1864 / 188 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Lande Hauptbedingung ihres Wohls und Gedeihens ist, um nicht den leb= Trafalgar und von Navarino mit und diente auch sonst b haften Rer. auszusprechen, daß dieselbe bald, ja sobald die Umstände verschicdenartigsten Expeditionen in allen Ecken und 9. 16 solcheg gestelten, machte ind Lebez geren e. ] Den Rang eines Vice. Admirals erlangte er erst im Septemb ;

Der zweite Punkt, dessen Prälaten und Ritterschaft zu erwähnen sich rigen Jahres er vo. erlauben, berührt in anderer, aber ebenfalls sehr wesentlicher Weise das ö Wohl ihres Vaterlandes. Prälaten und Ritterschaft glauben aussprechen zu müssen, daß ihrer Ansicht zufolge ein enger Anschluß des Staats Schles⸗ wig Holstein an einen mächtigen deutschen Staat im höchsten Grade den Interessen und zugleich den Wnschen des Landes gemäß ist; sie sind der Änsicht, daß ohne eine solche Anlehnung an eine kräftige Stütze Schleswig⸗ Holstein schweren und gefahrvollen Verwicklungen entgegen gehen könnte sie wünschen diesen Anschluß um so mehr, als sie überzeugt sind, daß der⸗˖ selbe auch den Interessen des gemeinsamen deutschen Vaterlandes entspricht. Diesen zu dienen werden die befreiten Herzogthümer stets freudig bereit sein.

Prälaten und Ritterschaft würden deshalb die Herbeiführung einer Ge— meinsamkeit der diplomatischen, militairischen und maritimen Verhältnisse ihres Vaterlandes mit dem preußischen Staate als ein für alle Theile Heil versprechendes Ereigniß begrüßen. ,

Schleswig. Aus Flensburg, 8. August, wird dem „Al= tonaer Merk. als Fortsetzung zum gestrigen Bericht noch gemeldet, daß am Sonntage gegen Abend das dritte Dampfschiff mit Schles— wigern hier eintraf. Die Leute wußten nicht genug von den aus— gestandenen Qualen, die sie noch in letzter Zeit in Kopenhagen er⸗ duldet hatten, zu erzählen. In den nächsten Tagen werden die per mittirten Gardisten und Husaren ankommen.

Diesen Nachmittag verlassen uns die Dampfschiffe. Das Haupt⸗ bureau der preußischen Fel dpost passirte am Morgen durch und bleibt in der Stadt Schleswig. Ebenfalls wurden die Fischerboote, welche so gute Dienste geleistet haben, wieder pr. Wagen nach Schleswig durchgebracht.

Sachsen. Dresden, 10. August. In der Zweiten Kam⸗ mer ist in der gestrigen Abendsitzung bei der Berathung des Eisen⸗ bahndekrets die Debatte über das Projekt Döbeln ˖ Leipzig und . Dresden KJ beendigt worden. Bei der Abstimmung wurde der Gesammt Deputations⸗Antra ein⸗ 5si f ; stimmig angenommen, worauf nnr der 2 der stand der französsch Gesandte zicht en Majorität der Deputation gegen 15 Stimmen Annahme fand, und zwar mit der Abänderung, daß, wenn bis 1. April 1865 die Verhandlungen zu einem befriedigenden Resultate nicht geführt haben, die Regierung ermächtigt sein soll, dann den Bau einer Eisenbahn von Leipzig bis Döbeln auf Staatskosten auszu⸗ führen und nach Vollendung der gegenwärtig im Bau begriffenen Staatsbahnen sofort in Angriff nehmen zu lassen.

In der heutigen Vormittagssitzung hat die Kammer zunächst das Bahnprojett Zittau⸗Großschöngu berathen und die Anträge der Majorität der Deputation gegen 17, resp. 1 und 8 Stimmen, an⸗ genommen. Sodann wurde noch die Debatte über das Projekt Ehemnitz⸗Leipzig und Glauchau⸗Wurzen-Wittenberg zu Ende

geführt.

. Bayern. München, 9. August. Se. Majestät der König wird, von Schwalbach zurückkehrend, am nächsten Donnerstag, Abends, in Hohenschwangau ankommen. Einer Einladung Sr. Majestät entsprechend, werden der Großfürst Konstantin von Rußland und noch ein anderer russischer Prinz demnächst in Hohenschwangau ein⸗ treffen, wo den hohen Gästen zu Ehren einige größere Jagden statt⸗ fin den werden. (N. C.)

Oesterreich. Wien,

Frankreich. Paris 9. August. König geo old ist h Nachmittag um 3 Uhr von Paris nach n l Cad Can. n Der Unterrichts-Minister Du ruy sprach gestern in der Fes. rede in der Sorbonne seine Meinung über das, was Noth thue, autz er erkannte an, daß in den Lyceen die philosophische Klasse al Abschluß des Studien kreises hergestellt und der Zögling notch— wendig. auch in der Geschichte der neueren und neuesten Zät unterwiesen werden müsse. Den höheren Studien hielt er eine begeisterte Lobrede, den Studien, wo der Mensch sich von den Fesseln der Materie befreit, wo er das Haupt erhebt und zur Höhe schaut, wo mit großen Gedanken und edlen Gefühlen jene Wahrheit wohnt, die allein und ohne Gefahr für den öffõbώvLùuißen Geist nützliche Wahrheiten hervorbringen kann.“ Der theoreiische

Berufsfächer gehörten in spezielle Kollegien; die lebenden Sprachen seien zu pflegen und auch der gymnastische Unterricht verdiene eine sorgliche Beachtung. Völker und Generationen seien zuletzt doch nur das, was der Unterricht aus ihnen gemacht habe, und Leibnitz habe ein wahres Wort gesprochen, als er gesagt, daß den Schul— Unterricht heben und verbessern das menschliche Geschlecht selbst heben und verbessern heiße.

vom 3. Juni. in Japan seinen Posten seinem Nachfolger,

Jeddo vor den Gorogio begleitet hatte. antrat, erhielt der englische Gesandte Befehl, energisch gegen den Prinzen

Unterstützung angedeihen zu lassen. Alles läßt annebmen, daß die Fremden Frage dem Mikado und den Daimios als Vorwand dient, dem Taikun Schwierigkeiten zu und daß der weltliche Herrscher, von dieser Opposition beunruhigt, seinerseits gern den Vorwand verschwinden lassen möchte, auf den sie sic berufen. Wie dem auch sei, der Conqueror“, ein englisches Linienschiff, hat bereits auf der Rhede von Yokuhama Anker gewor⸗

macht an diesem Punkte auf 15 Schiffe mit 170 Kanonen, 2Zöhh Seefoldaten und 1509 Mann Landungstruppen belaufen. Der

wird. Die „France erfährt aus Aegypten, daß die japanischen

wo sie Mitte August eintreffen wird. Italien.

an den Kaiser von Rußland gerichtet hat.

9g. August. Die Feier der Kreuzein⸗ unterzeichnet worden.

weihung und Kreuzerhöhung für den hohen Thurm am St. Stephansdome wird Montag den 15. d. M., Vormittags I1 Uhr, stattfinden. Se. Majestät der Kaiser wird dem feierlichen Akte, welcher von dem Kardinal⸗Fürsterzbischof v. Rau scher vorge⸗

nommen werden wird, beiwohnen. Wien. Zig; schen der Eidgenossenschaft und dem Königreich Italien ausgewechsell

Großbritannien und Irland. London, 9. August. vertrages zwischen den beiden Staaten gehen, und man versichett

Der Prinz und die Prinzessin von Wales haben sich gestern bei Ihrer Majestät der Königin in Osborne , ö. e, nach London gekommen, von wo sie heute für mehrere Wochen nach Schottland abreisen.

Prinz Napoleon hat in Gesellschaft der Prinzessin Murat und seiner Begleitung am Sonnabend seine Korvette in Greenock verlassen, um eine Tour auf den schottischen Seen bis hinauf nach Inverneß zu machen. Unter dem Titel eines Grafen v. Meudon reisend, besuchte er in Greenock mehrere Schiffswerften, woselbst auch eben mehrere große Dampfer für Rechnung der französisch trans atlantischen Postpaketgesellschaft im Bau begriffen sind.

Aus Dublin meldet der Telegraph, daß die Grundsteinlegung sür das O'Connell⸗Denkmal gestern Nachmittag in wür— digster Weise vor sich ging. Den Akt der Grundsteinlegung vollzog . . 1 6 9 . sich unter anderen der

e Primas, Dr. on of Cullen, Erzbischof Lea nebst anderen katholischen ter e. . .

Einer der Veteranen der Flotte, Vice⸗ Admiral Drake, ist vor— gestern in Bath , . Geboren S8, trat er als fünfzehnjäh⸗ riger Junge (1804) in den Flottendienst, machte die Schlachten von

um sie bald zu einem guten Ende geführt zu sehen. (Köln. 3.

in n e , 3665 ,. bringt heute die nachstehende Er es Ministers der auswärtigen Angelegenhei von Mander ström: . . . . Eine in dem gestrigen »Aftonblad« enthaltene Kopenhagener Korrespon denz vom 2. d. Mts. lautet unter Anderm; Unter 4 3 u der Minister. Präsident gestern in einer Privatsitzung der Mitglieder de Reichs raths verlas, befand sich auch eine Depesche des Grafen Scheel / Plessen in Stockholm vom 10. Jul, worin zu erkennen gegeben wird, daß Gra Manderström ihn jetzt davon unterrichtet, daß Schweden ⸗Normvegen sich jeht nicht länger durch sein Versprechen, Dänemark. Beistand leisten zu, wollen, falls England oder Frankreich zu dessen Unterstützung auftreten würden, gebunden erachten können. Wir wollen hoffen, daß diese Depescht welche u, A. dazu benützt wurde das Ministerium zu rechlfertigen und die National · Liberalen ferner herabzudrücken, auf einem Mißverständniß von Seiten des Grafen Plessen beruhen möge, ähnlich demjenigen, dessen er sich im vorigen Monat schuldig machte, als er an die daͤnische Regierung be⸗ richtete, daß Schweden Norwegen auf der Konferenz für die Apenrader⸗ Soyer Linie auftreten und sich demnach auf den Standpunkt der Feinde Dänemarks stellen würde, was bekanntlich durchaus nicht der Fall

* war. Der Berichterstatter ist schlecht unterrichtet. Ich habe niemals Etwas

Anterricht müsse auf den Lycten freie Hand behalten; die besonderen

Der „Abend- Moniteur« bringt Nachrichten aus Mo kuhama . Am 28. Mai hatte der frühere französische Gesandte n Herrn Leon Roches, übertragen und das Land verlassen, nachdem er letzteren vorher nah Als Herr Roches sein m

Nagato aufzutreten. Da die Konsuln von Holland und den Vereinigten

Staaten versprochen hatten, sich Sir Rutherland Alcock anzuschließen, denselben seine moralische⸗

bereiten, auf dessen Macht sie eifersüchtig sind,

fen, und spätestens binnen einem Monat wird sich die englische See.; Moniteur. erwartet, daß in Gegenwart einer so imposanten Macht - die japanische Regierung sich zu friedlichen Gesinnungen heranlassen

Gesandten sich am 4. August in Suez nach Heddo eingeschifft haben. Gräfin d'Agoult (Daniel Stern) geht nach Schlangenbad, ö.

. . Laut Berichten aus Rom vom 6. August dit ( über Marseille eingelaufen sind scheint es festzustehen, daß der Pap einen auf die Katholiken-Verfolgungen in Rußland bezüglichen Brie .

̃ Der zwischen der päpt. lichen Regiexung und Frankreich abgeschlossene Handelsvertrag 6

Turin, 7. August. Der König Victor Emanuel ist hier. - her zurückgekehrt. In, diesen letzten Tagen sind die Ratifieationen . des neuen, die telegraphischen Depeschen betreffenden Vertrages zwi⸗ worden. Man wird jetzt unverzüglich an die Revision des Handels

daß von beiden Seiten die Verhandlungen beschleunigt werden sollen

Schweden und Norwegen. Stockholm, 6. Augus

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naußert was auf diese Anschauung hindeuten fsönnte. Eben so wenig J alt die Depesche des Herrn Grafen von Scheel ⸗Plessen vom 10. Juli che der genannte Heir Minister mir heute gütigst mitgetheilt hat sese Worte, noch eine entsprechende Meinung, und hat nichts in den gepflogenen täglichen Unterredungen ihm Veranlassung geben

ner solchen Ändeutung, welche er auch niemals gemacht zu klärt. Die bezüglich der Londoner Konferenz gedruckten Protokolle das Auftreten des Vertreters Sr. Majestät; allein auch mit f den Rapport, welchen Herr Graf von Scheel - Plessen erstattet den Norwegen für eine von Apenrade nach Hoyer

ertheilt der Königlich dänische Minister mir

gabe in den von ihm an seine Regierung

en sei. Ich habe es als eine Schuldig

g als auch gegen einen hochgeachteten

ch hat auftreten können, angesehen,

den ö Stockholm, den 6. August 1864.

die desfallsige Au 8. Manderström.

Dänemark. Kopenhagen, 8. August. Der Minister des Innern, Geh. Konferenzrath von Tillisch, hat den Ober Beamten der Provinz Jütland unterm vorgestrigen Tage in einem beson⸗ deren Cirkularschreiben die Weisung ertheilt, während des Waffen— illstandes sowohl mit Rücksicht auf die Entgegennahme der ordent⸗ lichen Einnahmen des Landes, als auch mit Rücksicht auf sonstige Anordnungen, die von dem Königlich preußischen Militair Gouver⸗ neur für Jütland ausgefertigten Befeble zu berücksichtigen. Außer⸗ dem stellt Herr von Tillisch den jütländischen Amtmännern mit Beziehung auf den künftigen Verkehr zwischen Jütland und den dänischen Inseln nähere Mittheilungen und Weisungen in Aussicht,

Vorgestern ist das 3. Infanterie Regiment in der Hauptstadt eingetroffen. Se. Majestät der König inspizirte dasselbe in Ge⸗ meinschaft mit dem bereits früher angelangten 18. Infanterie Re⸗ giment, und hielt auf dem Rosenburger Exerzierplatze eine passende Ansprache an die beiden Regimenter, welche die Infanterie Brigade des augenblicklich zu diplomatischen Zwecken in Wien anwesenden Obersten von Kauffmann bilden, und welche nacheinander bei Missunde, bei Düppel und auf der Insel Alsen mit Auszeichnung gefochten

aben. : Die »Berlingske Tidende⸗ veröffentlicht eine Loyalitäts ·˖ Adresse

aus Reykiavik auf der Insel Island, vom 21. April, worin das Hinscheiden König Frederiks VII. bedauert, der regierende König zu der Thronbesteigung beglückwünscht und schließlich die Hoffnung aus gesprochen wird, daß es Dänemark alsbald vergönnt sein möge die Segnungen des Friedens zurück zu erlangen. Die Königliche Nück. anüvort datirt vom 8. Juli und enthält die Danksagung für die bewiesene Loyalität der Isländer. .

Die Kommunal · Verwaltung der Stadt Odense hat bei dem Ober General, General⸗Lieutenant von Steinmann, die baldige Auf⸗ hebung des über die Insel Fühnen verhängten Belagerungszustandes beantragt, nachdem zuvor zwei Propositionen in Betreff der Anru. fung des Justiz Ministeriums oder des versammelten Reichsraths verworfen worden waren-. .

. Randers ist eine bemerkenswerthe Adresse an den König

Dieselbe trägt die Ramen von sechszehn angesehenen Stadt und Ümgegend Randers (u. A. des Kammer Scheel, Stifts ⸗Amtmanns Rösenörn, Amts ·˖ Vier⸗

de Muckadell, des Bürgermeisters Justizraths desvogts Justizraths Kampmann) und hat fol ·

Als die Botschaft uns en, wurde d

jetzt durch die von dem

ildert. Bekanntmachung, daß

Militair · Gouvernement für J der Kriegszustand hier unver

Wir wenden uns deshalb an Ew alsbald die Anordnung

des bewirken können.

ltes auf dem Seewege

lle die Bevölkerung die Grund⸗ schüttert erachten muß. Wir terthänigen Treue und

8 Schicksals stets un

3. August 1864.

ermöglicht werde,

bedingungen ihres Daseins

ersuchen Ew. Majestaͤt, den Ergebenheit, welcher unter den schweren verändert bleiben wird, empfangen zu wollen.

g. August. In der heutigen Sitzung des Landsthings wurde das Aeg ing un dei in Betreff der neuen Staats anleihe (Reduction des Betrages derselben auf 12 Millionen Reichs thaler) angenommen und der ganze Antrag zur dritten Verhandlung überwiesen. i .

6. der Sitzung des Folkethings kündigte J. A. Hausen fol⸗ gende Interpellation an: Wird die Regierung in Uebereinstimmung mit dem von dem Reichstage in der außerordentlichen Session von 1855 beschlossenen Vorbehalte, das Grundgesetz vom 5. Juni 1849 wieder in seine früheren vollen Rechte eintreten lassen, wenn durch den Friedensschluß die gemeinschaftlichen Angelegenheiten zwischen Dänemark und den Herzogthümern befeitigt sind?

Amerika. Unbevollmächtigte Friedensvermittler scheint es im nordstaatlichen nicht minder wie im südstaatlichen Lager zu geben. Da war erst vor Kurzem ein Obrist Ja que s beim Präsidenten Davis in Kichmond, um im eigenen Namen, aber wie es scheint nicht ohne Wissen Lincolns, Friedensvorschläge zu machen. Sie führten zu keinem Ergebnisse, aber es ist interessant zu hören, was dieser Obrist, der nebenbei methodistischer Geistlicher ist, und mit einem regelrechten Passe nach Richmond gegangen war, von dort erzählt. Mit Präsident Davis hatte er zwei lange Besprechungen, deren Inhalt er weiter nicht mittheilt. Er fand ihn besser als ehedem aussehend und freundlich wie immer. Eine größere Ueberraschung für den Obersten bestand darin, daß er in seinem Hotel zu Richmond woselbst seit Jahr und Tag der größte Mangel an Lebensmitteln herrschen soll, gar so luxuriös speiste. Man servirte ihm das herrlichste Fleisch, die prachtvollstn Hühner und Kapaune die famosesten Weine und schließlich nahm der Wirth keinen Heller Bezahlung an, obwohl seine Ztägige Hotelrechnung nach der konföderirten Papierwährung berechnet, mindestens 500 Olls. ausmachen mußte. Auch mit dem Finanzminister Benjamin und anderen hochgestellten Rebellen hatte er mehrere Besprechungen, und er erzählt seinen Landsleuten, daß die Gefangenen des Nordens, eben so wohl wie die Verwundeten außerordentlich gut verpflegt werden. Die Stadt fand er verödet, auf den Straßen begegnet man nur Bewaffneten, Krüppeln, Frauen und Negern. Nur hie und da ist ein Laden offen, von Geschäfts⸗ thätigkeit ist wenig zu sehen. Der tapfere Pastor bringt die Ueber⸗ zeugung mit sich nach Hause, daß eine friedliche Vermittelung noch immer möglich sei.

Aus Texas schreibt man, daß die Baumwollernte dieses

Jahres keiner früheren an Ergiebigkeit nachstehen werde, da cine Masse Sklaven aus Louisiana, Mississippi und Alabama dahin verpflanzt worden seien. Der Ertrag wird auf 550,000 Ballen veranschlagt, in allen übrigen Südstaaten zusammengenommen auf

ungefähr eine Million Ballen.

Mexiko. Das nachstehende Dekret wurde am 26. Juni ver⸗ öffentlicht: .

»In Erwägung, daß nichts so dringend ist, als für die Aufrechthal⸗ haltung der legitimen Regierung der Nation die uns zu ihrem Herrscher erwählt hat, vorzusehen und Allen Eventualitäten, die eintreten könnten,

vorzubeugen, haben wir verordnet: .

Im Falle unseres Ablebens oder irgend eines Ereignisses, welches uns in di? Unmöglichkeit versetzen würde, die Regierung fortzuführen, wird die Kaiserin, unsere erlauchte Gemahlin, mit der Regentschaft des Reiches be traut. Unser gegenwärtiger Staatsminister oder der respektive Minister wird mit dem Vollzuge dieser Verordnung beauftragt.

Gegeben im Schloß Miramar, 10. Äpril 1864. . Maximilian. «

Telegraphische Depeschen. aus dem Wolff'schen Telegraphen ˖ Büreau.

Hamburg, Mittwoch, 10. August. Aus Ratzeburg wird vom gestrigen Tage gemeldet, daß daselbst ein Bataillon des 7Tten hannoverschen Regiments eingerückt ist. Der Stab und 150 Mann werden bis auf Weiteres daselbst bleiben und der Rest des Bataillons nach Möllen und Lauenburg gehen.

Paris, Donnerstag, 11. August, Morgens. Der Assisenhof von Paris hat Frankowski, Agenten der polnischen revolutio nairen Regierung, wegen Fälschung von Nummern der polnischen Pfandbriefe, welche während der Insurrection entwendet worden, zu dem geringsten Strafmaß: zwei Jahren Gefängniß, verurtheilt.

Turin, Mittwoch, 10. August. Die Gazetta ufficiale greift den Hirtenbrief des Erzbischofs von Wien über die päpstliche Anleihe

heftig an.

Kunst und Wissenschaft.

Mün ster, 8. August. Die Feuerkugel, welche man in Viersen ge. sehen hat, z durch r,. hei beobachtet worden. Er schreibt darüber im

M.: Sonnabend den h. August, Abends 16 Uhr 52 Minuten, wurde hier in Münster am nordwestlichen Himmel eine prachtvolle Feuer · kugel gesehen. Dieselbe bewegte sich vom noꝛdwestlichsten Theile des Stern⸗ bildes des Herkules durch den nördlichsten Theil des Bootes nach dem Herz Carls südwestlich vom großen Bären. Dieselbe i. bei dem Erloͤschen in mehrere Stücke. Das Licht war so stark, da der ganze Himmel erhellt wurde. Dieselbe Feuerkugel wurde, nach mir zugekommenen Nachrichten · in Essen von Herrn Brockmann gesehen ; das Licht war weiß wie das hellste

Gaslicht, der Durchmesser der Kugel etwa des Durchmessers des Mondes.