1865 / 100 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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vom Papste sehr wohlwollend aufgenommen worden, welcher erklärt hatte, daß er glaube, die angeknüpften Unterhandlungen könnten

mit Erfolg fortgesetzt werden.

Nußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 25. April, berichtet die ⸗Osts. Ztg.: Die in den Zeitungen ver— breiteten Gerüchte über die Entlassung des General Gouverneurs Murawieff sind theils unwahr, theils übertrieben. Das Wahre an diesen Gerüchten ist, daß der General- Gouverneur die ihm zur Pflicht gemachte periodische Reise nach Petersburg angetre⸗ ten hat, um dem Kaiser und dem Ministerium über seine Ver— waltung persönlich Bericht zu erstatten, und daß er bei dieser Gelegenheit mit Rücksicht auf sein hohes Alter, seine geschwächte Gesundheit und sein noch nicht gehobenes Augenleiden abermals um Entlassung aus seiner schweren Stellung, der seine Kräfte kaum

noch gewachsen sind, gebeten hat. Diese Bitte ist ihm bis jetzt noch

nicht bewilligt worden; dagegen hat der Kaiser ihm einen vier— monatlichen oder längeren Ürlaub zu einer Badereise ins Ausland

Behufs Kräftigung seiner Gesundheit proponirt, worauf er sein Amt

als Chef der Verwaltung von Litthauen wieder übernehmen soll. Ob der greise General- Gouverneur dies Anerbieten angenommen hat, ist noch nicht bekannt, man hält es aber für wahrscheinlich. Auch wird von glaubwürdiger Seite versichert, daß der Kaiser den letzten Verwaltungsbericht Murawieff's mit großer Befriedigung aufgenom⸗· men und ihm als Anerkennung seiner Wirksamkeit den Titel eines Grafen von Wilna verliehen habe und daß auch die russische Bevöl= kerung diese Ansicht der offiziellen Kreise theilt und in Murawieff das Vorbild eines russischen Patrioten verehrt, geht daraus hervor, daß ihm bei seiner Abreise von Wilna wie bei seiner Ankunft in Petersburg von einer unabsehbaren Volksmasse die begeistertsten Ova⸗ tionen dargebracht wurden. Der General-Gouverneur Bezak hat seinen Amtsantritt in Kiew durch eine Verfügung inaugurirt, durch welche die Chefs aller Dicasterien angewiesen sind, alle noch in Aem⸗ tern befindliche Polen in den Gouvernements Kiew, Wolhynien und Podolien, deren Treue gegen die russische Regierung nicht völlig er— probt ist, sofort zu entlassen.

Dänemark. Kopenhagen, 24. April. Am Freitage traf auf der Durchreise nach Stockholm eine außerordentliche tunesische Gesandtschaft hier ein. Dieselbe besteht aus dem Divisionsgeneral Hussein, einem Attaché und zwei Adjutanten und wird vom schwe— dischen Generalkonsul in Tunis, Herrn Tullin, begleitet. Die Mit⸗ glieder der Gesandtschaft nahmen vorgestern das Schloß Rosenburg und Thorwaldsen's Museum in Augenschein. Nachdem die Gesandt— schaft ihre Mission in Stockholm ausgeführt hat, wird sie auf hier zurückkehren.

Amerika. Ausführlichere Berichte aus New - York vom 15ten Mittags pr. »Nova Scotian über die Ermordung des Präsidenten Lincoln sagen, daß derselbe in seiner Loge im Theater ermordet, daß der Mörder, Namens Booth, darauf von der Loge auf die Bühne gesprungen und nach Baltimore geflohen, dort aber gefangen sei.

Zu gleicher Zeit habe sich ein Bruder des Booth in das Krankenzimmer des Staats-Secretairs Seward begeben und diesen wie den herbeieilenden Sohn desselben, Friedrich Seward, lebens- gefährlich verwundet. Der Letztere sei bereits gestorben, die Wieder⸗ herstellung Sewards unwahrscheinlich.

General Grant, der mit dem Präsidenten der Theatervorstel⸗ lung beiwohnen sollte, war zu einer Minister⸗Berathung abberufen worden. .

Vom Kriegsschauplatze verlautet, daß General Sherman vor— rücke. Die Räumung Raleighs bestätigt sich.

General Grant verlegte sein Hauptquartier nach Washington. Die Stärke des Lee'schen Capitulations - Heeres wird verschiedentlich, So00 bis 30000 Mann, angegeben. Die Unions -Flotte wird an geblich sofort reduzirt werden.

Der Ober Kommandant des Präsidenten Juarez hat den Kampf aufgegeben und seine Gesammt Armee ist heimgekehrt.

Der in der Nacht vom 14. d. M. durch Meuchlerhand gefallene Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Abraham Lin coln, war geboren am 12. Februar 1809. Sein Großvater war einer der Pioniere, welche Kentucky besiedelten und wurde von In dianern erschlagen; sein Vater wanderte mit dem 7jährigen Knaben nach Indiana aus, wo derselbe das Squatterleben mitmachte, bis zum ssiebenzehten Jahre Landbau trieb und nebenbei in müßigen Stunden sich zu unterrichten suchte. Im Jahre 1830 machte er, wie einige Jahre später noch einmal, als Flachbootsmann die Fahrt nach New-Srleans und machte dann in Illinois den Krieg gegen den schwarzen Falken mit, wurde Capitain und ward, schnell beliebt geworden, von den Whigs als Kandidat für die Legislatur aufge · stellt, fiel aber durch; 1834 jedoch ward er gewählt und nun regel⸗ mäßig wiedergewählt. 1836 ward er Anwalt. Seine politische Laufbahn begann 1844 wichtiger zu werden; 1847 trat er ins Ab— geordnetenhaus des Kongresses; ihn zum Vice-Präsidenten durchzusetzen, doch diesmal noch ver- gebens; 1860 war er glücklicher: die Republikaner gaben ihm

1856 boten die Whigs Alles auf,

auf dem National Convent von Stimmen, die ihre anderen Kandidaten, Dayton, Seward und so weiter, erhielten. Die Republikaner siegten bei den Präsidentschafts wahlen und Lincoln hielt am 4. März 1861 seine Antrittsrede, worin er den Sklavenstaaten das Recht absprach, aus

Chicago 354 gegen 110

der Union zu treten: Niemand denke daran, die Sklavereigesetze auf.

zuheben. Dieses Programm mißfiel einem großen Theile der Re— publikaner, die von ihm abfielen. Der Angriff auf Fort Sumter im Hafen von Charleston und die Gefangennahme der Besatzung am 14. April war der Beginn des Krieges, vor dessen Schluß Lin—= coln fiel. Bei der letzten Präsidentenwahl ward er wieder gewählt und trat am 4. März seine zweite Präsidentschaftsperiode (die 20. der Union) an.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Wien, Donnerstag, 27. April, Vormittags. Sicherem Ver⸗ nehmen nach ist Oesterreich geneigt, dem Vorschlage Preußens auf Einberufung der schleswig holsteinschen Stände zuzustimmen, wenn denselben in erster Linie die staatsrechtliche und nicht blos die finan—— zielle Frage vorgelegt wird.

Brüssel, Mittwoch, 26. April, Abends. Die Repräsentanten⸗ Kammer hat eine Kommission zu ernennen beschlossen, die die constitutionellen Fragen, welche über den Zweikampf des Abgeord— neten Delaet und den Kriegs-Minister Chazal erhoben worden, prüfen soll. Der Justiz⸗Minister erklärte sich mit dem General Pro⸗ kurator darin einverstanden, daß die Minister nach Verweisung der Sache an den Cassationshof seitens der Kammer vor diesem Gerichts— hof erscheinen müssen.

London, Mittwoch, 26. April, Abends. Der diesseitige Ge— sandte der Vereinigten Staaten, Adams, hat eine amtliche De— pesche des nordamerikanischen Kriegsministers Stanton veröffent— licht, welche die Berichte über die Ermordung des Präsidenten Lin coln bestätigt. Nach derselben entging General Grant wahrschein— lich nur durch zufällige Abwesenheit dem Tode. Es lägen, sagt die Depesche, Beweise vor für eine Verschwörung der Rebellen, welche durch Ermordung des Präsidenten und des Ministers Rache nehmen und die Bestrebungen des Südens fördern wollten.

London, Donnerstag 27. April, Morgens. Die Mitglieder des Unterhauses aller Parteien überreichten dem Gesandten der Ver— einigten Staaten, Adams, eine Beileids ⸗Adresse. Der Mörder Wilkes Booth ist angeblich ein Sohn des englischen Tragöden Junius Brutus Booth und war selbst ein beliebtes Mitglied der Bühne in Mobile. Von südfreundlicher Seite wird Booth ein »wahnsinniger Abolitionist« genannt.

Paris, Donnerstag, 27. April, Morgens. Nach dem heuti— gen »Moniteur« berechtigen die neuesten Nachrichten aus Rom zu der Annahme, daß die Unterhandlungen zwischen dem Kardinal Antonelli und dem Vertreter der italienischen Regierung, Ve⸗ gezzi, bezüglich der Beseitigung der Schwierigkeiten in der Frage der Installation der Bischöfe sich im besten Zuge befinden.

Turin, Mittwoch, 26. April, Abends. Die Deputirtenkammer

hat mit großer Majorität den Gesetzvorschlag, durch welchen die

geistlichen Körperschaften unterdrückt werden, angenommen.

Kunst und Wissenschaft.

Am 25. April fand in Halberstadt unter Theilnahme des Geh. Ober Reg. -Raths Wiese die feierliche Einweihung des neuen Realschul— gebäudes statt. .

Der Verein deutscher Strafanstalts-Beamten hat durch ein Cirkular seine Mitglieder auf den 8. und g. Juni zu einem Vereinstage nach Dresden eingeladen. In der Versammlung werden die verschieden artigsten Systeme ihre Vertreter finden und die Diskussion wird zur Klä— rung der Änsichten beitragen. Wie wir vernehmen, sollen die in Baden , mn Erfahrungen uͤber Zellenhaft den Beschlüssen zu Grunde gelegt werden.

Der Litterarhistoriker Professor Bratranek aus Krakau weilt, der Wien. Ztg.“ zufolge, gegenwärtig in Prag, um in Folge Aufforderung der Goethe'schen Familie den Briefwechsel Goethe's mit dem Grafen Kaspar v. Sternberg, welche Korrespondenzen im böhmischen Museum vorhanden sind, zu sammeln und herauszugeben.

Am 22. 48. M. starb einer der aus früherer Zeit bekanntesten Künst⸗ ler Prags, der Fresken, und Landschaftsmaler Joseph Nawratil. Er war, berichtet die ⸗Wiener Ztg.“, ein Malerssohn und im Jahre 1797 zu Schlan geboren. Im Jahre 1836 malte Nawratil die Fresken im Libocher Schlosse für den bekannten Kunstfreund Anton Veit. Von seinen übrigen hervorragenderen Arbeiten sind bemerkenswerth die Malereien in den Schlössern

1297

Najestãt des Kaisers Ferdinand zu Reichstadt und zu Ploschkowitz, im

mer schen Schlosse zu Jirna, in der Wohnung des Müllers Michalowie so

2 36 besondere Beachtung verdienen auch Nawratils Gouache—

söschaften.

Statistische Mittheilungen.

Berlin, 2. April. Bei der neuen Grundsteuer ⸗Regulirung, welche

sae des Gesetzes vom 21. Mai 1861 vorgenommen worden, mußte in dim 1 von 35 Jahren der Reinertrag saͤmmtlicher steuerpflichtigen Liegen 3 erden, und es ist gelungen, dieses Werk rechtzeitig fertig

mittelt w ; 6 . Die »Vossische Ztg.« giebt über die Ausführung dieser Arbeiten

„des Bild: „Zunächst war es erforderlich, die geeigneten Organe zu en Diese bestanden: in jedem Kreise aus einer Veranlagungs-Kom— . deren Kommissar vom Finanzminister bestellt und deren Mitglieder Hälfte vom Kreistage gewählt und zur Hälfte vom Bezirks Kommissar fn wurden; in jedem Regierungsbezirke aus einer Bezirks⸗Kommission,

n Kommiss sammini

sstz des Finanz Ministers. Einer 1 de suundiger, einem jeden Bezirks-Kommissar in den sechs östlichen Provin · Handi

iche Feldmesser Personal beigegeben. erde tetlachtliche Anzahl anderer Personen beschäftigt.

Thätigkeit:

Es waren gleichzeitig

wie die Fresken im neuen Kapitelsaale des Kreuzherrenordens

in 359 Kreisen 302 Veranlagungs Kommissarien und 2400 zahl d Kind lber die Zah t r hileder der Veranlagungs Kommissionen; in 25 Regierungs Bezirken wir nicht, ebensowenig über die Mortalitätsverhältnisse, die sehr interessant Hiegierungs Kommissarien und 200 Mitglieder der Bezirks ⸗Kommissionen; sein würden.

jährlichen Defizits entstehenden Schulden.

laufen sich auf 5s 18,708, die Ausgaben auf 10,729,039 Scudi. Also Defizit 5410331 Scudi. Das Defizit entsteht aus ben Zahlung der Ge- sammtzinsen der öffentlichen Schuld sämmtlicher 20 früheren Provinzen, wovon jetzt das Königreich Italien 15 fortgenommen hat, aus der Zahlung

der Pensionen und Besoldungen vieler Beamten für die erwähnten fort-

genommenen Provinzen, aus der wachsenden Zinsenlast für die durch die l its ul Der Peterspfennig hat jährlich ungefähr zwei Fünftel des Defizits ausgeglichen. Die statistischen Nolizen über die Telegraphen und Eisenbahnverbindungen sind nicht gerade

ungünstig, es sind 246 Kilometer Eisenbahnen im Betrieb; sieben neue

Linien sind konzessionirt, und wenn sie fertig sein werden, hat der Kirchenstaat, der jetzt einen Kilometer Eisenbahn auf 48 Quadrat-Kilometer seiner Oberfläche besitzt, während das Königreich Italien nur 1 auf 94 hat, auf 24. Das wäre ein sehr glänzendes Verhältniß, das Schlimme da⸗ bei ist nur, daß es noch sehr lange dauern dürfte, bis jene sieben neuen Linien fertig gestellt sind, denn der Vorwurf entsetzlicher Langsamkeit im Ausbau der Bahnen trifft doch zum Theil auch ganz sicherlich die Regie⸗

rung des Kirchenstaats, wenn auch nicht allein nur sie. Sehr anzu- erkennen ist die Prämürung von Ackerbau und Industrie, die sich z. B. in einer Belohnung, welche im Jahre 1858 auf die Anpflanzung von Bäumen ausgesetzt wurde, zeigt. t 40,075 gepflanzte Bäume und 1150 besäete Feldstellen in Anspruch genom- ar ebenfalls vom Finanzminister ernannt und deren Mit. men (im Jahr 1860 für 46,495 und 390 besäete Feldstellen. zur Hälfte vom Provinzial: Landtage gewählt und zur Hälfte vom ; der ster berufen wurden; endlich aus einer Central ⸗Kommission unter im Jahre 1861 wurden 11,841 Scudi für 33,145 Canne oder Doppelellen

Einer jeden Kommission wurde ein Forstfach⸗

Die Prämie wurde im Jahre 1859 für

; Für Anbau von Baumwolle und für Wollentuch sind ebenfalls Prämien ausgesetzt;

als Belohnung ausbezahlt. Wir haben, schreibt man der »Augsb. Allg.

Ztg. «, der diese Mittheilung entlehnt ist, diese Notizen offiziellen Quellen zu

Mitglieder der Tentral⸗Kommission mit Einschluß des Vorsitzenden, ferner Forstzͤende der mlt der Ausführung betrauten Abtheilung des Finanz Ministe⸗

m eiwa 320 Forstfach⸗Verstẽndige 16O0bergeometer, ein Vermessungsper

lzur Zeit der größten Geschäftsausdehnung von 3300 bis 3500 Leuten; eine ahl B . Die Arbeit schterte sich dadurch, daß für die beiden westlichen Provinzen die Kataster · n vorhanden waren; in den sechs östlichen Provinzen mußten sie da⸗ nn erst angefertigt werden und dabei handelte es sich, nach Abzug von

1 sche auf die Haffe der Provinzen Pieußen und Pom . . 8j ö der Pegel belebter.

Der Ueber. Schlepptau von Dampfern; manche jedoch sind kreuzend über Haff gekom-

hl Vüreaugehülfen. Im Ganzen nahezu 7000 Personen.

In fallen, um eine Fläche von S8, 854315 Morgen. Glücklicher Weise En davon 84,3 pCt. bereits zu andern Zwecken vermessen. r pon 1577 pCt. mußte neu vermessen werden, wovon allein auf die oinz Schlesien über 5 Millionen Morgen und noch dazu größtentheils das Hochgebirge fielen. Die Richtigkeit der geometrischen Arbeiten hat h die Eile, mit welcher sie gefertigt werden mußten, nicht erheblich kin; wenigstens ist deren Schlußergebniß ein befriedigendes.

Utelten Flächen der einzelnen Gemarkungen auf 5046 Q. Meilen heraus ˖ Ut, die nur um 36 Q.-Meilen oder nicht volle pCt. von der bisheri⸗ sfatistisen Größenangabe mit 5082 O.. Meilen abweicht. Die Diffe⸗

sahme von nur 21,490 Morgen, welche eine geographische Q.- Meile bil · beruhen. Zudem ist es sehr wahrscheinlich, daß die Flächenfeststellung zer Grundsteuer-⸗Veranlagung zuverlässiger ist, als diejenige, welche bis als offiziell gegolten hat. Eine völlig sichere Kenntniß von der Größe Staates wird erst durch die Fertigstellung des von dem großen Gene— sabe auszuführenden Dreiecknetzes erlangt werden, ö. ; Der Kirchenstaat.) Nach statistischen Mittheilungen ossizieller Blätter, nach aktenmäßigen Auszügen zusammengestellt sind, hat das heutige liche Gebiet der Kirche in den Provinzen: .

Rom und Comarca 13192 Quadratmiglien 326,509 Einwohner Tivitavecchia 286,1 9 201707 y Frosinone 555, y 1546559 ö

Velletri 430,0 ) 62 013 3

Viterbo 8 3/2 y

128,324 y

Also im Ganzen SMböß's Büadraimiglien 692M 12 Einwohner, ind etwa 214 deutsche Quadratmeilen. . .

Die Bevölkerung von Rom hat sich im letzten Dezennium stetig ver= 6 Sie war 1855 ohne die französische Garnison 177,461 um m 1834 203,896; mit der Garnison und den in Rom wohnenden nden also etwa 2166000 Menschen. In dem Jahr don Ostern 1863

Mihin 1854 wurden geboren in Rom 5305, davon 2634 männlichen 6t weiblichen Geschlechts; es starben 6028, also auffallend viel mehr Uboren wurden J7J23. Unter der Bevölkerung waren 4585 Kleriker, ht und Zöglinge der verschiedenen Kollegien, 48 10 Nonnen und Kloster⸗ , 4495 Israeliten und 382 Protestanten. Man sieht daraus, daß Mwöhnlichen Angaben über die Zahl der Beistlichen in Rom sehr Reben sind; wenn man alle jene Kollegien Zöglinge u. s. w. abzieht, iben kaum 2000 Geistliche und Mönche jeden Grades übrig. Auch seerer Beziehung sind diese statistischen Notizen nicht gerade ungünstig om. So weisen sie z. B. vier Zehntel der Bevölkerung als in der ebend nach, während andere Hauptstädte Europas nur 3 oder 3 haben. Arme sind nur etwa 1 Prozent ein Armer, 1 6 chen Mitteln Unterstützter oder privilegirter Bettler kommt auf 100 hner deren, die betteln, mögen frellich viel mehr sein, obwohl dem nach Rom nach längerer Zeit Zurückgekehrten mehr angenehm als die Abnahme der Bettelei. Erwähnen wir noch, daß in Hheechia 72, Frosinone 2718, Velletri 144, Viterbo 147 Menschen auf ladratmiglie wohnen. Die Einkünfte des heutigen Staats be—

Denn die zmmtgröße der acht Provinzen hat sich durch Zusammenrechnung der

fin Obergeometer und einem jeden Veranlagungs-Kommissar das erfor⸗ verdanken und müssen uns also darauf verlassen, auch wenn sie sehr auf

Außerdem wurde in den Büreaußz e wohnerzahl, der Anzahl der Geistlichen u. s. w. Angaben über die Prozent-

fallend sind, wie die Angaben über das Verhältniß der Armen zur Ein-

zahl der unehelichen Kinder, über die Zahl der ausgesetzten Kinder erhalten

Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.

Königsberg, 25. April. Allmälig, schreibt die »Ostpr. Ztg. / wird Täglich gehen Segelschiffe ein, der größeste Theil im

men, wobei es ihnen zu Statten kam, daß der Wind sich in den letzten Tagen häufig westwärts drehte. Die Hauptwindesrichtung bleibt jedoch die östliche. Schiffer und Landleute erwarten sehnlichst Westwind und Regen. Am 19. d. sind in der Pillauer Rönne die Sommermarken ausgelegt. Das Auslegen der Marken im Haffe wurde den 23. beendet.

Görlitz, 24. April. Wie die »Ndschl. Ztg.“ mittheilt, haben die spe= ziellen Vorarbeiten zur Fortsetzung der Schlesischen Gebirgs⸗Bahn

von Waldenburg über Glatz bis an die Landesgrenze bei

Mittelwalde in der Richtung nach Wildenschwert, begonnen, und sind

vermindert sich aber um die Hälfte bis auf 19 O.-Meilen, oder wenig⸗ Herten sendan' Wra''ten iert nach Kren Siatonen abgegangen. Die

über 3 pCt. dadurch, daß bei der Grundsteuer - Regulirung nach der n,. . . ̃ d n ,, die . Q- Meile zu 2566 Morgen an⸗ Vorarbeiten sollen noch in diesem Jahre ihre Beendigung finden. jmmen worden ist, während die statistischen Angaben auf der älteren des Schreiben der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern, vom 15. d. M.

zugegangen:

Magdeburg, 26. April. Der hiesigen Kaufmannschaft ist nachfolgen⸗

»Wir freuen uns, den Aeltesten der hiesigen Kaufmannschaft hierdurch

mittheilen zu können, daß der Bau des Niegripp Burg ˖ Seedorfer Kanals noch in diesem Jahre von uns in Angriff genommen werden

wird. Der in diesem Schreiben erwähnte Kanal, sagt die »Magdeb. Ztg.“,

der diese Mittheilung entlehnt ist, kürzt die Ost und West verbindende Wasserstraße ab; der Hauptvortheil wird aber in dem erleichterten Eintritt in den Plauenschen Kanal (bei Seedorf) bestehen, indem die Schwierigkeiten, welche mit der Zufahrt durch die Baggerelbe, mit den Versandungen und mit dem Drempel in der Pareyer Schleuse verknüpft sind, künftig werden vermieden werden. Die Kaufmannschaft hat sich in den Jahren 1862 und 1863 wiederholt für diese Kanallinie ausgesprochen.

Internationale landwirthschaftliche Ausstellung in

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Cöln. SIe näher der Schlußtermin für die Anmeldungen zu unserer Aus-

stellung seranrückt, schreibt die »Köln. Ztg.“ desto großartiger gestalten sich dieselben. Die gespanntesten Erwartungen werden sicher durch das End⸗ resultat weit übertroffen werden und es dürfte die Organisirung und das Zust andekommen einer großen, so viele Gebiete umfassenden Ausstellung in der kurzen Frist von vier Monaten wirklich bis jetzt einzig in seiner Art da stehen. Einzelne größere Anmeldungen noch besonders hervorzuheben ist bei der Zahl derselben kaum mehr möglich. Man wird dies um so leichter be⸗ greifen, wenn wir anführen, daß statt des nach der ursprünglichen Absicht ca. 16 Morgen umfassenden Terrains jetzt allein zur Aufnahme der Maschinen und Geräthe das große Versuchsfeld gar nicht mitgerechnet ca. 23 Mor⸗ gen genommen werden müssen. Hallen und Galerieen der verschiedensten Dimensionen erheben sich nach allen Richtungen, und eine besondere, im Bau begriffene, durch Dampfkraft zu treibende Wasserleitung wird die Auf⸗= stellung von Kreiselpumpen Turbinen und Fontainen ermöglichen und nicht wenig zur Belebung des Ganzen beitragen. Von Dampfpflügen ist jetzt außer den englischen gleichfalls ein solcher neuester Construetion von einem Pariser Ingenieur angemeldet worden, der auch mit den anderen Nationen um die Presse für die beste Straßenlocomotive und Dampf · Feuerspritz ringen will,. Das für den so interessanten montanistischen Theil der Ausstellung An fangs in Aussicht genommene Gebäude hat sich ebenfalls jetzt schon als zu klein erwiesen und wird bedeutend vergrößert werden muͤssen. Die Zusam⸗