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Den 16. Februar.
Leinweber, Zahlmstr. des Magdeb. Pion, Bats. Nr. 4, zum Magdeb. Festungs. Artillerie Regiment Rr. 4 Birkenbus ch, Zahlmeister des Füs. Bats. 2 Magdeb. Inf. Regts. Nr. 27, zum Magdeburgischen Pionler · Bat. Nr. 4 versetzt. Foerster, Zahlmstr. 2 Klasse, zum Zahl; meister 1. Klasse beim Füs. Bat, 2. Magdeb. Inf. Regts. Nr. 27, Heise, Zahlmeister-Aspirant, zum Zahlmstr. Landw. Reiter ⸗Regt. ernannt.
Den 17. Februar. .
Werth, Zahlmstr. 2. Klasse, zum Zahlmstr. 1. Klasse beim Füs. Bat. 3. Pomm. Inf. Regts. Nr 14 ernannt.
Den 24. Februar. =
Fitzner, Registratur ˖Assist. von der Intendantur des IV. Armee · Corps, zu der des V. Armee ⸗Corps, Hillert, Registratur ⸗Assist. von der Inten⸗ dantur des V. Armee Corps, zu der des IV. Armee⸗Corps versetzt.
EH. In der Marine.
Offiziere 2c. A. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.
Den 21. Februar. Ludewig, Hülfs ⸗Unter -⸗Lt, der Seewehr, datirtes Patent als Unter -Lt. der Seewehr, Unter Lt. der Seewehr Schmidt, verliehen. Reinert, Krause, v. Rentzell, v. Amel unzen, Hülfs⸗Unter ⸗Lts. der Seewehr, Patente als Unter -Lts. der Seewehr verliehen.
ein vom 22. Oktober 1864
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 4. März. Se‚ Majestät der König ertheilten heute Vormittag dem Königlichen Kammerherrn von Ziegler eine Audienz, empfingen einige militairische Meldungen im Beisein des Gouverneurs und des Kommandanten, nahmen aus den Händen des Kadet von Sallwürk die Orden seines verstorbenen Vaters entgegen, empfingen sodann den Königlichen General⸗-Lieu tenant Hindersin und endlich den Vortrag des Militair-Kabinets.
— Ihre Majestät die Königin wohnte heute in der Ka— pelle der russischen Gefandtschaft dem griechischen Trauergottesdienste bei, der für Allerhöchstihre verstorbene Tante, die verwittwete Köni— gin Anna Paulowna der Niederlande, Großfürstin von Rußland, gehalten wurde, und an welchem sich gleichfalls Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Karl und der Prinz Albrecht Sohn betheiligten.
— Das »Justiz / Ministerialblatt. Nr, 9 enthält unter Nr. 17 eine Allgemeine Verfügung des Justizministers vom 22. Februar 1865, betreffend die Fübrung von Geld-⸗Eingangs⸗Notizbüchern über die an die Gerichtsbehörden eingehenden Postsendungen mit dekla⸗ rirtem Werthe und die Post⸗Anweisungen. Unter Nr. 18 eine All⸗ gemeine Verfügung vom 27. Februar 1865, betreffend die Verwen⸗ dung von Stempelmarken zu stempelpflichtigen Schriftstücken.
Danzig, 3. März. Den letzten brieflichen Nachrichten zufolge, meldet die »Westpr. Ztg.“ befindet sich Sr. Majestät Schrauben—⸗ Korvette »Gazelle« noch in Cherbourg und wird die Zeit zur Re— paratur des Schiffes benutzt, da die Abreise nach Kiel resp. Danzig des Eises wegen nicht ausführbar war. Die Briggs »Rover« und Musquito« haben am 21. Februar Malta verlassen, gehen zunächst nach Cadiz, Cherbourg und Plymouth und treffen zum 1sten k. M. hier ein. — Demselben Blatte zufolge ist das Immediatgesuch der Stadtverordneten — das für den Ober⸗ Bürgermeister von Winter den Dispens vom zehnjährigen Grundbesitz zum Eintritt in den Provinzial-Landtag erbat — von schlägig beschieden.
Posen, 1. März.
»Bromb. patr. Ztg.« geschrieben, zählt fünf Pfarrkirchen und 12 Filiale und Kapellen bestehen. Einschließ⸗ lich der Domgeistlichen sind hier 18 Pfarrer und 10 Vikare und Kapelläne, ferner fünf Franziskanermönche, 4 Dominikaner, 1 Lazza⸗ rist, 3 Frauen vom Herzen Jesu, 37 Ursulinerinnen, 28 graue Schwestern. Außerdem besteht hier zur Heranbildung katholischer Geistlichen das Alumnat mit 40 Freistellen und das Priester Seminar mit 75 Zöglingen, beide Anstalten aus Staatsfonds dotirt und erhalten. — Wie gering ist im Vergleich hiermit die Dotation der evangelischen Kirche, die in der Stadt Posen 14924 Seelen zählt, ohne die Militairbevölkerung. Kirchen, einschließlich der Garnisonkirche und 2 Kapellen. Die Mit⸗ glieder des Provinzial-Konsistoriums für die Propinz Posen und der Kirchen, und Schulabtheilung der Königlichen Regierung eingerech⸗ net, sind in Posen überhaupt nur 10 epangelische Geistliche. Von
22,934 Katholiken, für welche
Alumnaten und Seminaren für die evangelische Landeskirche ist bis
jetzt nichts vorhanden; nicht einmal der Plan, geschweige die Geld— mittel. Dabei kommt in Betracht, daß im ganzen Kreise Posen mit 34 evangelischen Rittergutsbesitzern nur die einzige evan—
2. Klasse beim J. schweren
mit Rangirung hinter dem Hoffmann,
Sr. Majestät dem König ab⸗
Die Civilbepölkerung Posens, wird der
Denn es giebt hier nur 3 evangelische
gelische Kirche in der Stadt Schwersenz besteht. Frei—⸗ lich sind alle diese Güter jetzt den katholischen Pfarreien zu Messalien und Decem oder den aus diesen Pfarr⸗Unterhaltungs. Beiträgen ent. standenen Lasten verpflichtet. Die Folge dieses Grundsatzes ist, daß wenn ein Evangelischer in der Provinz Posen ein Gut erwirbt, g die aus dem Zehentrecht stammenden Beiträze zur Unterhaltung des zahlen muß, wie der katholische
freiwillig oder gezwungen für den Unterhalt des Pfarrers seiner Konfession leistet, darauf nicht anrechnen darf. Wenn dagegen dasselbe Gut in den Besitz eines
katholischen Pfarrers ganz ebenso Besitzer, und daß er die Beiträge, die er
Angehörigen der katholischen Kirche übergeht, so hat der neue Be.
sitzer nur die Beiträge für seinen Pfarrer, aber nicht für den Pfarrer der evangelischen Gemeinde zu entrichten. Stettin, 3. März. Sr. Königliche Hoheit der Kron. prinz wohnte heute einer Marschübung bei. Zum Diner hatten außer einigen höheren Militairs der General ⸗LLandschafts . Direktor von Köller und der General- Landschafts⸗Rath von Blankenburg Einladungen erhalten. Köln, 3. März. Nunmehr ist, wie die »Köln. Ztg. meldet, die so lange erstrebte Freilegung des Domes nach Nordosten und Südosten bewirkt. An der ersteren Stelle steht nur noch der Ein— gang zum weiland weinfreundlichen Domkeller, dessen Ruhm übri— gens nicht, wie jener des Bremer Rathskellers, weit in die Ferne ge— drungen ist. An der zweiten Stelle ist nur noch ein kleiner Mauer. rest wegzuschaffen und das ehemalige Priester⸗Seminar wird der Erde gleichgemacht sein. Die Wirkung, welche der Anblick der freigewor— denen Partieen auf den Beschauer ausübt, ist über alle Beschreibung prächtig und wohl Niemand wird sich desselben erfreuen, ohne dank. bare Anerkennung der mehr oder weniger bedeutenden Opfer, welcht die Stadt Köln und die übrigen bei der Sache betheiligten Corpo— rationen und Institute für das glücklich erreichte Ziel gebracht haben. Schleswig⸗Holstein. Das -⸗Verordnungsblatt für Schles. wig-⸗Holstein und Lauenburg enthält folgende Verordnung der ober— sten Civilbehörde vom 17. Februar: „Wir verordnen hierdurch, daß die in dem geltenden Zolltarif der Her. zogthümer enthaltenen geringeren Zollsätze für von den dänischen Kolonien eingehenden Rum, unraffinirten Zucker und Melasse vom Tage dieser Ver. ordnung ab nicht mehr in Anwendung kommen, diese Waaren vielmeht demselben Zolle unterliegen sollen, der für Waaren gleicher Art, die von anderen Orten eingeführt werden, zu erlegen ist. Ueberhaupt sind die däm. schen Kolonieen und Beilande vom Zollwesen der Herzogthümer in jeder Beziehung dem übrigen Auslande gleich zu behandeln.«
Hannover, 28. Februar. Als 1852 die Ständeversamm— lung den Vertrag genehmigen sollte, durch welchen Hannover den damaligen Steuerverein auflöste und dem Zollverein beitrat, war im Lande, schreibt man der »Hamb. Börs. Halle n, eine große Agitation gegen
den Zollabschluß, es war selbst in den Kammern der Kampf ein äußerst heftiger; alle Parteischattirung hörte dabei auf, dit Gründe, aus welchen die einzelnen Deputirten für und wider den Anschluß stimmten, waren die verschiedensten, bei den Einen über— wogen lokale, bei den Anderen volkswirthschaftliche, bei den Meisten wohl volkswirthschaftliche und politische Gründe, Schließ lich wurde der Vertrag genehmigt, weil auch die Stände die Ueberzeugung theilten, daß zwischen zwei übrigens auf ein⸗ ander angewiesenen und sich in allen sonstigen Verhältnissen so naht stehenden Landesgruppen eine Zollschranke nicht mehr aufrecht er— halten lasse, namentlich wenn man die günstige Lage Hannover am Meere, seine Flüsse und seine Eisenbahnen anders aus beuten wolle als zum bloßen Transito. Als es sich im vorigen Jahre um Erneuerung des Zollvereins handelte, war alle Opposition dagegen verschwunden, denn billig darf man von denen schweigen, die im öster⸗ reichischen Interesse gegen die Vertrags⸗-Erneuerung agitirten, weil si glaubten, damit politischen Interessen zu dienen, aber sofort schwiegen, ald die Regierung die Unterhandlungen begann, — und die Erklärung des Finanzministers, Hannover sei den neuen Verträgen beigetreten
ö ö
wurde in den Ständen sowohl wie im Lande mit ungetheilter Il stimmung begrüßt. Und das mit Recht, denn die Verhandlungen die jüngst hier im Gewerbeverein über die Einwirkung des Anschlusse Hannovers an den Zollverein auf die Gewerbe stattfanden, haben deutlich gezeigt, welchen Aufschwung die Industrie bei uns seit 18 genommen; Namentlich fürchtete man, daß die Eisen⸗Industrie durch den Anschluß leiden würde, was aber, wie sich jetzt zeigt, nicht der Fall gewehr ist. Maschinenfabriken besitzt vannover gegenwärtig 30, ebensoviel Giehe reien, welche meistens erst unter dem Zollverein entstanden sind. Roheisen lieferte Hannover vor 30 Jahren 132,600 CEtr., jetzt meht als eine Million. Ebenso hat die Papierfabrication und der Papiet. handel gewonnen die Gesammtproduction ist von 2 Millionen auf 12 Mill. Pfd. gestiegen, es bestehen 39 Fabriken mit 1100 Arbeitern wovon einige zu den bedeutendsten des Zollvereins zählen, namen lich die zu Altkloster, welche jährlich 23 Mill. Pfd. Papier hersiellen kann. Den Handel mit Kolonialwaaren betreffend, so ist der Kon, sum nicht geringer geworden. Beides hat aber seinen Grund nicht im Anschluß an den Zollverein, sondern theils in Mißernten, thell in den Konjunkturen des Welthandels. Der Detailhandel hat sit nicht gebessert, das en gros-Geschäft hat sich bedeutend gehoben, dae
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sg. oberländische Geschäft der Bremer und Hamburger ist jetzt in den Händen der hannoverschen Grossisten, weil ihre Abnehmer an dem lhnen bewilligten Steuerkredit Theil nehmen, den sie beim Ber juge von Bremen oder Hamburg nicht genießen. Das Leinengeschäft hat sich trotz des auf englisches Maschinengarn gelegten Zolles nicht perschlechtert, wobl aber sind die englischen Garne, von den rheinischen perdrängt, hat sich der Absatz, der früher hauptsächlich nach Amerika sattfand, auf den Zollverein beschränkt. — Für die Flachsspinnerei Osnabrück · Bramsche sind jetzt schon über 260,900 Thlr. gezeichnet; die erste Emission soll mit 250,000 Thlr. geschlossen werden.
Hamburg, 3. März. Die »Börsenhalle⸗ meldet: Gutem Vernehmen nach ist der französisch⸗hamburgische Handelsvertrag in diesen Tagen zum Abschluß gekommen.
Frankfurt 9. M., 3. März. Dem Vortrag des Militair⸗ Ausschusses entsprechend, wurde in der gestrigen Bundestags— sitzung die Dotation für die Bundesfestung Landau bewilligt; desgleichen genehmigte die Versammlung die Anträge desselben Aus⸗ schusses in Betreff des Lazareth⸗ und Proviantwesens der Bundes— festungen . La Ol Geneigtheit zur Einführung des Nachdrucksgesetzes, wenn die Mehr— heit der Regierungen das Gesetz annehmen werde. — Baden und Luxemburg legten ihre militairischen Standeslisten vor. — Der spa⸗ nische Gesandte zeigte an, daß für die Dauer seiner Abwesenheit gegations · Secretair Castigliano seine Geschäfte besorgen werde. Für den erkrankten Vertreter der 17. Kurie, Dr. Krüger, war der Ge— sandte von Frankfurt, Senator Dr. Müller, substituirt. — In der vorletzten Sitzung zeigte Hesellschaft für Deutschlands ältere Geschichtskunde für
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1863 bis
EFn6z5 einen weiteren Beitrag von 1200 Fl. an die Bundeskasse ö. ; . i . 86 6 g 8 s rungen bei der Verhandlung über den mehrerwäbnten Grafen Vrintsschen
ausgezahlt habe. (Ir, I)
Bayern. München, 2. März. hat, wie die »Bayr. Zig,“ berichtet, Se. den Vorstand der Königlichen Akademie der Wissenschaften, Geheim⸗ rath Freiherrn von Liebig, ein Handschreiben gerichtet, die An⸗ erkennung darüber enthaltend, d Universität in Berlin abgelehnt hat. demselben das Großkomthurkreuz des Verdienstordens vom heiligen Michael verliehen.
Oesterreich. des Finanzausschusses, berichtet leung der an das Präsidium des Zuschrift des Herrn Staatsministers statt, in welcher die vom Finanz⸗ ausschusse aus seiner letzten Sitzung an die Regierung gestellten Fragen beantwortet werden, Die Zuschrift lautet:
Als am 26. Januar d. saiserlichen Regierung die Gelegenheit geboten wurde, sich bezüglich des iber Antrag des Herrn Grafen Vrints von diesem Ausschusse gefaßten Be—
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Wien, 2. März. In der heutigen Sitzung
die »General-Corresp.«, fand die Ver⸗
schlusses auszusprechen, hat sie die Erklärung abgegeben, daß sie bereit sei, in
eine bedeutende Herabminderung der Erfoöͤrdernißansätze des Staatsvoran— sclages für das Jahr 1865 im Wege der Vereinbarung einzugehen und
auch die Ziffer der in ihrem Schooße als ausführbar erkannten Reductionen die freie Bewegung innerhalb des Etats
ausjusprechen, wenn der Regierung jedes Ministeriums zugestanden und eine rechtzeitig ähnliche Behandlung des Staatzvsranschlages für das Jahr 1866 in Aussicht gestellt würde. Die Regierung konnte selbstverständlich von dem Finanzausschusse, dessen Man— dat blos auf Vorberathung des eingebrachten Budgets lautete, weder über die Feststellung des Finanzgesetzes für das Jahr 1865 einen endgültigen Beschluß, noch über die Behandlung des damals noch nicht eingebrachten Voranschlages für das Jahr 1866 eine bindende Zusicherung erwarten. Die Regierung mußte aber darauf einen Werth legen, daß die von ihr als unerläßlich anerkannten Vorfragen, wenn über⸗ haupt der Weg der Vereinbarung zum Ziele führen sollte, im Schooße des letzterem die Geneigtheit ausgesprochen Entscheidung des Hauses der Abgeord⸗
Finanzausschusses erörtert und von werde, die ganze Angelegenheit der
neten zu unterziehen. Die Majorität des Finanzausschusses hat es abgelebnt,
in die Erörterung der von der Regierung gestellten Vorfragen einzugehen und diese von der Bekanntgabe der Ziffer der von der Regierung in Aussicht gestellten Herabminderung des Erfordernißansatzes ab— hängig gemacht. Darauf konnte die Regierung nicht eingehen, weil für sie der Zusammenhang der gestellten Vorfragen mit der Ziffer der Herabminderung der Erfordernißansäßze ein so inniger, ja untrennbarer ist, daß bei Verneinung der einen die andere undurchführbar wird, und weil sebst die Rennung der Ziffer der Regierung noch keine sichere Gewähr bot, daß die ganze Verhandlung jedenfalls über einen damals nur im Finanz— uschusfe vorgelegenen Antrag rechtzeitig der Schlußfassung des Hauses der Abgeordneten unterzogen wuͤrde. Dies war die Sachlage, so lange die Verhandlungen über den Graf Vrints'schen Antrag sich eben nur auf den Kreis des Finanzausschusses beschränkten. schluß des Hauses der Abgeordneten vom 23. Februar d. J. ist die Situa⸗ lon eine wesentlich veränderte geworden. Der Staatsvoranschlag für das Jahr 1866 wurde von der Regierung zur verfassungsmäßigen Behandlung ingebracht und der Finanzausschuß wird nicht nur über die Frage der Be— handlung dieser Regierungsvorlage überhaupt, sondern auch über die durch den Grafen Vrints neuerlich im Abgeordnetenhause selbst angeregte, von der bisherigen abweichende Art der endgültigen Feststellung der Zifferansätze des Eifordernisses für beide Jahre Bericht zu erstatten haben. Hierdurch ist der wesentlichste Theil der Bedenken beseitigt, welche die Regierung gegenüber dem Finanzausschusse zu der bisherigen Zurückhaltung nöthigten. Die end⸗
gültige Entscheidung über die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen
überhaupt der Zweck, ergiebige Ersparungen im Staatshaushalte zu erzielen,
Mainz, Landau und Um. — Oldenburg erklärte seine
Bayern an, daß es zur Unterstützung der Dem Vernehmen nach
Majestät der König an
daß derselbe eine Berufung an die Gleichzeitig hat Se. Majestät
Abgeordnetenhauses gelangten
J. in der Sitzung des Finanz ⸗Ausschusses der
den Handelsvertrag mit dem Zollvereine beschäftigt. werden dieselben am 6. d. in Stuttgart eröffnet werden. (Köln. 8.)
Durch den Be. Lungenkrantheit.
in dem angestrebten Wege der Vereinbarung zu erreichen sei, ist durch einen
Beschluß des Hauses erinoglicht und somit die erwünschte baldige Lösung
der schwebenden Fragen in Aussicht gestellt. Unter diesen Umständen nimmt
die Regierung keinen Anstand, die von dem Finanzausschusse in der Beilage der gechrten Rote vom 24. d. M. Z. 492 Ullerhöchst formulirten beiden Fragen durch nachfolgende Erklärung zu beantworten:
Eingehend auf die Intention, welche dem erwähnten vom Herrn Grafen Vrints und Genossen gestellten und vom Abgeordnetenhause dem Finanzausschusse zur Berathung und Berichterstattung zugewiesenen An⸗ trage zum Grunde liegt, glaubt die Regierung an dem in der Regierungs- vorlage des Staatshaushalts fär das Jahr 1865 mit z48, 95412 Fl. bezifferten Gesammterfordernisse eine Ersparniß von 20,100,000 Fl. dann und unter der Voraussetzung erzielen zu können, wenn die Vertheilung dieser Ersparungssumme auf die Gesammterfordernißansätze der einzelnen Ministerien nach den im Schooße der Regierung vereinbarten, in der Beilage verzeichneten Quoten erfolgt, somit die nach Abzug dieser Quoten resultirende Gesammtziffer des Erfordernisses jedes einzelnen Ministeriums nach dem beiliegenden Entwurfe in das Finanzgesetz eingestellt und jedem Ministerium die freie Gebahrung innerhalb diefer Ziffer gestattet wird; wenn endlich — vorbehaltlich der Vereinbarung Über die Ziffer der mög- lichen Ersparnisse — eine baldige und gleiche Behandlung auch bei der verfassungsmäßigen Feststellung des Staatshaushaltes für das Jahr 1866 zugestanden wird.
Die Regierung glaubt nun durch diese rückhaltlose Erklärung im Sinne des Graf Vrintsschen Antrages ihren lebhaften Wunsch bethätigt zu haben, nicht nur das überhaupt Mögliche zur thunlichsten Herabminderung der Staatserfordernisse gethan, sondern auch, soweit es in ihrer Macht liegt, zu einer beschleunigten Finalisirung der Finanzgesetze für die Jahre 1865 und 1866 beigetragen zu haben, Es erübrlgt daher nur noch, das löbliche Prä— sidium zu erfuchen, dem Finanzausschusse von dieser Erklärung der Regie rung gefälligst mit dem Bemerken die Mittheilung machen zu wollen, daß die Vertretet der Regierung bereit sein werden, weiter gewünschte Aufkläs—
Antrag im mündlichen Wege zu ertheilen. Wien, 1. März 1865. Schmerling m. p
Die in der vorstehenden Zuschrift des Staats⸗Ministers mit 20,100,900 Fl. angegebene Summe des Gesammtabstriches vertheilt sich nach der in der Note citirten Beilage auf die Etats der einzel⸗ nen Ministerien in folgenden Quoten: Reichsrath 5000900; Ministe rium des Aeußern 148000; Staats-Ministerium: a) Politische Ver = waltung 1,303,000, b) Kultus und Unterricht 320 000 ungarische Hofkanzlei 500,000 siebenbürgische Hofkanzlei 183,000 kroatische Hofkanzlei 130,000 Finanz⸗Ministerium 2/612,000; Handels⸗Ministe⸗ rium 6815000 Justiz - Ministerium 228000 Polizei⸗ Ministerium 360000; Oberste Kontrolsbehörde 135,000; Kriegs- Ministerium 11,600,000; Marine Ministerium: 2) Kriegsmarine 1,770,000 b) Handelsmarine 230, 000 Gulden.
An die Mittheilung der Note der Regierung knüpfte sich eine längere Debatte, in welcher von einer Seite der Antrag auf unmit- telbares Eingehen in die Berathung gestellt, von anderer die Druck⸗ legung des Schreibens und Einsetzung eines Subeomité, bestehend aus sieben Mitgliedern, beantragt wurde. Dieser letztere Antrag auf Einsetzung eines Subcomité wurde mit 21 gegen 13 Stimmen an⸗ genommen. Weiter wurde beantragt, die Frage, ob die Detailbe—⸗ rathung des 1865er Budgets fortzusetzen oder mit derselben bis zur Berichterstattung des Subeomité einzuhalten sei, zur Entscheidung zu bringen. Bei der Abstimmung ergaben sich 17 Stimmen für, j7 Stimmen gegen die Fortsetzung der Detailberathung; der Ob⸗ mann des Finanzausschusses, Freiherr von Pratobevera dirimirte zu Gunsten der ersteren Anschauung. So wurde die nächste Sitzung
des Finanzausschusses auf heute Abends anberaumt, in welcher der
Gesetzentwurf über die Reduction des Silberanlehens berathen wer⸗
den wird.
Schweiz. Bern, 1. März. Wie man aus Romanshorn neldet, ist General Langiewicz vorgestern daselbst eingetroffen und nach kurzem Aufenthalte nach Zürich sofort weiter gereist. Der Zu⸗ drang der polnischen Flüchtlinge nach der Schweiz aus Oesterreich beläuft sich seit dem 24. v. M. wieder auf nahe an 150 Mann.
Der Bundesrath ist in diesem Augenblicke auf das Eifrigste mit der Berathung der Instructionen für die Unterhandlungen über Wie bekannt,
Niederlande. Haag, 2. März. Die Königin Mutter Anna Paulowna ist, wie bereits telegraphisch gemeldet wurde, gestern Nachmittag gegen 5 Uhr, umgeben von allen Mitgliedern des Königlichen Hauses, gestorben. Das Uebel, dem sie erlag, war eine Ihre Majestät, geboren 18. Januar 1795. war tine Tochter des Kaisers Paul von Rußland und der Kaiserin Maria Feodorowna, geborenen Prinzessin von Württemberg. Mit dem Prinzen von Oranien, nachherigem Könige Wilbelm II., vermählte sich die Großfürstin am 21. Februar 1316 zu Petersburg. Wittwe war die Verstorbene seit 17. März 1849. ;
Großbritannien und Irland. London, 2. März. Prinz Arthur hat eine Reise in den Orient angetreten. Er be— giebt sich über Paris nach Marseille, um von dort an Bord der Dampfyacht »Enchantreß« nach Malta und Alessandria zu reisen und, nach Besichtigung der interessanteren Punkte Aegyptens eine