1865 / 68 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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gen, zum An- und Verkauf von Besitzlichkeiten aller Art, und zum Auf finden von Leuten zu Privatdienststellen und zur Arbeit; 8) das Halten von Magazinen, Speichern, Niederlagen, Läden und Kellern, welche zur Aufbe— wahrung und zum Verkauf von Waaren dienen, von Fischbehältern, Gast⸗ häusern und Badstuben; 9) das Halten von Handwerker Werkstätten,

von Fabriken aller Art und auch von einigen landwirthschaftlichen

Etablissements, wie z. B. Mahl-, Oel⸗ und Sägemühlen und Ziegeleien; 10) das Fuhrwesen und das Halten von Comptoiren zum Transport von Waaren und Passagieren auf Land- und Wasserstraßen; 11) das Eingehen von Verbindlichkeiten gegen den Staat, die Provinzial⸗ Institutionen, Stadt und Land kommunen und Ständeverwaltungen, ebenso

Das Abschließen von Kontrakten zwischen Privatpersonen behufs Stellung

von Waaren und Lieferungen, wenn diese Kontrakte Maklern und Notaren oder den betreffenden Behörden zur Registrirung vorgestellt werden, 12) die Erfüllung der Pflichten eines Handlungsdieners.

3) Alle Arten des Handels werden innerhalb der ihnen durch das Gesetz zugewiesenen Grenzen entweder ohne Entrichtung von Steuern, oder unter Bezahlung derselben auf Scheine und Billete ausgeführt.

Der »Kawkas« meldet, daß die kaukasischen Trup— pen bereits an einer Straße arbeiten, welche das Ufer des Schwar— zen Meeres bei Ssuchum-Kale mit der fruchtbaren transkubanischen Ebene zu vereinigen bestimmt ist. Der Bau dieser Straße bietet besonders in deren südlichem Theile große Schwierigkeiten dar, weil der Südwestabhang des Kaukasus viel steiler und zerrissener ist, als der Nordostabhang. Die Straße geht von Ssuchum Kale nach Norden durch die Gumschlucht, überschreitet den Fluß Gumista, zieht sich längs der Wasserscheide der Vorberge hin, se Passe der Doukette, einem südwestlichen Zweige der Hauptkette, auf; hinter diesem Passe gelangt sie in das ziemlich breite Thal des obern Bsyb, welches zur Ansiedlung gut geeignet ist und auch eine strate⸗ gische Bedeutung hat. In diesem Thale soll sich die neue Straße mit derjenigen vereinigen, welche vom Kubangebiet her über die Hauptkette geführt wird.

Von der polnischen Grenze, 16. März, berichtet die »Osts. Ztg.: In letzter Zeit haben in Polen wieder zahlreiche Ent⸗ lassungen polnischer Beamten stattgefunden, so daß die Zahl der noch in Aemtern befindlichen Polen immer mehr zusammenschmilzt. Am wenigsten werden von diesen Entlassungen die Gerichtsbehörden betroffen, bei denen noch fast durchweg Polen angestellt sind. Aus den Regierungs- Kommissionen, namentlich aus der Kom⸗ mission der inneren Angelegenheiten, sind bereits die meisten pol— nischen Beamten entfernt und die wenigen noch übrig gebliebe—⸗ nen müssen jeden Augenblick der Entlassung gewärtig sein. Die erledigten Stellen werden ausschließlich mit Russen besetzt. An der Warschau⸗Wiener Eisenbahn sind kaum noch 6 Polen, deren loyale Gesinnung über jeden Zweifel erhaben, die übrigen Beamten sind sämmtlich Deutsche. Bei dem Bau der Warschau⸗Terespoler Eisen—⸗ bahn, der bereits in Angriff genommen ist und von dem Ober— Ingenieur Vignolles geleitet wird, werden polnische Techniker nur einstweilen gegen Tagegelder beschäftigt und sollen sofort entlassen werden, sobald die nöthige Anzahl von Ingenieuren und anderen Bau Technikern aus Frankreich und England, von wo sie bereits ver- schrieben sind, eingetroffen ist. In Stelle des verstorbenen Herrn von Trzetrzewinski ist zum Präsidenten des landschaftlichen Kreditvereins des Königreichs Polen der russische General Gecewicz designirt, der im Jahre 1862 nach Entlassung Muchonoffs eine Zeit lang als Hauptdirektor der Regierungs-Kommission des Innern fungirte. Seine Ernennung wird täglich erwartet. Aus sicherer Quelle erfahre ich, daß der Ukas, betreffend die Einziehung der Pfarrländereien und die Setzung der Pfarrgeistlichkeit auf fixirte Gehälter, dem Kaiser bereits zur Un— terzeichnung vorliegt und binnen Kurzem veröffentlicht werden wird. Die Gehälter sollen nach drei Kategorien je nach dem Umfange der zu säkularisirenden Pfarrländereien auf 400, 500 und 600 SRo. normirt sein. Die Vorbereitungen zur Errichtung des Deutschen Gymnasiums in Warschau werden mit großem Eifer betrieben. Zum Gymnasialgebäude ist das Visitinnen - Kloster bestimmt, das binnen Kurzem aufgehoben werden soll.

Aus Helsingfors wird berichtet, daß Kaiser Alexander von Rußland den vorjährigen Beschluß des sinländischen Landtages, be⸗ treffend die Alleinberechtigung der finländischen Sprache als Gerichts⸗ sprache, sanctionirte, so daß ferner in dem Großfürstenthum Finland nur Beamte angestellt werden können, welche der Landessprache kun dig sein werden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 11. März. Hier ist augenblicklich eine neue Dampfschifffabrts-Aetien⸗ Gesellschaft in der Bildung begriffen, welche beabsichtigt, unter Benutzung des schleswig · holsteinschen Kanals eine regelmäßige Dampf⸗ schifffahrts Verbindung zwischen Stockholm und Hamburg herzustellen. Die Actienzeichnung soll entweder bereits zum Abschlusse gebracht worden sein oder unmittelbar vor dem Abschlusse stehen, und der Capt. Eneavist, welcher am Thätigsten für die Bildung der Actien⸗ gesellschaft gewirkt und sich mit einer namhaften Summe Geldes be— theiligt hat, wird, sicherem Vernehmen nach, eins der beiden Dampf— schiffe führen, mit denen die Actiengesellschaft im Laufe des bevor— stehenden Sommers ihre Wirksamkeit eröffnen wird.

Die hiesigen Straßen -⸗Unruhen haben sich seit Dienstag

teigt dann zu dem

mittlerweile umgeschlagen sein müssen, eine Proclamation dt

nicht wiederholt. Das Statthalteramt hat mittlerweile energisc Anordnungen getroffen, und die Haupträdelsführer sind zur gerith lichen Untersuchung gezogen worden. ;

Die Finanzzustände Schwedens sind leider, was da Handel betrifft, andauernd minder erfreulith. In der jüngeren 3u hat der Konsul Bodell in Lulea mit 393,664 Thlr. 82 Oere Alti und 368628 Thlr. 43 Oere Passiva, so wie »Actien⸗-Gesellschaft der Stockholmer Knopffabrik. mit 226,397 Thlr. 23 Oere Aktiva und

203,901 Thlr. 29 Oere Passiva fallirt.

Dänemark. Kopenhagen, 17. März. Die heutige »Berlingske Tidende⸗ meldet: Der gemeinsame Ausschuß zur Be. handlung des Verfassungsentwurfs hat sich mit Majorität für 39 von 10 Mitgliedern gestellten Vorschlag ausgesprochen, wonach daß Landsthing aus 68 Mitgliedern bestehen soll, von denen 12 dur den König ernannt, von Bornholm und Faaroer je eines, von Ko— penhagen und den Städten 18, von den größeren Gutsbesitzern 1 und von den kleineren ebenfalls 18 gewählt werden. ; ö.

Amerika. Die von dem Dampfer »China« überbrachten Nachrichten aus New - Hork reichen bis zum 8. d. Von Sher— man waren noch immer keine offiziellen Berichte eingegangen. De Unionsgeneral Sheridan soll Charlotteville besetzt haben, nachdem er Early geschlagen. Letzterer soll gefangen genommen sein. Der Unions Admiral Dahlgreen meldet die widerstandlose Besetzung Georgetowns. Sein Geschwader zog stromaufwärts Behufs der Communication mit Sherman. Der Nordgeneral Schofield wand bei Wilmington von den Conföderirten zurückgeworfen. Der Senat zu Washington hat M'Lulloch als Nachfolger des Finanzministers Fessenden bestätigt.

Aus Matamoras in Mexiko war die Nachricht eingetroffen, der dortige amerikanische Konsul sei ausgewiesen worden, weil er den Kaiser Maximilian nicht anerkennen wollte.

Das kanadische Conföderationsprojekt ist von der Provinz Neu— braunschweig verworfen worden.

Asien. Wie der ⸗Times« aus Kalkutta vom 9. Februar

geschrieben wird, scheint sich der Krieg in Bhutan noch nicht seinem Schlusse zu nahen. Nachdem die britischen Truppen die hauptsäch.

lichsten Duars oder Pässe genommen und diese Distrikte endgültig

anektirt hatten, bot die indische Regierung den Bhutanesen eine jähr. liche Summe von 2900 bis 5000 Pfd. St. an, wenn sie sich soort zum Frieden bequemen und Bürgschaft für ihr künftiges Verhalten stellen wollten. Der Dhuran Radschah, welcher die Regierung von Bhutan eigentlich repräsentirt, war geneigt, auf diese Bedingung einzugehen; Tongsu Penlow aber, der Urheber des Krieges und da mächtigste der Provinz- Häuptlinge, welcher das Land seit einigt Zeit praktisch beherrscht, wollte nichts von nachgeben wissen, und n hat sich jetzt gegen einige der in den Duars sitationirten britischen ö gewandt. Letztere müssen augenscheinlich Verstärkungen erhalten.

Australien. Aus Wellington (auf Neu -Seeland) I. Januar, wird berichtet: Als vor acht Monaten das vorige Mini⸗ sterium seinen Abschied einreichte, gab es als den Grund seinet Rücktrittes die Verwerfung einer wichtigen Maßregel an, welche t dem Gouverneur als eine dringende Nothwendigkeit anempfohlmn hatte. Zum großen Erstaunen der Kolonie hat nun der Gouper— neur, Sir George Grey, dessen Ansichten von der Sachlage alse lassen, welche jenen verworfenen Rath die Ländereien der aus⸗

ständischen Eingeborenen zu konfisziren in Ausführung bringt.

Ihren wesentlichsten Paragraphen nach lautet die vom 17. Dezem—

ber aus Auckland datirte Proclamation:

»Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Gouvernent alles Land im Waikato Distrikt, welches die k. Truppen besetzt haben und von welchem die rebellischen Eingeborenen vertrieben worden sind, als Fron land zurückhalten wird. Die Ländereien derjenigen Eingeborenen, welcht

der Köoͤnigin treu geblieben sind, werden ihnen gesichert werden, und den⸗

jenigen, welche sich empört haben, aber sich jetzt sofort der Autorität del Königin unterwerfen, werden Tbeile des Landes für sie selbst und ihre Fr milien zurückgegeben werden. Der Gouverneur wird auf diejenigen welche sich ruhig verhalten, keinen weiteren Angriff machen. Die jenigen welche sich fernere Gewaltthätigkeiten zu Schulden kommen lassen, wird der Gouverneur züchtigen, wie er die Waikato Stämme gezüchtigt hat. Der Gouverneur wird gleichermaßen in dem Bezirke zwischen Wanganui und New-Plymouth, so wie in der Provinz Taranaki solches den Rebellen gi. hörendes Land in Besitz nehmen und behalten, wie es ihm angemessen scheinen wird. «

Der Am nestie Erlaß, welcher am 10. Dezember abgelaufen ist, hat nur sieben Eingeborene angelockt. Sechs derselben sollten sechszig andere Rebellen repräsentiren, doch erscheint diese Sache scht ein wenig mythenhaft. Keiner von ihnen hatte Ländereien abb treten. Die neue Religion (Pal-Marire, d. i. friedliebend welche vor einem Jahre in Taranaki aufgetaucht ist, hat nördli von Wanganui rasche Fortschritte gemacht. Sie ist nicht, was hr Name andeutet, sondern ein Mischmasch des alten Glaubens mil Reminiscenzen aus der Bibel und einigen schlau ersonnenen und dem

86 Charakter der Zeit angemessenen Fabeln. Die Jungfrau Maria und der Erzengel Gabriel sind ihre Hauptgottheiten, und von diesen haben sie die Versicherung erhalten, daß sie schließlich wieder in den Besttz der ganzen nördlichen Insel treten werden, und ferner den Befehl, die Bibeln zu verbrennen, die Missionäre zu verachten und sich auf die Zeit zu rüsten, da ihnen die Sprache und die Künste des Pakeha

der Aus länder) von der himmlischen Heerschaar in einer Lection bei⸗

gebracht werden sollen.

Tele 4 X e leg rap hllsche k

aus dem Wolff

Wien, Sonnabend, 18. März, Morgens. In der gestrigen Sitzung des Finanzausschusses wurde die Berathung des Finanz- berichtes᷑ fortgesetz: Der Ausschuß lehnte die Erhöhung der Cou— pongsteuer einsiimmig ab. Der Finanzminister v. Plen er stellte

ine umfassende Darlegung der Finanzlage und einen großen Finanzplan in Aussicht. Lon don, Sonnabend, 18. März, Morgens. In der heutigen Nachtsitzung des Unterhauses stellte Hennessy den Antrag England möge erklären, daß Rußland seine vertragsmäßigen Rechte auf Polen verwirkt habe. England möge die Zahlung der russisch⸗ holländischen Anleihe verweigern. Verney sekundirte. Lord Pal merst on erwiederte, das Unterhaus sei weder in der Lage, Traktate zu machen, noch Traktate zu brechen. Wenn auch das Parlament wiederholt die Politik Rußlands gegen Polen verurtheilt habe, so würde doch die Verweigerung der Anerkennung einer Anleihe, welche mit der Behandlung Polens Nichts gemein habe, unwürdig sein . Nachdem Johnston und Denman dazu gerathen, zog Henn essy seine Mo tion zurück. Paris, Sonnabend, 18. März, Vormittags. In der gestrigen Sitzung des Senats erklärte der Staatsminister Rouher, die Sep⸗ temberkonvention sei in der redlichsten Absicht von Frankreich und

Italien unterzeichnet und selbst von Rom nicht verworfen worden.

Die revolutionaire Partei sei es, welche die Convention nicht wolle.

e Die französische Armee werde in zwei Jahren Rom verlassen. Eine immerwährende Occupation wäre die Verneinung der weltlichen Macht des Papstes. Die Errichtung einer päpstlichen Armer sei wohl möglich und wenn sich dem Papste Schwierigkeiten in den Weg stellten, so würden die Gewissen der Katholiken sofort bereit sein, dem Papste ihre Ergebenheit zu bekunden. Rouher, richtete an die Bischöfe die eindringliche Bitte, sich bei dem Papste für eine Ver—

söhnung mit Italien zu verwenden. Was die französische Regierung anbetrifft, so wolle sie gerade im Interesse dieser Aussöhnung ihre

völlige Freiheit des Handelns wahren. Der Minister verlangt schließ⸗

lich ein Vertrauensvotum des Senates.

Senc ies schnitt (15) Bei der Abstimmung nahm der Senat diesen Abschnitt (19) der Adresse in der von der Kommission vorgeschlagenen Fassung an.

Kunst und Wissenschaft.

Vor einigen Monaten hat Dr. Jolowicz in n e, n, Pergamentüberzuge des Deckels eines Quartanten der . . ö bibliothek ein Bruchstück aus dem verloren gegangenen Mannf ripte ö hebraͤsschen Bibelkommentars des Rabbi Salomo Ben Isa ak . Raschi (11. Jahrhundert) entdeckt Dasselbe hat, dem Danz . 6. zufolge, besondere Wichtigkeit dadurch, daß es Stellen über 6 . hundert in philologischer Beziehung bedeutende Kommentare . . in den gedruckten Ausgaben fehlen. Dr. Jol. hat das i, i durch die Photographie vervielfältigen lassen, ö . . . Manuskripts vorgebeugt ist, und . einer Denkschrift als Ehrengabe Zunz 70st Heburtstage veröffentlicht. ; ; n ,,,, a . in Breslau welcher . , 3 Felde der Historien- und Portraitmalerei Vorzügliches ꝛistete ö. in der Racht vom 17. d. M. gestorben⸗ nachdem ihn noch kurz . ö. Herr Fürstbischof, der ihn persoͤnlich hochschätzte, an seinem Sterbelager be sucht hatte.

Statistische Mittheilungen.

. Regierungsbezirk Arnsberg hatte nach der letzten Volkẽzäb. lung * z e m e, don denen 225,468 oder 30,5 pCt. in . und 513,93 5 oder 69,s pCt. auf plattem Lande leben. D ehr. . zählte der Reg.-Bez. 381,400 Einwohner und zwar 1025677 o . pCt. in den Städten und 218,723 oder 3,1 pCt. auf dem n 9 Hiernach hat sich die Bevölkerung des ganzen Reg. Bez. um 93 pCt., d

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in den Städten um 120 pCt. während der letzten 46 Jahre vermehrt. Die städtische Bevölkerung des Jahres 1818 mit 192647 stieg im Jahre 1828 auf 121,051, 1840 auf 147416, 1819 auf 166,486 und 1861 auf 602,107, also durchschnittlich jährlich um 2312 oder um 2,2 Prozent, in in den letzten 3 Jahren auf 225,468, also durchschnittlich jährlich um 7787 oder 3,3 pCt., Welche Zunahme gegen die Bevölkerungszahl im Jahr 1818 über 6,8 pCt. beträgt. Von besonderem Interesse ist die Zunahme der Einwohnerzahl der größeren Städte, von denen zur Zeit 6 über 10909 Seelen“ enthalten, naͤmlich Bochum 115157 gegen 2128 des Jahres 1818, also Zunahme 454 pCt.; Dortmund 27,335 gegen 4291 des Jah⸗ res 1818, also Zunahme 537 pCt.; Hamm 14025 gegen 4691 des Jahres 1818, also Zunahme 199 pCt., Iserlohn 14,881 gegen 5250 des Jahres 1818, also Zunahme 164 pt . Soest 109,841 gegen 6194) des Jahres 1818, also Zunahme 75 p Et. Witten 16063536 gegen ca. 2000 des Jahres 1818, also Zunahme 26 pCt. Die Einwohner⸗ zahl dieser Städte ist demnach in den letzten A6 Jahren von 24,555 auf 89375, also um 223 pEt. gestiegen. Die Zunahme war in den letzten 3 Jahren am bedeutendsten in Dortmund von 233348 auf 27,335, also um jährlich 1472 oder J,os pCt. und in Witten, von 7931 auf 10,536, also um jährlich 868 oder 11 pCt. Im Jahre 1840 hatte allein Iserlohn mit 103311) über 10,0009 Einwohner; 1849 erst erreichte Dortmund die Zahl von 106515 Einwohner; 1861 Soest mit 10,501, während Bochum, Hamm und Witten erst im Jahre 1864 jene Einwohnerzahl überschritten. Hierbei ist jedoch zu bemerken, daß die Ausmärker zu Hamm erst für 1864 der städtischen Bevölkerung zugerechnet worden ist. (Elbf. Ztg.)

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

Ftönigsberg, 16. März. Eine Angelegenheit, die für den Handel Königsbergs von höchster Wichtigkeit ist, berichtet die Königsb. Ztg. / gab dem Vorsteheramt der Kaufmannschaft Veranlassung zu einer außer- ordentlichen Sitzung, die Nachricht nämlich von bevorstehenden Aenderungen im russischen Zolltarife für Thee. Der russische Theezoll beträgt gegen wär tig pro Pfund auf der Landgrenze 30, auf der Seegrenze 35 Kopeken. Diese Zolldifferenz, aufs Rührigste benutzt, hat, verbunden mit der Solidi— tät der Königsberger Theehändler, dem hiesigen Theehandel in den letzten Jahren einen beispiellosen Aufschwung gebracht. Die Thee Einfuhr erreichte jährlich einen Werth von 6 bis 8 Mill, doppelt so viel und mehr als bei irgend einem andern deutschen Handelsplatze. Jene Zolldifferenz soll nun, zuverlässigen Nachrichten zufolge, dadurch beseitigt werden, daß der russische Landzoll für Thee auf den Satz des Seezolles erhöht wird. Das Vor⸗ steheramt mußte streben, schleunige und zuverlässige Auskunft über die wirklichen Absichten der Kaiserlich russischen Regierung und über den Ter⸗ min der bevorstehenden Aenderung zu erlangen. Zu diesem Zwecke richtete es eine Eingabe an den Herrn Handelsminister und ließ derselben alsbald zwei seiner Mitglieder als Deputirte nach Berlin folgen. In gewohnter schleun iger Berücksichtigung seiner Anliegen erhielt es schon am 10. dieses Monats folgendes Telegtamm von dem Herrn Handels minister: »Der Handelsminister an den Vorsteher der Kaufmannschaft zu Königsberg in Pr.“ »Der Königl. Gesandte an den Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten. »Der Eingangszoll für Landesgut soll verändert werden: Schwarzer Thee von 30 auf 35 Kopeken, Grüner, Gelber und Blumenthee von 60 auf 50, in beiden Fällen wird Land. und Seezoll gleichgestellt. Diese Bestimmungen sollen drei Monate nach Publication in Kraft treten. Obiges ist ein Kommissions - Entwurf, welcher erst noch vom Minister und Reichsrathe sanctionirt werden muß. Voraussichtlich dürfte das Projekt in ungefähr zwei Monaten gesetzliche Form erlangen, also in etwa fünf Monaten zur Ausführung kommen. (gez) Redern. Obiges eile ich mitzutheilen. Berlin, den 10. März 1865. Itzenplitz. Erwägt man, daß die Eingabe des Vorsteher-Amtes an den Herrn Handelsminister am 5. d. M. von Königsberg abgegangen ist, daß das Königl. Handels⸗ Ministerium sich an das Ministerium des Auswärtigen, dieses an den Königl. Gesandten in Petersburg, letzterer an russische Behörden wenden, und dann die erlangte Auskunft alle diese Vermittelungen wieder zurück= passiren mußte, so wird man anerkennen müssen, ein unübertreffliches Bei⸗ spiel schleunigsten Bescheides erhalten zu haben. .

In einer zu Deutz am i 1. dieses Monats stattgefun den en Ver⸗ ammlung Rheinisch⸗ Westfälischer Eisen Industrieller, auf welcher 33 Eisenwerke vertreten waren, wurde, der Aach. Ztg.* zufolge, der Beschluß gefaßt, die Stabeisenpreise, im Anschluß an die Beschlüsse der Wittener Versammlung vom J. November 1864, um weitere zwei Thaler pro 1000 Pfund zu erhöhen. Die Begründung dieses Beschlusses liegt in der zunehmenden Steigerung der Kohlen; und Roheisenpreise, Sollte die kürzlich eingetretene Arbeits einstellung in den Eisenwerken Englands anhal- ten, so ist einer weiteren bedeutenden Steigerung der Eisenpreis: im Zoll vereine, Belgien ze. mit Sicherheit entgegenzusehen, zumal schon in jüngster Zeit bedeutende Aufträge aus England den Hütten Rheinland's und West⸗ falen's zugegangen sind.

ö . I. März. Heute fand hier durch die dazu kommittirten Mitglieder des Verwaltungsraths der Actien ˖ Gesellschaft der preußisch nieder län dischen Verbindungsbahn einerseits und der Königlichen Direction der BergischMärkischen so wie der Direction der Rheinischen Eisenbahn Hefen. schaft andererseits, der »Gladb. Ztg.“ zusolge, die Unterzeichnung des verein barten Vertrages wegen Verkaufs beziehungsweise Uebertragung der Bahnen und Konzessionen der erstgedachten Gesellschaft an die beiden letztgedachten Geselllschaften statt. Inhalts dieses Vertrages, der selbstredend der Genehmigung der Gene salbersamm ian gen der betreffenden Gesellschaften und des Staates vorbehalten ist . ie Piersen Venloer Bahn an die, Bergisch . Märkische . . Gesellschaft und die der preußisch⸗ niederländischen ,. 2 Gesellschaft zustehenden Rechte und Ansprüche auf die. . r den Bau und Betrieb der Kempen Venloer Vahn an die Rheinische Eisen. bahn ˖ Gesellschaft übergehen. Da bekanntlich der Zollabfertigung wegen auch