1865 / 41 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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(die doctrinaire Partei) 31. Monrad schlug einen Ausschuß von 15 Mitgliedern vor und wurde die Niedersetzung eines Ausschusses mit 49 gegen 36 Stimmen beschlossen.

Durch Dekret vom 19. Januar ist die Bestimmung aufgehoben worden, laut welcher es schwedischen und norwegischen Fahrzeugen verboten war, Salz nach Dänemark zu bringen.

Auf Veranlassung des Königlich dänischen Commissairs in der internationalen Grenzregulirungs-Kommission wer⸗ den jetzt die einzelnen Distrikts-Behörden, welche Schaden ⸗Ansprüche geltend zu machen haben, aufgefordert, der genannten Kommission betaillirke Meldung zu machen. Es wird hinzugefügt, daß die Kom— mission nach Beendigung der eigentlichen Grenzregulirung nach Hadersleben übersiedeln wird,

Die seeländischen Eisenba hnen (Kopenhagen-⸗Korsör und Kopenhagen-Helsingör) sind jetzt aufs Neue dem Verkehr überliefert worden. Mit der Ausgrabung der am verwichenen Dienstag in der unmittelbaren Nähe von Viby verschneieten Lokomotive wurde man erst im Laufe des gestrigen Tages fertig. Man kann sich überhaupt einen Begriff machen von der auf der Eisenbahnlinie vorgefundenen Schneemasse, wenn man erfährt, daß zwischen Viby und Borup eine Schneeschicht durchstochen werden mußte, welche 2 und 5 Ellen Höhe variirte. Wie verlautet, hat die Direction der seeländischen Eisenbahn im Laufe der letzten acht Tage nicht weniger als 10060 Thlr. Reichsmünze für Schneeschaufeln verausgabt.

Heute sind hier trotz der ungünstigen Eisverhältnisse im Sunde 2 englische Dampsschiffe aus nördlicher Richtung eingetroffen, näm⸗ lich ⸗Gnome« und »Prinzeß Alexandra.

Wie es heißt, verlangen die allürten Civilcommissaire die Auf⸗ hebung der von der Rationalbank errichteten dänischen Filial⸗ bank in Flensburg, in welcher Veranlassung der hiesige Bankdirektor Levy unlängst eine Reise dorthin ausgeführt haben soll.

Amerika. In Southampton ist am 13ten d. M. eine neue westindische Post eingetroffen. Der Kongreß von Chile hat den Gesetzentwurf angenommen, welcher zwei Millionen für die Ausdehnung der Seerüstungen anweist. Die Nachrichten aus Peru melden, daß der südamerikanische Kongreß die Sache Peru's aufge⸗ geben hatte, welches diese Frage allein zu lösen haben wird. General Vivanco, der von der Regierung nach den Chinchas-Inseln ge— sandt worden war, um mit den Spaniern zu unterhandeln, hatte den Vorschlag gemacht, die Reclamation einer von beiden Regierun— gen gebildeten Kommission vorzulegen. Admiral Pareja soll darauf verlangt haben, daß als vorläufige Bedingung eine Garantie der Bezahlung der Kosten der spanischen Expedition angenommen werde. Man glaubte, Peru werde diese Bedingung annehmen.

Aus Rio Janeiro, 10. Januar, berichtet die »Köln. Ztg.“: Die hiesige Regierung hat bis jeht vergeblich sich bemüht, das Gou⸗ vernemenk der argentinischen Republik in Buenos -⸗Ayres zur Theil nahme am Kriege gegen Uruguay und Paraguay zu bewegen. Vielmehr hat, seitdem von Lopez, dem Präsidenten des letzteren Freistaates, der Krieg an Brasilien erklärt ist, sogar die Unter— stützung aufgehört, welche Präsident Mitre (in Buenos ⸗Ayres) dem General Flores in geheimer Weise gegen die Regierung in Monte⸗ vides zu Theil werden ließ. Auch die Hoffnung, daß Urquiza, General der argentinischen Conföderation, in der Provinz Entre Rios sich gegen den Präsidenten Mitre erheben und mit den Bra— silianern gemeinsame Sache machen werde, ist bis jetzt nicht in Er— füllung gegangen. Man kann hier von Glück sagen, daß die argen— linische Republik noch neutral sich verhält; denn tritt diese auf Seiten des Präsidenten Lopez, so steht dessen Truppen der Weg durch Cor— rientes und Entre Rios frei, und der brasilianischen Armee in Uru— guay wäre nicht nur der Rückzug abgeschnitten, sondern auch die brasilianische Provinz do Sul den Feinden preisgegeben, da hier nur einige Hundert Nationalgarden der Regierung zur Verfügung stehen. Präsident Lopez hat aber diesen Plan nicht verfolgt, sondern ist mit 3000 Mann Infanterie und zahlreicher Kavallerie in die Provinz Matto Grosso, welche mit der nördlichen Grenze von Pa— raguay zusammenstößt, eingefallen, wo ihm die Regierung gar keinen Widerstand zu leisten vermag. Die vom »Journal de Rio« ver⸗ breitete Nachricht, daß die Paraguenser bereits auch in die Provinz Parana eingerückt seien, hat sich nicht bestätigt.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen ⸗Büreau.

Paris, Mittwoch 15. Februar, Morgens. Der päpstliche Nuntius Msgr. Chigi ist, wie der ⸗Moniteur« meldet, vom Kaiser empfangen worden. Er hat sein Bedauern über die Veröffentlichung der besagten Briefe ausgedrückt, und dem Kaiser versichert, daß er von den Pflichten, die seine diplomatische Stellung ihm auferlege / durchdrungen sei und nie die Absicht gehabt habe, sich über die Vor⸗ schriften des internationalen Rechtes hinwegzusetzen. Der Kaiser hat diese Erklärungen mit Wohlwollen aufgenommen.

London, Mittwoch, 15. Februar, Morgens. Der Dampfer

„Canada., ist mit Nachrichten aus New York bis zum 3. Febtun Nachmittags in Cork eingetroffen. Drei offiziöse Kommissare de konfsderirten Südstaaten sind Behufs Friedensunterhandlungen i Monroe angekommen. Präsident Lincoln und Staats secretꝛi Seward sind ihnen entgegengereist. Der Kongreß in Washing ton hat ein Amendement zur Constitution, das die Aufhebung de Sklaverei ausspricht, angenommen. Die Nachrichten über Genen Sherman lauten widersprechend.

Der Wechselcours auf London stand 225, Goldagio 106) Baumwolle 83, Bonds 1083. .

Kopenhagen, Mittwoch, 15. Februar, Vormittags. P »Dagbladet⸗ gerüchtsweise meldet, hätte Justiz⸗Minister Heltzen mt allen seinen Kollegen sich dermaßen veruneinigt, daß er oder sie ihr Demission geben müßten.

Kunst und Wissenschaft.

Der König von Sachsen hat die in dem Besitz der Buch- und .

.

Srien.

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In der Sitzung des Comités für die Merseburger Ge— e, w nd Indu strie ˖ Ausstellun g am 3. Februar e. wurde vom

( ö henden mügetheilt, daß der Herr Handelsminister als Beihilfe zu den

er Prämiirung der Aussteller 300 Thlr. bewilligt hat, daß für das ogthum Sachsen Altenburg der Regierungs- und Finanztath H a se zu i ga zum Regierungs Kommissarius ernannt ist, daß die Direktorien

( (fen westlichen Staatsbahnen und der Berlin- Potsdam - Magde— . ö Eisenbahn in gleicher Weise, wie die übrigen Eisenbahn ⸗Gesellschaften,

und daß

tiquarhandlung des Herrn Otto August Schultz in Leipzig befindliche G.

9X 36 ö 81 * 5 * 385 . In; fängnißbibel des Freihrn. v. d. Trenk, welche durch viele eigenhändig

J

Randbemerkungen des Gefangenen großes Interesse erregt, für den Piz

von 150 Thalern anzukaufen befohlen.

C

m Vatikan ist man bereits damit beschäftigt, den Raum füt zi Aufstellung der neuentdeckten Kolossalstatue des Herkules herzuricht;.

Rach der Ansicht des bewährten Alterthumkenners Ritter Vißconti ist dit

Statue ein Meisterwerk griechischer Kunst, welches wahrscheinlich nah du Schlacht bei Pharsalus versteckt wurde, um es der Wuth der Cäsarinnn

zu entziehen, da der Herkules als Patron des Pompejus und seim P 9 Visconti. der kürzlich in der Sapienza einen Vortin über diesen Gegenstand gehalten hatte, stellte in der letzten Siöum

Partei galt.

*

der archäologischen Akademie, deren beständiger Secretair er ist, an .

Antrag, dieser Statue, nach vielgeübtem Brauch, den Namen des So verains zu geben, unter dessen Regierung sie gefunden wurde; si

also ähnlich, wie man von einem »Farnesischen Herkules« oder einer Mr .

.

diceischen Venus « spricht, den ⸗Mastaischen Herkules« zu benennen. Ot . Verfammlung, welcher acht Kardinäle beiwohnten, acceptirte diesen Antin all. Der Chevalier Righetti, auf dessen Grund und Bon

mit großem Beif

bekanntlich die Statue gefunden wurde, hat zum Andenken an den Besi

den ihm der heilige Vater bei dies

anfertigen lassen mit einer Inschrift, welche zwischen Pius TX. und Hun

er Gelegenheit machte, eine Gedentt anz verse denartige Entwürfe geknüpft hätte. So wollte er auch mit der Melioration

kules einen gewissen Vergleich zieht, indem auch Pius 1IX. »ein Held si voll göttlicher Stärke und ein Ueberwinder von Ungeheuern« ... »ein gun

Fürst, dessen wahrer Muth und unbesieglicher Geist die Anerkennung alu

Ratlonen gewonnen hat, und die Bewunderung der fernsten Nachwelt h .

winnen wird.«

Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten

J Auf dem siskalischen Eisenhüttenwerke zu Königshütte in Obe schlesien ist seit dem 26. Januar der Bessemer-⸗Prozeß zur Darstellun

pon Stahl nach englischer Methode zur Ausführung. gelangt. Schon

ersten Chargen von se 45 Centner Roheisen und 3 Centner Spiegele n

fielen, nach Mittheilungen schles. Blätter, zur vollständigen Zufrieden

aus und lieferten ein gutes, sowohl bezüglich der Schmiedearbeit, als R . Schweißbarkeit und Feinheit des Korns allen Anforderungen entsprechen

Produkt.

. Nachdem die Actien- Zeichnungen für die Rechte O der ⸗Uftt . Bahn in der kontraktlich bedungenen Höhe von 2 Mill. Thlr. gesichert sin n wurde in der Verwaltungs⸗-Sitzung der Oppeln -Tarnowitzer Bahn th ö

1I. d. Mts. der »Bresl. Ztg.“ zufolge die endgültige Redaction des Kontu

tes mit dem Bauunternehmer Dr. Strousberg in Berlin festgestellt, 9 Direction wurde autorisirt, diesen Kontrakt mit Dr. Strousbberg unter vereinbarten Bedingungen innerhalb 4 Wochen zu vollziehen und steht del nach die Ausführung dieses Projektes in nächster Zukunft zu erwarten, d der Unternehmer verpflichtet wird, innerhalb 4 Jahren nach erlangter Ke zesson die ganze Bahnstrecke, Breslau Kolonowska und Tarnowitz ˖ Nile Lazisk und Dzieditz, zum Betriebe fertig herzustellen.

Am 5. d? Mets. hat der landwirthschaftliche Verein zu Dach

bei Erfurt, welchem auch Mitglieder aus mehreren Gothaischen Dörfern h

gehören, unter dem Vorsitze des Pfarrers Hasemann und einer sehr zit reichen Betheiligung von Mitgliedern wie Gästen aus der Nähe und Itls das alljährige Wertspinnen zur Hebung der Flachs-Industrie abgehalth für welche der Verein bereits wiederholt Leinsamen aus Rußland bezoss un 1864 die Genugthuung gehabt hat, ein sehr gutes Produkt zu erzielt

Es traten von den anwesenden S0 Frauen und Mädchen 31 in die M

ein, unter ihnen 24 Zweihandspinnerinnen, d. h. solche, deren Räder n je zwei Rollen oder Spindeln je ywei Fäden Garn spinnen, und JEinhandspinn rinnen, deren Räder auf je einer Rolle nur je einen Faden liefern. Als lang!

und zugleich in Qualität vorzügliches Gespinnst ermittelte die Prüsthns

Kommission am heutigen Tage dasjenige der Jungfrau Henriette in

wolff aus Dachwig. Sie hatte in zwei Stunden, so lange dauerte

alle die Spinnzeit, auf zwei Rollen zusammen einen Faden von 34 Gehl den 32 Fäden 4176 Leipziger Ellen gesponnen. Ihre Prämie besu in einem eleganten Spinnrade. Die 24 Zweihandspinnerinnen hatten k

Durchschnitt 377 Gebinde 3265 Leipziger Ellen geliefert, die Einhan n

spinnerinnen dagegen 14 Gebinde 21 Faden 1743 L. Ellen, die gewalt teste unter diesen 16 Gebinde 28 Faden 2004 L. Ellen. Außer schon genannten wurden sechs andere Prämien gewonnen, bestehend in . bernen Spinnhaken.

eien Rücktransport fur die unverkauften Ausstellungs ⸗Gegenstände bewilligt 6 sich in Kaltennordheim, Waltershausen, Pösneck und Blankenhain eokal ·˖ Camites gebildet haben. . ; . . or Wie die »Essener Ztg.“ vernimmt, hat für die Saarkohle eine ö Preisregulirung stattgefunden. Man war im Jahre 1863, nein g heils um der Konkurrenz auf den äußeren Absatzgebieten zu begegnen, . entheils um durch Konzessionen die Eisenbahnverwaltungen zur Her⸗ . Tarise zu vermögen, dazu übergegangen, für die entfernteren er ie billigere Kohlenpreise einzuführen, während man dieselben in dem nnen Absatzfelde auf der damaligen Höhe bestehen ließ. Dieses Verfahren hat das Gute gehabt, daß sich der Debit der Saarkohlen in. J. 186 nach allen Richtungen wesentlich gesteigert hat, daß namentlich nach Frankreich, nach der Schwei nach Süddeutschland viel bedeutendere Duantitãten. Kohlen und Coaks verschickt wurden. Es konnte indeß nicht fehlen, daß diese Diffe⸗ rentialpreise von Seiten der Konkurrenten nicht minder, ö. von den heimi. schen Industriellen starken Angriffen ausgesetzt gewesen sind, die wenn si auch feines wegs fur gerechtfertigt gehalten werden können, doch dahin geführt

daß man eine Beseitigung der Differen tialpreise hat eintreten lassen, indem man einen Theil der, bestehenden Preise nach Außen erhöhte, einen anderen nach Innen erniedrigte, während sich die Eisenbahnverwaltangen bereit gefunden haben, die früher ermäßigten Tarife nicht wieder zu. erhöhen. In Folge dessen sind zum 1. Februar neue Preisverzeichnisse veröffentlicht Durch das bereits mehrfach erwähnte Projekt, den Leba-⸗-See in einen Hafen zu verwandeln, ist Dr, Boll in Neu -⸗-Brandenburg peranlaßt worden, den Ausgang eines ähnlichen Unternthmens ganz an der⸗ selben Stelle in Erinnerung zu bringen, das im vorigen Jahrhundert ver⸗ sucht worden , Die »Ostsee Zeitungs theilt aus dem darüber in der geo—

haben,

graphischen Zeitschrift »Globus« Bd. VII. Lief. 9 erschienenen Aufsatz Nach⸗ folgendes mit: .

ö. Jahre 16716 sollte das große im Süden an den Leba· See stoßende Laueñburgische Bruch entwässtrt werden, und Freiherr von Brenkenhof über⸗ trug die Ausführung der erforderlichen Wasserbauten einem Herrn v. Genz ow Dieser war früher Drost in Mecklenburg und Besitzer ansehnlicher Landgüter gewesen, und war ein Mann von unleugbaren Geschaft ötenn nissen dabei aber besaß er eine so ungeregelte Einbildungskraft, daß kaum von irgend einer ökonomischen Verbesserung die Rede sein durfte, an die er nicht sofort und gleichzeitig zehn andere und ganz verschie

des Bruches die Schiffbarmachung des LebaFlusses verbinden und zu diesem Ende den Leba⸗See ablassen. Äuf dem kürzesten Wege grub man gerade nach Norden, wo der Wogenandrang der Ostsee am starksten ist, einen praͤchtigen, etwa 300 Ruthen und 1098 Fuß breiten Kanal mitten durch den Flugsand der Nerung, welche den See von der Ostsee trennt. Der Kanal wurde unter Trompeten und Paukenschall und dem Donner der Kanonen eröffnet. Der See begann sofort abzufließen, die ihn umgebenden Mogäste waren in kurzer Zeit trocken, und schon sah man im Geiste Leba zu einer ansehnlichen Handelsstadt emporblühen, deren Hafen der See werden sollte. Bereits stand zu beiden Seiten des Kanals ein großer Vorrath von Holz aufgestapelt, welches auf zer auf der Rhede liegenden Schiffen ausgeführt werden sollte, als am 4 Mär 1779 ein sogenannter Seebär (d. h. ein ploͤtzlich bei nur mäßigem Winde eintretende gewaltiges Auflaufen des Wassers an der Küste) einen gründlichen Strich durch die Rechnung machte. Bald nach Mitternacht wurden die Bewohner von Leba durch ie Sturmglocke aus dem Schlafe gewecht, und sahen zu ihrem Schrecken, daß die Sstsee im Begriffe stehe, in die Stadt zu dringen, indem sie bereits den östlichen Strand welcher zwar nie. driger als der westliche ist, aber doch bei gewöhnlichem Wasserstande eint Höhe von 12 bis 15 Fuß zu haben pflegt) schon völlig überfluthet hatte. Immerfort blith die Ste im Steigen und die Lage der Ein= wohner war in der That bedrohlich: im Norden der Stadt thürmte

die Ostsee ihre Wogen, im Osten lag der Sarbsker-⸗ im Westen der Leba— See, und der einzige Zugang südwärts zum Binnenlande R ein selbst in der trockenen Jahreszeit nie ganz rom Wasser befreiter Meile langer Weg stand jetzt mehrere Fuß unter Wasser. Nach einigen Stunden trat zwar die Ostsee wieder in ihre gewöhnliche Schranken zurück, aber der Kanal war auf eine Breite von 300 Fuß aufgerissen, die Holzvorräthe waren fortge⸗ schwemmt, von den beiden Schiffen das eine auf den Strand geworfen, und das andere in den Leba See getrieben, und dann bei den Gärten der Stadt auf das Ufer gesetzt. Man mußte besorgen, daß das Meer die Kanalmündung noch weiter ausspühlen und sich vollends mit dem Leba—

der großen Sturmfluth vom 8. Februar 1558) Waffer zerstört, daß im Jahre 17364 nur noch einigè Reste von Mauerwerk der Kirche zu sehen waren. Im Hinblick nun auf dlese früheren Ereig-

Zug gewann. Der Druck des aufgestauten Wassers that dann das Uebrige und riß nicht nur das Strombett in seiner alten Tiefe und Breite wieder auf, sondern führte auch die aufgehäuften Sandmassen ins Meer hinaus. Nachdem nun aber der neue Kanal gegraben, der Ablauf der Gewässer sich dorthin gezogen und dabei der See selbst um einige Fuß gefallen war, versandete das alte Strombett so unaufhaltsam, daß seine Spur verschwand. Die Düne, welche man durch die kostbarsten Verzäunungen und Bepflanzungen ver⸗ gebens aufzuhalten suchte, rückte nun alljährlich um 6— 10 Ruthen unwider⸗ stehlich auf die Stadt los, so daß sie ungugbleiblich verschüttet worden wäre, wenn man nicht in Folge des »Seebären« den früheren Stand der Düne hergestellt hätte. Das Schicksal der Versandung hatte die Stadt früher

schon wirklich einmal enrlitten. Sie lag urspruͤnglich unter dem Namen Lebamünde ungefähr 400 Ruthen westlicher und der Ostsee näher, wurde aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrbunderts (der Verfasser meint bei

o gänzlich von Sand und

.

nisse, warnt der Verfasser vor Ausführung des jetzigen Projekts, den Leba—⸗ . z

See in einen Hafen zu verwandeln.

Fele gr Haäs kae UMWäst er ddn gsherichte.

zaro-⸗- Tempe- ieter. ratur.

Allgemeine . Paris. Réau- ]

Wind. Himmels ansicht.

Beobachtungszeit.

J Stunde. Ort. . Linien. mur

See vereinigen würde, und so sah man sich genöthigt, mit einem Anfwande

von ca. 6060 Thlrn. den mit 12—1 57000 Thlrn. hergestellten Kanal wieder ju beseitigen und Alles wieder in den früheren Zustand zu versetzen, nament⸗ lich auch den inzwischen versandeten alten Ausfluß des Leba— See s wieder⸗ herzustellen; denn mit der Versandung drohte der Stadt eine zweite gleich große Gefahr. An der westlichen Seite vieser natürlichen Mündung stand nämlich eine hohe Düne, deren Grundfläche wenigstens 20 Morgen groß war und deren Höhe den bedeutendsten Dünen an der Pommerschen Küste I. B. der bei Eiersberg zwischen der Rega und Dievenow) gleichkam oder sie noch übertraf. Diese rückte beständig auf Leba vor und wurde nur durch den alten Strom aufgehalten, der stets so vielen Sand von ihrem öostlichen Fuße wegnahm, als West⸗ und Nordwestwinde ihm von der Düne zuführten. Versandele aber der Strom in Folge anhaltender Stürme, dann war auch eine leichte und sichere Hülfe bereik. Während nämlich der Wasserspiegel des Sees wegen des mangelhaften Abflusses sich immer höher aufstaute, ließ

man in dem versandeten Strombette eine tiefe Rinne aufpflügen und half

auch wohl mit Spaten und Schaufeln nach, bis das Wasser wieder seinen

ö 14. Februar. 28 D schwach. trübe. Brüssel 540. 3, s NNO. . f. windst bedeekt. aparanda. . 3. 2, 9 N., schwach. fast heiter, Helsingkors. 333,7 3,1 WS W., stark. bedeckt, am Morgen Schnee. Schnee- treiben. S., mãssig. bewölkt. . sehr stark. bewölkt.

W. , stark.

Petersburg

Riga.... Libau Moskau Stockholm ..

SW. , sehr stark. bewölkt. WsS W., mässig. kast bed. ,

C w

/ am 13 er. Maximum P —8, 2 35. Minimum 169 * Windstille bewölkt. NO., windstill. Isehön.

O0 NO., stark. heiter. NW., mässig. heiter.

Skudesnäs .. Gröningen .. Helder. . . . ..

Hernoesand.

Pr Sugsis ehe Statio ne n. Februar. z. Morgs. Memel ...... SVW. , sehwach. trübe.

. Königsberg. SW, sehwach. heiter. Danzig 34 3 SSW. , sehwach. heiter. Puthus 339. . O., schwach. heiter. Cöslin 3 166 S0O., sehr schw. heiter. Stettin 34 —13.,8 O NO., schwach. heiter. Berlin 340 13, s NO., sehwach. Heiter, Minimum —15, 0 Posen 339,8 16 N., schwach. völlig heiter. 9 O., schwach. heiter,

gestern prachtvolle Höke um Sonne und

Mond,

Neben-

sonnen,

Neben

monde. N., mässig. gang bed., Nachts 16302. Breslau 335,5 O., sehwaeh. trübe. JJ N., sehwach. zieml. heit. Ratibor 333, N6G., schwach., strübe.

333, 5 10. mãssig. bedeckt.

Münster

Torgau ..... 338, 0

ö 551

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 16. Februar. Im Opernhause. 38ste Vorstellung.)

Auf höchstes Verlangen neu einstudirt: Catharina Cornars, Große

Oper in 4 Abtheilungen von St. Georges und Büssel. Musik von

Lachner. Ballet von P. Taglioni. ö Besetzung: Jacob von Lusignan, König von Eypern, Hr. Wo⸗

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