dem 19. d. M. wieder aufgehoben worden.

Ratzeburg, 22. Juli. Morgen wird die Einführung des neuernannten Regierungspräsidenten für das Herzogthum Lauen⸗ burg, Grafen Kielmannsegge, durch die Herren Bundes⸗ kommissare stattfinden.

Schleswig, 21. Juli. In einer Versammlung von 32 Guts⸗ und großen Grundbesitzern des Herzogthums Schleswig welche nach Schleswig berufen war, ist, der -Flensb. Nordd. Ztg. zufolge, eine Petition an die Civilbehörde für das Herzogthum Schleswig zugleich mit einer Aufforderung an die Holsteiner, einen gleichen Schritt bei den Bundeskommissarien in Holstein zu thun, beschlossen worden. In der Petition heißt es;

Vor wenigen Wochen hat das Herzogthum Schleswig gegen Seine Majestaͤt den König von Preüßen den Wunsch und Willen allerunterthänigst

gegen 1 Stimme angenom- men. Des Abgeordneten Oesterlein Antrag auf ein Mißtrauens⸗ votum gegen das Ministerium Linden wurde mit 78 gegen 13 Stimmen abgelehnt. Nächsten Dienstag wird die Ständeversamm⸗ lung auf unbestimmte Zeit vertagt werden. Die Berathung des Staatshaushalts-Etats dürfte bis zum Herbst ausgesetzt bleiben. Ser König begiebt sich morgen nach Ulm zur Revue, die Königin nach Ostende.

Für unser Militair, schreibt man der »Karlsr. Ztg.“, sind plötzlich alle Lieferungen zur Uniformirung sistirt worden, da hierin große Veränderungen eintreten sollen. So sollen die Offiziere ihre Epauletten verlieren und die Gradauszeichnungen nach österreichischer Art am Kragen angebracht werden. Auch die Tuchfarbe der Uniform soll eine Aenderung erleiden. Eben so werden die Aufschläge bei jedem Regiment eine andere Farbe erhalten. Das Feldjäger · Corps soll ansehnlich vermehrt werden, dagegen die Leibgarde zu Pferde ganz eingehen.