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scheinen. Es soll ihm nämlich der Posten eines dänischen Gesandten .
empfangen und ihm für die lovale Unterstützung zu danken, die derselbe mir bestaͤndig gewährt hat. Amilich publizirt der ⸗Moniteur« heute die zwischen Frankreich und dem Großherzogthume Baden am 27. Dezember 1864 abge⸗ schlossene Declaration über die Gebühren für telegraphische Depeschen zwischen beiden Ländern. 1 wi. ö. Das gestern telegraphisch erwähnte Rundschreiben des Herrn Baroche an die Erzbischöfe und Bischöfe Frankreichs lautet nach dem Moniteur ˖ vollständig: . Paris, 1. Januar 1865. Monseigneur! Dem Staatsrathe ist zur Prüfung ein Dekretsentwurf vorgelegt, der sich darauf bezieht, daß im Kaiserreiche die Veroffentlichung desjenigen Theiles der Encyelica vom 8. Dezember v. J. gestattet werde, der für 1865 ein Jubiläum bewilligt und das apostolische Schreiben vom
publizirt, abermals veröffentlicht.
nicht haben gestattet werden können, da sie Aufstellungen enthalten, welche den Grundsaäͤtzen zuwiderlaufen, auf denen die Verfassung des Kaiserreiches beruht. Sie können also weder in den Instructionen, welche Sie an die Gläubigen zum Jubiläum richten zu müssen für gut halten sollten, noch bei irgend einer anderen Gelegenheit abgedruckt werden. Sie werden es ohne Zweifel für passend halten, Monseigneur, der Geistlichkeit Ihrer Diöcese die
erforderliche Weisung zukommen zu lassen, daß sich dieselbe unter diesen Um—= ständen jeder Rede enthalten möge, welche zu bedauerlichen Auslegungen Anlaß bieten könnte. meiner Hochachtung.
Genehmigen Sie, Monseigneur, die Versicherung Der Siegelbewahrer, Justiz. und Kultus⸗Minister: J. Ba roche. .
Der »Moniteur« bringt heute die dem Kriegsminister auf dem Wege über Southampton zugegangenen neuesten Berichte aus Vera⸗Cruz vom 1. Dezember und aus der Hauptstadt Meziko vom 29. November und faßt dieselben dahin zusammen, daß die Lage sich drüben seit der letzten Post nicht erheblich geändert habe. Das neue Kaiserreich sei jetzt in der Phase allgemeiner Reorganisa—⸗ tion; die militairischen Operationen dauerten allerdings fort, wür— den aber in dem Maße, als der Widerstand abnehme, sparsamer. Daß Mazatlan genommen ist, wird bestätigt und auf Handels- Aufschwung für diesen Platz gehofft. Am 21. November haben frauzösische Truppen unter Oberst Clinchaut bei Uquilpan eine jua— ristische Kolonne geschlagen und derselben 400 Mann getödtet, so wie 12 Kanonen abgenommen. Von der belgischen Legion war eine Abtheilung am 13. November in Vera -Eruz angekommen und sofort nach Mexiko dirigirt worden. Den Gesundheitszustand bezeichnet der ⸗Moniteur« als allgemein häöchst befriedigend.
An Renan's Stelle ist Munck, Mitglied der Akademie der In⸗ schriften, zum Lektor des Hebräischen, Chaldäischen und Syrischen am Collège de France ernannt worden. Wie Michael Breal, der an Renan's Stelle Prosessor der vergleichenden Grammatik geworden, ist auch Munck Israelit.
Der Bey von Tunis hat, wie der Marseiller ⸗Semaphore« heute meldet, Ordre ertheilt, an der Westgrenze seines Landes eine 20,000 Mann Grregulaire) starke Armee zusammenzuziehen.
Spanien. Man liest in der »Correspondencia, vom 29sten Dezember: »Der spanische Staatsschatz hat Ende Oktober in San Domingo die Summe von 280 Millionen Realen vorausgabt. Von 36,000 Menschen, die nach dieser Insel geschickt wurden, sind nur noch 14000 unter den Waffen und von denselben sind wiederum nur 1000 fähig, nützlicher Weise zu den Kriegsoperationen verwendet zu werden. Diese Thatsachen sind offiziellen Angaben entnommen.
Die ⸗Epoca« meldet, daß die Zahl der ungeheuren Verluste, welche die spanischen Truppen in San Domingo durch Krankheiten erlitten haben, einen lebhaften Eindruck auf die Kriegs⸗Junta ge— macht habe. Die Quantität Trinkwassers, die man der spanischen Armee bat liefern müssen, ist ungeheuer. Dieser Transport kostet allein 24,000 Piaster monatlich. Die Depeschen der Generale Dulce, Messina und Gondara melden, daß während der Monate Oktober und November die Fieber 1700 Mann der Armee von San Do⸗ mingo dahingerafft haben.
Griechenland. Athen, 26. Dezember. Die gegenwärtige Ministerkrisis ist zunächst dadurch herbeigeführt, daß der König den bekannten Kalergis zu seinem Stallmeister ernannt hat, ohne sich bezüglich dieser wichtigen Ernennung mit seinen Ministern zu be⸗ rathen. Das Ministerium ist der Ansicht, daß ein Mann von so prononeirter politischer Stellung wie Kalergis nicht einen Posten in der unmittelbaren Nähe des Königs hätte erhalten sollen, ohne vor⸗ her die berufenen Rathgeber der Krone darüber zu hören. Gleich— zeitig dringt man jetzt von allen Seiten auf die Entfernung des Grafen Sponnek. König Georgios hat aber erklärt, er werde sich nicht von dem Grafen trennen oder das Land mit ihm verlassen. Indessen soll wenigstens dafür gesorgt werden, den Grafen Sponnek seiner exceptionellen Stellung am Hofe zu entheben und ihm einen solchen Posten zu verleihen, der es ihm möglich macht, in Athen zu bleiben, ohne als ostensibler Rathgeber des jungen Königs zu er⸗
Mitte März (a. St) publizirt.
übertragen werden.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Januar. Ueber den ⸗Gang der Bauern ⸗ Angelegenheit im Königreich Polen« ist in diesen Tagen eine umfangreiche offiziöse Publication erfolgt. Dieselbe zerfällt in mehrere Abschnitte und eine Einleitung, in wel— cher letztern der äußerliche Gang dieser Angelegenheit dargestellt wird. Wir entnehmen dieser zunächst Folgendes:
Die Allerhöchsten Edikte vom 19. Februar (2. März) 1864 über die Organisation des Bauernstandes wurden von den Militairchefs in allen Theilen des Königreichs Polen in der kurzen Zeit vom 23. Februar bis Hierauf begann am 14. (26. März das
; om Organisationscomité in Warschau seine Thätigkeit, welchem unter Anderem 20. November 1846; bereits früher kraft Ordonnanz vom 31. Dezember 1846 g4us Was den ersten Theil der Encyclieca und das Aktenstück anlangt, das demselben unter dem Titel »Syllabus eom- plectens praécipuos nostrae aetatis errores ete.« angehängt ist, so wird
9 2 P 2 2 2 1 ) 2 . . — . Ew. Gnaden begreifen, daß die Annahme und Veröffentlichung dieser Atte siten, die agrarischen Rechte der Bauern sicherzustellen und zu befestigen und
auch die Oberleitung der Bauernangelegenheit in Polen übertragen worden war. Das Comité beschäftigte sich zunächst mit der Bildung der Lokal— kommissionen für Bauernangelegenheiten, denen die schwere und komplizirte Pflicht oblag, die neue Exzistenz der Bauern an Ort und Stelle zu organi—
endlich die Gemeindeverwaltung der neuen Gesetzgebung gemäß thatsächlich und auf dauernder Grundlage einzurichten. Die unglücklichen Versuche früherer Jahre, wo die wohlthätigsten Absichten der russischen Regierung in Betreff der Bauernangelegenheit in Polen durch die Vollstrecker selbst, welche von den selbstsüchtigsten politischen Ansichten durchdrungen waren, vereitelt wurden, machten es bei der anormalen Lage des Landes nothwendig, aus— schließlich Männer russischer Herkunft dazu zu verwenden. Um der Ange— legenheit einen regelmäßigen und schnellen Gang zu sichern, wurden im Königreich 14 Kommissionen in den Städten Warschau, Wloclawek, Piotr kow, Kalisz, Olkusz, Kielee, Radom, Krasnystaw, Lublin, Siedlee, Biala, Plock, Ostrolenka und Augustowo errichtet. Jede dieser Kommissionen hat die Leitung von 2 oder 3 Kreisen und besteht aus einem Präses, dessen Ge— hülfen und einigen Mitgliedern, welche in der Stellung von Kommissaren besonderen Distrikten vorstehen. Die Zahl der Distrikte in den Kommissionen
in der ersten Zeit unter der Verwaltung des Generals M. N. Murawjew befand leitet die Bauernangelegenheiten des ganzen Gouvernements Augustowo und hat 12 Distrikts-Kommissare. Fürs erste kamen in die 14 Kommissio—⸗ nen 113 Personen, nämlich: 14 Borsitzende, 14 Präsesgehülfen und 85 Kom⸗ missare. Später erschien es nothwendig, die Zahl der Kommissare auf 105 zu erhöhen, so daß sich gegenwärtig der Personalbestand der Kommissionen auf 133 Personen erstreckt. Zu allen diesen Stellungen wurden ausschließlich Per- sonen erwählt, die aus dem Reich gekommen waren: theils ehemalige Frie— densrichter oder Civilbeamte, die mit der Bauernanlegenheit in Rußland vertraut waren, theils auch Offiziere, welche sich durch ibre Fähigkeiten be— kannt gemacht hatten. Die Personen, welche vor dem Beginn der Thätig— keit der Kommissionen in diese getreten waren, beschäftigten sich anfangs in Warschau unter der Anleitung einiger Mitglieder des Organisations . Comités mit dem Studium aller Einzelnheiten der polnischen Bauernangelegenheit und der lokalen Gesetzgebung überhaupt; darauf begaben sie sich am 14. und 15. April, mit einer ausführlichen Instruction vom Organisations« Comité versehen, an den Ort ihrer Bestimmung. Auf Grundlage dieser Instruction zerfiel die ganze Zeit der Thätigkeit der Kommissionen in zwei Perioden: a) die Vorbereitungsperiode, während welcher die Kommissionen die Bauern mit dem wesentlichen Inhalt der ihnen Allerhöchst verliehenen Gnade bekannt machten und zugleich die lokalen Verhältnisse der Angelegen heit an Ort und Stelle praktisch zu erlernen suchten, und h) die Periode der regelmäßigen Wirksamkeit, mit deren Beginn die Kommissionen definitiv in den Kreis derjenigen Thätigkeit traten, welche ihnen durch die AUllerhöchsten Edikte vorgeschrieben worden war. Die Nothwendigkeit einer solchen Ein— theilung ergab sich von selbst aus der Lage, in welcher sich die Angelegen— heiten kurz vor Beginn der Thätigkeit der Kommissionen befunden hatten. Einerseits mußten sich die Personen, welche die Kommissionen bildeten und zum Theil schon mit dem Lande und der Sprache desselben bekannt waren, mit einem näheren Studium der mannigfachen und komplizirten Beziehun— gen der polnischen Bauern zur Landschaft, deren Aufhebung einen der Haupt . zwecke der Reform bildete, beschäftigen; andererseits waren die Bauern, welche seit der Publication der Allerhöchstert Edikte während ganzer 5 Wo⸗ chen die Ankunft der Kommissionen mit Ungeduld erwartet hatten, von Uebelgesinnten durch die Insinuation aufgeregt worden, daß die Edikte nie— mals zur Ausführung kommen und alle Dinge beim Alten bleiben würden. Es war demnach nothwendig, die Bauern zu beruhigen, ihnen volles Ver— trauen zu der unbedingten Ausführung der Allerhöchsten Edikte einzuflößen und die Kommissionen zugleich vor fehlerhaften Schritten zu bewahren. Zur Erreichung dieses doppelten Ziels beschränkten sich die Kommissionen in der ersten Periode auf folgendes Verfahren: sie bereisten in pleno die ihnen anvertrauten Bezirke, erklärten den Bauern die Allerhöchsten Edikte, über= wachten deren Ausführung, erläuterten den neugewählten Beamten der Gemeinde und Dorfschaftsverwaltungen ihre Pflichten und Rechte, gaben den neugebildeten Versammlungen und Gemeindegerichten die nothwendigen Anleitungen, erforschten ihre Bezirke in allen Beziehungen, zu welchem Be— hufe sie alle diejenigen Ortschaften besuchten, die wegen der Stärke oder der Verschiedenartigkeit oder auch des Geistes ihrer Bevölkerung besonders wichtig waren, und sammelten endlich überall, wo es möglich war, die einlaufenden Klagen, von welchen diejenigen, die keinen Aufschub erlitten, nach Möglichkeit gleich entschieden wurden. Der Schlußtermin für diese vorbereitende Rund⸗ reise war der Instruction des Organisations - Comités gemäß Ende Juni festgesetzt. Nach Ablauf desselben wurden die Vorsitzenden der Kommisssonen nach Warschau berufen, um allgemeine Berichte uber die ganze Rundreise zu erstatten und ihre schriftlichen Meldungen durch mündliche Erklärungen zu ergänzen. Während der Abwesenheit der Vorsitzenden setzten die Kom⸗ missionen ihre Umfahrten fort, wobei es nunmehr gestattet wurde, sich nach Maßgabe der Nothwendigkeit und der Zahl der gegenwärtigen Mitglieder
in einige zeitweilige Abtheilungen zu sondern. Die Berichte und mündlichen Erklärungen der Präsides gewährten dem Organisations-Eosmité die Mög-
.
irftreckt sih auf 5 bis 8. Nur die ziugustcwosche Kommission, welche sch
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beit, die wichtigsten Fragen, welche bei der Durchführung der Allerhöchsten a n gern f fete cht waren, sogleich zu entscheiden und den Modus der Thätigkeit der Kommissionen endgultig feststellen zu gon f Anfangs Juli kehrten ie Präsides nach den Orten ihrer Bestimmung ag
und schritten sofort zur Eintheilung des jeder Kommission anvertrauten . irts in Kommissarien . Distrikte. Von diesem Augenblicke an begann ö 1 Periode der Thätigkeit der Kommissionen, welche noch fortdauert un
. nach der Bestätigung der Liquidations , Tabellen auf allen Gütern des
znigreichs Polen aufbören wird. ; 16 . Hr a Invalide meldet, daß durch Allerhöchsten Be.
fehl v 27 d. M. General Baron Lieven, General Gouverneur 5 . Estland und Kurland und Ober ⸗ Befehlshaber des Nilitairbezirks Riga, auf sein Ansuchen der bezeichneten , n, nthoben ist, dagegen in der Würde eines General⸗Adjutanten un Generalstab und als Mitglied im Neichstathe zu verbleiben hat. Zum functionirenden General. Gouverneur der drei ,,, und Ober-Befehlshaber des Rigaer Militairbezirks ist, unter For =
der Kavallerie und unter Beförderung zum General⸗
führung in . ; ann. bisberige General⸗ Licutenant für Auszeichnung im Dienste, der bisherige . Lieutenant f z Graf Schüwaloff !].
Major à la suite Sr. Majestät des Kaisers, worden. ö r mn, der polnischen Grenze, 2. Januar a. . Ostsee⸗Ztg. geschrieben: Wie der »Kiewlanin« aus amtlicher 6. e mittheilt, wurde im Mai v. J. in der Stadt Winniea in Podo 2. von einem Juden, Aron Kalinowski, in einem Düngerhaufen, ; ö in der vorhergehenden Nacht von zwei unbekannten . 2 h⸗ sucht war, eine blecherne Büchse gefunden und der ert e , er- geben, welche die ganze Korrespondenz der revolutionairen , in Podolien enthielt. Die Auffindung dieser Korrespondenz ha ö die Verhaftung der darin genannten Mitglieder der , . Organisation und die Einleitung einer , ö . suchung gegen dieselben zur Folge, die heute noch nicht 3. igt 9 Die Zahl der in Untersuchung befindlichen Personen wir . angegeben. Aus dem vom »Kiewlanin« mit get eilten Inhg er revolutionairen Korrespondenz geht hervor, daß Podolien . ö. so wie das Königreich Polen, Galizien und das n, , , . Posen mit einem Netze geheimer revolutionagirer ,, k war, welche im Namen der polnischen National. Regierung 6 ausschrieben, Rekruten aushoben 2c. Doch stießen die 6 . ; nairen Behörden bei der Bevölkerung fast durchweg auf, ken stand, so daß es ihnen trotz aller Anstrengung ,, den beabsichtigten Aufstand zum Ausbruch zu bringen. 2 a *. nalsteuer war in der Höhe von 75 Kopeken per Kopf au ge ch ben, sie wurde aber nur von einigen Gutsbesitzern und Han ö 463 kern in den Städten bezahlt. Die ländliche Bevölkerung hat 6. Versuchen, sie zur Unterstützung des Aufstandes zu bewegen, ent hie denen Widerstand geleistet. Auch die Hänge⸗Gendarmen, zu . Besoldung monatlich 130 SRo. ausgegeben wurden vermo h nicht, diefen Widerstand zu brechen. — Der »Dziennik , . ö. veröffentlicht einen Kaiserlichen Ukas, durch welchen wegen der ö.. größerten Ausgaben für unumgängliche Bedürfnisse und für den Unterhalt der Stadtverwaltung« die Klassen⸗ und Schlachtsteuer auf Vorstellung des Verwaltungsraths noch auf das Jahr 1865 3 längert wird. Diese überaus drückenden Steuern sollten n e. drei Jahren aufgehoben werden und sind seitdem . von 6 zu Jahr verlängert worden. — In Warschau hat die . J Versteigerung der den Insurgenten abgenommenen Waffen 1 u . rüstungsgegenstände begonnen. Die meist von Juden erstandenen . müssen sofort über die Grenze geschafft werden. — Die , . Zeitungen veröffentlichen Belanntmachungen der Spezial⸗Direction des landschaftlichen Kreditvereins der Gouvernements Ploch, e, we. und Warschau, nach denen im ersteren Gouvernement 55, im zweiten IZ0, im dritten A Güter wegen rückständiger Landschaftszinsen im Wege der öffentlichen Licitation verkaust werden sollen. 2 Zinsrückstände sind im Verhältniß zu dem Umfange der zum Verkauf gestellten Güter auffallend gering, ein Be⸗ weis, wie schwer es selbst großen Gutsbesitzern in Polen unter den heutigen Umständen wird, baares Geld zu beschaffen.
New-⸗York, 19. Dezember. Die von Char— leston gekommene Angabe, daß Savannah am 14ten bereits ge⸗ fallen sei, hat sich als unrichtig erwiesen. Von General Foster, welcher auf dem (schon am 13ten) erstürmten Fort M Allister am 14ten eine Zusammenkunft hatte, sind dem Kriegs ⸗Ministerium Depeschen zugegangen, laut deren der Beschluß gefaßt worden war, die belagerte Stadt am 16ten zur Uebergabe aufzufordern und im Ablehnungsfalle mit der Beschießung zu beginnen. Slocum 's Corps hält alle Zugänge, einschließlich der Eisenbahnen, an der Nordseite Savannah's besetzt, an seinen rechten Flügel schließt sich das Howard'sche Corps an, welches sich bis zum Ogeechee - Fluß nach Fort M aAllister hinzieht. Admiral Dahlgren traf Vorbereitungen, die Stadt von der Flußseite an⸗ zugreifen. Die Ezpedition, welche am 13. von Hampton Roads abgegangen ist, hat zu ihrem Zielpunkt Wilmington. Admiral Porter beabsichtigt zuerst das Fort Fischer unschädlich zu machen, um mit seiner Flotte den Cape Fear⸗Fluß hinauf gegen Wilmington
Amerika.
vordringen zu können und zugleich mit Butler, welcher die Land⸗ macht befehligt, den Angriff ins Werk zu setzen. Gelingt es, die Stadt zu erobern, so wird sie zur Basis weiterer Operationen ge⸗ macht werden« — General Thomas hat seinen am 15. bei Nafh⸗ ville errungenen Sieg ausgebeutet. An den drei nächsten Tagen setzte er die Verfolgung des geschlagenen Feindes eifrig fort. Der Präsident hat Thomas zum General⸗-Major befördert. .
Die Ordre des Generals Dig (nach welcher die Truppen die Verfolgung von Streifzüglern selbst über die kanadische Grenze hin⸗ aus sortsetzen sollten) ist von dem Präsidenten annullirt worden. Der General hat daher die kommandirenden Offiziere angewiesen, vor einem etwaigen Grenzüberschritte ihm zu rapportiren. — Der Gesetzvorschlag zur Verausgabung von 29 Mill. Dollars für Forti— ficationsbauten und schwimmende Batterieen an der Grenze ist nach längerer Diskussion vom Senate dem Ausschusse für auswärtige Angelegenheiten überwiesen worden. Die kanadischen Behörden beabsichtigen, zur Bewachung der Grenze 30 Compagnieen Freiwil- liger aufzustellen. — Es ist amtlich bekannt gemacht worden, daß hinfort kein ausländischer Reisender das Gebiet der Vereinigten Staaten ohne Paß betreten darf, Emigranten ausgenommen,.
Berichte aus Savannah vom 18. melden, daß Sherman seine Operationen eifrig fortsetzt, um die Stadt zur Uebergabe zu zwingen. Die Garnison Savannah's schätzt Sherman auf 15/000 Mann. Wie der »New-⸗Hork Herald versichert, hat Sherman auf seinem Zuge Baumwolle im Werthe von 40 Mill. Doll. vernichtet, 1000 Gefangene gemacht, 1000 Neger mitgenommen und 30 Kano⸗ nen erbeutet. — Am 21. rapporkirte General Bragg nach Rich- mond, daß die ganze Flotte Porters vor Fort Fisher in Sicht ge— kommen sei. Bragg fügt hinzu, er werde Wilmington behaupten können. — General Thomas setzt die Verfolgung der geschlagenen konföderirten Armee fort, Hood hatte den Duck-Fluß Überschritten, und, wie die letzten Nachrichten lauten, am Tennessee⸗Flusse, oberhalb des Bereiches der nordstaatlichen Kanonenboote, Pontons geschlagen. Ein Theil der in Kentucky eingedrungenen konföderirten Streitmacht Lyon's ist geschlagen worden. ĩ .
— 23. Dezember. Der Süd ⸗ General gee befürwortet die so⸗ fortige Bewaffnung der Neger. Sherman hat für zehn Millionen Dollars Baumwolle zerstört. Die ersten Angriffe auf Savannah sind zurück⸗ geschlagen worden. Ein Fall, bei welchem es sich um eine Ausliefe⸗ rung an Preußen handelte, ist zu Gunsten Preußens entschieden worden.
Lima, 28. November. Seit Abgang der vorigen Post hat sich der »amerikanische Kongreß, um drei Mitglieder verstärkt, so daß jetzt im Ganzen neun Republiken, nämlich außer den jüngst genannten auch noch Ecuador, Guatemala und Salvador, vertreten sind. Im Kongresse unserer Republik, dessen Sitzungsperiode aller⸗ dings Heute abgelaufen ist, der sich aber in Veranlassung der triti: schen Verhältnisfe um fernere 50 Tage verlängert hat, ist der Zoll traktat mit Bolivien genehmigt worden, wonach jenes Land seine Zollstätten mit Ausnahme von Cobija aufhebt und sänmtliche Ein⸗ gangszölle durch Peru gehoben werden. Dagegen zahlt Peru jähr. lich an Bolivia die stipulirte Summe von 450,000 Doll. Ferner hat der Kongreß beschlossen, die mit den verschiedenen Guano Kon⸗ trahenten abgeschlossenen Kontrakt⸗Verlängerungen, weil ungesetzlich, nicht zu genehmigen, von welcher Maßregel hauptsächlich der fran⸗ zösische, der belgische und der deutsche Kontrakt betroffen zu werden
einen. ö In Ecuador ist die Revolution vollständig unterdrückt wor— den und war der General Franco in Tumbes, sowie Urbina und Robles wieder in Payta angekommen. ö
Aus MexƷ*:⸗ o, 29. November, erhält die H. B. S* folgende Mittheilungen: Hr. M. J. M. Cortés Espar za, einer der einfluß⸗ reichstin Männer der alten liberalen Partei, hat das Ministerium des Innern angenommen und Herr Lacunza wird wahrscheinlich Prä- sident des Staatsraths werden. . .
Ein Kaiserliches Dekret vom 23. d. M. setzt vorläufig und bis alle Douanen⸗-Tarife des Reiches eine allmälige Herabsetzung ge⸗ statten, die Herabsetzung der Einfuhrzölle um 50 pCt. aus. Ein bereits älteres Dekret vom 9. d. M. regelt die Inspection sämmt licher Departements des Reiches durch eigends dazu eingesetzte Kaiser⸗ liche Kommissaire, die alle in der Beamtenwelt eingerissenen Miß⸗ bräuche unterdrücken, den Gang der Verwaltung überwachen und der Gleichheit vor dem Gesetze überall Geltung verschaffen sollen. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Louis Robles hat mehrere wichtige Eirculaire in Bezug auf die Ausbreitung der Taback⸗ Baumwollen“, Flachs und Zuckerrohr ⸗ Kultur erlassen so wie auch in Bezug auf die noch brachliegenden Ländereien. Marschall Ba⸗ zaine hat dem GenerallCourtois d'Hurbal das Ober Kommando der Expedition nach Oajacg anvertraut, Letzterer ist am 12. d. M. von hier abgegangen. Die Nachrichten von der östlichen Expedition sind höchst befriedigend: Col ima ist von General Douai besetzt, der Hafen von Manzillo vom General Marquez, und Mazatlan ist am J2. v. M. von den Landungstruppen unsers Geschwaders im stillen
Meer genommen worden. Bei Colima ist bekanntlich Ortega mim
seiner Kavallerie entflohen; die Infanterie wurde zerstreut und ge⸗