1864 / 261 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ingefunden hatten. Die tapferen Krieger, deren Helme , ier ür waren, wurden mit begeistertem

ud Nit den Klängen der Musik des 65. Infanterie⸗Regi⸗

rüßt und mit Musik und in Begleitung einer frohbeweg ten Menge 53 Zuschauern über die feste Rheinbrücke nach Köln

2 Der -Hamb. Börs. S.. und der

berichtet: »Die Zeitung f. Nord rung Herrn Mouton Münster und

noversche Regierung will die Ba

Landesmitteln bauen. Bei

Mecklenburg. den Verhandlungen über den Eintritt

Wismars in den landständischen Verband soll der ⸗Mecklenb.

tg.“ zufolge es uletzt nur noch um zwei Punkte gehandelt 5 * . ist ö 9 städtischer Deputirter zum Engern Aus schusse mit Stimmberechtigung zugestanden worden doch wird diese Stimme bei Gleichheit der Stimmenden nicht gezählt werden. So⸗ dann macht die Stadt auf einen Ersatz von 3000 Thlrn, für die in Wegfall kommende Steuer auf Mehl u. dergl. Anspruch, und die Deputirten der Ritterschaft im E. A. sollen diese Ablösung zu be⸗ willigen geneigt gewesen fein, falls sie aus dem städtischen Industrie⸗ fonds genommen würde. Darin wird aber die Landschaft schwerlich zustimmen und deshalb die Stadt vielleicht auf diese Entschädigung verzichten, um die Vortheile der Landstandschaft nicht länger zu ent— behren. ö. Aus Hagenow meldet man, daß in den letzten Tagen des Oktober es wieder viel Auswandererverkehr gegeben habe, und an 6 760 Menschen, meist Mecklenburger, befördert worden seien. Dies habe darin seinen Grund, daß mit dem 24. Oktober sich die Dienstverhältnisse gelöst hätten frei und der en mn, . treibe wöhnlich die letzten Segelschiffe gingen. ; ; rr ent S* »Itzeh. Nachr. melden, daß das Gut Wahrendorf in diesen Tagen durch Kauf in den Besitz des Groß- herzogs von Oldenburg übergegangen ist. Nach demselben Blatte läßt seit 30 Tagen der bekannte Hansen aus Amerika für sein Kanalbau⸗Projekt Vermessungen vornehmen. Zwischen der Delftborsbrücke und Eisenbahn in Itzehoe sind schon mehrere Zeichen aufgestellt. Hansens Linie geht von St. Margarethen, über Wilster durch das Störthal, Itzehoe, Breitenburg, Wirist, Föhrden nach Haffkrug bei Neustadt, Durch die Entwässerung des Störthals bei Breitenburg hofft derselbe der dortigen Gegend große Vortheile

zuwenden zu können. . . Schleswig. Die Nachricht von dem Abschlusse des Friedens

wurde nach den diesfälligen Berichten in Flensburg durch 27 Ka— nonenschüsse begrüßt, welche der Hafencapitain Hansen abfeuern ließ. Auf den Anhöhen vor dem rothen Thore brannten Pechflammen, von patriotischen Einwohnern veranstaltet. In nächster Entfernung von der Stadt sah man gleichfalls mehrere, hell in die Nacht leuch ·

tende Freudenfeuer flammen. . . In Schleswig läuteten am 2. d. M. zur Feier des Ereig⸗ Nachmit⸗

nisses zwischen 12 und 1 Uhr die Glocken aller Kirchen. tags 5 Uhr hielt Pastor Schnittger im erleuchteten Dome eine Fest predigt und Probst Hansen ein Altargebet. Der Gesangverein wirkte mit zur Erhöhung der Feier, die alle Anwesenden ergriff. Abends 7 Uhr spielte die Militairmusik auf dem großen Markte den Choral ; „Nun danket Alle Gott« und dann ging ein Zapfenstreich durch die illuminirte Stadt zur Wohnung des Generals Herwarth von Bit— tenfeld, dem ein Hoch gebracht wurde. Von da zog die Musik, von einer großen Menge begleitet, wieder zurück nach dem großen Markt, wo am Schluß von ihr ⸗Schleswig-Holstein⸗ gespielt wurde, Eckernförde zeigte sich in Veranlassung der Unterzeichnung des Friedens dokumentes am J. November in vollem Fahnen⸗

schmuck und war Abends festlich erleuchtet. j

Das Budget des Herzogthums Schleswig für das Finanzjahr vom 1. April 1864 bis ult. März 1865 ist durch das Verordnungsblatt veröffentlicht worden.

Die Einnahme beträgt: Von den Domginen, Forsten und Pach. tungen 626,870 Mk. E, Landesabgaben 15296, 000 Mk. C., direkte Steuern 1947598 Mk. C. 4 Sch., indirekte Steuern 2086000 Mk. C., Einkünfte von Stempelpapier 166000 Mk. C., Abgaben von Erbschaften und Eigen thums - Uebertragungen 180,000 Mk. C., Einnahme von Aktiven der Staats ˖

kasse 154,130 . 6 Sch., Einnahme vom Postwesen 536,900 Mk. C., in Summa 6,987,498 Mk. C. 10 Sch. (.

Die Ausgabe ist veranschlagt: Für die unter der obersten Civil—=

behörde stehende Centralverwaltung auf 130 000 Mk. E., für das Justiz

wesen auf 101975 Mk. C. 7 Sch, für Geistliche und Unterrichts ⸗Angele⸗

enheiten auf 2981413 Mk. C. 6 Sch., für innere Verwaltung auf

C56 gi Mk. C. 6 Sch, für Verwaltung der Finanzen auf 33871221

Mk. C. 3 Sch., in Summa ö. 4914231 Mk. C. 6 Sch., mithin er⸗

giebt sich ein UÜleberschuß von 2013214 Mk. C. 4 Sch. Hierbei ist in Betracht zu ziehen, daß bei den Ausgaben die Posten für Civilliste, Apanagen und Kriegswesen wegfielen.

Am 2ten fand die Einweihung des 6sterreichischen

zur Eile, da im November

die jüngeren Leute würden dann

Sie wurde nach Mittheilung der Flensburger Nord. Zig. in Gegenwart des osterreichischen CTivil⸗ kommissars, Herrn Baron von Lederer, verschiedener österreichischer und preußischer Offiziere, eines Detachements preußischer Kavallerie

Denkmals bei Oversee statt.

und einer ziemlichen Anzahl Landleute aus der Umgegend von einem

katholischen Geistlichen nach dem Ritus seiner Kirche vollzogen. Das Monument ist auf dem das Defilee am See beherrschenden Hügel vor dem Holz errichtet, gerade 1 Meile von Flensburg, einige hun— dert Schritte öͤstlich von der Chaussee. Es besteht aus einem Unter- bau aus stattlichen, regelmäßig behauenen Steinquadern in Form eines liegenden Kreuzes, über welchem sich eine Steinpyramide er— hebt. Auf derselben steht ein steinernes Kreuz, an dessen Fuß sich nach Westen, dem Wege und See zugewandt, ein großer eiserner Kranz lehnt. Unterhalb desselben ist in die Seite der Pyramide eine Platte eingelassen mit der Inschrift: -Siegend fielen sie im Kampfe den 6. Februar 1864. Den tapferen Kameraden des Kaiserlich Königlich öͤsterreichischen 6. Armee Corps.. Noch weiter nach unten an den Steinquadern enthält eine kleinere Platte die Worte: »Friede ihrer Asche. Das Monument ist eingefaßt durch IJ mit den Mündungen in die Erde gesteckte, durch Ketten ver— bundene Kanonenröhre.

Jütland. Die ⸗Aarhuser Amtszeitung« vom 3. d. enthält die telegraphisch schon kurz mitgetheilte Bekanntmachung des General⸗ Lieutenants Vogel von Falckenstein vom 2. d. M. in der eine Anzahl früher von ihm erlassener Verfügungen jetzt im Interesse der Verkehrserleichterung suspendirt werden und worin es schließ— lich heißt:

Selbstverständlich sind die in der heutigen und in der gestern von mir erlassenen Bekanntmachung angezogenen Verfügungen nur in der Voraussetzung suspendirt worden, daß das Friedens—« instrument in der gegebenen Frist in Kopenhagen ratifizirt werden wird. Sollte wider Vermuthen diese Ratification verzögert wer⸗ den, so würden alle jene Verordnungen, und zwar in verschärf . tem Maßstabe von mir sofort wieder in Kraft gesetzt werden. Dies habe ich vorzugsweise dem Handelsstande kundthun wollen, damit derselbe nicht nach den gegenwärtig von mir gestatteten Erleichterungen, sondern lediglich nach dem Gange der nunmehr in Kopenhagen zu erwartenden Verhandlungen des Reichsrathes sich in der nächsten Zeit bei seinen kaufmännischen Spekulationen bestimmen lassen möge.“

Inzwischen will ⸗Flyveposten« authentisch wissen, daß der Aus. marsch der preußischen Truppen aus Aalborg am 4. beginnen solle, und das »Rendsb. Wochenbl.« berichtet gleichzeitig: Wie wir aus sicherer Quelle vernehmen, bestätigt es sich, daß die Ausarbeitungen für den Rückmarsch der preußischen Truppen beendigt sind. General von Goeben reist, dem Vernehmen nach, nach Berlin, um dort persönlich die Instructionen der Regierung darüber entgegen zu nehmen.

Hessen.

. Darmstadt, 2. November. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von Wales trafen heute Nachmittag 3 Uhr mit einem Extrazuge der Main⸗Neckarbahn, von Wald- Leiningen kommend, zum Besuche Ihrer Hoheiten des

Prinzen und der Prinzessin Ludwig hier ein. Am 4 Uhr 20 Mi— nuten reisten Ihre Königlichen Hoheiten mittelst der Main⸗Rheinbahn nach Bonn ab, wo sie sich einen Tag bei dem Prinzen Alfred aufhalten und dann die Weiterreise nach England fortsetzen werden. (Darmst. Ztg.)

Frankfurt a. M., 1. November. Der Nachfolger des Prinzen von Holstein in dem Oberkommando der hiesigen Bundes⸗ besatzung, General -⸗Lieutenant v. Voigts-⸗Rhetz, ist, wie der ⸗Weser⸗ Ztg. geschrieben wird, vor einigen Tagen hier eingetroffen. Dem selben wurden heute bei einer Parade sämmtliche Offiziercorps der Garnison vorgestellt. Der Wechsel der oberen Befehlshaberstelle in der Bundesfestung Mainz ist am vergangenen Sonnabend eingetreten. Die gestrige Wahl der 57 Mitglieder unserer gesetzgebenden Versammlung für 1864 55 durch das Wahlkolleglum der 75 Bür— ger hat durchaus das vorgesehene Resultat ergeben. Es wurden mit wenigen von vornherein beliebten Ausnahmen die bisherigen Mit— glieder der Versammlung gewählt, und behält so die letztere den Tharakter, welchen sie seit der im Jahre 1857 wieder aufgenommenen Betheiligung der demokratischen Partei an den offentlichen Angelegen⸗ heiten gehabt hat. Der hiesige Verein zur Herstellung billiger Wohnungen an denen hier großer Mangel ist, beabsichtigt dem nächst eine Aufforderung an die Bürgerschaft zur Zeichnung von Actien und wird auch die nͤthigen Schritte thun, den Grund und Voden auf städtischen Eigenthum vor den Thoren zu billigen Prei sen zu erhalten. Letzteres wird freilich der schwierigste Theil der wohlihätigen Aufgabe des Vereins sein, da Grund und Boden bei uns durch die Bauspeculationen zum Theil auf eine enorme Höhe des Preises gesteigert sind.

3. November. In der heutigen Bundestagssitzung wurde die oldenburgische Segründungsschrift vorgelegt und dem hol steinschen Ausschusse zugewiesen. Der Erbprinz von Augustenburg

ließ einige nachträgliche Erörterungen über einzelne Punkte seiner RNachwelsung überreichen.

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Nassau. Frankf. Journ. ein Telegramm, nach welchem die Ständever“⸗ sammlung ihrer Haltung wegen aufgelöst und eine Neuwahl vor— behalten worden ist.

Aus Baden, 1. November, wird dem Schwäb. Merk.« ge⸗ meldet: Wie zu erwarten war, haben sich die Vertreter der badischen zandelskammern in ihrer neulichen Versammlung zu Karlsruhe Über die Errichtung einer badischen Bank ganz im Sinne der Ma— sorität der zweiten Kammer einstimmig ausgesprochen. Als leitende Grundsätze des Instituts wurden aufgestellt und, angenommen: ) freie Betheiligung aller badischen Staatsbürger an dem aufzubringenden Actien - Kapital, und 2) Selbstverwaltung durch Beschlüsse der General- Versammlung sämmtlicher Actionaire. Gründer ⸗Vorrechte jeder Art, so wie Geschäfte, welche der vollen Sicherheit der Banknoten Gefahr bringen könnten, sollen ausgeschlossen bleiben. provisorischer Entwurf der Statuten genehmigt und einem Ausschuß von 9 Mitgliedern zur näheren Formulirung vorgelegt. Das revi⸗ dirte Statut soll dann noch vor Ablauf dieses Jahres einem zu be⸗ rufenden badischen Handelstag zur endgültigen Genehmigung vor⸗ gelegt werden. Wir bemerken noch, daß auch bei diesen Berathungen Mannheim als Sitz der badischen Bank in Aussicht genommen wurde.

Bayern. München, 1. November. In Bezug auf die vom Landwehrobersten von Augsburg, K. Obermayer, im Interesse des bayerischen Landwehrinstitutes unternommene Reise nach Preußen, Sachsen, Belgien und Frankreich wird der »Allg. Z.« mitgetheilt, daß selbe „mit allerhöchster Autorisation- angetreten und »die be— treffenden Staatsregierungen auf diplomatischem Wege um föoͤrder lichte Unterstützung des Unternehmens ersucht« worden seien.

Oesterreich. Wien, 3. November. Die heutige Wiener Zeitung« meldet im amtlichen Theil, daß dem Freiherrn Simon don Sina als Ritter des Kaiserlich österreichischen Ordens der eiser⸗ nen Krone erster Klasse den Ordensstatuten gemäß die Würde eines geheimen Rathes verliehen worden sei. Gleichzeitig wird bekannt gemacht, daß der Kaiser angeordnet habe, daß dem beim 6. Armee⸗ corpskommando zugetheilten Feldmarschall-Lieutenant Erwin Grafen Neipperg bei Enthebung von dieser Verwendung in Anerkennung seiner vorzüglichen Dienstleistungen im Verlaufe des Feldzuges gegen Dänemark der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekanntgege— ben werde.

Wie schon anderweitig gemeldet wurde, ist Graf Neipperg dem= nächst zum Festungskommandanten von Mainz ernannt.

Ein neues silavisches Organ wird vom 19ten d. M. an in Wien unter dem Titel »Die Zukunft« als Wochenschrift erschei⸗ nen. Als Herausgeber nennt sich J. von Delpiny, als Redacteur L. Laskovec.

Schweiz. Bern, 3. November. Von den 50 in Folge der Genfer Ünruhen zur Untersuchung gezogenen Personen sind 14 in Anklagestand versetzt, darunter 12 Radikale und 2 Indepen⸗ denten; sämintliche Angeklagte befinden sich jetzt auf freiem Fuße, die Assisenverhandlungen werden in Genf stattfinden.

Großbritannien und Irland. London, 2. November. In der Sitzung des geheimen Staatsraths, welche Ihre Majestät die Königin gestern in Carl de Grey, Earl Russell und Herr Cardwell anwohnten, erhielt Lord Wodehouse die förmliche Bestallung zum Lord⸗ Statthalter von Irland. Lord Granville, Lord Russell und Lord Wodehouse hatten nach der Sitzung gesonderte Audienzen bei der Königin; Lord Russell stellte Ihrer Majestät Sir Andrew Buchanan als den neu ernannten Bosschafter am Hofe von St. Petersburg, und darauf den mezikanischen Gesandten Senor Aranjuiz vor, welch letzterer der Königin seine Beglaubigungsschreiben überreichte.

Der preußische Botschafter Graf Bern storff wird erst am kommenden Montag aus St. Leonards bei Hastings in der Haupt stadt zurück erwartet.

Der Vorschlag, das Honorar des Regius Professor des Griechi⸗ schen an der Universität zu Oxford, von 40 Pfd. St. auf 400 Psd. St. zu erhöhen, ist, wie in früheren Jahren, auch diesmal im Universitätsrath verworsen worden, jedoch mit nur 1 Stimme Majo— tität, mit 11 gegen 10 Stimmen.

Vor der Handelskammer von Birmingham hat Herr Ward sich des Weiteren über den vom 28. Juni d. J. datirten neuen Tarif des Zollvereins ausgesprochen.

Aus Athen ist dem auswärtigen Amte gestern die telegraphische Meldung zugegangen, daß die griechische Nationalversammlung die Verfassung volständig durchberathen habe und der König derselben sofort seine Genehmigung ertheilen wolle.

Der große Sturm, der in Kalkutta am 5. Oktober gewüthet, hat, laut einem aus Suez, 31. Oktober, hier eingegangenen Tele zramm, 110 Schiffe vernichtet und 12000 Menschen das Leben ge⸗

Auf diesen Grundiagen wurde ein

Windsor abhielt und welcher Earl Granville,

Aus Wiesbaden 3. November bringt das kostet. Ein großer Theil der Stadt und die Nachbardörfer haben tief

unter Wasser gestanden.

Der Dampfer »Jura« ist auf der Höhe von Liverpool ge⸗ strandet. Der für New-York bestimmte Hamburger Dampfer »Borussia« hat Schaden gelitten und ist nach Southampton zu⸗ rückgekehrt.

Die Times. bringt heute eine Mittheilung über die zuneh⸗ mende Noth in Preston unter den Arbeitern. Der gestern ausge⸗ gebene offizielle Bericht zeigt, daß 9561 Arbeiter voll beschäftigt sind, 178 fünf Tage, 1378 vier 4052 drei, 638 zwei Tage und 115314 sind dagegen arbeitslos. 30 Spinnereien sind geschlossen, 3 mehr als vor 8 Tagen. Die Zahl der Unterstützungsbedürftigen wächst mit jeder Woche, In der vorigen Woche mußten in der Union Preston 3067 Familien mit 477 Pfd. St. 10 Sh. 3 Pe. unterstützt werden.

Frankreich. Paris, 2. November. Aus Algier, 31. Ok⸗ tober, wird gemeldet, daß am 5. November verschiedene Kolonnen offensiv vorgehen, die Aufständischen von mehreren Seiten zugleich angreifen und ihnen den Rückzug abschneiden sollen. Man erwartet hiervon einen entscheidenden Erfolg.

. 3. November. Unter dem Vorsitze des Kaisers hat heute ein Kabinets⸗-Conseil zu St. Cloud stattgesunden.

Spanien. Durch Königliches Dekret vom 29. Oktober ist zum Beichtoater, sso wie zum Religionslehrer des Prinzen von Asturien, der Kardinal Puente, Erzbischof von Burgos, ernannt.

Italien. Turin, 2. November. Der Präfekt von Turin hat den Beschluß des Stadtrathes, der den Antrag des Hrn. Ara , auf die September⸗Ereignisse gebilligt, für null und nichtig erklärt.

Die »Opinione dementirt die römische Depesche der »Perseve⸗ ranza. und sagt, Kardinal Antonelli habe beschlossen, die päpst⸗ liche Armee keineswegs aufzulösen, sondern die Linientruppen in Gensdarmerie⸗Corps zu verwandeln.

3. November. In der heutigen Sitzung der Deputirten kammer sprach, telegraphischer Mittheilung zufolge, zunächst der De⸗ putirte Boggio die Ansicht aus, daß die der Kammer vorgelegten diplomatischen Aktenstücke unzureichend seien zur Beurtheilung der vorliegenden Frage. Boggio verlangt, daß alle zwischen der italie- nischen und französischen Regierung ausgewechselten Noten von dem Tage an, wo Visconti Venosta seine erste Note an die franzö⸗ sische Regierung richtete, der Kammer vorgelegt werden.

Der Conseils-Präsident La Marm ora erwiderte hierauf, daß die Regierung diese Frage schon reiflich geprüft habe, daß sie sich aber nicht verpflichtet erachte zur Vorlegung anderer Aktenstücke, als der bereits vorgelegten.

Demnächst richtete der Abgeordnete Petrucelli della Ga⸗— tina die Frage an das Ministerium, ob die in der Nigraschen Note enthaltenen Angaben genau mit der Wahrheit übereinstimmten?

. Der, Minister des Innern, Lanza, erwiederte ihm, daß es nicht schicklich sei, die Angaben eines förmlichen diplomatischen Aktenstückes auf bloße Zeitungsnachrichten hin in Zweifel zu ziehen. Die Note Nigra's sei korrekt und in allen Punkten der Wahrheit , / sie sei durch beide kontrahirende Regierungen für wahr an— erkannt.

Mos ca, Referent der Kommission zu Prüfung des Gesetzes

über die Verlegung der Hauptstadt, legte den Bericht der Kommis⸗—

sion der Kammer vor. Der Abgeordnete Ferrari machte den Vor⸗ schlag, die Kammer möge vorerst die Frage in Berathung ziehen, ob es nicht nothwendig fei, daß Seitens der Regierung ein Gesetz⸗ entwurf zur Genehmigung der Convention vorgelegt werde. Nach kurzer Debatte beschloß die Kammer, daß die Abstimmung über diese Vorfrage bis zum nächsten Montag, wo auch die Berathung über den Gesetzentwurf, betreffend die Verlegung der Hauptstadt, erfolgen soll, zu vertagen sei.

Der Bericht der Kommisston empfiehlt die Annahme des Ge⸗ setzentwurfes in der von der Regierung vorgelegten Fassung.

Griechenland. Athen, 29. Ottober. Die National-⸗Ver“ sammlung endigte gestern die Diskussion über die Constitution. Die selbe wurde heute verlesen und angenommen.

Es ist wahrscheinlich, daß die Mitglieder der Minorität die Constitution nicht unterzeichnen.

Türkei. Aus Konstantinopel, 26. Oktober, wird über Marseille gemeldet: -Die Christen auf Kan dia verweigern die Salz steuer, weil sie vertragswidrig sei Die türkischen Behörden haben nur geringe Mittel, um die Steuer mit Gewalt einzutreiben. Die tscherkessische Einwanderung dauert fort, aber Hunger und Krankheit räumen schrecklich unter den Leuten auf.“

Schweden und Norwegen. Stockholm, 26. Qktober. Die Festlichkeiten für den 4. November werden so bedeutend sein, als man überhaupt dergleichen in kalter Witterung vornimmt: Got⸗ tesdienst, Festessen, Illumination werden stattfinden. Prinz Oscar.