1865 / 16 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Mꝛedizinal⸗ eit

P * 2 14 1 * F ngelegenheiten.

Dem ordentlichen Lehrer Lastig am Gymnasium zu Marien

burg ist das Prädikat »Oberlehrer« verliehen worden.

K ‚. . .

Angekommen:

von Magdeburg.

Der General- Major und Inspecteur der 1. Ingenieur - Inspection,

Keiser, aus der Rheinprovinz.

Berlin, 18. Januar.

gung der ihnen verliehenen Orden zu ertheilen, und zwar:

des Kaiserlich Russischen St. Stanislaus -Ordens zweiter Klasse:

dem nach Altenburg kommandirten Oberst Lieutenant von und zu Gilsa, à la suite des 8. Pommerschen Infanterie

Regiments Nr. 61,

des Kaiserlich russischen St. Annen -Ordens dritter Klasse:

dem Hauptmann von Ostau vom 2. Ostpreußischen Grenadier⸗

Regiment Nr. 3

des Commandeur-Kreuzes des Kaiserlich mexikanischen

Ordens von Gua dalupe—

dem Oberst-Lieutenant von Redern, Commandeur des Neu— märkischen Dragoner-Regiments Nr. 3, und dem Major

von Bo nin von demselben Regiment; so wie des Komthur-Kreuzes zweiter Klasse des Herzoglich sachsen ernestinischen Haus-⸗-Ordens:

dem Oberst . Lieutenant von Scheffler, Commandeur des Ost⸗˖ preußischen Jäger⸗Bataillons Nr. J.

Bekanntmachung

Zufolge der durch das Amtsblatt der Königlich i

* das glichen Regierung

. . 1859 (Stück 13) zur öffentlichen er ati

gebrachten Militair Ersatz⸗Instruction vom 9. Dezember 1858 d

alle Diejenigen, welche: ; ö 1) in dem Zeitraum vom J. Januar bis einschließlich den 31. De—

2 . geboren sind, ieses Alter bereits überschritten, aber sich noch ni Ersatz⸗Aushebungs⸗Behörde zur . . . 3) sich zwar gestellt, über ihr Militairverhältniß aber noch keine ; feste , . erhalten haben, un gegenwär ig innerhalb des Weichbildes hiesiger Residenz i gesetzliches Domizil (Heimath) haben, oder bei ö . Dienstboten, Haus. und Wirthschaftsͤbeamte, Handlungsdiener, Lehrlinge, Handwerksgesellen, Lehrburschen, Fabrikarbeiter und andere, mit diesen in einem ähnlichen Verhältnisse stehende Militairpflichtige oder als Studenten, Gymnasiasten und Zöglinge anderer Lehr! anstalten sich aufhalten, soweit dieselben nicht zum einjährigen frei⸗ . berechtigt. resp. von der persönlichen Ge— ung vor die Kreis-Ersatz⸗Kommission in diesem Jahre , n,, e, ssion in diesem Jahre entbunden sichM, Behufs ihrer Aufnahme in die Stammrolle, in der Zeit vom 15. bis incl. 31. d. Mts. bei dem Königlichen Polizei⸗ Lieutenant ihres Reviers persönlich zu melden, und dabei die über ihr Alter sprechenden, sowie die etwaigen sonstigen Atteste welche bereits ergangene Bestimmungen über ihr Militatrver! , enthalten, ö. zur Stelle zu bringen. Fur diejenigen, welche im hiesigen Orte geboren sind, od ier ihr gesetzliches Domizil haben, oder hier nach ö . I . . J ö abwesend sind, müssen die Eltern, Vormuͤn⸗ Lehr⸗ rod⸗ und Fabrikherren die Ar d i t . 391 K F herren die Anmeldung in der vorbe— . Wer die eigene, oder die Anmeldung abwesender Militairpflich— tiger, zu welcher er verpflichtet ist, verabsaumt, . a , r Verordnung des hiesigen Königlichen Polizei Präsidiums vom 29sten Februar 1860 mit einer Geldbuße bis zu 1 Thalern oder verhält nißmäßiger Gefängnißstrafe belegt; auch hat diese Versäumniß die Folge, daß die nicht angemeldeten Militairpflichtigen, im Falle ihrer körperlichen Diensttauglichkeit, vor den übrigen Militairpflichtigen zum Dienst bei der Fahne eingestellt, und etwaige besondere Ver— hältnisse, welche die einstweilige Zurückslellung vom Dienst geeigneten Falls zugelassen haben würden, nicht berücksichtigt werden.“

Se. Excellenz der General der Infanterie und kommandirende General des 4. Armee Corps, vo n? Schack,

ö Se. Majestät der König haben Aller— gnädigst geruht, nachbenannten Personen die Erlaubniß zur Anle—

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Ueber die Meldung zur Eintragung in die Stammroll seitens der betreffenden Königlichen htevler· oli zei Vicute ngen 6 Bescheinigang ertheilt, welche forgfältig aufzubewahren ist. Berlin, den 10. Januar 1865. Königliche Militair-Kommission.

v ichtaꝛmmtiichesẽ.

Preußen. Berlin, 18. Januar. Se. Majestät der König empfingen um 107 Uhr den Oberst Kämmerer Grafe Redern und nahmen demnächst den Vortrag des Civil⸗Kabinets 49 . 83 den Präsidenten Grafen Krassow, den Balan, den Fürsten Putbus und den Feldprobst Thielen, und begaben sich gegen 1 Uhr nach dem Königlichen Schloss zu einem Kapitel des hohen Ordens vom Schwarzen Adler. h Am heutigen Tage hatten Seine Majestät der König die

tapitelfähigen Ritter des hohen Ordens vom

hier anwesenden S* 5 9 8 1 * * * 1 *. J * 2 Schwarzen Adler im hiesigen Königlichen Schlosse zur Aufnahme

und der Minister des Königlichen Hauses,

einiger Mitglieder und zur Abhaltung eines Kapitels um Allerhöchst. Sich versammelt. Das Fest begann um 1 Uhr. Seine Majestãt geruhten dem General der Infanterie von Neuniann, dem General der Kavallerie Grafen von Waldersee, dem General der Infanterie von Peucker, dem General der Infanterie von Wussow, dem General der Infanterie von Schack, dem General der Infanterie von Bonin und, dem Präsidenten des Staats Ministeriums von Bismarck. Schönhausen die Investitur im Rittersaale zu ertheilen und darauf ein Kapitel in der Schwarzen Adler-Kammer abzuhalten. Dem Aufnahme- Att wohnten auf Allerhöchsten Befehl die Obersten Sof. die Ober Hof und die Hof⸗Chargen, die Generalität, die Staats . Mir . die Wirklichen Gehein Räthe, die General. und Flügel Adjutanten, der i . Lahn Rath Seiner Majestät des Königs, so wie das Gefolge Ihrer König— lichen Hoheiten der Prinzen bei. W Ihre Majestät die Königin empfing gestern den Herzog und die Herzogin von Sagan-Valencay. ö 2 Bei Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprin— zen und der Kronprinzessin fand gestern ein Diner statt, zu welchem Einladungen erhalten hatten: Fůrst Salm Horstmar Fünf Sayn ⸗Wittgenstein, Fürst zu Putbus nebst Gemahlin, Fktammickherr Graf Charles Pourtalès nebst Gemahlin, Geheimer Rath von Fran— kenberg- Ludwigs dorf, Polizei⸗Präsident von Bernuth, ganbrath von der Marwitz, Derr v. Tresckow-Grocholin, Geheime Kommerzienrath Krupp und Oberst-Lieutenant von Redern' vom Neumaͤrkischen Dragoner⸗Regiment Nr. 3. Abends wohnten Se. Königliche Hoheit der Kronprinz der bei dem Oberst · Cimmerer Grafen von Redern stattfindenden Soirée bei. In der gestrigen (3.) Sitzung des Abgeordnetenhauses welcher die Minister von Bismarck, von Bodelschwingh, Graf Ihen! plitz, Graf zur Lippe und Graf Eulenburg beiwvohnten, wurde dem Hause zunächst von der Konstituirung der Geschäfts⸗Kommission des Hauses (s. unten) Kenntniß gegeben. Sodann ergreift der Minister des . Graf Eulenburg das Wort: . »Meine Herren! In der gestrigen Sitz Ihr Herr Präsi sich veranlaßt gesehen, an den * , ö. 6 ö derwahl abstattete, eine herbe Kritik des Verfahrens der Regietung und eine düstere Schilderung der Lage des Landes zu knüpfen. Ich en die Erbr⸗ terung der Frage dahingestellt, mit welchem Rechte der Herr Präͤsident, noch vor Konstituirung des Hauses, und in Abwesenheit der Vertreter der Re⸗ gan. eine allgemeine Anklage gegen das Ministerium erhoben hat, nach— en, en versprochen, die Pflichten seines Amtes parteilos zu erfüllen. Aber die Frage kann und muß ich aufwerfen: Welchen Eindruck soll es auf unseren Königlichen Herrn, auf die Regierung und auf das Land machen, wenn un⸗ mittel bar nach dem durch Königlichen Mund ausgesprochenen dringenden Wunsche: es möge der Gegensatz zwischen der Regierung und dem Abgeordnete nhause seine Erledigung finden«, der Herr Bräsident des letzteren die Zeit kaum erwar⸗ ten kann, um von der bedeutungsvollen Stelle aus, wesche er einnimmt sehr verständlich zu erklären, daß ditser Gegensatz niemals schroffer gewesen sei als jetzt, und daß eine Verständigung nur möglich sei, wenn die Regie— rung sich entschließe, den Weg des Vbgeordnetenbaufts zu gehen Die . nig iche Slaats regierung kann den Schritt des Herrn Prasthenten nur auf⸗ 66 w . derselbe die Billigung der Ma— e ,, , . sich dadurch nicht bestin fen, ih Verständigung gerichteten ,, ö . . 4 ben einen Platz auf dem »Fels des Rechtes« einzunchmen und. ver sn zu, sein, uns von demselben nicht verdrängen zu lassen. Soweit es sedoch ö. . Pflicht 16 ist, werden wir in der Form und in der Ee. n nr, Wunsch, den bestehenden Gegensatz schwinden zu sehen, a ,, Debatte, die sich hieran knüpfte, überreichte 6 . ster von Bodelschwingh den Staatshaushalts⸗ 8 ur für das Jahr 1865 und theilt aus demselben verschiedene Zahlen mit. In Einnahme und Ausgabe stellt sich der Etat, inkl die hohenzollernschen Lande, auf 150,714,031 Thlr. Die Einuhhbinen ergeben gegen 18664 ein Mehr von nettè „I47.641 Thlr. Davon kommen auf die direkten Steuern 3,731,706 Thlr., auf die in direk⸗ ten Steuern 1,256,000 Thlr., auf die Eisenbahnen L615, 655 Thlr.,

uf 7594/6560 Thlr. in Aussicht genommen werden.

davon

on 18 3 . ĩ f . . zur Vertheilung in den einzelnen Ressorts ein Plus von über

Rll. Thlr. verbleibt.

Der Minister der . ; Gesetzentwurf, betreffend die Gerichtsbarkeit der Konsuln. delsmini

der z der Justizminister neue Gesetzentwürfe aus dem Ressort des Justizministeriums, welche

alle an die betreffenden Kommissionen gehen. tr hebung des Salzmonopols geht an die Finanz- Kommission und ein Antrag der Abgeordneten Reichensperger und Genossen auf Erlaß einer Adresse an Se. Majestät den König wird zur Berathung nach dem Druck des Adreßentwurss wieder vorgelegt werden.

BVellier de Launap, Teuchert.

lng, Rösler, Dr.

Corntiy, Prinet-Smith, Krieger (Berlin), 2 n Baur, Graf Cieszkowski, Hr. Löwe (Bochum), Freiherr von Gablenz, Wächter, Dr. Bernhardi, Schiebler, h Ohlau), von Bonin. Vorsitzender von Bonin, Stellvertreter desselben Dr. JLwe (Bochum), Schriftführer Frommer, Stellvertreter desselben Schiebler.

Schneider (Sagan), von Carlowitz, Lunds, Runge

Bresgen, Häger, Mühlenbeck. . ichs, St 3 Schneider (Wanzleben), Schriftführer Winkelmann (Recklingshausen) . Stell

vertreter desselben Hermann.

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auf Einnahmen aus den Forsten 225,181 Thlr, auf Bergwerke und

n 547747 Thlr. Die Ausgaben ⸗Erhöhungen für 1865 konnten Es ist aber zunächst zu decken das Ausgaben Defizit, wie es in dem Etat 4 sich aufgeführt fand in Höhe von 25 Millionen, so daß

Saline

Der Budget ⸗Entwurf wurde der Budget-Kommission überwiesen. auswärtigen Angelegenheiten überreichte einen Der Han⸗ ister überreichte dem Hause mehrere Gesetzentwürfe, bezüglich u unternehmenden Eisenbahnbauten, der Justizminister mehrere

Ein Antrag auf Auf⸗—

Nächste Sitzung Donnerstag um 1 Uhr. Tagesordnung un—

bestimmt.

In die Geschäftsordnungs-Kommission sind gewählt; die Ab—

( geordneten Pruß Schulz (Herford), Graf Schwerin, Schmiedecke, Ir Kosch, Jung, Henrici, Senff, Knödenagel, Dr. Faucher, Pieschel, Klemann, Duncker, österrath. Stellvertreter kFleemann.

Zum Vorsitzenden der Kommission ist gewählt Köhler, zu dessen Duncker, zum Schriftführer Pruß, zu dessen Stellvertreter

In die Petitions-Kommission: Abg. Köhler, Dr. Langerhans,

Pannier, Quahl, Sage, Richter, Bassenge (Lauban) Freiherr von Hilgers, Schneider (Sagan), Müller (Arnswalde), Jung, Dr. Lüning, Lehmann, Vinkelmann (Frankenstein, Wachler, Nücker, Pauli, Kerst, Riehl, Wolff

Halberstadt), Donalies, Zacher Blochmann, Pr. Gneist! Dr. von Bunsen, Vorsitzender Hr. Gneist, Stellvertreter dessel⸗

ben Wachler, Schriftführer Quahl, Stellvertreter desselben Pauli. ;

In die Kommissien für Agrar- Verhältnisse: Abg. Löwe

Bielcfeld), Wartze, Chomse, Behm, Graf w. Bünau, Rolthrven, hr. Füh Lette, Hirschberger, Thomsen, Förster, Dr. Jablonski,

v. Valentini. Vorsitzender Dr. Letfe, Stellvertreter desselben v. Valentini,

Schriftführer Chomse, Stellvertreter desselben Jablonski.

In die Kommission für Handel und Gewerbe: Abg. v. Rönne,

Röpell, Michaelis, Dr. Simens, Overweg, Dr. Becker Dortmund v. Unruh, Rumpff, Dr. Hammacher, Metzmacher, Dr. Ziegert, Schulze (Seehausen), Ludewig, Deutz.

Vorsitzender v. Rönne, Stellvertreter desselben v. Unruh, Schriftführer Br. Ziegert, Stellvertreter desselben Dr. Hammacher. .

In die Kommission für Finanzen und Zölle sind gewählt: el Zapp, Heyl, Frommer, Weygold,

von Benda, von Kathen, Hoffmann

In die Kommisstion für Gemeindew esen: Hermann, i e, mann (Recklingshausen), von Diederichs, Schneider (Wanzleben), Allnoch, Hinrichs, Siehmsdorf,

Vorsitzender von Diederichs, Stellvertreter

In die Kommission für das Unterrichts wesen: Abg. André,

Gringmuth, Laßwitz, Dr. Bender, Großmann, Hr. Diesterweg, Ule, Dr. Ja- oby, Schollmeyer, von Kirchmann, Brabender, Harkort, P vi Bunsen, John (Marienwerder). Vorfitzender Harkort, Stellvertreter dessel ben Dr. Bender. Bunsen.

Dr. Paur, Dr. von Schriftführer Dr. Ule, Stellvertreter desselben Dr. von

In die Kommission für die Beratbung des Staatshaus⸗

U halfs Etats: Borsche, von Forckenbeck, Frentzel, zur Megede, Möller, Schröder, André, sen, z Stavenhagen

Saucken (Gerdauen), Rassow, Häbeler, Freiherr von Hoverbech, Forsimann, Parrisius (Westhavelland)

nall, Hake (Stendah, ß c Schm. ö Harkort, Aßmann, Dahlmann, von Saucken (Tarputschen) Dr. Eberty,

von Bockum. Dolffs, von Hennig, Klotz, Reichenheim, Hagen. sitze von Bockum Dolffs, Stellvertreter desselben: Stavenhagen, Schriftführer: Schröder, von Saucken (Gerdauen), Rassow, Dr. Eberty,

. In die Kommission für das

Dr. Virchow, Twesten, Michaelis, Stavenhagen, von

1

Rohden, Seubert, Krüger (Goldapp), von Kar. Baron von Vaerst, Dr. Techow, Schmidt (Nandow,,

Vorsitzender:

Justizwesen: Leue, Dr. Simson, Neibauer, Kannegießer, Selten, Geisdorf, Dopfer, Wachsmuth, Bertram, Gratz (Gladbach), Hr. Eberty, Wegner, Riefenstahl. Vorsitzender Dr. Sim- son, Stellvertreter desselben Leue, Schriftführer Dr. Eberty, Stellvertreter desselben Selten.

Königsberg, 17. Januar. In der am letzten Sonnabend abgehaltenen Sitzung des coneilium generale der hiesigen Univer-; sstͤt wurde Prof. Dr. Friedländer mit allen Stimmen jum Prorektor für das nächste Universitätsjahr erwählt. . Memel, 16. Januar. Nach dem Gesetz vom 26. März, be treffend die Rechtsverhältnisse der Schiffsmannschaft auf den See— sschiffen, wird jetzt auch an unserem Platze eine besondere Mu ste⸗

rungsbehörde für Seefahrer, bestehend aus dem Kreis-Land⸗

tath, der zugleich auch das Amt eines Hafen ⸗Polizei⸗Direktors ver⸗ waltet, und zweien technischen Beisitzern, eingerichtet werden. 9 Die Lagergelder, Waage und Braakgebühren in der hiesigen Flachs waage snd von den betreffenden Behörden vom 1. d. M. ab nicht unbe— deutend ermäßigt worden.

Strasburg, 13. Januar. in polnischer Vorschuß Verein gebildet.

Auch hier hat sich wie in Gollub Der hiesige polnische

Vorschuß⸗Verein, meldet der ⸗G. G.«, steht unter Leitung des frü⸗ heren Kreisrichters von Lyskowsti und soll aut gedeihen. Württemberg. Stuttgart, 16. Januar. In der Ersten Kammer wurde in drei auf einander gefolgten Sitzungen der Gesetz⸗ entwurf über die Errichtung von Handelszgerichten berathen und zumeist nach den Beschlüssen der Zwelten Kammer angenommen. In der Sonnabendsitzung wurde schließlich noch der Gesetzentwurf, betreffend den Erwerb und den Besitz von liegenden Gütern im Inland durch Ausländer, angenommen ; und zwar die vier Artikel des Regierungs-Entwurfs ganz nach den Beschlüssen der anderen Kammer mit einem Zusatzartikel 5: Wenn die Gegen stände einer Verlassenschaft oder Schenkung theils im Inland, theils im Ausland sich befinden, und von dem Erwerb der letztern Inländer wegen ihrer Eigenschaft als Fremde ausgeschlossen sind, so sollen hierfür aus dem Antheil der sie ausschließenden Ausländer an den im Inland befindlichen Bestandtheilen desselben Vermögens Vergütung erhalten. In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde der ständische Rechenschaftsbericht berathen vom 26. Juli bis 28. Dezember 1864. Der Justizminister beant⸗ wortete die Anfrage, betreffend die Einführung des öffentlichen und mündlichen Verfahrens. Was die Einführung einer auf Oeffentlich keit und Mündlichkeit gegründeten Civilprozeßordnung betreffe, so werde zu solcher so lange nicht zu schreiten sein, bis die in Hannover begonnene gemeinsame Arbeit vollendet vorliegen werde.

Bayern. München, 14. Januar. Der Gesetzgebungs⸗ Ausschuß der Kammer der Abgeordneten schloß heute die Verhand⸗ lungen über die Frage der Verbindlichkeit zum Kostenersatze und den Umfang derselben (Art. 91 des Entw), welche ihn zwei Sitzungen beschäftigte. Bei der heutigen Abstimmung wurde Art. 91 des Ent⸗ wurfs in folgender Fassung durch Stimmenmehrheit an enommen:

»Der unterliegende Theil ist schuldig, der Gegenpartei alle durch den Rechtsstreit verursachten gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten zu ersetzen. Vom Ersatze ausgeschlossen sind alle Kosten, welche durch Verschulden oder überflüssige Handlungen der obsiegenden Partei oder ihrer Gewalthaber ent— standen sind. Welche Kosten als solche anzusehen sind, ist ohne Zulassung eines Beweisverfahrens nach richterlichem Ermessen zu entscheiden. Vom Ersatze ausgeschlossen sind jene Reisekosten, welche aus der Zuziehung eines auswärtigen Advokaten in Gemäßheit des Hauptstückes III. Art. 3 entstan— den sind. Unter allen Umständen gehören zu den zu ersetzenden Kosten jene Gebühren, welche Advokaten und Rechtspraktikanten als Beistände oder Be— vollmächtigte bei Stadt oder Landgerichten und bei Handelsgerichten für die Verhandlung selbst zu beziehen haben. Gebühren der als Beistände oder Bevollmächtigte beigezogenen Advokaten und Rechtspraktikanten, so weit sie der zum Kostenersatz verurtheilten Gegenpartei aufgerechnet werden dürfen, desgleichen die Reisegebühren der Parteien, werden durch Verordnung be— stimmt.«

Der nächste zur Berathung gekommene Art. 96, Abs. 1 des

Entwurfs, welcher dem Anwalt der obsiegenden Partei die Ermäch⸗

tigung giebt, durch einen Beisatz zu dem Urtheile die Kostenverurthei⸗

lung gegen den unterliegenden Theil für die der Partei aus eigenen

Mitteln vorgeschossenen Kosten zu erwirken, wurde angenommen. (N. C.)

16. Januar. Seine Majestät der König hat den Geschäftsträger in der Schweiz, Geheimen Legations⸗Rath Dr. von Dönniges, von dieser Mission abberufen und bis zu anderweitiger Bestimmung einstweilen in Disponibilität versetzt. (Bayer. Ztg.)

Oesterreich. Wien, 16. Januar. Die »Abendpost« bringt folgenden Artikel:

Hiesige Blätter geben Nachricht von erfolglos gebliebenen Verhandlun— gen mit dem G. d. C. Grafen Clam - Gallas bezüglich der Besetzung der obersten Hofcharge des Ersten Obersthofmeisters Sr. Majestät des Kaisers, und von augenblicklich noch schwebenden Verhandlungen mit dem Fürsten Schwarzenberg, welchem nun diese Würde angeboten worden sei. Eine richtige Auffassung der Stellung und Bedeutung oberster Hofwürden hätte es den Berichterstattern nahe legen können, daß bei deren Aller höchster Verleihung von vorausgehenden Anboten und Verhandlungen keine Rede sein kann und demnach die obigen Mittheilungen einfach un— wahr sind. Weiter geschieht in den Zeitungen Meldung von einer heute stattfindenden feierlichen Uebergabe des 2. Artillerie Regiments an den Prin— zen Friedrich Karl von Preußen. Die völlige Grundlosigkeit auch dieser Anzeige ist einltuchtend, da man allgemein weiß, daß Se. Königliche Hoheit Inhaber des Kaiserlich Königlich J. Husaren - Regiments sind. Berichtigend heben wir endlich hervor, daß die zum Empfange Höchstdesselben gestern auf dem Nordbahnhofe ausgerückt gewesene Ehren Compagnie von dem hier garnisonirenden Infanterie Regimente Herzog von Parma Nr. 24 und nicht von dem in Prag stationirten Regimente König von Preußen Nr. 34 bei- gestellt war.

Das Abgeordnetenhaus erledigte gestern zum großen Theile den Bericht der Staatsschulden-Kontrolskommission, an welchen sich einige Anträge des zur Vorberathung desselben niedergesetzten Ausschusses knüpften. Zu lebhafteren Debatten gaben nur zwei Punkte dieses Berichtes Anlaß: die Rüge, die er gegen das Vorgehen des Finanz- ministers bei Begebung der 1864er Staatsloose enthielt, und der Antrag, der in Betreff des Lotterie ⸗Anlehens der RudolfStiftung gestellt wurde. In ersterer Hinsicht war schon der Ausschuß der Meinung der Kontrolskommission entgegengetreten, als wäre der Begebungscours der 10 Millionen Loose von 1864 ein ungünstiger gewesen. Er hatte deshalb keinen Antrag gestellt, sondern blos seinen