1864 / 183 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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landet sich mit Aeußerungen des Bedauerns und Schmerzes begnü— gen, bringt Dagbladet⸗ bereits einen Anlauf z ur Kritik, aus dem man ziemlich deutlich abnehmen kann / was dem gegenwärtigen Ministerium in nächster Zeit von seinen Gegnern bevorsteht. Nachdem Dagbladet · nämlich die Bedingungen so ungerecht und so ungünstig, wie man sie vor einem Monat ganz undenkbar geglaubt haben würde, nennt, und daß sie Dänemark alles dessen berauben, warum es jetzt seit einem Menschenalter gelitten

der, welcher wahrscheinlicherweise jetzt unterzeichnet ist, und ein Friede, wie er sehr bald daraus hervorgehen muß, hätte jedes Ministerium erreichen können, und wir suchen vergebens in dem, was bis jetzt geschehen ist, eine einzige Frucht des auf Sr. Majestät des Königs Höchsteigenen Wunsch eingetretenen Ministerwechsels. Welche Hoff⸗ nungen für die dynastische Macht sich möglichermeise an die Zukunft knüpfen lassen, können wir nicht wissen; vorläufig ist nur das sicher, daß das Recht des dänischen Volkes vernichtet ist.

2. August, Abends. In der heutigen Sitzung des Folke⸗ thing wurde folgender Antrag von 35 Mitgliedern (darunter Hall und die Führer der Partei der Bauernfreunde) eingebracht: Da die Regierung in einer geheimen Sitzung des Reichsrathes am 1sten d. M., ohne daß der Reichsrath konstituirt war und ohne daß des⸗ halb Verhandlungen stattfinden konnten, den Mitgliedern des Reichs⸗ rathes eine Mittheilung über die gegenwärtige politische Stellung und namentlich über die eingeleiteten Friedensverhandlungen gemacht hat, hält das Folkething, dem nach den Bedingungen, unter welchen diese Mittheilung geschehen ist, vorläufig eine Verhandlung über den Gegenstand abgeschnitten ist, es seines Theils für nöthig zu erklären, daß aus seinem Schweigen keine Billigung des Vorgehens der Re⸗ gierung gefolgert werden kann. Die Verhandlung über diesen An— trag findet morgen statt.

Die „Berl. Tid.“ sagt darüber: Da der Minister⸗ Präsident gestern die Mitglieder des Reichsrathes zu einer privaten Versamm— lung zusammenberufen und dort eine Mittheilung gemacht hat, nach welcher nicht einmal eine Verhandlung von Seiten des Reichs- raths stattfinden, um so weniger alsp eine Billigung oder Miß⸗ billigung ausgesprochen werden konnte, so erscheint uns obiger An trag als völlig meinungslos.

Die in Hamburg eingetroffene Abendausgabe der »Berlingske Tidende« vom 2ten d. sagt:

Der Konseilspräfident hat beute dem Reichsrathe mitge⸗ theilt, daß ein dreimonatlicher Waffenstillstand abgeschlossen ist mit einer sechswöchentlichen Kündigungsfrist, jedoch so, daß von derselben in den ersten sechs Wochen kein Gebrauch gemacht werden darf.

Ueber die Bedingungen des Waffenstillstands ist, nach der Berlingschen Zeitung «, bisher Nichts bekannt geworden. Aus ver⸗ schiedenen Umständen dürfe inzwischen geschlossen werden, daß die deutschen Mächte die Umstände benutzen werden, um einen starken Druck auf Dänemark fortdauern zu lassen. Es sei daher kaum zu erwarten, daß die Allirten die militairische Occupation Jütlands vor Abschluß des Friedens aufgeben werden, während man die Bewilli⸗ gung von Konzessionen in Betreff der Verpflegung der in Jütland stehenden Truppen hoffen dürfe.

Es sei übrigens wahrscheinlich, daß dieser Zustand nicht mehr lange dauere, da vermuthlich der Friede bald an die Stelle des Waffenstillstandes treten werde.

Die »Berlingske Tidende« erklärt sich ferner für ermächtigt, die Gerüchte, wonach Dänemark eine bedeutende Summe Kriegskosten an die deutschen Mächte zahlen soll, als gänzlich unbegründet zu bezeichnen.

Amerika. New-York, 23. Juli. Die Correspondenz zur Einleitung von Friedensunterhandlungen zwischen den Nord⸗ und Süd staaten, deren wir in den letzten Tagen mehrfach er⸗ wähnten, liegt jetzt der Oeffentlichkeit vor. Sie beginnt mit der Anzeige an Horace Greely, datirt Clifton House, 12. Juli, daß die HH. E. Clement Clay (von Alabama), Professor J. B. Holcomb von Virginien) und G. N. Saunders (von Dixie) bereit seien, unter Zusicherung eines sicheren Geleites nach Washington zu gehen. Horace Greely antwortete ihnen unterm 17. Juli, daß sie das gewünschte Geleit sofort erhalten würden, wenn sie von der konföde⸗ rirten Regierung in Richmond, als Ueberbringer von Friedens⸗ vorschlägen akkreditirt wären. Die Herren Clay und Holcomb ant⸗ worteten folgenden Tags, daß sie ein solches Akkreditiv bis jetzt nicht besäßen, sich dasselbe aber leicht würden verschaffen können. Unter diesen Umständen hielt Herr Greely es für nöthig, erst auf tele graphischem Wege weitere Instructionen von Präsident Lincoln zu erbitten, und empfing darauf folgendes Dokument:

ö Reglerungspalast, Washington, 18. Juli.

. alle Betreffenden: Jeder Vorschlag, der die , ng des Friedens, die Integrität der . Union und die Auf- 6 der Sklaverei umfaßt, und der durch und mit Willen einer

utoritaͤt gemacht wird, welche über die jetzt im Krieg gegen die Vereinigten Staaten befindlichen Heere zu gebieten vermag, wird von der Exekutiv⸗ regierung der Vereinigten Staaten entgegengenommen und in Erwägung gezogen werden, und darf liberaler Bedingungen in Betreff wesentlicher und

und gekämpft habe, fügt es hinzu: Eine Waffenruhe wie die vom 18. Juli, ein Waffenstillstand wie

nebenher in Frage kommender Punkte gewärtig sein, und der oder di bringer derselben sollen sicheres Geleit hin er zurück erhalten. um u e, Lincoln, 4 räsident der Vereinigten Staaten. Nach Zustellung dieses Dokuments erhielt Horace Greely fol. gende Antwort, womit die in Rede stehende Korrespondenz einst weilen zu ihrem Abschlusse gelangt ist:

Clifton House, den 21. . Mein Herr! . .

Das gestern in Ihrem Beisein durch Major Hay, in Gemäßheit uns . t Hay, zemäßheit unse— res Ansuchens vem 18. d. M., dem Herrn Holcomb überreichte Dou i ist in folgenden Ausdrücken abgefaßt; ꝛc. Das Ansuchen, auf welches wir Bezug nehmen, stellten wir in Folge Ihres Briefes vom 17. d. M., in

welchem Sie Herrn Thempson und uns benachrichtigten, daß Sie durch de I. ; Präsidenten der Vereinigten Staaten ermächtigt seien, uns ein sichg; humansten Resultate im Geleit zu geben, unter der Voraussetzung, daß wir als die Uebe. . bringer von Vorschlägen, welche die Wiederherstellung des Friedens he— . zweckten, genügend von Richmond akkreditirt wären und zur Erfüllung dieser . on Diese Zusicherung, der wn vollständigsten Glauben schenkten und noch schenken, [ . * . . Beweis eines erwarteten, aber höchst zufriedenstellenden Umschlages in de Politik des Präsidenten entgegengenommen «eines Umschlages, von den Eine, wir uns zu. hoffen berechtigt fuͤhlten, daß er mit der Abschließung eine . Friedens endigen werde, der für den Norden wie für den Süden gleich billig, .

Mission Washington zu besuchen beabsichtigten.

chrenhaft und nützlich sei, und der uns keine andere Bedingung auferleg,

lung des Friedens abzielenden Vorschlägen akkreditirt würden, womit unz eine so umfassende Unterhandlungsbasis geboten würde, wie wir es verlan—

zur freien Diskussion der sich widerstreitenden Ansichten und zu fessellosen

Bemühungen öffne, alle Ursachen des Zwiespalts durch liberale Unterhand. l l Wir konnten in der That nicht das Vorrecht ein sicheren Geleites verlangen, das uns in einer Eigenschaft zugesagt worden war, welche anzunehmen wir kein Recht besaßen, noch zu beigen jemal vorgeschützt hatten; aber die übereinstimmende Erklärung unserer Exekutivgewalt . und unseres Kongresses und ibre dreimal wiederholten, eben so oft zurückgewit ˖· senen Versuche, Unterhandlungen anzuknüpfen, boten ein hinlängliches Unterpfand; daß sie dieser besonnenen Manifestation von Seiten des Präsidenten der Ver. ö. einigten Staaten in einem Sinne gleicher Hochherzigkeit entgegenkommen . würden. Wir standen daher nicht an, zu erklären, daß, wenn diese Korte

spondenz dem Präsidenten der konföderirten Staaten mitgetheilt würde, e dert, sich seinen Truppen anzuschließen, um

ü ,, , . Wir halten uns . iu schützen. überzeugt, daß Sie unfer tiefes Bedauern theilen müssen, daß der Geiß.

welcher den ersten Schritt zum Frieden diktirte, nicht auch ferner die Ent. ö. landpost meldet:

Kabul und seinem

menschkicher Staatskunst unterbreitet war, in einem Sinne gezlemender Mäßigung welcher der erstere siegte.

und Billigkeit in Erwägung zu ziehen, während die Gebete und Segnungen jedes Patrioten und Christen auf der bewohnbaren Erde ihre Berathungen

lungen zu beseitigen.

wahrscheinlich die sich darbietende Gelegenheit, eine friedliche Lösung dieset unheilvollen Kampfes zu suchen, wahrnehmen würde.

schlüsse Ihres Präsidenten geleitet hat. Wären die Vertreter der beiden Re gierungen zusammengekommen, um diese Frage, die wichtigste, welche jemals

begleitet hätten: wer wäre so kühn, zu behaupten, daß der entsetzlichen

Zerstörung individuellen Glückes und öffentlicher Wohlfahrt, welche tägliʒe

Äller Herzen trauern macht, nicht ein Ziel hätte gesetzt werden mögen!

oder daß / wenn die Verheerung und das Blutvergießen des Krieges noch schmerzliche Jahre des Blutes und Leidens hindurch ertragen werden müssen.

nicht wenigstens der Art seiner Führung etwas von dem Geiste hätte eingeflößt werden mögen, welcher seine Rohheiten mildert und theilweise beseitigt? des sichern Geleites, um welches wir baten und in Betreff dessen Ihr erstel Schreiben uns allt Ursache gab, zu vermuthen, daß es ausgedehnt werden würde

eines freien Volkes entfloß.

Rückkehr zu der ursprünglichen Politik:

hätte, sich der Regierung unterwürfe und um Gnade flehte. die Erklärung dieses plötzlichen und totalen Umschwunges in den An sichten des Präsidenten sein, dieser schroffen Zurücknahme einer höflichen Ge⸗ dieselbe aller Wahrscheinlichkeit nach acceptirt worden wäre?!

oder Neigung haben, die Geheimnisse des Kabinets oder die Laune selned gebieterischen Willens zu ergründen. Es genügt uns, zu sagen, daß wir keinen Gebrauch irgend welcher Art für das Dokument haben, das in un, sere Hände gelegt worden ist. Wir könnten es nicht dem Präsidenten der

konfößerirten Staaten zustellen, ohne ihm etwas Unwürdiges zu bieten, unß

selbst zu entehren und die wohl verdiente Verachtung unserer Landsleute zu ri. freut sich die Bevßl . lannten Vereines zur wenn

überhaupt einige, unter ihnen sind, die denselben auf Kosten der Freiheit, de

kiren. Während sie sehnlichst den Frieden wünschen, kerung der konföderirten Staaten in dem Glauben, daß nur wenige,

Ehre und der Selbstachtung erkaufen könnten. Kann er nur dadurch erlangt werden, daß sie sich Eroberungs-Bedingungen unterwerfen, so ist die Gene. ration noch nicht geboren, welche seine Wiederherstellung erleben wird. Giebt es eine Militairbehörde im Norden, die berechtigt ist, die Bedingungen dieses Manifestes anzubieten, so ist keine im Süden autorisirt, dieselben auͤfstellen. Die welche unsere Armee befehligen, sind die Diener des Volkes, nicht seine Herren, und sie haben nicht mehr Neigung, als sie ein Recht haben, die geseilschaftlichen In; stitutionen fremder Staaten umzustürzen, ihr unschätzbares Erbe der Selbst⸗ regierung zu vernichten. Diese Korrespondenz wird jedoch, das glauben wit nicht ganz ohne gute Resultate bleiben. Wenn irgend ein Bürger in den

6 Solche der Agonie slsauthen ;

. 6. um ihnen und ihren Kindern Ruüͤrde und Werth, dem Tode Hoffnung und Trost verleiht.

. die ihnen vor Augen stehen, so beten wir, daß in ihren Busen der Entschluß pshnelsstens keimen möge, die beschimpfte Autorität wiederherzustellen und die ÜLaieidigte Civilisation ihres Landes zu rächen. Für den Eifer,

* . ö : ; 9 ö . ; . 18 ö no als daß wir von Richmond als die Ueberbringer von auf die Wiederhersil. Atlanta fehlt bis zur Stude nech ; „Wege von ; SGS Meilen östlig ; gen könnten. Es schien üns, daß der Praͤsident uns einen früher den konföde— QDbsten der an Johnstone s

rirten Staaten verschlossenen Zugang zum vollen Austausche der Gefühle . einem Versuche, Decatur zu nehmen, zurückgeschlagen wurde, daß am 2.

Statt ö Flensburger Zeitung ae ten . irdö feier dahin, daß, wie sie vernehme, zu dem Zwecke, ein Arrangement einzuleiten, durch welches keine v iden . , n . 6. Regierungen ihr Recht . ihre Cn. i , e n n wl ein Zedlitz dem selbstständigen, in inniger Freundschaft Dokument vorgelegt worden, das ursprünglich angeboten ward und daß verbundenen Schleswig -Holstein gegolten habe. keinem Schriftstücke gleicht, das je zuvor der constitutionellen Exekutivbehörd, ö Gerichtet van alle Betreffenden«, schließt es Unterhandlungen aus und zeichnet im Voraus die Friedensbedingungen vor, die nicht mit sich handeln zu lassen, keine Einrede zu dulden, dem Feinde keinen Waffenstillstand zu bewilligen. außer um seine Todten zu begraben, bis Jedermann die Waffen niedergelegt

Was mag

, zur Entgegennahme von Unterhandlungen, in dem Augenblicke, wo r li Ob dieser ent . schiedene Widerruf von jüngst geäußerten Friedensworten und neue Kriegs. stürme das Bessere sind, überlassen wir denen zu en tscheiden, welche Mittel

GCGoeial science) findet dieses Jahr in Y

prudenz Sir lungen sind noch nicht bestimmt. WVoilagen tritt diesmal eine Aenderung

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sonfoderirten Staaten ist, der sich der Hoffnung hingegeben hat, daß Friede mit dieser Verwaltung der Bundesregierung möglich sei, so wird der letzte Rebel solcher Täuschung dadurch von seinem Auge verscheucht sein. Wenn giebt, deren Herzen schwach geworden sind unter den Leiden und dieses blutigen Kampfes, so wird jetzt eine frische Kraft sie durch⸗ zu ertragen, was immer noch erforderlich sein Alles zu bewahren, was dem Leben Wenn irgend Lande sind, welche erbleichend zurück—⸗ Elends und öffentlicher Noth,

auszuharren und kühn

atrioten oder Christen in unserm sͤhrecken vor der echten Tugend persönlichen

den Sie eine Wendung zu Wege zu bringen, welche die edelsten umd Auge hat, sagen wir Ihnen unseren aufrichtigsten Hochachtung Ihre ergebensten C. Clay, J. B. Holcomb, Commissaire.

Die » Germania« ist mit Rew-Yorker Nachrichten vom IIsten herein. Von Grant nichts neues als etwa das daß er den General Sheridan abgeschickt hat, um die Eisenbahn zwischen Richmond und Petersburg abermals nach Kräf⸗ Eine offizielle Bestätigung der Besitznahme von doch wird auf halboffiziellem Washington mitgetheilt, daß Sherman am 18ten das östlich von Atlanta gelegene Decatur besetzte, daß am Stelle kommandirende General Hood bei

bewiesen haben,

Dank, und verharren mit vorzüglicher

ten zu schädigen.

hart vor Atlanta eine allgemeine Schlacht geliefert, Hood geschlagen und zum Rückzug gen Macan gezwungen wurde. Dagegen wird von füdstaatlicher Seite versichert, Hood werde sich in Atlanta so lange halten können, bis Lee ihm Berstärkungen schickt und Forrest sei⸗ nem Gegner den Weg nach Chattanooga verlegt, worauf er gemein⸗ schaftlich mit Forrest einen Angriff auf Sherman unternehmen werde. Die Konföderirten operiren wieder in bedeutender Stärke unter Ge⸗ neral Thornton in Missouri. Sie haben das im Westen dieses Staates gelegene Marvin genommen, bedrohen Plattsburg und selbst

Fort Scott. General Rosenkr anz hat die Bevölkerung aufgefor⸗ den Staat gegen den Feind

Die aus Bombay, den 8. Juli, abgegangene Ueber⸗ Am 2. Juni kam es zwischen dem Emir von Bruder Ufzul Khan zu einer Schlacht, in Ufzul Khan hat sich nach Balkh geflüchtet.

Asien.

Telegraphische Depeschen. aus dem Wolff ' schen Telegraphen · Büreau.

Flensburg, Donnerstag, 4. Die »Norddeutsche

August. das Hoch des Freiherrn von mit Preußen

Nach derselben Zeitung haben Pöbelhaufen bei der Friedensfeier gegen dänischgesinnte Bewohner nicht unbedeutende Excesse ausgeübt.

Kopenhagen, Donnerstag 4. August. Der von 35 Mit⸗ gliedern des Folkethings, darunter Hall, Bille, eingebrachte Antrag, welcher erklärt, daß aus dem, bei den Mittheilungen über die Friedens verhandlungen dem Reichsrathe auferlegten Schweigen, keine Billigung des Regierungsvorgehens gefolgert werden kann, wurde gestern vom

Folkething angenommen.

Kunst und Wissenschaft.

Die Versammlung des nun schon allgemein be— Beförderung gemeinnützigen Wissens ork unter dem Vorsitze seines Grün⸗ Zum Präsidenten der Erziehungs ⸗Abtheilung ist der Erzbischof von York, zum. Präͤsidenten der Abtheilung für Juris James Wilde gewählt, die Vorsitzenden der übrigen AÄbthei— Von wegen der allzugroßen Massen von in der Geschäftsordnung ein. Jeder der auf 4 reduzirten Abtheilungen werden drei besondere Fragen zur Er= ärterung vorgelegt, welcher je ein Tag gewidmet werden soll, während die eingesandten Arbeiten an den darauf folgenden Tagen zur Verlesung und Er⸗ örterung gelangen. Diese Fragen lauten in diesem Jahre für die Abtheilung

London, 3. August.

ders Lord Brougham statt.

der Jurisprudenz: a) Stehen die den Grundbesttz betreffenden Gesetze Groß⸗

britãnniens und Irlands, ihrer Wesenheit und Tendenz nach oder mit den

/

berichtigt ihre Mittheilung über die Friedens⸗

egenwärtigen gesellschaftlichen 36 in Einklang, und wenn nicht, wie Fuanen sie verbesfert werden! P) Nach welchen Prinzipien sollten die Fragen betreffs Verantwortlichkeit und geistiger Kompetenz in Civil. und Kriminal fällen vor den Gerichten behandelt werden! c) Können , , , in der Kriminalproßedur eingeführt werden, und welcher Alt sollen dieselben sein? Der Erziehungs⸗Abtheilung werden folgende Spezialfragen vorgelegt werden: a) Welche Verbesserungen können in dem jetzt bestehenden öffentlichen Schulwesen eingeführt werden. b) Wie kann die Grammar school (ein Mittelding zwischen der Elementarschule und dem Gymnasium) und andere vom Staate fundirte Schulen nutzbarer füt die Erziebung der Mittel klassen gemacht werden? e) Welches sind die eigen thümlichen Schwierigkeiten für den Elementarunterricht in kleinen Städten! und auf dem Lande! Für die Gesundheits - Abtheilung lauten die Fragen folgendermaßen: a) Welches sind die besten Mittel für die Verwendung des Unraths aus den Städten! b) Welches sind die Ursachen der außerordentlichen Sterblichkeit unter Kindern, und wie ließe sich derselben am besten entgegenwirken? e) Welchen Einfluß übt die Ueberfüllung von Wohnungen und Arbeits- lokalen auf die Gesundheit aus, und wie könnte diesem abgeholfen werden?! Der Abtheilung für Staatsökonomie und Handel endlich werden folgende Fragen vorgelegt werden: A) Welchen Einfluß haben die für den Seekrieg bestehenden Gesetze auf den Handel? b) Wird durch die Ertheilung von Patenten für Erfindungen das Interesse der Geschäftswelt gefördert? e) In welchen Punkten und bis zu welchem Grade ist eine Bürgschaft und Ueberwachung der Sparkassenanlagen der arbeitenden Klassen von Seiten der Regierung wünschenswerth?

Mehrere andere wissenschaftliche Vereine halten bereits in verschiedenen Städten des Landes ihre Jahresversammlungen ab. Es tagen die Natur⸗ forscher und Alterthumsfreunde von Devonshire im reizenden Torquay, während das archäologische Institut diesmal seinen Kongreß nach Warwick verlegt hat, einem sehr zweqckentsprechenden Punkte, da sich von dort leicht Ausflüge nach Warwick Castle, Kenilworth, Stratford⸗on⸗Avon, Stoneleigh⸗= Abbey und anderen historisch sowohl wie antiquarisch interessanten Punkten machen lassen.

Anknüpfend an die hohen Preise, welche vor wenigen Tagen für einzelne alte Ausgaben Shakespeare'schen Dramen bei Gelegen⸗ heit der Versteigerung der Daniel schen Bibliothek gezahlt worden waren, fordert der bekannte Shakespeare ⸗- Gelehrte Halliwell seine auf dem Kon⸗ tinente reisenden Landsleute auf, auch dort nach Schätzen dieser Art zu stöbern. Als ob man auf dem Kontinente den Werth dieser Ausgaben nicht ebenfalls zu schätäen wüßte. Naiv klingt außerdem noch seine Bemerkung / daß das britische Museum und die neue Shakespeare ⸗Bibliothek in Stratford upon Avon Geschenke dieser Art mit Freuden entgegen nehmen würde. Baran hat noch Niemand gezweifelt, doch können nur sehr reiche Leute sich diesen Luzus erlauben, nachdem einzelne Theaterstücke Shakespeares der ältesten Ausgaben jetzt mit 300 Lstr. und darüber bezahlt worden. Aus Mr. Halliwells Schreiben ersehen wir nebenbei, daß in der Züricher Biblio- thek ein sehr merkwürdiger Band mit 3 Shakespeare schen Stücken ältester Ausgaben, und in der Hamburger Bibliothek die erste Ausgabe von Perieles (16069) zu finden ist.!

Statistische Mittheilungen.

Tele xrak hid ehe Vitt einm sher ehe. Faro-

meter. Paris. Linien.

Tempe- ratur. Rau- mur.

Allgemeine IHlimmels- ansieht.

Beobaehtungs? eit.

Ort.

Wind.

Stunde.

u swirtige Stationen. 3. August.

33430 12, Ws W., schwaeh. bewölkt.

4. August. 338, 9 133 338,4 11,4 331. z 3339

MNorgs. Helsingfors

Windstille.

Alorgs. NNO., sehr schw.

stark bew. bedeckt. bewölkt, .

egen un

f el. S., stark. bedeckt. W., Orkan. bewölkt. W., sehr schw. bewölkt. S., schwach.

' Helsingkors.

8. . Petersburg SW. , schwach.

333, 4 333,7 328,9 Gröningen. 338,9 Helder 338,7 SSW. , schwach. heiter.

Freussisehe Stationen.

4. August. 334,3 12, 3351, 5 12, 1 336, ð 9, 10,1 8, s

8, 8 9, 0

trübe. bewölkt. heiter. bewölkt. trübe, Reg. bewölkt. heiter. heiter, gestern Regen 5, 3. neblig, Nachts 52. bedeekt. heiter.

W., stark.

W., sehr stark. SW. , sehwach. W., stark.

W., mässig. WNW. , mässig. W., mässig. WSW. , sehwach.

Morgs. Memel ö Königsberg .

* 335, 5 n 336,65 ö i 337,9 ? i 31141 336,4

6. ö.. 6. 7 6

335,6 W., sehwach.

335, 8 333 8

Münster ....

W., schwach.

Forgun SW. , schwach.

Breslau ....

W., sehr sehw. heiter. NO.. schwach. Nebel. WNW., schwach. heiter.

Ratibor rei;

331,6 333, 0 337,