1990
Diejenigen, welche die Aufnahme wünschen, haben:
I) einen selbstverfaßten und geschriebenen Lebenslauf, außer den persönlichen Verhältnissen des Aufzunehmenden besonders den Gang seiner Bildung darstellt, “* den Taus und Confirmationsschein,
— 6, h *) z das , ö Schulbildung, ein Zeugnitz des Seelsorgers oder der Ortsobriakeit über , , , . e 68 rigkeit über der sittlichen Lebenswandel, ; 6.
) . *. ö * 8 1 —— * *
3 ein eg e setes über den Gesundheitszustand überhaupt,
n . . innerhalb der letzten zwei Jahre mit Erfolg vollzogene oder wiederholte Impfi
h mp zer Schutz blattern und mens ,,, .
** .
7 6 3 dem Vater oder dem Vormunde des Aufzunehmen⸗ 3 vollzogene Erklärung, daß für den Unterhalt desselben
ö zrend der Bildungszeit im Seminar gesorgt sei, , unter Angabe ihrer Wohnung, vor dem uüngstermine bei uns einzureichen und weitere Rerki z . z h weitere Verfügung zu
Berlin, den 7. Januar 1865.
Königliches Provinzial Schul Kollegium.
Reichenau.
Preußen. Berlin, 17. Januar. Se. Majestät der
König empfingen im Laufe des heutigen Vormittags die Vorträge
, , des Militairkabinets und des General⸗Inten⸗ dan ö er Königlichen Museen Herrn von Olfers, nahmen im Bei— 69 . Gouverneurs, Kommandanten und Sr. Königlichen Hoheit ö Prinzen August von Württemberg einige militairische Mel— 1 . aus den Händen des Lieutenants Grafen von Schlieffen, ö. . Garde Ula nen⸗Regiment die Orden seines verstorbenen Vaters en gegen . ertheilten dem General der Infanterie von Bonin J. 9 n. Ober Präsidenten der Provinz Pommern, Freiherrn Senft on Pilsach, Audienzen. Um 4 Uhr begann der Vortrag des Minister⸗Präsidenten. ö — Ihre Majestät die Königi i . 6j Königin ertheilten heute der Ge— r des Botschafters Seiner Majestaͤt des Kaisers der Franzosen 66 . Audienz. — Den Kammerherrndienst bei Ihrer Ma⸗ e st haben vom 16. d. M. bis 1. Februar übernommn, Graf Beißel⸗Gymnich und Graf Pourtalés. — Se. Königliche Hoheit der Kronpri 4 ; ĩ nprinz nahm gestern . Meldungen der Sbersten von Witz leben, von Blankensee . k entgegen, empfing dann den General, Lieutenant von Naliszewsky und den Lieutenant Benites, im Dienst der Republik ,, Hierauf stattete Se. Königliche Hoheit dem Großfürsten Constantin Kaiserliche Hoheit einen Besuch ab, begleitete auch Abends Höchstdenselben nach dem Bahnhofe. . . Bei den nach der gestrigen Plenarsitzung des Herren stattgefundenen Kommissionswahlen wuͤrden gewählt: 24 Zur Feschsftssrdnungs Kommisson: Graf v. Krockomw Dr ; n . Gra Selms - Sonnewalde, v. Gilgenbheimb, Freiherr v. Palesk⸗ ö , , v. Waldam - Reitzenstein, Graf v. Maltzan, Graf v. NRellessen Dr. Brüggemann, Graf v. Rittberg, Dr. v. Zander, v. Massow, v ** stedt, Freiherr v. Hertefeld. . Zur Petitlons-Kommission: Dr. v. Daniels, Frei . els, Freiherr v. Sobeck ,, ö. 5 , , n, ,,, Jaehnigen, v Wal = höfel, Fürst v, eß, Graf v. Götzen, Graf Sohna? Finckenste, , . 26 2 ben, af. Dohna - Finckenstein, zie j h, v. Massow, Graf v. Carmer, Freiherr v. TIschirschky⸗ 5 Zur Budget Kom mission: Freiherr dershaus ĩ get. i „Freiherr v. Oldershausen, v. Arnim. , , ö 6. 1 ,, Dr. Teßmann, v. Franfen ein ̃ v. Kleist- Retzow, Graf v. Brühl, v. Helle zraf vo , . v. Hellermann, Graf von ,. ö, . Graf v. Arnim Boytzenburg, Graf v. d. Schulen⸗ . j ae von Pleß, v. Waldaw⸗Reitzenstein, Dr. v. Beurmann * . rr. rüggemann, Hasselbach, Graf v. Schwerin, Graf v Don ö f. eyer, v. Massow, v. Meding, Dr, Elwanger, Graf 8 ö. af zu Solms⸗ QD 21 j J — 197 Zur Ju stiz-Kommission: Dr. v Daniels, G . R 2 z Graf v. ich ⸗Tracl Dr. Teßmann, v. Frankenberg Ludwigsdorf, Dr. ö n, , Dr. v. Beurmann, Graf v. Königsmarck⸗ Plaue, Fi ger Jaehnigen, Uhden, , . aue, Fürst B. Radzlwill, Graf ö. 951 v. Zander, v. Caprivi v. Düesberg, v. Massow. . 85 r Din anz . Komm ission; Freiherr v. Oldershausen, v. Katte j elow, 6 v. Gaffton, Frhr. Senfft v. Pilsach, Graf v. d Groben! Ponarien, 6 raf v. Arnim · Boytzenburg, Graf v. Redern, v Waldaw. Stein — —“ 4
höfel, v. Rabe, Dr. Brü ö r bos g in! or ge Con mann, Mr. g. Zander, Graf zu Selm. Bärutt,
Zur Kommission für Graf York v. Wartenburg, v. Brünken, Graf v.
Handel und Gewerbe:
? Herzog v. Uje Camphausen. Berlin, Herzog v. Ujest,
Arand, v. Hellermann,
welcher
Ireiherrn
v. Ratibor, Graf v. Rittberg, H . . asselbach, Graf v v. Harden berg. g/ Hass , Graf v. Ballestrem, Beyer, Fihr 89 4: . ö Zur Kommission für Eisen bahn? , n,. hn-Angelegenheiten: Frei . in,, ö. Arnim · Kröͤchlendorff, Freiherr eanfe Pi lsachr he 1 eöke, v. Hellermann, Dr. v. Beurimann, Graf w Graf v. Maltzan, Graf ö iann, Graf zu Stolberg ˖ Roß Maltzan, Graf v. Rittberg, v. d. Marwi N. . Yi ola, v. Hertefeld, v. Carnap, Graf v. ,, , Freiherr Zur Adreß-Kommission; Pl ö. 7.4 ö . v. Plötz, Dr. Goet ö K ö ni. . 6 / Oybetze, v. Frankenber dg ger es, Rrellen ö, Gätfton, alben, . Waldane Steinle zu Hohen ohe Ingelfingen, Graf v. Rittberg, v. Meding, v. Le. Eo Prin si , . Kommission trat unter dem Vorsitze des Herrn Pri . en des Hauses sofort zu ihrer Konstituirung zusammen . we 5 eine vorläufige Besprechung anschloß . Danzig, 16. Januar. Der Dampfer Dan. Ban fbi . Der Dampfer »Oliva. hat, dem faß z. Damp . zufolge, heute die Eisdecke der Weichsel von Neu , n. aus gebrochen und ist Mittags bis zur Königlichen Wer ö um dort zunächst die Maschinentheile zu löschen. ö . Yun 26. General- Versammlung des hiesigen Renn vereins kam . sz zur Sprache, welche dahin geht, eine lei . . ; 3. ⸗ allgemeine Rege⸗ ,. g, für die Nennplätz. Rorddeutschlands her! ( 9 . an h VI 2x v 7 . j . I z hoffte von der Durchführung derselben einen günsti⸗
gen Einfluß auf den Besuch des hiesigen Rennplatzes.
Aus ͤ 1 a n , . schreibt man der »Schlese Ztg.« unter / „. Januar: Als die schlesischen Provinzialssande z5' k 33 Kw — 1 ö ö I in, ial ) . 3 ,, Sihungs periode darüber 2 , m del. 3. an,. . . ö aus der Typhus⸗Epidemie von 1847 / ute Altdorf bei Pleß fortan gegeb ; 379 wurde der Gedanke mit lebhaft zei k aftem Beifall angeregt, dort ei 8rsi hungs⸗Anstalt für ö e, . U angeregt, dort eine Erzie— ö erziehungsfähige Idioten (Blödsinnige) ü Obers. ö 5 63. . 1è (Blödsinnige) für 5 zu giunden. Die Königliche 2 zu hr derselben . ö. ut. * . . . a ; gewillt, die Realisirung des ih Projektes mit J . g des erwähnten allen ihr zu Gebo ; 3 j . Hebote stehenden Mittel fördern, hat es jedoch für wi mr en , ; h für wünschenswertk ch ö ͤ tere Schritte in di i. 9 6. h erd htet, ehe wWei⸗ . ieser Angelegenheit getha . ; [an ; gelegen gethan werden, zupörderst uverlässig festzustelle . zuvörderst 3 zustellen, wie groß die 8 818 ;
,,, 1 ahl der Idiot t chlesi . . ; Zahl der Idioten in Ober⸗- , 4 3 el ben ich noch, in bildungsfabigem ie Kn P, We Anstellung dieser Ermittelungen aber ala i, , , — elungen aber glaubt die Königliche Regierung ss g er glaubt
. nicht besser als durch die der Beps so nahe stehende Instanz der e , ,,
. ; 4 z der Schulaufsichtsbehörden bewerfstesligen zu können, und sind hiernach die Kreis schuken !* bewerkstelligen ) ie Kreisschulen⸗ nspekto intendenten aufgefordert word Ihnen - Inspettoren und Super
vorden, mit Hülfe der Geistli er i n 3 8 ichen und Leh— . ie n, dee g Nachweisungen außzustellen Et e nn
Zi 14. 5 t. Der J 9 hat, der in e mr Der heute hier versammelte Kreista 9 des Kreises Halber 6. zufolge, für das erledigte Landrathsamt
herrn, . erstadt als Kandidaten aufgestellt: Staatzamoalt Lamprecht auf k in Mohrungen, Rittergutsbesitze 6j etterlingenburg und Rittergutsbesitzer Lieber
ühn in Emersleben. ,, r ö 468 ; muh 1 . sie won verschiedenen bor ond, 6 aft angeblich als Kandidat für den hiesigen erz⸗ . , n 3 in Aussicht gestellte Hochwürdigsee 9 ulm, Freiherr von der Marwitz sich „ * Tagen hier befinde, ist, wi der Marwitz sich seit einigen *r vie K B 12 — 2 * ; unbegründet. n mij Köln. Bl.“ versichern, durchaus Chir z, fe ⸗ 3 / 2. Januar. D )* !. 8 herr und Dechant . swomprobst Holzer und Ehrendom— ihrer Mission nach e , nnr, , ö ürückgekehrt und bri e J Stg. Hört d 3 65 ringen, wie die Cobl. 8 80 , . . Annahme der Wahl des hochwürdig⸗ (. GFeldprobst Pe — f Fri 96 , sitz mit. st Pelld ram auf den Trierschen Bischofs— Gestern Vormittag wurde die
Blättern gebrachte
. ö hiesige Rheinschiffbrücke wieder [ . 7 . Tarn e , 3 . 3. . 3 die Mosel no ärker gewachs J noch etwas Maineis an . Star . daß man ha, , sst bereits durch, meist unter Wasser, so Rus de den Wiederbeginn der Schifffahrt erwarten kan! 10 ö. 9 . Kreise Palm edy, 15. Januar. Bei den am ö. 3 , , Wahlen ür die Wiederbesetzung der durch hielt, der Clbf. rr elner äh bin ß erledigten Landralhs sielie ers buiß/ Gusbest rn g usolge dessen einziger Sohn, Sswwald von Früh⸗ i fh. ö. reise und Lieutenant im 8. Königlichen Kürassier⸗ don I. Allen geh ee ebrüähl der Stimmen, namlich: 16 Bruch zu Adten ic nn didat rhlielt Landgericht; Affefsor von n,, 9h ö h ff r , erer , Vith gleichfalls Stimmen. zern fen, z tz t, I. Januar. Seine Hoheit der Prinz n . . ᷣ il, Vormittag auf der Main Neckarbahn ab lichen Hoheit d in Basel anlangen, wo derfelbe mit Sr. König⸗ nint Im Großherzoge von Hessen, welcher von München
kommt, zusammentrifft üb chte n Reise nach Nizza . Besach nd (r, wb len tag, den 7. b. bie Rußland fortsetzt.
Ihrer Majestät der Kaiferin von
Bayern. Der Magi ᷣ ü ) Der Magistrat in N ürnberg hat mit Stimmen—
Redern, Graf v. Nellessen, Dr. Tellkampf, Herzog
einhelligkeit beschlossen, zum Wiederaufbau
des abgebrannten Thurmes
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der Lorenzer Kirche 25,00 Fl. aus städtischen Mitteln beizusteuern. Das neue Dach soll — natürlich mit Benutzung der technischen Fort⸗ chritte der Neuzeit, namentlich in Bezug auf Eisenkonstruetionen — in der Gestalt des abgebrannten aufgebaut werden; die Kosten
hierfür sind beiläufig auf mehr als 5M 0h60 Fl. veranschlagt. ann
Oesterreich. Wien, 16. Januar. Se. Königl. Hoheit 1 der Prinz Friedrich Karl von Preußen ist, nach Mittheilung des „Wanderer gestern Abend präzis 8 Uhr mit dem Postzug Nr. 2 am Nordbahnhofe eingetroffen. Der Kaiserliche Hofwaggon wurde dem hohen Gaste bis Oderberg entgegengesandt und dort, dem Post⸗ juge angeschlossen. Eine halbe Stunde vor Ankunft Sr. Königl. Hoheit hatte sich eine Ehrencompagnie des Infanterie⸗Regiments Nr. 34 König von Preußen) en pleine parade sammt Fahne und Musik— zbande aufgestellt. Um diese Zeit begann die Auffahrt der hohen Herrschaften und Militairautoritäten. Dieselben begaben sich in den Raiserlichen Wartesalon. Alsbald erschien Se. Raiserliche Hoheit der herr Erzherzog Leopold in preußischer Oberstuniform von einem Ad⸗ sutanten begleitet. Nachdem Se. Kaiserliche Hoheit die im Wartesaal versammelten Herren begrüßt, verfügte sich derselbe auf den Perron des Bahnhofes und inspizirte die aufgestellte Ehren⸗Compagnie, während dessen die Musikbande die österreichische Volkshymne spielte. Alsbald fuhr der Zug in den Bahnhof. Se. Königliche Hoheit, in österreichischer Oberst- Uniform, und geschmückt mit dem Groß⸗ kreuz des Maria -Theresien - Ordens, verließ sehr rasch den Waggon, umarmte den ihn begrüßenden Herrn Erzherzog, und küßte ihn wiederholt. Die Musikbande spielte seit dem Einfahren des Zuges ununterbrochen die preußische Volkshymne. Der Prinz hielt eine kurze Ansprache an die anwesenden Herren, während der Erzherzog die Begleitung des Prinzen General⸗Lieutenant Freiherrn v. Moltke, Major von Roos, Major von Bernuth und Freiherrn von Los bewill⸗ kommte, worauf die Ehren ⸗Compagnie mit klingendem Spiel defilirte. Die Prinzen fuhren nun in einer geschlossenen zweispännigen Hof— equipage nach der Hofburg, wo Prinz Friedrich Karl die ehemaligen Kaiserlichen Appartements bezog, und schon eine halbe Stunde nach seiner Ankunft von Ihren Majestäten dem Kaiser, der Kaiserin und den Herren Erzherzogen empfangen wurde. Die Begrüßung schloß mit einem Thee in den Appartements Ihrer Majestäten zu fünfzig Gedecken. . n In Folge herabgelangten Befehls des K. K. Artillerie⸗Oberkom⸗ mandos hat das 2. Artillerie Regiment vollkommen in Bereitschaft zu sein zu der heute Vormittags stattfindenden feierlichen Regiments lUebergabe. Der bisherige erste Inhaber dieses Regimentes war der verstorbene Erzherzog Ludwig Joseph, und da Se, Königliche Hoheit Prinz Friedrich Karl von Preußen die österreichische Artillerie bei Gelegenheit des letzten ruhmvollen Feldzuges stets in lobender Weise erwähnte, wird Höchstdemselben von Seiten Sr. Majestät des Kaisers die erste Inhaberstelle dieses Regiments verliehen. Diese Uebergabe findet heute Vormittags 10 Uhr in feierlichster Weise statt.
Die heutige »Wien. Abendpost« meldet: Die kaiserlichen Gene⸗ räle machten heut Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Karl ihre Aufwartung. Morgen wird Se. Königliche Hoheit die spanische Hofreitschule und die kaiserlichen Stallungen besuchen und sodann dem Hofdiner beiwohnen. Außerdem wird Hochderselbe auch das Arsenal und die Kavallerieschule besichtigen und an einer Hof- jagd Theil nehmen.
Schweiz. Bern, 13. Januar. Das im Auftrage der Be— hörden vollendete technische Gutachten, betreffend die Ausführbar⸗— keit einer Gotthardtbahn, berechnet die Bauzeit einer solchen Bahn bei Anwendung des Bohrsystems, nach welchem der Mont— Cenis - Tunnel ausgeführt wird, auf 16 bis 17 Jahre ohne Schachtbetrieb, und mit Schachtbetrieb auf 15 Jahre. Das von dem Gutachten angenommene Steigungsmaximum beträgt 25 pro Mille und das Minimum der Krümmungs—⸗ halbmesser 300 Meter. In erster Linie steht das Projekt Flüe⸗ len- Göfchenen-Biaska, bei welchem die Bahn von Göschenen direlt unter dem Hochgebirge hindurch mit einem Alpentunnel von 1458 Kilometer nach Kirolo führt. Die Gesammitlänge beträgt 97 Kilo⸗˖ meter mit dem höchsten Punkte über dem Meere von 162,5 Meter. Was die Baukosten betrifft, so sind dieselben für eine zweispurige Bahn unter Vermeidung von allen Spitzkehren und Kopfstationen und ohne Anwendung von Schachten bei dem Bau des Alpentun— nels auf 110,414,712 Fr. veranschlagt. Dem vom Baurath Beckh, früheren Ober-Ingenieur der Nordostbahn, und Oberbaurath Herwig in Karlsruhe abgegebenen Gutachten haben die von dem schweize⸗ rischen Ingenieur Wetti ausgearbeiteten Pläne und Berechnungen
zu Grunde gelegen.
ganz
Großbritannien und Irland. London, 14. Januar In Edinburgh ist gestern Nachmittag das Schauspielhaus [Theatre Royah in Flammen aufgegangen; die benachbarten Häu— ser sind ohne erhebliche Beschädigungen noch vor dem Brande, ge— sichert worden. Zwei Stunden reichten hin, um das ganze Gebäude
stand erhoben werden sollte, bestaͤtigt sich. Sir Alfred
— —
Die Herzogin von Chartres ist gestern in Morgan House
bei Richmond von einer Tochter entbunden worden.
Die früher erwähnte Nachricht, daß Tennyson in den Adel— Sein Titel lautet jetzt Tennyson, Bart. Der nach Sir Walter Scott creirten iterarischen Baronets sind jetzt drei: Bulwer Lytton, Lyell und TLennyson.
Paris, Im Ganzen waren
Frankreich. 15. Januar.
bis gestern über vierzig Prälatenbriefe beim Siegelbewahrer einge⸗ langt, die alle in mehr oder minder starken Ausdrücken gegen das Rundschreiben vom 1. schreiben der Bischöfe an ihre Geistlichen befinden sich aber auch solche, welche, wie das des Bischofs von Beauvais, zwar über Zwang klagen, aber der Geistlichkeit Klugheit empfehlen und sie warnen, »nicht durch unzeitige Diskussionen die verirrten und vor⸗ eingenommenen Geister zu beunruhigen.«“
Januar remonstriren. Unter den Rund⸗
Der »Moniteur« zeigt an, daß »das gelbe Buch des Barons Gros, außerordentlichen Kaiserlichen Gesandten und Ober⸗Kom⸗ missars« mit Genehmigung des Ministers des Auswärtigen im Buch⸗ handel (Paris, bei Dumaine) erschienen sei; man werde daraus er⸗ sehen, welche moralische, religiöse und politische Ergebnisse die Kaiser⸗ liche Regierung in China und Japan erzielt habe.
Bereits ist eine ansehnliche Anzahl von Deputirten in Paris
eingetroffen und versammelt sich täglich im Sprechsaale des gesetz⸗ gebenden Körpers, um die Fragen, welche in der nächsten Session vorkommen, einer vorläufigen Besprechung zu unterwerfen. Das gelbe Buch wird durch Mittheilung der Dokumente zur römischen und zur dänisch-deutschen Frage diesmal besonders umfang und beziehungsreich werden. Sitzung des Senats vom 14. d. M. entwickelte Pastor Diaz ein Amendement, in welchem er die gegen⸗ wärtige Krisis der Organisation der Depots⸗Kasse und den Operationen des Staates mit der Bank zuschrieb, welche unter ungünstigen Bedingungen gemacht würden. Er fügte hinzu, daß man zu den auswärtigen Börsen seine Zuflucht nehmen, zuvor aber die Frage der tilgbaren Schulden geregelt sein müsse. Der Finanz⸗Minister, Barnazallana, antwortete, die Regierung werde die nöthigen Maßregeln ergreifen, um den Kredit wieder herzustellen. Die dringendste dieser Maßregeln sei seiner Ansicht nach die Consoli—⸗ dirung der schwebenden Schuld.
15. Januar. Wie die »Correspondencia ' versichert, soll die päpstliche Encyklica am Tage Mariä Lichtmeß in allen Kirchen Spaniens auf Anordnung der kirchlichen Behörden öffentlich verlesen werden.
Türkei. Der Minister des Auswärtigen, Ali Pascha, hat an die Vertreter der Großmächte bei der Pforte ein Rundschreiben gerichtet, in welchem er die Ereignisse von 1860 im Libanon und namentlich in Damaskus durch Bestrafung der Schuldigen und durch eine reiche Entschädigung 1der schuldlosen Opfer so weit gesühnt er⸗ klärt, daß man auch wohl an eine Amnestie denken und den Bitt— gesuchen des seit 1360 vom Libanon verbannt gewesenen und jetzt dort wieder erschienenen Joseph Karam Bey Gehör schenken könne. Bevor die Pforte den Sultan selbst um Gnade für den Genannten habe angehen wollen, sei sie es wohl dem Reglement vom 9. Juni schuldig gewesen, die Großmächte mit hinzuzuziehen, da dieselben bei der Libanon-Angelegenheit ja mitzureden hätten.
Spanien. In der
Dänemark. Kopenhagen, 13. Januar. Die Amendements zu dem Gesetzentwurf über die Aufhebung der November-Verfassung, welche sehr zahlreich gestellt worden sind, erschienen im Laufe des gestiigen Abends im Druck und sind wesentlich verschieden von den bereits gestern durch eine »ungebührliche Indiscretion« (Dagblad⸗ scher Ausdruck in die »Flyvepost« gelangten Auszügen. Etats— Rath Krieger hat theils selbstständig, theils in Gemeinschaft mit Orla Lehmann oder mit diesem, Bonne und Olrik im Ganzen 28 Amendements gestellt, welche im Wesentlicheren wie folgt proponiren: In dem Titel ergänzt das Wort »Grundgesetz« den Ausdruck »Verfassungsgesetz.. Der Reichstag tritt, wie bisher, jedes Jahr zusammen, bleibt jedoch in Zukunft nur 2 (etzt 3) Mo- nate dersammelt. Die Bestimmung, daß im Laufe zweier Jahre nur zwei Auflösungen stattfinden können, wird hinfällig und der regierungsseitig proͤponirte Einnahme, Census von 20990 Thlr. auf 1200 Thlr. herabgesetzt. Amendements, betreffend Erhöhungen und Ergänzungen des Finanzgesetzes, können, falls denselben von Seiten der Königlichen Regierung ein Widerstand entgegengestellt wird, nicht zur Abstimmung gelangen. Das Reichsgericht wird aus den sämmtlichen Mit⸗ gliedern des Landsthing und des Höchstengerichts zusammengesetzt, und er⸗ langt eine Grundgesetzbestimmung nur dann verfassungsmäßige Gültig⸗ keit, wenn in einer jeden der beiden Kammern zwei Drittel der sämmt⸗ lichen Abgeordneten für die entsprechende Proposition stimmen, bevor der König die Unterschrift vollzieht. Derartige Anträge können übrigens sowohl auf einem außerordentlichen, als auf dem ordent⸗
in Asche zu legen. Leider sind auch mehrere Menschenleben zu be— klagen.
lichen Reichstage erledigt werden. Endlich sollen die jetzt vom König