1864 / 173 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2032

Baiern. München, 25. Juli. Die Kaiserin von drückten fortwährend den. Wunsch aus, daß sãmmtliche europäische Herrscher Oesterreich wird, von Wien kommend, morgen früh hier eintreffen sich zum gemeinsamen Widerstande gegen revolutionaire Bewegungen vereini. und sich ohne Aufenthalt zu einem mehrtägigen Besuch ihrer hohen H , und ie n . . 6. .

ĩ ö. ö * res zu Grunde zu liegen. r ursprünglichen heiligen Allianz sei es ni 5 nach , . , kan gelungen, ihre Zwecke mit Bezug auf Spanien, Italien und garen i duher ist au Pari irg i A i. 6 * ; zu erreichen und selbst, wenn man voraussetzen wollte, daß sie jetzt wieder Wien weiter gereist 16 Ein offiz ser rtl in nr Münchener ins Leben träte, so glaube er nicht, daß darin ein ernstlicher Grund zu Be— Abdztg.“ giebt gegenüber beunruhigenden Korrespondenzen im fürchtungen liegen würde. In den Unterhandlungen über die dänischen Wiener »Botschafter⸗ die Versicherung, daß Staatsminister Freiherr

Residenz kommen wird, um am 25. wieder in Lissabon zurück zu sein.«

Italien. Turin, 23. Juli. Eine telegraphische Depesche der Köln. Ztg.“ meldet: In der gestrigen Sitzung des Abgeordneten⸗ hauses verlas der Minister des Innern ein Königliches Dekret, wel ches die Session auf unbestimmte Zeit vertagt, Gari⸗ baldi ist am 20. am Bord des Dampfers »Zuaro Palestro« in Caprera angelangt.

Herzogthümer und die Donaufürstenthümer habe vollständige Eintracht Schrenck in den Erfolgen seiner handelspolitischen Unternehmungen zwischen England und Frankreich stattgefunden, und er hoffe, daß sich dieses so wenig als seiner schleswig holsteinischen Politik einen Grund er- gute Einvernehmen auch auf andere wichtige Fragen erstrecken werde. So blicken könne, von seinem Posten zurüchzutreten, langz ein solches Einvernehmen, bestehe, brauche man nicht die geringst Bam berg, 23. Juli. Die am 18. d. hier begonnenen Ver— . . 96 6 heiligen . zu egen, selbst wenn die Herrscher , e n ge ser r hdl in, ell hteih Korresp. sind seit gestern beendigt. Die Sitzungen fanden täglich in ein so 2 Bündniß ö vom bin atlom 1 ö Vormittags und Abends statt und wurden lediglich von den Bischö— Unterhaus. Als Antwort auf eine Frage von Mills bemerkt der sen, ohne Zuziehung von geistlichen Räthen und Secretairen, gepsl=. interimistische Kolonial. Minister Cardwell, es sei eine Depesche aus Van. gen, obwohl jeder der hohen Herrn von seinem Secretair oder einem couverz Island eingetroffen, welche den Wunsch nach einer engeren Ver Domkapitular begleitet war. Das Protokoll wurde vom Bischof bindung mit Britisch . Columbia ausdrücke. Die von Seiten Britisch⸗Colum— von Augsburg geführt. Dem Vernehmen nach wurde eine Adresse bia's ertheilte Antwort sei noch nicht in offizielle. Weise eingetroffen, doch ann den Kerönig beschloffen und wird als Refullat der Berathungen, beg? Grund zu der Annahme, daß sie zicht, ünstig attten abe, deren Hauptgegenstand die Schulfrage gebildet haben foll, 3. Duff ., 1 . . englische ein Promemoria ausgearbeitet, von sämmtlichen Bischöfen unter. an, , n don . n ., , , , zeichnet und ans Ministerium gerichtet werden. Gestern Morgens dasselbe der Convention von 1858 zuwiderlaufe! gutgeheißen habe und ob er 1 r n e drm ,. ö dem * se⸗ . . der , ,, . n,, ö vorzulegen. ie esse, der die übrigen Bischöfe beiwohnten, und worauf die Layard entgegnet, weder die hritische Regierung, noch der britische Botschafter Herren Kirchenfürsten schieden. e men, ö , on gg das k ö ꝛ; . geheißen. ne Zweifel laufe die von jenem Fürsten in willkürlicher Weise Oesterreich. Wien, 24. Juli. 64 Dien der bevor 5 der gan er mfg und den . vorgenommene erh stehenden Konferenzen meldet ein Telegramm des »Wolffschen rung dem Abkommen von 1858 zuwider. Aber Fürst Kusa sei nach Kon. Bureaus. Die dänischen Bevollmächtigten werden heute Abend stankinopel eingeladen worden und habe dort mit der hohen Pforte einen hier eintreffen. Morgen findet die Auswechselung der Vollmachten Vergleich eingegangen, durch welchen seine Plane theilweise zur Ausführung statt. e 3 n. das a . ö. he. i, , e. den ; g . . Staatsstreich des Fürsten Kusa genannt habe, und es sei dadurch ern lichen Schweiz. Bern, 22. Juli. Der Bundesrath hat in seiner , in den Fer e m lee n vorgebeugt worden. rg! uch heutigen Sitzung seinen Präsidenten, Herrn Du bs, Chef des poli⸗ verdiene alles Lob für die Art und Weise, wie er diesen Vergleich zu Stande a e , m. / ö 3 Herrn Bundesrath . gebracht habe; denn ihm vornehmlich sei das Zustandekommen desselben zu Chef des Handels- und Zo Departements, ermächtigt, demnächst hier die Unterhandlungen Über den projektirten Handelsvert rag Frage Griffith's entgegnet Layard, sämmtliche Unterzeichner der pariser mit dem Königreiche Italien zu eröffnen. Ritter von Joc— Lonvention hätten die letzte vom Fürsten Kusa mit der Pforte getroffene teau, der Vertreter Italiens bei der Eidgenossenschaft, wird im Uebereinkunft ö man,, d fer, wen na Namen Itallens die Änterhandlungen leiten. Gleichzeitig beschloß ö . ö 8 Kaisers von Nuß der Bundesrath den Erlaß eines Rundschreibens an die Kantone, 1 ist mit dem Grafen Stragansr und, Famisie vorgestrn in welches dieselben auffordert, ihre etwaigen Wünsche und Bemerkun— ondon . . beabsichtigt, sich auf einige Wochen gen, betreffend den abzuschließenden Handels vertrag, baldmöglichst ein. nach ga, n e er rn. . geographischen Gesellschast Sir Node zusenden. . . . . 44 . Tie englische und die portugiesische sind die ersten zwei Regie J Murchison, hat Dr. Livin gstone angezeigt; daß er bald auf einig rungen, . Ih, . . 6 . n 1 K . n,, ö. . , werde, um ee, wieder nach Afüüila , ,,,, J. zeiten, der am 8. August in Genf zusammentreten wird, dem, Bun— h f . seßen. 64 ö. . desrathe erklärt haben. Wie Ihnen bekannt, gingen die Einladun⸗ 4 k gen zu dem Kongresse von dieser Behörde aus. h . zu 6 g n 1 n ig sich 1. . St. Gotthardsbahn— es doch für fraglich, ob er seinen hiesigen Posten wieder antre⸗ Co mit 6 definitiv gebildet. In demselben sitzen; der Direktor der ten wird. ? 64661 Londoner Finanzial-Corporation, C. Walford, Oberst Sykes, . Lady Palmerston hält heute ihren letzten Empfang in dieser Godefroi, M. P. T. Cave, Scherif von London und Middlesez, der Saison. Präsident der Great ⸗Eastern⸗ Bahn, Goodson, Sir Cusak⸗Boney, Frankreich. Paris, 22. Juli. »La France— sagt: Seine Oberst Lieutenant Money und M. H. Piccioti. Majestät der König von Belgien ist gestern Abend um 6 Uhr in Großbritannien und Irland. London, 23. Juli. guter Gesundheit in Vichy eingetroffen. Der Kaiser empfing den Zur Ergänzung der telegraphischen Mittheilungen über die Sitzung G ,,,, ,, des Oberhauses vom gestrigen Tage lassen wir das Nachstehende = n ; solgen: Souveraine war äußerst herzlich. ;

, Stratford de Redeliffe lenkt die Aufmerksamkeit des , 283. Juli. Der Moniteur⸗ enthält einen Bericht des auf die Gerüchte von einer neuen heiligen Allianz und bemerkt, dieselben Kriegsministers an den Kaiser als Beleg für ein Dekret, welches die trügen einen solchen Grad von Wahrscheinlichkeit an sich, daß man wohl Verwaltung Algeriens umwandelt. Der Bericht sagt, dem letzten berechtigt sei, sie einer näheren Prüfung zu unterwerfen. Ein Abkommen Aufstand habe nicht bloß der religiöse Fanatismus, sondern auch zwischen den drei Militair „Mächten Oesterreich, Rußland und Preußen und die Hoffnung zu Grunde gelegen, daß es gelingen werde, die Wach⸗ . getrenntes gemeinsames Handeln samkeit der Behörde zu läuschen, die man für erlahmt gehalten, gigkeit aller kleineren Staaten bedrohen weil sie in ihrer Thätigkeit st i Der Mini lagt des⸗ und, wie ihm scheine, deuteten das Abgehen vom Londoner Vertrage, ; r , , ar. gespalten sei 21 inister sc g d so wie die im vorigen Jahre in Polen und Dänemark Statt gehabten halb vor, die Vollmacht und Verantwortlichkeit der Divisiont. Ereignisse auf das Vorhandensein einer solchen Verabredung hin, wenn Generale zu verstärken, die Präfekten unter ihre Befehle zu stellen sie auch nicht gerade den Beweis davon lieferten. Die unlängst in der und ihnen die Administration der außerhalb der Gemeinde Bezirke „Morning Post« veröffentlichte Korrespondenz sei zur Erregung derartiger befindlichen Eingebornen zu übertragen.

Befürchtungen geeignet, und wenn auch ein paar der betreffenden Mächte . ; . /

die Echtheit der Depeschen geleugnet hätten, so sei doch die Echtheit eines Spanien. Madrid, 22. Juli. Mehrere Journale ver, Theiles der Schriftstücke nicht förmlich widerlegt worden. Für den Fall nun, sichern, daß in dem letzten Ministerrathe beschlossen worden sei, ener⸗ daß wirklich ein solches Bündniß abgeschlossen sein sollte, befinde man sich gisch zu handeln, um eine gänzliche Befriedigung von Peru zu dann einer grohen Gefahr gegenüber. Angesichts derselben werde die engli⸗ erlangen. Eine Depesche von La Granja meldet, daß der sche . an. 6 der . amn , n ,, ,,

mens mit Frankreich zurückkehren un in Bezug auf die Wiederherstel⸗

lung dieses . ,, nicht 6 ea allein ö. ö

Aufschwung des Handelsverkehrs verlassen. Er frage, ob die

Regierung in Bezug auf die erwähnten Gerüchte Nachrichten

erhalten habe, die dem Parlamente ohne Schaden für das Gemeinwohl

mitgetheilt werden könnten. Earl Ru ssell entgegnet, er könne nicht an

die Echtheit der von der »Morning Post« veröffentlichten Depeschen glau⸗

ben, wenn er gleich einräumen müsse, daß im verflossenen Monate Dinge vorgekommen seien, die dem wesentlichen Yee jener Schriftstücke einen ge⸗ wissen Schein der Wahrheit verliehen. esterreich, Rußland und Preußen

bderdanken. Schriftstücke könne er augenblicklich nicht vorlegen. Auf eine

König von Portugal den 10. und nicht den 15. August nach dieser

2033

Der Pap st ist am 18. Juli, Abends, nach Castel Gandol o abgereist; er wird bis Ende September dort verweilen.

Griechenland. Einer telegraphischen Depesche der Köln. tg. aus Athen zufolge hat die griechische Nationalversammlung Fas Verhalten des Kriegsministers, in sofern derselbe Gelder, die im Budget nicht bewilligt worden waren, verausgabt hat, für verfas⸗· sungswidrig erklärt. Eine Ministerkrisis scheint bevorzustehen. Nachrichten aus Corfu vom 17. Juli zufolge hat der Ausfall der Wahlen die Voraussetzungen des Moniteur« (s. Nr. 170 d. Ztg.) nicht bestätigt, denn die Wahlen sollen auf den jonischen Inseln zu Gunsten der konservativen Partei ausgefallen sein und 10 Abgeordnete von Corfu und Zante erklärt haben, Alles auf⸗ bieten zu wollen, daß in Griechenland der König nicht blos herrsche,

sondern auch regiere.

Türkei. Bukarest, 15. Juli. Die heute im Verein mit dem in voriger Nummer mitgetheilten Zusatzstatut veröffentlichte Proclamation des Fürsten lautet:

Romanen! Durch meine Proclamation vom 2. (14) Mai habe ich euch die Gründe hoher Nothwendigkeit auseinandergesetzt, welche mich ver⸗ anlaßten, die auf den Annexus II. der Convention vom J. (19) August 1858 basirte gesetzzebende Kammer aufzulösen und an die Nation zu appel liren, damit diese zwischen mir und der aufgehobenen Kammer richte. Gleich⸗ zeitig habe ich euch auch die Ursachen auseinandergesetzt, welche Romanien nicht vorwärts kommen ließen. Diese Ursachen waren einerseits der Partei- geist, welcher alle Arbeiten der Kammermajorität beherrschte, anderseits die Mangelhaftigkeit des Wahlgesetzes. In den Tagen vom 1090ten (22sten) bis 14. (26) Mai hat bie Ration durch 682681 Stimmen auf meinen Appell geantwortet und die Prinzipien des ihrer Abstim⸗ mung vorgelegten Zusatzstatutes und Wahlgesetzes gutgeheißen. Aber diese neuen von der Ration votirten Institutionen änderten mehrere Artikel der europäischen Convention und abolirten den Annexus II. dieser Conven- tion, nämlich das Wahlgesetz. Eine solche bedeutende Reform bedurfte da⸗ her der Anerkennung der suzerainen Pforte und der die politische Existenz Romaniens garantirenden Mächte, welche die Convention unterzeichnet haben. Ich habe euch dies alles vorhergesagt. Als nämlich die ad hoe Kommission das Resultat der Suffrage am 217 Mai (2. Junij in meine Hände legte, sagte ich: »Nachdem die hohen Mächte durch solenne Akte unsere politische Ezistenz garantirt haben, so werden sie mit demselben Wohlwollen auch jene Institutionen anerkennen, welche der Erwählte des Landes und der Na— tionaswille für das innere Gedeihen Romaniens für nothwendig erachten. « Einige Tage darauf, habe ich euch meine Reise nach Konstantinopel angekün⸗ digt, um die Autonomie des Landes durch eine neue internationale Verständigung zu kräftigen. Meine und eure Hoffnungen sind realisirt Se. Majestät der Sul⸗ tan, unser erhabener Suzerain, und die Garantiemãchte haben die neuen Institutionen Romaniens, geschaffen durch das Plebiszit vom 10. (22) bis I4. (26.) Mai anerkannt. Aus den Aktenstücken, welche ich gleichzeitig ver⸗ öffentliche und zu eurer Kenntniß bringe, werdet ihr die Ueberzeugung schöpfen, daß durch die Veränderungen, welche ich im Einverständniß mit der hohen Pforte und mit der Zustimmung sämmtlicher Garantiemächte bewilligt habe, die Existenz und die Fundamentalgrundlagen der neuen von der Nation votirten Institutionen weder gefährdet noch alterirt werden. Ueberdies sind disese Modificationen blos provisorisch sie werden von den gesetzgebenden Körpern in deren künftiger Session abgeändert und ergänzt werden können. Denn, Romanen, ich sage es euch, und ihr selbst werdet es zugeben, daß Romanien erst von heute an in seine volle Autonomie eintrltt, wie letztere in unseren alten mit der Pforte abgeschlossenen Verträgen enthalten und durch den Pariser Traktat garantirt ist. Bis jetzt war diese Autonomie thatsächlich in vielen Be⸗ ziehungen beeinträchtigt, Ein Beleg hierfür war der Annezus II. zur Con- vention, nämlich das Wahlgesetz, welches ohne die auswärtige Zustimmung nicht abgeändert werden durfte. Jetzt hingegen haben die hohen Mächte in Berücksichtigung unserer alten Rechte und des Pariser Traktates, durch wel · chen Europa unsere politische Existenz in Schutz genommen hat, unsere in nere Autonomie in ihrer vollen Ausdehnung sanctionirt. An der Spitze des Aktes, durch welchen die neuen Institutionen Romaniens anerkannt werden, hat die h. Pforte im Einverständniß mit den Garantiemächten, folgende Worte hingeschrieben: „»Die vereinigten Fürstenthümer können in Zukunft ihre die innere Administration betreffenden Gesetze unter der gesetzlichen Theilnahme der eingesetzten Staatsgewalten und ohne jede Intervention wechseln und abändern.« Von heute also und nur von heute ergreift die romanische Nation Besitz von ihrer Autonomie / von nun an kann sie ihre innern Institutionen ohne auswärtige Intervention ändern und verbessern. Romanen! die Zukunft gehört uns! Stark durch das Votum der Nation in den denkwürdigen Tagen vom 10. (2) bis 14. (26. Mai wollen wir uns würdig und erkenntlich zeigen des Wohlwollens des suzerainen Hofes und der gaͤrantirenden Mächte, der Vorsehung danken für den errungenen Erfolg, auf den wir stolz sein können, und zu dem wir Alle beigetragen haben, ich durch meine Initiative, ihr durch die Ab⸗ stimmung, durch den Patriotismus und die Intelligenz welche ihr inmitten der kritischen Verhältnisse, die wir durchgemacht haben, an den Tag gelegt habt. Möge das Vertrauen der Nation in ihren Aus. erwählten noch größer werden, damit wir die versäumte Zeit nachholen, das geliebte Vaterland sich baldigst der Früchte seiner Duldungen und Opfer er⸗ freue, und die romanische Nation in solcher Weise den Platz erlauge, wel. cher ihr in der großen europäischen Völkerfamilie zukommt. Begrüßen wir daher mit Wärme die neuen gesetzgebenden Kammern, denn sie sind be⸗ rufen, unter Beobachtung unserer Jahrhunderte alten Bande mit der h. Pforte und unter Einhaltung der Fundamentalprinzipien der Pariser Con · vention, unsere Gesetze und offentlichen Freiheiten zu entwickeln. und in sol· cher Weise die innere Verfassung Romaniens auf soliden Grundlagen weiter

auszubauen. Es lebe Romanien! Alexandru Joan J.

Bukurest, 2. 14.) Juli 1864. Joan Gegengezeichnet von; Cogolnitschanu, Balanescu, Bolintinianu,

Orbescu, General Manu.

Nach den Bestimmungen des neuen Wahlgesetzes muß jeder direkte Wähler ein Einkommen von 109 Dukaten nachweisen. Gehalte von öffentlichen oder Privatpersonen dürfen in diesem Nach · weis nicht figuriren. Priester, die einer Pfarre vorstehen, Mitglieder gelehrter Körperschaften, Oberlehrer öffentlicher Schulen und pensio⸗ nirte Militair und Civilbeamte mit einer Jahrespension von min⸗ destens 3000 Piastern bedürfen dieses Nachweises nicht. Der Census für Deputirte wird vorläufig mit 290 Dukaten festgestellt. Höhere Staatsdienste entheben von der Nothwendigkeit dieses Census. Der Wähler muß mindestens 25, der Deputirte 30 Jahre alt sein.

Schweden und Norwegen, Stockholm, 19. Juli. Die offizielle ⸗Post⸗Tidning« brachte folgenden Artikel: » Sobald das Telegramm des Capitain Lieutenants Burchardt über das Ereigniß (aus Christiania) eingetroffen war, wurde das Telegramm an den Minister Sr. Königlichen Masestät in Berlin abgesandt, und hat der ge⸗ nannte Minister in' Folge dessen am 15. d. telegraphirt, daß er in der An⸗ gelegenheit eine Note an die preußische Regierung gerichtet, welche letztere sich darauf rücksichtlich des Vorfalles vollkommen unkundig erklärt, jedoch sofort die Einholung einer Erklärung von Seiten der Betreffenden zugesichert habe. Ein auf die Angelegenheit bezügliches ausführlicheres Schreiben ist außerdem am 14. d. an den schwedisch norwegischen Minister in Berlin ge—⸗ sendet worden, indessen dürfte dasselbe ihm erst gestern zu Händen ge⸗ langt sein.«

Zugleich richtet das amtliche Blatt ein ernstes Wort an das hiesige standinavistische »Aftonbladet«, weil dieses in seiner Dänen⸗ freundlichkeit die Affaire rücksichtlich des norwegischen Postdampf⸗ schiffes dazu benutzt, das Ansehen der Regierung und die Haltung des schwedisch⸗ norwegischen Gesandten am preußischen Hofe, Herrn Järta, zu verdächtigen. Endlich räth die »Post⸗Tidning⸗ dem schwedisch⸗ norwegischen Volke, daß es stets mit Ernst und Würde den Verlauf derartiger internationaler Schwierigkeiten abwarte und sich nicht rhetorischen Heftigkeiten überliefere, deren Zweck in An⸗ betracht ihrer Quelle (⸗Aftonbladet«) niemals zweifelhaft sein könne.

Dänemark. Kopenhagen, 21. Juli. Nachdem die drohende Gefahr augenblicklich etwas in die Ferne gerückt ist, schreibt man der »Hamb. Börsen Halle«“, und nachdem man sich von dem panischen Schrecken, welche die Einnahme von Alsen allgemein hervorrief, wieder etwas erholt hat, schwillt auch schon den streitbaren Eider⸗ dänen auf's Neue der Kamm, und von Neuem hört man das Kriegsgeschrei in der Presse und von der Redner ⸗Tribüne im Reichsrath ertönen; Dänemark sei noch widerstandsfähig, die Flotte sei noch nicht besiegt, ein günstiger Umschlag in den politischen Verhältnissen könne noch plötzlich eintreten, man sei daher noch nicht gezwungen, den Frieden um jeden Preis zu erkaufen. Diese renommirenden Reden sind schwerlich etwas anderes als der vergebliche Versuch, durch den Schein des Kampfes⸗ muthes Deutschland zu schrecken und den verbündeten Mächten gün⸗ stigere Bedingungen abzuzwacken. Das Volk ist verzagt und ent muthigt, und wird sich nicht durch kühne Worte wieder begeistern lassen. Es ist daher dem unbetheiligten Beobachter fast unbegreiflich, wie verständige Männer über die Annahme oder Ablehnung der Adresse an den König, welche bei der jetzigen bedenklichen Lage doch immerhin nur von untergeordneter Bedeutung sein kann, so heftig an einander gerathen und unermüdlich dieselben Gründe für und wider 20 - 30 Mal wiederholen können.

Die Adreßdebatte wurde in der gestrigen Sitzung des Folke⸗ things fortgesetzt und in erster Berathung beendigt. Die Debatte wurde von dem früheren Minister Hall mit einem einstündigen Vor⸗ trage eröffnet. Er hatte kein Bedenken gegen den Hauptgedanken der Adresse, namentlich weil sie keine Antwort erheische; die Adresse sei keine Instruction, sondern nur eine Aeußerung über den Weg, der unter gewissen Eventualitäten als der richtige betrachtet werden könne. Er rieth zur raschen Annahme der Adresse, und beklagte, daß ein Ministerium wie das gegenwärtige nicht schon beim Thron⸗ wechsel war gebildet worden und fügte die Ueberzeugung hinzu, daß die geführten Verhandlungen die Geneigtheit des Reichsrathes gezeigt hätten, die Bestrebungen des Ministeriums zur Rettung Dänemarks zu stühen. H. Hage befürwortete die Adresse und billigte, daß das Ministerium mit den Einräumungen auf der Londoner Konferenz nicht weiter gegangen; er beklagte die neulich vereinbarte Waffen ruhe und betrachtete dies als eine schlechte Vorbedeutung für die Zukunft. Nach einer vierstündigen Debatte ehe der Präsi⸗ dent an, daß Adler und mehrere andere Mitglleder Schluß der Diskussion verlangt hätten. Es waren noch 9 Redner angemel-⸗ det, aber der Schluß wurde mit 53 gegen 19 Stimmen an⸗ genommen. Der Adreßvorschlag wurde hierauf bei namentlicher Abstimmung mit 75 gegen 19 Stimmen der zweiten Berathung äberwiesen. 4 Mitglieder (Frölund, N. P. Hansen, K. Pedersen und Winther) stimmten nicht, und 10 Mitglieder waren abwesend. Fischer beantragte, die Adresse einem Ausschusse von 9 Mitgliedern zu überweisen, während Winther wünschte, daß sie dem politischen Fünfzehner⸗Ausschuß überwiesen werde. Beide Vorschläge wurden ohne Diskussion verworsen, der erste mit 65 gegen 20 Stimmen, der letzte mit 58 gegen 15 Stimmen. Die Adresse geht also un= mittelbar zur zweiten Berathung. 3

Der Finanzausschuß des Volksthings hat den Gesetzentwurf