3674 Unter dem 7. d. M. ist an die Königlichen General Kom. neralität, das gesammte Offer. Sorps Depntatienen, ale
e Aller = hi arnisonirenden Regimenter und das Musik - Corps des mando r Arm e renn, folgende Alerh chte Kabinett ann 3 . . Regiments Nr. 51. Auch
3575 den Aceise⸗Ab ; . j 8 351; 2 3 engenden Aceise⸗Abgabe eine nach den wirklichen faktischen Verhält- Politischen bedacht und
—
Bundes-Viccpräsident Knüsel ihm, ebenfalls
gangen:
; gefunden.
funden hatten.
ich lasse dem General Kommando den anliegenden Armee pech . 9. Auftrage zugehen, denselben sämmtlichen Offizieren und Mannschaften aller Waffen des Corps bereichs bekannt zu machen. Die Landwehr⸗Bataillone sind anzuweisen diesen Befehl ohne Verzug zur Kenntniß sämmtlicher im Reserve - resp. Land- wehrverhältniß befindlichen, einschließlich den der Seewehr angehö⸗ renden Offizieren und Mannschaften ihres Bezirks, welche den dies= jährigen Feldzug mitgemacht, oder zu den Truppen gehört haben, die zur Besetzung der polnischen Grenze verwendet waren, so wie derjenigen, welche in diesem Herbste entlassen worden sind, zu
bringen. herlin, den 7. Dezember 1864.
gez) Wilhelm. Armee ⸗Befehl. Der glorreiche Krieg gegen Dänemark ist beendigt. Ein ehrenvoller Friede ist ihm gefolgt. Seit fast einem halben Jahr—⸗ hundert haben, mit kurzer, aber ehrenvoller Unterbrechung, Preußens Waffen geruht. Ihr, Soldaten Meines Heeres, die Ihr bevorzugt waret, die Thaten des letzten Krieges zu vollbrin⸗ gen, habt den preußischen Waffenruhm erneut. Die Tage von Düppel und Alsen sind durch Euren Heldenmuth auf ewige Zeiten in der Kriegsgeschichte verzeichnet. Meine neu begründete Flotte hat sich den Landtruppen würdigst angeschlossen und zählte in ihrem Erstkampfe nicht die Zahl der feindlichen Schiffe. Vereint mit den tapferen Truppen Meines erhabenen Verbündeten, des Kaisers von Oesterreich Majestät, babt Ihr den Feind überall besiegt.
Der Segen der Vorsehung hat auf Euch geruhet, weil Ihr gottes . fürchtig, pflichtgetreu, gehorsam und tapfer waret. Aber auch die anderen Theile Meines Heeres haben sich Meine Zufriedenheit er worben. Bedeutende Streilkräfte desselben haben in schwerem Dienst die östlichen Grenzen des Staates gegen den andringenden Aufruhr geschützt; die übrigen Abtheilungen haben durch unver—⸗ drossene Uebung den Ruf unserer Kriegsbereitschaft aufrecht erhal⸗ ten. Somit hat sich die neue Organisation, welche Ich der Armee gegeben habe, glänzend bewährt. In Stolz und Freude blicke Ich auf Meine ruhmreiche gesammte Kriegsmacht. In Meinem, in des Vaterlandes Namen spreche Ich Euch Allen Meine Anerken⸗ nung, Meinen Königlichen Dank aus. Gott walte ferner gnädig
über Preußen! Berlin, den 7. Dezember 1864.
gez) Wilhelm.
Posen, 22. Dezember. In der gestrigen Sitzung der S tadt verordneten wurden, der »Pos. Zig. zufolge, die Etats der städtischen Verwaltung für das Jahr 1865 berathen und festgestellt. Der Kämmereikassen⸗Etat schließt in Einnahme und Ausgabe mit 128,577 Thlr. 24 Sgr, und es müssen 50 000 Thlr. an slädtischer Einkommensteuer aufgebracht werden, so daß im nächsten Jahre die vier vollen Quartalsraten zur Erhebung kommen. Der Armenetat der Stadt beträgt fast 40,600 Thlr. — Bei Berathung des Schul⸗ etats erhöhte die Versammlung das niedrigste Elementarlehrergehalt von 256 auf 280 Thlr. — Außer dem Berliner, Kirchhof! und Warschauer Thor, bleibt jetzt auch das Bromberger Thor während der ganzen Nacht offen. Die Königliche Kommandantur hat im Interesse des dortigen lebhaften Verkehrs diese dankenswerthe Er— saubniß ertheilt.
Rawicz, 20. Dezember. Am verflossenen Sonnabend langte zufolge Mittheilung in' der Pos. Ztg.“, mittelst eines Extrazuges von Berlin kommend, das 1. Bataillon 37. Füsilier⸗Regiments bei uns an, das mit seinem Stabe fortan zu unserer Freude hier blei⸗ ben wird. Obgleich die Ankunft des Nachts um 2 Uhr erfolgte so war dennoch der Bahnhof von einer großen Anzahl von Menschen besetzt, die sich zur Bewillkommnung der Ankommenden dort einge⸗
Breslau, 21. Dezember. Im Laufe des heutigen Tages hat das 3. Garde⸗Grenadier⸗Regiment Königin Elisabeth) seinen Einzug in Breslau gehalten, und war derselbe nicht nur glänzend, sondern auch herzlich. In Veranlassung des Einzuges flaggten, wie die Breslauer Zeitungen berichten, von vielen Häusern der Bischofs Ohlauer⸗ Albrechts und Schweidnitzerstraße Fahnen, sowohl in den preußischen wie in den schlesischen Farben, und auch das Rathhaus, so wie manches Privathaus am Ninge zeigte denselben Schmuck. Trotzdem die Ankunft des Regimentsstabes und des 1. Bataillons bereits auf 7 Uhr 18 Minuten früh festgesetzt war, hatten sich doch zahlreiche Menschenmassen auf dem Märkischen Bahnhofe ein⸗
der Ober-Präsident Frhr. von Schleinitz und der Polizei ˖ Präsident Frhr. von Ende waren anwesend. de Stab und das 1ste Bataillon heimbrachte, zur festgesetzten Zeit in den Bahnhof einfuhr, erscholl ein donnerndes Hurrah seitens der zum Empfange anwefenden Personen den Kriegern entgegen, von
Als der Extrazug, welcher den
denen nach der offiziellen Begrüßung ein großer Theil in die Arme der sehnsüchtig harrenden Mütter, Brüder und Schwestern eilte, welche Kränze und Blumen bereit hielten, um den Helm, die Brust oder das Gewehr der Heimgekehrten damit zu schmuͤcken. Nachdem die Begrüßungen ausgetauscht waren, erfolgte der Einzug in die Stadt. An der Spitze des Zuges xitt die Generalität und die Ad⸗ jutantur, dann folgten die Offiziere des Ersatz Bataillons bes 3Zten Garde Grenadier-Negiments, von denen viele dekorirt waren, hierauf kam das Musikcorps und hinter diesem folgten die angekommenen Mannschaften, begleitet von einer zahlreichen jubeln · den Menschenmenge. Der Zug bewegte sich längs des Nicolai⸗ Stadtgrabens durch die Schweidnitzerstraße nach dem Ringe an dessen Ecke das Bataillon an der Generalität vorüber defilirten, worauf die Mannschaften den ihnen angewiesenen Quartieren zu- zogen. Ganz in derselben Weise fand der Empfang des 2. und 3. Bataillons statt, von denen das erstere um 107 Uhr Morgens und das letztere um 14 Uhr Mittags hier eintraf. Die Vertheilung der von der Stadt bewilligten Summe ist dem Vernehmen nach im Laufe des heutigen Tages erfolgt und seitens der Direction des Theaters sind zur heutigen Festvorstellung den Mannschaften des 3. Garde- Grenädier⸗ Regiments eine Anzahl Plätze zur Disposition gestellt worden. — Das 2. Schlesische Jäger-Bataillon Nr. 6 kehrt morgen früh 9 Uhr mittelst Extrazuges in seine Garnison Freiburg zurück. Das Füsilier ˖ Bataillon 2. Oberschlesischen Infanterie⸗Regi⸗ mnents Rr. 23 wird am 24. d. M., Morgens 8 Uhr, ebenfalls per Extrazug nach Neisse zurückbefördert. ö. Aachen, 21. Dezember. Der Kontrakt mit der Armen-Ver—⸗ waltung wegen Ankaufs des Bauplatzes für das Polytechnikum konnte bisher noch nicht abgeschlossen werden, weil noch keine Bestim⸗ mung über die Frage getroffen war, wem im Fall einer Auflösung der polytechnischen Schule das Terrain zufalle. Zum Beginn der gestrigen Gemeinderathssitzung verlas der Vorsitzende eine Ministerial⸗ Verfugung, worin erklärt wurde, daß im angezogenen Falle dem nichts im Wege stehe, daß Platz und Gebäude resp. deren Werth an die Stadt Aachen zurückfalle. Der Vorsitzende bemerkte daher, daß der Kaufkontrakt nun ohne Zögern zur Vollziehung würde vorgelegt werden. Direktor Sommer als Mitglied des Finanz⸗Comites legte darnach die Armen-Rechnung von 1863 und ferner den Etat der Armen-Verwaltung pro 1865 vor. Dem letzteren entnimmt die Aach. Ztg.“ daß die Ausgaben normirt sind auf circa S8 500 als Einnahmen find dagegen vorgesehen cires 51000 Thlr, mithin blei⸗ ben zu decken 37,000 Thlr. Hiervon gehen durch zu machende Er⸗ sparnisse 4090 Thlr. ab, so daß nur noch 33,000 Thlr. zu decken bleiben, mithin 7000 Thlr. weniger als im Jahre 1864.
Sannover, 21. Dezember. Ueber den Bau der Eisenbahn von Bremen nach Hamburg, hat unsere Regierung, schreibt man der Weser⸗Z.“, noch immer keinen Beschluß gefaßt. Die Deputation der Stadt Buxtehude, welche nach hier gesandt war, um dem Ministe⸗ rium die Wünsche der Stadt in Bezug auf die Eisenbahn vorzu— legen, hat jetzt den städtischen Kollegien Bericht über ihre Mission erstattet. Demzufolge ist höheren Ortes der Deputation eröffnet, wie eventuell die Stadt Buxtehude hoffen dürfe, bei den vorliegenden Eisenbahnplänen besondere Berücksichtigung sowohl an sich, wie be⸗ züglich einer möglichst günstigen Verbindung der Eisenbahnhofs Anlage mit dem dortigen Hafen zu erfahren. Endlich ist der De⸗ putation die Zusicherung gemacht, daß die Eisenbahn-Techniker an⸗ gewiesen werden sollten, mit den städtischen Kollegien ins Benehmen zu treten, sobald der Bau der Eisenbahn beschlossen sei und die Lage des Bahnhofes zur definitiven Feststellung stehe. — In der Residenz wird mit Neujahr eine Hundesteuer ins Lehen treten. Die Oberbehörden haben den darauf gerichteten Beschluß der städtischen Kollegien genehmigt. ;
= 22. Dezember. Die »Neue Hann. Ztg. enthält sol⸗ gende Mittheilung: Eine aus der Augsburger ; Zeitung in andere Blätter übergegangene Korrespondenz spricht don deim Eindruck, welchen angeblich ein Schreiben Sr. Majestät des Königs von Bayern an Se. Majestät den König von Han⸗ nover in hiesigen Hofkreisen gemacht haben solle. Wir können ver, sichern, daß den hiesigen Hofkreisen Korrespondenzen Sr, Majestãät des Königs mit auswärtigen Souverainen überall nicht bekannt werden.
Es liegt daher die Annahme sehr nahe, daß jene Korrespondenz nicht in Hannover geschrieben sei. · l
Hamburg, 22. Dezember. Wie es vor Kurzem gelungen ist, schreibt die ⸗Hamb. Börsen ⸗ Halle «, die hamburgischen Gewerbe⸗
Militairischerseits war erschienen die gesammte Ge⸗
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Allgemeinen
verhältnisse von der Last der althergebrachten Zunftverfassung. zu befreien und jüngst an die Stelle der veralteten, die Stadt ein⸗
nissen bemessene, dem inneren Verkehr jede Freiheit lassende Konsum⸗ Abgabe treten zu lassen, so haben wir es der zu demselben Zwecke niedergesetzten gemischten Kommission zu danken, daß auch unser einer für manche Branchen
Handel nunmehr am 1. Januar k. J. drückenden Last enthoben werden wird. daß die jetzt zum Gesetz Hälfte, manche werthvolle Ladung, welche bislang in der Nähe auf—
Wir wollen nicht zweifeln,
gespeichert wurde, unserem städtischen Rayon zuwenden werde, be⸗
sonders wenn, was nicht genug betont werden kann, wir recht bald
unser so werthvolles Terrain an der Elbe zu großen und bequem
gelegenen Speicherbauten herrichten lassen, damit den Herren Im— porteurs auch jede Veranlassung entzogen werde, ihre Waaren in der Nachbarschaft unterzubringen. . Sach sen. Dresden, 22. Dezember. Gestern Nachmittags, erichtet das Dt. Journ.“ traf Zug 17? mit dem Divisions⸗ stabe und den Pionieren, so wie dem General-Lieutenant von Hake und dem General. Major von Schimpff hier ein. Die Generalität und das Offizier⸗Corps der Garnison waren zum Empfange au⸗ wesend. Der Kriegs-Minister begrüßte den General- Lieutenant von Hake, worauf der an der Spitze einer Deputation des Sta dtrathes und des Stadtverordneten-Kollegiums erschienene Ober⸗Bürgermeister Psotenhauer eine Ansprache an eben denselben hielt, worin er mit— theilte, daß die städtischen Behörden, in Anerkennung »der Selbst— überwindung, mit der General-Lieutenant von Hake unter den schwie⸗ rigsten Verhältnissen die Truppen geführt und jetzt glücklich heim⸗ geleitet haben, beschlossen hätten, ihm das städtische Ehrenbürgerrecht anzubieten. Der dankenden Annahme seitens des Herrn ꝛc. von Hake folgte dann schließlich ein Hoch auf die jüngsten Ehrenbürger der Stadt, den ebengenannten General und den Wirklichen Geheimen Rath von Koenneritz. .
Hessen. Kassel, 22. Dezember. In der heutigen Sitzung der Ständeversammlung legte, wie telegraphisch gemeldet wird, der Landtags⸗Kommissar einen Gesetzentwurf vor wegen Fort⸗ erhebung der Steuern bis zum 1. März 1865. Der Gesetz⸗ Entwurf wurde dem Finanzausschusse mit dem Austrage überwiesen, sogleich über denselben Bericht zu erstatten. Die Sitzung wurde auf eine Stunde unterbrochen und nach Wiedereröffnung derselben der Gesetzentwurf in zweimaliger Lesung genehmigt. — Der Stände⸗ Versannnlung sind eine ganze Reihe von Zustimmungs-Adressen aus allen Theilen des Landes zugegangen.
Eine telegraphische Depesche theilt ferner mit, daß im weiteren Verlause der heutigen Sitzung der Stände -Versammlung in der Wachenfeldschen Angelegenheit nach heftiger Debatte mit 25 gegen 7 Stimmen beschlossen wurde, die Minister wegen Verfassungsver— letzung unter Anklage zu stellen.
Dagegen berichtet eine spätere Depesche Folgendes: Die An⸗ klage der Minister ist von der Stände⸗Versammlung noch nicht beschlossen, sondern der Ausschuß blos beauftragt worden, darüber
erhobene Reduction unseres Zolles auf die
Usus gemäß, als Stellvertreter beigegeben; Bundesrath Du bs er⸗ hielt das Departement des Innern und zum Stellvertreter Bundes. Präsident Schenk; Bundesrath Fornerod das Militair · Departement und zum Stellvertreter Bundesrath Chalet Venel; Bundes ⸗Viceprã⸗ sident Knüsel das Justiz und Polizei⸗Departement und zum Stell⸗ Lertreter Bundesrath Fornerod; Bundesrath Cbalet-⸗Venel das Finanz - Departement und zum Stellvertreter Bundesrath Näff j Bundesrath Frey -Herose das Handels- und Zoll-⸗Departement und zum Stellvertreter Bundesrath Dubs, und Bundesrath Näff das Post-Departement und das Telegraphenwesen und zum Stellvertreter Bundesrath Frey ⸗Herose. (Fr. P. Ztg.) ö
Irankreich. Paris, 21. Dezember. Mocquard's Nach⸗ folger, der bisherige Staatsrath Conti und frühere General⸗Pro⸗ kurator in Bastia, gilt für einen Mann von festen, doch freisinnigen Grundsätzen. Sein Einfluß im Staatsrathe war bedeutend. Der neue Privatsecretair des Kaisers, Pietri, ist der Neffe vom Senator Pietri. Wie die Reorganisation des Kabinettes des Kaisers, so ist auch die der Büreaux für Buchhandel und Presse im Ministerium des Innern so ziemlich vollbracht und an die Spitze dieses Verwal⸗ tungszweiges laut der »France« Herr Giraudeau getreten, der bisher Souschef im Staatsminssterium war. .
Spanien. Madrid, 21. Dezember. Marschall Concha ist zum Senats-Präsidenten ernannt worden.
Italien. Turin, 21. Dezember. Ein Königliches Dekret genehmigt die Statuten der anonymen Gesellschaft, welche sich Be⸗ hufs des Verkaufs der Staatsgüter gebildet hat. Der Verwaltungs- rath besteht aus den Herren Balduino, Ineisa, Genero, Lacalta
und Rossi.
In Neapel ist heute die Fregatte »Messina« vom Stapel gelaufen. .
Die Stampa« meldet, daß der König am 18. Dezember ein Dekret unterzeichnet hat, durch welches zwei Professoren der Univer⸗ sität Bologna, welche sich geweigert haben, dem Könige und der Verfassung den Eid der Treue zu leisten, abgesetzt worden sind.
Die Meetings der Actionspartei stoßen überall auf Schwierig⸗ keiten, Auch das zum 18. zu Parma ausgeschriebene wurde »aus Ursachen, die nicht im persönlichen Willen der Veranstalter liegen«, abgesagt.
Nach einem aus Salo der »Gazz. di Trento« zugegangenen Schreiben marschirten gestern Mittag in Folge eines telegraphischen Befehls alle dort und auf anderen Punkten des Gardaseeufers sta⸗ tionirte Königliche Truppen nach Brescia ab, da sowohl in dieser als auch in andern Städten der Lombardei die Bevölkerung wegen Erhöhung der Tabakpreise eine regierungsfeindliche Haltung ange⸗
nommen habe und überall das Tabakrauchen verbiete. (Auch in
Neapel kommen Pfeisen⸗ und Cigarrendemonstrationen vor)
zu berichten, ob die Anklage jetzt begründet sei.
Baden. Karlsruhe, 21. Dezember. Nachdem vorigen Montag Se. Hoheit der Prinz Karl von Baden zu längerem Auf⸗ enthalt hier eingetroffen war, kam heute Ihre Hoheit die Fürstin Marie von Leiningen mit Höchstihrer Tochter zum Besuch bei der Großherzoglichen Familie hier an und nahm ihr Absteigequartier im Großherzoglichen Schloß. Ihre Hoheit gedenkt bis zur Rückkehr ihres Gemahls, des Fürsten von Leiningen, von einer nach England unternommenen Reise in hiesiger Residenz zu verweilen. (Karlsr. Z.)
Oesterreich. Wien, 22. Dezember. Die »Wiener Ztg.« veröffentlicht folgendes Allerhöchste Handschreiben vom 20sten d. M.
»Lieber Fürst Liecht en stein. Stets eingedenk des erfolgreichen Eifers und der gänzlichen Hingebung, womit Sie sich seit mehr als fünf zehn Jabren dem Amte Meines ersten Obersthofmeisters gewidmet haben, erfüllt Mich die Nothwendigkeit, Ihrer aus Gesundheitsrücsichten Mir wiederholt vorgetragenen Bitte um Enthebung von diesem Posten nach— geben zu müssen, mit innigem Bedauern. Indem Mein Obersthofmar⸗ schall Graf Kuefstein hiernach die provisorische Führung dieser Stelle übernimmt, drücke Ich Ihnen, mein lieber Fuürst, vor Allem für Ihre Mir und Meinem Haufe geleisteten wichtigen Dienste Meinen herzlichen Dank aus; er ist von der Versicherung Meiner unvergänglichen Gnade und Wohlgeneigtheit wie von dem Wunsche begleitet, daß sich Ihre Ge— sundheit erneuert befestigen und der Allmächtige Sie noch lange Ihrer Familie und Mir erhalten möge. « .
Dasselbe Blatt meldet die bereits telegraphisch angezeigte Nach⸗ richt, daß der Erzherzog Ludwig Jo seph (Großoheim des Kaisers und Sohn des Kaisers Leopold II., geb. 13. Dez. 1784) gestern Abend während des Schlafs sanft verschieden ist.
Aus Wien wird der »A. A. 3. telegraphirt: Der Entwurf eines besondern ungarschen Preßgesetzes, das mit Aufhebung des Kriegszustandes in Wirksamkeit zu treten bestimmt ist, unterliegt der
Sanction des Kaisers.
Schweiz. Bern, 26. Dezember. In seiner gestrigen Sitzung hat der Bundesrath die Vertheilung der verschiedenen eidgenössi- schen Departements unter seine Mitglieder für das Jahr 1865 vor⸗ genommen. Bundes ⸗Präsident Schenk ward, wie dies mit dem Bundes -Präsidenten stets der Fall ist, mit dem Departement des
Amerika. New-York, 10. Dezember. Die südstaatlichen Berichte über Shermans's Zug haben' bisher stets die feste Zuver⸗ sich ausgesprochen, daß die nordstaatliche Armee die Seeküste nie er⸗ reichen werde. Die neuesten Richmonder Blätter vom 7. aber räu⸗ men ein, daß Sherman jetzt zuletzt dennoch der Küste nahe komme; doch ständen — heißt es wieder — bereits Truppen in seiner Fronte, die ihm den Vormarsch gegen Savannah oder Darien, sobald er einen gewissen Punkt passiren werde, entschieden verlegen würden. In der Nähe von Millen hielt die Hauptarmee mehrere Tage Rast und brachte Proviant auf; am 2. nahm sie ihren Marsch wieder auf, und war am 3. schon eine Strecke südlich von Millen vor- gerückt. Es war die Rede von einer stündlich zu erwarten⸗ den großen Schlacht zwischen dem Ogeechee und dem Savant. nah - Flusse; und ein Gerücht ließ Sherman's Avantgarde schon mit den feindlichen Vorposten bei der Stadt Savannah schar—— mütziren. Blätter des Südens behaupten, zwischen Milledgeville und Millen habe Wheeler dem nordstaatlichen Reitergeneral Kil- patrick wieder eine Niederlage beigebracht; Kilpatrick selbst sei ver⸗ wundet und habe viele Leute verloren. Mit größerer Bestimmtheit setzen einige Nachrichten das Datum dieses angeblichen südstaatlichen Sieges auf den 4. d. als Ort wird Mayesborough (Waynesborough) genannt. — General Foster (welcher konföderirten Quellen zufolge bei Grahamsville 1300 Todte und Verwundete auf der Wahlstatt zurückließ hat sich unter dem Schutze seiner Kanonenboote am Broad River verschanzt und Verstärkungen an sich gezogen. Die Berichte aus Tennessee scheinen in Washington Besorgnisse zuͤ erregen. Hood steht noch vor Nashville; er soll vierzehn Meilen westlich von der Stadt an dem Tennessee⸗Flusse (muß jedenfalls heißen: an dem Cumberland-⸗Flusse) eine Batterie errichtet haben, gegen welche die nordstaatlichen Kanonenboote nichts ausrich⸗ ten konnten. Eine Brigade der Hoodschen Armee bewegt sich in der Richtung gen Murfreesborough; Forrest, sagt ein Gerücht, hat den Cumberland überschritten und rückt gegen Kentucky vor, wohin — heißt es ferner — Hood ihm zu folgen Anstalten mache. — Am Dienstag, den 6ten, konzentrirte Grant (welcher durch zwei Corps
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