1864 / 263 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Verlust an Menschenleben gering und kein Offizier ist getödet wor⸗ Den. Die Japaner haben um Frieden gebeten. Dem deutschen Rechtsschutzvereine sind l nachdem die Aus- sage des Herrn Poole in Edmonton veröffent icht worden, Briefe in großer Menge zugegangen welche dem Verurtheilten Franz Müller ein sehr günstiges Charakterzeugniß geben. Der bei Liverpool gestrandete Cunard⸗Dampfer Jura ist vollständig Wrack und alle Hoffnung verschwunden, ihn in brauch- barem Zustande von der Sandbank loszumachen. Der „Jura« hatte Maschinen von 440 Pferdekraft, einen Gehalt von 2241 Ton—

nen und war kaum zehn Jahre alt.

Von dem Dampfer » Saxonia“ der schon seit mehr als einer Woche fällig ist, wird vermuthet, daß er an der Maschinerie Schaden erlitten hat und unter Segel, seine Fahrt fortsetzend, von dem starken Ostwinde aufgehalten worden ist.

Vor einigen Wochen ging das Gerücht, es sei von Liverpool ein Dampfer, »The Laurel, mit hundert Mann der früheren Equi⸗ page der »Alabama⸗« und wahrscheinlich mit Capitain Semmes sel⸗ ber an Bord, ausgelaufen und seine Bestimmung sei, die Leute zu einem bei Lissabon liegenden neuen südstaatlichen Kaperschiffe zu bringen. Das Gerücht wurde, kaum entstanden, dementirt. Jetzt ist indessen in Liverpool eine Depesche aus Madeirg eingetroffen, laut deren der »Laurel« mehrere Tage vor dem 17. d. M. in der Funchal⸗ Bucht gelegen hat und an dem genannten Tage in See gegangen ist, um mit einem großen Schraubendampfer (wie es heißt, die neue Alabama ;) zusammenzutreffen ; die Mannschaft und das in Mu— nition, Geschützen 2c. bestehende Cargo des »Laurel« sei darauf an Bord des Schraubendampfers gebracht worden, worauf letzterer den Kurs nach Bermuda genommen habe.

Aus Konstantinopel wird über Triest gemeldet, daß alle Schwierigkeiten, welche seither der Beförderung englischer, nach In⸗ dien bestimmter Truppen durch Aegypten im Wege standen, besei⸗ tigt sind.

—⸗ 53. ossterreichische Fregatte Radetzki⸗ hat gestern, Donnerstag, den Sund von Plymouth verlassen, um nach Eadixz zu segeln.

Der »Moniteur«

Frankreich. Paris, 5. November. bringt nachfolgende Mittheilungen: Die dem italienischen Parlamente vorgelegten Aktenstücke sind in der französischen und in der auswärtigen Presse zum Gegenstande von Aus—= legungen geworden, welche darauf abzielten, den Sinn des Vertrages vom 9 September zu fälschen. Die Kaiserliche Regierung, so wie die des Königs von Italien haben sich der Gleichmäßigkeit ihrer Ansichten durch einen neuen Austausch von Mittheilungen vergewisfern müssen. Die Aktenstücke, welche wir veröffentlichen, bestätigen die vollkommene Aufrich= tigkeit der in dieser Hinsicht gegebenen gegenseitigen Aufklärungen und die daraus hervorgegangene Uebereinstimmung.

Dieser Einleitung folgen dann die in Nr. 255 bereits ihrem wesentlichen Inhalte nach wiedergegebene Depesche des Ritters Nigra an den vormaligen Minister des Auswärtigen Visconti Venosta vom 15. September, eine Note des Herrn Drouyn de L'huys vom 35. Oktober und eine die letztere ergänzende Note von eben demselben

d. . 2. November an den französischen Gesandten in Turin Baron v. Malaret.

n der ersterwähnten Note konstatirt Herr Drouyn de Lhuys, daß neuere Besprechungen, welche über die Bedeutung und Tragweite der Convention vom 15. September mit dem Herrn Ritter Nigra stattgefunden, zu folgenden von beiden Seiten anerkannten Punkten

geführt hätten:

1) Zu den gewaltsamen Mitteln, deren Anwendung Italien entsagt, muß man die Manöver revolutionairer Agenten auf päpstlichem Gebiete die aufständische Bewegungen daselbst her—

rechnen, so wie jede Hehzerei, vorrufen wollte.

I Die moralischen Mittel, deren Anwendung Italien sich vorbehal— ten hat, bestehen einzig in den Kräften der Civilisation und des

Fortschritte s.

3) Die einzigen Bestrebungen, welche der Hof von Turin als legitim ansieht, sind diesenigen, welche die Versöhnung Italiens mit dem Papst⸗

thume zum Gegenstande haben.

H Die Verlegung der Hauptstadt ist ein ernstliches Pfand an Frank reich; sie ist weder ein vorläufiges Auskunftsmittel, wch eine Marschstation Dieses Pfand zurücknehmen, hieße den Ver⸗

Grafen Cavour im Jahre 1861 enthielten nichts von dieser Klausel in Bezug der Hauptstadt ; außerdem beschrankten sie die Armee des heiligen Vaters auf eine bestimmte Zahl und stellten unsern Truppen zum Abmarsch eine Frist von vierzehn Tagen. Man wird den beträchtlichen Ünterschied nicht verkennen, der zwischen die ˖

auf dem Wege nach Rom. trag vernichten. 5) Die Propositionen des Herrn

sen Propositionen und der September ⸗Uebereinkunft besteht. 6) Der Fall einer Revolution, die von sollte, ist in der Convention nicht vorgesehen. hält i . sich die Freiheit seines Handelns vor.

ö )

Das Turiner Kabinek behält die Politik des Herrn Grafen Ea— vour bei. Run, dieser berühmte Mann hat erklärt, daß Rom mit Ita⸗ lien vereinigt und Hauptstadt desselben nur werden könne mit Zustim⸗

mung Frankreichs. Die Note vom 2. November lautet;

Herr Baron! Der itallenische bevollmächtige Minister hat mir vor

selbst in Rom ausbrechen Für diese Möglichkeit be—⸗

drei Tagen im Namen des Herrn Generals Lamarmora den Wun kund gegeben, den der Convention durch die italienische Gesandtschaft in ihrem Berichte vom 15. September angegebenen Sinn mit demjenigen in Einklang zu bringen, den ich selber in meinen früheren Depeschen an— gab. Die Unterredungen, von denen ich Ihnen am 30. Oktober Kennt⸗ niß ertheilte, kamen, wie es mir schien, diesem Wunsche zuvor und zer. streuten alle Mißverständnisse. Wie dem aber auch sei, so war ich mit Herrn Nigra der Ansicht, daß das beste Mittel zur definitiven Hebung dieser abweichenden Meinungen das sei, in Gegenwart des Kaisers neue Aufklärungen auszutauschen. Dies ist diesen Morgen geschehen.

Wir haben die Konferenz durch Vorlesung des Berichtes von Herrn Nigra eröffnet, und ich gab Kenntniß von meinen Depeschen, denen Se. Majestät die Zustimmung zu ertheilen geruht hatte. Der italienische Herr Gesandte hat hierauf ein Schreiben vorgelesen, das er am 30. desselben Monats an den italienischen Minister des Auswärtigen gerichtet hatte und worin er, indem er die vom Turiner Kabinette eingegangenen Var . pflichtungen darlegt, auf die Bemerkungen antwortet, zu denen seine De— pesche vom 15. September mich veranlaßt hatte. Ich habe auf unsere früheren Erklärungen zurückgewiesen und verschiedene in meiner Depesche vom 39. refumirte Punkte, welche ich bestätige und worauf ich mich be. ziehe, der Prüfung noch einmal unterworfen. Ueber jeden dieser Punkte haben wir uns einverstandrn, gefunden und dies in einer telegraphischen Depesche bezeugt, welche der italienische Herr Minister auf der Stelle an seinen Hof richtete.

Gestatten Sie 2c. Drouyn de Lhuys.

Zur Ergänzung dieser Noten fügen wir noch die telegra— phische Mittheilung hinzu, welche über die Veröffentlichungen der „Gazetta uffiziale⸗ vom 6. d. M. das »Wolff'sche Büreau« bringt. Danach enthielt dieselbe eine Depesche des Ritters Nigra an den Conseil⸗Präsidenten General La Marmora vom 30. Oktober, worin Nigra sich in Betreff seiner Unterhaltung mit Drouyn de Lhuys dahin ausläßt:

Drouyn gestand offen zu, daß das, waß in meiner Depesche vom

15. September gesagt ist, der Wahrheit entspricht, fügte aber hinzu, daß der Inhalt derselben vom Standpunkte der französischen Regierung aus in mehreren Punkten einer Vervollständigung bedürfe. Er glaube, daß meine Depesche nicht genugsam auf die Unterschiede aufmerksam mache, welche zwischen dem Projekte Cavour's und der Con. vention vom 15. September beständen. Ich erwiederte darauf, daß, da ich das Cavoursche Projekt mit in meine Depesche aufgenom— men hätte, die Verschiedenheiten zwischen beiden Dokumenten von selbst in die Augen springen müßten. Ich hob gleichwohl die Unterschiede zwischen beiden und besonders diejenigen hervor, welche sich auf die Bildung einer päpstlichen Armee und die Verlegung des Sitzes der Regierung beziehen, indem ich bemerkte, daß die Verlegung Seltens der französischen Re— gierung als conditio sine qua non für die Unterzeichnung der Convention betrachtet worden sei. Drouyn meinte, daß, wenn man ven »nationalen Bestrebungen« spräche, nachdem man sich die Anwendung gewaltsamer Mittel, um nach Rom zu gelangen, versagt, dies in den politischen Parteien die Meinung erwecken heiße, daß man sich Schleichwege offen halten wolle. Ich erwiederte ihm. daß meine Depesche pesche in keiner Weise zu solchen Auslegungen Veranlassung geben könne. Wir hätten ein nationales Ziel, aber da wir gleichzeitig den Weg zu diesem Ziele festgesetzt hätten, würde ich glauben, meine Regierung zu be— leidigen, wenn ich die Nothwendigkeit weiterer Erläuterungen in dieser Beziehung zugäbe. Schleichwege hätten Nichts gemein mit der moralischen Macht der Civilisation und des Fortschritts, an die wir appelliren, um zu einer Versöhnung zwischen Italien und dem Papstthum zu gelangen. Drouyn habe daran erinnert, daß die Regierungen übereingekommen seien, den Fall außer Betracht zu lassen, wenn ungeachtet der loya · len Ausführung der Convention die päpstliche Regierung sich selbst= ständig nicht aufrecht erhalten könne und so ihr weiteres Be— stehen unmöglich mache. Das Eintreten dieser Eventualität würde eine veränderte Situation zur Folge haben. Beide Regierungen hätten sich für diesen Fall die volle Freiheit des Handelns vorbehalten. Ich habe es nicht für nöthig gehalten, erwiderte ich, in meiner für die Oeffentlich, keit bestimmten Depesche noch einmal auf diesen Vorbehalt zurückzukom— men. Es widerstrebte mir, daß ich den Sturz der päpstlichen Regierung durch ihre alleinige Schuld und ihre Ohnmacht zu einem Gegenstand der allgemeinen Besprechung machen sollte, Ohne Zweifel sst diese Eventuälität möglich. Aber wenn wir Eventualitäten vor Augen haben müssen, so ziehen wir es vor, in unsern Gedanken bei der Möglichkeit einer Versöhnung zwischen dem Papstthum und Ita— lien stehen zu bleiben. Drouyn äußerte, er hätte gewünscht, daß meine Depesche Erklärungen darüber enthalten hätte, was wir unter »nationg— len Vestrebungen« verständen. Ich erwiederte ihm, daß diese Aufschlüsse in meiner Depesche enthalten seien und daß ich als Ziel der nationalen Bestrebungen die Versöhnung zwischen Italien und dem Papstthum auf dem Prinzipe der freien Kirche im freien Staate bezeichnen möchte. Hier aus also ergiebt sich, daß der Inhalt meiner Depesche in keiner Weise alterirt wird.

In einer zweiten Depesche Nigra, s an La Marm ora vom 1. Nöbember, welche in Gegenwart des Kaisers, Drouyn's und Rouher's redigirt und vom Kaiser gebilligt ist, erklärt Nigra nach derselben Quelle:

Meine Depesche vom 15. September hat zu verschiedenen Auslegun⸗ gen Veranlassung gegeben. Aus den offenherzigen Erörterungen, welche zwischen Drouyn und mir stattgefunden haben, geht hervor, daß die Re⸗ gierung des Königs, wenn sie sich gegenüber der Kammer innerhalb der Grenzen meiner durch die Depesche vom 31. Oktober ergänzten Depesche vom 15. September hält, von Seiten der französischen Regierung nicht

desavouirt werden wird. Herr de Frezals, bisher erster Sceretgir der französischen

Gesandtschaft in Bern, ist an die Stelle des Grafen von Massignac

2A. Oktober geschrieben: Zeitraum vom 1 August 1859 bis Ende September 1864 160

Ganzen 4114 Gebäude, zerstörten. . ergiebt dies einen Gesammtverlust von 208, 400000 Piastern inner⸗

Reichs vor, welche wesentlich dazu dienen soll, in den Verwaltungskosten herbeizuführen.

geringen Gehalt bezieht. noch im Stadium der Berathung. Wenn einige hlesige Blätter als den Zweck dieser Maßregel die Decentralisation der Verwaltung be—

derartigen Prinzipien gar nichts weiß, dann aber, iaum mehr decentralisirt sein kann als die Türkei, der Zersetzungsprozeß hauptsächlich in der täglich zunehmenden Selbst—⸗ sändigkeit der einzelnen Provinzen offenbart.

werden.

wärtig führen die Konsuln auch in Schifffahrtssachen die

der als Gesandter nach Persien geht, zum ersten Bot ö,. in Petersburg ernannt wol den Der 7 ,, erster französischer Botschafts⸗Secretair in Berlin, wird durch Herrn

gefebvre de Behaine, Sohn des verstorbenen Gesand

Namens, ersetzt. Herr de Bondy, erster Secretair 1 . hält den Grafen de Contades, zweiten Botschafts. Seeretanl in Er wird von dem Marquis de Tamisier

London, zum Nachfolger. ersetzt.

Spa nien. Die »Politiea« meldet, daß Parej J

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ein Altimatum bringt, worin sofortige vellic el, e n.,

e . . . . angedroht wird, das spanische Ge— wader werde Besitz von den Hauptlokalitäten Peru's

das Geschwader der Republik vernichten. ,,

Griechenland. Athen, 29. Oktober. Morgen leistet de König den Eid auf die von der Nationalversammlung ,., neue Verfassung. Die Wahl der Büurgermeister wird auf Antrag der Opposition durch allgemeines Stimmrecht vorgenommen. Dem Gottesdienste aus Anlaß des Jahrestages der Revolution wohnten der König und das diplomatische Corps nicht bei. Die Zahl der . . , auf 20 sestgesetzt. Graf Sponnek attete den Ministern des Königs Otto aus Anlaß ihrer ili⸗ tirung Glückwunschbesuche ab. k

Die Nationalversammlung hat einen wahrhaft patriotischen und gerechten Akt vorgenommen; sie hat nämlich das Dekret wie⸗ der annullirt, durch welches das ganze Ministerium Miaulis der politischen Rechte auf zehn Jahre für verlustig erklärt wurde, ein Dekret, das gerade vor einem Jahre erlassen wurde. So sind wie⸗ der fünf tüchtige Männer dem Vaterlande zurückgegeben; der sechste Advokat Potlis) ist, wie bekannt, vor einem Jahre ungefähr in Wien gestorben.

Türkei. Konstantinopel, 29. Oktober. Haidar Effendi erhält eine Mission nach Mexiko. Türkische Truppen schlugen die aufständischen Stämme im Hedschas.

Der »Augsb. Allg. Ztg.“ wird aus Konstantinopel unter dem Nach offiziellen Angaben haben in denr

Feuers brün ste in Konstantinopel stattgefunden, welche 2844 Wohn⸗

häuser, 1246 Werkstätten und Magazine, 23 Hane, Bäder Moscheen

und ähnliche öffentliche Gebäude und einen kaiserlichen Palast, im Nach einer einfachen Rechnung

halb 5 Jahren; das will sagen, daß durch die Feuersbrünste ein

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hrlicher Schaden von 40 Mill. Piastern, oder von täglich 100,000 Piastern, verursacht wird. früheren Zeiten die Feuersbrünste

Trotzdem muß zugegeben werden, daß in viel verheerender und auch häufi⸗

ger waren, weil im Allgemeinen mehr in Stein gebaut wird als

damals.

Die Regierung bereitet jetzt eine neue Eintheilung des eine Beschränkung Die europäische Türkei ward z. B. bisher in zwölf Ejalets (Provinzen) eingetheilt, von denen iin jedes von einem Pascha mit 20009 bis 60000 Piastern Mo⸗ natsgehalt verwaltet wird. Jetzt soll sie dagegen nur in drei Eja— lets zerfallen, so daß der hohe Gehalt der übrigen neun Gouverneur— siellen in Wegfall kommt. Die einzelnen kleineren Bezirke bekom⸗ men dann nur einen Kaimakam zum Statthalter, welcher einen sehr Die ganze Angelegenheit ist jedoch vorläufig

dies entschieden irrig, einmal weil die Regierung von weil ein Land

bei welcher sich

zeichnen, so ist

Buchare st, 25. Oktober. Der Minister hat, nach Mittheilung der »Presse«, auf Antrag des Ministers der auswärtigen Angelegen⸗

heiten beschlossen, in den rumänischen Hafenstädten Seegerichte zu

ttabliren, welche in Schifffahrtssachen zu entscheiden haben Der Staatsrath ist bereits durch Fürstliche Botschaft auf⸗

Gegen⸗ . Juris die⸗ lion über die respektiven Nationalen. Mit der Instituirung der heimischen Seegerichte wird es daher neue Anlässe zu Kompetenz Konflikten mit den fremden Konsuln geben, und wohl aus diesem Hrunde hat der Ministerrath gleichzeitig den Beschluß gefaßt, die Seegerichte und überhaupt alle Schifffahrts Angelegenheiten dem . des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten zuzu— eisen. ;

gefordert, einen entsprechenden Gesetzentwurf auszuarbeiten.

St. Petersburg, 5. November.

Nußland und Polen. ü frühen

Die Schiff brücken der Newa wurden vorgestern am Morgen des starken Eisganges wegen abgenommen.

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Der Statthalter von Polen, General der Infanterie, Gra

26. welcher schon seit einigen Tagen sich in n, (Wirballen) befindet, um die Befehle des Kalsers auf der Rückreise k ist am 5ten d. M. bei einem Spazierritte mit 31 Pferde gestürzt, ohne sich indessen erheblich zu verletzen. Nach

en eingegangenen Nachrichten befindet sich der General wohl und hat 16 der Vorfall Bedeutung und Folgen nicht gehabt.

ö der polnischen Grenze wird der ⸗Osifee-Ztg. unter wen, 6 M. geschrieben. Der New - Jork -Herald. vom 35 Sep⸗ m. er 8632 berichtet, daß die Bevollmächtigten der polnischen Na— ⸗— n mit der südstaatlichen Regierung ein Abkommen getroffen hät-

en, nach welchem 3000 kampflustige Soldaten (ehemalige Infur · genten) mit dem Beginn des nächsten Frühjahrs von Europa her⸗ 6 kommen sollten, um in den Relhen der Konföderkrten zu

e . Der Präsident Jefferson Davis habe für diese Hülfe ge⸗ wisse Ländereien zur Colonisation abgetreten, ohne jedoch die hierzu e. Gegend wegen der unbestimmten Grenzen angegeben zu haben. Das »Echo polskie«, das Organ der polnischen Emigration . den Vereinigten Staaten, warnt die polnischen Flüchtlinge vor der Betrügerei gewissenloser Spekulanten, welche, im Norden Ame⸗ rikas entlarvt, ihr lukratives Geschäft der Werbung für die konföde⸗ rirte 6. w . treiben und fügt hinzu:

Wenn das Loot der neuen Emigration in Europa in d ß erträglich ist, daß deren Glieder sich k sehen ien, . . lichen sich in die Arme zu werfen, wenn wirklich das Versprechen von Be— sitzungen, die nur auf dem Monde existiren, irgend welches Gewicht hat, so ermahnen wir wenigstens abzuwarten, bis wir das, was wir von der Re— gierung der Nordstaaten gefordert haben, erhalten werden, und wer dann die zu einer Colonisation nöthigen Kräfte besiht, wird sicher und eben so wie jeder andere Ankömmling, so viel Grund und Voden erhalten, daß bei der nöthigen Thätigkeit sein Loos für die Zukunft gesichert sein wird.«

Der Militair⸗ Agent der National⸗Regierung im Auslande«, Oberst Dembinski in Paris, bemerkt in dem gestern von mir er⸗ wähnten Cirkular⸗Schreiben, betreffend die Ausfertigung von Dienst—- Attesten für die beim letzten Aufstande betheiligt gewesenen Offiziere, Combattanten und Militair⸗Beamten, daß diese Dienst ⸗Atteste von der französischen und den übrigen polenfreundlichen Regierungen acceptirt werden. Zugleich hat derselbe an die im Auslande beschäf⸗ tigten polnischen Ingenieure, Conducteure, Architekten, Unternehmer öffentlicher Arbeiten, Aerzte, Apotheker, Kaufleute, Fabrikanten und Handwerker die Aufforderung erlassen, falls sie in der Lage sind, einem Emigranten aus letzter Zeit eine Anstellung oder lohnende Beschäftigung zu geben oder nachzuweisen, sich deshalb an ihn (den Milltair- Bevollmächtigten zu wenden. Die Dienst-Atteste, auf Grund deren die Anstellung erfolgen soll, geben Auskunft über das Alter, die wissenschaftliche Bildung, die Beschäftigung vor dem Auf⸗ stande und den Dienst beim Aufstande. Das seit 5 Jahren im Königreich Polen stationirte Kosaken⸗Regiment Nr. 18, das in dem Kampfe gegen die Insurgenten von Anfang an einen hervorragenden Antheil nahm, hat seine Garnison Warschau verlassen und ist an den Don matschirt. Der Statthalter Graf Berg belobt in einem Tagesbefehl die stets bewiesene Unerschrockenheit und Tapferkeit dieses Regiments.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 1. November. Prinz Oscar verließ mit dem heutigen Frühzuge die Hauptstadt, um nach Gothenburg zu gelangen und von dort an Bord des nor— wegischen Post⸗Dampfschiffes »Kronprindsesse Louise⸗ die Reise nach Christiania fortzusetzen. In der Begleitung des Prinzen befanden sich die zur Unionsfeier nach der norwegischen Hauptstadt eingelade⸗ nen schwedischen Deputirten, so wie der Adjutant Capitain Afzelius, der Kammerherr Holtermann und der Capitain Strsm.

Dänemark. Kopenhagen, 6. November. Das Folke⸗ thing des Reichsraths hat sich als Ausschuß konstituirt und wird über die Zustimmung zum Friedenstraktate in zwei Verhandlungen in geheimen Sitzungen ohne Innehaltung der gebotenen Zwischen⸗ frist berathen.

Man erwartet allgemein die baldige Zustimmung des Things.

2Imerika. New-Hork, 26. Oktober. Sheridan hat die Konföderirten bis Mount Jackson, wo dieselben in völliger Auflösung

angekommen sind, verfolgt. In Georgien treffen die Konföderirten Anstalten, Atlanta

wieder zu nehmen. Hood und Sherman operiren lebhaft gegen⸗ einander. =

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau⸗

Hamburg, Montag, 7. November, Morgens. Den Ham⸗ burger Nachrichten⸗ wird aus Kiel vom gestrigen Tage gemeldet: Ein starker aus Nordost kommender Sturm trieb in der vergangenen Nacht das Wasser der Bucht weit über das Ufer. Alle niedriger gelegenen Straßen sind nicht zu passtren. Das preußische Komman⸗ danturgebäude, in dem sich auch die Lokalitäten der Feldpost befin