1864 / 237 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Die österreichische Fregatte »Schwarzenberg« und der Schrauben⸗

dampfer Don Juan, welche gestern Morgen auf ihrer Fahrt von Bremerhaven nach Brest in den Sund einliefen.

Frankreich. Paris, 5. Oktober. Der Moniteur« meldet: Ihre Majestät die Kaiserin ist diesen Abend um 77 Uhr im Palast von St. Cloud angekommen.

Im April v. J. trat hier eine von den Regierungen Frankreichs, Eng⸗ lands, Belgiens und Hollands beschickte internationale Konferenz zusam⸗ men, welche die aus der Verschiedenheit der Zuckergesetze entstehenden Fra⸗ gen prüfen und auf Mittel denken sollte, „wie die in dem Drawback, der dem raffinirten Zucker gewährt wird, enthaltenen Prämien abzuschaffen sein möchten.. Darauf gingen im Juli d. J. französischerseits die Herren Barbier, Herbet und Ozenne nach Haag, Brüssel und Lon⸗ don, wo es ihnen gelang, vorläufige Arrangements zu Stande zu bringen. Im vorigen Monat trat hier dann abermals eine inter— nationale Konferenz zusammen, und diese hat, wie der »Moniteur« heute anzeigt, nach dreiwöchentlicher Berathung sich über eine Reihe von Bestimmungen geeinigt, welche in spätestens Monatsfrist zu einer diplomatischen Eonvention sormulirt sein werden. Diese Lösung, bemerkt das amtliche Blatt, »entspricht dem von unseren berathenden Versammlungen so oft geäußerten Wunsche, einer für den Staats— schatz so lästigen Sachlage durch den Abschluß eines internationalen Vertrages ein Ende gemacht und dadurch das Gleichgewicht in der Konkurrenz zwischen den Zuckerraffinerieen der verschiedenen Länder wiederhergestellt zu sehen.«

Man meldet den Tod des Contre⸗-Admirals Tardy de Mon⸗ kravel, Gouverneurs des französischen Guyana. reich gekommen, um hier seine Gesundheit herzustellen.

Heute wurde, wie der »Abend-Moniteur« meldet, in der Kirche von Rueil der Todestag der Königin Hortense durch ein feier⸗ liches Seelenamt begangen.

Es gehen der »Patrie« Privatnachrichten von der französischen Seedivision des Stillen Oceans unterm 17. August zu. Alle mexi⸗ kanischen Häfen der Küste des Stillen Oceans waren in den Händen der Franzosen und waren der Intervention beigetreten. General Morales, Gouverneur des Staates Sinaloa, war mit einem kleinen Truppencorps nach Norden gegangen. Der Contre⸗Admiral Bouet wollte sich gegen Anfang September mit den Dampf⸗Fregatten Pallas. und »Victoire« nach Aeapulco begeben, um dort seinen Nachfolger, Contre⸗Admiral Mazeères, zu erwarten und ihm sein Amt zu überliefern.

„. 5. Oktober. Herr von Bismarck sist heute nach Biarritz, wo er, wie es heißt, 14 Tage zu bleiben gedenkt, abgereist.

Nach der »Patrie« wird die Verlegung des Sitzes der Regie rung nach Florenz vor Ende Februar erfolgen.

Das „Pays theilt mit, daß Baron Talley rand, bisheriger Botschafter am Berliner Hofe, zum Botschafter in St. Petersburg ernannt sei.

Spanien. Madrid, 5. Oktober. Laut Berichten aus San Domingo war General Gan dara nach dem bei Puerto Plata erfochtenen Siege nach Monte Christi zurückgekehrt und hatte Herrn Figuersa nach Spanien geschickt, damit derselbe der Regierung die Tage der Dinge aus einander setze.

Italien. Bologna, 1. Oktober. Die »G. C.« meldet: „Seis mehreren Tagen dauert hier der Zug durchreisender geistlicher Würdenträger aus Belgien und Frankreich ununterbrochen fort. Man spricht in bestimmtester Weise von einer in Rom bevorstehen⸗ den großen Versammlung französischer, spanischer und süddeutscher Prälaten, um in unmittelbarer Uebereinstimmung mit den Inten⸗ ionen des h. Stuhles die gegenüber den neuesten Ereignissen zum Schutze der Kirche einzuhaltende Linie zu vereinbaren.«

Der Kriegs-Minister Merode ist in der Nacht vom 28. Sept. von Marseille kommend, in Eivitavecchia eingetroffen und hat sogleich die Reise nach Rom fortgesetzt.

Tirkei. Es sind in Marseille, den 5. Oktober, Nachrichten aus Konstantinopel angekommen. Der Prinz Murat und seine Familie waren Freitags dort angekommen.

Der Gesandte und die wichtigsten Persönlichkeiten des Kaiser—

lichen Palastes kamen, um den Prinzen zu bekomplimentiren, welcher Es wurden ihm große

von dem Sultan einpfangen worden ist. Ehrenbezeugungen erwiesen. Der Sultan begab sich dann ins Hotel der . Gesandtschast, um dem Prinzen einen Besuch zu machen.

Der Independan ee zufolge hat das Patriarchat in Konstan—⸗ tinopel sich mit den 150 Millionen Piastern, die ihm als Entschädi⸗ . 3 für die rumänischen Klöster vom Fürsten Kusa geboten worden

nd, nicht zufrieden erklärt und der Pforte das Recht bestritten, eine Transaction in dieser Angelegenheit zu erzwingen.

Das bereits von der Pforte veröffentlichte neue Libanon-Regle—⸗ ment ist von den Großmächten, aber nicht von Italien unterzeichnet, Tetzteres, das auch schon zu dem Arrangement vom 9. Juni 1861 nicht war zugezogen worden und damals gegen diese Kompetenz- verweigerung protestirt hatte, hat jetzt einen neuen und schärferen Protest erhoben, da es als Mitunterzeichner des Pariser Friedens Hheansprucht, zu den Akten der Großmächte zugezogen zu werden.

Er war nach Frank⸗

Rußland und Polen. St. Petersburg, 5. Oktober a. St. Das Verwaltungs Comité der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zeigt an, daß die Akademie, unter Allerhöchster Be—⸗ stätigung, die Herausgabe der »St. Petersburger Deutschen Zei—⸗ tung«, vom 1. Januar 1865 an, dem bisherigen Herausgeber und Redacteur, Herrn Dr. Friedrich Meyer, von Neuem auf zehn Jahre übertragen hat.

Von der polnischen Grenze wird der »Osts. Ztg.‘ unter dem 5. d. M. geschrieben: »Die Anwerbungen für die mexika— nische Armee nehmen unter den in Mähren internirten Polen immer größere Dimensionen an. In Olmütz allein ließen sich in der ersten Hälfte des vorigen Monats 20 internirte Polen anwerben, von denen am 16. v. M. 86 und Tags darauf 114 nach Wien abge— schickt wurden, um von da nach Triest befördert zu werden, wo die Einschiffung erfolgt. Verhältnißmäßig eben so groß ist die Zahl der Internirten, die sich in Ilau, Teltsch und anderen Internirungs⸗ Stationen haben anwerben lassen. In Teltsch, wo sich noch 118 inter- nirte Polen befinden, sind von denselben in letzter Zeit wiederholt Fluchtversuche gemacht worden, die aber in den meisten Fällen durch die Wachsamkeit der Aufseher vereitelt wurden. Nur 5 Internirten gelang es, die Freiheit zu gewinnen. Durch diesen Erfolg ange— spornt, versuchsen dort am 14. v. M. wieder zwei Internirte, aus dem Gefängnisse auszubrechen und die Flucht zu ergreifen. Sie waren eben im Begriff, in einem nach dem Garten zu gelegenen Zimmer aus dem Fenster zu steigen, als sie vom Wachtposten be— merkt und angerufen wurden. Da sie auf den Ruf nicht achteten, so schoß der Wachtposten nach ihnen. Die Kugel drang dem einen, Thomas Nieprzecki, einem ehemaligen Insurgenten-Offizier, durch den Kopf, dem zweiten, Joseph Zaleski, riß sie einen Theil des Unter— kiefers und der Zunge weg. Nieprzecki starb nach zwei Tagen. In Warsch au sind bereits Schritte eingeleitet, um dort wieder eine deutsche Zeitung als geistigen Mittelpunkt für die deutsche Be—⸗ völkerung im Königreich Polen ins Leben zu rufen. Der Statthalter Graf Berg soll sich bereit erklärt haben, dem neuen Blatt eine Sub vention aus Staatsfonds zuzuwenden, falls es zur Förderung der Interessen der russischen Regierung und namentlich zur Belebung der deutschen Einwanderung nach Polen mitwirkt. Schon früher bestand in Warschau ein deutsches Blatt unter dem Titel Warschauer Zeitung«, das ungeachtet sortwährender Anseindungen, der es sei⸗ sens der polnischen Presse ausgesetzt war, sich großer Verbreitung er— freute. Es erlag kurz vor Ausbruch des Aufstandes dem Terroris⸗ mus der Revolutionspartei. Laut offiziellen Ausweisen sind im Monat August 514 kriegsgerichtliche Urtheile in Galizien rechtskräftig geworden, von denen, was das Strafmaß anbetrifft, namentlich die des Krakauer Kriegsgerichts durchaus den Urtheilen der früheren Monate nicht nachstehen. Am schwersten sind in Ga— lizien die Vertreter der polnischen Tagespresse von der Strenge der Kriegsgerichte betroffen worden, die fast sämmtlich in Gefängnissen schmachten «.

Bei Gelegenheit der Anzeige über die Eröffnung des neuen Kursus in dem Gymnasium und Progymnasium zu Wilna macht die »D. Petersb. Ztg.“ auf den Umschwung aufmerksam, der im Unterrichtssysteme der westlichen Gouvernements stattgefunden hat

und führt dafür die nachfolgenden Data an: Im September 1363

waren im Gymnasium und Progymnasium 534 Schüler, darunter 54 griechisch⸗katholische; in diesem Jahre waren 562 Schüler, dar— unter 99 griechisch⸗katholische; unter den Lehrern waren damals 9

Russen, 24 Polen, 3 Deutsche und 1 Franzose; jetzt sind 26 Russen, . 3 rsmisch-⸗katholische Polen als Religionslehrer und 8 Ausländer, (

darunter 5 Deutsche. Dänemark.

führt aus, daß in der Erinnerung an den König, dessen Tod das

Signal zum Angriff auf das Vaterland gebildet habe, die Kraft

zur Wiederherstellung Dänemarks liege, und die Redaction erklärt sich mit dieser Anschauung einverstanden.

Der Nachlaß Königs Friedrich VII. wird am Freitag, den 7. Oktober, und folgenden Tagen von der Theilungs ⸗Kommisz sion in öffentlicher Auctlon auf dem Christiansborger Schlosse zu Kopenhagen verkauft werden. Derselbe enthält unter Anderem eine

werthvolle Gemäldesammlung, bestehend in cirea 500 Oelmalereien von bekannten Künstlern, und diverse Prätiosen, Golddosen, Brust⸗

nadeln, Ringe mit Brillanten und Diamanten besetzt. Der Orlogs⸗Capitain P. C. Holm, einer der tüchtigsten See,

Offiziere, ist vorgestern mit Tode abgegangen. Vor einiger Zeit ö.

wurde er krank ans Land gebracht von der Fregatte »Iylland«,

deren Chef er war und welche er in dem Treffen bei Helgoland am

9. Mai d. J. kommandirte. Ein in Christiania unter dem Titel =⸗Intelligenzsedler⸗ heraus. kommendes Blatt bringt gegenwärtig häufige Mittheilungen aus

1 Kopenhagen, 4. Oktober. Seit dem 1. d. M. giebt der Gründer der »Flyvepost«, Herr E. Meyer, hier unter dem Titel »Frihedsbladet« («⸗Freiheitsblatt«) eine politische Zeitung her— aus, welche zum Organ des konservativen »Au gustvereins« be. stimmt sein foll. Die Nationalpartei wird den 6. Oktober, als den Geburtstag des verstorbenen Königs Friedrich VII., zu politischen ; Demonstrationen benutzen. Ein Eingesandt im gestrigen »Dagbladet⸗

Island, die zwar von Reykiavik datirt sind, aber, wie » Faedre⸗ sandet« vermuthet, in Kopenhagen geschrieben werden. Sie haben eine oppositionelle Tendenz und scheinen darauf berechnet zu sein, den Norwegern die Mißgriffe auseinander zu setzen, welche die dänische Regierung sich den Schulden ko]mmen läßt. In einer dieser Mittheilungen, datirt vom 7. August, wird Klage geführt über die mangelhafte Commu— nication, über Vorenthaltung des Steuerbewilligungsrechts, so wie über finanzielle Uebervortheilungen von Seiten Dänemarks und überhaupt über Nichtordnung der Versassungs Verhältnisse Islands. »Faedrelandet« findet es freilich beklagenswerth, daß diese Foch nicht geordnet sind, entschuldigt solches aber theils durch die schwierigen Verhältnisse, in welchen sich jetzt Dänemark selbst be— finde, theils durch die ganz übertriebenen Forderungen der islän— dischen Oppositionspartei. Dagegen sei es eine schändliche Be⸗ schuldigung gegen den dänischen Reichstag, daß er Island unter seiner Vormundschaft halten wolle, da er doch im Gegentheil mehrere Male den Wunsch geäußert habe, daß das is ländische Althing das Steuerbewilligungsrecht erhalten möge, auch müss es dem Briefschreiber bekannt sein, daß die dänische Regierung Schritte gethan habe, um diesem Wunsche zu entsprechen, namentlich durch Ernennung einer Kommission ad hoc, die jetzt mit ihrer Ar⸗ beit fertig und deren angebliches Resultat die Bewilligung eines festen jährlichen Zuschusses für Island sei. Die Angabe des Brief⸗ schreibers, daß Island für verkaufte Ländereien 13 Millionen bei Dänemark zu Gute habe, wird von »Fädrelandet« in Abrede ge⸗ stellt. Die Verkaufssumme betrage nur etwa 300,000 Thlr., wovon die jährlichen Zinsen 125000 Thlr. betrügen, während das jährliche Defizit sich auf 30 0090 Thlr. belaufe. »Fädrelandet« nennt den Briefschreiber den isländischen Schleswig-Holsteiner, da er in seinen Mittheilungen die isländischen Zustände und Gravamina mit den schleswig ⸗holsteinischen vergleicht.

Wie von gut unterrichteter Seite versichert wird, hat unter den Parteien der demokratischen »Bauernfreunde« (Chef: der Redacteur J. A. Hansen) und der Professoren (hervorragendes Mitglied: der Txministerpräsident Hall) eine auf die Benachtheiligung der Zukunft des jetzigen Ministeriums Bluhme gerichtete Annäherung stattge— funden. Man wird das skandinavistische Banner aufstecken.

Amerika. Laut Berichten aus Lima vom 28. August, die über Madrid eintreffen, herrscht unter der peruanischen Bevölkerung große Unzufriedenheit wegen des durch das Zerwürfniß mit Spanien verursachten Stockens des Handels man tadelte die Haltung der

Regierung als im Widerstreite mit den Landesinteressen stehend, und

mehrere Deputirte hatten den Antrag gestellt, freundschaftliche Unter⸗ handlungen mit Spanien anzuknüpfen.

Die in Madrid erscheinende »Eorrespondencia⸗ bringt Nachrich⸗ ten aus Mexiko, denen zufolge die französische Fregatte Dramont« die beiden Juaristischen Schiffe »El Libertador und »El Mejicano« genommen hat.

Nach weiteren Berichten aus New-⸗9York vom 24 v. Mts. hat Sheridan die Konföderirten unter Early bis Straßburg verfolgt, nachdem er ihn noch einmal bei Fishers-Hill geschlagen und s6 Kanonen erbeutet hatte. Die Verfolgung dauerte fort. Bei Petersburg hat noch keine Schlacht stattgefunden. Die Frie— densdemokraten sind entschlossen, der Kandidatur Mac Clellan's sich nicht zu widersetzen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen -⸗Büreau.

Paris, Freitag, 7. Oktober, Morgens. Nach dem heutigen „Moniteur« sind folgende Personen zu Senatoren ernannt: Dar⸗ boy, Erzbischof von Paris, der Herzog von Montebello, bisher Botschafter in Petersburg, Adolph Barrot, Gesandter in Ma⸗ drid, Boinvilliers und Godelle, Vice⸗Präsidenten des Staats⸗ raths, Graf Salignac-Fénelon, Gesandter beim deutschen Bunde, Graf Nieuwekerke, Intendant.

Der »Moniteur« veröffentlicht den Text der Convention vom 15. September, wie folgt: .

Art. 1. Italien verpflichtet sich, das gegenwärtige Gebiet des Papstes nicht blos nicht anzugreifen, sondern auch, selbst mit Ge— walt, jeden Angriff auf dasselbe von außen her zu verhindern.

Art. 2. Frankreich wird seine Truppen nach und nach aus Rom zurückziehen, in dem Maße, wie die Armee des Papstes re— organisirt sein wird. Die Räumung Roms muß innerhalb zweier Jahre vollendet sein.

Art. 3. Die Regierung Italiens enthält sich jedes Einspruches gegen die Errichtung einer päpstlichen Armee, selbst wenn sie aus kathollschen Freiwilligen gebildet würde. Dieselbe muß hinreichend die Autorität des heiligen Vaters, so wie die Ruhe im Innern und

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Isländern gegenüber angeblich zu

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an den Grenzen aufrecht zu erhalten wissen, so jedoch, daß diese Truppenmacht nicht zu einem Angriffsmittel gegen die Regierung Italiens ausarten kann.

Art. 4. Italien erklärt sich bereit, einen Theil der Schulden des ehemaligen Kirchenstaates auf sich zu nehmen.

Art. 5. Diese Convention soll binnen 14 Tagen ratifizirt werden.

Im Protokoll vom 15. September heißt es: Die Convention vom 15. September wird erst dann rechtsverbindlich werden, wenn der König die Verlegung seiner Residenz nach einem Orte, welchen er später zu bezeichnen hätte, befohlen haben wird. Die Verlegung muß in einem Zeitraum von 6 Monaten, vom Tage der Conven—

tion an gerechnet, stattfinden und soll dieses Protokoll mit der Con⸗

vention gleiche Kraft haben.

Eine unterm 3. Oktober von Nigra und Drouyn unterzeich⸗ nete Declaration bestimmt, daß die für die Verlegung der Hauptstadt angesetzte Frist von 6 Monaten eben so beginnen soll, wie die für die Räumung des päpstlichen Gebietes bestimmte Frist von 9 Jah. ren, nämlich mit dem Datum des Königlichen Dekretes, welches das dem Parlamente demnächst vorzulegende Gesetz sanctionirt. Die italienische Regierung hat diese Abänderung gefordert, weil sie es für nöthig erachtet, daß eine so wichtige Maßregel dem Parlamente unterbreitet werde.

Die Depesche Drouyns an Malaret vom 23. September ist mit dem von der Frankfurter »Europa« mitgetheilten Auszuge übereinstimmend.

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Kunst und Wissenschaft.

Zeitschrift für Preußische Geschichte und Landeskunde. Unter diesem Titel ist ein Unternehmen ins Leben getreten, das sich die Auf⸗ gabe stellt, gründliche Kenntniß der Gesammtentwickelung des Vaterlandes in möglichst weite Kreise zu verbreiten. Sie will diesen Zweck einmal durch Mittheilung werthvoller neuer Arbeiten auf dem bezeichneten Gebiete, sodann aber dadurch erreichen, daß sie dem Forscher sowohl als auch dem gebildeten Freunde preußischer Geschichte und Landeskunde von allen dahin einschlagen⸗ den Bestrebungen Kenntniß giebt und ihm so die Gelegenheit bietet, sich auf dem weiten Felde dieser Disziplinen mit Leichtigkeit zu orientiren. Die Her— ausgabe wird von dem Prof. Pr. R. Foß, unter der Mitwirkung von Droysen, L. von Ledebur, Preuß, L. Ranke und Riedel besorgt. Das vorliegende erste Heft bringt von selbstständigen Abhandlungen einen Aufsatz von Theodor Hirsch in Danzig: über den Ursprung der preußischen Artushöfe und einen anderen von Odebrecht: Geschichte der preußischen Lotterie. Einrichtungen von 1763 bis 1815 aus amtlichen Quellen. In einem zweiten Abschnitt folgen Recensionen und Anzeigen neu erschie⸗ nener, die preußische Geschichte betreffender Bücher; ein dritter Abschnitt: Bibliographie, giebt eine Uebersicht der von Geschichtsvereinen heraus- gegebenen Schriften, soweit dieselben Preußen oder einzelne Theile desselben berühren. Endlich scheint es die Absicht, auch einen Ueberblick über die Thä— tigkeit der Vereine zu geben, welche zur Förderung der Kenntniß vaterlän. discher Geschichte in den verschiedenen Theilen unseres Staates sich gebildet haben, und ist der Anfang dazu in einem 4. Abschnitt durch Mittheilung des letzten Sitzungsprotokolls des Vereins für die Geschichte der Mark Bran— denburg gemacht. Bei der Reichhaltigkeit und Gediegenheit des Inhalts, und bes der von dem Herrn Verleger (A. Bath) gewährten splendiden Aus⸗ stattung darf das Unternehmen allem Anschein nach auf die Gewinnung eines zahlreichen Leserkreises sich Rechnung machen.

Von dem quiescirten Professor der Münchener Universität, Dr. Carl Friedrich Neumann , ist der erste und zweite Halbband seiner »Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerikas (sie ist auf drei ganze Bände be⸗ rechnet) erschienen.

Statistische Mittheilungen. Tele graphische Witte rin ges henri6ehte.

Tempe- ratur. Rau-

mur.

Baro- meter.

Paris. Ort. Linien.

Allgemeine Himmels- Ansicht.

Beobachtungs?eit. Wind.

Stunde.

A us wirti g 6. 0 338,

339,2 w . 35391 339, 2 340, 0 341,3 341,0 341,3 340, 1

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O., sehr sehwach. heiter,

dunstig. N., Windstille. heiter.

XN6ö., sehr sehw. bedeckt. NW., sehwach. bewölkt. NW., schwach. heiter.

NO., sehr schw. bewölkt. NO., sehr sehw. .

O., sehr sehwach. Nebel. NNW. , s. schw. bew, Nebel- Windstille. bewölkt.

8. Morgs. Paris.... ;

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