1864 / 217 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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gemälden in der Aula der dortigen Universität vorzulegen die Ehre e und nahm an dem Diner im Königlichen Schlosse Theil. Später nahm Seine Königliche Hoheit die Meldung des Hauptmanns von Frankenberg vom 2. Schlesischen Grenadier⸗Regiment Nr. 11 entgegen, welcher zu Höchstdemselben als Ordonnanz⸗Offizier für die Dauer der Herbstübungen kommandirt ist.

Mecklenburg. Schwerin, 13. September. Ihre König⸗= lichen Hoheiten der Graf und die Gräfin von Paris reisen diesen Vormittag um 11 Uhr mit dem Hamburg-Berliner Bahn— zuge von Ludwigslust wieder ab, und werden sich zuvörderst nach Dresden und von da über Eisenach an den Großherzoglichen Hof zu Weimar zum Besuch begeben. (Meckl. 3.)

Samburg, 13. September. Die von den Preußen und Oesterreichern eroͤberten 7 dänischen Kanonenböte nebst der von den Dänen aufgebrachten und ihnen wieder abgenommenen Hamburger Brigg »Herzog von Cambridge - liegen jetzt, theils von Oesterreichern besetzt, mit dem österreichischen Kanonen⸗-Dampfboot »Wall« beim Sandthorwall im hiesigen Hafen vor Anker. (H. N.)

Schleswig. Flensburg, 12. September. Nachdem be— reits gestern die Vineta« wieder hier angekommen war, liefen heute die übrigen Schiffe des preußischen Geschwaders, mit Ausnahme der »Grille«, gleichfalls wieder in unseren Hafen ein. Nach einer uns zugegangenen Mittheilung ist es durchaus nicht unwahrscheinlich, daß die jetzt bier anwesenden Schiffe sammt den aus der Nordsee noch erwarteten beiden Korvetten hier überwintern werden. Die höheren Marine -⸗-Offiziere sollen, wie wir hören, über die Beschaffen⸗ heit und die Brauchbarkeit unseres Hafens zu Kriegszwecken die günstigsten Urtheile fällen. Die von der dänischen Regierung seiner Zeit unterdrückte deutsche St. Nicolai⸗Schützengilde feiert heute nach ihrer Neubegründung zum ersten Male ihr Festschießen auf Adelbylund.

Sachsen. Altenburg, 12. September. Herzog ist gestern Abend hier eingetroffen.

Neuß. Gera, 11. September. Ihre Durchlaucht die Fürstin tritt morgen von Schleiz aus eine Reise nach der Schweiz an. Am selben Tage begeben sich Ihre Durchlauchten der Fürst und der Erbprinz nach Ebersdorf, während Ihre Hoheit die Frau Erbprin— zessin, welche unlängst aus Bad Elster nach Heinrichsruh zurück gekehrt, mit den Kindern bis im Spätherbst dort verweilen wird, wo, wie alljährlich, der gesammte Hof sich zum Winteraufenthalt nach Gera begiebt. (L. Ztg.)

Hessen. Jugenheim, 12. September. Aus Anlaß des gestrigen hohen Namensfestes Sr. Majestät des Kaisers Alexander versammelte sich hier eine so große Anzahl fürstlicher Personen und K Männer, wie dies nie zuvor der Fall gewesen sein

ürfte.

Schon am 10. Abends brachten zur Vorfeier die Gesangver⸗ eine von Jugenheim und Balkhausen ein Ständchen; die Kaiser— lichen Majestäten dankten freundlich und unterhielten sich mit den Dirigenten, den Lehrern Pabst und Vogel.

Am Festtage trafen frühzeitig Morgens viele hohe russische Würdenträger von nahe und ferne zur Gratulation ein. Kurz nach 9 Uhr kamen Seine Majestät der König von Preußen an, von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog im Bahnhofe zu Bickenbach empfangen und auf den Heiligenberg begleitet. Auch die Prinzen Wilhelm von Baden, Friedrich Wilhelm von Hefsen und Georg von Mecklenburg-Strelitz trafen, außer unseren Höchsten Herrschaften, hier ein. Um 11 Uhr war feierlicher Gottesdienst.

Kurz nach 12 Uhr setzten des Königs von Preußen Ma⸗ jestät, von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge wieder an die Bahn begleitet, Ihre Rückreise nach Berlin fort.

Am Nachmittage fand Familientafel auf dem Heiligenberge statt. Zu Ehren des Tags hatten des Großherzogs Königliche Hoheit Marschallstafel im Schlosse zu Darmstadt befohlen, wozu das Ge— folge der russischen Kaiserfamilie zahlreich eingeladen worden war.

Die Abreise der russischen Herrschaften ist auf Donnerstag, den 15ten d., bestimmt. Wie man vernimmt, dürfte uns aber die hohe Freude bevorstehen, Höchstdieselben Ende des Monats noch auf einige Zeit nach Darmstadt zurückkehren zu sehen. (Darmst. Ztg.)

Frankfurt a. M., 13, September. Ein Wiener Tele⸗ gramm der Frankfurter »Postzeitung« meldet: Heute findet eine Konferenzsitzung statt. (S. telegr. Dep. Wien.) In derselben wird, wie verlautet, über den österreichisch-preußischen Vorschlag, wonach durch Uebernahme einer Aversionalsumme seitens Dänemarks die Aktivforderungen der Herzogthümer ausgeglichen werden sollen, ver— handelt werden. Gestern Abend ist der Großfürst Constantin von Rußland im „Hotel Westendhall« unter dem Namen eines Admirals Romanoff eingetroffen und heute Morgen mit der Weserbahn weiter gereist. V Fr. J.)

Se. Hoheit der

Württemberg. Stuttgart, 11. September. Die s, des höchsten Geburtsfestes Ihrer Majestät der Königin wurde ö. die Milltaimusiken eingescilet, welche Morgens 7 Ühr die Shan Abends 8 Uhr fand großer Zaysas

der Stadt durchzogen. mit Musikbegleitung statt.

Friedrichshafen, 11. September. Der „St. A. s. g vernimmt aus sicherer Quelle, daß Se. Königliche Majestẽt 6 am Geburtsfeste Ihrer Majestät der Königin die Villa Ar he welcher auf höchsten Befehl der von diesem Besitzthum seit . hunderten geführte Name »Schloß Montfort wieder beigelegt ; den ist, Ihrer Majestät der Königin -Mutter zum Wohn ö. geräumt haben, damit Höchstdieselbe auch künftig in der . Jabreszeit an den Ihr lieb gewordenen Ufern des Bodensees 6 Aufenthalt nehmen könne. th

Schweiz. Bern, 11. September. Der Große Rath m Genf hat trotz der angekündigten Rekurse gegen den bundegtj lichen Beschluß: Gültigkeitserklärung der Wahl Cheneviere'z) den Staatsrath, dessen Beeidigung in seiner gestrigen außerorden, lichen Sitzung vorgenommen. Herr Chenevi‚re ward von der M büne, welche fast ausschließlich mit Konservativen und Independent besetzs war, mit Applaus empfangen. Am Schlusse der Situn

Mäßigung zur Versöhnung der Parteien und so zur Pacifsttin des Kantons beizutragen. In ähnlichem Sinne sprach auch Mese Vautier, der Vice⸗Praͤsident des Genfer Staatsrathes. (Köln. Ih,

erklärt hierin implicite, daß sie mit der Sache nichts zu ihn haben wolle.

Clotilde in ihrer Jacht von Havre nach Southampton geleit haben, ist heute Morgen hier angekommen. war ihm der Königliche Wagen zur Verfügung gestellt worden

welcher seine Residenz im Gesandtschaftsgebäude nimmt, bei der (mm dung empfangen. Auf heute Abend ist der Prinz bei Lord Palmu— ston, der auf einige Tage in seine hauptstädtische Wohnung zutit. gekehrt ist, zu Gaste gebeten. Prinz Napoleon hat bald nach i Landung in Southampton seine Rückfahrt angetreten.

Frankreich. Paris, 12. September.

»Themis« nach Algier ein. pesche aus Maskara vom 6. gemeldet wurde, eine kombinirte

wurde, erreicht. In der Provinz Oran bei den Sidi Scheich in Südwestwinkel Algeriens, begann bekanntlich der Aufstand. Sehn ist eine Scheidung erfolgt; ein Theil der Stämme ficht mit du Franzosen, aber die größere Zahl steht auf der anderen Seite undär herrscht den Oasengürtel wie die Hochebene der Schotts, die zwijhn der Sahara und dem Küstengürtel, dem Tell, sich erhebt. Vorläun diese letztere rein zu fegen, ist Aufgabe der französischen lt Kommando's. Die Uled-sidi.⸗Manfur, die Marabuts der Ulled. lll welche mit einzelnen Schaaren in den Tell eingefallen waren, an

Bezirke Ami⸗Mussa wurden von den zwei französischen Kolonne überfallen und nach Verlust ihrer Heerden, Zelte und 400 Ftauh ward die bewaffnete Mannschaft in die Vergschluchten getrieben un der Theil, der dort umzingelt worden, runde 500 Mann, in k Pfanne gehauen. Die Franzosen scheinen den Haupterfolg iht Präcisionswaffen, welche weiter als die arabischen Langbüchsen trug zu danken zu haben, da nur einer von ihren Scharsschützen getödtet mm die Hülfstruppen verloren zwei Reiter, die zu den Haschems gehbrtth verwundet wurden nur ein Zuave und zwei Reiter von den Sdamn Am 6. wurde der Kommandirende der Division Oran in Medrissa zurückerwartet, von wo er mit 200 Reitern eine Reklogner⸗ zirung auf Getifa unternommen hatte, um die Straße zu schüht

Beutestücke heimzuführen, da seine Goums mit der Kolonne nt Generals Martineau im Felde waren.« Die Nacht aus Tunis reichen bis zum 4. September. Der Bey . auf Beschwerdeführung des französischen Konsuls v. Beauval in Zuaven zur Stadt hinaus verlegen müssen, weil ein Theil diese gulären Regiments das spanische Konsulat geplündert und der Kun

sul nach Madrid berichtet hat, um sich Genugthuung zu verschaft⸗

Abtheilung der Harrar und der größere Theil der Aufständischen in

ermahnte der Präsident Piöetet die Anwesenden, durch Ruhen

. roßbritannien und Irland. London, 12. Septen Der Eigenihümer des (früheren südstaatlichen Dampfers »Georgn Hr. Bates, hat vom Ministerium des Auswärtigen die Weisung n. J halten, daß zufolge Entscheidung der Regierung die Angelegenht der »Georgia« vor den Prisengerichtshof der Vereinigten Staatz J gehöre und daß Hr. Bates sich demgemäß bereit halten solle, an J nannter Stelle sein Interesse in Schutz zu nehmen. Die Regiernm .

Prinz Humbert, welchen Prinz Napoleon und Prinjest Für die Eisenbahnseht Der italienische Gesandte Marquis d'Azeglio hatte den Prinze, -

? Am Sonnabtn schifft Marschall Mac Mahon sich mit seiner Familie an Bord a Die Kolonnen des Generals Martin und des Obersten Péchot haben, wie gestern bereits nach einer 2 ]. 8.

wegung im RNador gemacht und das Ergebniß das beabich;

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welche der Agha Si⸗Ahmed ⸗Uld⸗Kadhy einher zieht, um seine zahlrth⸗ .

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Englische Schiffe haben auf Ersuchen des tunesischen Generals Osman einen Malteser gekapert, der Munition und Kanonen für die Auf⸗ ständischen an Bord batte. Die Städte Monastir und Sfaz stehen noch in offenem Aufstande und haben den Agenten des Bey ihre Thore verschlossen. Mehrere Araberscheiks, welche in Tunis erschienen, um die Investitur zu empfangen, haben dem Bey erklärt, an Frieden sei nich zu denken, bevor der Ka s nad ar abgesetzt, die Steuern ermäßigt und die Gerichte gesäubert seien. Mit Einem Worte, es ist in Tunis noch alles, wie es war und wie es die Franzosen nicht lange mehr lassen können, wenn sie den Winter Ruhe in Algerien haben wollen. Auch aus Mexiko sind gestern mit der »Floride⸗ Nachrichten ein- getroffen, die 8&9 Passagiere, 200 Tonnen Waaren und 2 Millio— nen Fr, davon 43 Million für die französische Regierung, an Bord hatte. Als die »Floride⸗ am 14. August Vera⸗Cruz verließ, wußte man daselbst, daß in allen mexikanischen Häfen die Blokade auf⸗ gehoben worden war und daß Kaiser Max die Rundreise durch die Provinzen angetreten und nur ein kleines Gesolge bei sich hatte, nämlich seinen Geheimen Rath Schelzenlecher, seinen Arzt Dr. Leine— lede und seinen mexikanischen Secretair Iglesias. Die militairische Escorte bilden eine Schwadron französischer Husaren und zwei Schwadronen der mezikanischen Leibgarde zu Pferde. Während sei— ner Abwesenheit ist die Kaiserin Regentin.

Türkei. Aus Konstantinopel, 5. September, wird ge— schrieden: Nachrichten aus Bagdad zufolge haben die Türken zwar über zwei nomadische Rebellenstämme einen vollständigen Sieg davongetragen; dieser Sieg hatte aber zur Folge, daß mehrere Tribus, welche bis jetzt vereinzelt gegen die türkische Truppe in Streit gelegen waren, sich vereinigten, so daß hier einem nächsten Zusamimentreffen mit Besorgniß entgegengesehen wird.

Vor Kurzem ist egyptischer Berichte Erwähnung gethan, welche über die im Sudan eingerissenen administrativen Miß⸗ bräuche und die große Unsicherheit der Umgegend von Khartum Klage führten. Eine Bestätigung dieser Schilderungen bieten einige in der Times auszugsweise veröffentlichten Briefe von einer jener holländischen Damen, welche von Khartum aus eine Expedition den weißen Nil aufwärts angetreten haben. Durch die Intriguen und Nachstellungen einiger in jenen Gegenden fast allmächtigen Kaufleute von Khartum sind sie gezwungen worden, ihre Reise aufzugeben, ohne den Zweck, die Erforschung des Landes der Niam ˖ Niams, er⸗ reicht zu haben. Der Gouverneur des Sudan, an welchen sie sich um Schutz und Abhülfe wandten, hielt sie eine Zeit lang mit leeren Versprechungen hin und suchte ihnen hinterher, statt sein Wort zu erfüllen, noch mehr Hindernisse in den Weg zu legen. Unter der unheilvollen Administration Musa Pascha's sind im Sudan, dessen Wohlfeilheit so berühmt war, die Preise höher gestiegen als in Kairo. Die meisten der am weißen Nile gegründeten Doͤrfer, welche vor einem halben Jahre noch in voller Blüthe standen, sind jetzt von ihren Bewohnern verlassen; die Leute entfliehen den ihnen auferlegten unerschwinglichen Abgaben. Khartum ist einer Wüste gleich und nichts ist dort zu baben.

Belgrad, 8. September. Durch das von der serbischen Nationalskupschtina angenommene neue Steuergesetz wird in Serbien eine Kopfsteuer im Betrage von 3 Thlr. per Kopf für alle selbstständi⸗ gen Personen männlichen Geschlechts, welche ein eigenes Vermögen und Einkommen besitzen und nicht von dieser Steuer befreit sind (wie z. B. die dienende Militairmannschaft, über 60 Jahre alte Greise 2), ferner eine nach verschiedenen Klassen mit Rücksicht auf die Bedeu⸗ tung der Orte zu bemessende Vermögenssteuer, welcher alle im Ge⸗ setze nicht ausgenommenen serbischen Bewohner, die ein entsprechendes Vermögen oder Einkommen oder eine bestimmte Beschäftigung haben, nach Verhältniß ihres Vermögens unterworfen sind, und endlich eine nach vier Klassen zwischen 12 bis 3 Zwanziger bemessene Jung gesellensteuer für alle männlichen ledigen Individuen eingeführt, welche von fremden Leuten einen über 240 Piaster betragenden Dienstlohn beziehen. Jede Gemeinde repartirt die Steuer unter ihre Mitglieder. Gemeindezuschläge werden unter die Steuerzahler nach Maßgabe ihrer Steuerquote umgelegt. Auch die Ein⸗ kommensteuer beträgt 3 Thaler für einen jeden Steuerpflichtigen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 9. September.

Der König gedenkt in Begleitung des Herzogs von Dalekarlien am 14. eine Reise nach Oeland anzutreten. Der König und der Herzog gehen am genannten Tage mit dem Eilzuge nach Jönköping und setzen von dort ihre Reise bis Kalmar sort. Die hohen Reisenden werden am 17, in Borgholm eintreffen und am 29. nach Kalmar zurückkebren, am 21. in Jönköping und am 22. wieder in Stock⸗ holm eintreffen.

Dänemark. Kopenhagen, 10. September. Zufolge aller— höchster Resolution ist das bürgerliche Leibjäger Corps aufgehoben und sind die Studenten in Folge dessen der Verpflichtung überhoben worden, zur Vertheidigung der Hauptstadt beitragen zu müssen.

Aus Fredensborg wird der »Berl. Tidende , unter dem 9. d. berichtet: »Am gestrigen Nachmittage besuchte der Hof, welcher den Tag zu einem Besuche auf Klampenborg Jahrmarkt) bestimmt

hatte, falls die Witterung günstig gewesen wäre, Fredriksborg. Der König und Mehrere aus dem Gefolge, worunter die englischen Ka⸗ valiere, waren zu Pferde, während der Kronprinz und der Prinz von Wales mit den Damen fuhren. Als die Königliche Familie unerwartet die Schloßkirche betrat, nahm eine Trauung ihren An fang, vielleicht die erste nach der Restauration der Kirche. Der König und nach ihm die Uebrigen betraten einen der Kirchenstühle und verweilten bis zum Ausgang der Feier. Die Rückkehr nach dem Schlosse Fredensborg erfolgte um 63 Uhr.

13. September. „Dagbladet« theilt mit, daß die Deputation von Bewohnern Nord ⸗Schleswigs gestern bei dem Könige Audienz gehabt habe. Nachdem die Depu— tation die Adresse überreicht, habe der König Folgendes geantwortet: »Er wünsche innig, das nördliche Schleswig für das Königreich zu bewahren, keine dahin gehende Bemühung solle gespart werden; er könne jedoch für die Erfüllung ihrer Wünsche nur geringe Aussich⸗ ten machen, und müsse sich auf die einfache Bemerkung beschränken, die treuen Schleswiger möchten die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufgeben.

Amerika. New-9Hork, 3. September. Die Konföde⸗ rirten bieten alle ihre Kräfte auf, um die Bundestruppen aus der Position auf der Weldoner Bahn zu verdrängen. Am 25. mach⸗ ten sie wiederholte Angriffe auf das bei Neams stehende Hancock sche Corps, und gegen Abend gelang es ihnen, die feindliche Linie zu durchbrechen und einen Theil der Bahn zu besetzen. Das 5. Corps unter Ward eilte den Angegriffenen zu Hilfe und machte dem Kampfe ein Ende. Das Resultat war jedoch, daß die Bundestrup⸗ pen von den? Meilen, die sie auf der Bahn okkupirt hatten, eine Strecke von 4 Meilen aufgeben mußten. Die Verluste waren beiderseits sehr schwer; angeblich 5000 Mann auf Seiten der Kon föderirten, 2000 Mann und neun Kanonen auf Seiten der Bundes truppen. General Sherman marschirte am 28. nach Charleston vor und fand, daß Early den Rückzug angetreten hatte, die einen sagen, in der Richtung nach Martinsburg (2), die anderen, nach Richmond. Offiziell ist angekündigt worden, daß General Sher man die Stadt Atlanta genommen hat. Der Feind zieht sich nach Macon hin zurück; Sherman scheint ihm schon eine Strecke weit gefolgt zu sein; denn in East Point, einige Meilen südlich von Atlanta, hat eine Schlacht stattgefunden, in welcher, bei beiderseitigem schwerem Verlust, die Bundestruppen die Oberhand behielten. Hood's Communicationslinie soll Sherman okkupirt haben; Oberst Kilpatrick hat vierzehn Meilen von der Eisenbahn nach Macon zerstört. Fort Mor⸗ gan bei Mobile hat sich ergeben, mit Mannschaft, einschließlich den Kom- mandanten General Page, und mit seinen bedeutenden Proviant und Munitionsvorräthen. Admiral Farragut hat sich der Dienste jener Leute versichert, welche für die Konföderirten die Ezxplosionsmaschinen in die Bucht von Mobile versenkt haben, um diese Hemmnisse wie⸗ der aus dem Wege zu räumen. Auf dem Festlande bei Grant's Paß stehen 4000 Mann Bundestruppen. Die Convention in Chicago, zu deren Vorsitzendem Gouverneur Seymour gewählt worden, hat, wie bereits telegraphisch gemeldet wurde, zum Resul— tate die Aufstellung M' Clellans als Präsidentschafts⸗- Kandidaten gehabt; für die Vice - Präsidentschaft wurde G. Pendleton aus Dhio nominirt. Die von der Eonvention angenommene Basis ver— langte treues Festhalten an der Union, unverweilt zu er⸗ greifende Schritte, um einen Stillstand der Feindseligkeiten und mit demselben eine Convention der Staaten herbeizu⸗ führen oder um auf andere Weise unter Aufrechthaltung der Union den Frieden wiederherzustellen. Direkte militairische Ein mischung bei den bevorstehenden Wahlen sei als revolutionair zu be⸗ trachten und derselben demgemäß Widerstand zu leisten. Die Nomi—⸗ nation M'LClellan's ist von den Demokraten enthusiastisch gefeiert worden. Es hält sich das Gerücht noch immer, daß die Regierung Schritte zur Herbeiführung des Friedens thue oder gethan habe. Doch hat dieselbe sich veranlaßt gefunden, zu erklären, daß die Reise der Herren Jaques und Gilmore nach Richmond ganz unab⸗ hängig von der Administration gewesen. Der Finanzminister hat Submissionen für 31 Millionen Dollars, den Rest des sechs⸗ prozentigen Anlehens für 1881, ausgeschrieben.— Juarez soll in New-Orleans angekommen sein. Es erhält sich die Angabe, daß Early gegen Winchester retirirt, von Sheridan verfolgt. 10 000 Kon—⸗ föderirten mit 12 Kanonen sollen auf der Murfreesborougher Straße [7 Meilen von Nashville stehen. Ein Gesandter des Kaisers Max von Mexiko ist in Washington angekommen.

Nach den erforderlichen gerichtlichen Verhandlungen baben die Behörden der Vereinigten Staaten auf Grund des Auslieferungs= vertrages den verdächtigen Franz Müller den englischen Polizisten überantwortet; am 3. d. sollte die Rückreise nach England an⸗ getreten werden, so daß seine Ankunst morgen oder übermorgen zu erwarten steht. Vor Gericht soll Müller die unerschütterlichste Nuhe bewahrt haben. Der von den amerikanischen Behörden ihm gestellte Anwalt machte geltend, daß sein Klient den Beschreibungen der Zeugen nach keiner von den beiden in demselben Coupé mit dem ermordeten Herrn Briggs gesehenen Individuen gewesen sein könne.

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