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folger ernannte Antonio Benavides hat bereits den Eid geleistet. Als einzigen Grund des Rücktritts Llorentes wird eine auf die Reihenfolge bei Vorlegung der verschiedenen Gesetzentwürfe bezügliche
Frage angegeben.
Italien. Nach Annahme des Gesetzentwurfes wegen Ver— legung der Hauptstadt, die zugleich eine Gutheißung des September. Vertrages durch das Parlament in sich schloß oder eigentlich der Kern der ganzen Debatte war, kommen jetzt im Senate einige Ent— schädigungsfragen an die Reihe. Die bisherige Hauptstadt soll im Ganzen mit 67 Millionen Lire entschädigt werden, ferner den Cas⸗ sationshof, der nach Mailand verlegt war, zurückerhalten und Sitz verschiedener großer Industrie⸗ und Handels- Gesellschasten bleiben, deren Directionen die Erlaubniß erhalten, nicht mit nach dem Arno zu wandern. In der Sitzung des Senates vom 10. Dezember wur⸗ den die betreffenden Vorlagen gemacht; die Entschädigungssumme, die in dem Gesetzentwurfe vorgesehen ist, lautet auf 1067000 Lire Rente, die in das große Buch der Staatsschuld zum Besten Turins einzutragen seien. .
Die »Nazione« von Florenz meldet, daß folgendes Projekt für die Ausführung der Verlegung der hauptstadt definitiv be⸗ stätigt sei: Deputirten Kammer: Saal der Fünfhundert, die Bureauz ber Kammer werden im ersten Stocke des Palazzo Vecchio ein⸗ gerichtet werden. Senat: Saal der Dugento, Ministerium des Aus⸗ wärtigen: Palast Vecchio, öffentlicher Unterricht: Palast Riccardi, Krieg; das bischöfliche Seminar jenseit des Arno mit neuen Bauten im Garten, Finanzen: Kasino von Medicis, Inneres: Kaserne von Santa Caterina, öffentliche Arbeiten: Institut der heiligen Annunciata, Narine: Kloster der Barbetti, Justiz= und Kultus⸗-Ministerium: Palast Ceparello, Ackerbau und Handel: noch zu bestimmen ob im Institute der heiligen Annunciata oder Poggio Imperiale, öffentliche Schuld: Kloster von Santa Croce, Staatsrath: ein noch nicht voll⸗ endeter Palast, dessen Bau bald fertig sein wird, Comité s der Ar: tillerie und des Genie: Kloster von Santo Spirito, Rechnungshof und Post: Kloster von San Firenze, die Königlichen Carabinieri: Militair⸗Kollegium von Borgo in Pinti.
Rußland und Polen. Warschau, 7. Dezember. In den letzten Tagen, wird der »Schles. Ztg.“ geschrieben, waren Ver⸗ treter der Comités für die beiden direkten Verbindungsbahnen von hier über Slupee nach Posen, und über Wieruszow und Kempen nach Breslau hier anwesend. Es waren die Herren: Landrath Wocke und Bürgermeister Kohleis aus Posen, Banquier Leopold Lindenthal aus Landsberg a. W. und Eisenbahn— baumeister Thiele. Dieselben wurden von dem Statthalter des Königreichs, General Graf Berg in mehreren Audienzen empfangen und in der heutigen, unter Zuziehung der betheiligten Ressort . Chess stattgehabten Schlußkonferenz dringend aufgefordert, die nöthigen Vorarbeiten auf's schleunigste auszuführen und vorzulegen. In der zuvorkommendsten Weise wurde jede mögliche Unterstützung von Seiten der Kaiserlichen Regierung, so wie eine Betheiligung an den Kosten der Vorarbeiten zugesagt. Möglichkeit geboten,
Es ist nunmehr entschieden die die für beide Nachbarstaaten so hochwichtigen neuen Verkehrswege zwischen den obengenannten Städten in nächster
Zeit zur Ausführung zu bringen. Die Fabrikstadt Lodz soll Kreu⸗ zungspunkt der Bahn werden, während die meisten anderen Fabrik- städte des Russisch⸗Polens permittelst dieser Linien in das Eisen bahn—
werden. Man bereitet gegenwärtig eine große sich der Provinzen dieses ehedem so mächtigen Der Taikun wird sich in nächster Zeit um mit diesem über die ganze Fremden- Angelegenheit zu berathen. Die französische Admirals Fregatte „Semiramis« hat zwei Tage vor Yeddo zugebracht. An Bord der selben befand sich der französische Gesandte, der, gleich seinen ande—⸗ ren Kollegen, mit den japanischen Ministern verschiedene Unterredun⸗ gen Behufs der Regelung der durch die Vorfälle vor Simonosaki aufgeworfenen Fragen hatte. Bombay, 13. November. An der Küste von Koromandel hat ein Sturm in den ersten Novembertagen große Verheerungen angerichtet. Alle Telegraphenlinien wurden zerstört, Masulipatam durch eine Ueberschwemmung verheert und Tausende sollen ums Leben gekommen sein. Ganz Turkistan ist gegen den Emir von Kabul aufgestanden und der Sohn Ufzul Khans ist mit den Truppen von Bokhara gegen denselben in Anmarsch begriffen. Alle Häuptlinge von Westafghanistan haben den Emir auf⸗— gefordert, binnen Monatsfrist Ufzul Khan frei zu lassen, Iuzim Khan zurück zu berufen und ihnen ihren Antheil an der väterlichen Erbschaft herauszugeben, widrigenfalls sie in sein Ge— biet einfallen und ihn entthronen würden. Ein Augenzeuge meldet über die Schlacht, welche die Russen den Truppen von Khokand bei Huzrut Sultan lieferten, daß 2000 der letzteren gesangen genommen und 4000 getödtet wurden. Die Russen steckten 18 Städte 6) in der Gegend von Huzrut Sultan in Brand, nahmen Jumkut und Sirum, ungefähr 6 engl. Meilen von Huzunt, so wie Ulian, zwischen Kaschgar und Jarkend, und rückten dann gegen Taschkend und Khokand vor. Der Bau der Eisenbahn zwischen Delhi und Umritsur, ungesähr 300 engl. Meilen, ist den Herren Brassey, Wythes und Henfrey um den Betrag von ungefähr 5 Millionen Pfd. Sterl. übertragen worden. Afrika. Man schreibt dem -Moniteur de la Flotte aus Tananariva, 19. November: „Einige Personen verbreiten noch immer das Gerücht, daß Radama II. noch am Leben sei, allein der allgemeine Glaube geht dahin, daß dieser Fürst todt ist. Sein ei⸗ gentlicher Mörder, der frühere erste Minister, ist noch immer in Un⸗ gnade. Sein Bruder und Nachfolger, Rainilaiarivony, bat sich auch noch den Titel eines Ober-Kommandanten beigelegt. Er zeigt sich den Europäern sehr gewogen; das Gleiche läßt sich nicht von allen Mitgliedern des Rathes der Königin sagen. Die aus Europa zu— rückgekommenen malgassischen Gesandten sind noch nicht in Tananariva angekommen. Man sieht ihren Mittheilungen über das Ergebniß ihrer Sendung mit Ungeduld entgegen.“
palastes aufgesteckt Expedition vor, um Vasallen zu bemächtigen. zu dem Mikado begeben,
Ration al SD an Von einem konservativen Bürger Berlins ist als ein Zeichen seiner Freude über die nationale Feier des Einzuges der siegreichen Truppen am J. d. Mts. dem National -Dank für Veteranen die Summe von 100 Thlr. zur Verwendung für seine Zwecke überwiesen worden.
Kunst und Wissenschaft.
lüchen Quellen. Berlin 1864. (R. v. Decker).
— Die preußische Expedition nach Ostasien. Nach amt⸗ Erster Band mit XII Illustrationen und Il Karten, Verlag der Königlichen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei
Gr. 8. 352 S. Der Zweck jener denkwürdigen Exzpe— dition, welche vor nunmehr vier Jahren, mit dein jetzigen Herrn Minister
mester die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden trheologische Fakultät zählt 326 Inländer, 45 Ausländer; die juristische 36 In⸗
der Darstellung bildet der auf dieser Fahrt durch de i
Wirbelorkan) an der japanischen ir, Ten vor . a n,, wirkte Untergang des »Frauenlobe. Von ihm und seiner braven Mann. schaft (41 Personen) ist trotz der sorgfältigsten Nachforschungen von Ecten der japanischen Behörden nie wieder eine Spur zum Vorschein gekommen
Die ersten Nachrichten, welche man bei der Ankunft in Yeddo über die
Geneigtheit der japanischen Regierung zur Abschließung eines Handelsver— trages mit Preußen erhielt, waren entmuthigender Art. In der ersten Un⸗ tertedung mit dem, persönlich den fremden Mächten sehr zugethanen Minister des Auswärtigen, Audo. Tsus. Lima, stellte sich heraus, daß man die öffent. liche Meinung, welche besonders durch das brutale Benehmen einzelner West⸗ Wilden« sich im gereizten Zustande befand, zu schonen batte, daß man Ge— fahren von außen wenig, aber die nicht abzusehenden Folgen der durch in- nere Parteiungen, namentlich unter den Großen, in stekem Wachsen begrif— fene Gährung des Landes üm höchsten Grade fürchtete. Wie endlich . Abschluß doch zu Stande gekommen, erfahren wir in diesem Bande noch nicht. Aber, die besonnene und feste. Haltung des Grafen Eulenburg mußte auf die Regierung den besten Eindruck gemacht haben; denn die Ainfan g sehr verschlossene fast mürrische Stimmung der Bevölkerung, der Beamten welche hier lediglich ein Produkt des Einflusses der obersten Gewalt sst wurde 6. . und freundlicher. ö.
Für die ganze Schilderung des gegenwärtigen Charakters d ; und der Staatsverwaltung bildet die ö. einem . 1 bene Uebersicht der Geschichte Japans eine sehr willkommene und höchst schätzenswerthe Grundlage; und die kundige Feder, mit welcher das Werk geschrieben ist, verleugnet sich ebenso wenig bei den momentanen, ausdrucks— vollen Begebenheiten und Zuständen, welche der Verfasser täte-a-téte kennen zu lernen Gelegenheit hatte, wie bei den objektiven, durchaus unparteiischen Darstellungen der Vergangenheit, welche in vielen Beziehungen zwar eine einseitige, aber im Allgemeinen doch eine großartige zu nennen ist.
. Im Verlage von F. Heinicke ist erschienen: Ehrenpreis! Ein bescheiden Sträußlein, dem Königlichen Kriegs- und Siegesheer ge⸗ weiht. Rebst einem Anhang verschiedener Poesien von derselben Hand und den Kompositionen von fünf Liedern für eine Singstimme mit Piano Begleitung. »Die ganze Einnahme ist für die Hinterbliebenen der in Schleswig und Jütland gefallenen preußischen Helden zur Disposition der Balley Brandenburg des xitterlichen Ordens von St. Johannes zu Jeru— salem gestellt.«“ — Wir schließen uns dem Wunsche des Herrn Herausgebers an, welchen derselbe am Schlusse seines Vorworts ausspricht: Möge das kleine, geringe, dem edelsten Zwecke geweihte Samenkorn, getragen durch Nachsicht, in den Händen edler, echter Vaterlandsfreunde Früchte bringen, die ein Zeugniß dafür abgeben, daß Nationalstolz und Dankbarkeit mit zu den ehrendsten Gefühlen unseres großen Volkes gehören und daß die Waisen der Gefallenen des Volkes Kinder geworden «
— In der Nähe des Dirschauer Bahnhofes, links neben der von der Stadt nach der Maschinenbauanstalt führenden Chaussee, ist kürzlich beim Ackern ein Hünengrab entdeckt worden. Der Begräbnißraum war im Innern 3 Fuß lang und eben so breit, von sauber behauenen Steinen, die durch einen Kalkmörtel verbunden und damit bekleidet waren, rings umgeben, oben durch einen platten Stein bedeckt. In diesem Raume stan— den 5 große und 2 kleine, meistens wohl erhaltene Urnen mit Knochenstücken gefüllt. Die Urnen befinden sich jetzt im Verwahrsam des Kaufmann A. Preuß. Bereits 1711 wurden bei Dirschau 19 Stück Urnen gefunden (Löschin's Geschichte Danzigs), bei den Erdarbeiten für die Eisenbahn 3 Stück und kürzlich 3 weniger gut erhaltene in der Nähe von Kniebau bei Dirschau. Da um 1190 das Ehristenthum hier allgemein eingeführt war, so müssen die Urnen mindestens ein Alter von 700 Jahren haben.
Halle, 12. Dezember. Nach dem amtlichen Verzeichniß des Per- sonals und der Studirenden auf der Königlichen vereinigten Friedrichs Universität Halle-Wittenberg waren, der »N. H, Ztg.“ zufolge, im vorigen Semester 180 Studirende auf derselben immatrikulirt. Davon sind 38 abgegangen und 245 hinzugekommen, so daß in dem laufenden Se⸗ 787 beträgt. Die
nländer, 6 Ausländer und die
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— In Warschau wurde am 4. d. M. einer der geschätztesten Aerzte der Stadt, Sanitätsrath Professor Dr. Janikowski, a . . des Medizinal ⸗ Conseils zurückkehrte, auf der Straße tödtlich vom Schlage getroffen. Der Verstorbene war 1799 zu Pilzno in Galizien geboren und lebte seit 1824 in Warschau, wo er sich unter Anderem durch die Gründung der pharmaceutischen Schule ein bleibendes Verdienst erwarb.
6. John Fowler, der Erfinder des Dampfpfluges, ist am 4. d. M. m Tetanus gestorben. Ein Bruch des Oberarmknochens in Folge eines Sturzes auf der Jagd hatte Anlaß zum Ausbruche des Tetanus gegeben.
Statistische Mittheilungen.
. . i n ,. am 3. d. M hat ergeben:
Für Pyritz eine Einwohnerzahl von 6861 S i von 1861 k dieselbe 7136. h i
Für Stargard eine Einwohnerzahl von 153340 Seele z des Jahres 1861, mithin einen 3 von 11 . ,.
Für Schivelbein 5422 Seelen; 1861 betrug deren Zahl 5094, a Colberg die Personenzahl von 10,589; 1861 betrug dieselbe
Vds.
Für Breslau nach den vorläufigen, von dem Polizei⸗Präsidi gemachten Zusammenstellungen a uss ö ich der i g. in dn deren Angehörigen ꝛc. circa 155,360 Seelen, so daß gegen 1861 bei der ECivilbevölkerung eine Vermehrung von 16109 Seelen stattgefunden hat. Bemerkenswerth ist hierbei, wie die Schlesischen Blätter melden, daß die Serlenzahl in jedem der sechs Kommissariate der inneren Stadt gegen die Zählung von 1851 abgenommen hat, und die Vermehrung daher lediglich auf die ö. ,, fällt.
Für Oppeln 19431 Personen, so daß die Einwo Jahr 1861 um 823 Köpfe gestiegen üĩs ; en, , ,,
Für Jauer eine Einwohnerzahl von 8106 erkl. Militair, aber inkl. der Königlichen Strafanstalt. Im Jahre 1861 betrug die Eivil-Cinwohner, schaft 582; es sind also gegenwärtig mehr 324, obgleich in der Strafanstalt jetzt 169 Sträflinge weniger sind als im Jahre 1861. Die Zunahme der Ein wohnerschaft in den letzten 3 Jahren stellt sich also eigentlich auf 493. In den Jahren von 1859 bis 1861 betrug die Zunahme 550.
. . Essen nach vorläufiger Zusammenstellung eine Seelenzahl von
/ *
Für Solingen eine Zahl von 11,808 Einwohnern (5960 mänali und 5848 weibliche); 1861 betrug dieselbe nur . 9 ist somit . Zuwachs . . Seelen eingetreten. Für Vier sen die Zahl, von 15,097 Seelen. Im Jahre 1861 beli ich ö auf 14,670, es ist somit ein k Köpfen . getreten.
„Für den Kreis M Gladbach Sd 8 I4 Seelen, davon kommen auf di Städte Dahlen, Gladbach, Odenkirchen, Rheydt und Viersen 58,588 . sonen. Die diesjährige Aufnahme übersteigt die letzte um 3118 Seelen.
London, 10. Dezember. Von den 6,146,796 Centnern roher Bau mw olle, welche während der ersten zehn Monate d. J in das Ver- einigte Königreich importirt worden sind, hat das britische Indien mehr als die Hälfte geliefert; nächst ihm rangiren Aegypten und China; die Ba— hama ⸗Inseln, Mexiko, Brasilien, die Türkei haben ihr Quantum sehr be— deutend vermehrt; die Vereinigten Staaten haben um 170 Prozent mehr geschickt, als in der entsprechenden Periode von 1863. Die Beiträge der einzelnen Länder zu dem Import der ersten zehn Monate d. J. stellen sich mit den Zunahmen gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres (eine Abnahme ist in keiner Rubrik zu vermerken) folgendermaßen:
British Indien Ctr. 3,355, 4 Zunahme Ctr. 743,762 Aegypten 892/419 231,315 l . . 609/136 397574 Bahama ⸗Inseln u. Bermuda 298, 374 102,492 ; 279/606 107,879 185, 790 Id 604 152,377 7,265
länder, 2 Ausländer / die medizinische 91 philosophische 238 Inländer und 43 Ausländer. Außer diesen immatri- kulirten Studirenden besuchen die Universität 9 Pharmaceuten und 10 Hospitanten, so daß im Ganzen 806 an den Vorlesungen Theil nehmen. Unter den Ausländern sind fast alle deutsche Staaten, am stärksten Anhalt, mit 35, vertreten. Von außerdeutschen Ländern gehören 8 Rußland, 6 Un— garn, 3 Griechenland und 1 Amerika an.
— Am 9g. d. M. fand im Senatssaale der Universität zu Bonn die Generalversammlung des »Vereins von Alterthumsfreund en im Rheinlande statt, welche recht zahlreich, auch von auswärtigen Mitglie- dern, besucht war. Für die Blüthe des Vereins spricht wohl am besten
der aus dem Verwaltungsbericht zu entnehmende Umstand, daß, der »Köln.
ZjZtg.« zufolge, binnen Jahresfrist gegen 200 neue ordentliche Mitglieder bei⸗
SJetreten sind. Der frühere Vorstand, bestehend aus dem Präsidenten Geh.
Rath Ritschl, den Secretairen Prof. aus'm Weerth und Prof. Ritter, dem
Archivar Prof. Freudenberg und dem Rendanten Hauptmann Würst, wurde
durch Acclamatlon wiedergewählt und zugleich Dr. Klette zum Adjunkten
des Vorstandes mit Sitz und Stimme ernannt.
. — Aus Königgrätz wird der »Oesterr. Wochenschrift« berichtet: Der
Meister des kunstreichen 2 Fuß hohen altgothischen Sacramentshäuschens
in der hiesigen Christlirche war bis jetzt unbekannt. Beim Uebertragen dieses Kunstmonuments in das Presbyterlum und dem sorgfältigen Reinigen kam
⸗ 9 der 3366 unter der Jahreszahl 1492 vie Unterschrlft Raysek m. fe.
J ‚ . ; magister kerit) deutlich zum Vorschein. Der berühmte Rektor der Teyn- an m nn,, , . . Schůse, Diel a, nn hich eg hatte Lal auf Vöfehl Windislan 1. ungen theils zu Wasser auf der het ie *, 3Arkongag. und dem den Prager Pulverthurm gebaut und 1490 das Dreischiff der St. Barbara— „Frauenlob «, theils auf dem Ueberlandwege die Reise zurücklegte, in dem Kirche in ein Fünfschiff hel nel . englischen Singapore wieder zusammen, von wo man nach kurzem Auf · . Variser Akademie e. Mustk hatte einen Preis auf eine »Ge— enthalt die Fahrt zunächst in das gelobte Land Japan's antrat, weil die schichte der Musit!i . kreic 16 da, u Ende des 18. Jahrh icht zum Abschluß gebrachten feindseligen Verhältnisse zwischen den hte der Musit in Frankreich vom, 10 ö noch nicht z luß 9 3 6 . ; derts« ausgesetzö. Es waren vier Konkurrenzschriften eingegangen, von denen Westmächten und Ching eine ersprießliche Wirksamkeit der Gesandtschaft in ,, 3 i g . . . 3. diesem Reiche vor der Hand unmöglich machten. Einen dunkeln Punkt in ,, Gustah sk geh , den ersten Pei mnmöglich nämlich eine Goldmedaille, 3000 Fr. an Werth, erhalten hat.
netz gezogen werden.
Dänemark. Kopenhagen, 19. Dezember. Der König und der Kronprinz kamen mit ihrer Suite gestern Vormittag in Helsingör von ihrer Reise nach Jütland an und begaben sich so⸗ gleich nach Fredensborg. Heute wird Se. Majestät hier zur Abhal— tung einer geheimen Staatsrathssitzung erwartet.
Asien. Man schreibt dem -Moniteur de l'Armée aus Yo⸗ kuhama vom 11. Oktober verschiedene Einzelheiten, die sich seit der Expedition der alliirten Geschwader in der Meerenge von Simo⸗ no sa ki zugetragen haben. Es heißt u. A. daß, als die japanischen Batterien genommen und die in denselben befindlichen Truppen von der Landungsmannschaft in die Flucht geschlagen worden waren, vier höhere Offiziere des Prinzen Nogato diesem durch einen Boten sagen ließen, es sei kein Widerstand möglich und es bleibe nichts übrig, als Frieden zu schließen. Um aber ihren hohen Gebieter davon zu überzeugen, daß sie ihm nicht aus Feigheit die— sen Rath ertheilten, trugen sie alle vier Sorge, sich vor den Augen der zu dem Prinzen sich begebenden Boten den Bauch aufzuschlitzen. Die Affaire von Simonosaki hat im Allgemeinen einen tiefen Findruck auf die sämmtlichen Daimios und auf die Regierung von Yeddo gemacht. Prinz Nogato war der Haupt⸗ held der Japaner, und sein Sturz ist daher die nachdrücklichste Lehre, bie man Japan ertheilen konnte. Auf Befehl des Mikado und des Taikun sind die Paläste des Prinzen Nogato in Yeddo niederge⸗ brannt und A400 seiner Diener, worunter 200 Frauen und Kinder, umgebracht worden. Ihm selber soll, auf Befehl, des Mikado, der Kopf abgeschlagen und derselbe auf der Brandstätte seines Haupt⸗
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255,411 x 101,149 J Etr. G6, 146,796 Zunahme Ctr. 1,920,669 Der Baumwoll Export belief sich in dem genannten Zeitraume d. J. auf 1876040 Ctr, gegen 1,8004467 Ctr. resp. 14677561 Etr. in den ent⸗ sprechenden Perioden von 1863 resp. 1862. Rußland bezog 220,727 Etr. Holland 3705165 Etr., die Hansestädte erhielten 439,453 Etr. von dem bri⸗ tischen Baumwoll ⸗ Export vom 1. Januar bis zum 31. Oktober d. J.
des Innern, Grafen zu Eulenburg, an der Spitze, in die ostasiatischen Reiche Janis
Seisens Preußens und einiger norddeutscher Staaten entsendet wurde, um einen offiziell geschützten und unterstützten Handelsverkehr zwischen den Häfen Norddeutschlands und denen von Japan, Ehina und Siam herzustellen, ist erreicht; wir nennen, Dank der umsichtigen und thatkräftigen Leitung dieser Gesandtschaft, die handeltreibenden Bewohner jener Distrikte und ihre Re— gierungen unsere Freunde und sehen den ersprießlichsten Folgen dieser Freundschaft mit Gewißheit entgegen. Aber zu wissen, wie dieser Zweck erreicht wurde, mit welchen natürlichen und künstlichen Schwie⸗ Agkeiten man dabei zu kämpfen hatte, quantum molis erat, jene fernen, zwar keineswegs barbarischen aber in ihrer Art höchst eigen sinnigen Völker den preußischen, deutschtn Interessen geneigt zu machen, die Erlebnisse dieser Gesandtschaft, die durch ihre wissenschaftlich gebildeten Mitglieder gemachten Erfahrungen und Beobachtungen kennen zu lernen, diesen ganzen wunderbaren und merkwürdigen Kosmos der so lang verschlossenen Küstenländer mit den Augen unserer Landsleute zu sehen, in ein gewissermaßen aus Dichtung und Wahrheit (denn wie viele Angaben über die dortigen Zustände beruhen nicht trotz aller Emsigkeit und Sorg samkeit der Forschung auf bloßer Wahrscheinlichkeits⸗ Rechnung) zusammen— gewebtes Lebensbild einen Blick zu thun, diesen so ergötzenden wie belehren den Inhalt bietet der vorliegende Band, welcher den Anfang eines von der , beabsichtigten umfassenden Werkes über die Resultate der Ezpedi⸗ tion bildet. .
Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.
— Am J. d. Mts. wurde Seitens der Direction der Königlichen Ost- bahn eine Probe- Eztrafahrt eines mittelst Dampfheizung er= wärmten Bahntrains von Bromberg nach Thorn hin und zurück ver— anstaltet, welche in ihren Resultaten vollständig befriedigte. Bis jetzt wer⸗ den die erste Klasse und Damen. Coupé's durch Blechkasten mit heißer Sand füllung, die Salonwagen durch besondere Heizöfen erwärmt; immerhin aber ist diese Art Heizung für unsere nordischen Gegenden eine unzugängliche und für rasche Beförderung bei den kurzen Aufenthaltszeiten eine zu zeitraubende. Diesem Uebelstande abzuhelfen, ist vorläufig beim Kurierzuge eine Dampf. heizung angewendet und hergerichtet. Ein besonderer Dampfkessel, im Ge⸗ päckwagen aufgestellt, speist ein durch alle Wagen laufendes Dampfrohr, aus welchem der Dampf den unter den Coupés lagernden Heizeylindern zugeführt wird. Ventile, welche sich bei einem Dampfdruck von Atm. schließen, führen das Condensationswasser ab, während ein Sicherheitsventil am Kessel eine gefährliche Dampfspannung verhindert. In allen Coupés ist eine einfache, auf kalt und warm hinweisende Hebelvorrichtung an gebracht, mittelst welcher die Passagiere die Wärme selbst temperiren kön nen. Die Probefahrt ergab im Augenblicke der Dampfzuführung in allen Coupé's eine gleichmäßige Temperatur, am Fußboden von 22 Gr. R., in