1864 / 174 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2050 . Sitze zu Königsberg, so wie deren Statut vom 13. April 1864 zu Gelegenheit der Besitznahme der Inseln Föhr und Sylt am 18ten genehmigen geruht. Der Allerhöchste Erlaß nebst dem Statute wird d, M., giebt dem hiesigen seit 1848 bestehenden Comité zur deut.

durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königsberg be— schen Flotte⸗ nunmehr Veranlassung, den von ihm im März d. kannt gemacht werden. gefaßten Beschluß: „»der Bemannung des Schiffes resp. der Schiff Berlin, den 18. Juli 1864. unferer Flotte, durch welche das erste dänische Kriegsfahrzeug auf Der Minister des Innern. Der Minister für Handel, Gewerbe .

Graf zu Eulenburg. und öffentliche Arbeiten. Im Auftrage: Schede.

bis 1000 Thlr. zuzuwenden.«« zur Ausführung zu bringen. So. bald das Comité, von welchem einige Mitglieder auf Reisen, voll. zählig ist, wird dasselbe sogleich zusammentreten, um nach Eingang des offiziellen Berichtes über das Seegefecht bei Föhr den gedachten Beschluß in Berathung zu nehmen und demselben Folge zu geben.«

Halle, 25. Juli. Das Verzeichniß der Vorlesungen, welche im Winter⸗Semester von 1864 auf 65 auf hiesiger Universität stattfinden werden, ist bereits erschienen. Dasselbe zählt 67 Dozenten auf, welche 187 Vorlesungen angekündigt haben; 63 davon werden publice oder gratis gelesen. Die Universität zählt. 37 ordentliche Professoren (6 Theologen, 5. Juristen, 6 Mediziner, darunter der Geh. Medizinal-Rath Krukenberg, der jedoch keine Vorlesungen hal— ten wird, und 20 Philosophen), 18 außerordentliche Professoren

Justiz⸗Ministerinm.

Der bisherige Gerichts-Assessor Lohmann in Brilon ist zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht in Lippstadt und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Arnsberg, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Rüthen, ernannt worden.

dozenten (1 Th., 1 J. 4 M. und 6 Ph.) Unter den zum ersten

Ministerium des Innern. Male in diesem Verzeichnisse aufgeführten Dozenten besindet sch

Bekanntmachung.

Nachdem gegen die in Hannover erscheinende »Zeitung für Norddeutschland«

wiederholt auf Grund des §. 50 des Preßgesetzes vom 12. Mai 1851 gerichtlich auf Vernichtung erkannt worden ist, wird die fernere Ver— breitung dieser Zeitung im Preußischen Staate gemäß S. 52 desselben Gesetzes unter Hinweisung auf die im §. 53 daselbst angeordneten Strafen hierdurch verboten.

Berlin, den 23. Juli 1864.

Dr. Schmoller, der eine Vorlesung über die Geschichte des Zollvereins halten wird.

Köln, 23. Juli. kirchliche Feier mit der Pontifikal-⸗Vesper eröffnet. Unter dem Geläute der großen Domglocken hielt der gesammte Pfarrklerus

Reliquienschrein der heiligen drei Könige, den ein goldener Stern hoch überragt, auch der silberne Schrein des heiligen Engelbertus

Während der Vesper wurde der innere welcher die Gebeine der heiligen drei Könige einem kostbaren Teppiche verhüllt, von sechs Leviten Chor getragen und dort niedergesetzt.

hölzerne Schrein,

Der Minister des Innern. sind. Graf zu Eulenburg.

in den

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath

Reliquien durch den Dom getragen. plet schloß die Vorfeier.

Berlin, 26. Juli. Seine Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Grafen Alfred von Hompesch zu Rurich im Kreise Erkelenz zur Anlegung des ihm verliehenen Ritterkreuzes des Ordens vom heiligen Grabe und dem Bürgermeister der Stadt Geldern, Grafen von Schmising⸗ Kerssenbrock, zur Anlegung des ihm verliehenen Johanniter⸗Malteser-Ordens die Erlaubniß zu ertheilen.

eingeläutet. aus benachbarten Ortschaften, geführt von den Ortsgeistlichen, hier eingetroffen.

Domchor mit mehrstimmigem Gesange begleitete. (K. Bl.)

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 26. Juli. Ihre Majestät die Königin, Allerhöchstwelche heute die Abschiedsbesuche der König lichen Familie empfangen hat, reist mit dem Coelner Abendzuge heute Abend von der Wildparkstation nach Coblenz ab.

Mecklenburg. Schwerin, 25. Juli. Die Ztg. bringt folgenden Artikel

lassen. Bei der Wahl des Aufenthaltsortes sind günstige klimatische

Breslau, 25. Juli. Heute Vormittag trifft mit dem ersten Zuge aus Posen das 2. Bataillon des 2. Oberschlesischen Infanterie Regiments Nr. 23 hier ein, um mit dem nächsten Zuge weiter nach seiner früheren Garnison Brieg befördert zu werden. Das Ba— taillon hat vorgestern sein bisheriges Kantonnement in Obornik ver— lassen. Die Allerhöchsten Ortes angeordneten Zurückziehungen der Besatzungs⸗Truppen aus dem Großherzogthum Posen haben somit begonnen.

Aus der Provinz Posen schreibt man der Pos. Z. unter dem 21. Juli: Nachdem das preußische Militair von der Grenze zurückgezogen worden ist, wurde wohl mit Recht von allen Grenz- bewohnen befürchtet, daß sich jetzt viel schlechte Gesindel auf die preußische Seite werfen würde. Diese Befürchtungen fangen an, sich zu verwirklichen, denn wie man vernimmt, ist vor drei Tagen ein ziemlich bedeutender Diebstahl bei einem Bauern St. in dem Dorfe Pospulno, unweit der Grenze, im Wreschener Kreise, verübt worden, bei dem man annehmen kann daß ihn nicht eine oder zwei Personen ausgeführt haben, nach der Menge von Gegenständen, die in der Nacht fortgeschleppt worden sind. Diese unheimlichen Gäste sind wabhrscheinlich über die nahe Grenze gekommen und haben den Raub gewiß mit dorthin genommen, denn alle Nachforschungen, die in hiesiger Gegend angestellt worden sind, blieben bis jetzt ohne Re⸗ sultat. Wenn auch Streifpatrouillen von Wreschen aus die Gegend durchziehen sollen, so wird es doch nicht in der Macht derselben lie⸗ . dem Unfug des über die Grenze kommenden Gesindels zu steuern.« ;

Stettin, 25. Juli. Die »Ostsee⸗Ztg;« schreibt: »Die Weg⸗ nahme eines resp. zweier dänischer Kriegsschiffe durch das preußische Kanonenboot »Der Blitz« und das osterreichische »Seehund bei

Prinzen möglichst zu fördern.

ein Ort, welcher neben der Gleichmäßigkeit der hohen Lage die dem Norddeutschen so

peratur nicht vermissen läßt.

derselben, Hauptmann v. Rettelbladt, und der seit mehreren Jah⸗ ren wirkende Instruktor Dr. Gerlach befinden, neben welchem der

perneur erhalten und ist der Professor Dr. Heinrich v. Stein in Göttingen zu diesem Amte designirt. Der Instruktor Dr. Bren: ning wird zur Ertheilung des Unterrichtes a¶n die jüngeren fürst lichen Kinder sein bisheriges Amt fortführen.

Bremen, 22. Juli. Die „Schwarzenberg ist unter Führung des Contre— Admirals Tegethoff in Bremerhaven eingetroffen und zur Einnahme de

büste. Durch die Einnahme des ea. 3 Fuß im Durchmesser halten den, auf Tecklenborgs Werft angefertigten neuen Mastes wird jedoch

offener See genommen oder zerstört werden würde, eine Summt 4

G6 Theologen, 2 Juristen, 4 Mediziner, ? Philosophen) und 12 Privat— . auch in der philosophischen Fakultät der außerordentliche Professor (. Gestern Nachmittag um 3 Uhr wurde die . Eölns seinen Einzug in den hohen Dom, in welchem jetzt neben dem .

und verschiedene andere Heiligthümer weithin sichtbar ausgestellt . enthält, mi

Während die weiten Räumt

der Kathedrale von Gläubigen dicht besetzt waren, wurden beim und Gesandte von Balan aus der Rheinprovinz. Schluß der Vesper in großer Prozession des gesammten Klerus die Mit einer Predigt und Kom Am gestrigen Abende und heute in der Frühe wurde der erste Tag des Festes von allen Kirchthürmen Köoͤlns Mit Tagesanbruch waren schon mehrere Prozessionen

Um J Uhr begann die Predigt und um 10 Uhr feiert; der Herr Weihbischof Br. Baudri das Pontifikalamt, welches der

Mecklenb.

Nachdem der Erbgroßherz og diejenige Stufe des Alters und Wissens erreicht hat, auf welcher bei den Prinzen des Groß,. herzoglichen Hauses die weitere wissenschaftliche Ausbildung bis zur Reife für die Universität im Auslande zu geschehen pflegt, so wird auch derselbe im nächsten Herbst Mecklenburg auf einige Jahre ver.

Verhältnisse besonders berücksichtigt worden, um die von Jahr zu Jahr zunehmende höchst erfreuliche Kräftigung der Gesundheit de; Für die nächsten Jahre ist daher Bagnres de Bigorre im südlichen Frankreich gewählt worden,. Witterung; wie sie jenem Himmelsstriche eigenthümlich ist, doch wegen seinitr erwünschte kühlere Tem Der Herzog Paul wird den Aufent⸗ halt des Erbgroßherzogs im Auslande theilen und dadurch die zwischen ö den beiden ältesten fürstlichen Brüdern bestandene Gemeinschaft dre Erziehung und des Unterrichts erhalten bleiben. In der Begleitung . der Großherzoglichen Prinzen wird sich der bisherige Gouperneur

Pr. Carl Schröder von hier, zur Zeit in München, den Unter / richt ertheilen wird. Mit dem Fortgange der beiden ältesten Prinzen von hier wird der Herzog Johann Albrecht einen eigenen Goun⸗

österreichische Dampffregatt;.

Fockmastes in den neuen Hafen unter die Sheers gelegt worden. . Von dem blutigen Kampfe am 9. Mai sind, nur noch wenige Spu ren sichtbar; so ein Schuß im Klüverbaum, in der Nähe der Gallion

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hald die Fregatte ihr invalides Aussehen verlieren und wieder kampf bereit in See geben können.

Schleswig. Kolding, 22. Juli. Heute erschien eine ge⸗

druckte Bekanntmachung vom K. K. Stadtkommando dd. 21. d,

laut welcher sämmtliche Inhaber von Wohnungen und Besitzer von otels aufgefordert werden, diejenigen bei ihnen einkehrenden Frem— den, die nicht durch amtliche Einquartirungs ⸗Billete legitimirt sind, sofort anzumelden. Kontravenienten wird mit kriegsgerichtlicher Be⸗ handlung bedroht. Man erzählt, daß die Paß und Fremden olizei und 2c. nicht nur im Sitze des Hauptquartiers, sondern in ganz Jütland seit dem 20. d. viel schärfer gehandhabt wird, als ordem. 7 Fremde, die in den letzten Tagen Föhr besucht haben, be— richten, daß Hammer kurz vor seiner Uebergabe mehrere Kanonen⸗ jollen auf den Grund gesetzt hat. Der entgangene Gewinn an Kriegsbeute ist jedenfalls von keinem Belang, da nach der überein— stimmenden Aussage der Schiffer in Wyck, die fraglichen Fahrzeuge von so schlechter Beschaffenheit waren, daß sie bei dem Abfeuern ihrer eigenen Geschütze aus den Fugen zu gehen drohten.

Sachsen. Dresden 25. Juli. In der Zweiten Kam- mer zeigte, wie das »Dres dener Journ. berichtet, die Re gistrande den Eingang eines allerhöchsten Dekrets, die Zurücknahme einiger Vorlagen und die Wahl von Zwischendeputationen betreffend, an; den zu erwählenden Zwischen deputationen sollen zur Berathung unter⸗ breitet werden: 1) die Prozeß Konkurs und Gerichts ⸗Ordnung, Y das darauf bezügliche Publicationsgesetz, 3) eine neue Tay ⸗Ord⸗ nung für die Gerichte und eine dergleichen für die Advokaten, ein Gesetzentwurf über die Rechtsverhältnisse juristischer Personen, 5) die Kirchenvorstands- und Synodal⸗Ordnung nebst dem Gesetzentwurfe Über Vertretung der Kirchengemeinden, 6) das Berggesetz und 7) einen Gesetzentwurf , einige Abänderungen der Militairgerichtsverfassung vom 23. April 1862 betreffend. Außerdem bemerkt das Dekret, daß das neue Straßenbaugesetz zwar der gegenwärtigen Ständeversammlung nicht vorgelegt, der bezügliche Entwurf aber baldmöglichst veröffent⸗ licht werden solle. Endlich soll es hinsichtlich des Lottospieles, sowie in Betreff der Maßregeln zur Abwehr der Rinderpest ꝛ2c.R, zur Zeit und bis zum nächsten ordentlichen Landtage noch bei den bestehenden gesetzlichen Vorschriften bleiben. Dann berieth die Kammer den

Gesetzentwurf über die Emeritirung der evangelisch-⸗luthe⸗ g r Hollen Wortlaut, die zweite in ihrem Hauptsatz nachstehend mitthei⸗

rischen Geistlichen und nahm denselben mit unwesentlichen Abän⸗ derungen an. Leipzig, 25. Juli. Der Großherzog von Weimar traf gestern auf der Thüringer Bahn von Weimar hier ein und reiste mit dem auf der Sächsisch - Bayerischen Staatseisenbahn abgehenden Schnellzuge weiter. (Leip. 3. Weimar, 23. Juli. Der Landtag hat, nach Bericht der Leipz. Ztg., in seiner heutigen Sitzung seine Zustimmung zu den erneuerten Zollvereinsverträgen und den damit im Zusammenhang stehenden Gesetzentwürfen ertheilt, dagegen abgelehnt den Antrag auf eine Verabschiedung, durch welche der Großherzoglichen Regierung bis auf weiteres die Zustimmung des Landtags, soweit solche verfassungs⸗ mäßig erforderlich, zum Abschluß von Vereinbarungen in Zollver⸗ eins Angelegenheiten zwischen den Vereinsstaaten und mit anderen deutschen Staaten über deren Beitritt zum Zollvereine, sowie zum Abschlusse von Verträgen des Zollvereins mit Nichtvereinsstaaten zur Erleichterung des gegenseitigen Handelsverkehrs im Voraus ertheilt wird. Indessen wurde statt des Regierungsantrags der Antrag der Majori⸗ fät des Ausschusses angenommen, welcher dahin geht: der Landtag wolle der Großherzoglichen Regierung für die Dauer der Wahl— periode des gegenwärtigen Landtages die Ermächtigung ertheilen, alle zur Ausführung der mittelst vertraulichen Dekrets vom 1. Juli d. J. dem Landtage zur verfassungsmäßigen Zustimmung vorgelegten Staatsverträge etwa nöthig werdenden weiteren Vereinbarungen, Ergänzungen und Abänderungen dieser Verträge mit im Voraus ertheilter Zustimmung des Landtages abzuschließen, auch die zur Ausführung dieser Verträge und Vereinbarungen erforderlichen Ge—

setze mit gleicher Bezugnahme auf die im Voraus ertheilte Zustim⸗

mung des Landtages zu erlassen, beides jedoch nur für den Fall, wenn der Landtag nicht versammelt ist und die Großherzogliche Staatsregierung die Berufung eines außerordentlichen Landtages nicht für angemessen findet, so wie unter dem Vorbehalte, daß alle diese Verträge, Vereinbarungen und Gesetze dem Landtage bei seiner nächsten ordentlichen Versammlung nachträglich vorgelegt werden. 25. Juli. Eine für heute anberaumte außerordentliche Sitzung des Landtags wurde bald nach 5 Uhr eröffnet, und sofort nach Verlesung des Protokolls der vorigen Sitzung der Antrag des Abg. Fries und Gen. verlesen. Nach längerer Motivirung desselben durch den Abg. Fries wurde er einstimmig angenommen. Dieser Antrag, welcher in Veranlassung einer Petition des Jenaer Hülfs⸗ comité's für Schleswig⸗Holstein dahin gehend, »die Erwartung aus—= zusprechen, daß die deutschen Regierungen ohne Aufschub die Aner⸗ kennung des Herzogs Friedrich am Bundestage auszusprechen und ihm die Möglichkeit gewähren werden, die Regierung nach den Be— stimmungen des beschworenen Grundgesetzes in den Herzogthümern anzutreten. gestellt war, lautete nach der Weimar. Ztg.“:

der Schweiz zu reisen.

l. In Erwägung: 1) daß die Staatsregierung und der Landtag des Großherzogthums in der Angelegenheit der Herzogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg nicht nur nach, sondern auch schon vor dem Tode des Königs Friedrich in vollster Uebereinstimmung gewesen sind, wie dies durch die höchste Propositionsschrift vom 265. Januar, durch die Adresse des Land- tags vom 15. Februar und durch das lbschiedsdekret vom 16. April 1862, inobesondere aber auch durch das Ministerialdekret vom 12. Dezember, die Erklärungsschrift vom 19. und das Abschiedsdekret vom 19. Dezember 1863 bekundet wird; 2 in Erwägung, daß namentlich auch die Großherzogliche Staatsregierung in Uebereinstimmung mit dem Landtage sofort nach dem Tode des Königs Friedrich VII. für die Erbberechtigung des Herzogs Friedrich VIII. eingetreten und mit dessen Anerkennung ihrerseits vorgegangen, auch, was an ihr lag, für die Erledigung der Erbfolgefrage durch den Bund gethan hat; 3) in Erwägung, daß der Vertreter des Großherzog ˖ thums am Bunde erst in neüester Zeit ganz im Einklange mit der in der höchsten Propositionsschrift vom 16. d. M gegebenen Versicherung, den seit herigen Standpunkt der Großherzoglichen Regierung vollständig gewahrt hat, und 4) in endlicher Eiwägung, daß demnach die Großherzogliche Staats- regierung gegenwärtig kaum in der Lage sein dürfte, für den beiderseits ver= folgten Zweck der sofortigen Anerkennung und Empfehlung des Herzogs Friedrich einen weiteren Schritt am Bunde zu thun, daß dagegen sicher zu crwarten steht, sie werde auch ferner jede Gelegenheit henutzen, uin das Recht gegen unrechtmäßige Angriffe und ebenso unxechtmäßige Verschleppung beschützen, sieht der Landtag davon ab, jetzt einen desfallsigen Antrag an die Großherzogliche Staatsregierung zu bringen.

Coburg, 22. Juli. Prinz Arthur von Großbritannien hat heute das Sommerschloß Rosenau wieder verlassen, zunächst um nach GCeipz. 3)

Bayern. München, 24. Juli. Bei ihrer heute Morgen erfolgten Ankunft wurde die Kalserin von Oesterreich im Bahnhofe von dem Herzog Karl Theodor empfangen. Nach kurzem Verweilen erfolgte die Weiterfahrt nach Possenhofen, wohin Herzog Karl Theodor feine Kaiserliche Schwester begleitete. Nächsten Mitt⸗ woch begiebt sich die Kaiserin zu einem Besuche des Prinzen Karl nach Tegernsee und von dort nach Wien zurück. Heute Morgen hat der Herzog von Leuchtenberg seine Reise nach der Schweiz fortgesetzt.

Rüärnberg, 24. Juli. In Folge der in Nr. 172 mitgetheil⸗ ten Einladung hat heute hier eine Ver sammlung stattgehabt und zu unveränderter Annahme dreier von den Einladenden vorgeschla⸗ gener Resolutionen geführt, deren erste und dritte wir nach ihrem

len. Die Versammlung erklärt: .

1) »ydaß für den Handel und die Industrie Bayerns, ja für die ge= sammte Volkswohlfahrt des Vaterlandes, keine Regierungsmaßregel sowohl transitorisch störender, als auch für alle Zukunft verderblicher wirken würde, als ein Austritt Bayerns aus dem zum Segen des Landes und zum Vor⸗ theil des Staatshaushalts bisher bestandenen Zollvereine, und daß im Ver- gleiche mit den enormen Nachtheilen einer solchen Trennung alle andern Rücksichten schweigen müssen «“ Y) »daß sie in dem Beitritte Bayerns zum französisch - preußischen Handelsvertrage wirkliche Gefahren für unsere Volkswirthschaft im Allgemeinen und für Industrie und Handel insbeson dere nicht zu erkennen vermag; 3) daß sie der Staatsregierung hohen Dank dafür zollen würde, wenn sie so rasch als möglich dem jetzigen unsicheren Zustande ein Ende machen, von weiterem, hoffnungslosen Widerstand gegen den von Preußen mit der überwiegenden Mehrzahl der früheren Mitglieder rekonstituirten Zollverband abstehen und sich unumwunden den alten, durch 30 jährige Erfahrung als reell erprobten Zollverbündeten wieder anschließen würde. *

Diese Resolutionen werden, wie der Nürnb. Corresp. meldet, wenn noch einige Zeit, um Nichttheilnehmern an der Versammlung die Beifügung ihres Namens zu ermöglichen, verstrichen sein wird, der Königlichen Staatsregierung vorgelegt und in anderen Städten des Landes mitgetheilt werden, um dort den Ausspruch derselben oder gleicher Erklärungen zu veranlassen. Wien, 24. Juli.

Oesterreich. Herr von Bismarck

wurde gestern Vormittag von dem Kaiser empfangen und hatte un⸗

mittelbar darauf eine längere Besprechung mit dem Minister des Aeußern, Grafen Rechberg, bei welchem vorgestern Abend, dem Gaste zu Ehren, ein diplomatisches Diner stattfand. Der Aufenthalt des Herrn von Bismarck wird bis zum 31. d. M. dauern, da er persönlich an der Konferenz Theil nehmen wird.

Feldmarschall Lieutenant Graf Montenuovo, kommandi⸗ render General in Siebenbürgen, wurde, wie die »Presse⸗ hört, in den Fürstenstand erhoben. Er ist ein Sohn der Kaiserin Marie Louise und des Grafen Neipperg. Man glaubt, daß demnächst, wenn es nicht schon geschehen, auch der Graf von Meran in den Fürstenstand erhoben werden möchte. Der österreichische Civil- Kommissar in Schleswig, Graf Revertera, ist, nach demselben Blatte, zum österreichischen Gesandten in St. Petersburg er⸗— nannt worden.

25. Juli. ⸗Wolff's Büreau - wird telegraphirt:

Die „General- Correspondenz - theilt mit, daß die Friedens Unterhandlungen in Wien in formeller Weise erst morgen begin⸗ nen, daß aber schon heute zwischen den ersten Bevollmächtigten der kriegführenden Mächte Besprechungen stattfinden werden. Diese Besprechungen würden selbstverständlich nur den Charakter allge⸗ meinen Meinungsaustausches haben, aber vielleicht grade deshalb