1864 / 199 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Anerkennung und Dank für die hierbei kundgegebene Theilnahme schützen⸗ Abtheilung in die Gegend von Magdeburg, um ) auszusprechen. Flensburg den 21. August 1864. Der Kaiserlich den Uebungen der Königlich preußischen 7. Division the österreichische Civil Commissair Frhr. von Lederer. zunehmen. Die Vereinigung Bernburgs mit Anhalt. Dessau Sachsen. Dresden, 235. August. Heute fand der feierlichf Köthen wird den 1. Oktober als vollzogen angesehen werde Schluß des Landtages statt. Se. Majestüt der König, begleitet können; die betreffenden Gesetze und Verordnungen sind u von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen, erschien unter Vor reits publizirt, und heute ist nun auch eine Verordnung erschienen tritt der obersten Hoschargen und der Herren Staatsminister, so wie die vom gedachten Termine an die herzogliche Regierung zu Bern. der Herren der ersten und zweiten Klasse der Hof⸗Rangordnung und burg mit der hiesigen zu einer herzoglich anhaltischen Regierung va sämmtlicher nicht im Dienste befindlichen Königlichen Kammerherren einigt, die ibren Sitz in Dessau haben wird. Die bernburg⸗ und Flügeladjutanten mit dem Glockenschlage 2 Uhr und wurden Kreisämter erhalten analog der hiesigen Benennung den Namen bei Allerhöchstihrem Eintritt in den Saal mit einem vom Präsiden⸗ Herzogliche Kreisdirectionen, und ist das Land nunmehr in sechs sol. ten der Ersten Kammer ausgebrachten dreimaligen Hoch empfangen. cher Kreisdirectionen getheilt. Die gesammte Verwaltung des Verg. Nachdem die Herren Staaisminister sich zur Rechten der Thron Salinen, und Hüttemwpesens 2c. ist von der Herzoglichen Rigleui Estrade aufgestellt hatten, während zur Linken derselben das diplo⸗ getrennt und dagegen ein Ober-⸗Bergamt eingesetzt, das seinen 9.

matische Corps und die Offiziere des Kaiserlich oͤsterreichischen hie! in der Stadt Bernburg haben wird. (L. Ztg.) sigen Etappen - Kommandos plazirt waren, ließen Se. Majestät Frankfurt a. Mᷓ., 23. August. Ihre Königlichen Hoheiten Allerhöchstsich auf dem Throne nieder, bedeckten Ihr Haupt und ver⸗ der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Nied erlande lasen die nachfolgende Rede:; sind heute mit sehr großem Gefolge, von Soden kommend, hier en. »Meine Herren Stände! getroffen. Dem Vernehmen nach werden die hohen Herrschasten

„Die Arbeiten des eilften ordentlichen Landtags sind beendet. Haben morgen nach der Schweiz reisen, (Fr. Bl.) dieselben auch auf dem Gebiete der Gesetzgebung keine so reiche Ausbeute Dester reich ; Wien, 22 gAiugust geliefert, als der vorhergehende Landtag, so sind doch mehrere nicht unwich⸗ . . . . lige legislative Vorlagen erledigt worden, und es ist durch die von Ihnen der Regierung ertheilte Ermächtigung das letzte Hinderniß beseitigt worden, das dem so erwünschten Inslebentreten des buͤrgerlichen Gesetzbuches ent- gegenstand.

»Durch die Niedersetzung von Zwischendeputationen für mehrere wegen Mangels an Zeit zurückgelegte Gescßesvorlagen ist deren gründliche und un⸗ gestörte Vorberathung gesichert und hoffentlich eine raschere Erledigung der Geschäfte für den künftigen Landtag angebahnt.

»Unvergessen wird übrigens Meine Reglerung sein, für die fernere Ent⸗ wickelung einer gemeindeutschen Gesetzgebung ihr Interesse zu bethätigen.

„Dankbar muß Ich es anerkennen, daß die Ständeversammlung die günstige finanzielle Lage des Landes zu reichlichen Bewilligungen für wahr— hafte Bedürfnisse benutzt hat. An der Spitze derselben steht die großartige Bewilligung von Zulagen an alle Klassen von Staatsdienern, durch welche einem langgefühlten Mangel abgeholfen und die sorgenvolle Lage vieler Einzelnen erleichtert wird.

„»Aber auch für andere Zwecke, für Kirche und Schule, für Verbesserung und Erweiterung der Landes Heil,, Straf. und Versorgungs⸗Anstalten, für Erhöhung der Gebührnisse des Soldaten und für bessere Vertheilung der Militairleistungen durch Uebernahme namhafter Entschädigung aus der Staatskasse, endlich für weitere Vervollständigung des Eisenbahnnetzes haben Sie mit anerkennenswerther Bereitwilligkeit zahlreiche und erhebliche Be— willigungen gemacht.

»Zü besonderer Befriedigung gereicht Mir die Uebereinsätimmung der Ansichlen der Ständeversammlung mit den von Mir ergriffenen Maßregeln in den zwei wichtigen Tagesfragen auf gemeindeutschem Gebiete, in der Re—

Preußen statt.

angeschlossen. Dem erhabenen Gaste zu Ehren kommandirte Se. M ajestit

rückten Truppen.

Defilirung.

Zuschauer herbeigezogen hatte.

schule.

und der Thee genommen ward.

sich um einen Tag verlängern. (Wien. Ztg.)

thümer Schleswig -Holstein. In Bezug auf die erstere ist durch das Zu— standekommen eines Vertrags mit dem Königreiche Preußen und den übri— gen norddeutschen Staaten, zu dem Sie mit rascher Entschiedenheit Ihre Zustimmung gegeben haben, die kommerzielle Zukunft Sachsens für alle Wechselfälle gesichert. Es steht aber auch zu hoffen und wird der Gegen stand Meiner unausgesetzten Bestrebungen sein, daß der so segensreiche Zoll: verein in seinem ganzen Umfange erhalten wird und auch die kommerziellen Verhältnisse zu Oesterreich nicht nur in der bisherigen Weise gesichert wer⸗ den, sondern immer mehr im Sinne nationaler Verbindung sich entwickeln.

»In der schleswig holsteinschen Sache bin Ich bei allen Meinen Hand= lungen von Meiner Rechtsüberzeugung und der Rücksicht auf Deutschlands Ehre geleitet worden. Die moralische Unterstützung, die Sie Mir dabei ge— währt haben, war Mir vom größten Werth.

„Durch die ruhmreichen Siege der Heere der beiden deutschen Groß mächte, durch die glückliche und ehrenwerthe Führung der Verhandlungen, bei denen auch der Deutsche Bund als solcher zum ersten Male als selbst⸗ ständige Europäische Macht aufgetreten ist, hat inmittelst diese Angelegenheit eine Wendung genommen, welche die baldige günstige Lösung derselben im Sinne des Rechts und der Wünsche Deutschlands hoffen läßt.

»War es Mir hierbei auch schmerzlich, daß es unseren trefflichen Trup⸗ pen verwehrt bleiben mußte, an jenen rühmlichen Thaten Theil zu nehmen, so gereicht es Mir dagegen zur Beruhigung, daß ihnen der zwar minder glänzende, aber nicht weniger preiswürdige Ruhm unerschütterlicher Manns—= zucht und strenger Pflichterfüllung auch unter schwierigen Verhältnissen zuer⸗ kannt werben muß, welche ebensowohl ächte Soldateneigenschaften zeigen, als die Tapferkeit auf dem Schlachtfelde. Dieses Zeugniß bin Ich Meinem braven Heere schuldig.

»Möge der Himmel ferner unser engeres und weiteres Vaterland unter

seinen heiligen Schutz nehmen. « . Nach Beendigung der Thronrede erfolgte durch den Referenten im Königlichen Gesammtministerium, Regierungs⸗Rath Roßberg, der Vortrag des Landtagsabschieds für die Ständeversammlung der Jahre 1863 und 1864. (Dr. J.)

Gotha, 21. August. Die Wahlen für den neuen Landtag des Herzogthums Gotha sind angeordnet. Unser Regiment wird in Kurzem zu den preußischen Militair⸗Manövern in der Gegend von Magdeburg abgehen. (L. Z.)

Anhalt. Dessau, 21. August. Se. Hoheit der Herzog ist seit einigen Tagen aus dem Harze hierher zurückgekehrt; dagegen werden die erbprinzlichen Herrschaften den 27. dahin übersiedeln und in Ballenstedt bis Ende September Wohnung nehmen. Den 25. d. M. marschirt das hiesige Regiment und die Scharf⸗

die Stadt. sten Hofchargen und Hofdienste beigezogen wurden.

der König die Vorstellung des diplomatischen Corps anzunehmen.

taillon Waadtländer in Genf einrücken. flikte sind hier eingetroffen.

kolls versprochen wurde. Die Independenten

Radikalen besetzten das Arsenal und nahmen die dort befindlich Staatsrath ist in seinem Sitzungsgebäude blokirt.

Nachmittags. Genf ist wieder ruhig. Der von den Inde pendenten blokirte Staatsrath ist nach längerem Parlamentiren un geg das Versprechen, die Radikalen zu entlassen, wieder freigegebt worden.

Großbritannien und Irland. Irland scheint allgemach wieder in ein ruhigeres Geleise einzult⸗ fen. Der Tumult in Du ndaltk legte sich wunderbar schnell ! der Erscheinung einer Truppe Husaren; in Cork suchte ein 8 Straßen beunruhigender Haufen von vier- bis fünfhundert roh! Burschen bald das Weite, als die Polizei eine blinde Salve gab i Dublin fanden zwar einige Aufläufe statt, denen aber die soforti⸗ Vornahme einiger Verhaftungen ein Ende machte. Und endlich hb auch der Magistrat von Belfast sich so weit ermannt, daß er ——

London, 22. Augis

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Vom schönsten Weta begünstigt, fand heute früh 8 Uhr auf dem Schmelzer Exerzierplaz: eine große Militair- Revue vor Sr. Majestät dem König von Allerhöchstdemselben hatte sich eine glänzende Suit

der Kaiser in Allerhöchsteigener Person die in der Stärke von 20 Bataillons, 13 Escadrons und 10 Batterieen en parade aus- Nach der Frontenbesichtigung, wahrend welcht die preußische Volkshynine gespielt wurde, erfolgte eine zweimalss

Se. K. K. Hoheit der Kronprinz wohnte mit dem durch lauchtigsten Herrn Erzherzog Johann, Prinzen von Toscana Wagen dem schönen Schauspiele bei, welches auch eine immense Zl

Um 11 Uhr besuchten Ihre Majestäten die Central⸗Kavalleri⸗

Um 3 Uhr war bei Ihren Majestäten in Schönbrunn Dint von 35 Gedecken, um 5 ÄÜhr fuhren die Allerhöchsten Herrschastm J mittelst Separatzuges nach Laxenburg, woselbst der Park besichtiz

Der Aufenthalt Sr. Majestät des Königs in Schönbrunn dürse .

. . Majestät der König von Preußen ñ d , . s wohnten heute um Uhr dem Gottesdienste in der protestantisch gelung der kommerziellen Verhältnisse und der Angelegenheit der Herzog— Kirche in der ö bei, beehrten ö den ,, schen Gesandten Freiherrn von Werther mit einem längeren BVesuh⸗ und machten sodann zur Besichtigung der Neubauten eine Fahrt in

Um 4 Uhr wurde zu Schönbrunn in der kleinen Galerie da Diner bei Ihren Majestäten eingenommen, welchem nebst den Allt⸗ höchsten Suiten der Minister des kaiserlichen Hauses und die obe⸗

Um 8 Uhr wurde im Schloßiheater von den K. i. Hofscha⸗ spielern Bauernfelds Lustspiel Bürgerlich und romantisch gegebe Während der Zwischenakte war Cercle und geruhten Se. Majesin

Schweiz. Bern, 23. August, Mittags. Genfer Depescht⸗ . an den Bundesrath verlangten dringend die militairistt Intervention, in Folge davon wird heute Nachmittag ein R.

Weitere Berichte über die gestern in Genf stattgehabten Kol. . Der Staatsrath hatte eine Proclam⸗ tion erlassen, in welcher eine nochmalige Prüfung des Wahlprot⸗⸗ . trugen diese Proc mation durch die Straßen, wobei von den Radikalen auf die Ers ren geschossen wurde, darauf ertönten die Sturmglocken und a den Brücken und an den Thoren wurden Barrikaden gebaut. di

Waffen und Kanonen. Zwölf Personen wurden verwundet. 8a

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olizei und dem Militair erlaubt, die Ordnung auf den Straßen n etwas energischerer Weise wieder herzustellen und aufrecht zu halten.

Frankreich. Paris, 22. August. Der Kaiser und die gaiser in empfingen heute den Fürsten Metternich, der sich zu seiner Herbst ⸗Villeggiatur auf Schloß Johannisberg verabschiedete.

Die Session der Generalräthe, welche, mit Ausnahme des der Seine, der immer später gehalten wird, heute im ganzen Lande beginnt, dauert zehn Tage. In Marseille eröffnete Behic die Session mit einer Rede, worin der Minister bemertte, er kenne die solide Basis der Anhänglichteit seiner Kollegen an die Kaiserliche Dynastie ju gut, als daß er sich veranlaßt fühlen könnte, dieselbe noch anzu⸗ seuern ; eben so kenne er ihren praktischen Verstand und gehe daher sofort auf die Lokal-Interessen über. Hierauf entwickelte er die Wich igkeit der Bewässerungskanäle und berichtete über die Arbeiten des Kanals Saint Louis an der Rhone⸗Mündung; auch kündigte er an, daß der Kanal von Martiques vertieft und für Schiffe von großer Tragfähigkeit fahrbar gemacht werden solle; die Finanzen des De⸗ partements wurden als gut dargestellt und bemerkt, die Zusatz⸗Cen⸗ imen seien im Abnehmen begriffen.

Den neuesten Nachrichten aus Algier zufolge ist der Aufstand auf die Bezirke Boghar und Laghuat beschränkt. In Ain · el⸗Ussera wurden drei Männer und eine Frau, so wie bei Dschelsa zuvei Europäer ausgeplündert und ermordet. Ein Theil der tunesischen Insurgenten ist auf algerisches Gebiet gegangen. In der Regent: schaft Tunis ist übrigens auch noch nicht Alles, wie es geschildert wurde. Susa ist noch immer nicht unterworfen es will mit dem Kasnadar nicht unterhandeln. Diese Handelsstadt hat 104000 Ein wohner und liegt zu Lande 28 Wegstunden von Tunis entfernt. Der Bey will seine Armee auf 18,000 Mann, wovon S000 nach französischem Muster, bringen; seine Finanzen werden sich dabei gewiß sehr beben. Am 14. August traf die englische Flotte auf der Rhede von La Goulette ein.

Hr. Drouyn de Lhuys ist gestern nach Laon gereist um die Sitzung des dortigen Generalrathes, dessen Präsident er ist, zu er⸗ öffnen. l Die »Gazette de France meldet daß Herr v. Merode mit dem Paketboot von Civita Vecchia diesen Achend in Marseille ein— trift. Er kommt nach Paris, wo er sich einige Tage aufzuhalten gedenkt.

23. August. Lager abgereist. .

Türkei. Bu karest, 20. August. Durch fürstliches Dekret wurden die Professoren Falcoignu und Butsco abgesetzt, weil diesel⸗ ben bei den Municipalitätswahlen gegen die Regierungskandidaten gesiimmt und gegen deren Wahl gearbeitet haben. ;

Dänemark. Kopenhagen, 22. August. Wie die »Flyve⸗ post⸗ meint, ist man durch die Debatte am Sonnabend im Folke⸗ thing des Reichsraths zu der Erkenntniß gekommen, daß die Regie⸗ rung bei Aenderung des Grundgesetzes in durchaus gesetzlicher Weise verfahren werde. Zwei große Gruppen werden jetzt hervor⸗ treten, die eine mit den Vauernfreunden an der Spitze wird am Grundgesetz vom 5. Juni 1849 und die andere wird an der No⸗ vemberverfassung festhalten. Zwischen beiden wird. der Kampf ent— brennen, wie die Regierung sich dazu verhalten wird, bleibt abzu⸗ warten.

Der Gesetzentwurf über die neue Staatsanleihe wurde am Sonnabend schließlich im Landsthing angenommen und ist nun an das Folkething gesandt worden. Der Finanzminister wird bekannt⸗ lich darin ermächtigt, durch Benutzung des Oeresund⸗Fonds und auf andere Weise die Summe von 8 Millionen Thaler R. M. aufzubringen. . .

Das Streifcorps unter Kommando des Capitains Aarsöe, welches in letzter Zeit in der Umgegend von Svendborg kantonnirte⸗ ist vorigen Sonnabend, nach der »Spendborger Zeitung «, aufgelöst worden! Es heißt, daß ein Theil der Mannschaft, welcher aus den verschiedenen Abtheilungen der Armee genommen ist, wieder nach diesen und der Rest nach dem Centraldepot in Kopenhagen abgeht.

Mehrere spanische Offiziere, darunter ein General, welche den Kriegsschauplatz zu besichtigen gekommen sind, waren am Donnerstag in Friedericia. .

Der Antrag der 119 hier ansässigen Schleswiger an die beiden Abtheilungen des versammelten Reichsraths lautet wie folgt; Reich⸗ lich 200 60 dänisch redende Schleswiger und mit ihnen diejenigen, welche mit deutscher Zunge dänische Gesinnung verbinden, und deren Zahl selbstverständlich nicht genau sestgestellt werden kann, werden durch die Friedens ⸗Präliminarien, falls diese zur Ausführung kom⸗ men, wie durch einen Federstrich, dem schmählichsten Schicksal über— liefert. Dies zu ertragen, ist augenblicklich für die tief niedergebeugte Nation das Schwerste. Was vermag denn nun die Landesvertretung zu thun, um dies abzuwehren? Wir können und werden den Be— schlüssen der Repräsentation weder vorgreifen noch deren übrige Be⸗ schlüsse beeinflussen, aber eine Bitte, ein Verlangen fühlen wir uns berufen auszusprechen, und zwar um so mehr, weil die schleswigsche Bevölkerung dulden und schweigen muß, nämlich die Bitte Das

Der Kaiser ist noch nicht nach Chalons ins

hohe Thing wolle einen bestimmten Vorbehalt genehmigen, welcher

das Anrecht der schleswigschen Bevölkerung auf eine bezirksweise und unter größtmöglicher Berücksichtigung des Rechts der Nationalitäten auszuführende allgemeine Abstimmung schütze⸗

Der Königlich preͤußische Ober - Postdirektor Albinus hat für Jütland zur Erleichterung der Korrespondenz die Besorgungsgebübr Fon 6 Sch. dänisch pr. Brief aufgehoben.

Dagbladet« tadelt es, daß man die Schleswiger theilweise in den jämmerlichsten Unterkleidern entlasse, weil dies nur dazu dienen könne, selbst die loyal gesinnte Einwohnerschast Schleswigs der dä— nischen Sache zu entfremden.

Die offiziöse ‚Berlingske Tidender läßt sich aus Hamburg be— richten, daß dort 250 Pferdegeschirre für die demnächstige schleswig⸗ holsteinische Artillerie vollendet worden sein sollen. Einige frühere schleswig holsteinische Offiziere beaufsichtigten die Anfertigung und der Ausschuß des deutschen National⸗Vereins schenkte das benöthigte Geld.

Nach »Fyens Avis« haben zehn aus Schleswig gebürtige Sol- daten, welche vor längerer Zeit einen mißglückten Versuch machten, in einem Boote von Fünen aus zu desertiren, und seit der Haupt⸗ wache in Odense verhaftet waren, jetzt ihr Urtheil erhalten. Von der niedergesetzten Kommission wurden sie zum Strang verurtheilt, dies Erkenntuiß aber in diesen Tagen zur Zuchthausstrafe „auf Königs Gnade herabgesetzt.

4Imerika. Dem letzten großen Bollwerke der Südstagten am mexikanischen Meerbusen naht sich drohende Gefahr; die Ein nahme Mobile's durch Farragut würde für die Konföderirten in ihrer jetzigen Lage ein eben so harter Schlag sein, wie es früher der Fall New- Orleans war. Zwei Angriffe hat Mobile bereits ab⸗ gewiesen; das eine Mal, als Admiral Porter kurz nach der Erobe⸗ rung von New-⸗Orleans sich mit seiner Mörserboot⸗ Flottille den Eingang in den Hafen erzwingen wollte, das andere Mal, als un— längst Admiral Farragut Grant's Paß zu forciren suchte, um des Feindes Aufmerksamkeit von Sherman's Operationen abzulenken. Die Vertheidigungswerke der Stadt lassen oder ließen fast nichts vermissen, was je zur Befestigung eines bedrohten Platzes er⸗ sonnen worden ist. Die Bucht von Mobile hat bekanntlich zwei durch die Dauphin ⸗Insel getrennte Eingänge, westlich den Grant's Paß, östlich den Swash Channel. Der erstere, von Fort Powell landwärts und einer Batterie nebst Erdwerken von der Insel her beherrscht, ist seiner Untiefen wegen für schwere Kriegs= schiffe nicht praktikabel. Farragut hat daher die andere Durchfahrt wählen müssen. Der Swash⸗Kanal hat etwa achtzehn Fuß Wasser und ist zwei bis drei Meilen breit. Ihn beschützt von dem in eine lange und schmale Erdzunge auslaufenden Festlande her das Fort Morgan, das wichtigste Vorwerk der Bucht und Stadt, gebaut auf der Stelle des alten Forts Bowers, welches im September 1814 den Angriff eines britischen Geschwaders abschlug. Das Fort ist gänzlich Steinwerk und zählt 136 Kanonen. Auf der Ostspitze der Dauphin-Insel liegt das Fort Gaines, welches fünfzig Kanonen besitzen soll; es ist noch ganz neuen Ursprungs. Zwischen den beiden Forts, deren Kreuzfeuer allein die Durchfahrt fast unmöglich machen sollte, erstreckt sich überdies auf dem Meeresgrunde eine Reihe von eggen⸗ artigen Pfahlbarrikaden, unterbrochen nur von einer schmalen Oeff— nung zum Ein und Auslaß der Blokadebrecher, auf welche von dem Fort aus beständig eine Anzahl schwerster Geschütze gerichtet ist und die Tag und Nacht von Piketbooten abpatrouillirt wird. Die letzten Nachrichten aus dem Süden haben die Kunde gebracht, daß der unternehmende Farragut alle diese ungeheuren Schwierigkeiten überwunden hat; nicht zu vergessen dabei auch, daß eine feindliche Flotte von zwölf Kriegsschiffen, darunter vier eisen⸗ und drei baum⸗ wollgepanzerten, ihm den Eingang streitig machte. Fort Morgan und Fort Gaines hat er passirt, die Dauphin-⸗Insel besetzt, das beste der feindlichen Schiffe, den Widderdampfer »Tennessee«, in Grund gebohrt, das Widderschiff »Selma« genommen, das Widderschiff „»Gaines« gezwungen, auf den Strand zu laufen; der feindliche Admiral endlich, Buchanan, ist sein Kriegsgefange⸗ ner. Eine große Arbeit aber bleibt noch zu thun ; außer dem Reste der konföderirten Flotte stehen gewaltige Be⸗ festigungen zwischen ihm und der Stadt. Mobile ist von der Seer wie von der Landseite mit einer langen Linie von Trancheen und Wällen umgeben. Die ganze südöstliche Front vom Alabama⸗ Fluß zu dem kleinen Dog River ist stark verschanzt und von zwölf unab⸗ hängigen Erdwerken beschützt, welche wiederum durch eine Batterie von neun Geschützen auf Point Pintos bestrichen werden. Diese Batterie beherrscht gemeinfam mit einer zweiten an Garrow's Bend den zur Stadt führenden Kanal auf drei Meilen weit. Andere

Erdwerke, angeblich achtzehn Meilen lang, aber mit Ge— schützen geringerer Qualität armirt, sind gegen einen An— griff von der Landseite, etwa von Portersville her, berechnet. Die Nordseite der Stadt bis zum Alabama-Flusse hin decken zwei Battericen, drei Redouten und ein großes Erdwerk, mit zwanzig bis dreißig Kanonen, welche theilweise auch die Seeseite bestreichen. Die Garnison, unter des Generals Dabney S. Maury Befehl, zählt jedoch wahrscheinlich kaum viertausend Mann, indem es bekannt ist daß ein großer Truppentheil dem von Sherman hart bedrängten Johnston zu Hülse geschickt worden ist.