2590
lung im Kreise 117 Thlr. 11 Sgr. 5 Pf. A388) Durch die Königliche Kommandan · tur zu Breslau, von dem Königl. Re ierungsrath Herrn Obergethmann ge— sammelt 57 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. 69) Durch den Steuer Einnehmer Hin. Dahm zu Saarlouis von der Gemeinde Differten (jährlich auf die Dauer von 6 Jahren) 8 Thlr. 990) Landwehr. Bataillon Brom berg, Beitrag der 8. Compagnie (Kreis Schubin) 121 Thlr. 6 Sgr. 7 Pf. 99 Durch Schul-Inspektor Herrn Haupt zu Halle a. S. von Lehrern und Schülern der Bürgerschule und der Parallelschule des Halleschen Waisen / hauses 45 Thlr. 992) Preußischer Volksverein zu Friedeberg R. M. 1 Thlr. 10 Sgr. Ih3) Landraths Amt zu Paderborn durch Sammlung 42 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf. 994) Hauptmann a. D. und Bürgermeister Herr v. Beeck zu Reuwied durch Sammlung 64 Thlr. g95) Amtmann Herr Blönning zu Petershagen, Kreis Minden, durch Sammlung 25 Thlr. 29 Sgr. H96) Buchhändler Herr E. Haase zu Rathenow, Gewinn desselben aus dem Verkauf von 33 Loosen für die 2c. Lotterie, für die Hinterbliebenen des Pioniers Klinke bestimmt 6 Thlr. 997) Durch das Landraths ⸗ Amt zu Görlitz von dem Uhrmacher Herrn Förster zu Kohlfurt 2 Thlr. g98) Durch das Königliche Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten von dem Konsul Herrn Louis Hartmann zu Port au Prince 300 Thlr. 1462 Thlr. 18 Sgr. 8 Pf. Hierzu die laut letzter Bekanntmachung ein · egangene Summe von 133477 Thlr. 14 Sgr. 6 Pf. Zusammen 13543940
hir. 3 Sgr. 2 Pf. Von dem, zu obigen Zwecken außerdem vorhandenen
onds, dessen Einnahme laut letzter Bekanntmachung 37, 757 Thlr. 26 Sgr.
Pf. betrug, sind verausgabt: a) laut letzter Bekanntmachung: 3926 Thlr. 6 Sgr. 9 Pf. / b) ferner ausgegeben: 1174) der Wittwe des Pioniers Klinke zu Hoenow nachstehende, für sie und ihre Kinder bestimmte Gaben; a) von dem Polizei ⸗Praͤsidenten Herrn v. Haugwitz zu Danzig, gesammelt 250 Thlr; b) von dem Buchhändler Herrn E Haase zu Rathenow 6 Thlr. zusammen 256 Thlr. Summa 4182 Thlr. 6 Sgr. 9 Pf. Bleibt Bestand 33,575 Thlr. 19 Sgr. 6 Pf. Hierzu obige Einnahme der Kronprinz - Stiftung 134,940 Thaler 3 Sgr. ? Pf. Summa des Bestandes der eingegangenen Gaben (exkl. der Elberfelder Stiftung, deren Einnahme nach der letzten Bekannt- möächung 14443 Thlr. 15 Sgr. beträgt) 168,515 Thlr, 22 Sgr. 8 Pf.
Dies wird hiermit dankend zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 17. September 1864. Der Kriegs⸗ und Marine ⸗Minister. von Roon.
Preußische Bank.
ä w g n ng
Auf Grund des S§. 62 der Allerhöchsten Bankordnung vom 5. Oktober 1846 wird eine Versammlung der Meistbetheiligten der Bank, Behufs Berathung über Abänderung der Schlußbestimmung . der Bankordnung, den Zinsfuß für Lombard-Darlehne be— treffend,
auf Freitag, den 21. Oktober dieses Jahres, Nachmittags 53 Uhr, hierdurch von mir einberufen.
Die Versammlung findet im hiesigen Bankgebäude statt. Die Meistbetheiligten werden zu derselben durch besondere der Post zu übergebende Anschreiben eingeladen werden.
Berlin, den 18. September 1864.
Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Chef der Preußischen Bank. Graf von Itzenplitz.
Angekommen: Der General⸗Major zur Disposition Ihrer Königlichen Hoheiten der Prinzen Alexander und Georg von Preußen, Baron von Knobelsdorff, aus der Schweiz.
Berlin, 21. September. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem General-Lieutenant Freiherrn Hiller von Gaertringen, Commandeur der 15. Division, dem General⸗ Major von Werder, Commandeur der 4. Garde⸗Infanterie⸗Bri⸗ gade, dem General Major von Gersdorff, Commandeur der 11. Infanterie. Brigade, dem Flügel- Adjutanten, Major Freiherrn von Los, dem Major Reclam, Platzmajor in Stettin, und dem Obersten z. D. von der Schulenburg, Hofmarschall Sr. König ⸗ lichen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen, die? Erlaubniß zur Anlegung des von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland ihnen verliehenen, zur Erinnerung an den beendigten Feldzug im Kaukasus gestifteten eisernen Kreuzes zu ertheilen.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 21. September. Seine Majestät der König nahmen gestern nach dem Diner, zu welchem die hier anwesenden fremdherrlichen Offiziere und die höheren Militairs ge⸗ laden waren, den Vortrag des Kriegs- und Marine-Ministers, General-⸗Lieutenants von Roon entgegen, und fuhren um 1035 Uhr Abends nach Schloß Babelsberg.
SHeute begeben Allerhöchstdieselben Sich um 8 Uhr zu den Ma— növern nach Brandenburg.
Hannover, 20. September. Der König ist gestern Abend über Geestemünde von Norderney hier wieder eingetroffen. D Kronprinz war in seiner Begleitung. Die Königln ist mit d beiden Prinzessinnen von längerem Aufenthalte in der Schweiz un Norditalien bereits gestern Mittag hier wieder angelangt. Auch R Minister sind sämmtlich wieder nach hier zurückgekehrt.
Mꝛhecklenburg. Schwerin, 20. September. Se. Köni liche Hoheit der Großherzog reiste in verwichener Nacht in 2. gleitung des Flügel⸗Adjutanten Major von Brandenstein und u mier⸗Lieutenants von Vietinghoff mit dem Schnellzuge von Hu. wigslust über Berlin nach Potsdam zum Manöver, und beabsichtig dem Vernehmen nach, am nächsten Sonntag, den Zoösten, nach n wigslust zurückzukehren. (Meckl. Ztg.)
Wismar, 18. September. Heute Morgen um 8 Uhr trafen die vier preußischen Kanonenboote »Comet«, Delphin«, Cyklop. und »Chamäleon« von Sonderburg kommend hier ein und legen in unserm Hafen vor Anker. Nachdem sie die hier noch lagernden Kohlen eingenommen, werden sie sich am Mittwoch wieder nach ihrer Station zurückbegeben. (Meckl. Ztg.)
Hamburg, 20. September. Der wirkliche Staatsrath Kammerherr von Vegesack, hat dem Senate seine Beglaubigun als Kaiserlich russischer Geschäftsträger zugestellt.
Das österreichische Kanonenboot Seehunde ist in der Nacht von Sonntag auf gestern mit drei Prisenfahrzeugen in Cuxhaven angekommen und das preußische Kanonenboot »Blitz« gestern Mittag von dort, der telegraphischen Meldung zufolge, mit drä kleinen Fahrzeugen im Schlepptau elbaufwärts gegangen. (H. B. 5)
Jütland. Aus Nykjöbing, vom 15. September, wird in »Morsö Avis - berichtet: Sämmtliche im Limfjord mit Beschlag belegte Schiffe sind, wie bereits mitgetheilt, zufolge einer Ordre aus Wien freigegeben worden, wogegen die dänische Regierung sich den allüirten Mächten gegenüber als Schuldner eines so großen Belaut erklären soll, wie die Summe beträgt, zu welcher die Fahrzeuge bii einer Taxation geschätzt werden. Gleichzeitig mit dieser Nachricht traf ein österreichischer Marine - Lieutenant in Lemvig ein mit der
Instruction, sogleich Vorkehrungen zur Taxation der Schiffe zu tref
sen, um darauf diese den Eignern zurückzugeben, mit der Freiheit, hinzusegeln, wohin sie wollen. Die Tazation hat am Montag Nachmittag stattgefunden und bereits gestern, Mittwoch, sind zwi von den zehn in Nykjöbing zu Hause gehörenden Fahrzeugen hier angekommen.
Nassau. Schwalbach, 20. September. Gutem Vernch, men nach wird der Kaiser Alexander von Rußland morgen zu einem Besuche der Kaiserin Eugenie hier eintreffen und einige Stunden verweilen. Der Kaiser wird von dem General Adjutanten Grafen Adlerberg begleitet sein.
Baden. Karlsruher 18. September. Wie die Karlet. Ztg.“ mittheilt, haben sich Ihre Königlichen Hoheiten der Groß— herzog und die Großherzogin Sonnabend, 17. d. M., Vor mittags 11 Uhr, zu einem kurzen Besuch bei Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin von Rußland nach Friedrichshafen begeben. Nach zweistündigem Aufenthalt daselbst kehrten Höchsidie— selben wieder auf die Mainau zurück.
Heute Nachmittag trafen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Rußland, der Konig und die Königin von Württem. berg, so wie Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Großfürst Thronfolge und die Großfürsten Alexander, Wladimir und Alexis auf festlih beflaggtem Boote zum Gegenbesuch auf der Mainau ein. Die Majestäten waren von dem Staatskanzler Fürsten Gortschakoff / dem Kaiferlichen Minister des Auswärtigen, Grafen Moukhanoff, den Ober ⸗Hofmeistern Fürsten Dolgoroukoff, Grafen Uexküll, den Gene— ralen Grafen Taubenheim, Peroff und Richter, einem zahlreichen Sofstaate und den Kaiserlich russischen Gesandten an dem Königlich württembergischen und Großherzoglichen Hofe begleitet.
Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften verweilen mehren Stunden im Kreise der Großherzoglichen Familie und traten mit einbrechender Dunkelheit die Rückfahrt nach Friedrichshafen wiedet an, nachdem Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin Ällerhöchst⸗ und Höchstdenselben bis auf das Boot daß Geleite gegeben hatten.
Württemberg. Stuttgart, 26. September. Se. Majesit der König hat Ihre Kaiserlichen Hoheiten die Großfürsten Al ezan⸗ der, Wladimir und Alexis, Söhne des Kaisers von Rußland
Majestät, unter die Großkreuze des Ordens der Württembergischn
Krone aufgenommen. Oesterreich.
(St. A. f. W.)
Wien, 20. September. Se. Majestät der
Kaiser ist gestern von Schönbrunn nach Kis-Béär in Ungarn
abgereist.
Die »General - Corresponden; aus Oesterreich« bezeichnet dit Zeitungsnachricht, daß Oesterreich, wenn es von Preußen keine reellen werthvollen Konzessionen auf materiellem Gebiete erlangen würde, mit Frankreich wegen Abschlusses eines österreichisch - französ, schen Handelsvertrages unterhandeln könnte, was Lockerung der
as zum Präsidenten des
serreichisch preußischen Allianz und engeren Q.schluf die West⸗ i zur Folge haben würde, als eine nr nnn. 3
Großbritannien und Irland. London, 9. September. nHalifaß ist eine Reiterstatue des Prinzen Albert er— sichet worden zu deren Ausführung man die nöthigen Fonds auf dem Wege öffentlicher Subscription erhoben hat. Sir Fharles ood hielt bei der Enthüllungsfeierlichkeit die Inaugurationsrwe.
Der Herzog von Sachsen-Coburg und Gemahlin haren hh gestern von Ihrer Majestät der Königin in Balmoral ver- uabschiedet und sind in der Hauptstadt eingetroffen, um heute die Rückreise nach Deutschland anzutreten. — Der künftige britische Botschafter am preußischen Hofe, Lord Napier, ist nach Balmoral jur Königin gereist.
Der Herzog von Cambridge ist von seiner Reise nach Faris und Deutschland in die Heimath zurückgekehrt, während die srinzessin Mary mit ihrer Schwester, der Großherzogin von Meck— inburg-Strelitz, eine Tour nach der Schweiz angetreten hat.
Prinz Humbert, welcher vor seiner Rückkehr nach London in
Begleitung des italienischen Gesandten und des Generals Revel eine Tour durch Yorkshire und die mittleren Grafschaften gemacht hatte, hesucht heute die Docks und das Arsenal von Woolwich. Am Fonnabend empfing er im italienischen Gesandtschaftsgebäude den herzog von Chartres. Eine Arbeitseinstellung in großem Maße hält jetzt die sohlen⸗ und Eisendistrikte von Staffordsbire und Worcester⸗ shire in Aufregung. Seit mehreren Wochen ist die Bewegung shon im Gange, und die Zahl der Arbeiter, welche sich weigern, uf die in Folge der niedrigen Eisenpreise von ihren Herren be— shlossene Herabsetzung des Lohnes um 6 Pence täglich einzugehen ind es vorgezogen haben, ihre Beschäftigung zu verlassen, wird be— tcts auf 18,060 angegeben. Drei Massenmeetings haben sie im laufe der vorigen Woche abgehalten, die je fünf- bis fechstausend köpfe zählten. Die Polizei hat umfassende Maßregeln getroffen, um dem Bruche der öffentlichen Ordnung vorzubeugen. Ob die Op⸗ postion sich noch längere Zeit in solchem Umfange halten kann, ist sboch sehr fraglich; denn in der Unterstützungskasse der Arbeiter. nion tritt schon Ebbe ein und die zeitweilige Verarmung macht w den genannten Distrikten große Fortschritte.
Der Bischof von Kerry in Irland hat in Kenmare eine soße schöne römisch-katholische Kirche eingeweiht, welche ein klonderes Interesse durch den Umstand besitzt, daß der Priester der lertigen Pfarre sie ganz allein aus eigenen Mitteln hat erreichen lssen. Die Opferfreudigkeit des Geistlichen beschränkte sich jedoch iht auf das gottesdienstliche Gebäude, sondern es verdanken ihm uch ein Kloster und geräumige Schulen, in denen vierhundert Kin⸗ zer Unterricht empfangen, ihre Entstehung. Im Laufe der letzten schs Jahre hat der würdige Hirte nicht weniger als 15,000 Pfd. St. us gener Tasche zur Befriedigung der religiösen und intellektuellen Bedürfnisse seiner Gemeinde hergegeben. t
Zum gerichtlichen Verhöre Franz Müller's sind am Sonnabend nnr einige einleitende Schritte geschehen; es wurde ihm im Polizei⸗ Büreau die Anklageakte vorgelesen.
Der britische Gesandtschaftssecretair in München, Mr. Bonar, scht in seinem amtlichen Bericht einen Vergleich zwischen deut⸗ shen und englischen Eisenbahnen, hauptsächlich mit Rücksicht uuf die Sicherheit der Passagiere, und empfiehlt den englischen Eisen⸗
slahn-Gesellschaften, sich an ihren kontinentalen Nachbarn ein Muster
jw nehmen. Er macht auf die Blüthe und große Anzahl der nur fir Eisenbahnen berechneten Lebensversicherungs⸗Gesellschaften in England aufmerksam, welche einer sehr zu bedauernden Nothwendig⸗ t ihr Entstehen verdankten, und verweist zum Gegensatz auf die sat absolute Abwesenheit, weil Unerforderlichkeit, solcher Gesellschaften in Deutschland.
Frankreich. Paris, 19. September. Die Fregatte »The⸗ nis. mit dem Herzoge von Magenta, dem neuen General,
Bauverneur von Algerien, an Bord, ist gestern von Toulon nach Alzier abgegangen. Die Dampf ⸗Fregatte »Labrador« hat heute m verlassen, um 1000 Mann Truppen nach Algerien zu be⸗ fördern.
Spanien. Madrid, 19. September. Das Ministerium gat erklärt, es werde in der peruanischen Frage energisch auftreten. U San Domingo betrifft, so will es nicht eher einen definitiven zischluß fassen, als bis es die Cortes zu Rathe gezogen hat.
Man liest in der ⸗Bolsa« vom 16. September: Wie es heißt, söl General O'Donnell zum Präsidenten des Senates und Kom⸗ nandanten des 1sten Armeecorps ernannt werden, Hr. Rios⸗
Staatsrathes, General Lersundi In General- Capitain von Cuba werden und General Ros de lano General⸗Capitain der Philippinen. d Dem »Pueblo. vom 16. September zufolge gedenkt der Infant on Sebastian von Bourbon seinen Wohnsitz in Asturien zu ihmen. Andere sagen, er werde ins Ausland gehen.
2591
Italien. Rom, 20. September. Ein Rundschreiben des Papstes an die polnischen Bischoͤfe empfiehlt ihnen Unterwerfung unter die bestehenden Behörden, tadelt die Ausschreitungen der russi⸗ schen Regierung gegen die Katholiken, erklärt daß die Geistlichkeit und die Glaubenstreuen solchen Maßnahmen, die den göttlichen Ge⸗ setzen zuwiderlaufen, keinen Gehorsam schuldig sind und droht den Verfolgern mit nahen Strafen, denn die Zeit des Erbarmens sei kurz und die Mächtigen würden nachdrücklich gezüchtigt werden.
Nußland und Polen. Warsch au, 18. September. Es ist im amtlichen »Dziennik Warszawski- zu lesen; Da die Ordnung im Lande wiederhergestellt ist, hat Se. Excellenz der Statthalter Graf Berg vermttelst eines Cirkulars an die Chefs der Militairabthei- lungen vom 20. August (1. September n. St) die denselben früher für die Zeit der Bauer des Kriegszustandes ertheilte Attribution zurückgezogen, wonach sie Civilbeamte von ihren Aemtern entfernen durften. Es bleibt jedoch den General Chefs der Oberabtheilung vorbehalten, Beamte jeder Behörde, die augenscheinlich kein Vertrauen verdienen, sosyrt zu entfernen, gleichzeitig aber haben sie (die Gene⸗ ral-⸗Chefs) vor jedem einzelnen Falle den Statthalter, sowie den Di⸗ rektor der betzeffenden Kommission (Ministerium) davon zu benach⸗ richtigen. — Vorgestern ist wiederum ein Transport Inhaftirter der Citadelle in fie Beportation geschickt worden. Er bestand gerade aus 100 Personen, 99 männlichen und einer Frau.
Von der polnischen Grenze, 19. September. Nach den Andeutungen offizieller russischer Blätter zu schließen, liegt es im Plane der russischen Regierung, der deutschen Einwanderung nach Polen alle mögliche Erleichterung zu gewähren und ihr dadurch, so wie durch Erweiterung des polnischen Chaussee⸗ und Eisenbahnnetzes eine möglichst große Ausdehnung zu geben. Sobald die nöthigen Vorbereikungen zur Ausführung dieses Planes getroffen sind, sollen, sicherem Vernehmen nach, nicht blos die den Einwanderern zu ge⸗ währenden Erleichterungen und Privilegien zur Kenntniß des deut schen Publikums gebracht, sondern auch Agenten zur Organistrung von Einwanderungs-Gesellschaften in die benachbarten Deutschen Provinzen gesendet werden. Schon jetzt beabsichtigten viele deutsche Landwirthe aus den Provinzen Pommern und Brandenburg Grund besitz in Polen zu erwerben, und hatten sich deshalb theils persönlich, theils brieflich an den Statthalter Grafen Berg mit der Bitte ge— wendet, ihnen ein Verzeichniß der zum Verkauf gestellten Güter und Ländereien nebst Angabe der Preise und der übrigen Kaufbedingun⸗ gen mitzutheilen. Sie erhielten den übereinstimmenden Bescheid, daß sie ihre Absicht, sich im Königreich Polen mit Grundbesitz anzukau⸗ fen, so lange verschieben möchten, bis die dort noch herrschenden schwankenden Zustände sich vollkommen wieder befestigt haben und namentlich die durch die Kaiserlichen Bauern -Ukase eingeleiteten Regu⸗ lirungen geordnet sein würden; der Zeitpunkt, wo die Regierung den Verkauf von Ländereien an deutsche Ansiedler beginnen werde, solle, sobald er eingetreten, in öffentlichen Blättern bekannt gemacht werden. — Das für Polen ausgearbeitete neue Schul- Reglement hat bereits die Kaiserliche Bestätigung er⸗ halten und wird nächstens publizirt werden. Nach dem— selben sollen für die Polen polnische, für die unirten Ruthenen in Podlachien und im Lublinschen, sowie für die Juden russische, und für die deutschen Fabrikarbeiter und Kolonisten deutsche höhere und niedere Schulen errichtet werden. Aber auch in den polnischen und deutschen Schulen soll der Unterricht in der russischen Sprache ver- bindlich sein. Die Zahl der unirten Ruthenen im Königreich Polen beträgt nahe an 306,000, die der deutschen Fabrikarbeiter und Ko- lonisien 250,000, der Juden 600,000. — Im Gouvernement Lublin treiben sich noch immer kleine Insurgentenbanden in den Wäldern herum. Eine dieser Banden, die von einem Geistlichen, Brzoczowski, geführt wird, machte unlängst einen Angriff auf den durch einen Wald unweit Siedlee reisenden, und nur von einem kleinen Gefolge begleiteten General Maniukin. Es gelang dem General, sich mit seinem Gefolge durch die Flucht zu retten. Noch an demselben Tage wurde von Siedlce eine Abtheilung Kavallerie zur Verfolgung der Bande ausgesandt, welche dieselbe auch bald einholte und zwei In- surgenten gefangen nahm. Beide Gefangene wurden am folgenden Tage in Siedlee standrechtlich gehängt. (Osts. Ztg.)
Schweden und Norwegen. Stockholm, 16. Septem⸗ ber. Durch eine Königliche Verordnung vom 13. d. ist der Zins⸗ fuß freigegeben worden für Anlehen, welche für nicht über 6 Monate ohne Pfand auf festes Eigenthum kontrahirt werden.
Der Prinz und die Prinzessin von Wales werden bei ihrer hiesigen Anwesenheit in der Wohnung Karl Johanns, der zweiten Etage des Königlichen Schlosses, ihren Aufenthalt nehmen. Man ist bereits damit beschäftigt, die Zimmer auf das Prachtvollste zu ihrem Empfange auszustatten.
Amerika. Ein pennsylvanisches Blatt bemerkt, daß seit dem Falle von Fort Sumter die Rekrutirung in Pennsplvanien nie so rasch und ungehindert von Statten gegangen seis 3060090 Soldaten seien schön am 23. August in die Armee getreten, und in kurzer Zeit würde der auf Pennsylvanien fallende Antheil, der Rekruti= rungsordre des Präsidenten ohne Aushebung dienstbereit sein.
Das in London erscheinende Organ der südstaatlichen Conföde -