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bewohnen die Villa Peillon. Baron Budberg, der mit bleibt mindestens vier Wochen in Nizza.
Spanien. Die offizielle ⸗Gaceta⸗ vom 18. Oktober schärft den Beamten und Richtern das königliche Dekret vom 7. März 1861 ein, worin Art. 21 den betreffenden Personen befiehlt, bei den Wahlen frei ihre Stimme abzugeben und sich jeder Einmischung und Beeinflussung der Wähler zu enthalten. — Die Progressisten wollen die Verfaffung von 1845 nicht als zu Recht bestehend gelten lassen und verlangen Herstellung der Verfassung von 1837. »La Racion., das Organ von Madoz, will diese Herstellung auf dem Wege eines Majoritätsbeschlusses betrieben haben und eifert deshalb für allgemeine Betheiligung an den Wahlen. Auch »Clamor Publico— und -Ancora« sind für die Betheiligung. In der Staatskasse wie in der Geschäftswelt wird der Geldmangel mit jedem Tage größer. „Las Noticias. vom 22. September meldet den Abschluß einer An⸗ leihe von 20 Mill. mit Salamanca. Der zweite Bank⸗Direktor sollte am 23. nach Paris abreisen, un Gold zu kaufen. Im Ministerrathe wurde am 22. über die Verwickelung mit Peru ver⸗
handelt
Italien. Turin, 18. Oktober. Heute Morgen ist, wird der »Triest. Ztg.“ geschrieben, in Folge einer von Paris ein getrof⸗ fenen Mahnung, der umfaßssende Bericht über die beabsichtigten Re⸗ duzirungen in der Armee dahin abgegangen. Derselbe spricht sich angeblich dahin aus: Da das Brigantiwesen und die politischen Ver⸗ hältnisse eine Reduzirung der in Süditalien verwendeten Truppen nicht zulassen, so wird sich diese blos auf die in Mittel und Nord⸗ italien liegenden Abtheilungen beschränken. In den diese Provinzen umfassenden A Armeebezirken liegen nun 5 Infanterie 6 Grena⸗
eintrafen, dem Kaiser eintraf,
dier und A Bersaglieri⸗Regimenter nebst den erforderlichen Artillerie;
Kavallerie und den Exztra-Corps. Diese 64 Regimenter Fußtruppen, welche ohne die Depots 256 Bataillone formiren, vermindern ihren Com⸗ pagniestand um 35 Mann, was also ungefähr 533000 Mann betragen wurde. Da aber außerdem noch mehrere Depots aufgelöst, ferner auch bei der Arfillerie und Kavallerie Standesherabsetzungen ins Leben treten werden, so wird die Gesammtsumme der Reduzlrungen 68 - 70009 Mann betragen. Die Cadres bleiben überall unangetastet und wird die Standesherabsetzung lediglich durch Beurlaubung der nicht char⸗ girten Mannschaft ausgeführt, so daß im Bedarfsfalle die Regimen⸗ ter wieder in der kürzesten Zeit komplettirt werden können. In dem angeführten Berichte und Reduzirungs ⸗Entwurfe des Kriegsministers wird übrigens noch ausführlich hervorgehoben, daß, sobald die Ver= hältnisse in Süditalien sich bessern, auch dort eine Standesherab⸗ setzung bis zur Stärke von 30000 Mann erfolgen werde. Als den Zeitpunkt für den Beginn der gemeldeten Reduzirung werden die ersten Tage des künstigen Monats bezeichnet und wird dieser Maß— regel eine allgemeine Aenderung in der Ordre de Bataille voraus—= gehen, da die vier erwähnten Armeebezirke nicht gleichmäßig reduzi⸗ ren, indem der 2. und 3. Armeebezirk seine Truppenzahl um je 20,000, die beiden andern blos um 14 — 15,000 Mann verringern.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 21. Oktober n. St. Behufs Beseitigung der Mißbräuche im Branntwein⸗ handel hat nach »Wiln. Bl.‘ der oberste Chef der nordwest⸗ lichen Gouvernements unterm 12. / 24. September ein Cirkular an die Gouvernements-Chefs erlassen, in welchem die strengsten Maß⸗ nahmen zur Geltendmachung der bestehenden Vorschriften empfohlen werden. So sollen keine Schenken, Krüge und Einfahrten mit Branntweinverkauf ohne Erlaubniß der Duma und der diese ersetzen⸗ den Behörden, der Gutsbesitzer und der Gemeinden eröffnet werden. Eben so dürfen diese Etablissements sich nicht an versteckten und ent- fernten Stellen, oder in der Nähe von Kirchen und Wolostversamm⸗ lungen befinden. In den Schenken solllen nicht Exzesse und Unord⸗ nungen gestattet, nicht Musik, liederliche Weiber, umherstreifendes Gesindel, Karten. und andere Spiele zugelassen werden und der Branntweinverkauf darf nicht zu Zeiten stattfinden, wo er durch das Gesetz verboten ist, wie z. B. Nachts und während des Gottesdienstes an Sonn⸗ und Feiertagen. Der Branntwein soll untersucht wer⸗ den, damit ihm nicht schädliche Substanzen beigemischt werden u. s. w. Die »Deutsche Petersb. Ztg.« fagt bei Mittheilung dieser Verord- nung: »Es wäre nur zu wünschen, daß etwas Aehnliches überall, namentlich auch in Petersburg geschähe, wo das Laster der Trunk sucht immer riesigere Proportionen annimmt.«
— Für Tiflis, dessen Bevölkerung außerordentlich schwankend fen 18000 und 70,000, ja neuerdings bis 125,000 angegeben wird, ist eine Volkszählung angeordnet.
— Die Brände im Innern Rußlands dauern fort, und zählt die heutige Zeitung wieder eine Reihe derselben, wenngleich geringe— ren Umfangs, auf. Die Vermuthung, daß diese Brandstiftungen von einer organisirten Bande und aus politischen Zwecken veranlaßt werden, gewinnt mehr und mehr an Wahrscheinlichkeit.
Die Garden, welche noch in Polen stehen, werden jetzt nicht mehr zurückkommen, sondern vorläufig bis zum Frühjahr dort stehen bleiben. Im Innern des Reichs sind bei den Truppen größere Be⸗ urlaubungen, unter Umständen 15 — 20 Mann per Compagnie, be⸗
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willigt und den Commandeuren zum Belieben gestellt. Bei der Marine dagegen fährt man sort, die Beurlaubten zurück und zu ihren Abtheilungen zu rufen. — Von der Rekrutirung, welche ge— rüchtsweise für den Monat März bestimmt war, hört man zichts weiter und wird wohl auch eine neue Ergänzung nicht stattfindes, da die Regiments ⸗Commandeure vieler Truppenkörper Befehl haben, Verzeich nisse der Mannschaften von ihren Regimentern einzureichen, welche bereits zehn Jahre dienen und zu Hause etwa nöthig sind. Man spricht überhaupt allgemein von einer abermaligen weit. greifenden Heeresreduction.
Von der polnischen Grenze wird der »Hsts. Ztg.“ unter dem 21. geschrieben: Von den im Innern Rußlands internirten Polen ist bereits eine große Anzahl begnadigt und nach dem König— reich Polen zurückgeschickt worden. So wurden Anfangs d. Mts. kurz hinter einander drei Abtheilungen von Internirten, die etwa 1000 Mann umfaßten, durch die Stadt Szezuezyn, im Gouverne— ment Augustowo, nach Warschau zurücktransportirt, um von da in ihre Heimath entlassen zu werden. Es waren meist junge Leute, welche in den ersten Monaten des Aufstandes zur Internirung nach dem Innern Rußlands abgeschickt waren. Sie sahen körperlich wohl aus, obwohl ihre Kleidung ziemlich reduzirt war. Es wer⸗ den vor Eintritt des Winters noch mehrere Transporte aus der Internirung entlassener Polen erwartet. Ueber das Zollamt Ribasty, im Gouvernement Augustowo, sind in den letzten drei Wochen wiederholt Transporte gezogener Geschütze per Eisenbahn aus Preußen nach Rußland eingeführt worden. Die Zahl der bis jetzt dort durchgegangenen Geschütze von verschiede⸗; nem Kaliber wird auf 100 angegeben. Ein Theil derselben wurde nach Litthauen und weiter, ein anderer nach dem Königreich Polen geschickt. Wie man hort, sind diese Geschütze in der Krupp. schen Stahlgießerei in Westfalen gefertigt worden, von wo noch meh— rere Transporte erwartet werden. — Der Statthalter des König. reichs Polen, Graf Berg, hat im Gouvernement Augustowo für seine Rechnung mehrere Güter gekauft, darunter die Herrschast Wilkowysch⸗ ken, deren Kaufpreis nur 10000 SRo. betragen soll. — Die Ende v. M. erfolgte Aufhebung des Kriegszustandes in Sitomir ist nunmehr auf ganz Volhynien und Podolien ausgedehnt worden, jedoch mit der Beschränkung, daß für die politischen Verbrechen die Kriegs gerichte in Function bleiben. Gleichzeitig sind in den genann . ten beiden Gouvernements auch die Bauernwachen aufgehoben wor— den; auch im Königreich Polen sind letztere bereits an mehreren Orten eingezogen.
Der »Dziennik Warszawski« veröffentlicht drei Kaiserliche Ukase, von denen der erste den Grafen Siegismund Wielopolski seiner Functionen als Direktor der Abtheilung des öffentlichen Unterrichts enthebt, der zweite zu dieser Stelle den bisherigen Hülfs Curator des Kiewer Lehrbezirks, Staatsrath Michniewiez ernennt, der dritte den Grasen Siegismund Wielopolski den Titel eines Stallmeisters des Kaiserlichen Hofes mit der Bestimmung verleiht, zur Seite des Ge— nerals Berg zu verbleiben.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. Oktober. Der König und die Königin haben gestern ihre Residenz von Schloß Ulriksdal nach der Hauptstadt verlegt.
Dänemark. Kopenhagen, 21. Oktober. Der König hat heute auf Fredensborg einen geheimen Staatsrath gehal · ten, später wird auf demselben Schlosse eine größere Tafel sein und Abschieds-Cour in Anlaß der Abreise des Prinzen und der Prin⸗ zessin von Wales, welche, wie die Berl. Tid.‘ erfährt, morgen Nachmittag um 4 Uhr von der Kopenhagener Zollbude aus vor sic gehen wird.
Die besonderen Einnahmen und Ausgaben des König— reichs ergaben vom 1. April 1863 bis zum 31. März 1861 fol⸗ gende Zahlen: Einnahmen: direkte Steuern 4038971 Rthlr. 1 Sch, indirekte Abgaben 1,5313731 Rthlr. 393 Sch, isländische und farößerische Intraden 68515 Rthlr. 45 Sch., verschiedene Ein⸗ nahmen 657,378 Rthlr. 48 Sch., Einnahmen ,,. 6078,59] Rthlr. 12 Sch. Ausgaben: Reichstag 76,000 Rthlr, Ministe⸗ rium des Innern 3,8ih,249 Rthlr. 22 Sch., Justiz ⸗Ministerium 1,003,747 Rthlr. 465 Sch., Kultus und Unterrichts ⸗Ministerium 116721 Rthlr. 6 Sch., besondere Staatsschuld des Königreich 335,271 Rthlr. 93 Sch., besonderes Pensionswesen des Königreichs 135.287 Rthlr. 36 Sch, andere und außerordentliche Staatsaus, gaben 384,609 Rthlr. 90 Sch., Ausgaben zusammen 6, 161,88 Rthlr. z Sch. Der Zuschuß des Königreichs zu den gemeinsamen Ausgaben hat betragen 3,478,094 Rthlr. 65 Sch., der Kassenbehalt des Königreichs belief sich bei Ausgang des Finanzjahres 1863 bis 1864 auf 15720, 164 Thlr. 647 Sch. Die Einnahmen haben in dem genannten Finanzjahr 3,4445513 Rthlr. 6 Sch. weniger, als im Budget aufgeführt, betragen, was dei geringeren Ausfalle der Rubrik »Verschiedene Einnahmen. zuzuschreiben ist, welche eint Mindereinnahme von J24959 12 Rthtr. 81 Sch. aufweisen. Zu— gleich sind g', 525 Rthlr. 46 Sch. weniger verausgabt worden, al durch das betreffende Finanzgesetz bewilligt war. Diese Erspa rni
ist vom Ministerium des Innern erzielt worden, indem dort 80h, 21
Noten der Bank von Brasilien erhielten Zwangscours, ohne Ver⸗ bindlichkeit, sie in Baar einzulösen. Tagen, vom 9. September an, für alle Wechsel, Rechnungen 2c. wurde bewilligt. ung war eine plötzliche; die Befürchtungen begannen sich zu legen,
Das verlorene Geld gehört hauptsächlich Kapitalisten und den arbei—
mit der Kronprinzessin Donna Isabel und des Herzogs Au gu st von Sachsen (Neffen des Königs Ferdinand von Portugal, geb. den
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Rthlr 205 Sch. weniger verausgabt wurden, als bewilligt worden aren. , as Contre-⸗Admiral van Dockumsche Geschwader ist nach einer nahezu vierwöchigen U&ebungsfahrt aus der Ostsee zurückgekehrt. Es ankern augenblicklich auf der hiesigen Rhede das Admiralschiff Schrauben Fregatte - Själland⸗ so wie die Schrauben -Fregatte Tordenskjold«, der Schrauben⸗Schooner Diana und die Schrau⸗ ben⸗Korvetten »Heimdal« und »Thor.« Die genannten Fahrzeuge
werden jetzt in den Orlogshafen gebracht werden, nachdem der Ober⸗ Befehlshaber das Ostsee⸗Geschwader durch folgenden Tagesbefehl
auflöste:;
„Indem ich von dem Kommando des Geschwaders zurücktrete, erfülle
ich eine angenehme Pflicht, wenn ich den Chefs, Offizieren, Unteroffizieren
und Mannschaften für ihre ausgezeichnete Dienstleistung während der Fahrt meinen Dank ausspreche. Nach einem Gefechte, in dem der Feind bis nach Swinemünde verfolgt wurde, wurde die feindliche Flottille in ihren Hafen eingesperrt, so daß während des ganzen Krieges nicht ein einziges Schiff des Feindes auf der See an unseren Kreuzern vorbeige kommen ist. In Folge dessen ist der dänische Handel in der Ostsee zur Kriegszeit nicht dem geringsten Hindernisse unterworfen, so wie die Com— munication mit dem Heere in keiner Beziehung unterbrochen gewesen, während die Blokade der feindlichen Häfen in dem Grade hat effektiv ge— macht werden können, daß in dem letzen Monate der Blokade kein Fahr— zeug unseren Kreuzern nach der Oder-Mündung entwichen ist. Während der Fahrt ist kein Schiff des Geschwaders durch Havarie in der Ausübung irgend welchen Dienstes verhindert worden, und trotz Schneegestöber, Sturm und Nebel wurde kein Schiff jemals von dem Geschwader getrennt. Mit Recht schätze ich mich stolz, ein Geschwader befehligt zu haben, auf dem ein Jeder mit so großer Tüchtigkeit seine Pflicht erfüllt hat. Das Ge— schwaͤder hat in einer jeden Beziehung die Aufgabe gelöst, welche dem⸗ seiben im Interesse der Vertheidigung des Vaterlandes zur Ausführung übertragen wurde. Lange lebe der König! Fregatte »Själland«, den 18. Oktober 1864. C. van Dockum.
Amerika. Brasilien. Die nächste Ursache des Ausbruchs der bereits erwähnten Geldkrisis war, wie man der »Börsen⸗Ztg.«schreibt, die am 10. September erfolgte Zahlungseinstellung des bedeutendsten Vankhauses, A. J. A. Souto in Rio de Janeiro mit Verbind— lichkeiten zu dem enormen Belauf von ca. 40 000 Contos (beinahe 4 Mill. Pfd. St.). Die Bestürzung war allgemein; die arbeiten⸗ den Klassen, die ihre Ersparnisse zum Betrage von ea. 2 Millionen Pfd. St. bei dieser Firma deponirt hatten, überliefen die anderen Bank⸗Etablissements, und da diese auf die enormen Baarforderun— gen nicht vorbereitet waren, so mußten auch Gomez u. Filhos, Montenergro u. Lima, Oliveira u. Bello suspendiren. Befürchtungen, zum Theil auch durch Speculation gesteigert, verursachten dann einen Sturm auf die Nationalbank für Gold in einer ernsthaft allarmiren⸗ den Weise; alle Umsätze stockten, die Börse war in allgemeiner Rath⸗ losigkeit. Da entschloß sich, um der weiteren Entwickelung der Krisis zu begegnen, auf das Ansuchen der Nationalen der London⸗, Portugiesischen und Land -Bank die Regierung zu folgenden Maß⸗ regeln? I die Nationalbank wurde autorisirt, Papiergeld zum drei- fachen Belauf auf den gegenwärtigen Fonds auszugeben. 23) Die
3) Ein Moratorium von 60
Die Dekrete kamen zur rechten Zeit. Die Wir—
die Massen verliefen sich und das Vertrauen fing an zurückzukehren.
tenden Klassen; der Handel ist im Ganzen weniger davon berührt, auch kam die Katastrophe des Hauses Souto nicht ganz unerwartet. — Am 12. September sind die Kammern durch den Kaiser
geschlossen worden. In der Thronrede, womit dies geschah, heißt es: »Die Unterbrechung unserer diplomatischen Beziehungen zur Regie rung von Großbritannien dauert fort und wir haben von der Regierung von Uruguay die gerechte Genugthuung, die wir für die, den Rechten und legitimen Interessen unserer Landsleute widerfahrenen Unbilden forderten, nicht erhalten. Die Regierung beharrt in dem festen Vorsatze, bei der Lösung diefer Fragen für die Nationalachtung und Würde Sorge zu tragen. Sehr verbunden haben Sie mich durch die Gewäh— rung des Gesetzes, welches die Mitgift und Ausstattung meiner vielgeliebten Töchter bestimmt, Indem ich Ihnen meinen Dank für die Maßregeln sage, durch welche Sie die Regierung in den Stand gesetzt haben, ihr Amt zu erfüllen, namentlich durch das die Hypothe⸗ ken⸗Gesetzgeb ung abändernde Gesetz, hege ich zu Ihrer Einsicht und Ihrem Patriotismus das Vertrauen, daß Sie bei der nächsten Sitzung sortfahren werden, den Bedürfnissen des moralischen und materiellen . schreitens des Staates Ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. «
„Am 18. September hat die Verlobung des Grafen d' Eu
lältesten Sohnes des Herzogs von Nemours, geb. den 28. April 1842,
R August 1845, und Sohn des Prinzen Ferdinand Georg von Sachsen-Coburg ⸗ Gotha) mit der Prinzessin Donna Leopoldina statt⸗ gefunden. Die Vermählung der beiden erlauchten Paare soll in Kurzem erfolgen. .
Asien. Ueber Kalkutta sind aus China und Japan
Baeyer in Berlin — General⸗Major v. Fligely in Wien — P Lindhagen in Stockholm — Professor Schiapparelli in Mailand — Professor Hirsch in Neuschatel — P
Sitzung.
spätere als mit der letzten AUeberlandpost. Es heißt in denselben: Die Sachlage in Japan scheint sich mit raschen Schritten ihrer Krisis zu nähern. Der Eingang zu den Binnengewässern wird von starken Forts des Prinzen Ragato bewacht, welche in letzter Zeit noch mit besonderen Vertheidigungsmaßregeln versehen worden sind, offenbar in der Absicht, die Straße von Simonosaki ausländischen Schiffen zu verschließen. — Eine zweite Flotte, aus englischen, fran zösischen und holländischen Kriegsschiffen zusammengesetzt, war im 6 r, k Nagato abzusegeln. Die ausländischen en und Konsuln waren betreffs der Frage d ; ig⸗ keiten sämmtlich einverstanden. 3 K Die Stadt Hukon in China ist in die Hände der Kaiserlichen gefallen, welches Ereigniß als der Todesstreich des Aufstandes der Taipings betrachtet wird.«
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'sschen Telegraphen⸗Büreau
Hamburg, Montag, 24. Oktober, Vormittags. Der »Hamb. Correspondent« berichtet aus Ratzeburg: In der Sitzung vom 21. d. haben Ritter und Landschaft des Herzogthums Lauenburg mit 14 gegen 4 Stimmen einen Antrag angenommen, worin der Landtag den Wunsch ausspricht, das unter Wahrung der Selbststän digkeit des Landes als eines eigenen deutschen Herzogthums und unter Gewährleistung seiner Landesverfassung, das Herzogthum Lauenburg an Preußen kommen möge, falls eine Einigung über die Anschluß⸗ modalitäten, worüber Unterhandlungen an betreffender Stelle an geknüpft werden sollen, herbeigesührt wird. Für diese Unterhand⸗ lungen sind der Erblandmarschall von Bülow zu Gudow, der Stadthauptmann Dahm in Mölln und der Landsyndikus gewählt worden. ;
Lübeck, Sonntag, 23. Oktober, Nachmittags. Der Prinz von Wales nebst Gemahlin sind heute Vormittag 11 Uhr in Travemünde eingetroffen, haben sich demnächst nach Lübeck begeben und sind von da Nachmittags 25 Uhr mittelst Extrazuges über Büchen, Lauenburg und Lüneburg weiter gereist.
Triest, Sonnabend, 22. Oktober, Abends. Der fällige Lloyd dampfer ist mit der Ueberlandspost aus Alexandrien eingetroffen.
Paris, Sonntag, 23. Oktober, Abends. Die heutige »France⸗ glaubt versichern zu dürfen, daß der Kaiser von Rußland den Be— such des Kaisers Napoleon in Nizza zu Compiegne erwidern werde.
Die »France« theilt ferner eine gestern erschienene Brochüre im Auszuge mit. Die Brochüre konstatirt, daß die Convention vom 15. September den Beschluß des italienischen Parlaments vom 23. März 1861 annullire, in welchem Rom als Hauptstadt Italiens erklärt wurde. Der »France« zufolge ist die Brochüre offiziellen
Ursprungs. / Turin, Sonntag, 23. Oktober, Mittags. Die Stadt ist voll⸗
kommen ruhig, nirgends erblickt man ein Anzeichen von Aufregung. Fast sämmtliche Senatoren und Deputirte sind bereits eingetroffen. Proklamationen des Syndikus, des Kommandos der National- garde, Manifeste der Arbeitergenossenschaften empfehlen Ruhe und Ordnung; die Sprache der Zeitungen ist versöhnlich. Man giebt sich allgemein der Hoffnung hin, die Ordnung werde während der Sesston des Parlaments nicht gestört werden.
Geodätische Konferenz⸗Verhandlungen. Berlin, 24. Oktober.
In der vorletzten und letzten Sitzung der Konferenz der mittel- europdischen Gradmessung (21. und 22. Oktober) wurden die Berichte der astronomischen und der geodätischen Section über die letzten Punkte ihrer Arbeitsentwürfe erledigt, sodann Geschäftliches über den Druck der Beschlüsse und Verhandlungen, sowie über den Arbeitskreis der per⸗ manenten Kommission geordnet. Darauf wurden in der letzten Sitzung die Mitglieder der permanenten Kommission gewählt, durch welche eine dauernde Leitung und Verbindung der verschiedenen Meffungsgebiete hergestellt werden soll. Die Mitglieder sind:
Geheime Rath Professor Hansen in Gotha — ,,, rofessor
rofessor Bruhns in Leipzig. —
Die permanente Kommission hielt sogleich eine konstituirende
Nachrichten bis zum 11. September eingetroffen, d. h. um 2 Wochen
So wurde diese bedeutungsvolle Versammlung in erfreulichster
und verheißendster Weise geschlossen.