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häufige Hagelbüen das Deck mit Schnee füllten. — Wahrscheinlich
wird das Schiff 4 Wochen am Cap liegen und die Mannschaft ist lücklich, sich in einem so gesunden Klima bei frischer Landkost er= olen zu können. . .
Po sen, 30. Oftober. Die hier in voriger Woche zur General= versammlung der alten Landschaft anwesenden Gutsbesitzer haben die Stadt bereits wieder verlassen. Sonnabend schloß der Oberprãä- sident die Arbeiten durch eine Anrede, in der erwähnt wurde, daß,
wenn das Resultat der Berathungen auch nicht in allen Beziehun⸗ gen befriedige, dasselbe doch, Dank den Bemühungen der Mitglieder der Versammlung, theilweis ein erfreuliches sei, und er es sich ange⸗ legen sein lassen werde, für die gefaßten Beschlüsse die Genehmigung des Ministeriums zu erlangen. Der Ober⸗Präsident sprach zum Schluß die Hoffnung aus, daß das Institut, dessen Wohl ihm am Herzen liege, unter der tüchtigen und umsichtsvollen Leitung, deren es sich durch den General-Direftor v. Zoltowski zu erfreuen habe, einen gedeihlichen Fortgang nehmen werde und dankte den Direk- toren und Syndiken für ihre eifrige Unterstützung bei den Arbeiten dieser Generalversammlung. Herr v. Zoltowski antwortete auf diese Anrede mit dem Ausdruck des Dankes für die zugesagte Unterstützung der gefaßten Beschlüsse. (Pos. Ztg.)
FBVannover. In Betreff der in der gestrigen Zeitung aunge=
führten, in der Gesetzsammlung publizirten Gesetze meldet die ⸗Weser⸗ Zeitung« folgendes Nähere: . Dem Kirchengesetze ist die Sanction ertheilt »unbeschadet sowohl einer weiteren Entwickelung, beziehungsweise Abänderung desselben auf dem dafür zuständigen in ihr selbst vorgesehenen Wege der Landesgesetzgebung.« Insbesondere soll es der Beistimmung der Landesgesetzgebung bedürfen, Fei Abänderungen hinsichtlich der Rechtsverhältnisse des Patronats oder hinsichtlich der die Beitragspflicht der Kirchengemeinden und Kirchenkassen betreffenden Bestimmungen der Synodal- und Kirchenordnung. Alle mit der neuen Ordnung in Widerspruch stehenden gesetzlichen Bestim= mungen, namentlich die über Kirchenvorstände, sollen außer Kraft treten, sobald und soweit die neue Ordnung ins Leben tritt. Der Zeit punkt, wann dieses geschehen soll, ist in den heute publizirten Ge— setzen noch nicht angegeben. Die Ausführung der Synodal⸗ ordnung wird durch eine Ministerial⸗ Bekanntmachung vom 20. Oktober bestimmt. Danach haben die Konsistorien die zur Bildung und Er⸗ haltung der einzelnen Kirchenvorstände nach Maßgabe der Kirchenvorstands⸗˖ Ordnung erforderlichen Anordnungen zu treffen und die der Kirchenregierung zustehende obere Leitung und Beaufsichtigung der Vorstände wahrzunehmen, unbeschadet der, sonstigen Behörden und Personen (Landdrosteien, Kirchen⸗ kommissarien, Magistrate, Patrone in bevorrechteter Stellung u. s. w.) nach den bestehenden Zuständigkeitsverhältnissen gebührenden Mitwirkung. Wo Kirchenvorstände bestehen, hat das Konsistorium, unter Wahrung jedoch der Vorschrift, daß vor der ersten Ausübung der Wahl zur Bezirks. fynode die Kirchenvorsteher neu gewählt sein müssen, daräber zu ent- scheiden, in welcher bestirnmteren Weise die Ueberleitung aus der Bil⸗ dung nach dem alten Gesetz in die nach der neuen Ordnung geschehen soll. In der Regel ist aber davon, den Kirchenvorstand sofort nach ber neüen Ordnung vollständig neu zu bilden, wie davon, denselben einstweilen ganz ungeändert beizubehalten, abzusehen; vielmehr ohne Verzug die Kirchengemeinde und der Kirchenvorstand über die nähere Fest— stellung der Zahl der Vorsteher über die Beibehaltung von Abtheilungs— wahlen, wo solche bestehen, oder deren Einführung, wo sie in Frage kommen, endlich in den geeigneten Fällen über Anordnung eines be— schränkten Wahlrechts zu vernehmen; danach das Nöthige zur Feststellung der Ordnung, nach welcher der Kirchenvorstand fortan gebildet werden soll, zu entscheiden; alsdann ein Austritt der zunächst zum Austritt stehen⸗ den Hälfte der alten Vorsteher und eine Neuwahl zur Hälfte nach der neuen Ordnung anzuordnen, vorbehaltlich übrigens solcher Abweichungen in der Zahl der Austretenden oder Neuzuwählenden, wie sie namentlich da, wo die Zahl der Vorsteher sich ändern soll, den besonderen Verhält- nissen entsprechen; der Austritt des Restes der alten Vorsteher ist in der Regel nach Verlauf eines Jahres seit der Neuwahl der ersten Hälfte zu verfügen. Ein Zusatzgesetz ergänzt das bisherige Gesetz über Kirchen ⸗ und Schulvorstände und ist von einer Ausführungs⸗Bekanntmachung begleitet. Oldenburg, 1. November Nach einer Telegr. Depesche der „H. B. H. ist die Rechts begründung der Ansprüche des Groß⸗ herzogs von Oldenburg auf die Elbherzogthümer heute uach Frank— furt abgegangen.
Holstein. Aus Kiel wird der „Flensb. Nord. Ztg.“ ge⸗ schrieben, daß dort am 28. Oktober die Königlich preußische Segel⸗ Segelfregatte ⸗Niobe« und am 29. die Brigg -Musquito« einge⸗ troffen war. Der Rover « wurde noch heut erwartet. Die drei preußischen Kriegsschiffe (es sind sämmtlich Segelschiff) werden, nach⸗ dem sie Proviant eingenommen, nach Westindien, wohin sie, wie schon gemeldet, eine Uebungsfahrt machen sollen, abgeben. Von der preußischen Kriegsflotille, welche in Kiel überwintern soll, waren bis dahin die »Grille. und ein Kanonenboot abwesend. Die übrigen Schiffe lagen an ihrer alten Stelle und war die angekündigte Ver— legung derselben in den innersten Theil des Hafens — beim Bahn⸗ hof — noch nicht erfolgt. Die zurückgebliebene Mannschaft der Kaiserlich rufsischen Dampfiacht Standart« ist in ein Haus in der Nähe des Hafens einquartirt. Die Artillerie, welche seit längerer Zeit dort gelegen hat (eine Haubitzbatterie vom Brandenburgischen Feldartillerie⸗ Regiment) sollte demnächst die Stadt verlassen und wahrscheinlich nach Nortorf verlegt werden, dafür aber 2 Escadrons Kürassire wieder einrücken, welche den Winter über dort liegen sollen.
Schleswig. Bei der am 26. Oktober in Gettorf abgehal tenen Herbstversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für 36 schleswig war der wichtigste Gegenstand der Verhandlungen . Antrag anf Wiedervereinigung mit den Landwirtben der hẽlstesn schen Seite des Kanals; der Antrag wurde zum Beschluß erhoben und wird demnach voraussichtlich in kurzer Zeit der landwirthschaf liche Verein am schleswig⸗holsteinischen Kanal, wie er bis 1851 ie Jahre bestanden hatte, wieder aufleben.
Jütland. Durch Bekanntmachung in der amtlichen »Aar— huu fer Zeitung, vom 1. November werden folgende Bestimmungen wieder aufgehoben: Die Einstellung der dänischen Post, die Herab. setzung der Gehälter der Forstbeamten und das Verbot des Hoh. fällens in den Forsten, die Entbebung Jessen's und die Erweitk— rung des Ausfuhrverbots. Ferner werden bis auf Weiteres aufge. hoben die Bestinimungen über die Kreditauflagen, über die Kontrolle des Reiseverkehrs durch Legitimationskarten, über die Besetzung von vakanten Dienststellen und über die Bestätigung in Kommunal— ämtern, abseiten der Militairbehörde.
Hamburg, 31. Oktober. Am Freitag und Sonnabend vor ger Woche, melden die Hamb Nachr., haben hier Besprechungen von Delegirten der Handelsvorstände und Schifffahrts. gesellschaften in den beim Elbverkehr betheiligten bedeutendere Plätzen stattgefunden. Im Korrespondenzwege war von den Cor— porationen durch Stimmenmehrheit dieses Mal Hamburg zum Ver. sammlungsort gewählt worden, nachdem die ähnlichen Zusammen— künfte 1847 und 1860 in Magdeburg abgehalten worden waren. Der hiesigen Kommerzdeputation lag es daher ob, die Vorbereitun—. gen zu den Verhandlungen, welche vornämlich auf die Nothwendig— keit einer baldigen und gründlichen Verbesserung der Fahrbahn der Elbe Bezug hatten, zu treffen, und hatte dieselbe zu diesem Behufe sowohl die von anderen Seiten eingegangenen Be— richte und motivirten Anträge zusammenstellen, als auch selbst un. mittelbar vorher durch einen dazu geeigneten erfahrenen Schiffer eine genaue praktische Untersuchung über die gegenwärtigen Schiff fahrtshindernisse in der Ober -Elbe von Hamburg bis Tetschen vornehmen lassen. Alle einschlagenden Berichte waren ge— druckt an die Delegirten vertheilt worden. Die Versamm. lung bestand aus etwa 32 Mitgliedern, und führte der Präͤsek 3 Kommerzdeputation den Vorsitz. Ungeachtet der zahlreichen Versammlung gelang es vermöge der Vorarbeiten, binnen zwä Tagen zum Abschluß der erforderlichen Verhandlungen zu kommen Mit der Bearbeitung des schon zusammengebrachten und demnãchs noch zu ergänzenden reichhaltigen Materials nach Anleitung der he— schlossenen Resolutionen, um eine den Regierungen der Uferstaaten einzureichende umfassende Denkschrift mit präzisen Anträgen abzu— fassen, ist unsere Kommerzdeputation betraut worden.
Bremen, J. November. Gestern Abend kamen der Groß— herzog von Oldenburg und der Großfürst Constantin von Rußland hier an und werden, der »Wes. Ztg.“ zufolge, ihre Reis heute Abend fortsetzen.
Sachsen. Weimar, 1. November. Einer Aufforderun des Kaisers von Rußland zufolge, berichtet die Weimar. tg. ist Se. Königliche Hoheit der Großherzog heute Nachmittag nah Göttingen abgereist, wird von da aus Se. Majestät nach Potsdam begleiten und einige Tage daselbst verweilen.
Schwarzburg. Ru dolstadt, 31. Oktober. Nach dem durch Druck veröffentlichten Programm für die Festfeier des 50 jah rigen Regierungs-⸗Jubiläums Sr. Durchlaucht des regierenden Fürsttn wird dieselbe am 6. November stattfinden.
Hessen. Darmstadt, 1. November, Mittags. Soeben ver— künden Kanonensalven die Entbindung der Prinzessin Ludwig geb. Prinzessin AlLice von Großbritannien, von einer Prinzessin.
Frankfurt a. M., 1. November. Der Ausschuß der gestk, gebenden Versammlung hat nach dem »Inval.« seinen Bericht übe bie vom Senate in der Rekrutirungsangelegenheit erlassen— Rückäußerung vollendet und soll darin der Antrag gestellt werden
„»Die gesetzgebende Versammlung vernehme mit Befriedigung, daß hohn
Senat Einleitung zu Verhandlungen treffen wolle, wonach die der Stadt Frankfurt obliegendende Stellung von Spezialwaffen durch einen Amn deren benachbarten Bundesstaat übernommen werden soll. Die Vir sammlung sehe außerdem mit lebhaftem nteresse weiteren Senatsvorlageh in dieser Angelegenheit entgegen und erkläre sich im Voraus zur Bewill⸗ gung der zu diesem Zwecke erforderlichen Geldmittel bereit. Im Weiteren soll in dem Berichte die Ansicht durchgeführt sein, daß eine Revision du Bundesmatrikel fär die Stadt von erheblichem Nutzen sein werde, da Fran, furt bei einer »rechtlichen« Einwohnerzahl von 52,000 Seelen nur hol Mann und nicht 879 Mann im einfachen Satze als Bundeskontingent auf zubringen habe; daher möge der Senat diese Angelegenheit beim Bunde anzuregen seiner Zeit die Gelegenheit wahrnehmen.«
Baden. Karlsruhe, 31. Oktober. berichtet, begab sich gestern Vormittag Seine Königliche Hoheit da Großherzog, fo wle der Prinz Wilhelm nach Bretten, wohnt daselbst der feierlichen Enthüllung des Melanchthon Denkmal: bei und kehrte gegen 5 Uhr Nachmittags in die Residenz zurück.
Gegen 10 Ühr Abends trafen Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Preußen mit dem
ten, traf in Windsor Castle erst
1817 geboren und studirte Anfangs
Zeitschrift. Rovellen, Reisebücher und Gedichte zu illustriren.
Tode seines Vaters, des ersten Marquis
Ende Dezember . ꝛ Lord Palmerston, laut »Times«, bereits eine offizielle Einladung erhalten hat.
den. den Anfang gemacht.
Wie die ⸗Karlsr. 3
ige Regierungsform des Staates sei,
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sungsigeborenen Prinzen Siegismund dahier ein, übernachteten im hroßherzoglichen Schlosse, und setzten heute Vormittag die Reise nach der Schweiz weiter fort.
Heute Nachmittag reiste Seine Königliche Hoheit der Groß herzog nach Kehl, um Seine Majestät den Kaiser von Ruß- land, Höchstwelcher, von Nizza kommend, heute dort eintraf, zu be⸗ rüßen. Seine Majestät wird ungesäumt die Reise nach Stuttgart ortsetzen. ͤ ö München, 29. Oktober. Ihre Majestät die gönigin Mutter ist mit dem Prinzen Otto heute aus Hohen— schwangau zurückgekehrt und hat ihre früheren Gemächer in der NRe— sdenz wieder bezogen. Der neugebildete Hofstaat der Königlichen Frau ist heute in Dienst getreten.
I. November. Der Staatsrath im ordentlichen Dienst und Feneral Staatsanwalt am obersten Gerichtshofe, von Kiliani, ist gestern Abend plötzlich gestorben. (N. C.)
Oesterreich. Der siebenbürgische Landtag hat die Repräsentation zum Gesetzartikel betreffend den Voranschlag des sebenbürgischen Grundentlastungsfonds in dritter Lesung angenommen, und ist am 29. Oktober zufolge allerhöchster Entschließung vom 14. Oktober d. J. für die Dauer der bevorstehenden Session des Reichs
rath vertagt.
Schweiz. Bern, 29. Oktober. Der »Bund schreibt; Gestern ist von den HH. Bundesrath Knüsel und Minister v. Dusch der Auslieferungsvertrag mit Baden unterzeichnet worden.
Großbritannien und Irland. London, 31. Oktober. Ihre Majestät die Königin ist mit ihren Kindern, wie die »Times« meldet, vorgestern Vormittags von Balmoral in Windsor Castle ein⸗ getroffen. Tags zuvor hatte Prinz Alfred sich von Windsor Castle nach Bonn begeben, um dort seine Studien fortzusetzen. Prinzessin gouise, deren Unwohlsein den Hof so lange in Balmoral zurückgehal⸗ vorgestern Abends ein, da sie in während die Königin weiter reiste.
Carlisle hatte übernachten müssen, John Leech, ist gestorben.
Der Zeichner des -Punch«, Mr.
Die Times« widmet ihm heute einen Nachruf voll hoher Anerken⸗
nung: »John Leech, dem Publikum als einer der liebenswürdigsten und anmüthigsten Humoristen, die je gelebt, und seinen Freunden
durch besonderen Seelenadel und hohe Tharakter-Einheit bekannt, ist
am Sonnabend, Abends 7 Uhr, gestorben. Leech war in London Medizin, bevor er entdeckte, Seine erste Skizze im
welcher Lebensweg für ihn der richtige sei.
Punch« mit der Unterschrift »Foréign Affairs« erschien in der
ersten Augustwoche 1841, und seitdem liegt die Geschichte seines Lebens Woche für Woche vor uns in den Blättern dieser populairen Auch anderweitig war er beschäftigt, Almanachs und Kein Weihnachts fest ging ohne einige Dutzend Skizzen von ihm vorüber. Einer unserer größten Künstler, Sir Edwin Landseer, hat gesagt, es sei aum eine Skizze von Mr. Leech, die nicht werth sei, von ihm ge— zeichnet zu sein und an unsern Wänden zu hangen.«
Gestern ist zu Ickworth Park der Marquis von Bristol, bl Jahre alt, gestorben. Der älteste Sohn, Earl Jermyn, folgt dem Vater im Marquisat. Von 1830 — 1859 pertrat der Ver⸗ sorbene im Unterhause St. Edmund's Bury und 1859 nach dem von Bristol, trat er ins Oberhaus.
Die neue Börse am Stephenson-⸗Platz zu Birmingham soll mit großer Feierlichkeit eröffnet werden, wozu
In Carmarthen haben in den letzten Tagen Meetings statt⸗ gefunden, die den Zweck hatten, eine Universität für Wales zu grün⸗ Man hat bereits mit einem Fonds von 50,000 Pfd. Sterl.
Oktober. Der Kaiser, welcher
Frankreich. Paris, 31. Lyons besucht, dann den
am Morgen zu Wagen mehrere Theile
Kardinal von Bonald, eine städtische Deputation und mehrere hoch⸗
stehende Beamten empfangen, endlich über vier Divisionen Revue abgehalten hatte, verließ Lyon Mittags und traf hier um 10 Uhr Abends im Palast von St. Cloud ein
Spanien. Madrid, 24. Oktober. Die Correspondeneia zeigt an, daß Admiral Pareja sich nicht, um an die Stelle des Admiral Pinzon zu treten, nach dem stillen Ocean begiebt, son⸗ dern daß er mit diplomatischen Vollmachten als Nachfolger Mazza— redo's dahin abgeht.
Die »Gaceka« veröffentlicht ein Rundschreiben des Unterrichts- Ninisters, worin dem Lehrstande in Erinnerung gebracht wird, daß die katholische Religion die einzig anerkannte im Staate und das tonstjtutionelle, in der jetzigen Dynastie erbliche Königthum die ein und daß daher jeder Angriff auf die diesem zu Grunde liegenden Prinzipien eine verbrecherische Verletzung der bestehenden Gesetze ausmache.
Major in der schwedischen Leibgarde,
Durch ein Königliches Dekret vom 27. d. M. wird die Art und Weise der Erziehung und des Unterrichts des Sohnes der Königin, des Prinzen von Asturien, auf Grund eines Berichts des Minister Conseils festgestellt und ein Erziehungsrath eingesetzt, an dessen Spitze der Feldmarschall Antonio Sanchez Osorio steht. In dein Bericht des Ministeriums heißt es, daß, da die Erziehung, welche heut zu Tage überall den Prinzen gegeben werde, vorzugs⸗ weise eine militairische sei, dies auch in Spanien nicht anders sein dürfe. Es verstehe sich von selbst, daß darüber nicht andere Unter= richtszweige zu vernachlässigen seien, aber schon früh müsse der rinz daran gewöhnt werden, seine Aufmerksamkeit und seinen Fleiß der militairischen Organisation in allen ihren Details zuzuwenden.
Italien. Zum Allerheiligentage werden sämmtliche Mitglieder des Königlichen Hauses in Turin zusammentreffen und so lange zusammenbleiben, bis die Parlamentsdebatte über den September Vertrag und was damit in Verbindung steht, beendigt ist.
Mailand, 1. November. Nach einer Depesche der Perseve⸗ ranza« aus Rom sollen die päpstlichen Truppen mit Ausnahme der Gensdarmerie aufgelöst werden.
Griechenland. Aus Athen wird gemeldet, daß, seit die Königliche Botschaft ergangen, die National- Versammlung ihre Ar— beiten mit Ruhe und Fleiß fördert, und daß aus allen Theilen des Königreiches Adressen kommen, welche der Königlichen Botschaft mit Begeisterung zustimmen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Oktober. Für alle Diejenigen, welche in den Jahren 1859 — 1864 an den mi⸗ litairischen Operationen jenseit des Kuban und am Ufer des Schwar⸗ zen Meeres Theil genommen haben, ist eine Medaille, und für alle Diejenigen, welche jemals in der kaukasischen Armee gedient und in Gefechten gegen die nicht unterworfenen Bergvölker gewesen sind, ein Ehrenzeichen gestiftet worden. Die Medaille, von Silber, trägt auf der einen Seite das Bildniß des Kaisers und auf der andern in der Umschrift: »Für Unterwerfung des westlichen Kaukasus« die Jahreszahlen 1859 — 1864 und wird an einem Bande getra⸗ gen, welches zur Hälfte aus dem Georgen zur Hälfte aus dem Alexander⸗Newskibande besteht. Das Auszeichnungszeichen«, aus geschwärztem Silber, hat die Form des Kulmer Kreuzes, einen goldenen Rand und in der Mitte einen kleinen runden Schild von mattem Golde mit glänzendem Rande, auf welchem der Reichsadler von der Farbe des Kreuzes dargestellt ist. Unter dem Schilde sind zwei goldene Schwerter angebracht. Auf den vier Ecken des Kreuzes befinden sich in goldener altrussischer Schrift oben; die Namenschiffre des Kaisers, links: »Für den Dienste, rechts: im Kaukasus “, und unten: „18644. Das Kreuz wird ohne Band auf der linken Seite der Brust getragen. Für Soldaten wird das Kreuz aus Bronze angefertigt.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 28. Oktober. Da fünf Offiziere der schwedischen Armee und ein Offizier der Orlogsflotte eingeladen worden sind, den zum bevorstehenden 4. No- vember in Ch ristia nia vorbereiteten Unionsfestlichkeiten beizuwohnen, so sind dazu ausersehen worden: General⸗Major Hazelius als Wortführer, so wie ferner: der Oberst-Lieutenant und Chef des Westerbottenschen Feldjäger - Corps, Freiherr von Vegesack, der Björnstjerna, der Ritt- meister in der Leibgarde zu Pferde, Freiherr Beckfries, der Capitain im Göta⸗Artillerie⸗Regiment, Tig erhje lm, und der Commandeur in der Königlichen Flotte, Ahlgren.
Aus Christiania wird unterm 23. d. Its. berichtet, daß in dortiger Umgegend starker Sturm mit Schneegestsber eintrat. Der Sturm dauerte bis zum nächsten Tage und war die Dampfschifffahrt in Folge dessen stellenweise beeinträchtigt. Der Schnee fiel dabei in einer solchen Menge, daß die Landstraßen zur Schlittenfahrt benutzt werden konnten.
Der amtlichen »Post⸗Tidning« wird unterm gestrigen Tage aus Christiania telegraphirt: »Die Genossenschaft Carl Johanns beschloß gestern, daß auf dem Unionsfeste durch Subscriptien in dem Königreiche Norwegen zur Errichtung einer Statue des Königs Carl Johann eingeladen werden soll, und zwar soll die Statue auf dem Platze vor dem neuen Storthings⸗Gebäude in Christiania aufgestellt werden.
Dänemark. Kopenhagen, 31. Oktober. Das Wiener Friedens Instrument vom 30. Oktober d. J. wird dem dänischen Reichs rathe erst am 7. November vorgelegt werden.
Die Herren v. Qu aade und Kauffmann werden noch im Laufe dieser Woche hier erwartet.
Einer Armee. Bekanntmachung vom 28. zufolge können die Freiwilligen der Infanterie, welche während des Krieges in Dienst traten, ihre Webrpflicht nach Belieben ausdienen, wobei ihnen dann die bisherigen Dienstleistungen in Abzug gebracht werden sollen.
Die amtliche Berl. Tidende hat in der letzteren Zeit mehrfach die Wiederberstellung der Landmilitair Akademie so wie in Folge dessen die Befeitigung der Reserve - Offizier Institntion befürwortet was ihr in hiesigen national ⸗dänischen Kreisen übel vermerkt wird.