2988
Toulon, 29. Ottober. Der Kaisfer wird morgen Vormittag
um 10 Uhr unsere Stadt wieder verlassen. Der Kaiser von Rußland verläßt Nizza morgen Abend.
Spanien. Die ministerielle Correspondencia- meldet: »Herr Pacheco ist beauftragt, dem heiligen Stuhl die Antwort auf die Frage mitzutheilen, welche dieser der spanischen Regierung vorgelegt hatte, betreffs der Art von Unterstützung, die Spanien ihm leisten wolle, im Falle Rom von den Franzosen geräumt würde.«
Die ⸗Epoca« bringt Nachrichten aus San Domingo, welche den muthmaßlich bevorstehenden Friedensabschluß bestätigen. Das Resultat der Konferenzen von Guarico ist günstig gewesen. Die Regierung, die an der Spitze der Empörung stand, unterwirft sich ohne Bedingung. Alle, die sich den Linien der Armee näherten, baten um Lebensmittel. General Hungria, Oberst Vanhalen und andere Reserve⸗Offiziere sind mit dem Oberst- Lieutenant Velasco nach Guarico gereist, um mit dem Minister de Salcedo, der den 17ten am Bord der »Guadiana verlebt hat, eine Zusammenkunft zu haben. Dieses Schiff ist am 18ten mit den besten Friedenshoffnun— gen zurückgekommen.
Italien. Turin, 28. Oktober. Der »Wiener Stg.“ wird gemeldet: Die Kommission wird ihren Bericht in der nächsten Woche vorlegen.
— 29. Oktober. Die Prüfungs⸗-Kommission über den Gesetz⸗ Entwurf wegen Verlegung der Hauptstadt hat heute mehrere Minister vernommen und zum Berichterstatter den Abgeordneten Mosca er— nannt. Am Donnerstag wird der Bericht im Abgeordnetenhause zur Verlesung kommen. — Die »Opinione« sagt: »Die bekannte Partei veranlaßte einige muthige, aber unerfahrene junge Leute zu dem Aufstandsversuche in Friaul. Sie versuchte gleichzeitig, andere Ban den, die durch ihr ergebene Führer befehligt waren, in Tyrol ein— dringen zu lassen. Sie bemüht sich, Garibaldi zur Theilnahme an der Unternehmung zu bewegen. Dies glaubt sie am besten da— durch zu erreichen, daß sie einen seiner Söhne bei dem Aufstands— versuche kompromittirt. Wir glauben, daß ihr dies nicht gelingen werde. — Die über einen Erfolg jener Bewegung verbreiteten Gerüchte sind falsch. Sie können nur zu einem Irrthume Veranlassung geben. Aus zuverlässigen Berichten geht hervor, daß die gegen die Aufstän— dischen ausgesandten Militair⸗Abtheilungen einige Banden zerstreut, andere eingeschlossen haben. Die Regierung, welche diese Handlung Unbesonnener mißbilligt, wird Maßregeln ergreifen, um zu verhin— dern, daß sie in einen Kampf hineingezogen werde, den sie zwar im Prinzip nicht mißbilligt, bei dem sie sich aber allein die Entscheidung vorbehalten muß, wenn sie den Zeitpunkt für gekommen erachtet.«
Griechenland. Athen, 20. Oktober. In der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung wurde folgende Königliche Botschaft verlesen:
Georg J.K, König der Griechen, an die zweite Nationalversammlung der Griechen.
Dringend gerufen durch Griechenland bin ich seiner Stimme in der Ueberzeugung gefolgt, daß es von seiner Seite seine Verpflichtungen gegen mich erfüllen würde. Ich habe Dänemark vor einem Jahre verlassen, bevor noch die Verbindung der Jonischen Inseln, welche als Bedingung der Annahme der griechischen Krone von mir eingegangen war, mit dem Königreiche Griechenland stattgefunden hatte und bevor in Folge dessen die Verfassung des neuen Staates beschlossen war. In einigen Tagen wird ein Jahr seit meiner Ankunft verflossen sein. Niemand, denke ich, wird die Geduld verkennen, mit welcher ich die anormale Lage ertragen habe, die ein Königthum gegenüber einer Versammlung hat, die zu gleicher Zeit als konstituirende und als legislative fungirt. Endlich ist seit langer Zeit die Vereinigung der Jonischen Inseln mit dem übrigen Griechenland er— folgt. Seit zwei Monaten hat die Gegenwart der Repräsentanten dieses Landestheiles in dem Schooße der Nationalversammlung dieser alle Gele— genheit gegeben, um die Verfassung auf der Grundlage des seit einem Jahre redigirten Entwurfs festzustellen. Indessen giebt mir das, was bis jetzt in der Nationalversammlung geschehen ist, die Ueberzeugung, daß ihre Arbeiten sich noch sehr lange hinziehen können. Die Verlängerung dieser Lage, welche jede Bemühung der Regierung neutralisirt und jede Verwal— tungsthätigkeit hemmt, beraubt die Nation nicht nur unbestreitbar kost— barer Vortheile, sondern muß ohne Zweifel auch Uebelstände hervorrufen, deren Beseitigung später schwer sein wird. Die Ungeduld, mit welcher das Volk diesen irregulairen Zustand erträgt, ist mir bekannt. Es legt mir daher ebensowohl die Pflicht gegen das hellenische Volk als gegen die Interessen, welche gerade unter die Garantie derVerfassung gestellt werden sollen, die Nothwendigkeit auf, die Beendigung dieses Zustandes zu fordern. Zu diesem Zweck habe ich meine Minister beauftragt, der Rationalver— sammlung den hier angefügten Entwurf des noch übrigen Theils der Verfassung vorzulegen, und ihr zu erklären, daß ich den bis heute bereits votirten Theil bereit bin anzunehmen und zu unterzeichnen und ebenso den, welcher nach dem vorliegenden Entwurf, dessen Bestimmungen sich durchaus den durch die Nationalversammlung bis jetzt kundgegebenen Ansichten anschließen, votirt werden wird. Ich ersuche die Nationalver— sammlung ihr Votum über diesen Entwurf binnen 10 Tagen abzugeben. Meine Minister werden ihr auch im Laufe von 10 Tagen einen Gesefz— Entwurf, betreffend die Wahl der Deputirten unterbreiten. Ich bitte die Versammlung, denselben zu berathen und über ihn im Taufe dieses
Monats abzustimmen. Sollte die National-Versammlung diese Arbeiten nicht in der angegebenen Frist beendigen, so behalte ich mir die volle
Freiheit meiner demnächstigen Entschließung vor, welche nur eine solche sein kann, wie meine getäuschten Hoffnungen sie einge ben, und mache ie verantwortlich für alle daraus hervorgehenden Folgen.
— 22. Oktober. Von der Nationalversammlung sin d weitere
15 Artikel der Verfassung angenommen worden.
Türkei. Bukarest, 27. Oktober. Der Ministerpräsident hat, wie der Wiener Z.“ gemeldet wird, den Verschlag des Generalpost direktors, die österreichischen und russischen Postanstalten eingehen zu lassen und den Postdienst selbst zu übernehmen, genehmigt.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 29. Oktober. Die. »Deutsche Petersb. Ztg.“ bringt unter amtlichen Nach. richten die Mittheilung, daß der Kaiser »die wegen wer— übter Unordnungen durch das Kriegsgericht verurtheilten Bauern aus dem Gouvernement Nowgorod, welche aufrichtige Reue wegen ihrer Verirrung gezeigt, begnadigt und dem Vice⸗Gou— verneur des Gouvernements Nowgorod, Grafen Tschapski, für die verständigen Maßnahmen, durch welche er die widerspänstigen Bauern zur Reue über ihre Verirrung geführt und die Ord— nung wiederhergestellt hat, Sein monarchisches Wohlwollen aus. gesprochen hat«.
— Das städtische Budget für 1865 gestaltet sich nach dem Voranschlag der Verwaltungs⸗Duma in folgender Weise:
A. Ausgaben: JI. ordentliche Ausgaben: 2,1 15.279 Rbl S3 K., d. h. 97,128 Rbl. 997 K. weniger als 1864. Davon kommen auf: 1) Schuldentilgung 40,607 Rbl. 42 K. 2) Unterhalt der Behörden und des Personals der Kommunalverwaltung 865,663 Rbl. 151 K. 3) Unterbringung der Behörden der Kommunalverwaltung und Unterhal— tung der städtischen Gebäude und Etablissements 120,717 Rbl. 56 K. 4) Aeußere Ordnung der Stadt 155,339 Rbl. 33 K. 5) Einquartierung der Truppen 154,581 Rbl. 41 K. 6) Unterhaltung der Lehr- und Wohl thätigkeits⸗Anstalten 244634 Rbl. 747 K. 7) Unterstützung anderer Ressorts 102,168 Rbl. 819 K. O8) Unvorhergesehene kleine Ausgaben 19,2286 Rbl. 9) Einmalige Ausgaben 112,290 Rbl. 39 K. II. Außer— ordentliche Ausgaben: 19738 Rbl. 40 K. Im Ganzen: 2,1355018 Rbl 233 K.
B. Einnahmen: 2,691,060 Rbl. 30 K., d. h. 50003 Rbl. mehr als 1864. Dann kommen auf 1) Einnahmen von städtischem Grund besitz 320,283 Rbl. 213 K. 2) Steuern von ansässigen Einwohnern 11188, 140 Rbl. 1535 K. 3) Gewerbesteuer 837,135 Rbl. 39 K. 4) In— direkte Steuern 224,835 Rbl. 73 K. 5) Hülfseinnahmen 71,521 Rbl. 974 K. 6) Zufällige Einnahmen 48,834 Rbl. 8 K.
Die Kommission, welche die städtischen Budgets und Finanzangele— genheiten zu prüfen hat, veränderte einige dieser Titel, indem es einige erhöhte, andere ermäßigte. Mit Berücksichtigung dieser Veränderungen und der Ausgaben für die Bauangelegenheiten gestaltet sich das Budget folgendermaßen: Ausgaben 2,567 065 Rbl. 847 K. Einnahmen 2,770,964 Rbl. 897 K. Rest 203,899 Rbl. 5 K.
Warschau, 26. Oktober. Der »Dziennik«, das Regierungs— blatt, dementirt heute eine Angabe, die von dem bekannten Grenz— korrespondenten der »Ostsee⸗Zeitung« mitgetheilt war, daß Graf Berg das Gut Wilkowyszki im Gouvernement Augustow um einen nie— drigen Preis gekauft habe. Graf Berg, sagt der »Dziennik«, habe nicht nur das bezeichnete Gut nicht gekauft, sondern hat nicht ein mal die Absicht, irgendwelche Staatsgüter zu kaufen.
Von der polnischen Grenze wird der »Osts. Ztg.« unter dem 28. geschrieben: »Die Organifation der polnischen Emi— gration wird in allen Ländern, in denen polnische Emigranten sich befinden, mit großem Eifer betrieben und dürfte bald vollendet sein. Die Grundsätze, welche dabei maßgebend sind, werden vom „Glos wolny« also angegeben:
»Nach innen in Bezug auf die Mitgenossen des Exils nimmt die Emigration den Grundsatz der gegenseitigen Unterslützung und die De— vise: »Alle für Einen und Einer für Alle« an. Besonders fühlen die älteren Emigranten die Pflicht, den jüngeren Brüdern alle in ihrer Macht liegende Unterstützung zu leisten und sie namentlich in den Stand zu setzen, sich so bald als möglich zu tüchtigen Fachmännern und zu Polen in jeder Hinsicht nützlichen Bürgern zu bilden. Die polnischen Emigran— ten werden künftig nur einen Verein, eine Gemeinde bilden, regelmäßige Abgaben zu den eigenen und nationalen Bedürfnissen zahlen, eigene Schulen, Spitäler und andere Wohlthätigkeits-Anstalten haben, eine eigene Bank, eigene Kredit-Institute und Handelsgenossenschaften besitzen, damit sie in künftiger Roth des Vaterlandes demselben mit Millionen zu Hülfe kommen und sofort das ganze polnische Volk zu dem erneuerten Kampfe gegen die Erbfeinde bewaffnen können. Nach außen in Bezug auf die auswärtigen Freunde Polens, welche die Wichtigkeit der politischen Strei- tigkeiten der Emigration gegenüber dem Bedürfnisse der Vereinigung aller polnischen Kräfte zur Vertreibung der Feinde aus dem zerstückelten Polen nie begreifen konnten, wird die polnische Emigration künftig als ein ge— schlossenes und in sich einiges Ganze auftreten, das unter der Leitung eines einzigen, mit der Naflonal-Organisation im Lande durch Vermitte⸗ lung der Kommissare derselben in der innigsten Verbindung stehenden Comité's eine einheitliche Thätigkeit entwickelt und nach bern felbn Ziele strebt. Wenn die National-Organisationen im Lande und in der Emi— gration Hand in Hand gehend, sich gegenseitig unterstützen, so werden beide an Ansehen, Bedeutung und Einfluß gewinnen und in den Stand gesetzt werden, die vorbereitenden Arbeiten zum neuen Aufstande eher zu vollenden als man erwartet.“ .
Die Thätigkeit der Kriegsgerichte in Galizien hat nur wenig nachgelassen. Im Monat September sind laut amtlichen
neldet ein Telegramm der ; hrungsmaßregeln wahrnehmbar, die aus Anlaß des demnächst zu publicirenden Friedensinstruments getroffen werden.
2989
Ausweisen 400 kriegsgerichtliche Urtheile ergangen, darunter 9 wegen Hochverraths, 19 wegen Majestätsbeleidigung. Die Zahl der kriegs⸗ Jrichtlichen Urtheile in Lemberg allein betrug 53. Dessenungeachtet hofft man in Galizien, daß vor dem Zusammentritt des Wiener
Reichsraths der Belagerungszustand aufgehoben werden wird.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. Oktober. Die zur 5( jährigen Unionsfeier am 4. November vorbereiteten Fest⸗ sichkeiten werden mit einem Tedeum in, der Schloßkirche beginnen, dem die Mitglieder des Königshauses beiwohnen werden. Später wird Staatsrath Carlson im Reichssaale eine Rede halten und bei dieser Gelegenheit eine eigens zu dem Friedensfest komponirte Eantate ausgeführt werden, während Nachmittags auf dem hiesigen Königl. Schlosse auf Einladung des Königs große Tafel stattfinden und Abends die Hauptstadt in prachtvollster Illumination erstrahlen soll. Folgenden Tages werden darauf die Bürger - Repräsentanten der Hauptstadt ein großartiges Diner veranstalten, während Abends im sheater eine Gallavorstellung stattfinden wird. Auch ringsherum in den schwedischen Provinzen wird das Unionsfest auf würdige Weise verherrlicht werden. Ein unter Bezugnahme auf die Bedeu⸗ tung des Tages abgefaßtes Dankgebet wird in sämmtlichen Kirchen Schwedens verlesen werden.
Unter dem Vorsitze des Prinzen Oscar wurde im vorigen Jahre ein Comité niedergesetzt, um die Maßnahmen in Erwägung zu zie— hen, welche sich hinsichtlich der Herstellung einer standinavischen Indu strie ˖Ausstellung in Stockholm nothwendig erweisen wür— den. Das Comité proponirte als Ausstellungszeit den Sommer des Jahres 1866 und sandte drei von dem Architekten Edelsvärd ausgearbeitete Pläne ein, wovon der eine sich auf ein permanentes Ausstellungsgebäude auf dem Carl XIII. Markt bezog. Später hat die Ober Intendantur diese Angelegenheit begutachtet, und nachdem man sich dem Vorschlage in Betreff eines permanenten Ausstellungs⸗
gebäudes zustimmig erklärt hat, ist die Angelegenheit dem Ober⸗
Statthalteramte zugesandt worden, damit dieses der Privatspeculation Gelegenheit darbiete, Vorschläge zu machen. Die gesammten Bau—
osten werden mit 633,000 Thlr. schwedisch berechnet, wovon die Stockhelmer Kommune einen nicht unwesentlichen Betrag zu ent—
ichten haben wird.
Dänemark. Kopenhagen, 28. Oktober. In der Residenz »Schles. Ztg.“ sind militairische Vor—
Amerika. NewYork, 19. Oktober. Hood's Armee,
30000 Mann stark, hat im Rücken Sherman's eine furchtbare Demonstration gemacht und die Eisenbahn auf 20 Meilen weit zer
stärt. Am 16. besetzte er Lafayette, von wo er am 17. südlich ab= jog. Nachher rückte er weiter vor und nahm Dalton. Sheridan meldet, daß Early's Armee, die jetzt von Long street. befehligt it. am 15. bei Straßburg erschien. Er fand sie in 4 Linien aufge— stellt und griff sie an, aber sie zog sich zurück, ohne Gelegenheit zu ernstem Kampf zu geben. Zwei Divisionen von Grant s Armee machten am 13. eine Reconnaissance nach Darbey Town Road, wo se eine neue furchtbare Linie konföderirter Schanzen fanden. Sie sürmten dieselben, wurden aber zurückgeschlagen und zogen sich zurück, bon den Konföderirten verfolgt. Der Verlust der Föderirten betrug (00 Mann. Price hat Lexington genommen und die Nord⸗-Missouri⸗ Bahn ist durchschnitten. Price's Bewegung alarmirte Kansas, wo die Miliz ausgerufen ward. Große Aufregung herrscht in Memphis.
Man erwartet, daß Forrest die Stadt angreifen wird.
Mit dem »Peruvian« ist die Nachricht angekommen, daß bei
den Wahlen in Pennsylvanien die von den Bürgern abgege—
benen Stimmen der Majorität nach demokratisch ausgefallen sind.
Die Majorität war so groß, daß sie, wie man glaubt, durch die Abstimmung der Soldaten nicht umgestoßen wird. ; haben die Wahlen eine Majorität von mehreren tausend Stimmen gegen die Annahme einer der Sklaverei feindlichen Verfassung erge—
In Maryland
ben. Auch dieses Resultat wird, wie man glaubt, die Soldaten— Abstimmung nicht umzustoßen vermögen.
Telegraphische Depeschen
aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Kopenhagen, Sonntag, 39. Oktober, Abends. Man er⸗ wartet in nächster Zeit ein Dekret, durch welches der Reichsrath ein berufen werden soll. Wie es heißt, wird derselbe am 7. November susammentreten.
Kopenhagen, Montag, 31. Oktober, Vormittags. Ein Schreiben des Finanzministers an die Mitglieder des Reichsraths nennt den 5. November als den Termin der bevorstehenden Einbe⸗
usung.
Kunst und Wissenschaft.
— Der »engere Ausschuß für das deutsche Sängerfest in Dresden «“ hat in einem Kommunikat an den Rath und das Stadtverordneten - Kollegium Dresdens über die Grundzüge des im Jahre 1865 in Dresden abzuhaltenden allgemeinen deutschen Sängerfestes die Bitte ausgesprochen, daß die Gemeindevertretung dem genannten Ausschusse einen dem Voran⸗ schlage der Ausgaben nahe kommenden unverzinslichen Kredit eröffne und ihn ermächtige, diese Summe als Berechnungsgeld je nach Bedarf aus der Stadthauptkasse gegen die Verpflichtung der Restitution aus den zu erzie- lenden Einnahmen des Festes zu erheben, dagegen soll für den Fall, daß sich ein Defizit herausstelle, dieser auf die Stadtkasse übernommen werden.
. — Das steinerne Reiterstandbild des vormaligen Herzogs zu S. Weißenfels, Christian (reg. v. 1712 bis 1736), das erst im Schloßhofe, dann zu Klein⸗Friedenthal bei Freiburg stand und 1774 von der Stadt Freiburg in Sachsen (Reg.-Bez. Merseburg) für 4 Gulden angekauft und mit einem Aufwande von 200 Thlrn. vergoldet und auf dem Markte auf— gestellt wurde, dessen Zierde es ist, soll jetzt restaurirt werden. Die Ver— goldung ist längst verschwunden. Unter dem stämmigen Pferde des Herzogs liegt eine allegorische Figur, der Neid, und an dem stattlichen Fußgestell be—⸗ finden sich mehrere Inschriften.
— Nach dem »Athenäum« beabsichtigt Tenny fon eine wohlfeile Aus gabe seiner Gedichte — wie es scheint eine Auswahl — herauszugeben.
— In King's College werden Vorträge über deutsche Literatur von Professor Buchheim in deutscher Sprache vor einem englischen Publikum gehalten — das erste Beispiel dieser Art, wie das »Athenäum« bemerkt.
Statistische Mittheilungen.
EL elegrekHäischae ve ritterrinmgsherichte.
Baro- meter. Ort Laris.
; Linien.
Tempe- ratur. Rau-
mur.
Allgemeine Himmels- ansicht.
Beobachtungszeit.
Wind. Stunde.
Aus wirbt ige Gtafi onen. 28. Oktober. 332,8 —4,6 NO., sehr stark. 338. 7, 5 SSO. , schwach. 29. Oktober. 332,6 7, 8 NO., sehwach. , 8, NNO. , sehr schw. 339, —10, 1 J., schwach. 339,3 — 8, s schwach. 338,2 —6, 4 mässig. 337,4 —3, 0 schwaeh. 337,0 —0 8 sehwach. 329, 0 60,3 schwa cli. 349,5 —35, 3
hedeckt. heiter.
bedeckt. Brüssel
Haparanda. . Helsingtors. Petersburg.
bedeekt. heiter. heiter. bedeckt. heiter. bedeckt. bewölkt, gest. Abend Nordlicht.
bewölkt. bedeckt. bewölkt.
Moskau Stockholm ..
VW., sehwach. NO., schwach.
339, 6 3,4 Gröningen .. 335, 6, s llelder 335, 0 8, 2 OXO. , mässig. Hr n , ,, 29. Oktober. 266 5 NO., stark. 336, 9 „sehr stark. 335, 8 : „ müissig. 354, 4 c O., sehr stark. 355, 65 ; NO., stark. 835 7 NO., stark. 335,1 XO., lebhaft.
333,4
Skudesnäs ..
heiter. bedeckt. bedeckt. bewölkt. bedeckt: bedeckt. bezogen, gestern Reg. bedeckt, gestern und Nachts Regen 16, . trübe. regnerisch. bedeckt, Nachts Reg. trübe. bed., neblig. trübe.
6. Morgs. Memel * Königsberg. z. Dantig , 7 Cöslin . Stettin Berlin
Posen NNO. , stark.
80O., schwach. SO. , schwach. N., mãs sig.
331, 8 1 328, 2
331, 6 326, 2 326,1
Münster Torgau Breslau
SO. , schwach. S, selmrach. NO., mässig.
Gewerbe- und Handelsnachrichten.
Stettin, 29. Oktober. Das Programm für die von der » Pommer schen 6ökonomischen Gesellschaft« für nächstes Frühjahr beabsichtigte Thier= schau und landwirthschaftliche Ausstellung ist, ngch Mittheilung der »Osts-Ztg.“ů in den letzten Sitzungen des Haupt omité's definitiv sest.· gestellt. Sarnach wird die Ausstellung vom 16. bis ink! 21. Mai 1865 währen, und die für die Thierschau bewilligten Prämien betragen 5335 Thlr. Die Anmeldungen müssen bis zum 45. April, die Einlieferun— gen, ausschließlich der Thiere, vom 1. bis 8. Mai erfolgen. Auf den hie sigen Dampfer Linien, so wie auf den Bahnen des Norddeutschen Eisenbahn